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TV Programm für ARTE am 18.10.2025

Jetzt

Die Reichskrone 12:55

Die Reichskrone: Mythos, Rätsel, Machtsymbol

Dokumentation

Über 800 Jahre lang bestimmte das Heilige Römische Reich als verbindende Klammer die Geschicke von halb Europa - quer über die Grenzen von Sprachen, Konfessionen und Kulturen hinweg. Das Symbol dieser integrativen Herrschaft war die "Reichskrone". Die Geschichte dieses ikonisch verehrten Herrschaftszeichens ist ebenso reich an Mythen wie die europäische Geschichte selbst. In einer bisher einzigartigen interdisziplinären Zusammenarbeit erforschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus ganz Europa nun die verborgenen Geheimnisse der Reichskrone - auf Initiative des Kunsthistorischen Museums Wien, wo das wertvolle Objekt im Hochsicherheitstrakt der berühmten "Schatzkammer" aufbewahrt wird. Während die unterschiedlichsten Aspekte der Reichskrone mit modernsten Methoden untersucht wurden, folgte die Dokumentation den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern quer über den Kontinent - von Wien nach Nürnberg, von Aachen bis nach Paris. So nimmt sie das Publikum mit auf eine Reise durch die europäische Geschichte, enthüllt die ganze Schönheit des Objekts und zeigt mithilfe innovativer Aufnahmetechniken neue Details, die dem Auge bisher verborgen blieben.

Danach

Die geheimen Briefe der Maria Stuart 13:50

Die geheimen Briefe der Maria Stuart

Dokumentation

Die 57 Briefe von Maria Stuart schlummerten im Archiv der französischen Nationalbibliothek in Paris. Drei Forscher machten sich daran, die Schriftstücke zu entziffern: der französisch-israelische Computerexperte und Kryptologe Georges Lasry, der japanische Astrophysiker Satoshi Tomokiyo und der deutsche Pianist und Musikprofessor Norbert Biermann. Monatelang arbeiteten die drei Codebrecher an unterschiedlichen Orten an der Lösung dieser Mammutaufgabe und stießen dabei auf einige Überraschungen. 450 Jahre nach der Enthauptung der Königin im Alter von 44 Jahren wurde der Inhalt der Briefe bekannt, die Maria Stuart in Gefangenschaft mit dem französischen Botschafter in England austauschte. Gefangen genommen wurde Maria Stuart von ihrer Cousine, Königin Elisabeth I., die um ihr Anrecht auf die englische Krone bangte. Aus der Haft bat sie ihre Verbündeten um Hilfe und schmiedete Komplotte. Die Briefe geben nun Aufschluss über die sechs bedeutendsten Jahre ihrer Gefangenschaft in England (1578-1584), über die bislang nur wenig bekannt war. Die Schriftstücke werfen zudem ein neues Licht auf das Leben der Königin, die viel mehr war als nur ein Opfer mit einem verhängnisvollen Schicksal: Sie war eine kluge Politikerin, die in internationale Verschwörungen verstrickt und zu allem bereit war, um ihre Freilassung zu erreichen. Die neuen Erkenntnisse über das Schicksal der Königin beleuchten einen besonderen Abschnitt der europäischen Geschichte des 16. Jahrhunderts: den Machtkampf zwischen zwei verwandten Herrscherinnen in einem von Religionskriegen zerrissenen Europa.

