TV Programm für ZDFinfo am 08.03.2021
Diese Folge des Dreiteilers "Der Dino-Planet" widmet sich dem atemberaubenden Jagdverhalten der mit den Dinosauriern verwandten Meeresechsen der Jurazeit. Während der sechs Meter lange Kimmerosaurus Jagd auf Haie macht, stellt ihm das größte bekannte marine Reptil nach: Predator X, ein 45 Tonnen schwerer, 15 Meter langer Räuber der Extraklasse. Fünf Meter pro Sekunde schnell, erwischt er fast jedes Beutetier. An Land geht es nicht friedlicher zu. In Nordamerika schließen sich zwei Pflanzenfresser zusammen, um gegen Angriffe von Raubsauriern besser gewappnet zu sein. Der etwas träge, aber gut bewaffnete Stegosaurus und der sehr wachsame, aber gänzlich harmlose Camptosaurus bilden gemischte Herden. Zwischen den Stegosauriern suchen die Camptosaurier Schutz. Dafür warnen sie frühzeitig vor Lauerjägern wie Allosaurus. Der Jäger muss Einzeltiere überraschen, wenn er eine Chance haben will. Doch so mancher Allosaurus wird von Stegosaurus und seinem mit Schlagdornen besetzten Schwanz ausgeknockt. Aus der Jurazeit macht die Dokumentation einen Sprung in die späte Kreidezeit. Vor 75 Millionen Jahren leben in vielen Teilen der Welt verschiedene Tyrannosaurier. Sie stellen den neuesten Killertyp dar, gegen den fast alle anderen Dinos machtlos sind. Wo sie auftauchen, stehen sie am Ende der Nahrungskette. Ihre muskelbepackten Hälse tragen gewaltige Köpfe. Ihr Biss ist knochenbrechend, ihr Geruchssinn phänomenal. Ihre Augen sind nach vorne gerichtet. In Nordamerika geht der zu dieser Sauriergruppe zählende, neun Meter lange Daspletosaurus auf die Jagd nach Chasmosaurus. Größer als ein Nashorn, mit Nackenschild und drei Kopfhörnern bewaffnet, ist der Pflanzenfresser keine leichte Beute. Daher greifen ihn Chasmosaurier im Rudel an - dennoch eine schwierige Jagd. Ganz im Norden Nordamerikas, im heutigen Alaska, leben damals keine Tyrannosaurier, dafür aber die sonderbaren Troodons. Diese Dinos sind schlau. Sie besitzen das im Verhältnis zur Körpermasse größte Hirn aller Saurier. Dank seiner großen leistungsfähigen Augen kann das schnelle, wendige, vier Meter große Troodon tags wie nachts jagen, und zwar am liebsten den zahnlosen, fast vier Tonnen schweren Edmontosaurus. Gelegentlich geben sich die sprintstarken Räuber aber auch mit Pflanzlichem zufrieden.
In dieser Folge des Dreiteilers "Der Dino-Planet" geht es um "gefiederte Drachen" und Akrobaten der urzeitlichen Lüfte. Vor 154 Millionen Jahren begibt sich im jurazeitlichen China Epidexipteryx mit extrem langen Fingern auf Insektenjagd. Der taubengroße Dino besitzt Federn, doch fliegen kann er nicht. Aber er ist ein Kletterkünstler und entkommt so Jägern wie Sinraptor. Später, in der frühen Kreidezeit vor 125 Millionen Jahren, liefern sich gleitflugfähige gefiederte Dinos urzeitliche Luftkämpfe: Microraptor gegen Sinornithosaurus. Arme und Beine dienen als Tragflächen. Die längeren Federn von Microraptor machen ihn zum besseren Flieger, doch am Boden sind sie nachteilig. Die Federn von Sinornithosaurus sind so gut erhalten, dass heute sogar Farbbestimmungen möglich sind. Im kreidezeitlichen Wald Chinas ist dieser Dino durch rotbraune, gelbe und schwarze Farbtöne bestens getarnt. Außerdem besitzt er Giftdrüsen, deren todbringendes Sekret er mit gerillten Zähnen seiner Beute injiziert. Im Rudel bringt er sogar größere Dinos zur Strecke. Von ganz anderem Kaliber sind die vogelähnlichen Dinos, die vor 80 Millionen Jahren die weiten Ebenen der Mongolei bewohnen. Gigantoraptor, acht Meter lang und 2,6 Tonnen schwer, erinnert an einen überdimensionalen Strauß. Er legt große Eier in einfache Bodennester und bebrütet sie. Weder die kleinen Oviraptoren - Eierdiebe - noch ein fünf Meter großer Fleischfresser namens Alectrosaurus haben gegen diesen spät-kreidezeitlichen Herrscher auch nur den Hauch einer Chance. Noch gigantischer sind die Flugsaurier, die zehn Millionen Jahre später die Lufthoheit über der Insel Hatzeg, heute Rumänien, besitzen. Hatzegopteryx, mit zehn Meter Spannweite das bislang größte flugfähige Tier, macht hier Jagd auf junge Magyarosaurier. Das Flugmonster besitzt keine Federn, sondern Spannhäute, und ist auch gut zu Fuß. Auf allen Vieren laufend, ist es höher als eine Giraffe. Allein der Schädel mit seinem langen Schnabel misst drei Meter. Vor 65 Millionen Jahren beendet ein Meteoriteneinschlag in den Golf von Mexiko die Herrschaft der Dinos. An Land überlebt kein Tier, das mehr als 25 Kilogramm wiegt. Die Dinosaurier hatten zerbrechende Kontinente, steigende Meeresspiegel und unzählige Klimaveränderungen überlebt, hatten sich angepasst und weiterentwickelt. Ein kleiner Seitenzweig ist sogar der Auslöschung entgangen und hat es bis in unsere Zeit geschafft: die Vögel. Sie herrschen zwar nicht wie ihre Ahnen, aber die Lufthoheit besitzen sie allemal. "Gefiederte Drachen" entführt in die Lebenswelten von flugfähigen und nicht flugfähigen Dinos - und anderen Sauriern. Die fantastischen, teils dramatischen Geschichten rekonstruieren den Alltag der Urzeit-Reptilien auf der Basis von paläontologischen Befunden und fossilen Belegen - vollständig animiert auf höchstem grafischen Niveau.
