TV Programm für ARTE am 24.05.2022
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"Unbekanntes Kalifornien" zeigt die wilde Seite des legendären US-Bundesstaates mit seinen 40 Millionen Einwohnern, den viele vor allem für seine Strände, den Glamour von Hollywood oder die Golden Gate Bridge kennen. Doch Kalifornien mit seinen Bergen, Wüsten und dem Pazifik ist auch die artenreichste Region des amerikanischen Kontinents. Die zweiteilige Dokumentation führt in bekannte Naturschutzgebiete wie den Yosemite- und den Death-Valley-Nationalpark, aber auch in unerforschte Gegenden wie die kilometerlange, unbewohnte Küste von Baja California in Mexiko.
Danach
Die "Re:"-Reportage begleitet die Absolventinnen einer Jagdschule in Brandenburg auf ihrem Weg zur Jägerin. Dabei geht es ihnen um mehr als ums reine Jagdfieber. Es treibt sie die Liebe zum Wald, der Schutz des Klimas, und nicht zuletzt die Frage: Woher kommt das Fleisch, das wir essen? Helena ist noch Jagdschülerin. Sie ist 16 Jahre alt und noch vor ihrem Abitur will sie den Jagdschein in der Tasche haben. Einmal im Monat packt sie ihren Rucksack mit Zelt, Schlafsack und warmen Sachen und macht sich auf zum Blockseminar im brandenburgischen Hohen Fläming. Auf dem Stundenplan stehen "Pirschen", "Die Sprache der Vögel", "Spurenlesen" und natürlich auch Waffenkunde und Schießübungen mit Büchse und Flinte. Die Ausbildung spannt sich über ein ganzes Jahr. Der 51-jährige Tim Taeger ist Wildnispädagoge und selbst Jäger. Er will seinen SchülerInnen beibringen, was er "Respektvoll Jagen" nennt. Gerade GroßstadtbewohnerInnen aus dem nahen Berlin, fühlen sich von seiner Art, das Wissen über Wild und Wald zu vermitteln, besonders angesprochen. Inzwischen hat sich eine kleine Community von "neuen JägerInnen" rund um seine Schule etabliert. Am Wochenende kommen ehemalige Absolventinnen und Jäger aus der Gegend und nehmen die SchülerInnen mit zur Jagd. Helena hat in Jungjägerin Lilli Schulte (22), ihre Mentorin gefunden. Gemeinsam sitzen die beiden auf dem Hochsitz, warten und spähen in den stillen Wald, über dem sich langsam die Abendsonne senkt. Später, nach Einbruch der Dunkelheit treffen sich alle JägerInnen wieder in der Jagdschule. Diejenigen, die erfolgreich waren, bringen ihre Beute mit, damit die JagdschülerInnen dabei zusehen können, wie das tote Tier fachmännisch ausgenommen - in Jägersprache "aufgebrochen" - wird. Die Reportage zeigt eine neue Generation von Jägerinnen - weit entfernt von althergebrachten Klischees von Lodenfilz und Männerbünden.
Die Dokumentation geht der ukrainischen Identität auf den Grund - einer Identität im Aufbau, die landesweit umso stärker wird, je weiter die russischen Panzer vorrücken. Dabei zeigt sich der Widerstand in unterschiedlicher Form: In der überwiegend russischsprachigen Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer hat Bürgermeister Hennadij Truchanow die Bevölkerung aufgerufen, die Ukraine mit der Waffe zu verteidigen. In Kiew ermuntert der Patriarch der ukrainisch-orthodoxen Kirche Epiphanius die russischen Gemeinden, dem Moskauer Patriarchat den Rücken zu kehren. Und der große Schriftsteller Andrej Kurkow ist nach Uschhorod in die ukrainischen Karpaten geflüchtet, wo er seine Feder und seine Stimme in den Dienst des Widerstands stellt, um die russische Aggression anzuprangern. Während die Kampfhandlungen fortschreiten, skizzieren alle drei vor der Kamera die Charakteristika einer souveränen ukrainischen Nation. Prominente russische und belarussische Persönlichkeiten wie die Oppositionspolitikerin Swetlana Tichanowskaja ergänzen die Stellungnahmen ukrainischer Politiker, Religionsführer und Intellektueller und dekonstruieren gemeinsam mit ihnen die Hassparolen des Kreml-Führers. Auf kultureller, sprachlicher und religiöser Ebene sind die drei Völker seit Jahrhunderten eng miteinander verbunden. Doch warum spricht der russische Präsident den "Bruderstaaten" jegliches Recht auf nationale Souveränität ab? Selbst wenn die Ukraine so russisch wäre, wie Putin behauptet, würde diese kulturelle Nähe in keiner Weise den Einsatz von Waffengewalt rechtfertigen. Der in Russland geborene und in der Ukraine aufgewachsene Schriftsteller Andrej Kurkow fasst die Identität, für die er kämpft, in wenigen Worten zusammen: "Ethnisch gesehen bin ich Russe, doch politisch gesehen bin ich Ukrainer."
