"Einsame Herzen" ist eine Datingshow-Satire mit YouTube-Star Torge Oelrich, bekannt unter "Freshtorge", der in jeder Folge neue Singles mit ihren ganz besonderen Eigenschaften verkörpert. Mit dabei: Hundefreundin Claudi Muckenberg, die noch etwas Platz in ihrer Hütte hat. Maltes Vater, der sich für seinen Sohn eine liebe Freundin wünscht. Und Hobbyköchin Betina, die ihre Partnerin mit dem "Cookmix23" kulinarisch verwöhnen will.
"Einsame Herzen" ist eine Datingshow-Satire mit YouTube-Star Torge Oelrich, bekannt unter "Freshtorge", der in jeder Folge neue Singles mit ihren ganz besonderen Eigenschaften verkörpert. Mit dabei: Dieter Wolfram, der größten Wert auf eine akkurate Frau legt. Die mondäne Susanne Nörgel, die mit einem kinderlosen Partner das Luxusleben in Saus und Braus genießen möchte. Und HSV-Fan Sören, der sich eine "geile Alte" für wilde Buddelpartys wünscht.
"Einsame Herzen" ist eine Datingshow-Satire mit YouTube-Star Torge Oelrich, bekannt unter "Freshtorge", der in jeder Folge neue Singles mit ihren ganz besonderen Eigenschaften verkörpert. Mit dabei: Der unwiderstehliche Charmeur Steffen, dem das Flirten in die Wiege gelegt wurde. Die quirlige Laura, die ihrem hohen Männerverschleiß ein Ende setzen möchte. Und Ulrike, die als Spielmannszug-Führerin in der Beziehung den Takt angibt.
"Einsame Herzen" ist eine Datingshow-Satire mit YouTube-Star Torge Oelrich, bekannt unter "Freshtorge", der in jeder Folge neue Singles mit ihren ganz besonderen Eigenschaften verkörpert. Mit dabei: Der außerordentlich männliche Alpha-Mann Andy, der vor Testosteron nur so strotzt. Der feinfühlige Türsteher Harald, der einen ausgeglichenen Gegenpol sucht. Und Stadtführerin Sieglinde, für die Ehrlichkeit an erster Stelle steht. Alle sechs Folgen sind ab Sonntag, 4. Juni 2023, 10.00 Uhr, in der ZDFmediathek abrufbar.
Nordamerika: ein Kontinent, erobert und gezähmt durch den Menschen. Doch stimmt das wirklich? Dirk Steffens auf der Spur der Kräfte, die das Land schon lange vor seiner "Entdeckung" prägten. Kaum ein anderes Land übt eine so magische Anziehung auf den Menschen aus wie die USA. Aber all die Verlockungen haben ihren Preis. Denn an kaum einem anderen Ort der Welt sind die vereinten Kräfte der Natur so gnadenlos spürbar wie hier. An der sonnigen Ostküste prallen die gefährlichsten Stürme der Welt auf den Kontinent. An der Westküste, wohin das Gold die Menschen lockte, geht ein gewaltiger Riss durch den Boden. Ausgerechnet die Kräfte, die das Gold an die Oberfläche bringen, führen regelmäßig zu gefährlichen Erdbeben. Fluch und Segen liegen nah beieinander. Wenn man genau hinschaut, zeigt sich, dass Amerika viel gewaltiger ist als das, was der Mensch zu beherrschen glaubt. Tatsächlich hat das Land unermessliche Reichtümer zu bieten: von Bodenschätzen über weite freie Siedlungsgebiete und atemberaubende Landschaften bis hin zu einer vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt. Dirk Steffens bereist den zuletzt besiedelten Kontinent auf der Suche nach den Lebensformen und Naturgewalten, die das Land geformt haben und immer noch prägen. Viele Zehntausend Jahre lebt hier Pando, das gewaltigste Lebewesen der Welt. Ein Wald, der in Wirklichkeit ein einziger Baum ist, gespeist durch ein gigantisches Wurzelwerk. Auch die Bisons hatten Strategien, sie nutzten den gesamten Kontinent und wurden dank ihrer Anpassungsfähigkeit zum am zahlreichsten vertretenen Landsäugetier der Erde. Der Mensch profitierte davon. Der Bison versorgte die Prärieindianer mit allem, was sie zum Leben brauchten. Der heutige Mensch kann von den alten Kulturen lernen. Sie zeigen, wie man in Amerika leben und überleben kann. Heute ist die größte Bedrohung die Veränderung des Klimas, denn in den USA spürt der Mensch den Wandel hautnah. Dürre, Waldbrände und Stürme: Sie alle werden dem Kontinent in Zukunft noch stärker zusetzen als bisher. Die alarmierenden Zeichen dieser Entwicklung sind nicht mehr zu übersehen. Auf seiner Reise quer durch die USA bekämpft Dirk Steffens Feuer mit Feuer, besucht eine der letzten wilden Bisonherden auf einer Insel mitten im Großen Salzsee und taucht ein in die Unterwelt Kaliforniens - auf den Spuren der Goldsucher. Nur mit Erfindungsreichtum lassen sich die Herausforderungen des Kontinents bewältigen.
