Der Milliardär und sein Museum

Der Milliardär und sein Museum

Mitten in Paris, zwischen Louvre und Centre Pompidou, öffnet in Kürze ein neues Museum für zeitgenössische Kunst seine Pforten, die Bourse de Commerce - Pinault Collection. Drei Jahre lang dauerten die gigantischen Renovierungs- und Umbauarbeiten unter der Leitung des berühmten japanischen Architekten Tadao Ando. Mit Unterstützung der Nachwuchsarchitekten Lucie Niney und Thibault Marca sowie des staatlichen Denkmalarchitekten Pierre-Antoine Gatier verwandelte er die einstige Pariser Warenbörse in einen avantgardistischen Ausstellungsort, der radikale Architektur mit der Bewahrung des baulichen Erbes vereint.
Über 3.000 Handwerker und Restauratoren kamen auf der Baustelle zum Einsatz: Sie reparierten das gusseiserne Skelett und die Fenster der großen Dachkuppel, restaurierten das runde Deckengemälde in 30 Meter Höhe und gossen 800.000 Kubikmeter Beton für den von Ando entworfenen Zylinder im Innern des Rundbaus. Die Arbeiten erfolgten unter dem strengen Blick des nonkonformistischen Milliardärs und Kunstsammlers François Pinault, der parallel dazu seine Eröffnungsausstellung vorbereitete.
Auf dem extrem spekulativen zeitgenössischen Kunstmarkt geben heute längst nicht mehr Kunstkritiker oder öffentliche Kultureinrichtungen den Ton an. Im Jahr 2021 ist wohl nur ein privater Sammler in der Lage, ein Museum in der Größenordnung der neuen Bourse de Commerce zu eröffnen.

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