Versailles - Palast des Sonnenkönigs 15:25

Versailles - Palast des Sonnenkönigs

Dokumentation

Unter der Herrschaft Ludwigs XIV. war Versailles eine ständige Baustelle. Auch anschließend wurde es von den nachfolgenden Bewohnern unaufhörlich umgewandelt. Daher hat das Kulturdenkmal, das Millionen Besucher heute erblicken, nur noch entfernte Ähnlichkeit mit der Residenz des Sonnenkönigs. Außerdem erzählt es nichts über seine erstaunliche Entstehungsgeschichte. Doch durch die Verwendung modernster Rekonstruktionstechniken hat die Forschung heute einen neuen Aufschwung genommen. Sie erschließt das Versailles Ludwigs XIV. so, wie er es nach seinen Bedürfnissen und Träumen entwarf. Der Film beobachtet die Wissenschaftler bei ihren Bemühungen, die Räume und Ausstattungen der verlorenen Orte zu rekonstruieren und die Entstehungsgeschichte des Schlosses zu klären. So rekonstruiert der Konservator des Schlossmuseums, Alexandre Maral, die irrwitzigen barocken Fantasiegebilde, die eine Zeit lang den Park füllten, und lässt die Zuschauenden eine wunderbare künstliche Grotte mit zauberhaften Springbrunnen erkunden. Der wissenschaftliche Direktor des Versailler Forschungszentrums, Mathieu da Vinha, führt detailliert vor, wie die großen Höflingsgemächer eingerichtet waren. Der Spezialist für die königlichen Sammlungen, Matthieu Lett, kann dank der 3D-Rekonstruktion des Privatmuseums von Ludwig XIV. die Hängung in diesem sehr privaten Ort in virtueller Realität ausprobieren. Verbunden mit der Untersuchung Tausender alter Pläne ermöglichen diese modernen Rekonstruktionstechniken eine vollkommen neue Erforschung der architektonischen Vergangenheit von Versailles und offenbaren deren verborgenen Sinn.

Eine Reise am Mittelmeer 16:55

Eine Reise am Mittelmeer: Sizilien

Land und Leute

Diesmal reist Sineb El Masrar nach Sizilien. Die größte Insel im Mittelmeer liegt auf einer Höhe mit Tunis. Auf dem Eiland werden jährlich etwa 1,5 Millionen Tonnen Zitrusfrüchte produziert. Manfredo Grinaudi ist Bio-Bauer bei Catania und El Masrar hilft ihm bei der Ernte. Nachmittags ist die Journalistin mit Enrica Arena verabredet. Mit ihrer Firma Orange Fiber stellt sie aus den Schalen der Zitrusfrüchte Kleidung her. Siziliens Geschichte ist Drama pur. Kaum jemand kann sie so gut erzählen wie die Fratelli Napoli, eine alteingesessene Puppenspielerfamilie aus Catania. Im Piccolo Teatro erfährt El Masrar alles über diese berühmte Tradition. Eine besondere Verbundenheit haben die Sizilianerinnen und Sizilianer mit "Mama Ätna", wie sie den höchsten aktiven Vulkan Europas liebevoll nennen. Der Vulkanforscher Giuseppe Salerno nimmt El Masrar mit auf etwa 3.000 Meter Höhe, wo sie ein eiskaltes Abenteuer erlebt. Danach geht es zurück ans milde Mittelmeer, nach Palermo. Die Hauptstadt von Sizilien hat fast 700.000 Einwohnerinnen und Einwohner und galt lange als Hochburg der sizilianischen Mafia - bis sich Teile der Bevölkerung wehrten. El Masrar ist mit Chiara Utro aus dem Anti-Mafia-Movement Addiopizzo verabredet und sie trifft den Bürgermeister von Palermo, Leoluca Orlando, der sich besonders in der Seenotrettung von geflüchteten Menschen engagiert. Ihre Reise endet in Modica, wo sie in einer Schokoladenmanufaktur leckere Kakao-Spezialitäten probiert. Mit guter Schokolade kann El Masrar auch ihren Kollegen Jaafar locken - er unterbricht seine Reise rund um das Mittelmeer und kommt dafür nach Sizilien.

ARTE Reportage 17:25

ARTE Reportage: Ukraine / Gaza

Dokumentation

(1) Ukraine: Krieg der Drohnen In den letzten Monaten hat sich die Art der Kampfhandlungen zwischen der Ukraine und Russland stark verändert. Die Artillerie spielt keine zentrale Rolle mehr. Sie wurde an die hintere Front verlegt, um der neuen Bedrohung aus der Luft, den Drohnen, zu entgehen. (2) Gaza: Therapie im Krieg Wie kann man einer traumatisierten Bevölkerung helfen, wenn man selbst in der gleichen Situation ist? Dieser Herausforderung stellen sich die Spezialisten für psychische Gesundheit in Gaza jeden Tag aufs Neue.

