Re:: Macht Putzen glücklich?

Re:: Macht Putzen glücklich?

ARTE Live-TV ARTE 16.06., 19:40 - 20:15 Uhr
Reportage 202535 Minuten 

Bruno Ginesty aus Paris produziert hauptberuflich Putzvideos für Instagram und TikTok. Das Einschäumen einer verkrusteten Herdplatte wird bei ihm zum sinnlichen Erlebnis. Der 38-Jährige hat rund eine Million Follower und schon als Kind gerne geputzt: "Bei der Hausarbeit hatte ich das Gefühl, nützlich zu sein." Bruno schwört in seinen rund 900 Videos auf natürliche Produkte wie Kernseife ohne Zusatzstoffe. "Damit kann man sicher 30 verschiedene Dinge im Haushalt erledigen: vom Fensterputzen über die Dunstabzugshaube bis zum Entfetten des Spülbeckens."

Bio und vegan: Das hat sich für Claudia Tafferner nicht bewährt. Die Chefin eines Reinigungsunternehmens im Rheingau setzt auf Profireiniger. "Hausmittel müssen länger einwirken. Aber ich kann ja nicht fünf Stunden extra bei einem Kunden kalkulieren und sagen: Ich putze mit Bio." Ihre rund 40 Reinigungskräfte aus sieben Ländern sind angemeldet, sozialversichert und verdienen pro Stunde zwischen 15 und 20 Euro. 40 Prozent sind Männer, darunter der Pole Jakub, der Biologie studiert hat und seit ein paar Jahren bei Claudia Tafferner arbeitet.

Trotzdem ist es für die Unternehmerin oft schwierig, Personal zu finden. Rund 90 Prozent der Putzhilfen in Deutschland arbeiten schwarz. Und: "Die Reinigungsbranche ist nicht gerade eine sexy Branche. Es ist schwere Arbeit. Und wenn jemand Angst hat, zum Beispiel eine Toilette zu putzen, dann ist das der falsche Beruf." Claudia Tafferner hofft, dass der Hype um die Cleanfluencer das Image der Branche etwas verbessert. Arbeit gibt es genug. "Denn Schmutz", sagt sie, "kommt ja immer wieder!"

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Bildquellen: RTBF