Fünf Mal erlebt die Erde eine Katastrophe apokalyptischen Ausmaßes. Und jedes Mal geht eine ganze Welt verloren. Wie sah unser Planet früher aus? Welche tierischen Bewohner gab es? Anhand fossiler Funde rekonstruieren internationale Wissenschaftler die untergegangenen Urzeit-Welten. Nach der letzten erdgeschichtlichen Katastrophe verschwanden zum Beispiel die Dinosaurier. Jedes Mal blieb von der biologischen Vielfalt nur ein Bruchteil übrig. Die meisten Tier- und Pflanzenarten, die es jemals auf der Erde gab, sind längst ausgestorben. Forscher sprechen von drei Viertel aller Arten. Andere haben überlebt und sich zu neuen Spezies entwickelt. Schon fünf Mal hat die Erde Katastrophen riesigen Ausmaßes erlebt, die fast zur kompletten Auslöschung einer Welt geführt hätten. Vor allem Vulkanausbrüche und drastische Veränderungen des Klimas zerstörten Lebensräume und Nahrungsketten. Das bekannteste Massenaussterben betraf vor 65 Millionen Jahren die Dinosaurier. Und doch haben Flora und Fauna immer wieder Wege gefunden, frei gewordene Nischen zu besetzen, sich zu entwickeln und die Erde neu zu bevölkern. Alle Arten, die heute auf unserem Planeten leben, sind Ergebnis der Evolution nach fünf Massenaussterben - auch der Mensch. Einige Wissenschaftler befürchten, dass der Mensch bereits ein weiteres Massenaussterben in Gang gesetzt hat.
Die Dokumentation zeigt, welche Rolle der Zeichentrickfilm in der Propaganda des Zweiten Weltkrieges spielte. Für Deutschland zog der "Arme Hansi" in die Schlacht gegen Donald Duck und Co. Adolf Hitler und Joseph Goebbels wollen Walt Disney mit dem deutschen Animationsfilm übertrumpfen. Der Propagandaminister setzt vor allem auf leichte Unterhaltung, um vom Krieg abzulenken. Doch gegen Hollywoods Giganten sind die deutschen Zeichner chancenlos.
Japan und die Juden - entfernter können Kulturen kaum sein. Dennoch verbindet beide Völker eine lange, geheimnisvolle und kaum bekannte Geschichte, die sich bis in die heutige Zeit zieht. Das ostasiatische Kaiserreich und das "auserwählte Volk" der Juden: Schon vor Jahrhunderten glauben westliche Missionare, Nachkommen versprengter jüdischer Stämme in Japan gefunden zu haben. Sogar Kaisertum und Shinto-Religion sollen aus dem Judentum stammen. Anfang des 20. Jahrhunderts ist das Verhältnis zwischen Japan und den Juden sehr ambivalent. Obwohl es kaum Juden in Japan gibt, finden sich im diplomatischen Archiv des Außenministeriums in Tokio Aktenbände mit dem Titel: "Das Judenproblem". Im Zweiten Weltkrieg ist Japan einerseits Verbündeter von Nazideutschland, andererseits gewährt das Land jüdischen Flüchtlingen und Kulturschaffenden Schutz, rettet Juden das Leben, plant zeitweilig sogar ein jüdisches Schutzgebiet in der japanisch kontrollierten Mandschurei. Nach dem Krieg wird das Verhältnis immer wieder diskutiert, mal positiv, mal antisemitisch. Gewalt gegen Juden gibt es kaum, bis auf den Terroranschlag der japanischen Rote Armee Fraktion in Tel Aviv 1972. Einen judenfeindlichen Hintergrund hat der Giftgasanschlag der Weltuntergangssekte Aum Shinrikyo 1995 in der Tokioter U-Bahn. Deren Anführer glaubte an antisemitische Verschwörungstheorien. Der Film erzählt die spannende und bislang weitestgehend unbekannte Geschichte der Beziehung Japans zu den Juden zwischen Faszination und Terror.
Nazi-Mediziner Carl Clauberg soll im Auftrag von SS-Führer Heinrich Himmler die unterjochten "Ostvölker" nach dem siegreich beendeten Krieg unfruchtbar machen, zu reinen Arbeitssklaven. Die Methode zu dieser Massensterilisierung entwickelt er ab 1943 in "Block 10" des KZs Auschwitz an jungen Jüdinnen aus ganz Europa. Der Film erzählt aus der Perspektive des Arztes und lässt erstmals die Frauen zu Wort kommen, die seine Experimente überlebten. Im Stammlager von Auschwitz ließ die SS-Lagerleitung im Frühjahr 1943 ein zweistöckiges Kasernengebäude vom übrigen Gelände abtrennen. Dieser "Block 10" sollte einen anderen Zweck erfüllen als das übrige Konzentrationslager. Er sollte der medizinischen Forschung dienen. Inmitten einer Industrie, die der Vernichtung von Hunderttausenden Juden galt, forschte der ehrgeizige und charismatische Medizinprofessor Carl Clauberg zu Geburtenkontrolle und Unfruchtbarkeit. Im ganzen Deutschen Reich hatte er dafür keine Versuchspersonen finden können. Hier gab es sie.
