Lars Eidinger - Sein oder nicht Sein
Live-TV ARTE 12.02., 21:45 - 22:40 UhrLars Eidinger ist ein außergewöhnlicher Schauspieler, der das Publikum durch seine körperliche Spielweise und Improvisationslust begeistert. Er wurde 1976 in Berlin geboren. Seit seinem Kinodebüt in "Alle Anderen" (2009) von Maren Ade ist Eidinger auch international bekannt. 2021 bekam er das Angebot, den Jedermann bei den Salzburger Festspielen zu spielen, eine Rolle, die bisher fast nur Österreichern vorbehalten war. Doch seine größte Rolle spielt er seit 2008 immer in ausverkauften Vorstellungen als Hamlet unter der Regie von Thomas Ostermeier an der Berliner Schaubühne.
Trotz der Erfolge polarisiert Eidinger auch. Oft unterstellt man ihm einen Hang zu Selbstdarstellung, Selbstverliebtheit und Omnipräsenz. Dazu haben zahlreiche Talkshow-Auftritte beigetragen und ein extrovertiertes Auftreten in der Öffentlichkeit. Die Kontroverse um ihn erreichte 2020 einen Höhepunkt, als er bei einer Pressekonferenz der Berlinale über den Hass im Internet spricht und dabei in Tränen ausbricht. Daraufhin brach ein Shitstorm über ihn herein, unter dem er bis heute leidet.
Der Regisseur Reiner Holzemer begegnet dem Künstler vorurteilsfrei. Zum ersten Mal beobachtet er ihn bei den Proben für den Jedermann in Salzburg, für Hamlet und Richard III. an der Berliner Schaubühne und bei Dreharbeiten in Paris. Dadurch bekommt der Zuschauer einen intimen Einblick in die Arbeitsweise des Künstlers. Darüber hinaus schildert Holzemer in biografischen Rückblicken den künstlerischen Werdegang Eidingers, der zunächst eine Tenniskarriere verfolgte, bevor er an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch sein späteres Handwerk erlernte.