






WeltWeit: Urlaub 2025. Wie mühsam sind Touristen?

Für den Tourismus gilt - von der Zeit der Pandemie einmal abgesehen - the only way is up. Wie kaum einer anderen Branche ist dem Tourismus ein ständiges Wachstum beschert. Mit inzwischen zahllosen negativen Folgen: überfüllte Städte, Müllprobleme, zerstörte Kulturstätten. Seit einigen Jahren gesellen sich zu den üblichen Reisenden die sogenannten Instagram-Touristen. Angeregt von Influencern pilgern mittlerweile Scharen junger Leute auf der Jagd nach dem perfekten Selfie an die schönsten Orte der Welt - ein Albtraum für Natur und Einheimische.
Auf Island begleitet Korrespondentin Diana Weidlinger die Reiseleiterin Sigrun Päalsdóttir auf einer Fahrt entlang des "Goldenen Rings", der beliebtesten Touristenroute der Insel. Jedes Jahr besuchen rund 2,5 Millionen das Land, das gerade einmal 400.000 Einwohner hat. Die Folge: Ökosysteme geraten unter Druck, Arbeitskräfte fehlen, Hotelpreise explodieren. Park-Ranger machen in Islands bekanntestem Nationalpark regelmäßig die Erfahrung, dass Gäste immer wieder Müll in den entlegensten Gebieten zurücklassen.
Korrespondent Benedict Feichtner will in Sri Lanka herauszufinden, ob Ayurveda heute noch eine nachhaltige, konsumfreie Urlaubsalternative darstellt oder längst zum wohlklingenden Geschäftsboom geworden ist. Inmitten von Palmen, tropischer Hitze und dem Duft von Kräutern verspricht die "Lotus Villa" an der Südküste der Insel Erholung auf ayurvedische Art. Das Resort zählt zu den ersten, das sich auf den Ayurveda-Urlaub für Touristen spezialisiert hat. Doch wie wenig Ursprüngliches noch in den Angeboten der Resorts steckt, zeigt ein Besuch bei Peiris Wedamahattaya, einem 73-jährigen ayurvedischen Arzt, der seine Patienten in einer schlichten Hütte weit weg von touristischer Infrastruktur behandelt.
In der Türkei ist der Grat zwischen dem wirtschaftlichen Wert des Tourismus und den negativen Auswirkungen schmal geworden. Korrespondentin Katharina Wagner hat die Region Kappadokien besucht, in der inzwischen Selfie-Alarm herrscht: die Ballonfahrten über die mondähnliche Landschaft sind mehr als fototauglich und dienen den Besucherinnen und Besuchern als perfekte Kulisse für ihre Fotos, die auf allen erdenklichen Social Media Plattformen gepostet werden. Obwohl der Tourismus die wichtigste Einnahmequelle der Menschen in Kappadokien ist, beklagen viele, dass es den Gästen längst nicht mehr um Kultur, sondern nur noch um Show gehe, bei der Urlauber mit Quads durch das UNESCO-Weltkulturerbe rasen.
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WeltWeit: Überbevölkerung ade. Werden Kinder Mangelware? ORF 2 Europe 02.05., 21:20 Uhr
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