TV Programm für ZDFinfo am 03.02.2023
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Über der Küste im Herzen Málagas thront das maurische Castillo de Gibralfaro. 1487 versuchen König Ferdinand und Königin Isabella, die Stadt einzunehmen und das maurische Erbe zu zerstören. Seine einschüchternden Türme, der geniale Wasserspeicher und die einzigartigen Gänge wurden entworfen, um waghalsigen Attacken standzuhalten. Wird der gewagte Plan von Ferdinand und Isabella aufgehen?
Danach
Richard Löwenherz, der legendäre englische König, lässt eine Superburg in der Normandie erbauen: Bald ist seine Burg Gaillard Schauplatz erbitterter Kämpfe mit König Philipp II. von Frankreich. Château Gaillard gilt jahrzehntelang als uneinnehmbar und hat ein außergewöhnliches Verteidigungssystem. Mit zwei Ringmauern gehört sie schon damals zu den eindrucksvollsten Burgen ihrer Zeit und trotzt sieben Monate lang der Belagerung durch die Franzosen. Für Philipp II. ist die Festung pure Provokation. Sie steht nur wenige Kilometer von seiner eigenen Burg entfernt und zeigt dem jungen französischen König deutlich, mit welcher Entschlossenheit Richard Löwenherz die Normandie erobern will. Etwa 6000 Menschen waren am Bau der Burg beteiligt, die in einer Rekordzeit von zwei Jahren hochgezogen wurde. Viele Facharbeiter wurden mehr oder weniger freiwillig aus dem ganzen Reich des englischen Königs rekrutiert: Steinmetze, Schreiner, Wasser- und Kohleträger. Richard Löwenherz nahm dabei auf Menschenleben keine Rücksicht. Bäche von Blut sollen während der Bauzeit die Mauern hinuntergeflossen sein. Die Architektur der mittelalterlichen Festung ist ihrer Zeit weit voraus. Fünf Türme blicken über das Land und lassen kilometerweit entfernte Feinde erkennen. Der umliegende Graben ist zwölf Meter tief, und ein riesiger Keller ist Rückzugsort für die Bewohner sowie Vorratslager. Sieben Monate lang trotzt Château Gaillard allen Versuchen Philipps II., sie einzunehmen. Aber schließlich fällt die Burg an den französischen König - Richard Löwenherz erlebt das nicht mehr. Eingebettet in die Geschichte des Machtkampfes zwischen England und Frankreich schildert die Dokumentation den Bau der ultimativen Festung des Mittelalters und den unerbittlichen Kampf um sie. Historiker enthüllen die Geheimnisse ihrer Konstruktion und der entscheidenden Eroberungstaktiken.
Burgen sind Meisterwerke der Militärarchitektur, geplant von den besten Baumeistern des Mittelalters. Sie stehen für eine versunkene Welt von Rittern und deren Heldengeschichten. Doch sie sind mehr als prächtige Denkmäler einer vergangenen Zeit. Burgherren wie Wilhelm der Eroberer oder Richard Löwenherz und sein Château Gaillard haben die Geschichte geprägt. Und deren Burgen wurden ihrerseits von der Geschichte geformt. Im 11. Jahrhundert beginnt die Blütezeit der Burg in Europa. In England braucht Wilhelm der Eroberer schnell ein Netz von befestigten Stützpunkten, um sein neues Reich zu beherrschen. Auch seine Gegner rüsten auf. Wales wird zum Landstrich mit der höchsten Burgendichte der Welt. In der Normandie übernimmt Richard Löwenherz persönlich die Bauleitung für seine "Wunderburg" - in nur zwei Jahren entsteht das legendäre Château Gaillard. Wie haben es die Baumeister geschafft, in kürzester Zeit einige der schönsten und stabilsten Bauwerke der Zeit zu schaffen?
