Blast the Past: Kolonialismus - Das Erbe des Algerienkrieges
Live-TV ARTE 12.01., 03:20 - 03:45 UhrDie Beziehungen zwischen Frankreich und Algerien sind bis heute durch die Kolonialzeit und den Algerienkrieg (1954 - 1962) belastet. Frankreich hat sich bisher nicht offiziell für die Verbrechen entschuldigt. Kritiker fordern eine umfassende Aufarbeitung, denn der Algerienkrieg war geprägt von Gewalt und Unterdrückung. Frankreichs Weigerung wird als Hindernis für eine echte Versöhnung gesehen. Dies beschrieb auch Frantz Fanon (1925 - 1961), ein bedeutender Theoretiker des antikolonialen Widerstands. In seinen Werken analysiert er, wie der Kolonialismus tiefe psychologische und gesellschaftliche Wunden riss. Charles de Gaulle (1890 - 1970), der während des Algerienkriegs französischer Präsident wurde, erkannte, dass Algeriens Unabhängigkeit unausweichlich war. Er verhandelte das Abkommen von Évian, das 1962 Algerien zur Unabhängigkeit führte. Allerdings wurde die Kolonialvergangenheit nie vollständig aufgearbeitet. De Gaulles Entscheidung war eher pragmatisch und ließ die Frage nach einer offiziellen Entschuldigung offen. Heute gibt es Stimmen, die Algerien vorwerfen, die Vergangenheit zu instrumentalisieren. Die algerische Regierung nutze die Kolonialzeit, um von den eigenen innenpolitischen Problemen abzulenken und den nationalen Zusammenhalt zu stärken. Kritiker sagen, Algerien verhindere so eine Entspannung der Beziehungen zu Frankreich, was auch den Fortschritt in wirtschaftlichen und diplomatischen Bereichen hemme. "Blast the Past" konfrontiert die Narrative und zeigt anhand von eindrucksvollem Archivmaterial, wie sich beide Argumentationen durch die Geschichte ziehen.
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Mitwirkende
- Regie Felicitas Sonvilla