TV Programm für ARTE am 25.03.2023
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Um die tiefgreifenden Veränderungen in der Antarktis durch den Klimawandel zu dokumentieren, begibt sich das Forscherteam mit dem "Antarctica!"-Projekt von Wild-Touch Expeditions zur französischen Forschungsstation Dumont d'Urville. Mit an Bord sind der Unterwasserfotograf und Meeresbiologe Laurent Ballesta und der Natur- und Extremfotograf Vincent Munier. Der Ornithologe Christophe Barbraud, der die Auswirkung von Klima- und Umweltveränderungen auf Vogelpopulationen erforscht, begleitet sie. Ihre gemeinsame Mission ist es zu zeigen, wie wichtig es ist, das Ökosystem der Antarktis und seine einzigartige Fauna zu schützen. Aus unterschiedlicher Perspektive machen sich die beiden Fotokünstler ans Werk: Der eine nimmt die überwältigende Unterwasserwelt in den Fokus, der andere den atemberaubend schönen Lebensraum auf dem Eis. Unter Packeis und Felsen meistert Laurent Ballesta eine große physische und technische Herausforderung: Mit seiner eigens entwickelten Tauchausrüstung, mit der der Körper auch bei extremer Kälte warm und trocken bleibt, filmt er in einem dreistündigen Tauchgang den ungeahnten Artenreichtum in den Tiefen des Ozeans. Auf dem Eis fängt Vincent Munier in eindrucksvollen Aufnahmen das Leben einer Kolonie von Kaiserpinguinen ein. Als Bioindikator spielt diese Pinguinart eine zentrale Rolle für das Verständnis der Umweltveränderungen im Südpolargebiet. Dank eines internationalen Vertrags, der 1961 in Kraft trat, ist Jagd und Fischfang in der Antarktis untersagt. Doch auch dieses weiße Paradies bleibt langfristig nicht vom Eingreifen des Menschen in die Natur verschont. Denn durch die Luft- und Meeresströme steht das wertvolle Biotop der Antarktis im Austausch mit dem übrigen Ökosystem der Erde. Antarktis - Die Reise der Pinguine", ist eine Hymne auf die Schönheit und Artenvielfalt des weißen Kontinents - und ein Plädoyer für seinen nachhaltigen Schutz.
Der Pazifik ist ein Ozean gigantischen Ausmaßes. Die Vielfalt seiner Anrainerstaaten und die zahlreichen Akteurinnen und Akteure, die hier ihre Macht ausspielen wollen, fasziniert. Seitdem Obama unter dem Slogan "Pivot to Asia" die US-amerikanische Außenpolitik auf Asien orientierte, kommt die chinesisch-amerikanische Rivalität auch im Pazifik-Raum zum Tragen. In den Bereichen Handel, Militär und Diplomatie prallen hier zwei Großmächte aufeinander. Aber auch Staaten wie Indien, Japan, Australien und Südkorea gesellen sich in der Hoffnung auf strategische Vorteile dazu. Frankreich beansprucht aufgrund ehemaliger Kolonialgebiete wie Neukaledonien ebenfalls eine Führungsrolle im Pazifik und versucht, abseits vom chinesisch-amerikanischen Machtspiel eigene Verbindungen in der Region aufzubauen.
Seit jeher wird Rattan in Asien vielseitig verwendet: zur Herstellung von Möbeln, Korbwaren, Wandverkleidungen und Sportbällen. Auch im Zentrum von Laos gedeiht die stachelige Rattanpalme. Wild als Kletterliane in den Dschungelwäldern und auch angebaut auf Feldern. Die Menschen in den Dörfern ringsum leben seit Generationen von Rattan, der Pflanze mit vielfältigen Eigenschaften. Seit dem 19. Jahrhundert ist Rattan auch in Europa aus der Inneneinrichtung kaum wegzudenken, berühmt ist etwa das gleichzeitig stabile wie auch leichte sogenannte Wiener Geflecht, das für Stuhlbespannungen eingesetzt wird. Von viktorianischen Kolonialmöbeln über das Bauhaus, Art déco, die Swinging Sixties oder den aktuellen Boho-Trend - Rattan ist immer dabei. Dabei weiß kaum jemand, woher Rattan eigentlich stammt. Was wir als Rattan kennen, sind die Triebe einer Familie von Kletterpalmen, die im tiefen Dschungel Südostasiens wachsen und bis zu 200 Metern lang werden können. Das Schrumpfen der Primärwälder, die den Rattanpflanzen stützende Bäume bieten, ist ein wesentlicher Grund, warum Rattan teuer geworden ist und jetzt zum Beispiel in Laos wieder aufgeforstet wird. Die 24-jährige handwerklich talentierte Touly aus einem Dorf in Zentral-Laos begibt sich auf eine Reise durch das Land, um im Auftrag ihrer dörflichen Flechtgruppe Kontakte zu Produzenten zu knüpfen, neue Techniken zu erlernen und eine Rattanschälmaschine zu kaufen. Damit könnte das Dorf die Produktivität seiner Rattanfertigung erhöhen. In der alten Königsstadt Luang Prabang soll sie eine Buddha-Büste aus Rattan anfertigen.
