TV Programm für MDR am 08.03.2021
Direkt nach der linearen Ausstrahlung einer Folge der Serie gibt es die nächste schon online first und danach für drei Monate in der ARD-Mediathek.
WUHLADKO - das MDR-Magazin in sorbischer Sprache mit deutschen Untertiteln.
Direkt nach der linearen Ausstrahlung einer Folge der Serie gibt es die nächste schon online first und danach für drei Monate in der ARD-Mediathek.
In Folge 2329 kommt Kristina Dörfer als Alexandra Auerbach in den 'Fürstenhof'. Die schöne, kluge Alexandra ist vom Leben gebeutelt und von der Liebe enttäuscht...
Pia und ihre Schwester liegen wieder einmal im Streit. Pia ist sehr erbost über die finanziellen Kapriolen Ursulas. Als sie aber von ihr erfährt, dass sie nicht mehr lange zu leben hat, schlägt die Wut in hilfloses Entsetzen um. Die Untersuchungen in der Sachsenklinik bestätigen die Diagnose: Ursula hat Krebs, beide Nieren sind befallen und die Chance einer Rettung ist nur dann gegeben, wenn eine geeignete Spenderniere gefunden wird. Aber die Wartelisten sind lang und die Suche nach dem geeigneten Organ gestaltet sich äußerst schwierig. Gegen den massiven Widerstand ihres Mannes Roland entschließt sich Pia dann, ihrer Schwester eine Niere zu spenden.
Scheinbar völlig betrunken gerät Tischlermeister Patrick Hilgersen in eine Verkehrskontrolle. Der Streifenpolizist Mattis Schulz bringt ihn in die Ausnüchterungszelle und informiert den Amtsarzt, der aber nur noch den Tod des Mannes feststellen kann. Die Obduktion der Leiche ergibt, dass das Opfer Null-Komma-Null-Promille im Blut hatte. Hilgersen starb an einer Hirnblutung, verursacht durch einen schweren Schlag, den er schon vor seiner Verhaftung erlitten haben könnte. Schulz wird in Untersuchungshaft genommen, da er im Dienst schon einmal gewalttätig geworden ist. Kiesewetter und Englen glauben an die Unschuld ihres Kollegen. Die Kommissare ermitteln im Umfeld des Toten, der für sein Handwerk geachtet, aber wegen seines cholerischen Charakters gefürchtet war. Doch Oberstaatsanwalt Dahne wirft ihnen Befangenheit vor und droht, ihnen den Fall zu entziehen. Es bleibt den Ermittlern nur wenig Zeit, um den wahren Täter zu überführen.
Vorübergehend geschlossen Der Zoo ist geschlossen. Eingangskassen verwaist, Besucherwege wie leergefegt, Zooshops und Restaurants zugesperrt. Eine unwirkliche Stille. Einzig die Pfleger und ein reduziertes Team in der Verwaltung halten den Zoobetrieb am Laufen. Allen voran, Jörg Junhold, der Zoodirektor. Er muss nun dafür sorgen, dass genügend finanzielle Reserven bereitstehen, um diesen Notfall abzufedern. Ohne zu wissen, wie lang dieser Zustand dauern wird. Eine Belastung, für jeden in dieser Zeit. Üblicherweise hat der Direktor vor allem am Schreibtisch zu tun, aber heute will er selbst sehen, wie sich der isolierte Zoo so anfühlt. Und ob es unter dem Personal noch Fragen gibt, auf die er vielleicht eine Antwort weiß. Ungestörte Momente Der Zoo ist menschenleer, die Sonne scheint, lässt die Temperaturen angenehm steigen. Ein passender Moment für ungestörte Spaziergänge. Die kleinen Löwen haben das nötig, brauchen Vitamin D und alle Reserven, um groß und stark zu werden. Auch ohne ihre Mutter Kigali. Diese hatte vor einigen Wochen überraschend ihre Jungen angegriffen und zwei von ihnen tödlich verletzt. Nach diesem Schreck wachsen die drei Verbliebenen nun bei ihrem Vater Majo auf. Eine ungewöhnliche Löwenfamilie, aber Majo scheint geduldig. Lässt sich beklettern, betatzen und am Schwanz ziehen, ohne zu murren. Und nutzt für sich die kleinen Auszeiten, sobald die Sprösslinge abgelenkt sind. Ihren ersten Spaziergang auf der Außenanlage wagen die Kleinen allein, während Majo das Treiben aus dem Hintergrund und ganz in Ruhe beobachtet. Ausgangssperre Die Savanne ist den Tieren Afrikas momentan versperrt. Traktoren und Gartenarbeiter blockieren den Weg. Einmal im Jahr muss die Wiese gepflegt und die Anlage wieder schmuck gemacht werden. Idealerweise zu Beginn des Frühjahres, kurz bevor die Vegetation aus der Winterstarre erwacht. Zäune reparieren, Boden auflockern, Rasen säen, ausreichend düngen. Fast drei Wochen hat sich das hingezogen. Marco Mehner und René Forberg kennen das schon. Sie schieben Futterreste und Misthaufen, Giraffen und Säbelantilopen geschickt hin und her. Zwischen Stall und Vorgehege. Und hoffen auf ein zügiges Ende dieser "Ausgangssperre".
