TV Programm für ARTE am 22.03.2023
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Seit ihrer Entstehung vor etwa 4,55 Milliarden Jahren ist die Erde einer unheimlichen Kraft unterworfen: Die Erdkruste, die den Schmelzkern umgibt, verändert sich ununterbrochen und verschiebt in einer endlosen Bewegung Kontinente und Ozeane auf der Erdoberfläche. Denn die Kontinente sind alles andere als statisch: Sie entstehen, wachsen und vergehen wie lebendige Wesen.
Seit ihrer Entstehung vor etwa 4,55 Milliarden Jahren ist die Erde einer unheimlichen Kraft unterworfen: Die Erdkruste, die den Schmelzkern umgibt, verändert sich ununterbrochen und verschiebt in einer endlosen Bewegung Kontinente und Ozeane auf der Erdoberfläche. Denn die Kontinente sind alles andere als statisch: Sie entstehen, wachsen und vergehen wie lebendige Wesen.
Jede Woche untersucht "Mit offenen Karten" die politischen Kräfteverhältnisse in der ganzen Welt anhand detaillierter geografischer Karten.
November, 1943: Von der Insel Keros können 2.000 eingeschlossene britische Soldaten nicht evakuiert werden, da der einzige Zugang zum Meer, eine strategisch wichtige Meerespassage, von zwei riesigen Kanonen der Deutschen überwacht wird. Bombardierungen durch die Briten sind fehlgeschlagen, nur ein eilig zusammengestelltes Kommando verspricht einen letzten möglichen Ausweg. Es besteht aus erfahrenen, kampferprobten Freiwilligen - darunter Captain Mallory, ein neuseeländischer Bergsteiger, Corporal Miller, ein britischer Sprengstoffexperte, und Colonel Stavros, ein griechischer Offizier. Das Team hat von Anfang an mit vielen, nicht nur kriegsbedingten Schwierigkeiten zu kämpfen. Der Plan sieht vor, bei Nacht und Nebel im Schutz der türkischen Küste mit einem alten Fischerboot die schwer bewachte Insel Navarone über die als unerklimmbar geltende Felsküste im Süden zu erreichen. Unterstützt durch lokale Widerstandskämpfer soll sich das Kommando bis zur Festung durchschlagen und diese in die Luft sprengen. Man geht davon aus, dadurch die Kanonen zu zerstören. Aber das ist nur der Plan ...
Australien blieb in seiner gesamten Geschichte fast völlig von Kollisionen oder Abspaltungen verschont. Die sehr alten Gesteinsvorkommen in der nordöstlichen Region Pilbara geben daher wertvolle Hinweise auf den Verlauf der frühen Erdgeschichte. Eine der wenigen Spuren einer Kontinentalkollision befindet sich mitten in Australien: der Ayers Rock, um den sich die Legenden der australischen Ureinwohner ranken. Im Süden des Landes finden sich wiederum die ältesten Spuren tierischen Lebens. Die Ediacara-Fauna lebte in Untiefen nahe der Küste. Eine leichte tektonische Verschiebung reichte aus, um den Meeresgrund an die Erdoberfläche zu befördern - die Überreste der ersten Zweiseitentiere wurden im Gestein für die Nachwelt festgehalten. In der Pilbara-Region konnten Wissenschaftler nachvollziehen, wie und wann erstmals Sauerstoff auf der Erde entstand und sich in der Atmosphäre verbreitete. Von diesem Ereignis, das nicht nur neues Leben hervorbrachte, sondern auch für das Aussterben älterer, vom Stickstoff abhängiger Organismen verantwortlich ist, zeugt heute eine schwarze Linie im Gestein - ein Beweis, nach dem Martin Van Kranendonk 20 Jahre lang gesucht hatte. Vor 200 Millionen Jahren trennte sich Australien zusammen mit der Antarktika und Neuseeland von dem südlichen Großkontinent Gondwana. Dann löste sich die Antarktika durch einen Magmaaufstieg, dessen Spuren noch heute an der Südküste Australiens sichtbar sind, von Australien ab und platzierte sich am Südpol. Neuseeland versank im Ozean, kam jedoch nach seinem Zusammenstoß mit der Pazifischen Platte wieder teilweise an die Oberfläche. Der Kontinent Zealandia liegt noch heute zu 70 Prozent unter Wasser. So beschränkt sich die einzig erwähnenswerte Erschütterung Ozeaniens auf den Zusammenstoß der Pazifischen Platte mit Neuseeland, von dem noch heute zahlreiche aktive Vulkane auf den umliegenden Inseln wie dem Inselstaat Vanuatu zeugen. Doch es scheint, als stünden dem Kontinent noch einige Erschütterungen bevor: Seine Bewegung in Richtung China deutet auf eine Kollision hin, die ein zweites Himalaya-Gebirge hervorbringen könnte.