Burgen müssen im Mittelalter Belagerungen und Angriffen von immer mächtigeren Waffen standhalten. Die Burgenbauer antworten darauf mit ausgefeilter Verteidigungsarchitektur. Es entsteht ein militärisches Wettrüsten. Militärstrategen erfinden schlagkräftigere Waffen und Taktiken. Dagegen verbessern die Baumeister unermüdlich die Burgen mit ausgeklügelten Wehranlagen. Aus der passiven Verteidigung wird eine aktive. Mit welchen Strategien erobern Angreifer eine Burg? Und wie schützt die Architektur vor den Feinden? Wie wappnen sich die Burgenbauer gegen die gewaltige Wucht der Trebuchet-Katapulte? Und wie gegen eine monatelange Belagerung? Die Baumeister sind auf der Suche nach der perfekten Burg. Sie soll uneinnehmbar sein, unzerstörbar, Belagerungen und Massenangriffen widerstehen. Das führt zu überraschenden architektonischen Lösungen. Die Dokumentation zeigt in aufwendigen Reenactments und 3-D-Animationen, wie die Burgen sich behaupten.
Durch die Weiterentwicklung von Waffen verlieren Burgen ihre militärische Bedeutung - sie halten der Artillerie nicht mehr stand. Die Burg wandelt sich von der Festung zum prächtigen Palast. Burgenbauer werden zu Dekorateuren und Künstlern. Der Adel demonstriert mit seinen Palästen Reichtum und Macht. Und so verschlingen etwa der Bau von Windsor Castle in England oder die Schlösser an der Loire in Frankreich jeweils riesige Summen. Burgen werden zu Orten von Luxus, Fantasie und Feierlichkeiten. Der Ritterkult zieht ein, Mythen werden in Stein gehauen. Schlösser werden zur Repräsentation und für die Unterhaltung des Adels genutzt. Während der industriellen Revolution nehmen Burgen und Schlösser wieder eine neue Rolle ein: Sie entwickeln sich zum extravaganten Domizil von Industriebaronen.
Das Schloss Chantilly zählt zu den prächtigsten Bauten Frankreichs. Die Geschichte des außergewöhnlichen Bauwerks beleuchtet Bautechniken sowie die Herausforderungen seiner Erbauung. Im 16. Jahrhundert lässt es Herzog Anne de Montmorency in ein Renaissance-Schloss mit großer Parkanlage verwandeln. Später hinterlassen die Herzöge von Condé, die zwischen 1643 und 1830 hier residieren, ihre Spuren. Chantilly wird in eine barocke Anlage umgebaut. Nur 38 Kilometer von Paris entfernt, finden sich heute eine bedeutende Kunstsammlung sowie das Zentrum französischer Pferdezucht auf dem Anwesen. In schwer zugängliches Sumpfgebiet gebaut, geht die Dokumentation den Geheimnissen damaliger Baukunst nach. Der Herzog von Aumale, Sohn des letzten Königs der Franzosen, verändert das Schloss um 1830 erneut. Er lässt das in der Revolutionszeit zerstörte Gebäude im Stil des Historismus neu errichten, erweitert die prachtvollen Stallungen und entwirft eine Kunstgalerie, um seine außergewöhnlichen Sammlungen zu präsentieren. Nach dem Louvre stellt er im Schloss Chantilly die zweitgrößte Sammlung antiker Gemälde in Frankreich zusammen, dem heutigen "Musée Condé".
Inmitten der Voralpen liegt ein geheimnisvolles Märchenschloss. Vom romantischen Traum eines rätselhaften Königs zum heute meistbesuchten Schloss Deutschlands: Neuschwanstein. Im Auftrag König Ludwigs II. beginnen 1868 die Bauarbeiten. Schloss Neuschwanstein soll seinem Ideal einer mittelalterlichen Ritterburg entsprechen. Doch ein Blick hinter seine Mauern zeigt: Beim Bau kommt modernste Technik zum Einsatz. Bereits sieben Wochen nach dem rätselhaften Tod König Ludwigs II. ist Neuschwanstein für die Öffentlichkeit zugänglich. Bis heute versetzt es seine Besucherinnen und Besucher in Staunen: übergroße Fenster, die das Schloss mit Licht durchfluten, ein prunkvoller Thronsaal im byzantinischen Stil und eine versteckte, mystische Grotte. Das Bilderbuch-Schloss birgt zahlreiche Geheimnisse. Wie setzte der junge Wagner-Fan seine Visionen um? Was verbirgt sich hinter den prächtigen Sälen und Privatgemächern des Königs? Mithilfe renommierter Experten und Animationen geht die Sendung den Geheimnissen Schloss Neuschwansteins auf den Grund.
