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Zu viel, zu laut, zu Frau
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Zu laut, zu dick, zu emotional - den meisten Frauen wird vorgehalten, von irgendetwas zu viel zu sein. Stefanie Reinsperger kennt das nur zu gut und trifft Leidensgenossinnen.
Stefanie Reinsperger ist gefeierte Schauspielerin, bekannt als "Tatort"-Kommissarin und Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters. In der Öffentlichkeit zu stehen bedeutet immer auch, Bewertungen und Kritik ausgesetzt zu sein, scheinbar besonders als Frau.
Doch auch Frauen in weniger öffentlich sichtbaren Berufen können ein Lied davon singen. Die Wiener Journalistin Alexandra Stanic berichtet von ihren Strategien gegen Hass im Netz, Autorin Mareike Fallwickl erzählt, warum sie gern unbequem ist, und Unternehmerin Gexi Tostmann erklärt Stefanie Reinsperger die emanzipatorische Kraft des Dirndls.
Aktuell spielt Stefanie Reinsperger am Burgtheater in Ferenc Molnárs gleichnamigen Stück den Liliom, einen Mann. In Berlin hat sie schon Thomas Bernhards Theatermacher und Bertolt Brechts Baal gespielt. Warum sind Hosenrollen so ein wichtiger Teil ihrer Arbeit? Kann sie eine andere sein, wenn sie einen Mann darstellt? 2017 spielte sie die begehrteste und wohl bekannteste weibliche Theaterrolle Österreichs: die Buhlschaft im "Jedermann" bei den Salzburger Festspielen. Da sie nicht dem gängigen Bild für diese Rolle entspricht, folgte eine regelrechte Hasskampagne in den Medien, eine persönlich verstörende Erfahrung, aus der sich aber gesellschaftlich vieles ableiten lässt.
"Zu viel, zu laut, zu Frau" ist ein Film über Schönheitsideale, Geschlechterrollen und gesellschaftliche Normen, ein Film über Frauen, die sich selbst nicht als "zu viel", sondern als "genau richtig" definieren.