Tina Rautenberg ist Assistentin in einer Kunstgalerie und muss dringend ein wichtiges Exposee für ihre Chefin fertigstellen. Dass Tinas Nachbar Willy, der über ihr wohnt, gern laut Musik hört, ist dabei nicht sonderlich hilfreich. Tina, genervt von der Lautstärke, stellt Willy zur Rede. Zu ihrer Überraschung nimmt der überzeugte Althippie sie herzlich in den Arm, um den Streit auf seine Weise zu klären. Tina stößt Willy empört von sich. Im Gerangel stürzen beide zu Boden und verletzen sich. Zusammen werden die Nachbarn in die Sachsenklinik gebracht. Während Willy die Klinik mit einer Schulterprellung gleich wieder verlassen darf, wird bei Tina eine Gehirnerschütterung diagnostiziert, die über Nacht beobachtet werden muss. Als sie am nächsten Tag wieder zu Hause ist, tropft plötzlich Wasser von ihrer Zimmerdecke. Obwohl sie immer noch wütend auf ihren Nachbarn ist, macht sich Tina nun ernsthaft Sorgen. Ihre Vorahnung bestätigt sich, Willy wird ein zweites Mal in die Sachsenklinik eingeliefert. Marie Stein möchte ihre Ausbildung in Köln fortsetzen. Der Umzug ist bereits in zwei Tagen geplant. Als sie ihren Vater, Dr. Martin Stein, in diese Pläne einweiht, ist er sehr überrascht, fängt sich jedoch schnell und will seine Tochter unterstützen. Marie möchte diesen Schritt allerdings allein machen.
Bonn 1948. Die Abgeordnete und Juristin Elisabeth Selbert kämpft unermüdlich für die Aufnahme des Satzes "Männer und Frauen sind gleichberechtigt" in das Grundgesetz der zukünftigen Bundesrepublik Deutschland. Trotz der vielen Widerstände, die sie während der Sitzungen im Parlamentarischen Rat immer wieder zu spüren bekommt, gibt sie nicht auf und hält hartnäckig an ihrem Vorhaben fest. Nicht nur ihre Kolleginnen aus dem Parlament, selbst ihre Sekretärin Irma steht Elisabeth Selbert zunächst skeptisch gegenüber; sie versteht nicht, wie wichtig die Ziele sind, die Elisabeth Selbert durchzusetzen versucht. Erst eine gescheiterte Affäre mit einem Abgeordneten und die Schicksale anderer Frauen öffnen der jungen Sekretärin die Augen. Langsam nähern sich die ungleichen Frauen an. Als sie schließlich gemeinsam eine landesweite Kampagne für den Gleichberechtigungssatz erfolgreich realisieren, ziehen sie endlich an einem Strang und mit ihnen tausende Frauen, die ihren erbitterten Kampf um Gleichberechtigung unterstützen. Selbert erlebt einen grandiosen Triumph, als ihr Antrag im neuen Grundgesetz unter Artikel 3, Absatz 2 aufgenommen wird. Sie legt damit den Grundstein für eine nunmehr über 70-jährige politische und gesellschaftliche Auseinandersetzung zum Thema Gleichberechtigung.