Mit offenen Karten 18:20

Mit offenen Karten: Aserbaidschan: Fossile Brennstoffe und Diktatur

Infomagazin

In dieser Woche befasst sich "Mit offenen Karten" mit Aserbaidschan, das 1991 von der ehemaligen Sowjetunion unabhängig wurde. Aufgrund seiner umfassenden Ölvorkommen, seiner geostrategisch günstigen Lage sowie seiner Partnerschaften mit der Türkei, Russland, Israel und der Europäischen Union positioniert sich das Land im Kaukasus als wichtiger regionaler Player. Doch Aserbaidschan ist auch eine Autokratie, die seit mehr als 30 Jahren von der Alijew-Dynastie beherrscht wird. Inhaftierte Journalisten, Oppositionelle im Exil, digitale Destabilisierung und ethnisch motivierte Vertreibungen in Bergkarabach: Das Regime in Baku zieht in einer Mischung aus totalitären Methoden, regionalem Machtstreben und ausländischer Einflussnahme alle Register. Doch dank seiner Bodenschätze und vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine, durch den viele Staaten gezwungen sind, auf russisches Gas zu verzichten, ist das Land unter Präsident Ilham Alijew zu einem unverzichtbaren Partner geworden.

Der Süden der Toskana 18:35

Der Süden der Toskana: Von San Gimignano zur Maremma

Land und Leute

Die Toskana mit ihrer malerischen Landschaft, den weltbekannten Städten und ihren Bewohnern ist zweifelsohne eine der Sehnsuchtsregionen Europas. Weitab der touristischen Zentren wie Florenz und Pisa sowie der Weinbauregionen im Chianti gibt es weniger bekannte Flecken im Süden der Toskana, wo vieles noch authentisch und wild ist und die Menschen ihren Eigensinn pflegen. Dort bildet eine faszinierende Umgebung die Bühne für Menschen, die mit italienischer Lebensfreude ihre Geschichte erzählen. Zu ihnen zählt Alessandro Zampieri, einer der letzten Cowboys im wilden Westen Italiens, ebenso wie Paolo Fanciulli, der ausrangierte, kunstvoll verzierte Marmorblöcke vor der Küste versenkt, um damit den Schleppnetzfischern das Leben schwer zu machen. Silvia Marini und Saskia Stoeckelmann, die als erfolgreiches Damenteam an der bekanntesten Oldimer-Rallye der Welt, der Mille Miglia, teilnehmen, gehören ebenfalls dazu. Im Zentrum der Dokumentation steht eine ganz besondere Geschichte: die des Armbrust-Schießwettbewerbs Balestro del Girifalco, der in der kleinen Gemeinde Massa Marittima südwestlich von Siena ausgetragen wird. Seit dem 15. Jahrhundert hält dieses Ereignis jedes Jahr die ganze Stadt über mehrere Tage in Atem. Zwei der Schützen, die für die Ehre ihres Stadtteils antreten, haben sich bis zum spannenden Finale mit der Kamera begleiten lassen.

ARTE Journal 19:20

ARTE Journal: 18/10/2025

Nachrichten

Die auf vielen Sendern vorgenommene strikte Trennung von Politik- und Kulturnachrichten wird hier aufgehoben. Es werden Schnittpunkte aus beiden Bereichen präsentiert und Zusammenhänge dargestellt.

