


Ist da jemand - so wie ich?

"Ist da jemand - so wie ich?" - das ist die Frage, die sich Ella Glendining seit ihrer Kindheit stellt. Sie wird in einem Dorf im Osten Englands als Kind nichtbehinderter Eltern geboren: ohne Hüftgelenke und mit verkürzten Oberschenkelknochen. Trotz einer glücklichen, fast "magischen" Kindheit erlebt sie auch schmerzhafte Ausgrenzung.
Sie wird Filmemacherin und begibt sich als junge Erwachsene auf die Suche nach anderen Menschen, die so aussehen wie sie. Auf ihrer langen Reise wird sie ungeplant schwanger und Mutter eines gesunden Jungen. Mit ihrer kleinen Familie macht sie sich auf den Weg in die USA, wo sie endlich auf Menschen trifft, die aussehen wie sie und ähnliche Erfahrungen machen.
Ella Glendinings schonungslos offener, humorvoller und allen Widrigkeiten zum Trotz optimistischer Film ist das filmische Tagebuch einer Reise zu sich selbst. Er zeigt die alltäglichen Diskriminierungen, denen Menschen mit Behinderung in einer Welt voller Nichtbehinderter ausgesetzt sind. Gleichzeitig ist der Film voller Momente der Hoffnung und Solidarität und rückt Menschen in den Mittelpunkt, die aufgrund ihres vermeintlichen "Andersseins" um Sichtbarkeit und Respekt kämpfen.
Weltweit leben schätzungsweise 650 Millionen Menschen mit einer Behinderung. Nach der 2001 verabschiedeten UN-Behindertenrechtskonvention hat jeder Mensch das Recht auf gesellschaftliche Teilhabe. Die Teilhabe von Menschen mit Behinderung ist demnach kein Akt der Fürsorge oder Gnade einer mehrheitlich nichtbehinderten Gesellschaft. Dennoch sind sie bis heute nicht ausreichend vor Diskriminierung und Ausgrenzung geschützt.