20:15
Der renommierte Anästhesist Raimund Weirath wird leblos in der Raucherecke des Hospitals gefunden. Die Leiche weist Spuren einer Schlägerei auf, für die es aber keine Zeugen gibt. Der potenzielle Nachfolger des Toten ist Florian Groth. Bei ihm handelt es sich um einen ehemaligen Liebhaber von Marie Brand. Von ihm erhalten die Kommissare den Hinweis, dass der Ermordete zuletzt mit einer heiklen Aufgabe betraut war. Jessica, die Tochter des ehemaligen Profiboxers Joe Krämer, liegt nach einer verunglückten Vollnarkose im Koma und wird für hirntot erklärt. Die Aufgabe des toten Weiraths bestand zuletzt darin, die Eltern über den hoffnungslosen Zustand des Kindes zu informieren und um die Freigabe für eine Organspende zu bitten. Am Bett des jungen Mädchens treffen Marie und Simmel die Mutter Sybille Krämer und stellen fest, dass sie nicht über den Hirntot ihrer Tochter informiert ist. Auf die Frage nach ihrem Ex-Mann erklärt sie, dass Joe sich im offenen Vollzug befinde und gerade auf dem Weg zurück in seine Zelle sei. Dort kommt er aber nie an und rückt somit in den Focus der Ermittlung. Dann erfährt Marie, dass es zwischen Florian Groth und seinem Vorgesetzten ebenfalls Streit um den Fall Jessica gab. Als sich eine Zeugin meldet, die einen Mann im weißen Kittel bei dem toten Weirath beobachtet hat, deutet alles auf Groth als Täter hin. Die entscheidende Spur liefert dann die Obduktion des Toten. In seiner Luftröhre finden sich getrocknete Farbreste. War der Mann im weißen Kittel vielleicht kein Arzt, sondern der Malermeister Stefan Fassbender, der mit seiner Tochter in der Klinik vor Ort war? Marie und Simmel erfahren, dass auch er ein Kind verloren hat. Nach einem Gespräch mit Weirath haben sie den Körper ihrer Tochter für die Organspende freigegeben. Der Verlust des Kindes hat die ganze Familie tief traumatisiert. Doch ist der Malermeister deshalb auch der Mörder? "Marie Brand und der überwundene Tod" kann bereits ab Mittwoch, 9. Juli 2025, im ZDF gestreamt werden.
21:45
Informativ, hintergründig, analytisch: die Nachrichten des Tages aus Deutschland und der Welt. Mit Berichten, Reportagen und Interviews aus Politik, Gesellschaft und Kultur.
22:15
- Der Abwracker im Weißen Haus Wie Donald Trump Amerika umbaut - Kriegswaffe Vergewaltigung Das Trauma der ukrainischen Frauen - Jagd auf Angolas Rohstoffe Wie der Westen an Afrikas Erze will - Die grünen Heldinnen von Manila Naturschützer gegen Immobilienhaie
22:45
Fenster einschlagen, Auto knacken - das war einmal. Moderne Diebe hacken die elektronischen Sicherheitssysteme ohne Spuren zu hinterlassen. Die Fahrzeuge verschwinden häufig in Osteuropa. Internationale kriminelle Netzwerke verdienen mit gestohlenen Autos ein Vermögen. Nur über das Autokennzeichen kommen sie an die digitalen Codes. Sie können so Schlüssel klonen und Fahrzeugpapiere fälschen. Bei Kontrollen und an Grenzen bleiben sie unentdeckt. Zwei erfahrene Autohacker erklären vor der Kamera, wie die modernen Diebstahlmethoden funktionieren: Wenn "Mehdi" (Name von der Redaktion geändert) ein Auto stehlen will, fertigt er einen Schlüssel an, mit dem er es öffnen kann, ohne einzubrechen. Zunächst fotografiert er das Kennzeichen und schickt es an Hacker in Osteuropa, die Zugang zu den Datenbanken der Hersteller haben. Gegen eine Gebühr von 50 Euro senden sie Mehdi fast augenblicklich einen verschlüsselten Code, mit dem er einen neuen physischen Schlüssel mit Hilfe einer Maschine anfertigen kann. Die auf diese Weise geklauten Fahrzeuge werden dann in der Regel sehr schnell ins Ausland geschmuggelt. Allein in Deutschland wurden 2024 über 16 000 Autos gestohlen. In Frankreich waren es fast neun Mal mehr - so viele wie in keinem anderen europäischen Land. In den letzten Jahren hat sich Polen zu einer Drehscheibe für den Handel mit gestohlenen Autos entwickelt. Von Polen aus werden die Fahrzeuge weiter nach Osten in Richtung Kasachstan und Ukraine transportiert. Zuvor werden neue Papiere beschafft. Durch Komplizen, die bei Autoherstellern und Behörden arbeiteten, hätten die Netzwerke Zugang zu leeren Zulassungsdokumenten, die nur ausgefüllt werden müssten, erklären die Diebe. Spezialeinheiten der Polizei in ganz Europa sind den Tätern auf der Spur und konnten bereits mehrere internationale Autodiebstahlringe zerschlagen. In Frankreich werden 60 Prozent der gestohlenen Fahrzeuge wiedergefunden. In Deutschland waren es 2023 immerhin fast 70 Prozent. Die Methoden der Autoknacker werden zunehmend ausgefeilter.
