Die Bewegung der Blockfreien - Der vergessene dritte Weg
Nach dem Bruch mit Stalin suchte Jugoslawiens Präsident Josip Broz Tito Ende der 50er Jahre neue Verbündete, um gemeinsam die Bewegung der Blockfreien Staaten zu gründen. Mit einem Schiff, der legendären "Galeb", reiste er um die Welt nach Ägypten, Äthiopien, Ghana, Indonesien, Indien - und damit in Länder, die sich gerade von ihren jeweiligen Kolonialmächten befreit hatten. Immer an Titos Seite war der Kameramann Stevan Labudovic, der die Begegnungen mit Gamal Abdel Nasser, Jawaharlal Nehru, Sukarno und anderen Staatschefs mit einer 35mm-Kamera filmte.
In "Die Bewegung der Blockfreien - Der vergessene dritte Weg" befasst sich die Filmemacherin Mila Turajlic mit Labudovics Arbeit, die sie Jahrzehnte später in einem Belgrader Filmarchiv entdeckt. In Gesprächen mit Labudovic und durch das Archivmaterial taucht sie in eine internationale politische Bewegung ein, die fast vergessen ist.
Was als Erkundung von Wochenschauaufnahmen des Gipfels der Blockfreien 1961 in Belgrad beginnt, wird zu einem Liebesbrief an ein verschwundenes Land und seine Hoffnungen für die Zukunft, zu einer Geschichte der Anfänge der Bewegung der Blockfreien und zu einem Dokument der Verbundenheit zwischen zwei Filmemachern - der zum Zeitpunkt der Dreharbeiten 40-jährigen Turajlic und dem fast 90-jährigen Labudovic.