Die Befehle im "Dritten Reich" wurden von Männern gegeben, doch auch Frauen haben sich in diesen Jahren schuldig gemacht - etwa als Aufseherinnen oder Ärztinnen im Konzentrationslager. Aber "das Böse" in weiblicher Gestalt bleibt nach dem Krieg lange ein Tabu. Schriftstellerin Jennifer Teege entdeckt 2008, mit 38 Jahren, dass ihre Großmutter die Geliebte des sadistischen KZ-Kommandanten Amon Göth war. Welche Rolle spielte ihre Großmutter? Als die Nationalsozialisten 1933 die Macht ergreifen, schalten sie das gesamte gesellschaftliche und politische Leben in Deutschland mit Härte gleich. Die überwiegende Mehrheit der Deutschen folgt dem Willen des Diktators Adolf Hitler willig, nimmt Krieg, Völkermord und schweigend die Verfolgung der jüdischen Bevölkerung hin. Historische Untersuchungen der vergangenen Jahrzehnte widmen sich hauptsächlich der Rolle der Wehrmacht, der Soldaten oder dem Widerstand. Erst seit wenigen Jahren rückt die Bedeutung der Rolle der Frauen im Nationalsozialismus in den Vordergrund historischer Forschungen. Waren die Frauen des "Dritten Reiches", wie Hitler wünschte, wirklich nur Heimchen am Herd, unpolitisch und ihrer Mutterrolle ergeben? Wie viele waren tatsächlich "nur" ahnungslose Anhängerinnen? Wie viele wussten mehr? Und was brachte Frauen dazu, im Namen einer perfiden Ideologie zu quälen und zu töten? Die vierteilige Dokumentation beleuchtet die unterschiedlichen Lebenswege von Frauen im Nationalsozialismus - Mitläuferinnen, Opfer, Widerständlerinnen, aber auch Täterinnen - und erforscht die Motive für ihr Handeln.
Die Mehrheit der Deutschen folgt Hitler willig auf dem Weg zu Krieg und Völkermord. Doch es gibt auch viele, die für die verfolgten Juden ihr Leben riskieren und dem Regime Widerstand leisten. Daran beteiligen sich auch Frauen. Der Name Sophie Scholl, die Mitbegründerin der Widerstandsgruppe "Weiße Rose", steht bis heute für Mut und den Kampf gegen Unrecht - genau wie Hilde Coppi, die in der "Roten Kapelle" Widerstand gegen Hitler leistet. Hilde Coppis Sohn Hans kennt seine Mutter nur aus Briefen und Geschichtsbüchern. Sie wurde kurz nach seiner Geburt hingerichtet. Aber auch viele weniger bekannte Menschen gehen große Risiken ein, um Verfolgten zu helfen. Ihnen verdankt die Jüdin Inge Deutschkron ihr Überleben im Untergrund. Als die Nationalsozialisten 1933 die Macht ergreifen, schalten sie das gesamte gesellschaftliche und politische Leben in Deutschland mit Härte gleich. Die überwiegende Mehrheit der Deutschen folgt dem Willen des Diktators Adolf Hitler willig, nimmt Krieg, Völkermord und schweigend die Verfolgung der jüdischen Bevölkerung hin. Historische Untersuchungen der vergangenen Jahrzehnte widmen sich hauptsächlich der Rolle der Wehrmacht, der Soldaten oder dem Widerstand. Erst seit wenigen Jahren rückt die Bedeutung der Rolle der Frauen im Nationalsozialismus in den Vordergrund historischer Forschungen. Waren die Frauen des "Dritten Reiches", wie Hitler wünschte, wirklich nur Heimchen am Herd, unpolitisch und ihrer Mutterrolle ergeben? Wie viele waren tatsächlich "nur" ahnungslose Anhängerinnen? Wie viele wussten mehr? Und was brachte Frauen dazu, im Namen einer perfiden Ideologie zu quälen und zu töten? Die vierteilige Dokumentation beleuchtet die unterschiedlichen Lebenswege von Frauen im "Dritten Reich" - Mitläuferinnen, Opfer, Widerständlerinnen, aber auch Täterinnen - und hinterfragt die Motive für ihr Handeln.
