


Streuobstwiese: Alte Sorten - Neue Wege

Streuobstwiesen zählen zu den artenreichsten Kulturlandschaften. Die besondere Anbauweise mit locker verteilten Obstbäumen auf einer Wiese schafft einen einzigartigen Lebensraum.
Zahlreiche Tier- und Pflanzenarten finden am Boden und im Totholz der Bäume Nahrung und Unterschlupf. Streuobstwiesen sind ein ökologisches Kleinod und zugleich landwirtschaftliches Kulturgut. Vor allem in Franken haben Streuobstwiesen eine lange Tradition.
Vergleichsweise schlechte Böden, schwierige Hanglagen und kleinteilige Flächen erschwerten den großflächigen Ackerbau. Streuobstwiesen dagegen fanden überall ihren Platz und machten einst die Region zur Wiege des Obstbaus im süddeutschen Raum.
Ortsnamen wie "Effeltricht" und "Affalterthal", die sich von althochdeutschen Wörtern für Apfelreich beziehungsweise Apfelanbau ableiten, zeugen von der langen Tradition. Alte Sorten wie die Birnensorte "Gräfin von Paris", die "Hedelfinger Riesenkirsche" und der "Wettringer Taubenapfel" erinnern an den einstigen Austausch mit Produzenten weit über die Region hinaus. Doch die Pflege war und ist mühsam, der Arbeitsaufwand kaum rentabel.
Trotzdem finden sich wieder immer mehr Liebhaber der Streuobstwiese, die mit neuen Wegen die alten Sorten und die Anbauweise zu retten versuchen.