TV Programm für ZDFinfo am 19.04.2021
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Nofretete: Die berühmte Königin gehört noch heute zu den großen Geheimnissen der ägyptischen Geschichte. Der Verbleib ihrer Mumie ist noch immer nicht abschließend geklärt. Handelt es sich bei der "Younger Lady" - einer Mumie, die im Tal der Könige gefunden wurde - um Nofretete? Wo sonst könnte sie verblieben sein? Experten versuchen, mithilfe moderner Technologie Licht in ihr Leben und die Umstände ihres Todes zu bringen. Antonio Fischetti, Doktor der Physik und Wissenschaftsreporter, recherchiert in Europa. Die Ägyptologin und Spezialistin für ägyptische Königinnen, Claudine Le Tourneur d'Ison, und Gilles Harpoutian, technologiebegeisterter Wissenschaftsautor, begeben sich in Ägypten auf Nofretetes Spuren. Gewiss ist nur: Nofretete war die Ehefrau des Pharaos Echnaton und lebte im 14. Jahrhundert vor Christus. Weltbekannt wurde die Königin durch die Büste der Nofretete, die im Neuen Museum von Berlin ausgestellt ist. Doch auch nach 3500 Jahren gibt die sagenhafte Königin den Wissenschaftlern Rätsel auf. Ihre Suche ist für Ägyptologen zu einer wahren Gralssuche geworden und nährt die widersprüchlichsten Hypothesen.
Danach
Unzählige Schiffe mit wertvoller Fracht sind im Laufe der Geschichte gesunken. Heute macht es moderne Technologie möglich, die Wracks zu orten und die Schätze zu bergen. Aber: Wer hat Anspruch auf die Milliardenfunde? Nationen, Institutionen wie die UNESCO und profitorientierte Unternehmen befinden sich in einem Interessenkonflikt. Die einen möchten die Artefakte erhalten, andere sehen ein lukratives Geschäftsmodell.
Turkmenistan galt lange Zeit als ärmste Region der Sowjetunion. Es gehört zu den wohl unbekanntesten Ländern der Welt. Heute haben Erdöl und Erdgas das Land reich gemacht. Zum ersten Mal seit zehn Jahren konnte ein Filmteam ungehindert beeindruckende Ausgrabungsorte besuchen und internationale Forscherteams bei der Arbeit an für lange Zeit "verbotenen" Plätzen begleiten. Vor 4000 Jahren lag ein Machtzentrum der antiken Welt in Turkmenistan. Obwohl zeitgleich mit den Hochkulturen Mesopotamiens und Ägyptens aufblühend, geriet das Reich "Margiana" vollständig in Vergessenheit. Erst vor Kurzem entdeckten Archäologen mitten in der Wüste Karakum in der damaligen Hauptstadt Gonur Depe Palastbauten und prächtige Grabschätze. Spektakuläre Luftaufnahmen zeigen die Dimensionen der "verlorenen" Metropolen in einer lebensfeindlichen Umwelt. Auch im benachbarten Ulug Depe bringt ein internationales Forscherteam monumentale Festungsanlagen ans Tageslicht. Die Ruinenstädte Merw und Köneügentsch werden von der UNESCO zu Stätten des Weltkulturerbes erklärt. Plötzlich gelangt Zentralasien in den Blickpunkt der Wissenschaft und der Medien. Warum stiegen seit der Bronzezeit in Turkmenistan mächtige Reiche auf und gingen wieder unter? DNA-Analysen belegen eine hohe Mobilität der Bevölkerung, Fernkontakte reichten bis nach Indien, den Ural und das Mittelmeer. Die Seidenstraße zwischen China und Europa wurde für Jahrtausende zur wichtigsten Handelsroute der Welt und machte Turkmenistan zum bedeutenden Hotspot der Geschichte.
Hattusa war die Hauptstadt des Hethiter-Reiches und liegt 150 Kilometer östlich des heutigen Ankara. 1906 brach der Gelehrte Hugo Winckler zu einer Expedition nach Bogazköy auf. Jahrzehnte zuvor hatte ein französischer Archäologe die Ruinenstadt entdeckt. Nachdem 1893 Tontafeln von Bogazköy in die Hände europäischer Wissenschaftler gelangten, geriet der Ort ins Visier der Forschung.