Eine gewaltige mittelalterliche Burganlage, in der die Zeit stillzustehen scheint: Hohkönigsburg im Elsass, ein Meisterbau mit über 900 Jahren bewegter Geschichte. Mehrfach belagert, zerstört und wieder aufgebaut - Hohkönigsburg überdauert Jahrhunderte innereuropäischer Konflikte. Anfang des 20. Jahrhunderts lässt Kaiser Wilhelm II. sie aufwendig rekonstruieren. Noch in der Bauphase wird Hohkönigsburg zum Publikumsmagneten. Unter Leitung des Architekten Bodo Ebhardt, einem Experten für mittelalterliche Bauten, beginnen 1901 die Restaurierungsarbeiten. Doch der Bau in etwa 750 Metern Höhe wird zur Herausforderung. Mithilfe elektrischer Kräne, einer Lokomotive, die auf den Berg gehoben werden muss, und einer beweglichen und drehbaren Gondel wird die Ruine in Rekordzeit wieder aufgebaut. Das Ergebnis: eine historische Rekonstruktion, die Archäologen und Historiker noch heute bewundern. Mit renommierten Experten und modernen Computeranimationen entschlüsselt die Sendung die Geheimnisse von Hohkönigsburg.
Sie gilt als architektonische Revolution - die gotische Kathedrale in Saint Denis. Ihr Visionär und Erbauer: Abt Suger. Trotz Widerstände lässt er sich nicht von seinem Lebenswerk abbringen. Höher als jede Kirche und lichtdurchflutet soll sie sein. Ein Gotteshaus, das dem Schöpfer gerecht wird. Sugers geniale Ideen zur Finanzierung und eine völlig neue Bauweise überwinden alle Hindernisse und führen schließlich zur Erfindung der Gotik. Christliche Bauten waren lange so konzipiert, dass ihr Inneres nicht lichtdurchflutet, sondern dunkel und klein gehalten wurde. Im 11. Jahrhundert ändert sich dieser Baustil grundlegend. Diese architektonische Revolution ist Abt Suger zu verdanken, einem Mann mit einem außergewöhnlichen Lebensweg. Als Kind armer Eltern wächst er im Kloster auf, wo er zum einen eine ausgesprochen gute Ausbildung erhält und zum anderen die Menschen trifft, die für die Verwirklichung seines Lebenswerkes eine große Rolle spielen werden. So schafft er es tatsächlich, sein Lebenswerk - die erste gotische Kirche - zu Lebzeiten zu realisieren.
Sie ist Mittelpunkt einer der bedeutendsten Reformbewegungen des Hochmittelalters und zeitweise die größte Kirche des Christentums - die Abtei von Cluny, ein sakraler Wunderbau. Mit neuartigen Gewölbeformen, die damalige Normen brechen, und innovativen Techniken entsteht ab dem 11. Jahrhundert ein prachtvoller Kirchenbau. Als eines der einflussreichsten religiösen Zentren seiner Zeit konkurriert Cluny zeitweise sogar mit Rom. 910 gründet Wilhelm I. von Aquitanien die Abtei von Cluny als Benediktinerkloster. Durch den direkten Schutz des Papstes genießt die Abtei besondere Rechte und entwickelt sich schon bald zu einem der einflussreichsten Klöster seiner Zeit. So wird Cluny zum Ausgangspunkt der Cluniazensischen Reform, die sowohl das Klosterleben in ganz Europa als auch das Papsttum in seinen Grundzügen erfasst. Um dem besonderen Einfluss der Abtei auch architektonisch Rechnung zu tragen, beginnt unter Abt Hugo von Cluny Anfang des 11. Jahrhunderts der Bau einer neuen Abteikirche, die alle bisherigen Sakralbauten übertrifft. Heute ist die Abtei von Cluny nur noch ein Fragment ihrer einstigen Größe. Von den mehr als 30 Meter hohen Säulen, dem 187 Meter langen Kirchenschiff und den 300 Fenstern, die das Gebäude erhellten, ist nicht viel geblieben. Computergenerierte, dreidimensionale Modelle lassen das beeindruckende Gotteshaus dieses "zweiten Roms" wieder auferstehen. Mit renommierten Expertinnen und Experten geht die Sendung den Geheimnissen des einstigen Meisterbaus auf den Grund.
