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Wahl in Hamburg
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Hochrechnungen und Analysen:
Stefan Leifert und die Forschungsgruppe Wahlen e.V., Mannheim
Die Zeichen in Hamburg stehen auf "weiter so". Rot-Grün könnte nach letzten Umfragen die Regierungsarbeit nach der Bürgerschaftswahl fortführen. Doch welchen Einfluss hat die Bundestagswahl?
Nur sieben Tage nach dem Bund wählt Hamburg. Kein Problem für die Stadt und seine Partei, sagt Peter Tschentscher, SPD-Bürgermeister. Im Gegenteil: Gerade bei schwierigen Verhältnissen im Bund seien den Hanseaten stabile Verhältnisse in der Heimat besonders wichtig.
Scheinbar unbeirrt und unbeeindruckt von den Berliner Verwerfungen zwischen den Regierungsparteien und einem polarisierenden Wahlkampf zeigen sich SPD und Grüne in Hamburg. Peter Tschentscher von der SPD lobt Olaf Scholz als starken Bundeskanzler, Katharina Fegebank, Spitzenkandidatin der Grünen, betont die stets unideologische, konfliktfreie Zusammenarbeit von Rot-Grün in Hamburg.
Zusammen will man die Regierungsarbeit fortsetzen, darin sind sie sich einig. Und beide Parteien richten den Fokus in ihren Wahlprogrammen auf Landesthemen - wie Sicherheit, Verkehr, Wohnen.
Mit Finanzierungshilfen fürs Eigenheim und einem Stopp des Parkplatzabbaus will der Kandidat der CDU, Dennis Thering, gegen die bisherige Politik in der Hansestadt punkten. Sein Ziel: ab 2025 zurück in Regierungsverantwortung und damit auch das Desaster von 2020 vergessen machen. Damals erzielten die Christdemokraten mit 11,2 Prozent das schlechteste Ergebnis aller Zeiten.
Und sie waren nicht die Einzigen, die vor fünf Jahren einen desaströsen Wahlabend erlebten. Die FDP flog aus dem Landesparlament und hofft, diesmal mit Katarina Blume an der Spitze die Fünf-Prozent-Hürde zu schaffen. Doch es sieht erneut nach einer Zitterpartie für die Liberalen aus.
Entgegen allen Trends in Deutschland hofft die Hamburger Linke wieder auf ein gutes Ergebnis. Ihre Partei sei wichtig für viele Menschen in Hamburg, deren Stimme von den anderen Parteien nicht gehört werde, so Cansu Özdemir, Spitzenkandidatin in der Hansestadt.
Die AfD tritt erneut mit Dirk Nockemann an, der mit markigen Worten besonders gegen die Grünen in den Wahlkampf startete. Vor fünf Jahren erreichte er mit seiner Partei 5,3 Prozent, die Umfragen sehen die AfD diesmal deutlich stärker.
Anfang Januar hatte der Landeswahlausschuss 15 Parteien und eine Wählervereinigung zur Wahl zugelassen. Darunter auch das Bündnis Sahra Wagenknecht, welches sich in Hamburg erst kurz vor Weihnachten gründete. Begleitet von heftigen internen Konflikten. Spitzenkandidat Jochen Brack versucht dennoch, den Fokus vom parteiinternen Streit auf Inhalte zu lenken.
Die Hamburger Bürgerschaft ist ein Teilzeitparlament. Der Großteil der Abgeordneten geht neben der parlamentarischen Arbeit einem anderen Beruf nach. Wer ab dem Frühjahr seine Arbeitszeiten neu einteilen muss, bestimmen die Hamburgerinnen und Hamburger mit ihren zehn Stimmen.
Das ZDF sendet aus dem Congress Center Hamburg, wo alle Medienanstalten ihre Studios aufbauen. Von dort begrüßt ab 17.50 Uhr Shakuntala Banerjee, ZDF-Politikchefin, die Zuschauerinnen und Zuschauer. An ihrer Seite der Parteienforscher Karl-Rudolf Korte und "heute journal"-Chef Stefan Leifert, der gemeinsam mit der Forschungsgruppe Wahlen für stets aktuelle Zahlen und Analysen sorgt.
Im Anschluss an die 19.00-Uhr-"heute"-Nachrichten, in denen die Hamburger Spitzenkandidaten aufeinandertreffen, begrüßt Hauptstadtstudioleiterin Diana Zimmermann die im Bundestag vertretenen Parteien in der "Berliner Runde".
Begleitet wird der Wahlabend auch online. In der ZDFmediathek, auf heute.de und in der App sind jederzeit alle Informationen, Statements von Bundes- und Landespolitikern, aktuelle Prognosen und Hochrechnungen abrufbar. Auf facebook.com/ZDFheute/ und Instagram /zdfheute/ werden die interessantesten Stimmen der Wahlgewinner und -verlierer gesammelt, dazu erfahren Nutzerinnen und Nutzer in Erklärgrafiken die interessantesten Analyseergebnisse der FGW zur Wahl. Der gesamte Wahlabend ist live in der ZDFmediathek zu verfolgen.