TV Programm für ARTE am 25.09.2023
Jetzt
Anaïs ist immer etwas spät dran; sie ist etwas klaustrophobisch, kann nicht in Aufzügen oder der Metro fahren; sie mag es nicht, neben einer anderen Person zu schlafen, darum hat das Zusammenleben mit ihrem Freund Raoul wohl auch nicht funktioniert; sie redet viel und ist direkt; eine Karriere konnte sich die 30-Jährige noch nicht aufbauen und auch finanziell sieht es bei ihr schwierig aus. Anaïs sieht man immer rennen, vermutlich weil sie so oft spät dran ist ... So wie sie durch ihr Leben hetzt, eilt sie auch von einer Liebesbeziehung zur nächsten. Dazwischen schreibt sie halbherzig ihre Doktorarbeit über "Leidenschaft im 17. Jahrhundert". Auf einer Feier begegnet sie dem deutlich älteren Daniel und beginnt eine Affäre mit ihm. Nach und nach stellt Anaïs jedoch fest, dass seine Frau, Emilie, eine weitaus stärkere Anziehungskraft auf sie ausübt als ihr spröder Mann. Sie möchte die Frau kennenlernen, die ihr Geld als Schriftstellerin verdient, ihre Zeit in den Bergen verbringt und einen ähnlichen Freiheitsbegriff wie sie vertritt. Behutsam versucht sie, von Daniel mehr über Emilie zu erfahren, und als Anaïs ihr eines Tages zufällig persönlich begegnet, gibt es kein Halten mehr: Sie fährt auf eine Tagung, bei der sie Emilie treffen kann, und schafft es tatsächlich, die Schriftstellerin zu verführen ... An diesem Wochenende erleben sie ein romantisches Techtelmechtel, dessen Zukunft es noch zu ergründen gilt ...
Danach
Wilde, endlose Weiten, eine grandiose Natur, lebendige Traditionen und Legenden. "Unterwegs im hohen Norden" geht auf Erkundungstour in Schweden, Norwegen, Finnland und Island. Der Zusammenschnitt zeigt Highlights der gleichnamigen fünfteiligen Dokumentationsreihe. In zwei Folgen führt die Reise durch Skandinaviens spektakuläre Naturlandschaften auf der Suche nach der nordischen Seele.
An der estnischen Ostseeküste, ganz im Norden des Landes, nicht weit entfernt von der Hauptstadt Tallin, liegt ein großes Naturschutzgebiet: der Lahemaa-Nationalpark. Seit 1971 steht die ganze Region unter Naturschutz, damit war Lahemaa der erste Nationalpark in der gesamten Sowjetunion. Lahemaa bedeutet auf Estnisch "Land der Buchten". Entlang der Küste erstrecken sich vier Halbinseln, sieben Flüsse und ein riesiges Ur-Waldgebiet. Der Park ist dünn besiedelt, dadurch kann sich die Natur ganz unberührt entfalten. Die meisten Dörfer finden sich entlang der Küste, einige, wie das alte Kapitänsdorf Käsmu, sind heute vor allem bei Künstlern beliebt. Das alljährlich stattfindende Musikfestival Viru Folk zieht im Sommer viele Besucher an. In Käsmu finden sich auch die meisten Findlinge in Lahemaa. Große Felsbrocken, die vor Tausenden von Jahren mit der Eisschmelze an die Küste geschwemmt wurden und heute unter besonderem Schutz stehen. Hier gibt es einen Fluss, in dem noch Perlenmuscheln leben. In ganz Nordeuropa sind sie vom Aussterben bedroht. Hier werden sie liebevoll gepflegt und erhalten. Weitere Besonderheiten: der alte Sowjet U-Boot-Hafen Hara, der inzwischen verfällt und Graffiti-Künstlerinnen und -Künstler inspiriert, eine große Braunbärenpopulation und alte Gutshäuser, in denen im 19. Jahrhundert vor allem deutsch-baltische und schwedische Adelige gelebt haben. Das größte von ihnen ist das Gut Kolga, das eine bewegte Geschichte hat und erst in jüngster Zeit von Kunststudenten restauriert wird.