Anfang 2000 tauchen auf dem internationalen Kunstmarkt antike goldene Armreifen auf. Erste Experten vermuten eine Fälschung. Doch die Artefakte sind nicht nur echt, sondern auch geraubt. Die Doku erzählt von Plünderungen antiker Stätten im heutigen Rumänien, vom Handel mit gestohlenen Artefakten und einem hartnäckigen Staatsanwalt, der versucht, das Raubgut wiederzubeschaffen und die archäologischen Artefakte zurück nach Rumänien zu holen. Vor 2000 Jahren herrschten die Daker über das Gebiet des heutigen Rumänien. Nachdem ihr letzter König Decebalus den Römern unterlegen war, soll er Selbstmord begangen und seinen legendären Schatz vergraben haben. 1999 stoßen Schatzsucher in Transsilvanien zum ersten Mal auf spiralförmige goldene Armbänder. Die archäologischen Artefakte werden aus Transsilvanien in diverse europäische Länder und in die USA geschmuggelt. Als mehrere goldene Spiralen, die an den antiken Schmuck der Daker erinnern, an unterschiedlichen Orten auftauchen und wieder verschwinden, wird die rumänische Regierung aufmerksam. Der unermüdliche Einsatz eines hartnäckigen rumänischen Staatsanwaltes führt dazu, dass 33 Menschen verhaftet und mehr als 100 Zeugen verhört werden. Er schafft es auch, 13 der ursprünglich 24 geraubten goldenen Spiralen wiederzufinden. Ihre Rückkehr nach Bukarest entfacht den Stolz der Rumänen auf ihre historische und kulturelle Identität neu.
Turkmenistan galt lange Zeit als ärmste Region der Sowjetunion. Es gehört zu den wohl unbekanntesten Ländern der Welt. Heute haben Erdöl und Erdgas das Land reich gemacht. Zum ersten Mal seit zehn Jahren konnte ein Filmteam ungehindert beeindruckende Ausgrabungsorte besuchen und internationale Forscherteams bei der Arbeit an für lange Zeit "verbotenen" Plätzen begleiten. Vor 4000 Jahren lag ein Machtzentrum der antiken Welt in Turkmenistan. Obwohl zeitgleich mit den Hochkulturen Mesopotamiens und Ägyptens aufblühend, geriet das Reich "Margiana" vollständig in Vergessenheit. Erst vor Kurzem entdeckten Archäologen mitten in der Wüste Karakum in der damaligen Hauptstadt Gonur Depe Palastbauten und prächtige Grabschätze. Spektakuläre Luftaufnahmen zeigen die Dimensionen der "verlorenen" Metropolen in einer lebensfeindlichen Umwelt. Auch im benachbarten Ulug Depe bringt ein internationales Forscherteam monumentale Festungsanlagen ans Tageslicht. Die Ruinenstädte Merw und Köneügentsch werden von der UNESCO zu Stätten des Weltkulturerbes erklärt. Plötzlich gelangt Zentralasien in den Blickpunkt der Wissenschaft und der Medien. Warum stiegen seit der Bronzezeit in Turkmenistan mächtige Reiche auf und gingen wieder unter? DNA-Analysen belegen eine hohe Mobilität der Bevölkerung, Fernkontakte reichten bis nach Indien, den Ural und das Mittelmeer. Die Seidenstraße zwischen China und Europa wurde für Jahrtausende zur wichtigsten Handelsroute der Welt und machte Turkmenistan zum bedeutenden Hotspot der Geschichte.