Eine Welt zu erschaffen wie vor 15 000 Jahren - an dieser Vision arbeiten Forscher im Nordosten Sibiriens. Dirk Steffens macht sich auf zu einer Reise in die Vergangenheit. Die Wissenschaftler möchten das Ökosystem der Eiszeit wieder aufleben lassen. Dazu brauchen sie typische Eiszeit-Tiere wie Bisons und Rentiere. Selbst das Mammut könnte zurückkommen. Doch das Ziel des "Eiszeit-Parks" ist vor allem der Kampf gegen den Klimawandel. Sibirien ist für das globale Klima eine der einflussreichsten Regionen der Erde. Weite Teile des Landes bestehen aus Permafrost. Der Boden bleibt das ganze Jahr hindurch gefroren und taut im Sommer nur in der obersten Schicht auf. Permafrost besteht zu 70 Prozent aus Eis. Doch mit dem Klimawandel schmilzt das Eis - und das hat Folgen. Viele Städte und Siedlungen in Sibirien drohen langsam zu versinken. Doch das ist nur ein kleiner Teil des Problems. Der schmelzende Permafrost setzt einen Prozess in Gang, der das Klima der gesamten Erde beeinflussen könnte. Wissenschaftler schätzen, dass die Permafrost-Regionen weltweit doppelt so viel Kohlenstoff enthalten wie die Atmosphäre, insgesamt fast 1500 Gigatonnen. All das könnte als Treibhausgas wie Kohlendioxid oder Methan wieder freigesetzt werden. Dirk Steffens erkundet, welche Rolle der Permafrost im globalen Klimawandel spielt und wie die Eiszeit-Tiere dagegen helfen sollen. Bei seiner Reise durch Sibirien trifft er auf ein Land voller Gegensätze. Im Winter steht Sibirien immer noch unter dem Bann der Kälte. Die legendäre sibirische Kälte erfasst die Region im Winter über mehrere Monate. In Jakutsk, der kältesten Großstadt der Welt, sind Temperaturen von minus 45 Grad Celsius keine Besonderheit. Hier einen Flughafen zu betreiben, ist eine Herausforderung. Auch die Natur hat sich an die sibirische Kälte angepasst. Der Sibirische Tiger ist mit seinem dichten Fell gut geschützt. Er ist eines der wenigen großen Tiere, die sich auch heute noch in Sibirien finden, aber sein Bestand sinkt. Doch der Tiger könnte eine neue Heimat finden. Hoch oben im Nordosten Sibiriens möchten die Forscher vom Pleistozän-Park ein Refugium für Eiszeit-Tiere erschaffen. Dort könnten in ferner Zukunft neben Bisons und Rentieren auch Tiger leben. Ziel der Wissenschaftler ist es, das eiszeitliche Ökosystem unter heutigen Bedingungen möglichst genau nachzubauen. Anhand von Knochenfunden haben sie dazu die ideale Tier-Zusammensetzung ermittelt. Die Forscher sind überzeugt davon, dass auch heute noch in der Arktis große Tierherden leben können. Ihr Ziel ist es, auf ihrem Parkgelände einmal Zehntausende Tiere anzusiedeln. Das ist allerdings keine einfache Aufgabe. Viele der ehemaligen Eiszeit-Tiere sind heute ausgestorben. Eiszeit-Wildpferde etwa gibt es nicht mehr. Deshalb versuchen die Forscher, sie durch einheimische Jakuten-Ponys zu ersetzen. Auch die Bisons, die einst Sibirien in großer Zahl bevölkert haben, sind hier längst ausgestorben. Ihre nächsten noch lebenden Verwandten sind die Amerikanischen Bisons. Nur wie soll man Bisons von Nordamerika nach Sibirien bringen? Und ein Tier darf in einem echten Eiszeit-Park nicht fehlen: das Mammut. Was nach einem Science-Fiction-Film klingt, könnte tatsächlich einmal Realität werden. Genforscher arbeiten daran, die Mammuts mithilfe von Elefanten zurückzuholen. Sie möchten Elefanten genetisch so verändern, dass sie den Mammuts von damals ähneln. Damit würde die Vision von einer Eiszeitwelt im fernen Sibirien wahr werden. Dirk Steffens begibt sich auf die abenteuerlichste Reise seines Lebens. Eine Reise nicht nur in die entlegenen Gebiete unserer Erde, sondern buchstäblich in längst vergangene Zeiten: zurück in die Eiszeit.