Die rasche Erschließung des Planeten durch den Menschen stellt die Vögel vor neue und ungewöhnliche Herausforderungen. Während einige Arten lernen, unter diesen veränderten Bedingungen zu leben, geraten viele andere in Gefahr auszusterben. Diese erneut hochspannende Folge der Dokumentationsreihe erzählt bewegende Geschichten zum Überlebenskampf der gefiederten Welt. Dank der Erkenntnisse führender Wissenschaftler durch neue technologische Möglichkeiten zeigt "Vögel - Herausforderung Mensch", wie intelligent viele Vogelarten sind. Die namhafte Vogelkundlerin Dr. Auguste von Bayern vom Max-Planck-Institut für Ornithologie erklärt: "Wir haben die Intelligenz der Vögel völlig unterschätzt und sollten sie sozusagen als gefiederte Affen betrachten, denn sie haben erstaunliche Fähigkeiten." Der Film zeigt, wie einige intelligente und anpassungsfähige Vogelarten neue Wege gefunden haben, um in einer vom Menschen dominierten Welt zu überleben. Von Langstreckenziehern, die erfolgreich genau in die entgegengesetzte Richtung fliegen, über Raubvögel, die ungewohnte Beute jagen, bis zu Arten, die gelernt haben, sich der Menschen zu bedienen. Doch nicht allen Arten gelingt die Umstellung: Viele erliegen den Folgen von Umweltverschmutzung, Klimawandel und Nahrungsschwund. Milliarden Vögel weltweit sind durch menschliches Handeln vom Aussterben bedroht.
Dominique kann ihre Wohnung nicht ohne einen letzten Kontrollgang verlassen: Ist der Herd aus? Sind alle Fenster geschlossen? Sie leidet unter einem Kontrollzwang. Die Zwangshandlungen geben ihr ein kurzfristiges Gefühl von Sicherheit. Doch sie bestimmen ihren Alltag. Phasenweise konnte Dominique ihre Wohnung nicht verlassen. Dabei weiß sie wie irrational ihre Zwänge sind. Allein in Deutschland leiden etwa zwei Millionen Menschen an Zwangsstörungen. Die Dunkelziffer ist deutlich höher. Die Krankheit tritt meist in der Kindheit oder im frühen Erwachsenenalter auf. So auch bei der 71-jährigen Margit aus der Nähe von Wien. Sie ekelt sich schon als Kind vor Schmutz. Außer ihrem Ehemann darf heute niemand in die gemeinsame Wohnung. Ihre Einkäufe wäscht sie ab, reinigt sogar die Packungen. Dabei sind ihre Zwänge schon deutlich besser. Vor sechs Jahren fängt Margit eine Therapie an, ihre Ehe stand auf dem Spiel. Doch auch heute ist der Besuch in der Stadt für Margit nur schwer zu handhaben. Menschenmengen sind ihr zuwider. Die 25-jährige Jacqueline aus Bremen leidet unter "Skin Picking". Immer wieder drückt sie an ihrer Haut herum, bis sie sich entzündet. Die Folge: Zahlreiche auffallende Hautstellen im Gesicht und am Dekolleté. Den Anfang nahm die Krankheit während der Pubertät. In der Schule wurde Jacqueline wegen ihrer Akne gemobbt. Sie versteckt sich unter Make-up und Kleidung. Heute ist sie deutlich selbstbewusster, hat sich und ihre Narben akzeptiert. Doch die Zwänge sind geblieben.