Mehrere Archäologenteams erforschen die rätselhaften, jahrtausendealten Nazca-Linien in der Wüste Perus. Mit modernen Methoden bringen sie die Überreste vergangener Kulturen ans Licht. Im Nazca-Tal am Fuße der Anden finden sich nicht nur die riesigen Zeichnungen am Boden, sondern auch verschüttete Pyramiden, Überreste von Tempeln und Hunderte von seltsam deformierten menschlichen Schädeln, die das internationale Forscherteam untersucht. Manche der Fundstücke, die nahe den Nazca-Linien ausgegraben werden, sind über 2000 Jahre alt und nicht minder rätselhaft als die Linien selbst, die riesige Tiere oder geometrische Formen darstellen. Dank neuester 3-D-Technologie gelingt es dem Team aus französischen, peruanischen, amerikanischen und italienischen Wissenschaftlern, manche Geheimnisse der untergegangenen Zivilisationen von Nazca und Paracas zu lüften.
Stonehenge fasziniert die Menschen seit Jahrhunderten. Der 4500 Jahre alte Steinkreis in Südengland gilt als gut erforscht, trotzdem überrascht er immer wieder durch neue Erkenntnisse. In der Nähe der Stätte wurden nun rätselhafte Schächte entdeckt. Zunächst glauben die Archäologen an natürliche Senkhöhlen. Langsam offenbart sich aber ein großflächiges Monument, das erstaunliche Einblicke in das Leben der Menschen in der Jungsteinzeit zeigt. Die Fundstätte besteht aus mindestens 20 Schächten, die zusammen einen Ring von mehr als zwei Kilometern Durchmesser ergeben und mit bloßem Auge nicht erkennbar sind. In ihrer Mitte: das Gelände der jungsteinzeitlichen Siedlung Durrington Walls. Experten vermuten, dass die Schächte möglicherweise die Grenze zu einem heiligen Gebiet kennzeichnen. Der renommierte Archäologe Michael Parker Pearson stößt mit seinem Team bei der Auswertung von Ausgrabungen auf einen erstaunlichen Fund: Nur etwa drei Kilometer vom berühmten Stonehenge entfernt vermutet er ein weiteres von Menschen geschaffenes Bauwerk aus der Jungsteinzeit. Allerdings befinden sich dessen Steine mit großen Abständen unterirdisch in tiefen Schächten vergraben und bilden einen Ring enormen Umfanges. Mit diesem Wissen untersucht ein Forschungsteam unter der Leitung des Landschaftsarchäologen Professor Vince Gaffney das Gelände in Südengland mithilfe geophysikalischer Methoden und findet tatsächlich diese weitere Ringanlage, die etwa 20-mal größer ist als ihr berühmter Nachbar. Im Zentrum der Anlage entdecken Archäologen und Archäologinnen die wohl größte neolithische Siedlung Großbritanniens - Durrington Walls. Ob es jedoch eine Verbindung zu Stonehenge gibt, ist noch unklar. Die Kultstätte Stonehenge in Südengland ist ein Touristenmagnet. Seit Jahren versuchen Forschungsteams, die letzten Geheimnisse um den Steinkreis aus der Jungsteinzeit zu lösen.