Dass der Nationalsozialismus für sie nur Schlimmes bedeutet, spüren viele deutsche Juden schon lange vor 1933. Doch wie schlimm es kommen würde, vermag sich niemand vorzustellen. Aus Verachtung wird Verfolgung und schließlich Vernichtung - europaweit werden mehr als sechs Millionen Juden Opfer des Holocaust. Die Hamburgerin Cecilie Landau überlebt das Vernichtungslager Auschwitz und die Zwangsarbeit im zerstörten Hamburg. Sie geht in die USA und kehrt erst viele Jahre später nach Deutschland zurück, um bis heute die Erinnerung an das Grauen wachzuhalten. Dieses Ziel hat auch Erna de Vries. Auch sie überlebt eine Odyssee durch verschiedene Lager und einen Todesmarsch. Der Welt zu erzählen, wozu Menschen fähig sind, das hatte ihr ihre Mutter mit auf den Weg gegeben. Als die Nationalsozialisten 1933 an die Macht kommen, schalten sie Deutschland mit gnadenloser Härte gleich. Die Mehrheit der Deutschen folgt dem Diktator Adolf Hitler willig auf dem Weg zu Krieg und Völkermord. Viele nehmen schweigend die Verfolgung der jüdischen Bevölkerung hin. Während ein Großteil der Historiker in den vergangenen Jahrzehnten hauptsächlich die Rolle der Wehrmacht, der Soldaten oder die der Männer des Widerstandes untersucht hat, rückte die Bedeutung der Frauen in den Hintergrund. Waren sie, wie Hitler wünschte, wirklich nur Heimchen am Herd, unpolitisch und ihrer Mutterrolle ergeben? Wie viele waren tatsächlich nur ahnungslose Anhängerinnen? Wie viele wussten mehr? Und was brachte Frauen dazu, im Namen einer perversen Ideologie zu quälen und zu töten? Die vierteilige Dokumentation beleuchtet die unterschiedlichen Lebenswege von Frauen im "Dritten Reich" - Mitläuferinnen, Opfer, Widerständlerinnen, aber auch Täterinnen - und hinterfragt die Motive für ihr Handeln.
Viele junge Frauen begeistern sich für das Regime, finden Erfüllung im Bund Deutscher Mädel und fügen sich dem nationalsozialistischen Rollenbild der treusorgenden Ehefrau und Mutter. Als die Männer in den Krieg ziehen, übernehmen Frauen deren Jobs, bauen Bomben und halten das zivile Leben in Gang. Rund eine halbe Million Frauen dienen als Wehrmachthelferinnen in Hitlers Armeen. Ingeburg Hölzer ist zehn Jahre alt, als die Nazis an die Macht kommen. Sie schreibt "Heil Hitler" in ihr Tagebuch. Später verliert sie ihren Mann und ihr erstes Kind. Marianne Clemens, behütete Tochter einer wohlhabenden Künstlerin, verachtet die Nazis. Doch aus Angst schweigt sie. Annette Schückings Vater wird im "Dritten Reich" verfolgt. Was ihr selbst damals widerfährt, bewegt sie und ihre Familie bis heute. Der Vater von Lieselotte Raasch aus Hamburg steht damals stramm hinter Reich und Führer. Weder er noch seine Söhne überleben den Krieg. Am Ende ist es für keine der Familien mehr so, wie es einmal war. Als die Nationalsozialisten 1933 an die Macht kommen, schalten sie Deutschland mit gnadenloser Härte gleich. Die Mehrheit der Deutschen folgt dem Diktator Adolf Hitler willig auf dem Weg zu Krieg und Völkermord. Viele nehmen schweigend die Verfolgung der jüdischen Bevölkerung hin. Während ein Großteil der Historiker in den vergangenen Jahrzehnten hauptsächlich die Rolle der Wehrmacht, der Soldaten oder die der Männer des Widerstandes untersucht hat, rückte die Bedeutung der Frauen in den Hintergrund. Waren sie, wie Hitler wünschte, wirklich nur Heimchen am Herd, unpolitisch und ihrer Mutterrolle ergeben? Wie viele waren tatsächlich nur ahnungslose Anhängerinnen? Wie viele wussten mehr? Und was brachte Frauen dazu, im Namen einer perversen Ideologie zu quälen und zu töten? Die vierteilige Dokumentation beleuchtet die unterschiedlichen Lebenswege von Frauen im "Dritten Reich" - Mitläuferinnen, Opfer, Widerständlerinnen, aber auch Täterinnen - und hinterfragt die Motive für ihr Handeln.
Sie stellten sich gegen die Nazidiktatur, versuchten, Adolf Hitler zu töten. Doch der Plan der Attentäter um Claus Schenk Graf von Stauffenberg scheiterte im Juli 1944 dramatisch. Die Widerstandskämpfer bezahlten den Plan mit ihrem Leben. Ihre Frauen kamen in Sippenhaft, ihre Kinder wurden nach Bad Sachsa im Harz verschleppt. Im dortigen Kinderheim "Bremen" sollten sie umerzogen, ihre bisherigen Identitäten ausgelöscht werden. Die Dokumentation zeigt das Schicksal der Attentäter und ihrer Familien. In bewegenden Interviews geben die Kinder von damals Einblicke in ihr Leben im Umerziehungsheim und in die letzten Monate der NS-Diktatur.
Mithilfe von Publikumslieblingen wollte Hitler die nationalsozialistische Ideologie in den Herzen der Menschen verankern. Besonders Spitzensportler wie den Boxer Max Schmeling oder den Bergsteiger Heinrich Harrer machte er zu nützlichen Idolen - ob sie wollten oder nicht. Der Film geht der Frage nach, wie groß die Versuchung für die umworbenen Sportler war, im Sinne des Regimes mitzumachen.
Im Zweiten Weltkrieg forschen deutsche und alliierte Wissenschaftler an neuen, tödlichen Waffentechniken. In einer Forschungseinrichtung auf der Ostseeinsel Usedom werden für Hitlers Wehrmacht sogenannte Wunderwaffen entwickelt, um die drohende deutsche Niederlage abzuwenden. Einige Erfindungen von damals beeinflussen bis heute Luft- und Raumfahrt.
