23:37
Manner, Heller, Aida, Demel, Pischinger - viele der Namen, die wir heute noch mit süßem Vergnügen assoziieren, haben ihre Anfänge in der ausgehenden Monarchie. Auch wenn die letzten sieben Jahrzehnte ein bekennender Asket auf dem Habsburger Thron saß, für den der Schratt'sche Gugelhupf das höchste aller Gefühle war, gehörte die zuckerhaltige Nachspeise schon dank der böhmischen Wurzeln der Wiener Küche zum Hofstaat dazu. Entsprechend hoch entwickelt und beliebt waren viele dieser Produkte. Viele Firmen wurden von dem Pioniergeist der Jahrhundertwende mitgerissen und setzten zu hochfliegenden Erfolgsgeschichten an, die zum Teil bis heute andauern. Zucker wurde damals noch in kleinen, oft mit Schloss versehenen Dosen aufbewahrt, weil er so kostbar war. Von der Zuckerskepsis unserer Tage ahnte damals noch niemand etwas, und so konnte man sich dem Genuss ohne jedes schlechte Gewissen hingeben. Buch: Carola und Andreas Augustin.
00:25
Wenn die Speise Leib und Seele zusammenhält, wie man sagt, kommt den Köchen und Köchinnen der Kaiser eine besondere Stellung zu. Wer weiß, ob ohne eine wohlschmeckende Hofküche die Monarchie überhaupt so lange überlebt hätte? Franz Joseph liebte vor allem Spargel und natürlich seinen Tafelspitz, der mit einer Gabel zerteilbar sein musste. Dazu Kaiserschmarrn und Zwetschgenknödel, und wenn er alleine war, aß er am liebsten am Abend nur eine Saure Milch mit einem Stück Brot. Der Kaiser kam über die viele Arbeit untertags kaum zum Essen, ging daher abends oft hungrig ins Bett. Extra etwas zu bestellen, traute er sich nicht, um die Abläufe nicht durcheinander zu bringen. Katharina Schratt kam auf die Idee, ihm abends eine Dose Zwieback und einen Champagner auf das Zimmer bringen zu lassen. Die ORF III Erbe Österreich Neuproduktion erzählt die Essgewohnheiten der Habsburger aus der Perspektive des Küchenpersonals: zum Beispiel Adolf Rußwurm, der in Schönbrunn für Diäten des Kaisers zuständig war, oder Karl Soukup, der mit einem Meisterstück berühmt wurde, nämlich der Nachbildung des Eiffelturmes beim letzten Hofball 1917 aus Huhn- und Wildhaschée in Aspik.
01:14
Wie hat man gegessen zu Kaisers Zeiten? Erdäpfel, Paradeiser und Kukuruz galten als Schweinefutter und kamen nicht auf den Tisch. Fleisch war die begehrenswerteste Speise und für die Armen auch die unleistbarste. Wien hatte damals den Ruf einer Rindfleischmetropole. Das Umland und die Ebenen Ungarns versorgten die Kaiserstadt reichlich mit Ochsenfleisch. Joseph II. liebte sein tägliches Würstel und Bier, das er vornehmlich allein verzehrte. Die Bediensteten der Hofburg verkauften manchmal ihr Essen zu überhöhten Preisen weiter. "Gefrorenes" lieferte der Demel ans Kaiserhaus - es wurde in tiefen Kellern gelagert, mit Eisblöcken und Tannenzweigen isoliert, sodass es monatelang haltbar war. R: Patrice Fuchs
02:01
Best-of-Sendung
02:50
Manner, Heller, Aida, Demel, Pischinger - viele der Namen, die wir heute noch mit süßem Vergnügen assoziieren, haben ihre Anfänge in der ausgehenden Monarchie. Auch wenn die letzten sieben Jahrzehnte ein bekennender Asket auf dem Habsburger Thron saß, für den der Schratt'sche Gugelhupf das höchste aller Gefühle war, gehörte die zuckerhaltige Nachspeise schon dank der böhmischen Wurzeln der Wiener Küche zum Hofstaat dazu. Entsprechend hoch entwickelt und beliebt waren viele dieser Produkte. Viele Firmen wurden von dem Pioniergeist der Jahrhundertwende mitgerissen und setzten zu hochfliegenden Erfolgsgeschichten an, die zum Teil bis heute andauern. Zucker wurde damals noch in kleinen, oft mit Schloss versehenen Dosen aufbewahrt, weil er so kostbar war. Von der Zuckerskepsis unserer Tage ahnte damals noch niemand etwas, und so konnte man sich dem Genuss ohne jedes schlechte Gewissen hingeben. Buch: Carola und Andreas Augustin.
03:36
Wenn die Speise Leib und Seele zusammenhält, wie man sagt, kommt den Köchen und Köchinnen der Kaiser eine besondere Stellung zu. Wer weiß, ob ohne eine wohlschmeckende Hofküche die Monarchie überhaupt so lange überlebt hätte? Franz Joseph liebte vor allem Spargel und natürlich seinen Tafelspitz, der mit einer Gabel zerteilbar sein musste. Dazu Kaiserschmarrn und Zwetschgenknödel, und wenn er alleine war, aß er am liebsten am Abend nur eine Saure Milch mit einem Stück Brot. Der Kaiser kam über die viele Arbeit untertags kaum zum Essen, ging daher abends oft hungrig ins Bett. Extra etwas zu bestellen, traute er sich nicht, um die Abläufe nicht durcheinander zu bringen. Katharina Schratt kam auf die Idee, ihm abends eine Dose Zwieback und einen Champagner auf das Zimmer bringen zu lassen. Die ORF III Erbe Österreich Neuproduktion erzählt die Essgewohnheiten der Habsburger aus der Perspektive des Küchenpersonals: zum Beispiel Adolf Rußwurm, der in Schönbrunn für Diäten des Kaisers zuständig war, oder Karl Soukup, der mit einem Meisterstück berühmt wurde, nämlich der Nachbildung des Eiffelturmes beim letzten Hofball 1917 aus Huhn- und Wildhaschée in Aspik.
04:24
Wie hat man gegessen zu Kaisers Zeiten? Erdäpfel, Paradeiser und Kukuruz galten als Schweinefutter und kamen nicht auf den Tisch. Fleisch war die begehrenswerteste Speise und für die Armen auch die unleistbarste. Wien hatte damals den Ruf einer Rindfleischmetropole. Das Umland und die Ebenen Ungarns versorgten die Kaiserstadt reichlich mit Ochsenfleisch. Joseph II. liebte sein tägliches Würstel und Bier, das er vornehmlich allein verzehrte. Die Bediensteten der Hofburg verkauften manchmal ihr Essen zu überhöhten Preisen weiter. "Gefrorenes" lieferte der Demel ans Kaiserhaus - es wurde in tiefen Kellern gelagert, mit Eisblöcken und Tannenzweigen isoliert, sodass es monatelang haltbar war. R: Patrice Fuchs