Sie machen Karriere, nicht nur in der Politik, sie meistern Beruf und Familie, weil sie es nicht anders kennen, sie pfeifen auf Emanzipation, weil sie schon emanzipiert sind. Ostfrauen - eine Spurensuche zwischen Legende und Wirklichkeit. Während in der Bundesrepublik Jahrzehnte vor, aber auch Jahrzehnte nach dem Fall der Mauer die Rolle der Frau in der Gesellschaft immer wieder thematisiert wird, galten die Frauen der untergegangenen DDR schon 1990 als gleichberechtigt und die Emanzipation eigentlich als abgeschlossen. Doch in der DDR gab es verschiedene Frauenbilder, ein von oben verordnetes und ein im Alltag gelebtes. Die Frauen haben sich ihre Emanzipation nicht erkämpft, sie war in der DDR Staatsdoktrin. Der Staat unterstützte Mütter mit kostenloser Kinderbetreuung, mit gleichem Lohn oder einem monatlichen Haushaltstag. Im Ergebnis arbeiteten die Frauen doppelt so hart, kümmerten sich um die Kinder und um den Haushalt - die Vollzeitstelle kam obendrauf. 1969 kamen ostdeutsche Frauen so auf 93 Stunden Gesamtarbeitszeit pro Woche, ostdeutsche Männer nur auf 59 Stunden pro Woche. Doch ansehen durfte man ihnen den Stress nicht, die Frau im Sozialismus zeigte Stärke, Fleiß und Opferbereitschaft - und klagte nicht über die Mehrfachbelastung. Das prägt, bis heute. "Ostfrauen - weg vom Herd" ist der dritte Teil in der rbb/mdr Reihe "Ostfrauen" und erzählt vom Arbeitsleben ostdeutscher Frauen. In Spitzenzeiten verdienten mehr als 90% von ihnen ihr eigenes Geld. Das war einmalig in der Welt. Und in der DDR-Verfassung stand festgeschrieben: "Mann und Frau sind gleichberechtigt." - Auch nach über 30 Jahren nach dem Mauerfall wollen viele ostdeutsche Frauen ganz selbstverständlich einen Fulltimejob. Gehen acht Stunden zur Arbeit und halten sich trotzdem für gute Mütter - häufiger als in Westdeutschland, wie neueste Studien zeigen. Und wenn Ostdeutsche in Wirtschaft oder Politik in Führungspositionen sitzen, dann sind das meistens Frauen, und in manchen Regionen Ostdeutschlands verdienen sie sogar mehr als ihre Männer. Aber fühlen sich berufstätige Frauen im Osten tatsächlich gleichberechtigter als die Frauen im Westen? Was machen sie anders? Woher kommt dieser zwanglose Umgang mit Karriere und Kind? Und was ist mit den Töchtern und Enkelinnen, wie stark hat sie die Geschichte ihrer Mütter geprägt? Solveig Leo ist ein gutes Beispiel. Mit 76 ist sie längst im Ruhestand, aber noch immer arbeitet sie einmal pro Woche in der Landwirtschaft. Bereits mit Mitte 20 wurde die Mutter zweier Kinder zur LPG Vorsitzenden gewählt. Auch Viola Klein ist bereits mit 24 Leiterin einer Kindereinrichtung und heute, mit Ende 50, Chefin einer Software-Firma mit mehr als 300 Mitarbeitern. Frauen unterschiedlicher Generationen berichten über ihre Emanzipationserfahrungen im Osten und Prägungen, die bis ins Heute reichen.
Die Moderatoren empfangen spannende Gesprächspartner aus der Region und prominente "Gäste zum Kaffee" im Studio. Die Fernsehzuschauer haben die Möglichkeit, live im Studio mit ihren Lieblingspromis zu telefonieren und Fragen zu stellen.
Die Moderatoren empfangen spannende Gesprächspartner aus der Region und prominente "Gäste zum Kaffee" im Studio. Die Fernsehzuschauer haben die Möglichkeit, live im Studio mit ihren Lieblingspromis zu telefonieren und Fragen zu stellen.
Die Moderatoren empfangen spannende Gesprächspartner aus der Region und prominente "Gäste zum Kaffee" im Studio. Die Fernsehzuschauer haben die Möglichkeit, live im Studio mit ihren Lieblingspromis zu telefonieren und Fragen zu stellen.
'News meets Glam': Einzigartige Geschichten, exklusive Interviews, emotionale und spannende Storys zeigt 'Brisant' nun auch am Sonntag. Das Infotainment-Magazin sendet ab dem 5. April immer sonntags für 30 Minuten. Unterhaltsam, und charmant präsentieren die Moderatorinnen Mareile Höppner und Kamilla Senjo im wöchentlichen Wechsel Themen, die die Menschen bewegen. Unterstützt werden sie von Promi-Expertin Susanne Klehn, die künftig dann auch sonntags im Einsatz sein wird.