Mit seinen U-Booten will Hitler England in die Knie zwingen. Sie sollen Großbritannien vom Nachschub abschneiden und aushungern. "Das Einzige, was ich während des Krieges wirklich gefürchtet habe, war die U-Boot-Gefahr", schrieb der britische Premier Winston Churchill später in seinen Erinnerungen. Und tatsächlich scheint Hitlers Strategie anfangs aufzugehen: Die deutsche Propaganda tönt von großen Erfolgen der "Helden unter dem Meer". Hunderte Handelsschiffe, britische Flugzeugträger und Schlachtschiffe fallen den Torpedos der U-Boote zum Opfer. Die NS-Wochenschau zeigt mit Orden geschmückte Offiziere und Mannschaften nach ihrer Rückkehr von der Feindfahrt. "Das Boot - Die Dokumentation" zeigt, dass die Schlacht auf dem Atlantik jedoch nichts Heroisches hatte. Die Besatzungen der versenkten Schiffe starben auf See einen grausamen Tod. Und Hitlers U-Boot-Männer hofften allzu oft vergeblich, den Wasserbomben der Begleitzerstörer zu entkommen.
Ihre Angriffe sind gefürchtet und gnadenlos: deutsche U-Boote. Doch je länger der Krieg dauert, desto verwundbarer werden sie. "ZDF-History" zeigt die tödliche Schlacht auf den Weltmeeren. Drei Jahre machen deutsche U-Boote fast ungehindert Jagd auf alliierte Schiffe. Doch 1942 wendet sich das Blatt. Die Westmächte rüsten auf: mit Radar und Begleitschutz aus der Luft. Sie knacken sogar den Code des deutschen Funkverkehrs. Nun werden die Unterwasserjäger selbst zu Gejagten. Immer weniger deutsche U-Boote kehren fortan von ihrer Feindfahrt zurück. Heute liegen die Feinde von einst oft gemeinsam auf dem Grund des Meeres. Sie sind die Opfer eines Krieges, der im Verborgenen stattfand. Ein Krieg, dem 30 000 U-Boot-Männer und 30 000 alliierte Seeleute zum Opfer fielen. Martin Beisheim ist mit 98 Jahren einer der letzten Überlebenden. Als ehemaliger Funker auf "U 578" berichtet er vom Alltag auf See und von lebensbedrohlichen Situationen in der engen Stahlröhre unter Wasser. Seine Erinnerungen lassen die Ängste und Nöte der Männer wieder lebendig werden. Der Historiker Professor Sönke Neitzel und der U-Boot-Experte Timothy Mulligan reflektieren die wirtschaftlichen und politischen Zusammenhänge des U-Boot-Krieges.
Mit pedantischer Konsequenz ließ der NS-Führer seine mehr als schillernden Familienverhältnisse verschleiern. Dennoch gibt es Material, das Hitlers Familie privat zeigt. Persönliche Aufzeichnungen von Verwandten und umfangreiche schriftliche Erinnerungen des Halbbruders Alois gewähren neue Einblicke in Hitlers familiären Hintergrund.
Hitlers Privatleben zählte zu den bestgehüteten Geheimnissen des "Dritten Reichs". Erst nach seinem Tod erfuhr die Nachwelt von seiner Ehefrau. Doch war Eva Braun die einzige Frau Hitlers? Was brachte diese Frauen dazu, Hitler zu folgen? Der Film dokumentiert mit Aussagen von Historikern, Psychologen und Zeitzeugen den neuesten Stand der Forschung und setzt sich kritisch mit Mythen und Spekulationen auseinander.
Heinrich Himmler: Reichsführer SS, Polizeichef, Reichsinnenminister, Heerführer. Hitlers mächtigster Paladin gibt bis heute große Rätsel auf. Warum ließ er heimlich nach Hexen forschen? Welche Rolle spielte die mysteriöse Geliebte, mit der er jahrelang ein geheimes Doppelleben führte? Gab er und nicht Hitler den Befehl zum Judenmord? Der Film vermittelt neue Erkenntnisse in der entscheidenden Frage.
Es ist eine Lüge: die von Hitler selbst gestrickte Legende vom asketischen, opferbereiten, selbstlosen "Führer" - im Dienste seines Volkes, der auf sein Gehalt als Reichskanzler verzichtet. Heute lässt sich nachweisen, wie ungeniert sich Hitler beim Geld bediente und wie er bedient wurde. Die Dokumentation zeigt, wie Hitlers Reich zu einem kaum entwirrbaren System von Korruption und Bereicherung geriet.
Die USA: In einem der reichsten Länder der Welt herrscht erschreckende Armut. Millionen leiden unter Obdachlosigkeit, Hunger oder können sich Gesundheit nicht leisten. Von Virginia bis Kalifornien hat das Elend viele Gesichter. Durch Scheidung, Krankheit oder Arbeitslosigkeit landen Menschen aus der Mittelschicht über Nacht auf der Straße. Trotz Jobs können sie sich keine Wohnung leisten. Väter können ihre Familie nicht ernähren. 2018 lebten etwa 40 Millionen Menschen in den USA unterhalb der Armutsgrenze. Ihr Alltag ist hart, aber viele Betroffene zeigen sich findig und kämpfen für ein besseres Leben. Ihnen zur Seite stehen Freiwillige, die den Ärmsten der Armen helfen - manchmal mit ungewöhnlichen Mitteln. Weil noch immer rund 28 Millionen Amerikaner keinerlei Krankenversicherung haben, baut eine Wohlfahrtsorganisation einmal im Jahr eine mobile Klinik auf und bietet kostenfreie Behandlungen an. Hunderte Menschen nehmen stundenlanges Warten in Kauf, um untersucht zu werden. Wegen der hohen Gesundheitskosten in den USA können sie sich keinen regulären Arztbesuch leisten. In Los Angeles, der Hauptstadt der Obdachlosen, hat Elvis seinen Job aufgegeben, um den Ärmsten der Stadt zu helfen. Im Schatten der Bürotürme leben etwa 55 000 Menschen auf der Straße. Um ihnen ein wenig Schutz zu bieten, baut Elvis für sie vier Quadratmeter große Holzhäuser.
