21. Juni, Mittsommertag - in ganz Skandinavien wird der längste Tag des Jahres gefeiert. In Finnland, nördlich des Polarkreises, etwa mit einem Filmfestival, das von den Filmemachern Aki und Mika Kaurismäki gegründet wurde, um unter der Mitternachtssonne das Licht und die Kunst zu feiern. Unweit davon, in den wilden Weiten Lapplands, erleben Braunbären, Elche und Rentiere den Nahrungsüberfluss, aber auch die Herausforderungen des Polartages. Die von Katja Riemann erzählte Dokumentation reist von diesem hellsten Tag des Jahres in den Winter, wenn die Zeit der ewigen Nacht erstarkt. In Finnland, Norwegen und Schweden trifft sie Menschen, die sich auf unterschiedliche Weisen mit Licht befassen und zeigt, wie sich Tiere und Pflanzen der Herausforderung extremer Lichtverhältnisse anpassen. Es gilt, die Zeit zu nutzen, in der die Kraft der Sonne die Natur wieder zum Leben erweckt. Denn der Herbst erreicht den hohen Norden bereits Anfang September. Moschusochsen im norwegischen Dovrefjell leiden mit ihrem dicken Fell selbst bei milden Temperaturen - aber Regenwetter verschafft ihnen keine Erleichterung, sondern bringt sie sogar in Lebensgefahr. Und selbst wenn dann die dunkle Polarnacht den hohen Norden fest im Griff hat, kann sich gerade dort Licht auf spektakuläre Weise zeigen - Polarlichter sind vielleicht die schönste Form, in der die Kraft der Sonne auf unserer Erde sichtbar wird.
Vier Täler, drei Schluchten, zwei Sprachen - aber ein Park. Das war die gemeinsame Idee zwölf kleiner Dörfer in Graubünden, die 2013 erfolgreich umgesetzt wurde: der Naturpark Beverin. Er erstreckt sich auf etwa 400 Quadratkilometer rund um den Berg Piz Beverin, der fast 3.000 Meter in die Höhe ragt. Hier wohnen knapp 3.000 Menschen, die sich alle für ein intaktes Ökosystem und die Weitergabe ihrer unterschiedlichen Kulturen einsetzen. Gemeinsam suchen sie nach innovativen Lösungen, die der Region eine nachhaltige Entwicklung ermöglichen, ohne der Natur zu schaden. Denn die Landschaft hier ist einzigartig: tiefe Schluchten und glasklare Bergseen, artenreiche Trockenwiesen und Steinbockkolonien. Der Capricorn, wie der Steinbock auf Rätoromanisch heißt, ist der ganze Stolz des Parks. Die Könige der Alpen leben in den Felswänden rund um den Piz Beverin und wachen über die wilde Natur. In den 1960er Jahren wurde er hier wieder ausgesetzt und hat es heute ins Wappen des Parks geschafft. Drei berühmte Schluchten befinden sich im Naturpark Beverin: die berühmte Via Mala, die tosende Rofflaschlucht und ein Teil der Rheinschlucht, der Grand Canyon der Alpen. Die wilde, tiefe Viamala-Schlucht wurde vom Gletschereis und dem Wasser des Hinterrheins 300 Meter tief in den massiven Felsen geschliffen. Jahrhundertelang war sie ein verhasstes und gefährliches Hindernis auf dem Weg nach Süden. Noch berühmter als die Rofflaschlucht mit ihrem imposanten Wasserfall ist die Rheinschlucht. Seit 2016 gehört auch sie zum Naturpark.
Der Dokumentarfilm zeigt neben bunten und bizarren Arten auch den größten Käfer der Welt in seinem Lebensraum, dem südamerikanischen Regenwald. Der Film zeigt aber auch, dass die bunte Vielfalt und Schönheit der Käfer und ihre spannenden Naturgeschichten auch hier in Europa zu erleben sind. In Makro-Zeitlupen- und Zeitrafferaufnahmen erleben die Zuschauerinnen und Zuschauer die Welt der Käfer, die schöner, bunter und überraschender ist, als viele von uns ahnen. Keine andere Tiergruppe auf der Erde ist so vielfältig: Käfer gibt es in den unterschiedlichsten "Modellen", von der einen Viertelmillimeter kleinen Miniaturausgabe bis zur 20 Zentimeter langen Großversion. Manche Käfer glänzen in schillernden Farben wie Juwelen, andere sind schlicht schwarz. Manche zeigen sich in auffälligen Warnfarben, viele in verblüffender Tarnung. Hunderttausende Käferarten wurden bisher entdeckt. Jedes vierte Tier auf der Erde gehört zu dieser Ordnung. Käfer sind nützliche Bestäuber und wichtige Zersetzer organischer Abfälle, zum Beispiel in Wäldern. Käfer dienen unzähligen Tieren, darunter Singvögeln oder Fledermäusen, als Nahrung. Doch die spannendste Frage, auf die es eine einfache und überraschende Antwort gibt, lautet: Warum sind Käfer so bunt, vielfältig und groß? Und was macht die Käfer weltweit zu Siegertypen?
