SOKO Wismar: Hundezahn

Steinmetzmeister Henning Schacht liegt tot am Fuße eines alten Grabsteins. Der traditionsbewusste Handwerker, dessen Herz so groß war wie sein handwerkliches Geschick, wurde brutal erstochen.

Henning Schacht führte mit seiner Frau Annika und Schwager Thorsten einen angesehenen Familienbetrieb. Ehrenamtlich leitete er das Projekt Jugendbauhütte und begeisterte mit Engagement junge Menschen für alte Handwerkstechniken. Wer hatte ein Motiv, ihn zu töten?

Jürgen Wollert, Metallbauer und Kooperationspartner der Jugendbauhütte, war zuletzt alles andere als gut auf Henning Schacht zu sprechen. Er warf ihm vor, seinen Pflegesohn Leon durch persönliche Einflussnahme in das Projekt gebracht zu haben - ein Affront für Wollert, dem Leons schwierige Jugendakte ohnehin ein Dorn im Auge war. Wollert will mit motivierten Jugendlichen arbeiten, nicht mit Problemfällen.

Ist der Konflikt eskaliert? Wollerts Alibi ist jedenfalls dünn. Auch Leon steht im Fokus der Ermittlungen. Der 16-jährige Schulabbrecher, beim Jugendamt bekannt für impulsives Verhalten, ist seit der Tatnacht verschwunden. Gab es Streit in der Pflegefamilie? Auch die Tatwaffe, ein sogenannter Hundezahn, verweist deutlich auf das Steinmetzhandwerk. Die Ermittlungen enthüllen das Beziehungsgeflecht der Handwerkerfamilie, in der jeder etwas zu verbergen scheint.