Sie verurteilen den modernen Lebensstil, verherrlichen die Nation, Waffen und die christliche Tradition: die Evangelikalen - die größte Religionsgruppe in den USA. Schöpfung gegen Evolution - viele Evangelikale lehnen wissenschaftliche Fakten ab. Besonders die konservativen Kreationisten sind sicher: Gott hat die Welt und das gesamte Leben, vom Dinosaurier bis zum Menschen, in sechs Tagen vor rund 6000 Jahren erschaffen. Zwei Attraktionen in Kentucky vermitteln das kreationistische Weltbild und locken täglich Tausende Touristen an. Zum einen das Creation Museum - das "Museum der Schöpfung" - und zum anderen ein christlicher Themenpark, der stolz einen nahezu maßstabsgetreuen Nachbau der Arche Noah präsentiert. Insgesamt spielen Kirchen in den USA eine große gesellschaftliche Rolle. Vor allem in ländlichen Regionen prägen sie das soziale Leben. Sie betreiben Schulen, Universitäten und veranstalten Musikfestivals, bei denen Religion als Party verpackt wird. Zu Themen wie Abtreibung, Sex vor der Ehe und Homosexualität verbreiten sie ihre ablehnende konservative Haltung. Vermeintlichen Abweichlern drohen sie mit dem Höllenfeuer. Und mit der Bildung von paramilitärischen Milizen wollen sie sich mit Waffengewalt gegen Nichtgläubige, Kommunisten und Muslime wehren.
Der Kongo ist reich an Rohstoffen. Doch nur wenige profitieren davon. Der Film porträtiert Menschen, die es zu Wohlstand gebracht haben: Musiker, Minenbosse und zwielichtige Prediger. Sie ernten die Früchte des Wirtschaftswachstums, während 60 Prozent der Einwohner Kongos von weniger als 1,25 US-Dollar leben. In der Hauptstadt Kinshasa entsteht eine Luxussiedlung auf einer Insel im Fluss. Andere versuchen, mit Ideenreichtum an Geld zu kommen.
Der Krieg in Syrien scheint so undurchdringlich wie eine Blackbox. Seit fast zehn Jahren ist für viele Menschen in Europa immer noch nicht klar, wer genau gegen wen kämpft. Denn der Konflikt wird von ausländischen Mächten dominiert: Türkei, Russland, Iran. "Blackbox Syrien" macht die regionalen und internationalen Ebenen deutlich und beleuchtet das Kernproblem: die totalitäre Diktatur eines Familienclans. Die Ursachen des Krieges liegen innersyrisch im "System Assad", das bei seinem Überlebenskampf das Land in ein Schlachtfeld verwandelt hat, auf dem regionale und internationale Konflikte ausgetragen werden. Das Assad-Regime hat dabei mit dem Einsatz chemischer Kampfstoffe gegen die aufbegehrenden Syrer alle roten Linien überschritten und eine Spirale der entgrenzten Gewalt ausgelöst. Wie immer sich der Konflikt in Syrien weiterentwickelt: Europa wird davon betroffen sein.
Die Fremdenlegion gilt als die härteste Armee der Welt. Ihre Soldaten werden in besonders gefährlichen Missionen eingesetzt und durchlaufen die wohl extremste militärische Ausbildung weltweit. 10 000 Bewerber melden sich pro Jahr, nur jeder Achte wird genommen. Absolute Disziplin und bedingungsloser Gehorsam sind Grundvoraussetzung. Die Eliteeinheit gehört zum französischen Heer, gilt als schärfste Waffe der Grande Nation. Die Einheit besteht aber fast ausnahmslos aus Soldaten, die nicht Franzosen sind. Die Legionäre kommen aus rund 150 verschiedenen Nationen. Sie bekommen eine neue Identität, können mit ihrer Vergangenheit brechen. Früher waren oft Schwerkriminelle oder gescheiterte Existenzen unter ihnen. Zudem waren drakonische Strafen wie Prügel an der Tagesordnung. Heute sei das anders. Doch egal, aus welchem Land, welcher Religion oder welcher sozialen Schicht - alle sind getrimmt auf moderne Kriegsführung und haben nur ein Ziel: den Kampfeinsatz. Erstaunlich ist: Die Wiege der Fremdenlegion liegt in Deutschland. Und ausgerechnet die deutschen Erbfeinde stellten rund 100 Jahre lang den größten Anteil der Legionäre. In der Geschichte der Legion gab es mehr Soldaten aus Deutschland als aus jeder anderen Nation. In einigen Jahren stellten sie über die Hälfte der Legionäre. Und auch heute entscheiden sich immer wieder Deutsche, zur Legion zu gehen. Aber warum? Der Film zeigt Deutsche, die in verschiedenen Karrierestufen bei der Fremdenlegion sind. Zum Beispiel Gisbert - in Französisch-Guayana an der Grenze zu Brasilien. Der 42-Jährige hat einen Dienstgrad, den nur vier Prozent aller Legionäre erreichen. Der Auftrag im Überseedepartement von Frankreich: Bewachung des Weltraumbahnhofes Kourou, Grenzsicherung - und der Betrieb der Dschungelkampfschule. Hier bildet die Legion nicht nur ihre eigenen Soldaten aus, sondern auch die von Armeen anderer Staaten im Dschungelkampf und Überlebenstraining. Aber auch ehemalige Legionäre, die schon 1953 in Vietnam oder im Algerienkrieg gekämpft und getötet haben, sprechen offen. Und jemand, der ihr 2014 den Rücken gekehrt hat - Stefan Müller. Er bereut seine Zeit bei der Legion nicht - obwohl er weiß: Körperliche Strafen gehören immer noch dazu. Frei nach dem Motto: Was nicht tötet, härtet ab. Die Dokumentation geht der Frage nach: Warum riskieren die Männer für die Legion ihr Leben und sind bereit, im Ernstfall zu töten? Was macht die Faszination Fremdenlegion aus?