Im März 1822 läuft in der Elbmündung bei Cuxhaven ein Schiff auf Grund. Ein schwerer Orkan verhindert die Rettung, die Mannschaft kommt ums Leben, die Ladung geht über Bord. Es handelt sich um die "Gottfried", die von Triest nach Hamburg unterwegs war. Die Fracht - Hunderte altägyptische Kostbarkeiten - hatte der preußische Adlige Freiherr Menu von Minutoli zum Teil selbst ausgegraben, zum Teil im ägyptischen Luxor gekauft. Die Havarie der "Gottfried" stürzte von Minutoli in den finanziellen Ruin und in eine persönliche Krise. Er hatte davon geträumt, in Berlin ein großartiges Museum zu bauen - zu Ehren des Vaterlandes und König Friedrich Wilhelms III.
In der Tradition der "Terra X-Tauchfahrten" erzählt der Film vom Auffinden eines der größten Kriegsschiffe des 16. Jahrhunderts: das schwedische Kommandoboot "Mars". "Terra X" ist dabei, wenn die Wissenschaftler unter Wasser und auf dem Begleitboot zum ersten Mal die Funde inspizieren. Ohne sterile Laboratmosphäre. Wissenschaft zum Anfassen. Im Film kommen die neueste Sonarfilmtechnik sowie Foto-Mosaiken zum Einsatz. Das Kommandoboot "Mars" beherrschte die Ostsee und galt weltweit als das größte und beste Kriegsschiff. Eine Legende, nicht nur zu seiner Zeit. Es galt als unbesiegbar und hatte die berühmte "Lange Barke" der Lübecker versenkt. Mit der "Mars" strebte der junge schwedische König Erik XIV. die Herrschaft im und über den Norden Europas an. Die Hanse lag in ihren letzten Zügen, und Erik wollte sich die überaus einträglichen Handelsrouten sichern. Bei der Schlacht zwischen David und Goliath am 31. Mai 1565, als die schwedische Armada auf einen Verbund von dänischen und lübeckischen Schiffen trifft, dreht sich das Glück: Es gelingt einem "Feuerleger" der Lübecker, einen Brand an Bord des schwedischen Kriegsschiffes zu entfachen. Als der Befehlshaber kapituliert, strömen deutsche und dänische Soldaten an Bord, um das Schiff vor seinem Untergang zu plündern. Doch dann zerreißt eine plötzliche Explosion das Schiff und zieht 800 Männer mit auf den Boden der Baltischen See. Jahrhundertelang galt das Schiff als verschollen. Bis es 2011 von schwedischen Tauchern in 75 Metern Tiefe gefunden wurde, in unglaublich gutem Zustand. Spektakuläre Unterwasseraufnahmen des größten Kriegsschiffes seiner Zeit lassen gemeinsam mit aufwendig inszenierten Reenactments und modernsten Computeranimationen eine ganze Epoche wiederauferstehen. Vor Kurzem erst kam es zu einem weiteren Sensationsfund: der Bericht des Lübecker Ratsherren und Flottenkommandeurs Friedrich Knevel zum Sieg über die Schweden.
1362: In der Deutschen Bucht kommt es zu einer Katastrophensturmflut nie da gewesenen Ausmaßes. 30 Orte werden zerstört. Einer von ihnen, Rungholt, soll spurlos in den Fluten versunken sein. Legenden nach liegt die Stadt seitdem unversehrt auf dem Meeresgrund. Der Mythos von Glanz und Verderben des reichen Rungholts stellte Forscher lange vor Rätsel. Hat es diese Stadt überhaupt jemals gegeben? Immer wieder gaben Funde Anlass zu Spekulationen. Anfang des 20. Jahrhunderts tauchten tatsächlich Reste einer untergegangenen Ortschaft im Watt nahe Pellworm auf. Von wenigen Heimatforschern und Hobbyarchäologen flüchtig untersucht, wurde das Fundareal bald wieder ein Raub der Fluten. Doch seit einigen Jahren sind Rungholt und die Geschehnisse, die zum Untergang führten, in den Fokus wissenschaftlicher Forschung gerückt. Gesucht wird nach mehr Erkenntnissen über dieses rätselhafte Atlantis der Nordsee und nach den Ursachen der größten Naturkatastrophe des Mittelalters, bei der vermutlich mehr als 10 000 Menschen umkamen. Lag es an der Klimaerwärmung, die für die damalige Zeit verbürgt ist? Waren es Auswirkungen eines durch Erdrutsche verursachten Tsunamis? Bei Grabungen vor Ort, der Suche in alten Archiven und mithilfe moderner Technologie fahndet "Terra X" zusammen mit Wissenschaftlern nach Spuren der versunkenen Stadt. Über Datenbanken werden auch historische Quellen zur Wetter- und Klimageschichte in die Recherche einbezogen. Augenfällig ist: Einen Tag vor der Flut an der deutschen Küste wüteten schwere Stürme im westlichen Teil der Nordsee in England. Die Indizien verdichten sich zu dem Ergebnis, dass die "Grote Mandränke", das große Menschenertrinken, Teil eines meteorologischen Großereignisses war, das kurz vor Rungholt auch die einstige englische Hafenstadt Dunwich zerstörte. Dort entdecken Taucher 200 Meter von der heutigen englischen Steilküste entfernt Gebäudereste auf dem Meeresboden. Nach der Auswertung von Wetter- und Wetterschadensdaten zu 10 000 Jahren Klimageschichte der Britischen Inseln lassen sich eine außergewöhnliche Großwetterlage und das genaue Datum der Katastrophe herausfinden: der 15. und 16. Januar 1362. 24 Stunden später traf die gewaltige Flutwelle die Nordwestküste Deutschlands und führte zu der gewaltigen Katastrophe, die auch das Schicksal Rungholts besiegelte. "Terra X" begleitet die Forscher bei der Lösung des Rätsels von Rungholt. Dabei wird deutlich, dass die Erkenntnisse über den Untergang vor langer Zeit auch auf drohende Gefahren durch die derzeitige Klimaerwärmung hinweisen.