Der Nationalpark Soomaa ist berühmt für seine fünfte Jahreszeit. So nennen die Einheimischen das Hochwasser nach der Schneeschmelze im Frühjahr. Dann bewegen sich die Bewohnerinnen und Bewohner Soomaas fast ausschließlich mit Kanus und traditionell gefertigten Einbäumen aus Espenholz von Tür zu Tür. Der Einbaum-Bootsbau gehört zum estnischen Kulturgut. Die Bautechnik gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO. Aivar Ruukel gehört vermutlich zu den bekanntesten Einbaum-Baumeistern des Landes. Und er ist einer von nur 50 Esten, die hier im Nationalpark leben. Soomaa ist eben äußerst feucht und menschenleer, was wiederum Kraniche und andere Vogelarten fast magisch anzieht. Der Nationalpark ist seit mehr als 30 Jahren ein Vogelschutzgebiet von internationaler Bedeutung. Soomaa bedeutet auf Estnisch "Sumpf" oder auch "Moorland". Moorlandschaften spielen in der estnischen Mythologie eine wichtige Rolle und werden als geheimnisvolle Orte betrachtet. Das Moor von Öördi gehört zu den großen Mooren in Soomaa. Die Hochmoore sind die ältesten; ihre Geschichte reicht bisweilen über 10.000 Jahre zurück. Die jüngsten Einwohner Soomaas sind die Zwillinge Tuul und Torm und ihr Bruder Küü - die drei Söhne der Kanulehrer Rene Valner und Mariell Jüssi. Gemeinsam stellt sich die Familie den Naturgewalten. Dazu gehört der Kampf gegen Marder im Hinterhof oder die Organisation der Einkäufe nach Hochwasser. Das Wohnhaus der Familie steht auf einer der wenigen kleinen Inseln in Estland, die nur über eine Hängebrücke zu erreichen sind.
Nah dran, authentisch, echt - der Mensch im Mittelpunkt. In 30 Minuten taucht Re: in Lebenswelten ein und macht Europas Vielfalt erlebbar. Von montags bis freitags um 19.40 Uhr und jederzeit im Netz.
Die katholische Ordensschwester Helen Prejean arbeitet in einer heruntergekommenen Gemeinde in New Orleans. Eines Tages erhält sie den Brief eines zum Tode Verurteilten, der sie um Hilfe bittet: Matthew Poncelet, ein junger Mann aus armen Verhältnissen, war an der Ermordung eines jungen Liebespaares beteiligt und soll in Kürze hingerichtet werden. Mit Helens Hilfe hofft Matthew, eine Begnadigung zu erwirken. Helen, die keine Erfahrung mit Häftlingen besitzt, will dem Todeskandidaten seelischen Beistand leisten. Doch Matthew erweist sich keineswegs als reumütiger Sünder: Er beteuert seine Unschuld und entpuppt sich als arroganter Sexist. Obendrein provoziert er die Öffentlichkeit in einem Interview mit seinen plumpen und unverhohlen rassistischen Überzeugungen. So fällt es dem Gouverneur nicht schwer, ein letztes Gnadengesuch abzulehnen, das Helen mit Hilfe des engagierten Anwalts Hilton Barber stellt. Dennoch lässt Helen nichts unversucht, um Matthew beizustehen. In ihrem Engagement geht sie so weit, Kontakt zu den Eltern von Matthews Opfern aufzunehmen, die für Helens Anteilnahme gegenüber dem kaltblütigen Mörder ihrer Kinder allerdings kein Verständnis haben. Schließlich droht Schwester Helen unter der großen seelischen Last zusammenzubrechen. Doch sie bemüht sich bis zum Schluss, Matthew zur Beichte zu bewegen ... Eine seinerzeit und womöglich bis heute ungekannt vielschichtige und ambivalente Auseinandersetzung mit dem Thema Todesstrafe im US-amerikanischen Kino.