Mit Frühlingsbeginn erwacht Alaska aus dem Winterschlaf. Es ist ein Leben im Zeitraffer - nur vier Monate bleiben bis zum nächsten Winter. Doch der Klimawandel bringt Veränderung. Alaska ist geprägt von extremen Wintern und kurzen Sommern. Das Leben hat sich auf diesen Rhythmus eingestimmt. Doch der Frühling in Alaska beginnt nun immer früher. Die Region heizt sich auf. Wie können Tiere und Pflanzen diese Herausforderung meistern? In Alaska herrscht neun Monate lang Winter. Frühling und Sommer sind kurz und müssen von allen Bewohnern des nördlichsten Staates der USA gut genutzt werden. Bären fressen sich über den Sommer Speck an, Wale ziehen in den kalten Norden, um sich am üppigen Nahrungsangebot im Meer zu bedienen, und Lachse nutzen die Zeit zur Paarung und zum Laichen. Während des langen Winters läuft das Leben dann auf Sparflamme. Der arktische Ziesel, ein Erdhörnchen, friert dann regelrecht ein - im wahrsten Sinne des Wortes. Doch diese Jahresrhythmen beginnen, sich zu verändern, denn kaum eine Region ist so sehr vom Klimawandel betroffen wie Alaska. In Alaska leben etwa 100.000 Bären, die größten Exemplare können 600 Kilogramm wiegen. Alaskas Braunbären sind berühmt für ihre Fähigkeit, Lachs zu fangen. Dirk Steffens entdeckt jedoch eine Gruppe von Küstenbraunbären, die ein ganz anders Verhalten zeigen: Sie weiden wie Kühe auf einer grünen Wiese. Und das hat seinen Grund: Durch das Weiden wird die während der Wintermonate lahmgelegte Verdauung wieder in Gang gesetzt. Das gefressene Gras reinigt zudem den Darm und macht satt. Erst, wenn die Lachse beginnen, auf dem Weg zu ihren Laichorten die Flüsse hochzuschwimmen, wechselt der Speiseplan der Bären: Dann steht Lachs ganz oben auf der Liste. Der sogenannte Lachslauf - englisch "Salmon Run" - dauert drei bis vier Wochen. Nicht nur die Bären nutzen diese Zeit des Überflusses. Wie in früheren Zeiten, als es in dem entlegenen Gebiet noch keine Einkaufsmöglichkeiten gab, füllen dann auch die menschlichen Bewohner Alaskas ihre Vorräte für den Winter auf. Der allsommerliche private Fischfang ist in Alaska ein wahres Spektakel. Hunderte Menschen stehen Schulter an Schulter mit Anglerhosen im Meer und ziehen mit mannshohen Keschern Lachse aus dem Wasser. Dirk Steffens begibt sich mitten hinein in diesen Event und lernt, dass in Alaska nicht jeder seinen Kescher ins Wasser halten darf. Wie artenreich der Golf von Alaska ist, bekam das Filmteam hautnah zu spüren. Während der Dreharbeiten begann eine Gruppe von etwa neun Buckelwalen mit der Jagd auf Fisch. Die bis zu 30 Tonnen schweren Tiere ließen sich dabei von Dirk Steffens im Kajak nicht stören. So konnte er ihre besondere Jagdtechnik aus nächster Nähe beobachten: Buckelwale treiben Fisch mit gezielt eingesetzten Blasen ihrer Atemluft zusammen und schließen den Fischschwarm in einem Netz aus Luftblasen ein, um ihn schließlich gemeinsam zu fressen. Im Winter 2015 wurden die reichen Jagdgründe vor den Küsten Alaskas für viele Tiere zur Todesfalle. Dutzende Wale und Hunderttausende Seevögel überlebten den Winter nicht. Damit begann ein regelrechter Forschungskrimi: Wer oder was hatte die Tiere auf dem Gewissen? Dirk Steffens begleitet Forschende bei ihren regelmäßigen Untersuchungen des Ozeans und erfährt, dass damals eine marine Hitzewelle herrschte, mit Wassertemperaturen rund zwei Grad Celsius über dem Durchschnitt. Doch wie kann eine