Die Welt vor Millionen Jahren: Die Dinosaurier sind ausgestorben, nun bevölkern neue faszinierende Giganten die Erde. Eine zwölf Meter lange Riesenboa und das tonnenschwere Ur-Nashorn. Wissenschaftler aus aller Welt tragen die neuesten Erkenntnisse über die Urzeit-Riesen zusammen. Mit moderner CGI-Technik erwecken sie die ausgestorbenen Kolosse in der Doku zu neuem Leben. Gelingt es ihnen, die letzten Rätsel um die geheimnisvollen Giganten zu lösen? Zentrale Frage: Warum sind die riesigen Tiere ausgestorben? Die Anakonda und das heutige Nashorn liefern den Wissenschaftlern als nächste, noch lebende Verwandte Aufschlüsse über die Verhaltensweisen der Urzeit-Riesen. Fossile Überreste, die Untersuchung wichtiger Ausgrabungsstätten und neueste digitale Technik liefern ein faszinierend umfassendes Bild vom Leben und Sterben der Urzeit-Giganten.
In grauer Vorzeit: Die Dinosaurier sind ausgestorben. Mit dem 20-Meter-Hai Megalodon und dem elefantengroßen Faultier Megatherium folgen ihnen zwei weitere spektakuläre Urzeit-Giganten. Mit moderner CGI-Technik zeichnen internationale Wissenschaftler in der Doku ein Bild vom Leben und Sterben der Urzeit-Riesen. Ihre Grundlagen: aktuelle Fossilienfunde, neueste Erkenntnisse sowie die verwandtschaftliche Nähe zum Weißen Hai und dem heutigen Faultier. Zentrale Fragen: Welche Faktoren waren maßgeblich für das Aussterben der Giganten? Welche Rolle spielten Nahrungskonkurrenz, das Auftauchen der ersten Menschen und die Änderung des Klimas? Haben die heutigen Riesen der Tierwelt mit ähnlichen Herausforderungen zu kämpfen? Die Reise zu den "Giganten der Urzeit" gibt Antworten und entschlüsselt ihre letzten Geheimnisse.
Gut ein Fünftel der Erde ist von Wüsten bedeckt, und keine von ihnen gleicht der anderen. Es gibt Sand-, Salz-, Stein- und Felsenwüsten - und klirrend kalte Eiswüsten. Sie alle haben eines gemeinsam: ein extremes Klima und den Mangel an Vegetation, der das Überleben von Mensch und Tier nahezu unmöglich macht. In Wüsten liegen aber auch heilige Stätten wie das Katharinenkloster am Berg Sinai. Der Uluru im trockenen Zentrum Australiens ist für die Aborigines von großer Bedeutung. Das "Tal des Todes" in der Großen Arabischen Wüste wurde von Lawrence von Arabien als "weitläufig, einsam und göttlich" beschrieben. In den Felslandschaften des Uluru findet man in Stein geritzte prähistorische Zeichnungen und Inschriften. Entschlüsselt hat man die Zeichen bis heute nicht. Auch die berühmten Nazca-Linien, die gigantischen Geoglyphen in der südperuanischen Atacama-Wüste, geben Wissenschaftlern noch heute Rätsel auf. Menschenfeindliche Wüsten, imposante Gebirgslandschaften, brodelnde Vulkane, Leben spendende Flüsse: Die Reihe "Faszinierende Erde" stellt Landschaften der Superlative vor.