Produktion: Lobocito Film GmbH im Auftrag des rbb, MDR, NDR unter Federführung des rbb
Der Journalist Jürgen Loock kommt durch die Explosion einer Autobombe ums Leben. Seine Tochter Meike ist dem Anschlag nur knapp entgangen. Fast zeitgleich mit dem Attentat wurde auch in Loocks Wohnung und in seinen Büroräumen eingebrochen. Der Erfolgsjournalist war vor allem mit Enthüllungen über Skandale in Politik und Wirtschaft bekannt geworden. Ist Rache das Motiv für den tödlichen Anschlag, oder musste der Journalist sterben, weil er einem brisanten Fall auf der Spur war? In den letzten Jahren hatte Jürgen Loock jedoch kaum noch veröffentlicht. Als Meike dann entdeckt, dass ihr Vater ihr dennoch ein beträchtliches Vermögen hinterlassen hat, bekommt der Fall eine unerwartete Wendung. War Jürgen Loock doch nicht so unbestechlich wie sein Ruf? Meike ist über die Vermutung der Kommissare empört. Eine Diskette mit einem verschlüsselten Text, die Jürgen Loock für seine Tochter in einem Bankschließfach hinterlegt hat, könnte Aufklärung in dem Fall bringen. Doch bevor es der Polizei gelingt, diesen Text zu entschlüsseln, werden diese Daten durch einen merkwürdigen Zwischenfall vernichtet. Meike beschließt deshalb, auf eigene Faust zu recherchieren. Mit ihrer Hilfe gelingt es den Kommissaren, die Hintergründe des Falls aufzuklären und den Mörder ihres Vaters zu überführen.
Der Frühling kommt und mit ihm keimt die Hoffnung auf Lockerungen nach dem monatelangen Lockdown. Bund und Länder haben dem Öffnungsdruck nachgeben - doch nur in kleinen Schritten und mit vielen Auflagen. Um mit dem Virus zu leben, braucht es neue Strategien. Die stecken aber gerade noch in den Kinderschuhen. Einige wagen bereits den großen Schritt: Oberwiesenthal und Augustusburg wollen noch im März ihre Hotels und Restaurants öffnen, vielleicht sogar Geschäfte und Museen. Ein Feldversuch mit dem Ziel, Urlaub in Pandemiezeiten möglich zu machen. Im Kommen sind auch die Selbsttests, die in den nächsten Tagen sogar in Supermärkten und Drogerien zu haben sind. Wie sie funktionieren, will "Fakt ist!" in der Sendung ausprobieren. Und Moderator Andreas F. Rook spricht mit seinen Gästen übers Impfen, wo größere Liefermengen möglich machen, dass endlich auch die Hausärzte Corona-Schutzimpfungen vornehmen können. Also können wir auf "Mehr Freiheit trotz Corona" hoffen?.
Mitte dreißig etwa ist die Köchin Karoline Gluth , Mutter eines fast erwachsenen Sohnes und Mitinhaberin einer Kneipe auf Rügen, als es sie in die Welt zieht. Sie lässt sich ihre Erbschaft auszahlen und kauft ein kleines Häuschen am Rande von Berlin, das sie allerdings nur vom Foto kennt. Vor Ort erweist sich der Besitz als heruntergekommenes Wochenendhaus, was Karoline erst einmal mit Tränen quittiert. So lernt sie auch der junge Bauarbeiter Christian kennen, der die Laube bisher als gelegentliche Bleibe benutzte. Doch er tröstet Karoline nicht nur mit Worten, sondern vermittelt ihr auch die Bekanntschaft von Herbert Kotbuß , einem einflussreichen Bauspezialisten. Nachdem sich die gegensätzlichen Standpunkte der beiden angenähert haben und Karoline auch bereit ist, Geld einschließlich "West-Mark" unter der Hand zu zahlen, geht der Umbau des Häuschens recht schnell vonstatten. Schließlich besitzt Karoline ein hübsches Haus, in Herbert einen liebgewonnenen Freund und ein geschrumpftes Bankkonto. Sorgen macht ihr allerdings ihre berufliche Entwicklung. Als Köchin in einer Betriebsküche hat sie zwar die Sympathien ihrer Kolleginnen, aber nicht die des Chefkochs.
