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TV Programm für ARTE am 12.05.2024

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Der Klang Afrikas: Die Geschichte von Ladysmith Black Mambazo 23:00

Der Klang Afrikas: Die Geschichte von Ladysmith Black Mambazo

Dokumentation

Südafrika: Als junger Mann verlässt Joseph Shabalala nach der Ermordung seines Vaters, eines traditionellen Heilers, seine ländliche Heimat und geht in die Stadt Durban. Dort ist Isicathamiya- eine von Männerchören gesungene Musik - gerade en vogue. Eine nächtliche Vision lässt Joseph Shabalala, der bereits ein umtriebiger Musiker ist, eine A-capella-Band gründen, die den Namen Ladysmith Black Mambazo erhält. Mit diesem Ensemble revolutioniert er die Musikform Isicathamiya und bringt sie zu Weltgeltung. Die Dokumentation erzählt die spannungsreiche Geschichte von Joseph und seinen Mitstreitern. Vor dem Hintergrund der Apartheit wird die Musik von LBM zunehmend zum Soundtrack des Widerstands gegen die herrschenden Verhältnisse. Der Film zeichnet die Ereignisse als O-Ton-Dokumentation nach und bietet mit seinem historischen und musikalischen Materialreichtum wenig bekannte Einblicke in die Geschichte Südafrikas. Ein Höhepunkt für LBM und Joseph Shabalala ist die Freundschaft mit Nelson Mandela, dem späteren Präsidenten Südafrikas, die sich nach dessen Haftentlassung ergibt. Musikalischer Höhepunkt ist die Zusammenarbeit mit Paul Simon, die LBM weltberühmt und zu international begehrten musikalischen Kooperationspartnern macht - was allerdings gerade bei schwarzen Südafrikanerinnen und Südafrikanern zunächst auf Skepsis stößt. Die musikalisch mitreißende und thematisch vielschichtige Dokumentation erzählt die Geschichte von Ladysmith Black Mambazo bis zu Shabalalas Tod im Jahr 2020 - seine Söhne haben das Ensemble da schon lange übernommen. Mit Dolly Parton sowie einem Kurzauftritt von Oprah Winfrey.

Danach

Summertime 23:55

Summertime: Ein Konzert mit Tarmo Peltokoski und Golda Schultz

Konzert

Das gemeinsame Aufführen von Schostakowitsch, Barber, Strawinsky und Gershwin kann als Resonanz auf die heutige, von kriegerischen Auseinandersetzungen geprägte Zeit verstanden werden, die vor allem durch das Zeitgeschehen noch immer hochaktuell ist. Nostalgische Erinnerungen an die Kindheit, eine Vergangenheit, die vielleicht nicht besser, wohl aber sorgloser war. Auch Samuel Barbers "Knoxville" oder die revolutionär anmutende festliche Ouvertüre von Schostakowitsch sind von diesen Bildern und Ideen geprägt. Die modernen Romantiker Barber und Schostakowitsch schreiben auf beiden Seiten des Eisernen Vorhangs lyrisch und rhythmisch komplexe Werke, die reich an Harmonien und romantischen Einflüssen sind. Der Grenzgänger Schostakowitsch balancierte zwischen Rebellion und Unterwürfigkeit. Mit nicht einmal 20 Jahren komponierte er die wagemutige Symphonie Nr. 1, mit der das Konzert schließt. Das Konzert stellt eine Brücke zwischen Amerika und Russland dar. Dirigiert wird es von dem nur 21 Jahre alten Finnen Tarmo Peltokoski, der am Folgetag des Konzerts in Rezensionen als "Genie" oder "Ausnahmetalent" bezeichnet wurde - zu Recht, denn Tarmo Peltokoski ist eine der großen Entdeckungen der Klassikszene des 21. Jahrhunderts!