Vulkanausbrüche: Kaum eine andere Naturerscheinung ist so machtvoll, furchteinflößend - und faszinierend. Es ist eine zerstörerische, aber auch Leben spendende Kraft. Sie prägt unseren Planeten mit ihrem Reichtum an Arten und Landschaften. Knapp 1400 Vulkane der Erde gelten als aktiv. Manche ruhen seit Jahrhunderten, gar Jahrtausenden, andere stoßen täglich Lava, Felsbrocken und Asche aus. Sie liegen in Bereichen, wo tektonische Platten aufeinanderstoßen oder auseinanderdriften, wie dem Pazifischen Feuerring und dem Ostafrikanischen Grabenbruch. Auch haben Vulkane ganz unterschiedliche Eigenschaften. Manche gehören dem explosiven Typ an wie der Krakatau, aus anderen, wie den Vulkanen von Hawaii, fließt dünnflüssige Lava. Sie sind berechenbarer und eine Touristenattraktion. Interessante Naturphänomene sind auch vulkanische Erscheinungen wie Solfataren, Fumarolen, heiße Quellen und Geysire. Menschenfeindliche Wüsten, imposante Gebirgslandschaften, brodelnde Vulkane, Leben spendende Flüsse: Die Reihe "Faszinierende Erde" stellt Landschaften der Superlative vor.
Vulkane gelten vor allem als gefährlich und zerstörerisch. Sie bedrohen Menschen, Tiere und ganze Kontinente. "Leben auf dem Vulkan" zeigt jedoch eine andere Seite der Feuerberge. Im Verlauf der Erdgeschichte schufen Vulkane immer wieder Landschaften und Lebensräume. Sie spielten nicht nur eine bedeutende Rolle bei der Entstehung des Lebens selbst, sondern formten immer neue Landmassen und trieben so die Evolution vieler Arten voran. Keine andere Naturgewalt hat einen so großen Anteil an der Gestaltung und Umgestaltung der Welt wie die gigantischen Feuerberge. Internationale Kamerateams zeigen Vulkane rund um den Globus und spüren Lebewesen auf, die sich auf erstaunliche Weise an das Leben in Asche und Glut angepasst haben. Bereits einige Dinosaurierarten ließen ihre Eier von der vulkanischen Hitze ausbrüten. Heute tun dies noch immer einige Reptilien und Vögel, wie beispielsweise das Thermometerhuhn in Indonesien. Aufwendige Computeranimationen erwecken die Dinos zum Leben und zeigen, wie sie die Energie der Vulkane zu ihrem Vorteil nutzten. In der Tiefsee erkundet "Terra X" die vielgestaltigen Lebensgemeinschaften auf dem Meeresgrund. An den Hängen der Unterwasservulkane soll hier einst das Leben entstanden sein, aber auch heute sind noch lange nicht alle Geheimnisse der Tiefseegeschöpfe gelüftet. Einige der Unterwasserpioniere überraschen die Forscher immer wieder mit außergewöhnlichen Fähigkeiten. Einige Tiefseebewohner orientieren sich offenbar an den Geräuschen, die ein Unterwasser-Schlot von sich gibt. Wird das Brodeln unter dem Meeresboden zu stark, verlassen beispielsweise Tiefseegarnelen ihren angestammten Vulkan und treiben so lange mit den Strömungen durch den Ozean, bis ihnen die Geräuschkulisse eines anderen besser gefällt. Sicher soll der neue Wohnort sein, aber gleichzeitig über ausreichend Hitze und Chemikalien verfügen. Alle nötigen Informationen entnehmen die winzigen Krustentiere dem Sound der Feuerberge. Extrem an das Leben auf dem Vulkan ist eine Sittichart angepasst, die sich auf dem Masaya niedergelassen hat, dem höchsten Vulkan Nicaraguas. Jeden Morgen erhebt sich der grüne Vogel wie ein Phönix aus der Asche seiner heißen Bruthöhle. Niemand weiß bisher, wie es der Vogel in dieser unwirtlichen Umgebung schafft, seine Jungen aufzuziehen. Allein die Konzentration von Schwefel in der Luft sollte den grünen Flieger zum Absturz bringen. In einzigartigen Bildern erzählt "Leben auf dem Vulkan" von den Strategien der großen und kleinen Überlebenden gewaltiger Vulkanausbrüche, von Opportunisten und Pionieren.
