Exakt - Die Story: Fentanyl - Wie die Horrordroge in Deutschland ankommt

Exakt - Die Story: Fentanyl - Wie die Horrordroge in Deutschland ankommt

MDR Sachsen-Anhalt Live-TV MDR Sachsen-Anhalt 16.10., 20:45 - 21:15 Uhr
Reportage30 Minuten 

Die Vereinigten Staaten ächzen unter einer Opioid-Krise ungekannten Ausmaßes. Verwahrloste Junkies bevölkern ganze Straßenzüge, jedes Jahr sterben viele zehntausende Menschen durch den Missbrauch von Fentanyl. Die Droge ist ein hochpotentes Opioid. Es ist 50 bis 80-mal stärker als Heroin und wird Schmerzpatienten legal verschrieben. Die Überdosierung von Fentanyl ist bei jungen Menschen in den USA inzwischen die häufigste Todesursache. Kommt diese Krise jetzt auch nach Deutschland?

In Deutschland wurden in den letzten Jahren nur Einzelfälle registriert in denen Fentanyl-Pflaster illegal gehandelt wurden. Für die Strafverfolgungsbehörden ist es - noch - kein Thema. Zurecht? Reporter Thomas Kasper reist durch Deutschland, um herauszufinden, wo und wie Fentanyl hierzulande auf den illegalen Drogenmärkten verfügbar ist. Er trifft Dealer und Konsumenten in Halle, Dresden, Berlin und Frankfurt am Main.

Sven inhaliert den Rauch aufgelöster Pflaster und erzählt ihm in Halle: "Das ballert ganz schön. Ich kaufe das, natürlich." Seine Freundin hatte schon mal einen Herzstillstand unter Fentanyl, berichtet er, macht aber trotzdem weiter.

Und Denis aus dem Frankfurter Bahnhofsviertel erzählt dem Reporter: "Fentanyl hat hier eingeschlagen wie eine Bombe. Und ich kenn auch schon drei, die sind an einer Überdosis gestorben." Da Fentanyl so hochpotent ist, ist es schwer zu dosieren und extrem gefährlich im Konsum.

Maria Kuban von der Deutschen Aidshilfe Berlin warnt: "Wir hatten in Deutschland in den letzten drei Jahren schon 260 Drogentote im Zusammenhang mit Fentanyl. Es ist im Umlauf. Warum sollte das Problem hier haltmachen?"

"Exakt - Die Story" zeigt, wie sehr die Substanz schon zum Drogenalltag in Deutschland gehört und welche verheerenden Folgen das hat.

Bald im TV

Bildquellen: MDR/Isabelle Fabian