Harvey Keitel - Zwischen Hollywood und Independent-Kino 01:10

Harvey Keitel - Zwischen Hollywood und Independent-Kino

Künstlerporträt

Es ist die Geschichte eines Körpers. Eines Körpers, für den der junge Mann sich schämte, bevor er in dem Abschlussfilm "Wer klopft denn da an meine Tür?" (1967) erstmals vor der Kamera seines Freundes Martin Scorsese stand. Die Geschichte eines leidenden und verwahrlosten Körpers in "Bad Lieutenant" (1992), eines von Jane Campion meisterhaft in Szene gesetzten Körpers in "Das Piano" (1993). Und eines Körpers, der sich selbst zurücknahm, um anderen, wie seinem Kollegen Robert De Niro, den Vortritt zu lassen - und dabei die eine oder andere Chance zu verpassen. Er hätte groß rauskommen können, wenn er sich Coppola gegenüber kompromissbereiter gezeigt und weniger mit der Hauptrolle des Kassenschlagers "Apocalypse Now" gerungen hätte, die er 1979 übernahm und kurze Zeit später wieder abgeben musste. Keitel wollte sie nicht einfach spielen, ohne sie völlig zu durchdringen, und so ersetzte ihn Coppola nach drei Wochen durch Martin Sheen. Der Drang, ständig Dinge zu hinterfragen, wurde aus dem leidenschaftlichen Austausch mit Scorsese geboren, liegt aber auch in einem fehlenden Zugehörigkeitsgefühl seit Keitels Kindheit begründet. Der Sohn jüdischer Emigranten aus dem New Yorker Stadtviertel Little Odessa hat in der Tat jede Menge Irrungen und Wirrungen erlebt. Zunächst heuerte er bei den Marines an, avancierte zu einem der größten Hoffnungsträger des New Hollywood, fiel dann aber in Ungnade. Als er sich fast schon vergessen wähnte, setzte er Anfang der 1990er Jahre mit "Bad Lieutenant" alles auf eine Karte, um schließlich doch noch zum Liebling der Filmindustrie zu werden.

Another Day of Life 02:05

Another Day of Life

Animationsfilm

Es ist 1975, der Vietnamkrieg ist beendet, doch der Kalte Krieg zwischen den USA und der UdSSR hält an. Die zwei Weltmächte tragen diesen unter anderem auf dem afrikanischen Kontinent aus. Angola, reich an Erdöl und Diamanten und bis dato Teil des portugiesischen Kolonialreichs, welches 1975 endgültig auseinanderfällt, will unabhängig sein. Es bricht ein blutiger Bürgerkrieg aus. Auf der einen Seite kämpft die kommunistische MPLA, von der Sowjetunion und Kuba unterstützt, auf der anderen Seite stehen die Vereinigten Staaten von Amerika der FNLA und der UNITA bei. Während die Menschen aus ihrer Heimat fliehen und das Chaos ausbricht, kommt der Kriegsreporter Ryszard Kapuscinski gerade erst in Angolas Hauptstadt Luanda an. Er arbeitet als Auslandskorrespondent für die polnische Presseagentur. Sein Ziel ist es, den Menschen vor Ort eine Stimme zu geben und dafür zu sorgen, dass sie nicht in Vergessenheit geraten. In einer Mischung aus Animationssequenzen, welche die Situation 1975 in Angola nacherzählen, und dokumentarischen Interviews aus der Gegenwart mit Kapuscinskis damaligen Weggefährten wird die Perspektive des Kriegsreporters vermittelt. Dies beinhaltet auch seine Gratwanderung zwischen beruflichem Ehrgeiz, der gebotenen Neutralität und seiner Sympathie für die kommunistische Revolution. Auf seiner Reise quer durch das Land, geprägt von Angst, Schrecken und den Absurditäten des Krieges, trifft der polnische Journalist auf die junge und charismatische MPLA-Soldatin Carlota. In einem kleinen Konvoi reisen die beiden gemeinsam von Luanda aus in den Süden, Richtung Front, wo es immer gefährlicher wird, da sie sich den Soldaten der FNLA und der UNITA nähern. Doch weder Kapuscinski noch Carlota fürchten sich, denn sie kämpft für die Zukunft ihres Landes und er will mehr als alles andere wahrheitsgetreu über den Krieg in Angola berichten. Doch der Krieg verschont niemanden ...

