Aufrüsten für den Frieden. Wie hat uns der Ukrainekrieg verändert?

Aufrüsten für den Frieden. Wie hat uns der Ukrainekrieg verändert?

3sat Live-TV 3sat 13.03., 23:50 - 00:20 Uhr
Dokumentation30 Minuten 

Vor dem Überfall Russlands auf die Ukraine war es eher undenkbar: die Grünen befürworten Waffenexporte, Schweden und Finnland treten der NATO bei, viele Länder wappnen sich für den Ernstfall.

Der Krieg hat einen Paradigmenwechsel herbeigeführt: Abrüsten war gestern, seit 2022 werden Verteidigungsetats und Militärausgaben hochgefahren. Wie sehr hat der Krieg das Leben der Menschen im Land und unsere Gesellschaft als Ganzes verändert?

Ukraine-Korrespondent Christian Wehrschütz zeichnet die tiefen Spuren nach, die drei Jahre Krieg im Land hinterlassen haben: von einem katastrophalen Rückgang der Bevölkerungszahlen bis hin zum Aufbau einer modernen Rüstungsindustrie für Drohnen und Raketen. Hersteller von Jagd- und Fischereiausrüstung produzieren für den Einsatz an der Front, Händler von Spielzeugautos verkaufen jetzt Quads an die Armee. Und Wehrschütz ist auch mit dabei, wenn private Firmen Zivilisten zu Scharfschützen ausbilden.

"Die Bedrohungslage hat sich verändert", sagte die Schweizer Verteidigungsministerin schon wenige Wochen nach Beginn des Ukrainekrieges. Seither hat sich im neutralen Land, das weder in den ersten noch in den Zweiten Weltkrieg involviert war, einiges verändert. Korrespondentin Marion Flatz-Mäser taucht ab in die unterirdischen Bunker, die zum Schutz der Zivilbevölkerung angelegt wurden. Die Schweiz verfügt über neun Millionen dieser Schutzräume, das ist weltweit einzigartig. Neben Start- und Landeübungen auf der Autobahn, wurde seither auch eine Drohnen-Task-Force gegründet.

Polen hat derzeit die EU-Ratspräsidentschaft inne und führt unter dem Motto "Sicherheit, Europa". Und das Land geht mit gutem Beispiel voran, plant doch die Regierung im heurigen Jahr mehr als 30 Prozent der Staatseinnahmen für die militärische Aufrüstung auszugeben. Das NATO-Land ist damit am Weg zur Militärmacht. Korrespondentin Vanessa Böttcher schaut sich in der Grenzregion zur russischen Enklave Kaliningrad an, wie die Verteidigungsmaßnahmen im Detail ausschauen. Sie spricht mit Menschen, die nahe der Grenze wohnen. Wie sicher fühlen sich die Polinnen und Polen im Angesicht der russischen Bedrohung und wie bereitet sich das Land auf eine mögliche Eskalation des Krieges vor?

Drei Reporter auf Spurensuche. Jeweils ein Thema aus unterschiedlichen Perspektiven und aus verschiedenen Regionen der Welt.

Die "WeltWeit"-Reporterinnen und Reporter sind unterwegs, fragen nach und suchen gemeinsam nach Antworten.

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Bildquellen: ORF