Caleb, ein 24-jähriger Programmierer beim größten Digitalunternehmen der Welt, gewinnt bei einem internen Wettbewerb einen einwöchigen Aufenthalt in einer abgelegenen Hightech-Villa, die Nathan gehört, dem exzentrischen Firmengründer. Der abgelegene Ort entpuppt sich als hochgesichertes Anwesen in der Wildnis Alaskas. Dort eröffnet Nathan Caleb, dass er für die Teilnahme an einem faszinierenden Versuch vorgesehen ist, bei dem er mit der ersten echten künstlichen Intelligenz der Welt interagieren kann, die im Körper der schönen Roboterfrau Ava steckt. Das Ziel ist es festzustellen, ob Ava menschliche Qualitäten und ein Bewusstsein besitzt. Im Laufe mehrerer Sitzungen mit der Roboterfrau scheint für Caleb die Antwort auf diese Fragen glasklar: Ava hat ein Bewusstsein. Und während Ava ihm Menschlichkeit zeigt, stellt er im Gespräch mit Nathan dessen Größenwahn und Narzissmus fest. Ava scheint ihm eine Gefangene des Hausherrn. Sein Interesse für die Roboterfrau entwickelt sich von der des einfachen Testobjekts hin zum Objekt seiner Begierde: Caleb verspürt echte Gefühle für Ava; doch kann dies auch andersherum der Fall sein? Im Hightech-Haus stößt er auf verstörende Wirklichkeiten und droht seinen Realitätssinn zu verlieren. Was als scheinbar harmloses Experiment beginnt, entwickelt sich zu einem dunklen psychologischen Kampf - einem Liebesdreieck, in dem es keine Loyalität zwischen Mensch und Maschine gibt. Wem gelingt das Entkommen?
Der frühere Trapezkünstler Huller sitzt wegen Mordes seit zehn Jahren im Gefängnis. Er bekommt eine Chance auf Begnadigung und muss dafür seine Lebensgeschichte erzählen: Huller kann durch einen Unfall nicht mehr auftreten und schlägt sich als Schaubudenbesitzer auf St. Pauli durch. Matrosen bringen ein attraktives Mädchen zu ihm, sie tritt als Tänzerin bei ihm auf. Huller verliebt sich in die verführerische Berta-Marie und verlässt für sie seine Familie. Beide finden ein Engagement im renommierten Berliner Varieté Wintergarten, dort feiern sie mit dem Artisten Artinelli als Trio große Erfolge. Als Huller erfährt, dass Berta-Marie ihn mit Artinelli betrügt, tötet er ihn und stellt sich der Polizei. "Varieté" ist eine der ambitioniertesten Ufa-Produktionen, entstanden an Originalschauplätzen. Die Aufnahmen im Varieté Wintergarten drehten die führenden Kameramänner der damaligen Zeit: Carl Hoffmann, Robert Baberske und Karl Freund, der in dem kurz zuvor entstandenen Filmklassiker "Der letzte Mann" (1924) von Friedrich Wilhelm Murnau die Technik der "entfesselten Kamera" entwickelt hatte. Mit Emil Jannings und Lya de Putti wirkten die damals größten deutschen Filmstars mit. Der Film ebnete ihnen, wie auch Regisseur Ewald André Dupont, den Weg nach Hollywood. Dupont zählte zu den größten Regiebegabungen des Weimarer Kinos und war zu seiner Zeit so prominent wie Lang oder Lubitsch. Der große internationale Erfolg von "Varieté" sicherte E. A. Dupont einen Dreijahresvertrag bei der Universal in Hollywood und ab 1928 einen Vertrag mit British International Pictures .
Wenn von Intelligenz die Rede ist, werden inzwischen schnell die Leistungen der sogenannten künstlichen Intelligenz genannt. Doch die menschliche Intelligenz ist den Maschinen weit überlegen. Wie weit, zeigen heute beispielsweise gescannte Gehirne von Kindern. Erkenntnisse der Neurowissenschaften stellen nicht nur die Leistungsfähigkeit des Menschen heraus, sondern zunehmend auch die Psychoanalyse in den Schatten.