Die auf vielen Sendern vorgenommene strikte Trennung von Politik- und Kulturnachrichten wird hier aufgehoben. Es werden Schnittpunkte aus beiden Bereichen präsentiert und Zusammenhänge dargestellt.
Selassie Atadika will das Geschäftsmodell von Schokolade revolutionieren. Ihr Heimatland Ghana zählt zu den größten Anbauländern von Kakao, doch die Gewinne mit ihm werden im Ausland gemacht. Mit einem neuen Konzept setzt die bekannte Köchin alles daran, die Wertschöpfungskette im Land zu belassen. Einzigartige Schokoladenkreationen sollen die Kultur Ghanas in die Welt tragen und gleichzeitig Kakaobauern und einheimischen Produzenten eine gesicherte Lebensgrundlage bieten. Seit über 5.000 Jahren ist das Genussmittel Schokolade bekannt. Deutschland ist einer der größten Importeure von Kakao in Europa. Geht es nach den Geschwistern Sara und Maximilian Marquart, soll sich das ändern. Das Start-up der beiden hat einen anderen Ansatz, denn ihre Schokolade kommt komplett ohne Kakao aus. Ihre Vision: nachhaltiger Genuss ganz ohne weltweite Importe. Ihre Idee: Den wichtigsten Bestandteil guter Schokolade ersetzen, und zwar durch lokale Rohstoffe, die einfach und zukunftssicher vorhanden sind. Statt Kakao stehen in ihrer Zutatenliste heimische Nutzpflanzen.
Die große Popularität von J.R.R. Tolkiens Universum ist zeitlos und weltweit verbreitet. Generationen von Leserinnen und Lesern wurden davon beeinflusst und geprägt. Tolkien legte den Grundstein für das Fantasy-Genre in der Literatur. Seine Auseinandersetzung mit Sprachen, Legenden und Mythen haben sein Werk fraglos bereichert. Doch inwieweit haben persönliche Erlebnisse, Schicksalsschläge, politische Krisen und Weltkriege Tolkiens Fantasie und Literatur beeinflusst? Tolkien wird in Südafrika geboren, zieht als Kind nach England, ist mit zwölf Jahren schon Vollwaise und erlebt zwei Weltkriege. Im Ersten Weltkrieg dient er als Signaloffizier an der Somme, in einer der grausamsten Schlachten der Geschichte. Im Zweiten Weltkrieg kämpfen seine Söhne in britischer Uniform gegen Hitlers Deutschland. Dass er Bilbo Beutlin, einen seiner kleinen, aber klugen Helden, sehnsüchtig davon träumen lässt, die Berge noch einmal zu sehen, hat auch einen biografischen Hintergrund: Die größte Reise seines Lebens führt den jungen Tolkien 1911 in die Schweiz. Die Dokumentation ist eine Spurensuche. Ein Team von "Tolkienisten" entschlüsselt die wahren Begebenheiten hinter dem Mythos. Erzählt wird der Film von Elisabeth Günter, der deutschen Synchronstimme der Elbin Arwen aus Der Herr der Ringe, und Philipp Moog, Synchronsprecher des Elben Legolas, ist als Tolkien zu hören.