23:15
- Thorsten Frei, Kanzleramtschef, CDU Der frühere Oberbürgermeister der Stadt Donaueschingen nimmt Stellung zur "Stadtbild"-Aussage von Kanzler Merz und zu den sozialen Herausforderungen in deutschen Städten und Gemeinden. - Karina Mößbauer, Journalistin Die Politik-Chefkorrespondentin von "The Pioneer" analysiert, wie Merz' Aussage in der CDU diskutiert wird: "Anfangs hat sein engeres Umfeld das als sehr unglücklich eingeschätzt." - Jutta Steinruck, Oberbürgermeisterin Die parteilose Oberbürgermeisterin von Ludwigshafen am Rhein kritisiert: "Der Bundeskanzler hat einfach mal mehr als die Hälfte der Bewohner meiner Stadt an den Pranger gestellt." - Boris Palmer, Oberbürgermeister Der parteilose OB Tübingens erläutert, warum er positiv auf die von Merz losgetretene Debatte blickt. "Die unbequemen Wahrheiten wurden lange Zeit nicht offen thematisiert", meint er. - Belit Onay, Oberbürgermeister, Grüne Der Oberbürgermeister von Hannover spricht über Schwierigkeiten und Chancen bei der Integration von Geflüchteten. "Ich glaube, wir brauchen einen Integrationsturbo", sagt er.
00:30
Die aktualisierte Spätausgabe des "heute journal" rundet den Nachrichtentag im ZDF ab - mit den neuesten Nachrichten, Hintergrundberichten, Schaltgesprächen und Interviews.
00:45
Ein Autozulieferer kürzt ein Viertel der Jobs, der andere meldet Insolvenz an. Stahlkonzerne schreiben rote Zahlen. Kein Tag ohne Hiobsbotschaften. "Made in Germany" am Ende? ZDF-Wirtschaftsreporter Florian Neuhann reist quer durchs Land und fragt: Ist die Lage wirklich so schlecht? Steht Deutschland vor dem Ausverkauf? Was heißt das für die Menschen im Land - und was muss passieren, damit die deutsche Industrie wieder wächst? Deutschland - die große Industrienation: Wir sind stolz auf unsere Autos, unseren Stahl, auf "Made in Germany". Doch hört man sich um in Unternehmen, in der Wirtschaft und der Industrie, wird klar: Die Stimmung ist schlecht, der Standort Deutschland verliert immer mehr an Strahlkraft. Treibender Faktor hinter dieser Entwicklung: die Energiewende. Denn sie hat dramatische Auswirkungen auf deutsche Schlüsselindustrien. Das beschlossene Verbrenner-Aus trifft etwa bei Ford in Saarlouis über 2000 Menschen: "Egal, wo man hinguckt, überall gibt es Stellenabbau und Firmenschließungen in der Industrie", sagt Ford-Betriebsrat Markus Thal. Wenn Deutschland eine De-Industrialisierung droht, dann hat sie in Remscheid im Bergischen Land zum Teil bereits stattgefunden: Einst stolze Industriestadt, heute: verwaiste Fabriken und leer stehende Geschäfte. In seiner ehemaligen Heimatstadt besucht ZDF-Host Florian Neuhann ein Unternehmen, das hohen CO2-Kosten und Billigkonkurrenz aus China trotzt: Dirostahl. Wie lange noch? Ist Schluss mit wirtschaftlichem Aufschwung und Wohlstand? Ein Blick nach Griechenland zeigt, dass es auch wieder aufwärts gehen kann: 2010 noch von der Finanzkrise gebeutelt und als Schmarotzer der EU betitelt, wächst Griechenlands Wirtschaft mittlerweile schneller als in den meisten anderen EU-Staaten. Florian Neuhann will wissen: Was können wir von den Griechen lernen? In Deutschland setzt man derweil auf milliardenschwere Subventionen. 30 Milliarden Euro investiert etwa der Chiphersteller Intel in den Bau von zwei neuen Produktionsstätten in Magdeburg. Eine Investition, die Deutschland teuer bezahlt: mit zehn Milliarden Euro Subventionen. Doch schon jetzt machen Ankündigungen vom Stellenabbau die Runde. Droht der Deal zu platzen? Was braucht es, um dem Standort Deutschland zurück zu altem Glanz zu verhelfen? Müssen wir Neues wagen oder uns von altem Wohlstand verabschieden? Florian Neuhann trifft Wirtschaftsminister Robert Habeck sowie Menschen, die mit Sorge, Wut und Puls in die Zukunft blicken - aber auch Menschen, die Lust haben, hierzulande etwas zu bewegen.