so kleine Temperaturänderung solch dramatische Folgen haben? Und was bedeutet das für die Zukunft der marinen Ökosysteme? Die Veränderungen, die der ewige Frühling in Alaska mit sich bringt, könnten in Zukunft sogar Katastrophen auslösen. Höhere Temperaturen und mehr Niederschlag weichen den Boden auf. In Alaska kommt es deshalb immer häufiger zu gewaltigen Gerölllawinen, die ganze Straßen unter sich begraben - eine Gefahr für Leib und Leben. Die Behörden sind alarmiert und beauftragen internationale Forscherteams, die Hangrutsche zu untersuchen. Eine Flanke des Portage-Gletschers bewegt sich so schnell, dass eine Gerölllawine in den darunterliegenden See rasen und dort sogar einen gigantischen Tsunami auslösen könnte. Die am gegenüberliegenden Ufer liegende Stadt Seward wäre einem solchen Tsunami schutzlos ausgeliefert. Dirk Steffens begleitet ein internationales Team auf den gefährlichen Gletscher. An seinen Hängen installieren die Forschenden GPS-Geräte, die, mit Autobatterien angetrieben, über drei Jahre hinweg Signale der Bewegung senden sollen. In Alaska lässt sich der Klimawandel im Zeitraffer beobachten, denn er hält dort schneller Einzug als im Rest der Welt. Die Veränderungen sind gewaltig. Sind seine Bewohner gewappnet für ein Leben im ewigen Frühling?
Eishaie, Narwale, geheimnisvolle Eisalgen und einzigartige Unterwasser-Säulen. "Terra X"-Moderator und Meeresbiologe Uli Kunz erkundet die unbekannten Seiten Grönlands. Es ist eine Welt der Extreme. Ein mächtiger Eisschild bedeckt fast die gesamte Insel, nur die Küsten sind bewohnt. Auch deshalb ist Grönland ein Naturparadies, in dem es viel zu erforschen gibt: Wie jagt ein Eishai? Und was haben Algen mit der Eisschmelze zu tun? Uli Kunz reist in den Osten von Grönland, um einen ganz besonderen Bewohner der Arktis zu studieren: den Eishai, auch Grönlandhai genannt. Kein anderes Wirbeltier kann so alt werden - älter als 500 Jahre. In seinem eisigen Lebensraum führt der Hai ein Leben in Zeitlupe. Während die Inuit den gewaltigen Fisch seit Langem kennen, weiß die Wissenschaft kaum etwas über ihn. Die Welt unter dem Eis wirkt lebensfeindlich, doch auch dort gibt es Leben: etwa Rippenquallen, Ruderschnecken und Kelpwälder mit ihren zahlreichen Bewohnern. Sobald das Eis aufbricht, ziehen Narwale - die Einhörner des Nordens - die schmalen Wasserstraßen hinauf: immer auf der Suche nach neuen Fischgründen. Die Geheimnisse des Ikka-Fjords verbergen sich unter der Wasseroberfläche: "Ein Zauberwald aus Säulen", sagt Uli Kunz. Das Mineral Ikait wurde in Grönland erstmals entdeckt - und nur dort bildet es unter Wasser enorme Säulen, an denen sich das Leben tummelt. Uli Kunz besucht Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in einem sehr speziellen Forschungscamp: Mitten auf dem grönländischen Eisschild haben sie ihre Zelte aufgeschlagen, um den Klimawandel und die Eisschmelze im Detail zu erforschen. Denn die Welt am Polarkreis verändert sich, Anzeichen dafür sind überall zu finden. Grönland ist eine Art Fieberthermometer für den Klimawandel - und für die Frage, wie sich die Natur an die Veränderungen anpassen kann. Uli Kunz führt durch diesen besonderen Lebensraum und erkundet die Phänomene der Arktis: Wie kommen die mythischen Polarlichter zustande? Wie schützen sich Pflanzen und Tiere vor dem Erfrieren? Und was hat es mit den merkwürdigen Säulen im Ikka-Fjord auf sich?
