TV Programm für ARTE am 04.02.2023
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Ein Vogel, der so viel kostet wie ein Auto, ja sogar ein Haus. In Singapur ist das keine Seltenheit. Singvogel-Liebhaber scheuen dort weder Kosten noch Mühen für die Stars der Szene: Dazu zählen Sperbertauben, Schama- und Dajaldrosseln, Bülbüls und Brillenvögel. Je schöner ein Vogel singt, desto höher ist der Preis. Zahlreiche Singvogel-Wettbewerbe demonstrieren diesen Status. Doch die Liebe zu den gefiederten Stimmathleten hat auch Schattenseiten, denn sie befeuert den illegalen Handel mit den Vögeln.
Die großen Herrscher Persiens erbauten ein gigantisches Reich, dessen blühende Kultur in der ganzen antiken Welt Neid und Begehrlichkeit weckte. Vor der arabischen Eroberung und der Errichtung eines neuen islamischen Reiches hatten die persischen Machthaber nicht weniger als drei römischen Kaisern standgehalten. Die filmische Reise in die ferne Vergangenheit des Irans offenbart eine überaus vielfältige Kultur, die weltweite Strahlkraft besaß und in den Herzen der Iraner noch heute lebendig ist. Dieses Volk ist das einzige im Mittleren Osten, das seine Sprache und Identität trotz mehrerer Invasionswellen und der sogenannten Islamischen Revolution von 1979 bewahrt hat. Der historische Rückblick beginnt mit den Elamiten. Sie beteten zu einem Stiergott namens Inshushinak und verehrten ihn in gestuften Tempeltürmen, genannt Zikkuraten, auf deren Tausenden von Ziegelsteinen Botschaften in Keilschrift eingeritzt waren. Weiterhin widmet sich die Dokumentarfilmreihe Dareios I. (550 - 486 v. Chr.), der als Glanzstück seiner Herrschaft die legendäre Palaststadt Persepolis erbaute, den ersten Suezkanal anlegte und neben einheitlichen Maßen und Gewichten auch das Münzgeld einführte. Zuletzt geht es um den bedeutenden achämenidischen König Kyros II. (um 590 bis 580 - ca. 530 v. Chr.), den Gründer des Perserreiches, der die Meder und die Elamiten stürzte und deren Hauptstadt Susa er erobert hatte.
Ganz Arabien befand sich durch Mission, durch Eroberungen und gewaltsame Bekehrung bald unter muslimischer Herrschaft. Als die arabischen Armeen bis nach Persien vorrückten, organisierte der junge persische Großkönig Yazdegerd III. (624 - 651) die Verteidigung. Er war gerade mal zehn Jahre alt. So führte er das persische Heer gegen die arabisch-islamischen Truppen in die Schlacht. Im Jahr 637 standen die Araber vor den Toren der persischen Hauptstadt Istachr. Die Perser kämpften und verteidigten sich, wurden schließlich jedoch vernichtend geschlagen. 651 war Persien endgültig erobert. Ein Jahrhundert nach der arabischen Invasion kam das Herrschergeschlecht der Abbasiden an die Macht. Die Islamisierung schritt schnell voran. Die Perser fügten dem arabischen Alphabet vier Buchstaben hinzu, wodurch es die bis heute gebräuchlichen 32 Zeichen erreichte. Zur gleichen Zeit schrieb der Dichter Abu I-Kasim Firdausi das "Schahname", eine Geschichtensammlung über die persischen Könige des Altertums. Die Stadt Isfahan hat der Besetzung durch die Seldschuken ihre große Blütezeit zu verdanken. Der Großwesir des letzten Persien-Eroberers Nizam al-Mulk (1018 - 1092) setzte sich für den Ausbau des Bildungswesens ein und förderte die wissenschaftlichen Arbeiten von Omar Chayyam (1048 - 1131). Dieser ist im Westen vor allem für seine Dichtkunst bekannt, aber als Mathematiker, Philosoph und Astronom erfand er zudem den persischen Kalender, der bis heute Verwendung findet. So entwickelte sich die Stadt in jener Zeit zu einer bedeutenden kulturellen und wissenschaftlichen Metropole.