Somalia stürzt durch die Zunahme des Terrors der Al-Shabaab-Miliz in immer größeres Chaos - für Somalias Bürger ist es ein Kampf ums nackte Überleben. Seit 2006 ringen die Dschihadisten um die Vormacht in Somalia. Inzwischen beherrschen sie den Süden und das Zentrum des Landes. Regierung, Armee und Polizei verlieren immer mehr die Kontrolle. Trotz Milliardenhilfen aus dem Ausland ist Somalia schwächer denn je. Die Fundamentalisten der Al-Shabaab reißen jedes Jahr Tausende Menschen durch Autobomben, Waffengewalt und Selbstmordanschläge in den Tod. Trotz Präsenz der afrikanischen Armee AMISOM rangiert Somalia unter den ersten zehn der am stärksten von Terror bedrohten Länder der Welt. Der Investigativ-Journalist Stéphane Girard hat sich mit jungen Bürgern, Politikern und Mitarbeitern verschiedener Organisationen getroffen, um Hintergründe zu beleuchten: Warum zerrüttet das Land am Horn von Afrika immer mehr? Und wie gehen die Somalier mit dem Anstieg von Terror und Gewalt um? Sein Film zeichnet ein mehrschichtiges Bild des kriegsähnlichen Alltags.
Abseits der ausgetretenen Touristenpfade und überlaufenen Sehenswürdigkeiten suchen Extremtouristen aus aller Welt den Nervenkitzel auf Vulkanen und in Katastrophengebieten. Seit etwa 20 Jahren bieten Reiseveranstalter ihren Kunden ganz besondere Unternehmungen. Reisen in Kriegsgebiete wie Afghanistan oder illegale Ausflüge in die Sperrzone rund um Tschernobyl versprechen außergewöhnliche und lebensgefährliche Erfahrungen. Italien, Spanien oder die karibischen Inseln: Extremtouristen wie der Amerikanerin Ellen ist so etwas viel zu langweilig. Schon drei Mal hat sie versucht, den Mount Everest zu besteigen. Ihr neues Reiseziel: Kabul. In der von regelmäßigen Attentaten erschütterten Stadt will sie den ultimativen Nervenkitzel erleben: Kriegstourismus. Die Studenten Roman und Davide haben ihre Semesterprüfungen hinter sich und feiern auf ihre ganz eigene Art: mit einer illegalen mehrtägigen Tour durch die Sperrzone rund um Tschernobyl. Zwar gibt es offizielle geführte Touren in das Katastrophengebiet, bei denen Touristen den ehemaligen Reaktor und die verlassene Stadt Pripyat besichtigen können. Aber die Studenten wollen den Adrenalinkick des Illegalen erleben und machen sich mit einem inoffiziellen Reiseführer auf den Weg durch den verstrahlten Wald. Ein Extremerlebnis der anderen Art bietet der französische Reiseleiter Guy de Saint Cyr. Seit 56 Jahren bringt er Touristen zu den Kratern aktiver Vulkane. Mehrfach hat er sich schon an heißer Lava verbrannt, einige seiner Freunde sind bei solchen Touren gestorben. Aber für Guy und seine Stammkunden ist es eine Sucht: die Angst, das Adrenalin und die Nahtoderfahrungen im Lava- und Geröllhagel. Die Dokumentation begleitet Extremtouristen nach Indonesien, Afghanistan und in die Ukraine und zeigt neben den Abenteuern der Adrenalinjunkies auch das Leben der Einheimischen in diesen Extremgebieten. So nehmen die Touristen in Afghanistan an einem Skirennen teil, das den Tourismus in der Region Bajiman aufleben lassen soll. Guy und seine Gruppe sehen unmittelbar, welche Zerstörung ein aktiver Vulkan bei der Bevölkerung anrichten kann. Und die Ukraine hat aus ihrem Katastrophentourismus in Tschernobyl ein lukratives Geschäft gemacht.
Drei verlassene Schauplätze des amerikanischen Traums, drei Monumente des Selbstbewusstseins einer mächtigen Nation. Durch sie werden Licht und Schatten des "American Dream" sichtbar. Die Autoren besuchen die Safeguard-Basis, ehemaliges Hightech-Schutzschild gegen Atomraketen, eine "Vorzeige-Einrichtung" für Menschen mit Behinderungen namens Pennhurst und ein Urlaubsparadies des kleinen Mannes, dessen verstecktes Gift tötet: Salton Sea. Überall treffen die Autoren die Menschen, die den amerikanischen Traum einst träumten. Doch überall entdecken sie auch, dass das Bild dieses Traums so bröckelig ist wie die Bauten seiner Blütezeit. Die Symbole der alten USA finden entweder neuen Nutzen - oder sie bleiben dem Zerfall überlassen.