Lavaströme, Eruptionen, Schuttlawinen - die Zerstörungskraft der Vulkane ist gnadenlos. In Neuseeland gehen Wissenschaftler der vulkanischen Aktivität auf den Grund. Sie entdecken verschüttete Landschaften und neue Lebewesen, die Erklärungen für den Klimawandel bereithalten. Es ist ein ewiger Kreislauf: Im Tongariro-Nationalpark auf der Nordinsel thronen drei der mächtigsten Vulkane Neuseelands. Bei einer Eruption schleudern sie Lavabomben in der Größe von Autos in die Luft und färben die Landschaft mit glutroter Lava. Der höchste ist der Ruapehu, etwa alle 50 Jahre bricht er aus. Geologen beobachten den Vulkan wie eine tickende Zeitbombe, keine Technik kann ihn aufhalten, keine Wissenschaft vorhersagen. Der Film führt den Zuschauer zu den aktivsten Vulkanen Neuseelands. Von White Island, dem Unterwasservulkan, der erst im Dezember 2019 ausbrach, bis hin zur Taupo Volcanic Zone, einer geothermalen Region mit heißen Quellen, wo der Tarawera die Pink and White Terraces unter sich begrub. Die Terrassenformation galt als achtes Weltwunder. Geologen suchen nach Überresten und entdecken unter der Lavadecke ein Lebenszeichen des versunkenen Naturwunders. Um den Tarawera hat sich das Waimangu Valley ausgebreitet, das jüngste Thermalgebiet der Welt mit heißem Wasser und giftigen Chemikalien. Hier leben Mikroorganismen; sie ernähren sich von den Gasen, die den Klimawandel beschleunigen - und bieten Antworten auf die dringendsten Fragen der Zukunft.
Neuseeland liegt auf dem Pazifischen Feuerring. Hier thronen mächtige Vulkane, die immer wieder ausbrechen - wie auf White Island, einem Unterwasservulkan, der Menschenleben kostete. Wissenschaftler forschen nach Präventionen - und entdecken neben Lavahöhlen und Vulkaninseln auch eine einzigartige Tierwelt. Auckland ist die Wirtschaftsmetropole Neuseelands. Doch unter der Millionenstadt liegen rund 50 schlafende Vulkane, die eines Tages wieder ausbrechen werden. Lavahöhlen schlängeln sich unter der Erdoberfläche, darunter die Stewart's Cave. Geologen halten hier Ausschau nach Unebenheiten, um Eruptionen vorherzusagen. An den Höhlenwänden entdecken sie eine Kolonie von leuchtenden Pilzen und Bakterien, die sich vom nährstoffreichen Vulkangestein ernähren. Vulkane sind nicht zu bändigen, und doch erschaffen sie neues Leben. Auf der Vulkaninsel Little Barrier Island findet die Brückenechse, ein Nachkomme aus der Zeit der Dinosaurier, einen Urwald ohne natürliche Feinde wie eingeschleppte Säugetiere. Hier lebt auch der Kakapo, ein flugunfähiger Papagei, der zur Balzzeit nach Honig duftet und mit seiner hohen Intelligenz Persönlichkeiten entwickelt - kauzig, verspielt, dickköpfig, fast wie ein Mensch. Vulkane haben Neuseeland geformt. Im Süden stemmen sich die Südalpen in die Wolken. Bis heute drücken Erdbeben die Felsen nach oben. Am Fuß der Alpen breitet sich Fiordland aus, der größte Nationalpark des Landes, mit dem Mount Titiroa als Wahrzeichen. Es ist ein Berg aus Granit, den Forscher zum ersten Mal datiert haben. Er könnte fast so alt sein wie die Erde selbst.