Im 13. Jahrhundert nahm der legendäre mongolische Khagan Dschingis Khan - Regierungszeit von 1206 bis zu seinem Tod 1227 - Persien ins Visier. Seine Armee legte zahlreiche Städte in Trümmer und metzelte deren Einwohner erbarmungslos nieder. Das goldene Zeitalter unter dem Islam war vorüber. Um 1400 übernahm eine neue Dynastie die Herrschaft über Persien, die Timuriden. Ihre neue Hauptstadt Herat lockte viele Künstler an. Unter der Führung der Safawiden wurde der Iran schließlich zum ersten Mal seit der muslimischen Invasion ein eigenständiges Staatsgebilde. Die Anhänger der militanten Sekte nahmen 1501 Täbris ein und erklärten es zu ihrer Hauptstadt. Der safawidische Anführer Ismail I. beschloss die Zwangskonvertierung des Irans zum Schiismus. Damit wollte er zur Schaffung einer eigenen iranischen Identität beitragen. Anfang des 17. Jahrhunderts ließ Schah Abbas die Stadt Isfahan von Grund auf neu anlegen. Die persische Macht verkörpert durch großartige Architektur. Als Nader Schah Mitte des 18. Jahrhunderts Indiens Mogulreich einnahm, erreichte Persien seine größte territoriale Ausdehnung seit der Zeit der vorislamischen Könige. Im Laufe des 20. Jahrhunderts wurde Persien aufgrund der reichen Ölvorkommen zum Spielball der Imperialmächte Großbritannien und USA. Der letzte iranische Schah Mohammed Reza Pahlavi (1919 - 1980) erklärte sich zum direkten Nachfolger von Kyros, dem Begründer der persischen Kultur. 1978 gingen Millionen Menschen auf die Straße und forderten seine Abdankung. Im Frühjahr 1979 übernahm der schiitische Ajatollah Chomeini die Staatsführung und erklärte den Iran zur Islamischen Republik. De facto kam der Iran vom Regen in die Traufe, von der Diktatur eines Monarchen zur Diktatur der Ajatollahs.
Die Dokumentation zeigt, wie sich Männer während der Schwangerschaft, der Geburt und in den ersten Lebensjahren ihrer Kinder verändern, und welche Bedeutung sie dabei für ihre Kinder haben. Anna Machin, Evolutionsanthropologin der Universität Oxford, erforscht das Verhältnis von Vätern zu ihren Kindern. Die Ergebnisse ihrer Studien belegen, dass gegen Ende der Schwangerschaft und bei der Geburt das Testosteron der Väter sinkt. Das hilft ihnen, liebevoller auf ihre Kinder zu reagieren. Die Forschungsresultate Marian Bakermans-Kranenburgs von der Universität Leiden deuten darauf hin, dass Väter, die bereits in der Schwangerschaft täglich mit ihrem Baby kommunizieren, auch später eine stärkere Bindung zum Kind haben. Was passiert bei der Geburt mit Männern? Damit hat sich der Gynäkologe Kai Bühling im Rahmen einer Studie beschäftigt. Rund 90 Prozent der Väter erleben die Geburt als positiv - aber es gibt auch Männer, die sich um negative Veränderungen sorgen, vor allem, was die Sexualität angeht. Die Neurobiologin Ruth Feldman aus Tel Aviv hat sich in großangelegten Studien die Gehirnregionen von Müttern und Vätern angeschaut. Ihr Ergebnis: Nicht nur die Gehirne der Frauen, sondern auch die der Männer verändern sich nach der Geburt - vorausgesetzt, sie sind engagierte Väter. Spannende wissenschaftliche Erkenntnisse, verwoben mit persönlichen Geschichten von Vätern aus drei unterschiedlichen Ländern, ergeben einen faszinierenden Film über das Phänomen des Vaterwerdens und der Wichtigkeit des Vaterseins.
Neu auf ARTE: "42 - Die Antwort auf fast alles" ist die neue Wissensserie von ARTE, die durch große und kleine Fragen der Menschheit navigiert, originell, assoziativ, um die Ecke gedacht und getragen von einer prägnanten Stimme: Nora Tschirner macht sich Gedanken, sammelt Informationen, ordnet Material und gibt uns den Durchblick.
"Kurzschluss - Das Magazin" zeigt die neuesten Kurzfilme aus aller Welt - und wirft einen Blick hinter die Kulissen: mit Porträts, Drehberichten, aktuellen Festival- und Filmtipps und vielen spannenden Interviews.
Harald Hauswalds Fotos gefielen der DDR-Führung nicht. Sie zeigten leere, graue Häuserfassaden, heruntergekommene Orte und Punks. All das also, was die Staatssicherheit nicht in der Öffentlichkeit der DDR sehen wollte. Schon gar nicht in Anbetracht der Tatsache, dass Hauswald seine Fotos auch im Westen ausstellte. Also wurde der Fotograf unter dem Namen "Radfahrer" von der Stasi überwacht - und das erschreckend detailreich ...
Das Storm King Art Center ist einer der ältesten Skulpturenparks in den USA. Auf einer Fläche von über 200 Hektar kann man hier Klassiker der modernen Skulptur, aber auch neue Arbeiten von internationalen Künstlerinnen und Künstlern in freier Natur erleben. Auf dem Gelände sind auch Arbeiten der Künstlerin Ursula von Rydingsvard zu sehen. Die Bildhauerin erschafft seit den 70er Jahren gigantische Skulpturen aus Zedernholz, die nicht nur in Museen, sondern auch an vielen öffentlichen Plätzen in allen Großstädten der USA zu finden sind. Wir besuchen die Künstlerin in ihrem Studio und Wohnhaus in High Falls und begleiten den Entstehungsprozess eines ihrer Werke in einer Bronzegießerei. Ihre Kollegin Judy Pfaff, die nur ein paar Meilen entfernt lebt, braucht viel Platz für ihre mäandernden Objekte aus gefundenen Materialien. In der Nähe von Tivoli arbeitet sie in verschiedenen Werkstätten, die immer voller werden. Nach ihrem Umzug von Brooklyn nach Upstate New York besteht ihr Anwesen aus neun verschiedenen Produktions- und Lagerhallen.
