Meisterwerke aus Odessa: Ein Museum zwischen Kunst und Krieg
Live-TV ARTE 16.02., 16:40 - 17:35 UhrOdessa - die "Perle am Schwarzen Meer". In der Altstadt feiert das Odessa Museum für westliche und östliche Kunst 2024 sein 100-jähriges Jubiläum. Aber mit dem russischen Angriffskrieg 2022 auf die Ukraine werden die wertvollsten Gemälde des Museums in ein geheimes Notlager gebracht. Bilder, von denen bislang nur wenige in Westeuropa gezeigt wurden - wie die "Thronende Madonna mit Kind und Johannesknaben" des Italieners Francesco Granacci oder die beiden Gemälde der Evangelisten Lukas und Matthäus des niederländischen Künstlers Frans Hals.
Aus der Evakuierungsaktion entsteht ein internationales Projekt, das in der Kunstwelt einzigartig ist. Die Meisterwerke aus Odessa erhalten nicht nur Schutz, sondern auch einen Auftritt im Dialog mit Bildern der Staatlichen Museen zu Berlin: "Von Odessa nach Berlin" heißt die Ausstellung, kuratiert von Direktorin Dagmar Hirschfelder und Sabine Lata. Der Film beschreibt die wechselvolle Geschichte der Sammlung, erzählt von Revolutionen, Kriegen und Kunstraub.
Mit Ihor Poronyk, dem Direktor des Odessa Museums für westliche und östliche Kunst, und seiner Stellvertreterin Iryna Gliebova rekonstruiert die Dokumentation, wie die Kunstwerke ausgelagert wurden. Außerdem gibt sie Einblicke in die Zusammenarbeit der Museen - etwa bei der konservatorischen Arbeit der Restauratorinnen in der Studiengalerie der Gemäldegalerie. Schließlich bringt ein bildtechnisches Analyseverfahren des Pranas Gudynas Conservation Centre Vilnius noch eine verblüffende Entdeckung.