Hannah Arendt ist aus Nazideutschland geflohen und lebt mit ihrem Mann Heinrich schon seit 20 Jahren im amerikanischen Exil. Ihre New Yorker Wohnung ist Treffpunkt immigrierter jüdischer Intellektueller, die sich um die Aufarbeitung der Shoa bemühen. Die überraschende Nachricht von der Ergreifung des NS-Kriegsverbrechers Adolf Eichmann elektrisiert die Totalitarismusforscherin, die schon mehrfach über den deutschen Faschismus publiziert hat. Im Auftrag der Zeitung "The New Yorker" reist sie nach Jerusalem, um über den Prozess zu berichten. Im Gerichtssaal erwartet sie, ein Monster anzutreffen, und ist zunächst irritiert. Die Mittelmäßigkeit des Bürokraten, der keine Reue zeigt, passt scheinbar gar nicht zur unvorstellbaren Grausamkeit seiner Taten. Sie sieht in dem Massenmörder einen Beamten, der die Ermordung der Juden mitleidslos wie eine ihm auferlegten Pflicht erfüllte. Im Februar 1963 erscheint ihre Artikelserie, deren provozierende These von der "Banalität des Bösen" für weltweite Empörung sorgt. Trotz einer beispiellosen Hetzkampagne verteidigt die Denkerin ihre Interpretation, wonach ganz normale Menschen zu Gräueltaten unvorstellbaren Ausmaßes fähig sind. Der Vorwurf, sie würde einen der Hauptverantwortlichen für den Holocaust verteidigen, führt zum Bruch mit nahen Freunden wie Hans Jonas und Kurt Blumenfeld .
Die Zuschauer haben die Gelegenheit, ihre Fragen an Politiker und Experten zu stellen, im Vorfeld über Mail an faktist@mdr.de oder während der ausnahmsweise schon von 20.45 Uhr bis 21.45 Uhr ausgestrahlten Sendung auf der Facebook-Seite von MDR SACHSEN-ANHALT.
Yuval Rubovitch sitzt im Sächsischen Staatsarchiv und blättert in Akten. Es rattert. Er lässt einen Mikrofilm durch die Maschine laufen und sieht sich digitalisierte Aufzeichnungen an. Manche davon sind 100 Jahre alt. Der Historiker ist in Israel geboren und jüdisch - das bedeutet für ihn aber nicht religiös, sondern es ist für Yuval eine Frage der Identität. 2012 ist er mit seiner Frau von Jerusalem nach Leipzig gezogen und hat in Halle promoviert. Fern der Heimat ist jüdisches Leben zu seinem Thema geworden. Bei einem Turnier in Leipzig zum Gedenken an den ehemaligen jüdischen Sportklub Bar Kochba hat Yuval Rubovitch als Übersetzer gearbeitet. Das war der Auslöser sein Sportinteresse mit seiner Arbeit zu verknüpfen und zum 100-jährigen Jubiläum von Bar Kochba ist daraus ein Buch entstanden: "Mit Sportgeist gegen die Entrechtung". Der 1920-gegründete Sportklub Bar Kochba prägte das jüdische Leben in Leipzig maßgeblich. Erst durch den zionistischen Erziehungsauftrag, mit dem junge jüdische Menschen auf eine Migration in einen eigenen Staat Israel vorbereitet werden sollten. Dann zu Beginn der NS-Zeit wurde Bar Kochba mit seinen Sportstätten einer der letzten Zufluchtsorte für Jüdinnen und Juden, die erst von der Gesellschaft ausgeschlossen, später verfolgt und ermordet wurden. Als heutiger Nachfolge-Verein in der Stadt, sieht sich Makkabi Leipzig. Der Verein stützt sich auf die jüdischen Traditionen Bar Kochbas. Vladimir Teitelmann ist der Übunglseiter der Volleyballer. Er sagt: "Manchmal kann man hier Themen besprechen, die andere nicht so gut verstehen, jüdische Themen". Makkabi bietet einen geschützten Raum für jüdisches Leben und ist doch offen für alle. Yuval Rubovitch deckt mit seinen Forschungen die vergessenen Spuren des einstigen jüdischen Sportlebens auf und damit auch die des jüdischen Alltagslebens in Leipzig. Indem er mehr und mehr davon in der Stadt entdeckt, so wird auch sein eigenes jüdisch-Sein immer stärker zu seinem eigenen Thema. In Israel war er einer von vielen, ein Teil der Mehrheitsgesellschaft, hier kommt immer häufiger die Frage auf "Was bedeutet jüdisch sein?". An ihm kann man Antworten auf diese Frage finden: Jüdisch sein, kann so Vieles heißen und nicht ausschließlich Religion - Jüdisch sein kann Politik, Kultur, Tradition, Geschichte und Identität sein, wie eben bei Yuval Rubovitch.