01:40
Am 3. Oktober feiert Deutschland die Einheit - ein Symbol für Demokratie und Meinungsfreiheit. Doch wie stabil ist dieses Grundrecht heute noch? Was darf man in Deutschland noch sagen? Laut einer Allensbach-Studie glauben 44 Prozent der Deutschen, ihre politische Meinung nicht mehr frei äußern zu können. Auch US-Vizepräsident Vance kritisiert: "Die Redefreiheit ist in Europa auf dem Rückzug." ZDF-Moderator Mitri Sirin will wissen: Ist da was dran? Für seine "Am Puls"-Doku hat er einen Aufruf gestartet und die Menschen in Deutschland gefragt, wie es um die Meinungsfreiheit bei uns bestellt ist. Ist der gesellschaftliche Meinungskorridor tatsächlich enger geworden oder halten wir andere Meinungen einfach nicht mehr aus? Wo liegt die Grenze der Meinungsfreiheit? Und wer bestimmt sie? Mitri Sirin reist quer durch die USA und durch Deutschland: Er trifft Menschen, die das Gefühl haben, nicht mehr alles sagen zu dürfen und sich viel zu schnell in eine rechte Ecke gedrängt fühlen. Und er trifft diejenigen, die an die Meinungsfreiheit glauben. Wo ist die Grenze zwischen einer Meinung und einer Beleidigung? Mitri Sirin spricht mit einer Frau, die wegen eines kritischen Onlinekommentars von der FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann angezeigt - und vom Gericht freigesprochen wurde. Und was sagt die Politikerin, die inzwischen fast 2.000 Anzeigen wegen Hassrede gestellt hat, selbst dazu? Ein Blick in die USA zeigt: Auch dort ist die Meinungsfreiheit unter Druck. Bücher werden verboten, Universitäten angegriffen, Professorinnen und Professoren zensiert. Mitri Sirin spricht mit Betroffenen. Sein Eindruck: "Die USA kann man nicht mehr als völlig freies Land bezeichnen. Die Einschüchterung von Individuen und Institutionen durch die Trump-Administration, die ich während unserer Dreharbeiten registriert habe, ist absolut besorgniserregend." Das alles erinnert an ein dunkles Kapitel deutscher Geschichte: Im ehemaligen Stasi-Gefängnis Hohenschönhausen trifft Mitri Sirin Thomas Klingenstein, ehemaliger DDR-Dissident, heute Dichter. Er weiß, was es bedeutet, nicht frei sprechen zu können. Für ihn ist klar: Wer heute von Meinungsdiktatur spricht, verkennt, was Unfreiheit wirklich bedeutet. Demokratieforscher Richard Traunmüller ordnet ein und betont, wie wichtig eine differenzierte Debatte für eine demokratische Gesellschaft ist, auch wenn es bedeutet, Meinung auszuhalten. "Am Puls mit Mitri Sirin: Ist unsere Meinungsfreiheit in Gefahr?": Eine Frage, die an Brisanz gewinnt. Was macht es mit einer Gesellschaft, wenn Menschen verstummen - oder zu laut werden? Und wie kann eine Debatte geführt werden, die Vielfalt zulässt, ohne zu verletzen? Die Dokumentation ist Teil der Reihe "Am Puls", in der bildschirmbekannte ZDF-Presenter den Themen nachgehen, die Deutschland bewegen. Sie hören zu, tauchen in den Alltag der Zuschauerinnen und Zuschauer ein und beleuchten, welche Auswirkungen die Entscheidungen der Politik auf das Leben in allen Teilen der Gesellschaft haben. Und was dringend verbessert werden muss. Mehr unter https://ampuls.zdf.de
02:35