360° Reportage 19:40

360° Reportage: Argentinien, unterwegs mit dem Anden-Doktor

Reportage

Die Provinz Jujuy liegt im Nordwesten Argentiniens, direkt an den majestätischen Anden. Neben seinem Dienst im Stadtkrankenhaus von San Salvador de Jujuy pendelt Dr. Fusaro regelmäßig zu medizinischen Stationen in der weltläufigen, meist bergigen Umgebung. Ortschaften wie Tilquisa, Tiraxi, Tesorero und Ocloyas fährt er öfters an, denn sie sind noch relativ gut erreichbar. Mit dem Geländewagen sind es etwa zwei Stunden Fahrt, wenn nicht wieder mal die Straße wochenlang gesperrt ist. Schwieriger ist es mit der Siedlung San Bernardo, zu der es gut und gerne an die sechs Stunden Autofahrt sind. Die anspruchsvollste der medizinischen Versorgungstouren aber führt den Anden-Doktor ganz weit weg - zu den sehr hoch gelegenen Siedlungen rund um den Monte Chañi. Tagelang ist er dafür per Pferd und Muli unterwegs über Stock und Stein. Nur sehr wenige Menschen leben in dieser unwirtlichen und schwer zugänglichen Region weitab von jeder Infrastruktur. Eine atemberaubend schöne Naturkulisse entschädigt für vieles. Doch die Bewohnerinnen und Bewohner hier führen ein karges und entbehrungsreiches Dasein voller Mühsal, leben von Ackerbau und Viehzucht.

Hexen - Chronik eines Massakers 20:15

Hexen - Chronik eines Massakers

Dokumentation

Im Jahr 1609 führten lokale Konflikte im Baskenland zu einer Welle von Anklagen wegen Hexerei. Um für Ordnung zu sorgen, entsandte König Heinrich IV. eine Kommission zur Bekämpfung der "Hexenplage". Inquisitionsrichter Pierre de Lancre, der die Prozesse koordinierte, ließ innerhalb von vier Monaten 80 Menschen verhaften und zum Feuertod verurteilen, die meisten von ihnen waren Frauen. Es war einer der brutalsten europäischen Hexenprozesse: insgesamt fielen den Verfolgungen zwischen dem 15. und dem 17. Jahrhundert in Europa zwischen 40.000 und 60.000 Menschen zum Opfer. Pierre de Lancre war fest davon überzeugt, dass der Teufel in der Welt wirkte. In der abgelegenen baskischen Region Labourd richtete er sein Augenmerk besonders auf Frauen, die während der sechsmonatigen Abwesenheit ihrer Männer auf See für viele zu selbstständig geworden waren. Innerhalb von nur vier Monaten tagte das Wandergericht in rund zehn Städten und Dörfern, rief zur Denunziation auf, verhaftete und verhörte zahlreiche Menschen, suchte nach Teufelsmalen und setzte unzählige angebliche Hexen und Hexer der Folter aus, um Geständnisse zu erzwingen. Die Angeklagten, zermürbt durch die grausamen Befragungen, gestanden schließlich, was er hören wollte: ihre Teilnahme am Hexensabbat, bei dem Frauen auch sexuelle Handlungen mit dem Teufel zugeschrieben wurden. Historikerinnen und Historiker suchen nach unveröffentlichten Dokumenten und gehen den Ursprüngen dieser Gewalt nach, die sich vor allem gegen Frauen richtete. Die historische Recherche enthüllt die Hintergründe der Hexenverfolgung und die verborgenen Mechanismen eines verkannten Abschnitts der europäischen Geschichte.