Was für eine tolle Nachricht: Mia ist überglücklich, als sie erfährt, dass Jakob, der Synchronregisseur einer japanischen Anime-Serie, sie ausgewählt hat, der Titelheldin Kimiko ihre Stimme zu leihen. Damit halten sie nicht nur ihr Job als Barkeeperin, ihr Studium und ihre Leidenschaft für Poetry-Slam auf Trab, sondern nun auch Kimiko, mit deren Figur sie sich sofort verbunden fühlt. Zudem kommen sich Mia und Jakob immer näher. Doch zunehmend steigert sich Mia in den Charakter von Kimiko hinein, für sie beginnen Fantasie und Realität zu verschwimmen. Stück für Stück ahmt sie die Gestik, das Aussehen und die Ausdrucksweise ihrer großen Heldin nach. Dass sie dadurch ihren Job als deren Synchronstimme aufs Spiel setzt und Jakob immer weiter vor den Kopf stößt, scheint sie nicht wirklich zu interessieren. Schließlich ist sie, Mia, zu etwas Höherem berufen: Sie muss die Stadt vor dem drohenden "Blackout" retten, dem Untergang. Und Kristof, ihr selbst ernannter Ko-Held, der eigentlich ihr Nachbar ist, muss dabei helfen. Ein Ausflug der beiden zu der Geburtstagsfeier ihres totkranken Vaters wird zum Fiasko. Statt die Zeit mit ihrer Familie zu genießen, nutzt Mia deren Anwesenheit als Bühne und trifft schlussendlich eine gravierende Entscheidung. Sie ist sich nun absolut sicher! Auf ihr ruht die einzige Hoffnung, die Stadt zu beschützen, wie es Kimiko in ihrer Welt tut. Sie verliert vollends den Bezug zur Realität und niemand scheint noch zu ihr durchzudringen. Für Kristof und Mias beste Freundin Lissy beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Ihnen schwant Übles ... Bringt Mia sich womöglich bei dem Versuch, die Menschheit zu retten, selbst in Gefahr?
In unserem Körper schlummern viele Daten: in der DNA, der RNA, den Proteinen, unserem Stoffwechsel und dem Mikrobiom. Wenn wir diese Daten präzise auslesen und auswerten könnten, wären wir in der Lage, Krankheiten viel früher zu erkennen als bislang. Es wäre eine Revolution. Das Problem: Es sind viel zu viele Daten. Allein unsere Gene umfassen Terabytes. Es braucht Computer, um die Daten auszuwerten. Algorithmen sollen helfen, unseren Körper zu verstehen, indem sie gewisse Muster in unseren Körperinformationen erkennen, die dann Rückschlüsse auf Krankheiten erlauben. Mit dieser Methode ist es Forscherenden in den USA gelungen, mit Hilfe von Algorithmen Hautkrebs frühzeitig zu erkennen. Am Ende könnte so etwas wie ein medizinischer Avatar von uns entstehen - eine künstliche Intelligenz, die alle Körperdaten im Blick behält und uns warnt, wenn etwas nicht stimmt. In Ansätzen geschieht das längst. Das Robert Koch-Institut hat mit seiner "Corona-Datenspende" eine App entwickelt, mit der sich über Körperdaten das Pandemiegeschehen voraussagen lässt. Kritiker und Kritikerinnen bemängeln allerdings, dass durch das Sammeln und Auswerten all dieser Körperdaten Ungerechtigkeiten entstehen könnten. Etwa wenn Krankenkassen oder Betriebe an die Daten kommen. Damit das nicht geschieht, gibt es die Idee einer Datentreuhand. Wie auf einem Bankkonto könnten dort unsere Körperdaten verwahrt und vor Missbrauch geschützt werden.
Die 20-teilige Dokumentationsreihe über das antike Griechenland begibt sich auf eine spannende Suche nach den Gründungsmythen unserer Zivilisation. Deren poetische Kraft überdauerte die Jahrhunderte und ist bis heute gegenwärtig. Die einzelnen Beiträge erzählen mit originellen Animationen und ausgewählten kunsthistorischen Darstellungen von den griechischen Mythen, wie sie in den ältesten Schriftzeugnissen überliefert wurden. Ein visuelles Abenteuer rund um die Schicksale von Göttern, Helden und anderen bedeutenden Gestalten der Mythologie.