Robin Hood, König der Vagabunden

Trivia zu Robin Hood, König der Vagabunden

Wusstest du schon ...

 

Rückkehr zu Robin Hood

Der britische Charakterdarsteller Ian Hunter, der im Film als Richard Löwenherz zu sehen ist, kehrte in den 50er Jahren zu Robin Hood zurück: Ab 1955 spielte er in der Fernsehserie Die Abenteuer von Robin Hood den ritterlichen Freund des Gesetzlosen, Sir Richard of the Lea.

Echte Pfeile

Wann immer jemand im Film von einem Pfeil getroffen wird, wurde tatsächlich einer auf ihn abgeschossen: Die entsprechenden Darsteller trugen unter ihren Kostümen Holzziele auf Metallplatten und ließen sich dann von Howard Hill, der beim Bogenschützenturnier als Elwyn der Vogler auch selbst im Film zu sehen ist, beschießen. Da der Aufprall der Pfeile trotz der Polsterung noch erheblich schmerzte, gab es für Darsteller, die sich als Ziel hergaben, eine Sonderprämie von 150 US-Dollar pro Schuss.

Meisterschuss

Berühmt geworden ist Robin Hood unter anderem für die Szene, in der es ihm gelang, den Pfeil seines Konkurrenten zu spalten. Dieser Schuss ist kein Spezialeffekt, sondern wurde vor Ort bei den Dreharbeiten von Bogenschützenexperte Howard Hill tatsächlich mehrfach durchgeführt.

Falscher Wald

Kein Robin Hood hat je in einem grüneren Wald sein Unwesen getrieben als Errol Flynn, und das nicht ohne Grund: Das Filmteam malte das Blätterwerk tatsächlich mit grüner Farbe an, da es zum Zeitpunkt der Dreharbeiten in Wahrheit durch die kalifornische Sonne bereits braun geworden war.

Umbesetzung

Ursprünglich sollte nicht etwa Errol Flynn Robin Hood spielen, sondern der aus Gangsterfilmen wie Der öffentliche Feind und Sprung in den Tod bekannte James Cagney. Nachdem dessen Vertrag mit Warner Bros. jedoch ausgelaufen war, brauchte man einen neuen Darsteller und entschied sich für den gerade erst wenige Jahre in Hollywood aktiven Errol Flynn, der zu diesem Zeitpunkt sein Talent für Abenteuerfilme bereits in Unter Piratenflagge, Der Verrat des Surat Khan und Der Prinz und der Bettelknabe unter Beweis gestellt hatte.

Berühmtes Pferd

Golden Cloud, das Pferd, mit dem Olivia de Havilland in Sherwood unterwegs ist, machte nach dem Robin-Hood-Auftritt noch richtig Karriere: Es wurde in Trigger umbenannt und spielte mit seinem Besitzer Roy Rogers in mehreren Westernfilmen mit. Seine Hufabdrücke finden sich bis heute in Beton verewigt vor dem Chinese Theatre in Hollywood.

Remake

Robin Hood - König der Vagabunden war von Warner Bros. als Remake der Douglas-Fairbanks-Produktion von Robin Hood aus dem Jahr 1922 geplant. Erst beim Schreiben des Drehbuchs wandelte man die Originalgeschichte mehr und mehr ab und machte die 1938er-Verfilmung zu einem eigenständigeren Werk. Übrigens spielte ein Hauptdarsteller aus dem Originalfilm auch 1938 wieder mit: Alan Hale Sr., der hier zum zweiten von insgesamt drei Malen als Little John zu sehen ist.

Lebensretter

Für Filmkomponist - und Wunderkind - Erich Wolfgang Korngold wurde Robin Hood zum Lebensretter: Der jüdische Österreicher entkam durch seine Mitarbeit an Robin Hood noch vor dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich dem Vormarsch der Nazis und überlebte mit seiner Familie den nahenden Holocaust im sicheren Amerika.

Musikalisches Vorbild

Erich Wolfgang Korngolds Filmmusik für Robin Hood schrieb in mehrerer Hinsicht Filmgeschichte: Zum einen brachte er mit Robin Hood Wagners Leitmotiv-Konzept in die Filmmusik ein, indem er Hauptfiguren, bzw. Hauptthemen des Films eigene Melodien zuwies, eine Vorgehensweise, die inzwischen zum Standard Hollywoods geworden ist. Zum zweiten war die Robin-Hood-Musik eine der ersten völlig eigenständigen musikalischen Filmkompositionen, nachdem zuvor vor allem Elemente aus klassischen Werken neu arrangiert worden waren. Die Robin-Hood-Filmmusik half damit dabei, das Filmmusik-Genre auf ein neues und selbstständiges qualitatives Niveau zu heben. Zum Lohn für Korngolds visionäre Arbeit an Robin Hood gab es 1939 einen Oscar für die beste Filmmusik.

Disney-Prinzessin

Wenn ihr das nächste Mal die Disney-Fassung von Robin Hood seht, solltet ihr euch Marians Kleid in der Turnierszene genauer anschauen: Disneys Fuchs-Marian trägt darin 1:1 das selbe Kostüm wie Olivia de Havilland in König der Vagabunden.