Männer und Depression: Das stumme Leiden 21:45

Männer und Depression: Das stumme Leiden

Dokumentation

In den meisten europäischen Ländern sind Frauen doppelt so häufig wegen Depressionen in Behandlung wie Männer. Doch eine andere Verteilung macht stutzig: Depressionen gelten als Hauptursache für Suizide. Unter den jährlich 47.000 Menschen, die sich in der EU das Leben nehmen, befinden sich jedoch dreimal so viele Männer wie Frauen. Wie kann das sein? In Wirklichkeit sind sehr viel mehr Männer depressiv. Ihre Krankheit wird jedoch häufig nicht diagnostiziert - unter anderem, weil sie sich als vermeintlich "starkes Geschlecht" keine Hilfe suchen. Alex McClintock aus dem schottischen Perth will dieses Rollenbild durchbrechen. Er hat eine Gruppe gegründet, in der Männer über ihre Gefühle sprechen. Eine weitere Erklärung dafür, warum Depressionen bei Männern oft unerkannt bleiben: Sie verstecken sich häufig hinter atypischen Symptomen wie aggressivem Verhalten. Eine Klinik in der Nähe von Paris bietet die Behandlung von aggressivem Verhalten bei "männlichen Depressionen" an. Dort hat sich Vincent Rouchère schon mehrmals behandeln lassen. "Meine Traurigkeit kann ich nicht rauslassen. Ich weiß nicht, wie man weint", sagt Vincent. "Dieser Überfluss an Traurigkeit ist in Wut umgeschlagen." In der Klinik lernt er, seine Wut zu kanalisieren und wieder Zugang zu den dahinter liegenden Emotionen zu finden. Depressionen bei Männern geraten zunehmend in den wissenschaftlichen Fokus. Die Dokumentation blickt auf den aktuellen Stand der männlichen Depressionsforschung und zeigt, wie Betroffene von einer geschlechtersensiblen Prävention sowie einer auf Männer zugeschnittenen Diagnostik und Behandlung profitieren.

Agree to Disagree! 22:40

Agree to Disagree!: Depression: Veranlagung oder Umwelteinflüsse?

Doku-Reihe

In dieser Folge von "Agree to Disagree!" erforscht Bertolt Meyer die Ursachen und Behandlung von Depressionen - einer der häufigsten psychischen Erkrankungen weltweit. Im Berliner Techno-Club Tresor, einem Ort, der zwischen Ekstase und Dunkelheit schwebt, führt er Gespräche mit Professor Ulrich Hegerl, Psychiater und Vorstand der Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention, und dem Verhaltenstherapeuten und Autor Thorsten Padberg. Beide vertreten gegensätzliche Positionen: Während Hegerl Depression als biologische Erkrankung sieht, die oft mit Antidepressiva behandelt wird, betont Padberg die Rolle von Umweltfaktoren und plädiert für eine medikamentenfreie Behandlung. Die Episode beleuchtet nicht nur diese konträren Sichtweisen, sondern zeigt auch neue Forschungsergebnisse. So wird in einer Studie von Professor Iris-Tatjana Kolassa an der Universität Ulm der Zusammenhang zwischen Depressionen und Mitochondrien, den sogenannten Kraftwerken unserer Zellen, untersucht. Meyer diskutiert die Wirksamkeit von Antidepressiva, die Wichtigkeit von Psychotherapie und alternative Ansätze wie psychedelische Substanzen. "Agree to Disagree!" zeigt, wie vielschichtig und kontrovers das Thema Depression ist - und wie unterschiedlich die Antworten auf die Frage, was wirklich hilft, ausfallen können.

42 - Die Antwort auf fast alles 23:05

42 - Die Antwort auf fast alles: Optimieren wir uns in den Wahnsinn?

Infomagazin

Immer mehr Menschen in den westlichen Industrieländern haben das Gefühl, nicht gut genug zu sein und ständig mehr leisten zu müssen. Zu diesem Schluss kommen die britischen Psychologen Thomas Curran und Andrew Hill. In der bisher größten Studie zum Thema von 2019 zeigen sie: Der Perfektionismus nimmt zu, und vor allem junge Menschen leiden darunter. Haben wir uns in eine Perfektionismus-Falle manövriert? Dabei ist Perfektionismus kein rein modernes Phänomen. Schon in der Antike beschreibt es das Streben nach einem besseren Leben, erklärt die Philosophin Christine Bratu. Doch im Zuge der Aufklärung und durch moderne Produktionsbedingungen verschiebt sich der Fokus: Vom Streben nach einem gesellschaftlichen Ideal hin zur rastlosen Selbstoptimierung. Wer nicht abgehängt werden will, macht mit. Und das hat Folgen - für unsere Psyche und unsere Gemeinschaften. Professorin Benigna Gerisch von der International Psychoanalytic University Berlin und der Soziologe Ulrich Bröckling beobachten: Im Bemühen, jeden Aspekt unseres Lebens zu optimieren, entfernen wir uns paradoxerweise von dem, was wir eigentlich erreichen wollen: ein erfülltes, glückliches Leben.