Jedes Jahr kommen Tausende Menschen nach Stonehenge, um die Sonnenwende zu feiern. Der Steinkreis aus der Jungsteinzeit ist exakt auf den Sonnenverlauf an diesem Tag ausgerichtet. Stonehenge gilt für viele als magischer Ort voller Mythen. Forschungsteams versuchen seit Jahren, hinter die letzten Geheimnisse zu kommen: Woher stammen die Steine? Warum wurde die Kultstätte gebaut, und welche Rolle spielen die Sonnenwenden für das Monument? Funde aus den letzten Jahren zeigen ein immer deutlicheres Bild vom Leben der Menschen in der Jungsteinzeit. Besonders die Bedeutung der prähistorischen Siedlung Durrington Walls, die nur wenige Kilometer von Stonehenge entfernt liegt, versuchen Archäologen und Archäologinnen zu enträtseln. Dank modernster Technik können Forschungsteams in der Nähe von Stonehenge einen unterirdischen Ring aufspüren, der aus haushohen Steinen besteht, die in Schächte eingegraben wurden. Die Analyse der Bohrkerne von Bodenproben aus circa fünf Metern Tiefe soll Aufschluss darüber geben, ob und wie Menschen dort seit der Errichtung der Stätte gelebt haben. Man findet verblüffende Hinweise auf groß angelegte Hetzjagden und rauschende Feste im Umfeld der Schächte. Was die Forscherinnen und Forscher aber besonders überrascht: Diese Rituale haben zur Zeit der Wintersonnenwende stattgefunden. Bislang ist man davon ausgegangen, dass Stonehenge extra nach der Sommersonnenwende ausgerichtet wurde. Welche Bedeutung hat die Ringanlage für die monumentalen Strukturen von Stonehenge? Befinden sich dort weitere Anhaltspunkte zur Nutzung des gesamten Areals durch die Jahrtausende? Erhalten wir neue Einblicke in den Glauben und die kosmologischen Vorstellungen unserer Vorfahren? Die Kultstätte Stonehenge in Südengland ist ein Touristenmagnet. Seit Jahren versuchen Forschungsteams, die letzten Geheimnisse um den Steinkreis aus der Jungsteinzeit zu lösen.
In einem Garten in Sussex liegt einer der größten Schätze Großbritanniens. Eine Entdeckung, die unser Verständnis der Entstehung von Zivilisationen revolutioniert. Im Sommer 1939, kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges, enthüllt die Ausgrabung des "Sutton Hoo"-Schiffes die Ursprünge der angelsächsischen Kultur. Die Überreste dieses Schiffsbegräbnisses werden zu Großbritanniens Tutanchamun. Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges endet eine Blütezeit der Archäologie und der Forschung. Doch wie durch ein Wunder finden Forscher die Überreste eines Kriegerkönigs in einem Garten in Sussex. Die Grundstücksbesitzerin und ein Hobbyarchäologe graben auf ihrem Grundstück, das schon einmal von Grabräubern durchsucht wurde. Damals hörten die Suchenden wenige Zentimeter vor ihrem Fund mit dem Graben auf. Dieses Mal entdecken die beiden ein Kriegergrab mit kostbaren Kunstwerken. Der Fund ist einer von drei erstaunlichen antiken Schätzen, die unser Verständnis davon, wie Zivilisationen entstehen, für immer verändert haben.
Im mexikanischen Dschungel entdecken zwei Archäologen kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges einen riesigen Steinkopf. Das Kunstwerk zeugt von einer bisher unbekannten Kultur. Die kolossalen Steinköpfe gehören zur mesoamerikanischen Kultur der Olmeken. Ende der 1930er-Jahre ist die Existenz dieser Zivilisation noch unbekannt, und die riesigen Kunstwerke liegen im Dschungel vergraben. Ihre Entdeckung wirft ein neues Licht auf diese geheimnisvolle Kultur. 1939 reist das amerikanische Archäologen-Paar Matthew und Marion Stirling nach Mexiko. Angezogen von der Geschichte eines Arbeiters aus dem 19. Jahrhundert, der einen mysteriösen Steinkopf entdeckt hat. Das Ehepaar geht auf Spurensuche einer verlorenen Zivilisation, die größer und reicher sein wird als erwartet. Zur gleichen Zeit wie das alte Ägypten herrschten die Olmeken über ein riesiges Reich in Mesoamerika und hinterließen faszinierende Kunstwerke für die Nachwelt.
In einer Höhle in Süddeutschland entdecken Archäologen kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges einen Schatz. Doch nach der Entdeckung verliert sich die Spur des Kunstwerks. Ein Wesen, geschnitzt aus Mammut-Elfenbein, halb Mensch, halb Tier. Der Fund stammt aus der Eiszeit und ist ein Zeugnis der Anfänge von Kunst und Religion. Der Fund dieser kleinen Skulptur ist reiner Zufall. Die Geschichte dieses 40.000 Jahre alten Kunstwerks beginnt im Sommer 1939. Eine Woche nach der Entdeckung des Löwenmenschen marschiert Deutschland in Polen ein. Der Fund droht in Vergessenheit zu geraten, denn der Archäologe und Nazi-Anhänger Robert Wetzel erwähnt die mysteriöse Elfenbeinfigur nie wieder. Warum wollte Wetzel die Figur verheimlichen? Die Geschichte des Löwenmenschen zeigt den Beginn der menschlichen Kunst und ist Zeugnis einer schwierigen Zeit für die Archäologie.
