
Re:: Gerettet vor Lampedusa

Die Ereignisse vom 3. Oktober 2013 haben das Leben von Vito Fiorino für immer verändert. Der Fischer rettete 47 Menschen aus dem Mittelmeer, doch dann war sein Boot hoffnungslos überfüllt. Bis heute bedrückt den 76-Jährigen, dass er nicht mehr Flüchtlingen helfen konnte. Auch der andauernde Flüchtlingsstrom nach Lampedusa belastet Vito sehr. "Immer wieder gibt es Tote. Die Dinge haben sich überhaupt nicht geändert, sie sind zum Teil eher noch schlimmer geworden", sagt er. Der 3. Oktober ist mittlerweile der wichtigste Tag des Jahres für ihn. Seine geretteten "Kinder" leben heute auf der ganzen Welt verstreut - doch Anfang Oktober kommen viele von ihnen zurück nach Lampedusa, um ihrer Rettung und der vielen Opfer der Tragödie zu gedenken.
Unter den Überlebenden ist auch Fitsum aus Eritrea. "Wenn ich erzähle, dass fast 370 Menschen gestorben sind und ich noch lebe - das kann ich manchmal kaum beschreiben." Fitsum ging nach Deutschland, lernte die Sprache und wurde als Flüchtling anerkannt. Er machte eine Bäckerlehre, gründete eine Familie und arbeitet heute als Zugbegleiter bei der Deutschen Bahn in Nordrhein-Westfalen. "Das ist jetzt meine Heimat", sagt er.
Für Fitsum ist der 3. Oktober sein neuer Geburtstag. "Ich kam nackt auf die Welt. Und ohne irgendetwas bin ich auch auf Lampedusa angekommen. Es ist meine Wiedergeburt". Doch neben der Freude und der Dankbarkeit sind die Gedenkveranstaltungen auf Lampedusa auch mit großem Schmerz verbunden. Denn auf dem Weg nach Europa kämpfen weiterhin Menschen auf der gefährlichen Mittelmeerroute um ihr Überleben.
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