Kurzschluss 23:40

Kurzschluss: Roma und Romnja

Magazin

(1): Zoom: Filme von Roma und Romnja (2): Chavo (3): Fünfzehn Minuten

Latcho Drom: Good Road 00:25

Latcho Drom: Good Road

Kurzfilm

"Latcho Drom: Good Road" folgt Sonnyboy, einem jungen Rom, der darum kämpft, die Traditionen seiner Familie inmitten des gesellschaftlichen Drucks aufrechtzuerhalten. "Latcho Drom" ist ein Ausdruck auf Romani und bedeutet so viel wie "Gute Reise".

Geheimwaffe Lippenstift 00:45

Geheimwaffe Lippenstift

Dokumentation

Ein kleiner Gegenstand mit großer Tradition - und großer Wirkung. Der Lippenstift fasziniert Menschen verschiedenster Kulturen seit Jahrhunderten. Er ist Symbol für Macht, Rebellion, Tradition oder Stilbewusstsein. Woher rührt die anhaltende Faszination für dieses Beauty-Produkt? Die Dokumentation zeichnet die Geschichte des Lippenstifts nach, untersucht die Gründe für seine Langlebigkeit und beschreibt seine bemerkenswerte Wandlungsfähigkeit im Laufe der Zeit. Vielseitig einsetzbar, leicht zu handhaben und erschwinglich - so klein und unscheinbar er auch wirkt, ist der Lippenstift doch ein Symbol mit Wucht: eine gefürchtete Waffe, mitunter sogar von politischer Tragweite. Er gilt als Inbegriff von Weiblichkeit - und zunehmend auch als Ausdruck von Männlichkeit - und spiegelt die konfliktreiche Entwicklung der Gesellschaft wider. Die unterschiedlichsten Nutzerinnen und Nutzer haben sich im Lauf der Geschichte des Lippenstifts bedient: Königinnen, Politikerinnen, Arbeiterinnen, Schauspielerinnen, Geishas, Dragqueens, Rockstars. Anhand mehrerer ikonischer Figuren erzählt die Dokumentation mit Animationen, Archivmaterial und Social-Media-Inhalten die Geschichte des Lippenstifts von seinen Ursprüngen bis heute.

Die Kung-Fu Nonnen von Nepal 01:40

Die Kung-Fu Nonnen von Nepal

Dokumentation

Geschlechtergerechtigkeit ist in Nepal kein Thema. Doch es gibt eine Gruppe von mehr als 500 Nonnen, die täglich genau dafür kämpfen. Und das unter Einsatz ihrer ganzen körperlichen Kraft: mit Kung-Fu. Eigentlich ist der Kampfsport Frauen im Buddhismus untersagt. Aber im Amitabha-Kloster, das über den Hügeln von Kathmandu hell erstrahlt, kümmern sich die Nonnen nicht um solche Regeln. Das war einer der Gründe, warum die 17-jährige Lhadon vor sechs Jahren ihre Familie verlassen hat, um hier eine neue Heimat zu finden. Doch neben dem Kampfsport bietet das Kloster seinen Bewohnerinnen noch etliche weitere Vorteile, die in Nepal nicht selbstverständlich sind: eine gute gesundheitliche Versorgung, Bildungschancen und ein Leben in Sicherheit. Lhadon hat sich im Kloster gut eingelebt und steht besonders hingebungsvoll für die Werte des Drukpa-Ordens ein: Live to Love - lebe, um zu lieben. Die älteren Nonnen haben daher entschieden, ihr behutsam mehr Verantwortung zu übertragen. Lhadon soll künftig mehr Dienste im Klosteralltag übernehmen, sich um Neuankömmlinge kümmern und die Schwestern bei Außeneinsätzen zum Beispiel in Waisenhäuser begleiten. Der Schritt in ihr neues Leben fällt der Novizin nicht immer leicht. Halt findet sie in diesem Prozess bei ihrer Mentorin Tingdzin. Die erfahrene Lehrerin weiß aus eigener Erfahrung, was es heißt, in einem Kloster erwachsen zu werden.