(vom 21.8.2025) Ist Deutschland ein unsicheres Land geworden? Oder glauben viele Menschen das nur, weil sie, beeinflusst von den Medien, eine verzerrte Wahrnehmung haben? Was zählt? Kriminalstatistik oder Bauchgefühl? Dunja Hayali begegnet Menschen, die für ihre Unsicherheit ganz konkrete Gründe haben. Und sie will wissen, ob nicht mehr für unsere Sicherheit getan werden könnte. So wie Lea (25), die bei einem Stadtfest in Solingen vor rund einem Jahr lebensgefährlich verletzt worden ist. Ein mutmaßlicher Islamist hat ihr mit einem Messer in den Hals gestochen - einer von vielen Angriffen der vergangenen Jahre. Obwohl sie bei "südländisch aussehenden Menschen" mittlerweile genauer hinsehe, sagt Lea, stellten für sie Geflüchtete kein Problem dar. Doch so gelassen wie sie gehen nicht alle Menschen mit der Inneren (Un-)Sicherheit um. Umfragen zeigen, dass sich insbesondere die Generation 20+ mittlerweile ebenso unsicher fühlt an öffentlichen Plätzen, wie die Generation 60+. Warum ist das so? Die ZDF-Moderatorin trifft Menschen, die bestimmte Orte mittlerweile meiden. Und Polizisten, die rund um den berüchtigten Bremer Hauptbahnhof für Ordnung sorgen sollen. Aber die ernüchtert einräumen: "Wir sind immer einen Schritt hinterher." Unsicher fühlen sich immer mehr Menschen mit Einwanderungsgeschichte. In Magdeburg trifft Dunja Hayali einen jungen Syrer, der von einem deutschen Tatverdächtigen niedergestochen wurde. Das Landesnetzwerk Migrantenorganisationen verteilt Tausende "Taschenalarme" an seine Mitglieder, weil sich die Zahl rassistischer Übergriffe im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt hat. "Am Puls" zeigt auch, dass einige Probleme durch politische Entscheidungen verschärft werden. So zeigt die Dokumentation, dass hinter den Kulissen der Innenministerkonferenz ein politisches Gerangel den KI-gestützten Datenaustausch der Sicherheitsbehörden verzögert. Kritiker warnen, dass Ermittler potenzielle Tatverdächtige so weiter zu spät erkennen werden. Politiker fordern nach den vielen Anschlägen durch psychisch auffällige Geflüchtete, dass Warnsignale früher erkannt werden müssten. An der Universität Konstanz zeigt ein innovatives Therapieprojekt, wie das möglich wäre: effektiv und preiswert. Es ist der Bundesregierung seit 2018 bekannt, doch es tut sich nichts. Tatsächlich sind nach Experteneinschätzung rund 900.000 Geflüchtete therapiebedürftig, doch nur drei Prozent werden versorgt. Und Bund und Länder kürzen die Mittel für bessere psychosoziale Hilfen. Durch die vielen Begegnungen mit Menschen, die ganz unterschiedliche Erfahrungen und Einstellungen haben, zeigt Dunja Hayali in ihrer Doku: Sicherheit ist nicht nur eine Frage der Zahlen, sondern auch eine Frage des Gefühls. Es geht um Vertrauen, Sichtbarkeit und auch darum, unbequeme Wahrheiten auszuhalten. Die Doku ist Teil der Reihe "Am Puls", in der bildschirmbekannte ZDF-Presenter den Themen nachgehen, die Deutschland bewegen. Sie hören zu, tauchen in den Alltag der Zuschauerinnen und Zuschauer ein und beleuchten, welche Auswirkungen die Entscheidungen der Politik auf das Leben in allen Teilen der Gesellschaft haben. Und was dringend verbessert werden muss. Mehr unter https://ampuls.zdf.de
03:20
Das EM-Viertelfinale 2025 zwischen Frankreich und Deutschland ist nach 138 Minuten und Elfmeterschießen als eines der spannendsten Spiele in die Geschichte des Fußballs eingegangen. Die Dokumentation blickt hinter die Kulissen dieses dramatischen Abends - mit exklusiven Bildern aus Kabine, Teamhotel und vom Spielfeldrand. Sie erzählt von Mut, Leidenschaft und dem besonderen Spirit einer Mannschaft, die ein ganzes Land mitfiebern ließ.
