Sind wir noch ein Volk
Live-TV
BR Süd
03.12., 22:00
- 23:30 Uhr
Der Film "Sind wir noch ein Volk?" porträtiert acht Menschen aus den unterschiedlichsten Milieus, begleitet sie in ihrem Alltag und versammelt sie an einem virtuellen Gesprächstisch. In der Realität würden sie nie aufeinandertreffen und wenn, wäre ein Dialog schwierig.
Doch im Schnitt entsteht das Gespräch, im Film werden sie auf diese Weise gezwungen, einander zuzuhören: Ein Pegida-Gründer trifft auf eine türkisch-stämmige, muslimische Rapperin, ein Wut-Bauer auf eine Klimakleberin, eine überzeugte Pazifistin auf einen ehemaligen Wehrdienstverweigerer, der sich angesichts der schrecklichen Bilder aus dem Ukrainekrieg entschlossen hat, sich nun doch militärisch ausbilden zu lassen.
Sie tauschen sich aus über die Triggerthemen dieser Gesellschaft: Migration und Klima, Krieg und Gender. Sie sprechen über ihre Auffassungen von Demokratie und darüber, was schiefläuft in diesem Land, was uns trennt und spaltet, aber auch, was sie sich für die Zukunft wünschen.
So wird Jeder und Jede verständlich mit seiner oder ihrer Perspektive; in seiner oder ihrer politischen Haltung. Und so wird deutlich, wie weit die Positionen auseinanderliegen, wie grundsätzlich unterschiedlich die Vorstellungen sind.
Es stellt sich die Frage: Wie viel Pluralismus kann die deutsche Gesellschaft aushalten? Ist Meinungsvielfalt nicht auch Teil einer gesunden Demokratie, solange wir dem anderen mit seiner Meinung einen Raum geben?
Im Film wird kein Fazit gezogen, das können die Zusehenden selbst. Dabei wird deutlich, dass es keine einfache Antwort auf die Frage gibt "Sind wir noch ein Volk?".