Seit Jahrhunderten bewachen die Darhat die Grenze zwischen der Mongolei und Sibirien. Das Nomadenvolk ist bekannt für die Zucht kräftiger weißer Pferde, mit denen es durch die Steppe zieht. Doch seit einigen Jahren werden ihnen ihre Pferde geraubt und für ein paar Rubel an russische Schlachthöfe verscherbelt. Die Räuber gehören zum Nomadenvolk der Tuwiner, die jenseits der Grenze, auf russischer Seite beheimatet sind. Tsaatan, Rentierzüchter auf mongolischer Seite, helfen ihnen dabei, die Pferde über die Grenze zu bringen. Als sein weißer Zuchthengst verschwindet, nimmt Shukhert, ein Reiter vom Volksstamm der Darhat, die Verfolgung auf. Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, denn Shukhert muss seinen Hengst rechtzeitig vor dem Winter finden. Pferdediebstähle kommen in dieser Region häufig vor und jedes Mal lösen sie eine Verfolgungsjagd zu Pferde durch die atemberaubenden Landschaften der Nordmongolei aus. Hamid Sardar lebt seit über zehn Jahren hier. Er ist mit Land und Menschen vertraut, kennt ihre Kultur und spricht ihre Sprache. Sein Dokumentarfilm, der wie ein moderner Western anmutet, gibt Einblicke in eine andere Lebenswirklichkeit, die nur wenigen zugänglich ist.
Ein Prunkgrab an der italienischen Adria stellt gängige Vorstellungen über Männer und Frauen im vorgeschichtlichen Europa auf den Kopf. Denn der Fund in Numana passt nicht in das gewohnte Bild früher Machtstrukturen und Geschlechterrollen: Der toten Frau wurden ausgefallene und wertvolle Objekte mit auf die Reise ins Jenseits gegeben. Ihre Grabbeigaben offenbaren: Sie war reich, kulinarischen Genüssen zugetan, ästhetisch anspruchsvoll. Und sie war ein prominentes Mitglied ihrer Gesellschaft. Dafür spricht allein der monumentale, ringförmig angelegte Grabkomplex. War sie eine Fürstin, vielleicht sogar Königin? Organisierte sie große kultische oder politische Festivitäten? Bis heute gibt die Unbekannte von Numana der wissenschaftlichen Fachwelt viele Rätsel auf. Expertinnen und Experten aus Deutschland und Italien versuchen, ihre Identität zu klären. Mit allen Verfahren investigativer Restaurierung und Analyse wollen sie mehr über diese Frau und die Gesellschaft herausfinden, in der sie lebte. Aber auch über ihr Volk - die rätselhaften Picener. Die Picener lebten in dieser Frühzeit der späteren Weltmacht Rom in der Region des heutigen Ancona. Reiche Gräber belegen: In der Eisenzeit gelangten in Italien, Frankreich und Deutschland Frauen in höchste Positionen - die Unbekannte aus Italien, die Fürstin von der deutschen Heuneburg und die Dame von Vix. Drei außergewöhnliche Frauen und drei außergewöhnliche Grabstätten, die einen Wandel im Rollenbild der Geschlechter dokumentieren.
In der Camargue studieren Biologen die Balzrituale der Flamingos. Bei ihrer jährlichen "pinken Parade" zeigen Tausende Tiere immer gleiche Bewegungsabläufe. Ist das Tanz? Oder die Reaktion von Schimpansen auf das laute Prasseln des Regens nach Ende der Trockenzeit? Die Frage, welche Lebewesen tanzen können, führt den Film einmal um die Welt: von Toronto - wo untersucht wird, ab welchem Alter Menschenkinder in der Lage sind, sich zu einem Rhythmus zu bewegen - bis zu einem winzigen australischen Singvogel, dessen Gehirn zeigt, warum manche Vögel dazu ebenfalls in der Lage sind. Welchen evolutionären Sinn das Tanzen hat, beobachtet der Film in Oxford, wo ein soziales Experiment belegt, dass die gemeinschaftliche Bewegung zur Musik die Chemie unseres Gehirns verändern kann. "Warum wir tanzen - Die Kraft der Bewegung" ist eine Liebeserklärung der Wissenschaft an den Tanz. Und eine visuell beeindruckende Spurensuche nach Ursache und Wirkung einer der wichtigsten Ausdrucksformen der Welt.
