


Re:: Mit Raketen gegen Hagelstürme

Als Nayden Petrov vor etwa zwanzig Jahren auf weniger als einem Hektar mit seiner Beerenfarm nahe Popowo im Nordosten Bulgariens begann, hieß es: Hagel ist hier so gut wie unbekannt. Das war ihm wichtig, denn Beeren sind besonders anfällig für Wetterextreme. Inzwischen hat sich das Familienunternehmen auf fast neunzig Hektar ausgeweitet und ist zu einem der größten Arbeitgeber der Region geworden.
Doch ausgerechnet Hagel ist durch den Klimawandel zur größten Bedrohung geworden - nicht nur für Nayden und seine beiden Kinder Theo und Maya, die den Familienbetrieb übernehmen wollen, sondern auch für die bis zu dreihundert Saisonarbeiter, die auf der Beerenfarm fast ihr gesamtes Jahreseinkommen erwirtschaften.
Die staatliche Hagelschutz-Behörde, die dem bulgarischen Landwirtschaftsministerium unterstellt ist, leistet mehr denn je. Obwohl sie stetig ihre Schutzgebiete erweitert und vergangenes Jahr mit über 13.000 abgeschossenen Antihagel-Raketen einen neuen Rekord aufgestellt hat, war das Ausmaß der Zerstörung durch Hagel 2024 so groß wie nie - sowohl auf den Feldern als auch an Häusern und Autos.
Seit 2021 arbeitet die Behörde zudem mit einer Privatfirma zusammen, die die Hagelgefahren im gesamten Nordosten Bulgariens per Flugzeug abwehren soll. "Die Stürme werden immer stärker", sagt Pilot Yordan Kolev. Anstatt die Hagelwolken mit mindestens zehn Kilometer Abstand zu umgehen, fliegt er fast täglich extrem nah an sie heran - und riskiert dabei sein Leben: "Wir müssen etwas zu essen haben und deshalb die Bauern schützen", so Yordan und startet seine Maschine.
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