Die Odyssee der Zahlen: Wie alles begann Die Odyssee der Zahlen: Wie alles begann

Die Odyssee der Zahlen: Wie alles begann

ARTE Live-TV ARTE 26.04., 20:15 - 21:05 Uhr
Dokumentation 202450 Minuten 

Zahlen sind heute allgegenwärtig. Man könnte meinen, es habe sie schon immer gegeben. Doch die Menschheit kam lange Zeit ohne sie aus.

Einige traditionelle Gesellschaften zählen noch immer mit den Fingern oder kleinen Gegenständen. Die Samen im hohen Norden begnügten sich vor der europäischen Kolonisation damit, die Zahl der Rentiere in ihren Herden zu schätzen. Wozu sollte man Buch führen über jedes Tier, das geboren oder gestorben war, wenn es auch anders ging?

Die ersten Formen der Buchführung entstanden erst, als die Menschen sesshaft wurden.

Als Nomaden zählten sie die Tage oder Zyklen ihrer Wanderungen wahrscheinlich mit einfachen Strichen oder anderen Markierungen. Erst als Vorräte gelagert und gesichert werden mussten, wurden genauere Zählsysteme notwendig.

In mesopotamischen Ausgrabungsstätten wie dem Stadtstaat Mardaman im Westen der Autonomen Region Kurdistan im Irak wurden zahlreiche Tontafeln gefunden, die von einer frühen Buchhaltung zeugen: Diese ältesten Schriftdokumente der Menschheit zeigen Zahlen, die lange vor den ersten Buchstaben niedergeschrieben wurden.

Die Entwicklung schriftlicher Buchhaltungssysteme ermöglichte schon bald die Entstehung riesiger Reiche. Vom Nahen und Mittleren Osten bis nach China und Mittelamerika umgaben sich die großen Herrscher der Antike mit Schreibern und Buchhaltern, die Aufgaben wie Heeresaufstellungen, Landvermessung und Steuererhebung übernahmen.

Zunächst wurden an verschiedenen Orten unterschiedliche Zahlensysteme verwendet, doch schließlich setzte sich nur eines durch: das so genannte Stellenwertsystem, das bis heute in Gebrauch ist. Es entstand in Indien und diente zunächst vor allem Astronomen und Wahrsagern. Nur zehn Zeichen - darunter die berühmte 0 - reichen aus, um alle Zahlen abzubilden. Eine geniale Erfindung, die einen weltweiten Siegeszug antrat.

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Mitwirkende

  • Regie Benoît Laborde

Bildquellen: ARTE F