Viele Europäer sind erstaunt, mit welch massiver Gewalt Wladimir Putin sein Brudervolk, die Ukraine, bekriegt. Sind die Ukrainer Brüder oder Feinde? Der Film "Ukraine - Kampf gegen Moskaus Diktat" begibt sich auf die Suche nach den Identitäten. Auf kultureller, sprachlicher und religiöser Ebene sind die drei ostslawischen Völker Russlands, Belarus' und der Ukraine seit Jahrhunderten eng miteinander verbunden. Doch warum spricht der russische Präsident den "Bruderstaaten" jegliches Recht auf nationale Souveränität ab? Der Bürgermeister von Odessa, der ukrainisch-orthodoxe Patriarch und der Schriftsteller Andrej Kurkow berichten über eine ukrainische Identität im Aufbau, die umso stärker wird, je weiter die russischen Panzer vorrücken. Auch dass der Krieg eine große Solidaritätswelle in Polen erzeugt hat, erstaunte viele. Polen waren der Vergangenheit Migranten gegenüber abwehrend und wenig gastfreundlich. Das Gegenteil ist seit drei Monaten der Fall, wie der Film "Ukraine-Polen: Die Grenze der Solidarität" zeigt. Der polnisch-stämmige Regisseur Lech Kowalski will dieser neuen Freundschaft auf den Grund gehen. In der Region Lublin filmt er Landwirte, Fotografen, Lehrer und Geschäftsleute, die von ihren Erlebnissen der vergangenen Monate und auch von ihrer Angst vor einem Dritten Weltkrieg berichten. Das anschließende Porträt "Selenskyj - Ein Präsident im Krieg" erzählt die Lebensgeschichte des ukrainischen Staatsoberhaupts. Wie Selenskyj, dessen einzige politische Erfahrung darin bestand, in einer amüsanten Fernsehserie einen Präsidenten zu spielen, an die Spitze des Landes gewählt wurde. Und wie er sich jäh in den Realitäten der ukrainischen Politik wiederfand. Auch wie er vom Hoffnungsträger zur Heldenfigur wurde. Zum Abschluss des Themenabends treffen zwei Journalistinnen im ARTE-Studio aufeinander: Anastassija Gorpitschenko aus der Ukraine und Irina Tumakova, russische Journalistin bei Novaja Gazeta. An einem Tisch diskutieren sie mit ARTE-Moderatorin Andrea Fies über den Krieg, ihre beiden Länder und eine mögliche Verständigung.
Seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine beschäftigt den polnischstämmigen Regisseur Lech Kowalski nur ein Gedanke: Er will mit der Kamera zurück an die polnisch-ukrainische Grenze. Kowalski kennt die Gegend gut, da er 2013 zwei Dokumentarfilme dort gedreht hat. Von Paris aus kontaktiert er alle Personen, mit denen er seit damals noch in Verbindung steht. Sie erzählen ihm, wie sich ihr Alltag nach dem 24. Februar 2022 verändert hat. Ohne zu zögern bricht Kowalski mit seiner Kamera nach Polen auf. In der Region Lublin im Südosten Polens filmt er die Landwirte, die in seinen Filmen zu sehen waren, und andere Bekannte unterschiedlichster Herkunft - Fotografen, Lehrer und Geschäftsleute. Sie alle berichten von ihren Erlebnissen der vergangenen Wochen: von der Ankunft ukrainischer Frauen und Kinder in Not, von ihrer schnellen Unterbringung in lokalen öffentlichen Einrichtungen oder bei Einheimischen und von der Überführung behandlungsbedürftiger Menschen in die Krankenhäuser der Region. Dabei gelingt es dem Regisseur, dank seiner Nähe zu den Menschen vor Ort ungewöhnlich eindringliche Bilder und Aussagen einzufangen - nicht nur, weil er Polnisch und sogar ein wenig Ukrainisch spricht, sondern vor allem, weil er ihre Kultur kennt. Sein eigener Vater kam in Lwiw (damals noch die polnische Stadt Lwów) zur Welt, beide Eltern wurden in sibirische Gulags deportiert. Er kennt auch die lange Geschichte, die Ukrainer und Polen miteinander verbindet, die Kriege, die sie im Laufe der Jahrhunderte unter russischer Beteiligung mit- und gegeneinander führten. Neben der Angst vor dem Ausbruch eines Dritten Weltkriegs dokumentiert Kowalski die wachsende Skepsis der Polen in der Region, ob sie die Opfer dieses sinnlosen Konflikts noch lange aufnehmen können.
