
Leonardo da Vinci: Schüler der Erfahrung

Leonardo da Vinci wird am 15. April 1452 als Sohn eines ehrgeizigen Notars und einer einfachen Bauerntochter geboren. Da er aufgrund seiner Herkunft nicht den Beruf seines Vaters ergreifen kann, widmet er sich früh der Erforschung der Natur. Er studiert Fossilien, beobachtet Vögel im Flug und erkundet die dunklen Winkel nahegelegener Höhlen. Schon früh beginnt er, seine Beobachtungen in Skizzen festzuhalten.
Sein Vater empfiehlt ihm eine Lehre in der Werkstatt des Künstlers und Ingenieurs Andrea del Verrocchio. Verrocchio erkennt schnell Leonardos außergewöhnliches Talent. Die Ausbildung hilft ihm später, seinen eigenen künstlerischen Stil zu definieren und Natur und Technik in seinem Werk in Einklang zu bringen.
Mit 21 Jahren, während er noch bei Verrocchio arbeitet, wird Leonardo Mitglied der Malergilde in Florenz. Seine Werke sind lebendig und dynamisch, geprägt von weichen Konturen und fließenden Übergängen. Die Farbnuancen zeugen von seiner zunehmenden Meisterschaft im Umgang mit Ölfarben. Doch seine Unbeständigkeit wird ebenfalls deutlich: Immer wieder bricht er Arbeiten ab oder verzögert deren Vollendung über Jahre. Seinem wachsenden Ruhm in Florenz tut dies jedoch keinen Abbruch.
Erst im Alter von 30 Jahren verlässt er seine Heimat und zieht in das reiche Mailand, wo er sich dem damaligen Herzog Ludovico Sforza andient. In Mailand sollte eines seiner bedeutendsten Werke entstehen: "Das letzte Abendmahl".