Das Urwaldkrankenhaus - Mythos Albert Schweitzer 02:25

Das Urwaldkrankenhaus - Mythos Albert Schweitzer

Dokumentation

Albert Schweitzer gilt bis heute als Symbolfigur für Humanität, Moral und Verantwortung - als "Urwaldarzt". Er ist Friedensnobelpreisträger und Vordenker einer Ethik der Ehrfurcht vor dem Leben. Weniger bekannt ist die Rolle seiner Ehefrau Helene Schweitzer. Die Lehrerin und ausgebildete Krankenschwester war von Anfang an Mitbegründerin des Spitals in Lambarene, organisierte trotz Tuberkuloseerkrankung jahrelang dessen Fortbestehen, oft unter großen persönlichen Opfern. Gemeinsam reisten Albert und Helene 1913 nach Gabun, um ein Krankenhaus zu errichten. Der Erste Weltkrieg zwang beide zur Rückkehr nach Europa, doch das Projekt überlebte. Albert kehrte 1924 zurück und begann mit dem Wiederaufbau, Helene koordinierte aus Europa heraus Spenden, Korrespondenzen und die Versorgung mit Medikamenten und medizinischem Gerät. Gemeinsam navigierten sie das Krankenhaus durch den Zweiten Weltkrieg und die politischen Verwerfungen des Kalten Krieges. Für sein Engagement für den Frieden und gegen die Atombombe erhielt Albert Schweitzer 1952 den Friedensnobelpreis und wurde zum Weltstar. Heute wird seine Rolle im kolonialen Kontext, sein paternalistischer Blick auf Afrika und seine Selbstinszenierung als Einzelkämpfer zunehmend kritisch hinterfragt. Die Dokumentation erzählt das Leben von Albert und Helene Schweitzer als Geschichte zweier außergewöhnlicher Persönlichkeiten und fragt, wie sich der Blick auf die Schweitzers verändert, wenn man ihn nicht nur aus europäischer, sondern auch aus afrikanischer Perspektive betrachtet.

"Wohin ich geh'?" 03:10

"Wohin ich geh'?": Eine Reise mit Gustav Mahler

Dokumentation

Die zehnköpfige österreichische Musicbanda Franui und der Chor des Bayerischen Rundfunks treffen in "Wohin ich geh'?" erstmals aufeinander. Die besonderen Qualitäten dieser beiden Klangkörper verschmelzen zu einem neuen Ganzen: In einem Studio des Bayerischen Rundfunks in München interpretieren sie gemeinsam Lieder von Gustav Mahler und seinem Vorbild Carl Loewe. Dabei verweisen sie auch auf ihre alpine Herkunft: Eines von Mahlers "Komponierhäuschen" steht bis heute in Toblach, einer Gemeinde in Südtirol, im Pustertal. Aus dem Nachbarort Innervillgraten in Osttirol stammt die Musicbanda Franui. Das Ensemble Franui legt die volksmusikalischen Inspirationsquellen von Gustav Mahler frei und bricht groß besetzte Orchesterlieder auf Kammermusikfassung mit Hackbrett, Trompeten, Akkordeon, Saxofon und Kontrabass herunter. Der Chor singt die Liedverse mehrstimmig, arrangiert von Howard Arman, seinem langjährigen künstlerischen Leiter. Er ist zugleich die Verbindung zwischen Franui und dem Chor: Er war einst Chorleiter an einem Konvent in Tirol, an dem viele der Mitglieder von Franui unterrichtet wurden. Die Dokumentation zeigt die Aufnahme der Stücke in einem stimmungsvoll ausgeleuchteten Studio, gefilmt mit Arri-Kameras im Kino-Look. Originalaufnahmen aus Innervillgraten und Toblach lassen die Bergwelt Tirols, die Mahler so stark inspirierte, unmittelbar erfahrbar werden.

28 Minuten 03:55

28 Minuten

Magazin

Das Kulturmagazin des Senders ARTE wird täglich aus Paris gesendet. Aktuelle Themen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft stehen im Zentrum der Sendung und werden versiert unter die Lupe genommen.