Kenia - Land der Kontraste: Am Turkana-See und im Nomadenland
Live-TV ARTE 17.11., 11:15 - 12:00 UhrDer Turkana-See ist fast zwölfmal so groß wie der Bodensee. Das salzige Wasser ist fisch- und algenreich. Rundherum: eine Wüste aus Vulkangestein. Am Südostufer lebt eine der kleinsten Volksgruppen Kenias: die El Molo. Raphael Lenapir ist der Dorfälteste hier. Als er ein junger Mann war, hat sein Stamm noch Nilpferde und Krokodile gejagt. 25 km Luftlinie vom Seeufer entfernt erhebt sich Mount Kulal, ein erloschener Vulkan. Bergführer Shukri Lasapicho begleitet regelmäßig Touristinnen, Touristen, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf den Gipfel. Außerdem engagiert er sich in der "Community Forest Association" für den Erhalt von Flora und Fauna des Biosphärenreservats.
Die Westseite des Turkana-Sees, der in der Kolonialzeit "Rudolfsee" genannt wurde, ist international als "Wiege der Menschheit" bekannt. Die ältesten menschlichen Fossilien der Welt wurden hier gefunden.
Weiter südlich des Turkana-Sees liegt das Samburu-Nationalreservat. Dort haben Elefanten-Waisen ein Zuhause gefunden: im Reteti Elephant Sanctuary, das ausschließlich von Menschen aus der Region betrieben wird, wie der zweifachen Mutter Naomi Leshongoro.
Ganz in der Nähe des Ortes Archers Post haben sich junge Samburu-Frauen zusammengeschlossen, um als Dorfgemeinschaft ohne Männer ihren Alltag zu bestreiten. Rund 30 Frauen leben hier zusammen, alle sind sehr jung Mutter geworden, viele haben in der Ehe Gewalt erfahren. Die 23-jährige Lucy ist die Vorsteherin der Dorfgemeinschaft. Gemeinsam wollen sie ihre Zukunft und die ihrer Kinder aktiv gestalten.