2016 wird wohl als das Jahr in die Geschichte eingehen, in dem die meisten Promis von uns gehen mussten. Auch wir wollen noch einmal einen Rückblick auf diejenigen wagen, die leider nicht mehr unter uns weilen.
Achim Mentzel verstarb am 4. Januar 2016 mit 69 Jahren in Cottbus aufgrund eines schweren Herzinfarkts.
Laut "Bild" ergab die Obduktion zudem, dass er an einem nicht erkannten Herzfehler gelitten hatte. Der Entertainer und Fernsehmoderator erfreute sich vor allem in den Schlagerkreisen Ostdeutschlands großer Beliebtheit, wurde aber auch im Westen bekannt, nachdem Oliver Kalkofe ihn in seiner Sendung "Kalkofes Mattscheide" mehrfach auf die Schippe genommen hatte. Unvergessen bleibt der Ausspruch, Mentzel sei "eine Mischung aus Tony Marshall, einem überfahrenen Hamster und einem Yeti".
Achim Mentzel nahm es mit Humor und veralberte Kalkofe seinerseits in seiner Sendung "Achims Hitparade", was schlussendlich zu einer innigen Männerfreundschaft führte. Oliver Kalkofe ist es sogar zu verdanken, dass wir Achim Mentzel u.a. in den Filmen "Der Wixxer" und "Neues vom Wixxer" antreffen durften.
Dass uns Achim Mentzel so ans Herz gewachsen ist, liegt aber vor allem an seiner offenen und herzlichen Art. Er war eine Marke, jemand der immer geradeaus sagte, was er meinte und dabei stets fröhlich und freundlich bliebt.
Mentzel wurde am 15. Juli 1946 in Berlin geboren. Seine Mutter, die aus dem Saarland stammte, eröffnete ihm im Alter von 18 Jahren, dass er das Kind eines französischen Besatzungssoldaten war und nicht das ihres Ehemanns. Er wuchs im Ost-Berliner Bezirk Prenzlauer Berg auf und kam über mehrere Stationen zum Alfons-Wonneberger-Orchester. Am 1. Juni 1973 nutzte er während eines Auftritts in West-Berlin seine Chance zur Republikflucht und setzte sich zur Familie seiner Mutter ins Saarland ab. Dort arbeitete er kurzzeitig als Schweißer, bevor er wenige Monate später wieder in die DDR zurückkehrte, wo er nach Verurteilung zu einer Bewährungsstrafe für seine Flucht gen Westen seine musikalische Karriere fortsetzen konnte. In den folgenden Jahren traf er dabei unter anderem mit Nina Hagen zusammen.
1985 nahm er, für viele Union-Fans unvergessen, die damalige Vereinshymne "Stimmung in der Alten Försterei" auf.
Noch zu DDR-Zeiten (1989) erhielt er mit Achims Hitparade seine eigene Show, die auch nach der Wende vom MDR fortgesetzt wurde und bis 2006 auf Sendung blieb. Achim Mentzel trat auch nach dieser Zeit immer wieder im Fernsehen auf, z.B. 2010 bei der RTL-Show Let's Dance, übernahm Filmrollen und führte natürlich auch seine Schlagerkarriere fort.
Wer sich von ihm einen gesonderten Eindruck machen möchte, dem sei ein Interview mit Welt Online empfohlen, das exemplarisch für seine Person steht.
Achim, wir werden dich vermissen!
PS:
Wer sich ein Bild von Achims Sendung "Achims Hitparade" machen möchte, wird hier fündig.
Unnachahmlich auch sein Interview bei Inas Nacht, wo er Einiges aus seiner Vergangenheit zum besten gibt.
Auch der MDR ließ es sich nicht nehmen, noch einmal ein Best-Of der unterhaltsamsten Auftritte zusammenschneiden.
Besonders warme Worte zum Abschied von Achim fand dann natürlich Oliver Kalkofe, der selber nie erwartet hätte, in Achim einen echten Freund zu finden.
So stimmt denn natürlich auch Tele 5 in ein Best-of zum Abschied von Achim ein.