In der Tiefsee vor Antarktika und im Marianengraben entdecken die Expeditionsteams fremde Welten und bizarre Lebewesen - darunter Kalmare und den Tiefenwelt-Rekordhalter der Fische. Erstmals stößt ein Tauchboot in die unbekannten Tiefen des Südozeans vor. Dort wachsen viele Tiere zu Riesen heran. Auch im Marianengraben entdeckt das Team unerwartet große Tiere: Fische, Muscheln, Würmer und am tiefsten Punkt der Erde sogar Seegurken. Die Tiefsee unter dem Meereis der Antarktis und die fast elf Kilometer tiefen Gewässer vor den pazifischen Marianen zählen zu den am schwierigsten zugänglichen und am wenigsten erforschten Gebieten der Weltmeere und der Erde überhaupt. "Terra X" begleitet zwei Forschungsexpeditionen in genau diese Regionen und ermöglicht Einblicke in Welten, die bisher nur wenige Menschen besuchen konnten. Das Forschungsschiff "Alucia" ist wie bei den vorangegangenen Dokumentationen über den Riesenkalmar, die Monsterhaie, die Höhlen der Korallenriffe und die Leuchtwesen der Tiefsee Mutterschiff und Operationsbasis dieser neuen Expeditionen. Mit ihrem bemannten Tauchboot "Nadir" dringen Wissenschaftler und Filmcrew erstmals über 500 Meter tief ins Südpolarmeer vor. Nie zuvor wurde dieser wildeste Teil der Weltmeere in Tiefen jenseits der 200-Meter-Marke von Menschen betaucht. Die Forscher treffen auf eine immense Artenfülle in einer Region lebendiger Rekorde: Wälder riesiger Schwämme, teils schon entstanden zu Zeiten des Römischen Reiches, und Vertreter fast aller Stämme des Lebens, oft von gigantischer Größe, weil sie in den eisigen Wassern uralt werden und zeitlebens wachsen. Mit dem Tauchboot folgt das Team Walen in die Tiefe, um sie beim Krillfang zu beobachten. Auf Robben montierte Kameras liefern nie gesehene Unterwasser-Aufnahmen vom Verhalten und Beutefang dieser marinen Jäger. Doch die Erderwärmung führt zu gravierenden Veränderungen dieser entlegenen Weltgegend. Luftaufnahmen belegen die verstärkte Bildung von Eisbergen und den drohenden Abbruch großer Eisflächen. Völlig anders die Gewässer im Marianengraben mit den knapp 11 000 Meter unter dem Meeresspiegel gelegenen tiefsten Stellen des Planeten. Der enorme Wasserdruck von über einer Tonne auf der Fläche eines Daumennagels erfordert spezielle Technik. Während den Mond schon zwölf Menschen betreten haben, waren bisher nur drei Personen am Grund des Marianengrabens. Erstmals in der Geschichte wird nun dieser nahezu unerreichbare Winkel der Erde von der "Alucia" aus filmisch erfasst. Dazu wird ein mit Kameras, Fangvorrichtungen und Ködern ausgestatteter "Lander", eine mechanische Tiefsee-Plattform, von Bord abgelassen, der in Tiefen zwischen 4500 und 11 000 Metern operiert. Dabei gelingt es, einen Scheibenbauchfisch in 8178 Metern Tiefe aufzunehmen - Weltrekord fast an der Grenze des Möglichen. Aus biochemischen Gründen können Wirbeltiere nicht unterhalb von etwa 8200 Metern leben, da dann der Druck die Proteine komprimiert und jede Muskeltätigkeit verhindert. Andere Tiere wie Krebse behaupten sich auch in tieferen Regionen. Wie sie dies mittels TMAO und GPC, zweier chemischer Schutzsubstanzen, bewerkstelligen, zeigt die Dokumentation anhand von CGIs. Ein zweiter Tauchroboter liefert aus über zehn Kilometern Tiefe über Glasfaser-Kabel Bilder einer Lebenswelt, wie sie bis vor Kurzem nicht für möglich gehalten wurde: Quallen, Gliederfüßer, Seegurken, Würmer, rätselhafte halb-transparente, rosenähnlich anmutende Wesen und andere mehr. Die tiefste Tiefe ist voller Leben.
Der Tod von George Floyd im Mai 2020 löst nicht nur in den USA Massendemonstrationen aus. Gefordert wird ein gerechterer und nicht so gewalttätiger Umgang der Polizei mit Schwarzen. Newark in New Jersey gehört zu den wenigen Städten, in denen versucht wird, die Polizei zu reformieren: Mit Schulungen und Fallanalysen sollen Polizisten lernen, dass es in vielen Situationen mehr Möglichkeiten gibt, als Gewalt anzuwenden oder zur Waffe zu greifen. Der Schriftsteller und Historiker Jelani Cobb fährt nach Newark, um herauszufinden, ob diese Reformen funktionieren und ob die Polizeigewalt abnimmt. Er spricht mit dem Bürgermeister der Stadt und begleitet ein Team der Polizei mehrere Nächte lang auf Streife. Die Polizisten hegen keinerlei Zweifel daran, dass ihr Einsatz von Gewalt im Umgang mit Schwarzen gerechtfertigt sei. Auch die Polizeigewerkschaft wehrt sich gegen die Forderung, im Umgang mit schwarzen Verdächtigen weniger aggressiv vorzugehen. Ihr Argument: Diese Maßnahmen seien gesetzlich zulässig. Ein Polizist, der sein eigenes Leben oder das anderer Personen in Gefahr wähne, dürfe aggressiv eingreifen und schießen. Diese Deutung lässt allerdings viel Spielraum zu. Wann ist das eigene Leben oder das anderer tatsächlich in Gefahr? Die Dokumentation von Jelani Cobb zeigt, dass Reformen nur mit neuen Gesetzen und Polizeitraining gelingen können. Polizisten sollten in Deeskalationstechniken eingewiesen werden, um Gewalt bei ihrer Arbeit vermeiden zu können.
