Fakt ist!: Nach dem Anschlag
Live-TV MDR Sachsen-Anhalt Morgen, 20:45 - 22:00 UhrDer Attentäter von Magdeburg passte in keines der üblichen polizeilichen Raster. Hätte der Anschlag verhindert werden können? Und welche Konsequenzen müssen nun gezogen werden? Darüber diskutiert die Runde bei "Fakt ist!".
Zwei Wochen sind seit dem tödlichen Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt vergangen. Die Tragödie hat das Sicherheitsgefühl vieler Menschen tief erschüttert. Inzwischen hat die politische Aufarbeitung der Tat begonnen. Und trotz erster Erkenntnisse bleiben viele Fragen.
So ist inzwischen klar: Der Täter ist im Vorfeld mehrfach auffällig geworden und war den Behörden in mindestens drei Bundesländern bekannt. Es gab Anzeigen, Urteile, sogar eine Gefährderansprache - aber keine Konsequenzen. Die Behörden fügten ihre Erkenntnisse nicht zusammen und zogen aus ihnen offenbar keine Schlüsse.
Des Weiteren offenbaren sich Versäumnisse im Sicherheitskonzept des Weihnachtsmarktes. Der Täter nutzte für seine Todesfahrt eine Lücke in den Absperrungen, die es so nicht hätte geben dürfen. Auch Sachsen-Anhalts Innenministerium räumt inzwischen ein: Die Sicherheitsmaßnahmen für den Schutz des Weihnachtsmarktes waren mangelhaft.
Nun verlangen nicht nur Betroffene und Angehörige der zahlreichen Opfer des Anschlags Aufklärung. In der Politik hat die Suche nach den Verantwortlichen begonnen. Und der Ruf nach strengeren Gesetzen wird laut - von verschärfter Überwachung über die erweiterte Speicherung von Daten bis hin zu einer schnelleren Ausweisung und Abschiebung straffällig gewordener Flüchtlinge.
Der Anschlag und seine Folgen dürften auch den Bundestagswahlkampf entscheidend prägen. Bereits jetzt zeichnet sich ab, dass das Geschehen von verschiedenen Seiten instrumentalisiert wird, um daraus politisches Kapital zu schlagen.
Fiel der Täter von Magdeburg einfach durchs polizeiliche Raster? Hätte eine bessere Kommunikation der Behörden untereinander die Tat verhindern können? Können strengere Gesetze die Bürger künftig besser vor Gewalttaten schützen?
Zur Diskussion mit Moderatorin Anja Heyde eingeladen sind folgende Gäste:
- Tamara Zieschang (CDU), Innenministerin Sachsen-Anhalt,
- Dirk Peglow, Bund Deutscher Kriminalbeamter,
- Prof. Matthias Quent, Soziologe, Hochschule Magdeburg-Stendal sowie
- Prof. Britta Bannenberg, Kriminologin, Uni Gießen.
Bürgerreporter Stefan Bernschein spricht mit Augenzeugen und Helfern und hat Mitglieder aus der MDRfragt-Community zu Gast, die sich an der Diskussion beteiligen können. die sich an der Diskussion beteiligen können. Online kann auf mdr.de mitdiskutiert werden.
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Mitwirkende
- Moderation Anja Heyde
- Gast Tamara Zieschang
Dirk Peglow
Prof. Matthias Quent
Prof. Britta Bannenberg