Die Pferdeprofis: Folge #02.02
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VOXup
08.11., 15:40
- 16:50 Uhr
"Carlos":
Der 14-jährige Andalusier-Wallach "Carlos" kam schon als Problempferd zu Daniela Titze. Die erfahrene Reiterin hat viel Mühe und Geduld in das Tier investiert. "Ich habe schon so viel mit ihm erreicht, aber gerade habe ich das Gefühl, er benimmt sich wie am Anfang." Der feurige Spanier zeigt ein völlig respektloses Verhalten, er "hört" Daniela überhaupt nicht zu und reagiert aufgebracht und nervös, vor allem beim Reiten. "Carlos" achtet weder auf körperliche Hilfen wie Schenkeldruck noch auf stimmliche Anweisungen und läuft wie er möchte - oder auch gar nicht. Stattdessen wird er nach dem Aufsteigen sofort trotzig: Er steigt und steht mit den Vorderbeinen fast senkrecht in der Luft. Dann bekommt Daniela verständlicherweise große Angst und steigt ab. Das bedeutet aber auch, dass "Carlos" jedes Mal, wenn sie absteigt, gewonnen hat - ein Teufelskreis, den Daniela alleine nicht durchbrechen kann. Deshalb soll sich Bernd Hackl in seinem Reitstall im Bayerischen Wald um "Carlos" kümmern. Doch es gibt noch ein Problem: "Carlos" hat panische Angst, aus dem Hänger auszusteigen. Viele Pferde steigen erst gar nicht ein, was "Carlos" durchaus tut. Doch bei dem Gedanken an das Ausladen wird Daniela jetzt schon mulmig.
"Pupsi":
Der 9-jährige Quarterhorse-Hengst "Pupsi" lebt zusammen mit 5 anderen Pferden bei Claudia Beer in einem kleinen Privatstall am Niederrhein, wo er auch schon zur Welt gekommen ist. Auf den ersten Blick scheint mit ihm alles in Ordnung zu sein. Morgens darf er alleine aus dem Stall in Richtung Weide gehen - und abends, wenn die anderen Pferde zurückgeführt werden, schließt er sich den Stallkollegen an und schleicht brav in seine Box. Doch wann er wohin geht, entscheidet der Hengst selbst. Von Halfterführigkeit keine Spur. Dafür hat "Pupsi" dank seines hohen Testosteronspiegels umso mehr Führungsqualitäten. Will Claudia ihm ans Halfter fassen, zeigt er ihr sofort was er davon hält und zieht sie allenfalls ein paar Meter hinter sich her, bis sie von alleine loslässt. "Pupsi" ist ein sehr selbstständiges Pferd, doch kann ihm das auch zum Nachteil gereichen: Nämlich dann, wenn er auf Menschen angewiesen ist und zum Beispiel medizinische Hilfe braucht. Weil "Pupsi" auch in solchen Situationen unberechenbar ist, kann das lebensgefährlich für ihn werden: Erst vor wenigen Wochen hat Claudia um den Hengst, der an einer Kolik litt, bangen müssen, ob er ohne die verordnetet Medizin durchkommt. Spätestens da wurde Claudia klar: "Pupsi" muss dringend händelbar gemacht werden. Ein Fall für Sandra Schneider: Sie soll den Dickkopf an Regeln gewöhnen und dem "süßen" Pferdeleben Einhalt gebieten.