Informativ, hintergründig, analytisch: die Nachrichten des Tages aus Deutschland und der Welt. Mit Berichten, Reportagen und Interviews aus Politik, Gesellschaft und Kultur.
Das antike Kanopus gilt als das altägyptische Atlantis. Über 25 Jahre hinweg legen Unterwasserarchäologen diese lang verschollene Hafenstadt aus dem 6. Jahrhundert vor Christus frei. Zu Zeiten von Kleopatra erlebt die antike Hafenstadt ihre wirtschaftliche Blütezeit. Später, unter der Herrschaft römischer Christen, werden Kirchen und Klöster errichtet, bevor die Stadt bei einem Erdbeben zerstört wird und durch einen Tsunami im Meer versinkt. Über Jahrhunderte hinweg ist Kanopus eine lebendige Metropole und ein bedeutender Handelshafen. Alte Ägypter, Ptolemäer, Römer und römische Christen prägen Kanopus auf unterschiedliche Weise. Anhand zahlreicher historischer Funde - Gebäude, Statuen, Schmuck und kostbare Artefakte - rekonstruieren Archäologinnen und Archäologen die wechselvolle Geschichte dieser Stadt. Sie stoßen auf einen gewaltigen altägyptischen Tempel, so groß wie ein Fußballfeld. Hier haben die alten Ägypter die in Quellen überlieferten Osiris-Mysterien gefeiert - eine heilige Prozession zu Ehren ihres Totengottes. Auch Kleopatra nahm daran teil. Nach 30 vor Christus drangen Römer in Ägypten ein und übernahmen Kanopus. Kaiser Hadrian war so fasziniert von der Stadt, dass er sich in seiner Villa Hadriana in Tivoli eine Miniaturausgabe davon bauen ließ. Unter den Römern wandelte sich Kanopus in eine Stadt des Vergnügens und gilt heute als das "Saint Tropez der Antike". Als die Römer zum Christentum übergingen, zerstörten sie Tempel, Statuen und Artefakte und erbauten Klöster, Schreine und Kirchen. Bei einem schweren Erdbeben versank Kanopus im Meer. Jahrhunderte später entdecken Unterwasserforscherinnen und -forscher Teile dieser sagenhaften versunkenen Stadt. Was hat es mit Kanopus auf sich - ist sie nur eine Legende, oder gab es sie einst wirklich? Was trug sich wirklich beim Kampf um Burnswark Hill zu, den die Römer mit vermeintlichen Geheimwaffen für sich entschieden? Und was ist der Grund für die unnatürlich deformierten Totenköpfe, die Archäologen auf einem alten römischen Friedhof in Ungarn entdecken? In der siebten Staffel der Reihe "Aufgedeckt - Rätsel der Geschichte" gehen Forscherteams diesen und anderen Rätseln der Weltgeschichte auf den Grund.
Im irakischen Mossul sprengt der IS im Jahr 2014 den Schrein des Jona, genannt Nabi Yunus. Die Welt ist schockiert, doch in den Ruinen entdecken Archäologen noch nie gesehene Statuen. Zur Deutung ziehen Experten die Bibelgeschichte von Jona und dem Wal heran. Gibt es einen historischen Jona, der hier die Stadt Ninive vor dem Untergang bewahrt hat? Und warum wird dieser Schrein seit 1000 Jahren von Christen, Muslimen und Juden verehrt?
