
Re:: Ein muslimischer Zwergstaat für Albanien?

Seit Monaten steht Baba Mondi, Oberhaupt des muslimischen Bektaschi-Ordens mit Sitz in Tirana, im Rampenlicht wie nie zuvor. Der Grund: Eine Rede, die der albanische Premier Edi Rama im September 2024 vor der UNO hielt. Darin verkündet er die Gründung eines eigenen Bektaschi-Staates inmitten der albanischen Hauptstadt Tirana - "als ein neues Zentrum der Mäßigung, Toleranz und des friedlichen Zusammenlebens". Edi Ramas Initiative für einen neuen "islamischen Vatikan" sorgt weltweit für Irritation und Verwunderung. Selbst Baba Mondi, der religiöse Führer des schiitischen Sufi-Ordens, behauptet, vorher nichts davon gewusst zu haben: "Wir Bektaschi werden seit zweihundert Jahren verfolgt... Soll ich den Premier fragen, warum er das getan hat? Ich danke ihm!"
Vor allem die Sunniten Albaniens, die die Hälfte der Bevölkerung stellen, kritisieren den Plan. Ein schiitischer Bektaschi-Staat gefährde den interreligiösen Frieden, der in Albanien seit dem Ende der kommunistischen Diktatur herrsche: "Sollte eine Gemeinschaft mehr Privilegien als die andere erhalten, könnte das zu einer Destabilisierung führen", ist Imam Elton Karaj, Sprecher der Organisation "Muslimische Gemeinschaft Albaniens", überzeugt. Publizist Fatos Lubonja sieht in dem Alleingang des Premiers zudem ein weiteres Zeichen dafür, dass sich der Demokratisierungsprozess seines Landes auf Abwegen befindet.
Selbst einige Bektaschi-Anhänger können mit der Idee eines eigenen Staates nicht viel anfangen.
Was also steckt hinter der Ankündigung Edi Ramas, einen muslimischen Zwergstaat mitten in Albanien gründen zu wollen?
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