Seit dem Amoklauf an einer Schule in Parkland, Florida, mit 17 Toten wehrt sich eine junge Protestbewegung gegen den grassierenden Waffenwahn in den USA. Ihr Gegner: die Waffenlobby. Die National Rifle Association ist eine Lobby-Organisation, die sich für ein uneingeschränktes Waffenrecht einsetzt - ein politisches Schwergewicht, das mit Spenden an Parteien und Abgeordnete die Gesetzgebung maßgeblich beeinflusst. Die NRA beruft sich auf den zweiten Verfassungszusatz von 1787, der jedem amerikanischen Bürger die Wehrhaftigkeit garantiert. Allerdings kannte man zur Zeit der Gründerväter nur Musketen. Heute kursieren in den Vereinigten Staaten rund 300 Millionen Pistolen und Gewehre, viele mit Schnellfeuereinrichtungen. Beliebteste Waffe ist das AR-15, ein halbautomatisches Sturmgewehr, das in den meisten Bundesstaaten schon jeder 18-Jährige kaufen kann - ohne polizeiliches Führungszeugnis oder Eignungstest. Selbst Kinder im Vorschulalter werden bereits an dieser Waffe ausgebildet, wie die Dokumentation zeigt. Auch bei den Schul-Massakern der letzten Jahre benutzten die Täter häufig diese Waffe. Die Waffenfrage spaltet die amerikanische Gesellschaft: Während die Überlebenden des Parkland-Amoklaufes und andere Aktivisten eine strengere Waffengesetzgebung und -kontrolle fordern, berufen sich Waffenlobby und ihre Anhänger auf die Formel "To stop a bad guy with a gun, you need a good guy with a gun." (Um einen Bösen mit einer Waffe zu stoppen, braucht es einen Guten mit einer Waffe.) In der Vergangenheit sind alle Versuche einer Verschärfung des Waffenrechts gescheitert. Wird es nun der Generation der Amoklauf-Betroffenen gelingen, Amerikas Waffenwahn zu stoppen?
2017 starben in den Vereinigten Staaten etwa 70 000 Menschen an einer Überdosis. In 68 Prozent der Todesfälle waren Opioide im Spiel. Im Durchschnitt starben somit täglich 130 US-Amerikaner an Opioid-Überdosen. Zwischen 1999 und 2017 hat sich die Zahl der Todesfälle durch Opioid-Überdosen versechsfacht. Sie sind noch vor Verkehrsunfällen die häufigste Ursache für nicht natürliche Todesfälle. Vor allem Heroin und synthetische Opioide wie Fentanyl werden quer durch alle gesellschaftlichen Schichten konsumiert. Die Dokumentation zeigt Menschen, die versuchen, ihrer Sucht zu entkommen, und stellt die Frage, welche Gründe es für die Drogen-Epidemie in den USA gibt.
Mit einem perfiden und erfolgreichen Marketing-Konzept erwirtschaftet ein US-Pharmaunternehmen Millionen. Ohne Skrupel werden Schmerzpatienten in die Abhängigkeit getrieben. Das Mittel zum Gewinn: ein Schmerzmedikament - 100-mal stärker als Morphium. Ärzte werden bestochen, um immer höhere Dosen zu verschreiben. Dabei ist das Medikament nur für Durchbruchschmerzen im Endstadium von Krebs zugelassen, denn es macht hochgradig abhängig. Bei dem Pharmaunternehmen ist eine eigene Abteilung dafür zuständig, Versicherungen mit Unwahrheiten zu verwirren, sodass es auch für andere Schmerzen genehmigt und bezahlt wird. Die Zielvorgabe des Unternehmens lautet: Möglichst vielen Patienten soll das Medikament in möglichst hohen Dosen verschrieben werden - ganz unabhängig vom Beschwerdebild. Auch immer mehr Todesfälle werden mit diesem Medikament in Zusammenhang gebracht. Durch Whistleblower informiert, nimmt die US-Justiz schließlich Ermittlungen auf: Sie spricht mit ehemaligen Mitarbeitern, Patienten und Ärzten und arbeitet sich schrittweise von den unteren Ebenen des Unternehmens bis in die Spitze vor. Schließlich findet sie den schlagkräftigen Beweis, und der erfolgreiche Unternehmensgründer John Kapoor steht plötzlich mit dem Rücken zur Wand.