Neapolis - alte Überlieferungen beschreiben eine blühende Stadt im heutigen Tunesien. Lange gibt es keine Beweise für ihre Existenz. Ein Sturm über dem Mittelmeer ändert das schlagartig. Die kleine Stadt war einst eine römische Metropole. Jahrhunderte blieb sie wie vom Erdboden verschluckt, und ihre Existenz war unklar. Doch dann legt ein Unwetter die antiken Ruinen von Neapolis unter Wasser frei. Aber warum ist die Stadt damals untergegangen? Ein tunesisch-italienisches Archäologenteam macht sich auf die Suche nach dem Grund für den Untergang von Neapolis. Bei den Recherchen wird deutlich, wie reich und bedeutend diese Stadt bis zum 4. Jahrhundert war. Als wichtigster Produzent einer der begehrtesten Speisezutaten in der antiken römischen Küche, dem Gewürz Garum, belieferte Neapolis sogar die Außengrenzen des Römischen Reiches. Der Niedergang der Metropole ist eng mit einer verheerenden Naturkatastrophe sowie dem Ende des Römischen Reiches verwoben. Eine spannende Dokumentation über die versunkene Stadt Neapolis.
Verborgen in den Fluten des Atlantiks vor der amerikanischen Ostküste liegt seit 300 Jahren das Wrack eines sagenumwobenen Schiffes. War dies das Schiff des Piratenkapitäns Blackbeard? Seit fast zwei Jahrzehnten untersuchen Teams von Fachleuten nun das Wrack. Welche Rolle könnte das Schiff in Blackbeards Geschichte gespielt haben? Anhand Tausender bereits geborgener Artefakte versuchen sie, das Geheimnis des Schiffes zu lösen.
In Burnswark Hill, einer abgelegenen Wallburg im heutigen Südschottland, entdecken Archäologen 2015 Spuren einer gewaltigen Schlacht zwischen britischen Stämmen und Römern vor 1900 Jahren. Diese Funde dokumentieren eine neue Art der römischen Kriegsführung. Statt traditioneller Kampfgeräte benutzen die Römer ballistische Waffen wie Bleischleudergeschosse, Sandstein-Raketen und Präzisionsbolzen, die den Feind in Angst und Schrecken versetzen. Genau das ist das Ziel der Römer: Sie wollen die britischen Stämme einschüchtern, damit jede Gegenwehr von vornherein als aussichtslos empfunden wird. Aber warum findet diese Schlacht ausgerechnet hier statt? Nach dem Tod des römischen Kaisers Hadrian will sein Nachfolger, Antonius Pius, seine Macht unter Beweis stellen - auch, damit er den Beinamen "Imperator" tragen kann. Er weist seinen General Quintus Lollius Urbicus an, das Römische Reich über die Grenze in Südschottland, den sogenannten Hadrianswall, hinaus nach Norden zu erweitern. 139 nach Christus kommt es zur Schlacht bei Burnswark Hill, rund 20 Kilometer nördlich des Hadrianswalls. Hier leisten britische Stämme ersten Widerstand gegen die römische Expansion. Wie archäologische Funde zeigen, wird die Wallburg erst umzingelt und dann ununterbrochen mit ballistischen Waffen aus der Luft attackiert. Die eingesetzten Manuballista können 18 Zentimeter große, panzerbrechende Projektile mit einer Geschwindigkeit von etwa 120 Kilometern pro Stunde erschreckend genau abfeuern. Diesem Beschuss sind die Bewohner der Wallburg hilflos ausgeliefert, da ihre Abwehr allein auf Speeren und Wurfspießen beruht. Die Belagerung von Burnswark Hill ging als erste große Schlacht der römischen Invasion in Kaledonien in die Geschichte ein. Was hat es mit der sagenhaften versunkenen Stadt Kanopus auf sich - ist sie nur eine Legende, oder gab es sie einst wirklich? Was trug sich wirklich beim Kampf um Burnswark Hill zu, den die Römer mit vermeintlichen Geheimwaffen für sich entschieden? Und was ist der Grund für die unnatürlich deformierten Totenköpfe, die Archäologen auf einem alten römischen Friedhof in Ungarn entdecken? In der siebten Staffel der Reihe "Aufgedeckt - Rätsel der Geschichte" gehen Forscherteams diesen und anderen Rätseln der Weltgeschichte auf den Grund.