Alles begann mit einer 5jährigen Mission zu den Sternen: 1966 entführte Gene Roddenberry seine Zuschauer in Star Trek: Raumschiff Enterprise erstmals in seine optimistische Science-Fiction-Welt, in der sich die Menschheit von ihrer besten Seite präsentieren, Gräben überwinden und neue Zivilisationen entdecken konnte. Seither ist aus Captain Kirks Entdeckungsmission ein Film- und Serienuniversum mit 13 Filmen und inzwischen 7 TV-Serien geworden, das in den kommenden Jahren seine größte Erweiterung seit den 90ern erfahren wird.
Alles begann mit der 5jährigen Mission von Captain Kirks Enterprise; Quelle: NBC
Der neue Captain Kirk heißt Alex Kurtzman, und auch er ist auf einer 5-Jahres-Mission unterwegs. Der Produzent und Drehbuchautor, der erstmals an der Seite von Regisseur J. J. Abrams in die Welt von Kirk, Picard und Co. aufbrach, hat sich im vergangenen Jahr einen 5-Jahres-Vertrag gesichert, in dessen Rahmen er im Serienumfeld der Revolution zum Durchbruch verhelfen soll, die im Kino bereits die erfolgreichsten, wenn auch für Altfans nicht immer leicht verdaulichen Star-Trek-Produktionen in der Geschichte des Weltraumfranchises hervorgebracht hat.
Insgesamt 6 Serien hat der frühere Co-Produktionsleiter und Autor der Fantasy-Serienklassiker Hercules und Xena dabei auf dem Schirm. Bereits mit großem Erfolg und intensiven Debatten gestartet ist davon Star Trek: Discovery, deren 2. Staffel in dieser Woche anlaufen wird. Nach der kriegerisch-dramatischen 1. Staffel soll die Serie nun zum Markenkern von Star Trek zurückfinden und sich wieder verstärkt den Themen Forschung und Familie widmen.
Star Trek: Discovery startet in seine zweite, weniger kriegsgeprägte Staffel
Die zweite Realserie, die momentan in Entwicklung ist, will eine Brücke zwischen dem Star Trek der 90er Jahre und den neuen Kinofilmen schlagen. In der Serie wird Patrick Stewart erstmals seit 2002 in seine Leibrolle als Jean-Luc Picard zurückkehren, doch die 20 Jahre seit seinem letzten Auftritt in Star Trek: Nemesis werden sichtbare Spuren hinterlassen haben. Vor allem soll sich Picard in der neuen Serie mit dem Hauptereignis in J. J. Abrams' Star Trek auseinandersetzen: Der Zerstörung der Romulaner-Heimatwelt Romulus, die in Abrams' Film zur Entwicklung einer alternativen Zeitlinie rund um Kirk, Spock und Co. führte.
Rückkehr aus den 90ern: Jean-Luc Picard ist bald wieder da; Quelle: CBS
Deutlich undramatischer wird es in der dritten Serie zugehen: Star Trek: Lower Decks ist eine knapp halbstündige animierte Serie von Rick-and-Morty-Produzent Mike McMahan. Im Oktober bestellte CBS direkt zwei Staffeln dieses ersten Star-Trek-Animationsprojekts seit der Trickserie der 70er Jahre, die damals in Cartoonform die da schon abgesetzte Originalserie weiterführte. In Lower Decks wird es, der Name sagt es schon, um die Besatzungsmitglieder eines Schiffs der Sternenflotte, die nicht auf der Brücke arbeiten, sondern z.B. für die Essenszubereitung zuständig sind. Die Serie soll sich nicht über Star Trek lustig machen, ist also keine Parodie, sondern eine Comedyserie innerhalb der Welt von Star Trek.
Bleiben noch drei weitere Serien, und zu diesen fehlen momentan noch jegliche Informationen. Klar ist nur: Auch hier wird es um animierte Serien gehen, doch ob diese ebenfalls auf Comedy setzen oder nicht sogar in animierter Form ganz reguläre Star-Trek-Geschichten erzählen, bleibt abzuwarten.
So oder so ist momentan mehr Serien-Star-Trek in Produktion oder Entwicklung als selbst in den 90ern, als jedes Jahr zwei Realserien parallel gedreht wurden. Die beste Zeit, in einer fernen Zukunft und viele Lichtjahre von der Erde entfernt fremde Welten zu entdecken, unbekannte Lebensformen und neue Zivilisationen, könnte also gerade erst beginnen.