In dieser Folge beginnt die Reise im Kunstpark Art Omi in Columbia County. Der 50.000 Hektar große Park für zeitgenössische Skulptur und Architektur beherbergt auch eine Künstlerresidenz, in der sich internationale Künstlerinnen und Künstler unterschiedlicher Bereiche begegnen und austauschen können. Der gigantische Park ist ganzjährig geöffnet und für jeden zugänglich. Die Künstlerin Kiki Smith, die seit vielen Jahren in Catskill lebt, lässt sich hier vor allem von der Natur inspirieren. In ihrem Werk geht es um nichts Geringeres als um die Essenz des Daseins. Ihre Darstellungen von Menschen und Tieren sind weltweit in Museen zu finden. Carolee Schneemann, eine der bedeutendsten Video- und Performancekünstlerinnen, lebte bis zu ihrem Tod 2019 in einem Steinhaus aus dem 17. Jahrhundert in New Paltz. Es wurde zu ihrer Inspirationsquelle. Ein Rückblick auf eine Begegnung im Jahr 2015 erinnert an die Ausnahmekünstlerin. Der Multimediakünstler Dan Colen zog vor zehn Jahren nach Upstate und gründete hier eine Farm, die Bedürftige mit frischen organischen Lebensmitteln versorgt. In seiner Konzeption ist diese landwirtschaftliche und zugleich soziale Arbeit Teil seines künstlerischen Schaffens. Seine Sky High Farm zeigt eindrucksvoll, was Kunst im 21. Jahrhundert sein kann.
In dieser Folge wird das Sammlerehepaar Jill und Peter Kraus vorgestellt. Die New Yorker Kunstliebhaber haben sich in Dutchess County ein Anwesen gekauft, das ihnen vor allem viel Platz für ihre Skulpturensammlung bietet. Auftragswerke von weltbekannten Künstlerinnen und Künstlern werden speziell für den privaten Park entwickelt. Auch Arbeiten der Videokünstlerin und Bildhauerin Mika Rottenberg sind in der Sammlung zu finden. Nur ein paar Meilen entfernt befindet sich ihr Haus, in dem ihre absurd-komischen Videos und Installationen entstehen. In ihren Arbeiten geht es vor allem um die weltweite Massenproduktion von Waren, die sie ad absurdum führt. In ihrem Studio ist gerade ihr erster Langfilm entstanden. In einem Haus, das der chinesische Künstler Ai Weiwei entworfen hat, residiert das Forge Project, eine Stiftung, die sich um die Rückeroberung und Förderung indigener Kultur kümmert. Kuratorin Candice Hopkins, die wie alle anderen Mitarbeiter indigener Abstammung ist, will vor allem ein Bewusstsein für ihre Kultur vermitteln.
In dieser Folge wird das Dia Beacon vorgestellt. In einer ehemaligen Kartonfabrik sind hier Anfang der 2000er Jahre riesige Ausstellungshallen für Werke moderner Kunst entstanden. Der Lichtkünstler Robert Irwin hat es konzipiert und mit natürlichen Lichtquellen eine Bühne für die Werke anderer Künstlerinnen und Künstler erschaffen. Die Dia Art Foundation, die vor allem Werke von Land-Art-Künstlern fördert, hat hier das erste große Museum in Upstate New York erschaffen. Die Bildhauerin und Keramikerin Arlene Shechet kombiniert Materialien, die nicht zusammenpassen. In ihrem Studio in Kingston entstehen ihre humorvollen Plastiken und Skulpturen für einen New Yorker Park. Wendy Ewald ist eine Fotografin, die neu definiert hat, was Fotografie sein kann. Seit 40 Jahren erarbeitet sie fotografische Projekte mit Kindern unterschiedlicher Herkunft. Sie stattet sie mit Kameras aus, um ihr Leben und ihren Alltag zu fotografieren. Ihre Bilder liefern neue Perspektiven auf das, was sie bewegt, und neue Sichtweisen auf Identität und kulturelle Unterschiede. Ungeschönt und unbearbeitet.
Das Magazin "Square" stellt die philosophischen, literarischen, künstlerischen und technischen Innovationen unserer heutigen Gesellschaften in den Mittelpunkt. Es geht um neue Ideen in allen Bereichen - nicht nur in Deutschland und Frankreich, sondern weltweit. "Square" befasst sich vor allem mit dem Blick der Kreativen und Künstler auf eine Welt, die sich rasant bewegt.