Drei Relikte einer untergegangenen Weltmacht, drei Monumente einer Zeit, in der die halbe Welt unter Hammer und Sichel stand. Überall finden sich bis heute die Spuren des Sowjetreiches. Die Autoren besuchen einen geheimen Bunker für Atomsprengköpfe im ostdeutschen Nirgendwo, das Kraftwerk Tschernobyl, das saubere Energie versprach, und Beelitz-Heilstätten, ein Hospital der deutschen Kaiserzeit, das zu einem sowjetischen Militärkrankenhaus wurde. Überall treffen die Autoren Menschen, deren Lebensgeschichte an diesen Orten mitgeschrieben wurde - und hören von ihnen, wie der Untergang des Sowjetreiches ihr Schicksal geprägt hat. Heute bleiben vom einstigen Imperium nur Erinnerungen - und einige ganz besondere Orte, die langsam, aber sicher verfallen.
Drei Überbleibsel des größten Weltreichs, das die Erde je gesehen hat. Durch sie entdecken die Zuschauer die bis heute komplizierte Geschichte des britischen Empire. Die Autoren besuchen Haslar, einst der Stolz der Royal Navy und das einst beste Hospital der Welt, die Insel Montserrat, auch genannt das Pompeji der Karibik, und die Insel Merasheen in Neufundland, welches die erste britische Kolonie der Geschichte war. Überall treffen sie Menschen, die den Zerfall des Empire auf ihre ganz eigene Art und Weise miterlebt haben und deren Lebensgeschichten von Sehnsucht nach vergangener Größe einerseits und dem schweren Erbe der Kolonialzeit anderseits bestimmt werden.
Drei verlassene Schicksalsorte, die vom Aufstieg und Fall Jugoslawiens zeugen: Durch sie erleben die Zuschauer die Folgen des Bruderkrieges, der den Vielvölkerstaat am Balkan dahinraffte. Der Film besucht den Militärflugplatz Zeljava, tief in einen Berg gesprengt, die Ferienanlage Kupari, die durch die jugoslawische Armee sowohl gebaut als auch zerstört wurde, und die Stadt Mostar, die wie keine zweite das Trauma der Jugoslawienkriege widerspiegelt. Überall treffen die Autoren Menschen, die im Glauben an Einheit und Brüderlichkeit aufwuchsen und die sich an diesem Glauben festhielten, bis schließlich ihr Heimatland implodierte. Sie entdecken die steinernen Spuren einer untergegangenen Welt, die Narben des Bürgerkrieges und die Erinnerung an 150 000 Opfer.
"Camp Century" ist eines der verrücktesten Projekte des Kalten Krieges: 1959 beschlossen die USA, eine geheime Militärstadt unter dem Eispanzer Nordgrönlands zu bauen. Die Supermacht wollte Atomraketen auf Grönland stationieren, um einen strategischen Vorteil gegenüber der Sowjetunion zu erlangen. Die Dokumentation gewährt einen Einblick in das Leben der Soldaten, die sechs Jahre lang in den Tunnelanlagen stationiert waren. Die Bewohner von "Camp Century" lebten in isolierten Häusern, die eigens für die Arktis entwickelt worden waren. Den "Eissoldaten" fehlte es an nichts: Eine moderne Küche, warme Duschen und sogar eine eigene Kapelle sorgten dafür, dass die Besatzungen monatelange Dunkelphasen im Winter gut überstanden. Für Strom und Wärme wurde ein mobiler Reaktor als Bausatz geliefert, der zu gravierenden Strahlungsproblemen führte. Der damals 18-jährige dänische Pfadfinder Sören Gregersen berichtet aus erster Hand, wie es war, neben einem Atomreaktor zu schlafen. Der Film thematisiert auch die dramatischen Folgen von "Camp Century", die durch die Klimaerwärmung zutage kommen. Denn beim Abzug der U.S. Army blieben viele Tausend Tonnen Müll, auch radioaktiver Restmüll, unter dem Eis. Glaziologen befürchten nun, dass zum Ende des Jahrhunderts die Überreste von "Camp Century" an die Oberfläche kommen und über wandernde Gletscher ins arktische Meer gelangen könnten.
Die NATO gilt als das mächtigste Militärbündnis der Welt. Anfangs ein Bündnis auf Zeit, dauert es bis heute an - mit dem Ziel: die Sicherheit ihrer 29 Mitgliedsstaaten zu gewährleisten. Wie oft die NATO selbst von Krisen und Konflikten erschüttert wurde, gehört zu den sorgsam gehüteten Geheimnissen des Bündnisses. Der Film lüftet einige Geheimnisse - etwa die heimliche Partisanenarmee oder wie es zwischen zwei Bündnispartnern fast zum Krieg kam. Am 4. April 1949 - knapp vier Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges - wurde die NATO gegründet. NATO steht für "North Atlantic Treaty Organization". Die Gründungsstaaten der NATO waren die USA und Kanada sowie die westeuropäischen Länder Belgien, Dänemark, Frankreich, Großbritannien, Island, Italien, Luxemburg, Niederlande, Norwegen und Portugal. Die Außenminister dieser zehn europäischen Mitgliedsstaaten unterzeichneten im April 1949 den wichtigen Vertrag zur gegenseitigen Verteidigung. Die Bundesrepublik Deutschland trat erst später - im Jahr 1955 - der NATO bei.