1999 in den belgischen Ardennen: In einem friedlichen Dorf, dessen Bewohner in jeglichen Belangen zusammenhalten, lebt der 12-jährige Antoine. Sein Leben zwischen mütterlicher Geborgenheit und Natur könnte paradiesischer nicht sein. Der Landarzt vor Ort nimmt Antoine als Mentor unter seine Fittiche, während er zudem auf Schritt und Tritt von dem Nachbarskind Rémi und seinem Hund begleitet wird. Antoine ist für Rémi, der unter seinem hysterischen Vater leidet, wie ein großer Bruder. Antoine hingegen ist unglücklich in Rémis Schwester Emilie verliebt. Kurz vor Weihnachten verschwindet der kleine Rémi unter mysteriösen Umständen. Im Dorf bricht die Hölle los und Antoine sieht sein Paradies zerstört. Während die Polizei fieberhaft ermittelt, organisieren die Dorfbewohner die Suche in den umliegenden Wäldern. Doch ein urplötzlicher Orkan biblischen Ausmaßes kommt über den Wald und das Dorf und der Fluss überflutet den Ort, wodurch die Suche nach dem Kind vereitelt wird. Fünfzehn Jahre später kehrt Antoine, frisch zum Arzt ausgebildet und kurz davor, ins Ausland zu gehen, zu einem letzten Besuch in die Heimat zurück ... Von Anfang an wird man von der düsteren, mysteriösen Atmosphäre dieses Thrillers gepackt, der an die Filme von Chabrol erinnert mit ihren Figuren, die sich wissend in Schweigen hüllen. Ein hervorragendes Schauspieler-Ensemble und eine gelungene Handlungsstruktur machen diese Romanadaption zu einem fesselnden Kinoerlebnis.
Marcel Marceau ist der wohl berühmteste Pantomime der Welt. Als tragikomischer Clown "Bip" im Ringelhemd mit dem weiß geschminkten Gesicht, dem zerbeulten Seidenhut und der roten Blume begeisterte er die Menschen rund um den Globus. Doch der tragische Hintergrund seines Schaffens blieb lange verborgen. Marcel Marceau, gebürtig Marcel Mangel, stammt aus einer jüdischen Familie in Straßburg. Sein Vater Karl Mangel betrieb dort eine koschere Metzgerei und gab als Opernliebhaber nebenher Konzerte in seinem Laden. 1944 wurde der Vater nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Sein Sohn Marcel schloss sich der französischen Résistance an und schmuggelte zusammen mit seinem Cousin Georges Loinger jüdische Kinder über die Grenze in die Schweiz. Samt Gesten und Mimen brachte er ihnen bei, in Gefahrensituationen nicht zu sprechen. Stille verhieß Überleben. Beeinflusst durch Stummfilmgrößen wie Buster Keaton und Charlie Chaplin schuf Marcel Marceau nach dem Krieg eine einzigartige Kunstform, die seine Familie und Weggefährten bis heute weiterführen. Am 22. März 2023 wäre Marcel Marceau 100 Jahre alt geworden.