Während Otto im Krankenhaus behandelt wird, ist sich Erik sicher, dass er wieder der Schule verwiesen wird. Doch der Schülerrat, der über sein Schicksal entscheiden soll, steckt in einem Dilemma: Käme das sadistische, von der Schulleitung geduldete Bestrafungssystem ans Licht, wären Konsequenzen für alle Beteiligten unumgänglich. Gleichzeitig rücken die Bezirksmeisterschaften immer näher. Pierre ermutigt Erik, Otto Silverhielms Platz im Schwimmteam einzunehmen und die älteren Schüler damit weiter herauszufordern. Trotz seiner Erfolge beim Schwimmen quält Erik der Gedanke an Marja, die nichts mehr mit ihm zu tun haben und ihre Stelle kündigen will. Doch als sie erfährt, dass ihre Familie in finanziellen Schwierigkeiten steckt, steht sie vor der Wahl: das Geld für einen persönlichen Neuanfang nutzen oder ihrer Familie helfen. Als Otto aus dem Krankenhaus entlassen wird, ist ihm klar, dass es zu gefährlich ist, sich mit Erik anzulegen. An dessen Stelle wird nun ein enger Freund als Opfer ausgewählt ...
Am Tag der Bezirksmeisterschaften im Schwimmen versuchen Silverhielm und seine Clique, Erik an der Teilnahme zu hindern, indem sie seinen Freund Pierre unverhohlen schikanieren und bedrohen. Doch Pierre leistet tapfer Widerstand und ermutigt Erik sogar zur Teilnahme - in der Hoffnung, dass dieser es im Falle eines Sieges schafft, die Oberhand über den allmächtigen Schülerrat zu gewinnen und dessen Einfluss ein für alle Mal zurückzudrängen. Erik entscheidet sich in letzter Minute, zum Wettbewerb anzutreten. Aber damit bringt er Pierre tatsächlich in große Gefahr. Als sein Freund verschwindet, befürchtet Erik das Schlimmste. Er will Otto Silverhielm und den Rat konfrontieren, doch die haben einen perfiden Plan ausgeheckt ...
Marja findet Erik bewusstlos und stark unterkühlt im Wald. Um ihn zu retten, bringt sie ihn in die Schulsauna. Dabei werden die beiden allerdings beobachtet - und das hat Konsequenzen für Marja. Otto Silverhielm findet einen Brief von Marja an Erik und kann damit die verbotene Beziehung aufdecken. Wird sein Rivale nun endlich von der Schule verwiesen? Für Erik gibt es nun keinen Grund mehr, Otto zu verschonen. Doch auch außer sich vor Wut und Hass weiß er: Wenn er sich rächt, ist es um seine Zukunft geschehen. Erik muss sich entscheiden. Entweder er wird wie sein sadistischer Ziehvater, oder er versucht, das Problem anders zu lösen und ein für alle Mal aus der Gewaltspirale auszusteigen ...
Hélène und Mathieu sind seit vielen Jahren ein inniges Paar. Die beiden führen ein glückliches Leben in Bordeaux. Der Alltag der erst 33-jährigen Hélène gerät aus den Fugen, als sie erfährt, dass nur eine Organtransplantation ihr Leben retten kann. Auf der Suche nach Antworten stößt Hélène im Internet auf die Seite eines norwegischen Bloggers namens "Mister". Er ist krank und nutzt seinen Blog als Tagebuch, das zwischen Aufrichtigkeit und schrägem Humor schwankt. Der Norweger veröffentlicht in seinem Blog Fotos und Gedanken, die Hélène tief berühren. Seine Art zu schreiben und die Schönheit der norwegischen Natur, die auf einigen seiner Fotos zu sehen ist, faszinieren Hélène. Sie beschließt, mit dem Blogger Kontakt aufzunehmen. Das ist der Beginn einer entscheidenden Veränderung: Plötzlich fühlt sie sich fähig, ihre Gefühle zu artikulieren. Obwohl es ihr schwerfällt, Mathieu in Bordeaux zurückzulassen, folgt Hélène zum ersten Mal im Leben allein ihrem Instinkt und reist nach Norden. Mit der Ankunft in Norwegen öffnen sich die Bilder und Hélène taucht in die Natur ein - im Film symbolisch überhöht. Die unendliche Weite Norwegens und die ungewöhnliche Freundschaft mit "Mister" tun ihr gut. Inmitten imposanter Fjorde, vor hohen Bergen und im gleißenden Licht des norwegischen Frühlings kann Hélène wieder Luft holen und über sich und ihr Leben anders nachdenken. Mathieu entschließt sich indes, nicht aufzugeben, und reist nach Norwegen ...
Das Kulturmagazin des Senders ARTE wird täglich aus Paris gesendet. Aktuelle Themen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft stehen im Zentrum der Sendung und werden versiert unter die Lupe genommen.