03:50
- Der Abwracker im Weißen Haus Wie Donald Trump Amerika umbaut - Kriegswaffe Vergewaltigung Das Trauma der ukrainischen Frauen - Jagd auf Angolas Rohstoffe Wie der Westen an Afrikas Erze will - Die grünen Heldinnen von Manila Naturschützer gegen Immobilienhaie
04:20
Der Oktopus gilt als Delikatesse - ob gegrillt, gekocht oder als Calamares. Doch die steigende Nachfrage hat Folgen: In mehreren Regionen Europas wird der intelligente Kopffüßer überfischt. Besonders im Mittelmeerraum schrumpfen die Bestände dramatisch. In Griechenland wird oft mit verbotenen Fallen gefangen. Gemeinsam mit der Küstenwache hat Sea Shepherd Tausende dieser Fallen vom Meeresgrund entfernt - ein Einsatz gegen Umweltkriminalität. Ob gekocht, gegrillt oder als Salat - rund ums Mittelmeer gehört Oktopus zu den beliebtesten Meeresfrüchten. Auch in Deutschland landet er häufig als Calamares aus der Tiefkühltruhe auf dem Teller. Doch woher stammen die Tintenfische eigentlich - und wie steht es um ihre Bestände? Ein Team von "planet e." begibt sich auf eine investigative Reise entlang der Küsten Europas und Afrikas. In Galizien, Nordwestspanien, befinden sich mehrere große Fischverarbeitungsbetriebe, die Oktopusse zerlegen, einfrieren und für den internationalen Markt - auch für Deutschland - vorbereiten. Der Fang unterliegt strengen Regulierungen, denn die natürlichen Bestände schrumpfen rapide. Um die hohe Nachfrage zu decken, greifen die Fabriken zunehmend auf Importe aus afrikanischen Gewässern zurück. Ein Konzern plant, Oktopusse in Aquakultur zu züchten. Doch das Vorhaben stößt auf heftige Kritik von Umweltschützern - das Projekt wurde vorerst gestoppt. Die Zucht von Oktopussen ist ethisch und ökologisch bedenklich: Die Tiere sind hochintelligent und empfindsam, leiden in Gefangenschaft unter Stress und es gibt keine humane Schlachtmethoden. Zudem belastet ihre fleischbasierte Ernährung die Meeresökosysteme und widerspricht nachhaltiger Aquakultur. Im Mittelmeer wird der Gemeine Krake (Octopus vulgaris) vielerorts gefangen. In Griechenland etwa kommen spezielle Plastikfallen zum Einsatz, die an kilometerlangen Grundleinen auf dem Meeresboden liegen. Ein lokaler Fischer zeigt dem Kamerateam, dass die Ausbeute immer geringer wird - eine direkte Folge der Überfischung. Die ökologischen Folgen sind bereits sichtbar: In Italien breitet sich die invasive Blaukrabbe unkontrolliert aus. Sie zählt zu den Lieblingsspeisen der Kraken - doch ohne natürliche Feinde zerstört sie nun den Muschelanbau im Po-Delta. Die Muschelfarmer stehen vor einer existenziellen Krise. Könnte die Rückkehr der Oktopusse die Lösung sein? Eine Organisation aus Österreich testet genau das vor der kroatischen Insel Krk. Dort untersuchen Forschende, ob sich Kraken in künstlichen Unterschlüpfen ansiedeln, vermehren und langfristig zur Stabilisierung des Ökosystems beitragen können. Die Versuche stehen noch am Anfang, doch die Hoffnung ist groß: Ein nachhaltiges Modell für den gesamten Mittelmeerraum könnte entstehen.