
Im toten Winkel

Ein deutsches Dokumentarfilmteam ist im Nordosten der Türkei unterwegs, um das Schicksal der Kurdin Hatiçe zu filmen, deren Sohn vor einem Vierteljahrhundert entführt wurde, vermutlich vom türkischen Geheimdienst. Gemeinsam mit der Dolmetscherin Leyla bereitet sich das Team auf ein wichtiges Interview mit dem Rechtsanwalt Eyüp vor. Doch es passieren merkwürdige Dinge: Zuerst wird das Auto von einem gezielten Steinschlag getroffen; alle haben das Gefühl, dass sie jemand beschattet; und schließlich verschwindet der Anwalt kurz vor dem Interview.
Hier wechselt die Erzählperspektive zu Zafer, der Eyüp observiert hat. Dann ist da auch noch Zafers kleine Tochter Melek, deren merkwürdiges Verhalten alle irritiert. Melek spürt, dass da jemand ist, der alles beobachtet - aber wer?
Die Regisseurin Ayse Polat ist Kurdin und thematisiert in diesem Film den politischen Druck, dem Kurden in der Türkei ausgesetzt sind, sowie die individuellen und kollektiven Traumata, die daraus folgen. Sie gehörte in den frühen 90er Jahren zur ersten Generation türkischstämmiger Filmemacherinnen in Deutschland und verarbeitet in ihren Werken das große Thema der Identität.
Die "Süddeutsche Zeitung" bezeichnete "Im toten Winkel" als "präzises visuelles Detektivspiel".
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Bewertung
Links zur Sendung
Darsteller
- Zafer Ahmet Varli
- Melek Çagla Yurga
- Sibel Nihan Okutucu
- Simone Katja Bürkle
- Leyla Aybi Era
- Hasan Muttalip Müjdeci
- Burhan Riza Akin
- Hatiçe Tudan Ürper
- Eyüp Aziz Çapkurt
Mitwirkende
- Regie Ayse Polat
- Produktion Mehmet Aktas
Janna Heine - Musik Martin Rott
Matthias Wolf - Kamera Patrick Orth
- Drehbuch Ayse Polat