42 - Die Antwort auf fast alles 03:25

42 - Die Antwort auf fast alles: Wo ist die perfekte Energie?

Infomagazin

Die Energie aus fossilen Brennstoffen wie Kohle, Öl und Gas hat unser modernes Leben erst ermöglicht; gleichzeitig schadet sie aber Klima und Umwelt. Finden wir eine Energiequelle, die genauso viel Energie liefert und trotzdem sauber und überall verfügbar ist - eine Art perfekte Energie? Was die Energiedichte betrifft, galt Atomkraft nach ihrer Entdeckung als perfekte Energiequelle. Bei der Kernspaltung reichen wenige Gramm Uran aus, um genauso viel Energie zu gewinnen wie aus der Verbrennung mehrerer Tonnen Erdöl, sagt die Atomphysikerin Emmanuelle Galichet. So groß die Vorteile der Atomenergie, so groß jedoch auch die Risiken - nicht zuletzt bei der Lagerung hochradioaktiven Atommülls. Ist Solarenergie da nicht die bessere Wahl? Immerhin ist sie nahezu risikofrei, vergleichsweise umweltfreundlich und noch dazu unerschöpflich. Problem nur: Sonnenenergie in ausreichenden Mengen einzufangen ist sehr wetterabhängig. Eva Unger vom Helmholtz-Zentrum Berlin arbeitet daher an neuen Solarzellen, die mehr Sonnenlicht in Strom umwandeln sollen. Die Suche führt auch zur Geothermie: Unterhalb der Erdoberfläche ist Wärmeenergie gespeichert. Sie stammt zum einen aus der Restwärme der Erdentstehung, zum anderen aus dem radioaktiven Zerfall von Uran im Inneren der Erde, sagt Roland Lehoucq, Forscher am französischen Forschungszentrum für Atomenergie und alternative Energien, CEA. Vielleicht schafft es ja die Forschung, eine neue Energieform nutzbar zu machen: Kernfusion. Am größten Versuchsreaktor der Welt, ITER, wird gerade gebaut. Geht es nach Markus Roth von der TU Darmstadt, sollen schon im nächsten Jahrzehnt erste Reaktoren aus der Fusion von Wasserstoffkernen Strom produzieren. Ist sie das, die perfekte Energie?

360° Reportage 03:55

360° Reportage: Das weiße Gold von Noirmoutier

Reportage

Es ist Frühlingsanfang, noch liegt die Insel in winterlichem Grau, doch ein junger Mann arbeitet ganz alleine mit einem Holzschieber an seinen riesigen Salzbecken: Arnaud Jégat ist einer von 150 Salzproduzenten der Insel vor der französischen Atlantikküste. Sauniers, Salzbauern, werden sie hier genannt. Mit dem Beginn des warmen Wetters ist es Zeit, die Salinen aus dem Winterschlaf zu holen. Für die vorbereitenden Arbeiten braucht Arnaud fast das ganze Frühjahr, sorgenvoll blickt er jeden Morgen in den Himmel, denn das Wetter entscheidet über den Erfolg seiner Arbeitsabläufe. Arnaud und seine Frau Audrey leben von der Produktion des groben Salzes, das ein ganzes Jahr getrocknet werden muss, bevor es vermarktet werden kann, und vom Verkauf des feineren, legendären Fleur de Sel. Anders als viele ihrer Kollegen haben sich die beiden entschieden, unabhängig zu bleiben. Sie bringen ihr Salz unter dem Namen ihres Salzgartens Le Marais Breteau selbst auf den Markt, und das Paar schließt sich auch keinem Label an: "Ich denke, dass die Leute heute eher darauf achten, meinen Namen zu lesen, mich zu treffen, mich und Audrey ... unseren Betrieb. Ich glaube, das ist unsere beste Auszeichnung." Zu Arnauds Kunden gehört mittlerweile auch eine große Supermarktkette auf dem Festland sowie andere Unternehmen und Privatleute, die die Qualität seines Salzes zu schätzen wissen.