



Revolution auf dem Acker: Wo die Zukunft wächst

Europa blickt in eine ungewisse Zukunft, wenn es um die Frage der Ernährungssicherheit geht. Extremwetter führen immer häufiger zu Ernteverlusten. Neue Krankheiten und Insekten, die Pflanzen schädigen, stellen die Landwirtschaft vor große Herausforderungen. Innovative Lösungen sind gefragt. Klaus Fleissner von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft forscht mit seinem Projekt "FutureCrop" daran, exotische Kulturen in Deutschland heimisch werden zu lassen. Am vielversprechendsten ist für ihn die Erdnuss. Noch sucht Fleissner allerdings nach den idealen Sorten, die im deutschen Klima ertragreich wachsen. Frankreich ist Europas größter Weizenexporteur, doch die Erträge sind rückläufig. Jacques Le Gouis vom Nationalen Forschungsinstitut für Landwirtschaft, Ernährung und Umwelt hat sich auf die Erforschung und Züchtung resistenterer Weizensorten spezialisiert. Ein Prozess, der etwa zehn bis zwölf Jahre dauert. Gentechnik könnte einen zeitlichen Vorsprung verschaffen. Eingriffe in das Genmaterial sind aber in der EU bislang nicht zugelassen. Dr. Friedrich Kragler vom Max-Planck-Institut hat 2023 einen Durchbruch erzielt. Er hat herausgefunden, dass Pflanzen DNA-Informationen von der Wurzel in die Blüten weitergeben können. Eine revolutionäre Entdeckung, die gentechnische Veränderungen beschleunigt. Die Landwirtschaft ist Leidtragender des Klimawandels - aber auch Verursacher zugleich. Schneller als je zuvor braucht es Lösungsansätze, die den Klimawandel bremsen. Die Zukunft der Ernährung hängt von Innovation und Mut ab.