"Raus aus der Komfortzone, rein ins Gehen" - das ist das Motto des Fitnesspapsts Ingo Froböse, der gern für jeden einen Dackel auf Rezept hätte, um Schritte zu sammeln. Zügiges Gehen ist ein Multitalent für die Gesundheit: Es erhöht den Sauerstoffumsatz im Körper, trainiert das Herz, stärkt die Gefäße, baut Muskeln auf, versorgt die Gelenke. Auch das Gehirn profitiert. Forscher haben herausgefunden, dass Mäuse in Bewegung im Hippocampus lebenslang neue Gehirnzellen bilden. Das gibt Anlass zur Vermutung, dass auch der Mensch mit Bewegung seinen Reservetank im Gehirn auffüllen kann. Zum motorischen Ablauf des Gehens benötigt der Körper kaum Köpfchen. Der gibt nur die Initialzündung, den Rest erledigt das Rückenmark. Kein Wunder, dass nicht nur Spaziergangsforscher das Gehen nutzen, um auf neue Ideen kommen. Gehen schärfe das Bewusstsein, heißt es. Tatsächlich steigert Bewegung die Leistungsfähigkeit des Gehirns und sorgt für gute Stimmung. Beim Gehen werden Glückshormone ausgeschüttet, die den Alltagsstress wegpusten. Gehen ist längst Therapieform bei psychischen Krankheiten. Doch in den Städten wird es für Fußgänger immer schwieriger, sich einen Weg zu bahnen. In Leipzig will man dem entgegenwirken und plant ein grünes Kleinod hoch über den Dächern der dicht bebauten Stadt.
Neu auf ARTE: "42 - Die Antwort auf fast alles" ist die neue Wissensserie von ARTE, die durch große und kleine Fragen der Menschheit navigiert, originell, assoziativ, um die Ecke gedacht und getragen von einer prägnanten Stimme: Nora Tschirner macht sich Gedanken, sammelt Informationen, ordnet Material und gibt uns den Durchblick.
"Kurzschluss - Das Magazin" zeigt die neuesten Kurzfilme aus aller Welt - und wirft einen Blick hinter die Kulissen: mit Porträts, Drehberichten, aktuellen Festival- und Filmtipps und vielen spannenden Interviews.
Der jungen Regisseurin Dorothy will es einfach nicht mehr gelingen, eine Finanzierung ihrer queeren Trash-Filme zusammenzubekommen, die als zu subversiv angesehen werden. Da ruft zu allem Überfluss auch noch ihre Produzentin an und erklärt ihr, dass Schluss sein muss mit dem ganzen queeren Kram: Dorothy soll endlich Drehbücher für Mainstream-Filme schreiben. Eine schreckliche Vorstellung!
Geparde sind die Hochgeschwindigkeitsjäger der Savanne. Nur wenige von ihnen wagen sich an größere Beutetiere. Doch manchmal zeigen sich die Raubkatzen von einer überraschend anderen Seite. In der nördlichen Serengeti tauchen fünf Männchen auf, die alles auf den Kopf stellen. Es ist das größte Bündnis, das jemals beobachtet wurde. Eine erfahrene Mutter bringt ihren Söhnen die letzten Feinheiten der Jagd bei, bevor sie den Nachwuchs in die Unabhängigkeit entlässt. Das Weibchen hat sich in eine gute Ausgangsposition gebracht. Geduldig wartet sie, bis die Gnus dicht genug bei ihr sind. Ein junges Weibchen steht vor ganz anderen Problemen - sie hat vier Junge zu versorgen. Die Kleinen müssen jeden Tag mehrere Kilometer zurücklegen. Lange mustert die Mutter die Umgebung - doch die Löwin in den Büschen hat sie nicht bemerkt. Die Löwin beobachtet sie dagegen schon lange: Fleischfresser sind untereinander Konkurrenten. Die fünf Männchen beschatten nach mehreren erfolglosen Jagdversuchen eine Herde. Nachdem einer der Jäger gestartet ist, bricht unter den Gnus Panik aus. In diesem Chaos den Überblick zu behalten, ist eine Herausforderung für die Geparde. Ihr Opfer ist ein 200 Kilogramm schweres Gnu - Beute, die für ein einzelnes Männchen viel zu groß wäre. Jetzt zahlen sich die vielen Monate des gemeinsamen Trainings aus. Dem Tierfilmer Reinhard Radke gelangen in der nördlichen Masai Mara in Kenia Aufnahmen, wie man sie zuvor noch nicht gesehen hat.