Eine Produktion von LOOKSfilm in Koproduktion mit rbb und WDR in Zusammenarbeit mit ARTE.
Der Mord an George Floyd führt 2020 zu einer großen internationalen Protestbewegung gegen staatliche Polizeigewalt und rassistische Diskriminierung. Alicia Garza, eine der Gründerinnen von "Black Lives Matter", sieht als Ziel der Bewegung eine gerechte Gesellschaft für alle: "Der Kampf gegen Rassismus kann nicht nur allein von Schwarzen geführt werden. Es müssen dafür Menschen aller Hautfarben, aller Rassen, aller ethnischen Gruppen und Nationalitäten eintreten." Der Dokumentarfilm "Der schwarze Aufstand" von Ulrich Stein und John Kantara zeigt die Entstehung der "Black Lives Matter"-Bewegung in den USA und ihren Einfluss in Europa. Auch in Frankreich und Deutschland gibt es seit der Kolonialzeit eine Geschichte von rassistischer Ungleichbehandlung. Lange Zeit war die Kolonialgeschichte ein blinder Fleck in der französischen und deutschen Erinnerungskultur. Erst in jüngster Zeit wurden von den Regierungen in Frankreich und Deutschland die während der Kolonialzeit begangenen Verbrechen offiziell eingestanden. Im Film erzählen Philonise Floyd und Assa Traoré, die beide einen Bruder durch Polizeigewalt verloren haben, über ihre Rassismuserfahrungen in den USA und Frankreich. Alicia Garza, die Mitbegründerin von "Black Lives Matter", die Kongressabgeordnete Yvette Clarke, der Polizeioffizier Corey Pegues und die Aktivistinnen Chelsea Miller und Brittney Cooper kommen zu Wort. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler analysieren die Formen und Auswirkungen von Rassismus in den USA und im Europa von heute.
Die junge Philosophie- und Literaturabsolventin Alice Heimann verlässt Oxford, um eine Stelle im Rathaus von Lyon anzutreten. Nach anfänglicher Verwirrung, wird sie schließlich zum persönlichen Gespräch beim Bürgermeister Paul Théraneau vorgeladen. Dieser offenbart ihr voller Verzweiflung, dass er nach 30 Jahren in der Politik "nicht mehr denken kann" - er fühlt sich ausgelaugt und leer. Alice soll ihn auf neue Gedanken bringen, ihm eine Ideengeberin sein. Ab diesem Punkt ist es ihre Aufgabe, für den Bürgermeister kurze Notizen mit Reflexionen philosophischer Natur zu erstellen. Théraneau ist von Alices Einfällen rasch begeistert. Diese fühlt sich langsam in den hektischen Alltag des Rathauses ein. Dabei muss sie neben dem vollen Terminkalender des Bürgermeisters auch noch Zeit für die ständigen Anfragen seiner Kabinettschefin Isabelle Leinsdorf finden. Schließlich ernennt Théraneau Alice zur Leiterin des Projektes "Lyon 2500", welches als Vorbereitung für seine bevorstehende Präsidentschaftskandidatur dienen soll. Doch das zieht den Zorn vieler Kolleginnen und Kollegen auf Alice, die sie als nicht kompetent ansehen und ihr den Erfolg nicht gönnen. Während Alice bemerkt, dass sie sowohl beruflich als auch privat eigentlich sehr unglücklich ist, so stellt sich auch in ihrem Austausch mit dem Bürgermeister die Frage, ob Philosophie und Politik überhaupt miteinander vereinbar sind.
Der Landschaftsarchitekt Jean-Philippe Teyssier führt durch die schönsten Gärten der Welt. Die Dokumentationsreihe lädt dazu ein, die Kunst des Gartenbaus zu entdecken - und die Menschen kennenzulernen, die diese Gärten pflegen, erforschen und gestalten.