Unter unserem Himmel

Unter unserem Himmel

Das Grabfeld liegt im Grenzgebiet Nordbayerns und Südthüringens. Es ist wegen seiner geografischen Lage schon immer eine der trockensten Gegenden Bayerns. Mit dem Klimawandel wurde das Grabfeld jedoch zum Wassermangelgebiet, im Winter füllen sich die Brunnen nicht mehr ausreichend, bei den zunehmenden Hitzewellen geht die Wasserversorgung in die Knie, behördliche Wasserspargebote treten in Kraft.
Mögliche Hilfe für die knapp 60.000 Bewohner des Grabfelds verspricht nun ein groß angelegtes Süßwasserprojekt, das Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) favorisiert: Eine Wasserspange, die die Trinkwasserversorgung einmal quer durch den Freistaat vom Bodensee nach Unterfranken vernetzen soll. Die Fertigstellung dieses Milliardenprojekts, wenn es denn kommt, würde jedoch Jahrzehnte dauern. Etwas rascher könnte der Anschluss des Grabfelds an die Fernwasserversorgung Oberfranken erfolgen. Pläne dafür gibt es bereits seit rund 30 Jahren. Damals scheiterte das Vorhaben an Widerständen in der Bevölkerung, die lieber ihr eigenes regionales Wasser behalten wollten.
Für diese "Unter unserem Himmel"-Dokumentation porträtiert Martin Weinhart die Menschen im Grabfeld, die sich planerisch und praktisch ums Wasser kümmern und solche, die besonders vom Wassermangel betroffen sind. Als Wasserwart von Irmelshausen kämpft Markus Hey um jeden Tropfen, dabei hat er mit maroden Leitungen aus den 60ern zu tun.
Karl Graf Stauffenberg, ein Enkel des Hitler Attentäters, bewohnt ein Wasserschloss in Irmelshausen, dessen Erhaltung auch vom Grundwasserstand abhängig ist, da sein Fundament aus Holzstämmen besteht, die bei sinkendem Grundwasser zu vermodern drohen.
Richard Radina war viele Jahre Bürgermeister von Hollstadt. Er hat eine besondere Gabe, er kann unterirdische Wasseradern erspüren. So hat er die Trinkwasserversorgung des Ortes gesichert und zahlreichen Betrieben und Bürgern zu Brunnen verholfen.
Bad Königshofen (Bayern) und Römhild (Thüringen) sind Partnerstädte im Grabfeld, sie liegen nur 15 Kilometer voneinander entfernt. Auf der thüringischen Seite gibt es genügend Wasser. Vor ein paar Jahren wurde sondiert, wie eine Versorgung des bayerischen Grabfelds vom nah gelegenen Thüringen erfolgen könnte. Diese für viele Anwohner aussichtsreiche, da schnelle Lösung, birgt jedoch auch Schwierigkeiten, da die Kapazitäten nicht für das gesamte Unterfranken ausreichen würden.
Doch gleich welche Wege beschritten werden, fast allen ist klar, dass mit dem Klimawandel im Grabfeld gehandelt werden muss.

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