Auswandern! Deutsche Schicksale aus drei Jahrhunderten: Gelobtes Land 1750 -1848

Auswandern! Deutsche Schicksale aus drei Jahrhunderten: Gelobtes Land 1750 -1848

ARTE Live-TV ARTE 08.11., 21:10 - 22:05 Uhr
Dokumentation 202455 Minuten 

Um 1750 hatte das "Gelobte Land" in Nordamerika bereits fast 100.000 deutschsprachige Auswanderer angelockt. Sie stellten die größte Minderheit unter den Siedlern dar - und ihre Zahl wuchs kontinuierlich. Im Auftrag seiner Kirche reiste der württembergische Pastor Gottfried Mittelberger in die britischen Kolonien. Bei seiner Ankunft in Philadelphia musste er mit ansehen, wie die Mehrheit seiner Mitreisenden regelrecht "versteigert" wurde.

Das sogenannte "Redemptioner"-System zwang Neuankömmlinge, die sich die Überfahrt nicht leisten können, zu jahrelanger Vertragsknechtschaft. Familien wurden auseinandergerissen, Eltern sahen sich gezwungen, ihre Kinder zu verkaufen. Mittelberger kehrte nach Hause zurück und schrieb ein Buch, um seine Landsleute aufzuklären und sie vor euphorischen Berichten über das Leben in den Kolonien zu warnen.

Rund hundert Jahre später erschüttert ein Gerichtsfall die Stadt New Orleans. Es geht um die Frage, ob die junge Sally Miller eine schwarze Sklavin mit besonders heller Haut ist oder in Wahrheit Salome Müller, die früh verwaiste Tochter bayerischer Einwanderer. Der Fall löst tiefe Ängste in einem System aus, das auf der Versklavung von Menschen mit afrikanischer Abstammung beruht und diese mit der angeblichen "Grundverschiedenheit der Rassen" rechtfertigt.

Die deutsche Gemeinschaft nutzt den Justizfall, um auf ihre Erfahrungen mit Vertragsknechtschaft hinzuweisen und volle Bürgerrechte einzufordern. Andere finden sich aufgrund falscher Versprechungen im brasilianischen Urwald wieder oder landen auf Umwegen in der französischen Kolonie Algerien, wo sie Siedlungen gründen sollen.

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Mitwirkende

  • Regie Vincent de Cointet