Preisgekrönt

Robin Hood - König der Vagabunden wurde für vier Oscars nominiert und gewann drei davon: Den für die beste künstlerische Leitung bei einem Farbfilm, für den besten Filmschnitt und die beste Filmmusik. Einzig den Oscar für den besten Film konnte sich Robin Hood nicht sichern, denn der ging in diesem Jahr an Frank Capras Komödie Lebenskünstler.

Traumpaar

Errol Flynn und Olivia de Havilland waren eines der großen Traumpaare in Hollywoods goldenem Zeitalter: Sie warenvor Robin Hood gemeinsam in Unter Piratenflagge und Der Verrat des Surat Khan zu sehen und spielten danach in weiteren 5 Filmen zusammen.

Verändertes Ende

Im Trailer des Films ist eine Szene zu sehen, die den Film eigentlich abschließen sollte: Darin reitet Robin Hood mit seiner Marian zu ihrer Burg, bzw. in den Sonnenuntergang. Letztlich wurde dieses Ende als überflüssig betrachtet, da die schließenden Schlosstore einen perfekten Abschluss boten. Der große Endkampf im Schloss von Nottingham war ebenfalls so nicht geplant: Stattdessen wollte man ursprünglich eine riesige Schlachtszene vor den Toren der Festung inszenieren und Richard Löwenherz dabei nicht nur seine geächteten Bogenschützen an die Seite stellen, sondern weit größere Teile seines zurückgekehrten Kreuzfahrerheers. Um Geld zu sparen, wurde diese Version schließlich ad acta gelegt und der Kampf ins Schloss verlegt, womit Richard mit gerade einmal vier Kreuzrittern auskam.

Regiewechsel

Robin Hood gilt allgemein als einer von Michael Curtiz' Filmen, doch der Casablanca-Regisseur, der als eine Art Feuerlöscher von Studiochef Jack Warner galt, sprang erst mitten in der Produktion ein. Zuvor hatte William Keighley Regie geführt, dessen allzu konventionelle Actioninszenierung aber nicht auf sonderlich viel Gegenliebe stieß. Letztlich war Robin Hood allerdings wohl weder ein Michael-Curtiz-, noch ein William-Keighley-Film, sondern schlicht und ergreifend einer von Jack Warner, denn der Studiochef herrschte wie ein Diktator über seine Produktionen, insbesondere über Prestigeprojekte wie Robin Hood.

Teure Produktion

Robin Hood kostete 1938 etwa 2 Mio. US-Dollar. Das entspricht einem aktuellen Gegenwert von etwa 380 Mio. US-Dollar.

Echte Schmerzen

Guy-von-Gisbourne-Darsteller Basil Rathbone wurde bei den Dreharbeiten zu Robin Hoods Flucht aus dem Schloss von Nottingham von Komparsen umgerissen und niedergetrampelt. Dabei rammte ihm ein Komparse versehentlich einen Speer in den Fuß. Auch Errol Flynn kam nicht ungeschoren davon: Er wurde bei einem Schwertkampf verletzt, weil sein Gegenüber eine scharfe Klinge eingesetzt hatte. Auf Nachfrage bekannte dieser, er habe auf Anweisung von Regisseur Michael Curtiz gehandelt, der die Kampfszenen aufregender machen wollte. Errol Flynn reagierte auf diese Enthüllung nicht gerade begeistert und packte seinen Regisseur am Kragen. Danach fragte er ihn, ob er das nun aufregend genug fände.

Die Magie von Technicolor

Robin Hood war einer der ersten großen Technicolor-Filme Hollywoods: Bei den Dreharbeiten wurden alle 11 existierenden Technicolor-Kameras eingesetzt, die vom Studio jedoch nur gemietet, nicht aber gekauft werden konnten. Dies hatte zur Folge, dass die Kameras abends wieder an Technicolor zurückgegeben werden mussten und man sie sich jeden Morgen neu ausleihen musste. Während ein modernes Publikum noch immer in den malerischen Farben von Technicolor schwelgen kann, waren die Dreharbeiten mit Technicolor eine ziemliche Hölle, da die Kameras besonders viel Licht brauchten und entsprechende helle und heiße Scheinwerfer eingesetzt werden mussten. Von vielen Darstellern jener Jahre ist überliefert, dass sie bei Dreharbeiten in den Sommermonaten einen Kreislaufkollaps erlitten, und nicht wenige von Hollywoods größten Stars mussten später Sonnenbrillen tragen, da ihre Augen von den zu hellen Scheinwerfern geschädigt worden waren.

Späte Liebe

Olivia de Havilland sah sich den Film nach der Premiere 20 Jahre lang nicht mehr an, da sie sich - als oscargekrönte Charakterdarstellerin - nur ungern an ihre eher banalen, aber vertraglich unausweichlichen Auftritte in Abenteuerfilmen erinnern wollte. Mit ihren Kindern besuchte sie Ende der 50er Jahre eines Tages dann aber doch eine Vorführung des Films in Paris und war hingerissen, wie gut der Film gealtert war und wie lebendig Errol Flynn wirkte. Als sie nach Hause kam, wollte sie ihrem ehemaligen Filmpartner einen Brief schreiben und ihm empfehlen, sich Robin Hood ebenfalls einmal wieder anzusehen, fand dann jedoch, dass ein solches Schreiben recht kindisch wäre. Kurz darauf starb Errol Flynn. De Havilland erzählte später, sie habe es immer bereut, diesen Brief nicht geschrieben zu haben.