Zum ersten Mal gewährt der amerikanische Fotograf Steve McCurry intime Einblicke in seine Arbeit und sein Leben - in 50 Jahre rastloses Schaffen. Der Filmemacher Denis Delestrac begleitet ihn auf seinen Reisen zurück zu den Anfängen und in die eigene Biografie, beim Nachdenken über den Sinn des Lebens und die Zukunft des Erdballs. Nach Indien, wohin der junge Steve mit wenig Geld und vielen Filmrollen aufbrach, um die Welt und sich selbst zu entdecken. Nach Afghanistan, wohin ihn die zufällige Begegnung mit einer Gruppe Mudschahedin brachte. Afghanistan wird ihn zum Kriegsfotografen machen und berühmt - und nicht mehr loslassen. Vielleicht kennt nicht jeder den Namen Steve McCurry, aber das Foto des afghanischen Mädchens mit dem durchdringenden Blick aus grünen Augen ging um die Welt. McCurry erzählt die Geschichte, die hinter dem Foto steht, und damit auch seine Annäherung an Menschen. Behutsam, respektvoll. Es ist nicht die Jagd nach dem Superbild. Es ist die Suche nach Geschichten, das Verstehen-Wollen, das ihn leitet. Weggefährten und seine Schwester ergänzen das Bild des beharrlichen, bescheidenen und zugleich getriebenen Abenteurers. Jetzt hat ein neues Kapitel McCurry in ein etwas ruhigeres Fahrwasser geführt: seine Ehe und die späte Vaterschaft mit 67 Jahren. Mit der Kamera spürt er Landschaften und Kulturen auf, die bedroht sind, entführt uns nach Papua-Neuguinea und in die Antarktis, bevor es zu spät ist. Wertvolle Dokumente für alle - und für seine kleine Tochter.
In einem syrischen Grenzdorf der frühen 80er Jahre müssen die Bewohner mit dem Nötigsten auskommen. Kaum jemand glaubt noch an das Versprechen der Regierung, sie mit Strom zu versorgen. Dort erlebt der kleine Sero sein erstes Schuljahr, als ein neuer Lehrer anreist, um aus den kurdischen Kindern stramme pan-arabische Genossen zu machen. Damit das Paradies auf Erden kommen kann, verbietet er mit seinem Schlagstock die kurdische Sprache, befiehlt die Verehrung Assads und predigt Hass auf den zionistischen Erzfeind: die Juden. Der Unterricht wühlt Sero auf und verwirrt ihn sehr. Denn seine langjährigen Nachbarn sind eine liebenswerte jüdische Familie. Und Seros Onkel Aram ist sogar heimlich in deren hübsche Tochter Hannah verliebt. Es ist allerdings äußerst fragwürdig, ob in dieser Umgebung Platz für eine solche Liebe sein kann. Der kleine Sero spielt gefährliche Streiche mit seinen Kameraden und träumt von einem Fernseher, damit er endlich Cartoons schauen kann. Gleichzeitig muss er aber erleben, wie die Erwachsenen um ihn herum immer mehr von Willkür, Gewalt und Nationalismus erdrückt werden. An wen soll man sich wenden, wenn die eigene Identität auf beiden Seiten des Grenzzaunes nicht toleriert wird? Seine Familie bietet dem kleinen Jungen Zuneigung und Schutz, aber das Leben an einem Ort, wo die Modernität nur in Form von Waffen existiert, bedeutet auch, mit Verlust konfrontiert zu werden.
Moderatorin Linda Lorin stellt uns in "Stadt Land Kunst - Inspirationen" von Montag bis Freitag immer zwei Künstler, Literaten oder auch Musiker zu einem Thema vor.
"Verschollene Filmschätze" ist eine Sammlung bedeutender historischer Aufnahmen. Seit mehr als einem Jahrhundert dokumentieren Bild und Film die wichtigsten Geschehnisse der Weltgeschichte. Bekannte Bilder aus unserem kollektiven Gedächtnis und unveröffentlichte Aufnahmen aus dem verborgenen Teil unserer Geschichte - die ARTE-Sendereihe stöbert in Archiven und entdeckt verschollene Filmschätze wieder. Fotos und Filmmaterial werden als historische Beweisstücke betrachtet und genauestens unter die Lupe genommen. Und oft lassen die Bilder heute mehr erkennen, als sie einst zeigen sollten.
Jede Woche untersucht "Mit offenen Karten" die politischen Kräfteverhältnisse in der ganzen Welt anhand detaillierter geografischer Karten.