Sie verurteilen den modernen Lebensstil, verherrlichen die Nation, Waffen und die christliche Tradition: die Evangelikalen - die größte Religionsgruppe in den USA. Schöpfung gegen Evolution - viele Evangelikale lehnen wissenschaftliche Fakten ab. Besonders die konservativen Kreationisten sind sicher: Gott hat die Welt und das gesamte Leben, vom Dinosaurier bis zum Menschen, in sechs Tagen vor rund 6000 Jahren erschaffen. Zwei Attraktionen in Kentucky vermitteln das kreationistische Weltbild und locken täglich Tausende Touristen an. Zum einen das Creation Museum - das "Museum der Schöpfung" - und zum anderen ein christlicher Themenpark, der stolz einen nahezu maßstabsgetreuen Nachbau der Arche Noah präsentiert. Insgesamt spielen Kirchen in den USA eine große gesellschaftliche Rolle. Vor allem in ländlichen Regionen prägen sie das soziale Leben. Sie betreiben Schulen, Universitäten und veranstalten Musikfestivals, bei denen Religion als Party verpackt wird. Zu Themen wie Abtreibung, Sex vor der Ehe und Homosexualität verbreiten sie ihre ablehnende konservative Haltung. Vermeintlichen Abweichlern drohen sie mit dem Höllenfeuer. Und mit der Bildung von paramilitärischen Milizen wollen sie sich mit Waffengewalt gegen Nichtgläubige, Kommunisten und Muslime wehren.
Die USA werden seit einigen Jahren von einer zweiten New-Age-Welle überrollt. Gurus, Schamanen und Life-Coaches machen mit der Suche der Menschen nach dem Sinn des Lebens gute Geschäfte. Dank der amerikanischen Gesetze kann jeder eine Religion gründen und seine Botschaft verbreiten. Von harmlosen Alien-Anhängern über selbst ernannte Heiler bis hin zu tyrannischen Sektengründern reicht die Bandbreite der Glaubensgemeinschaften. Selbstheilung mit Kambo, einem hochgiftigen Sekret des amerikanischen Riesenmakifrosches, das in Gruppensitzungen verabreicht wird, ist gerade ein Trend in der New-Age-Szene. Dabei kommt es zu Erbrechen, Herzrasen und Schwindel, was die Konsumenten als Reinigung des Körpers werten. Falsch angewendet, kann dieses Pulver zum Herzstillstand führen. Der Tod eines Anhängers bedeutet in den USA längst nicht das Ende einer Guru-Karriere. Der Life-Coach James Arthur Ray wird 2011 zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt, nachdem drei Teilnehmer seines Workshops in einem selbst gebauten Saunazelt gestorben sind. 2019 feiert er sein Comeback in Las Vegas und verkauft Selbstverwirklichungsseminare für Tausende Dollar. Seine Anhänger feiern sein Comeback als wahren Erfolg und Beweis dafür, dass Rays Strategie funktioniert. Auch wenn die Menschen auf der Suche nach dem Glück es nicht wahrhaben wollen: Der Selbstverwirklichungstrend füllt vor allem die Taschen der spirituellen Meister. Star-Guru Durek Verrett verlangt für eine Stunde Geisterheilung 900 Dollar. Seine Botschaft verbreiten prominente Klienten wie Antonio Banderas oder Gwyneth Paltrow mit Begeisterung in den sozialen Netzwerken weiter. Die USA sind Ursprung großer Sekten, die von der absoluten finanziellen Hingabe ihrer Mitglieder leben. 2019 sorgt die Verurteilung des Sektengründers Keith Raniere für Aufsehen, der 15 000 Frauen ausgebeutet und teilweise missbraucht hatte. Eine Aussteigerin berichtet über die barbarischen Methoden, mit denen die Frauen in der Sekte gehalten worden waren. Die Dokumentation begibt sich auf eine Reise durch die spirituellen Zentren der USA und beleuchtet die fragwürdigen Praktiken selbst ernannter Gurus.