









Ukraine-Polen: Die Grenze der Solidarität

Seit Beginn des russischen Angriffskriegs am 24. Februar 2022 auf die Ukraine beschäftigt den polnischstämmigen Regisseur Lech Kowalski ein Gedanke: Er will mit der Kamera zurück an die polnisch-ukrainische Grenze. Kowalski kennt die Gegend gut, da er 2013 zwei Dokumentarfilme dort gedreht hat. Von Paris aus kontaktiert er alle Personen, mit denen er seit damals noch in Verbindung steht. Sie erzählen ihm, wie sich ihr Alltag nach dem 24. Februar 2022 verändert hat. Ohne zu zögern, bricht Kowalski mit seiner Kamera nach Polen auf.
In der Region Lublin im Südosten Polens filmt er die Landwirte, die in seinen Filmen zu sehen waren, und andere Bekannte unterschiedlichster Herkunft - Fotografen, Lehrer und Geschäftsleute. Sie alle berichten von ihren Erlebnissen der vergangenen Wochen: von der Ankunft ukrainischer Frauen und Kinder in Not, von ihrer schnellen Unterbringung in lokalen öffentlichen Einrichtungen oder bei Einheimischen und von der Überführung behandlungsbedürftiger Menschen in die Krankenhäuser der Region.
Dabei gelingt es dem Regisseur, auch dank seiner Nähe zu den Menschen vor Ort, ungewöhnlich eindringliche Bilder und Aussagen einzufangen - nicht nur, weil er Polnisch und sogar ein wenig Ukrainisch spricht, sondern vor allem, weil er ihre Kultur kennt. Sein eigener Vater kam in Lwiw zur Welt, damals hieß die polnische Stadt noch Lwów. Seine Eltern wurden in sibirische Gulags deportiert. Er kennt auch die lange Geschichte, die Ukrainer und Polen miteinander verbindet, und die Kriege, die sie im Laufe der Jahrhunderte unter russischer Beteiligung mit- und gegeneinander führten.
Neben der Angst vor dem Ausbruch eines Dritten Weltkriegs dokumentiert Kowalski die wachsende Skepsis der Polen in der Region, die sich teilweise fragen, ob sie die Opfer dieses sinnlosen Konflikts noch lange aufnehmen können.
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Ukraine-Polen: Die Grenze der Solidarität ARTE 20.04., 02:30 Uhr
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Mitwirkende
- Regie Lech Kowalski