Der Chagos-Archipel im Indischen Ozean ist ein Inselparadies und einer der größten Meeresnationalparks. Warum sind die Korallenriffe dort gesünder und artenreicher als in anderen Regionen? Gemeinsam mit einem Team von Forschenden geht Meeresbiologe und "Terra X"-Moderator Uli Kunz auf Entdeckungstour: Wie nutzen Haie, Mantarochen und Seevögel das Schutzgebiet? Welche Arten kommen vor? Und wie beeinflusst der Klimawandel diese abgelegene Region? Die fast 60 Inseln des Chagos-Archipels sind britisches Überseegebiet. Auf der größten Insel, Diego Garcia, betreiben die Amerikaner eine Militärbasis - alle anderen Inseln sind unbewohnt. Die Gewässer rund um den Archipel stehen unter strengem Schutz, niemand darf dort fischen. Auch deshalb ist die Unterwasserwelt so vielfältig und bunt. Auf vielen Inseln haben noch nie Menschen gesiedelt - bis heute gehören sie dem Palmendieb, dem größten landlebenden Krebs der Welt, und gewaltigen Vogelkolonien. Auf anderen Inseln jedoch haben sich Ratten ausgebreitet - und sich über Vogeleier und Küken hergemacht. Für die Forschenden sind die unterschiedlichen Inseln ein riesiges Freiluftlabor. Dort haben sie herausgefunden, dass der Guano - der Vogelkot -, der von den Inseln aus ins Meer fließt, auch den Korallenriffen nutzt. Die Riffe vor den Vogelinseln sind gesünder und fischreicher. Zwar machen Seevögel ein Korallenriff nicht immun gegen den Klimawandel, aber nach einer Korallenbleiche können sich die Riffe schneller erholen. "Das sind ganz neue Erkenntnisse", sagt Heather Koldewey von der Zoologischen Gesellschaft London, "sie zeigen, wie eng Land und Meer miteinander verbunden sind." Die Forschung im Chagos-Archipel hat große Bedeutung auch für andere Regionen der Welt. Denn fast überall stehen Korallen heute unter Hitzestress. Verantwortlich dafür ist die zunehmende Erwärmung der Ozeane. Mehr als die Hälfte der Riffe ist stark gefährdet. Tropische Korallenriffe bedecken nur einen Bruchteil der Meeresoberfläche, beherbergen jedoch rund ein Viertel aller marinen Tier- und Pflanzenarten. Ihr Erhalt ist deshalb von entscheidender Bedeutung - und überall auf der Welt versuchen Forschende, den Korallenriffen zu helfen. Uli Kunz reist ans Rote Meer, denn an der König-Abdullah-Universität arbeiten Meeresbiologen aus Saudi-Arabien und Deutschland gemeinsam an neuen Therapien für die Korallen. Raquel Peixoto entwickelt eine Art Impfung, Christian Wild von der Universität Bremen setzt auf Nährstoffe und andere Substanzen. "Zuallererst müssen wir den Klimawandel bekämpfen", sagt Meeresbiologin Peixoto, "doch mit unseren Ansätzen können wir etwas Zeit gewinnen." Im Labor wirkt die Therapie, doch werden die Forschenden auch im offenen Ozean erfolgreich sein? Können ihre Ansätze das Korallensterben bremsen - oder gar stoppen?
Kein anderer Kontinent ist so weit von allem anderen entfernt wie Australien und Ozeanien. Die Abgeschiedenheit lässt einzigartige Tierarten und paradiesische Besonderheiten ohne Fremdeinfluss entstehen und eine der ältesten Kulturen der Welt überleben. Doch gerade diese natürliche Vielfalt zieht die Europäer an den Pazifik und verändert die Inseln für immer. Vor 50 Millionen Jahren bricht der bislang letzte Kontinent auseinander: Australien und die Antarktis entstehen. Die Antarktis vereist und Australien driftet nach Norden, wo es zum trockensten Kontinent der Erde wird. Die Eiszeit schafft eine Landbrücke zwischen Australien und Papua-Neuguinea und macht Australien zur Heimat einer der ältesten Kulturen der Erde. Aboriginal People schaffen es dank Anpassung und Kulturtechniken, den gesamten Kontinent als Lebensraum zu erschließen. Vor allem deren Wissen um versteckte Wasserquellen ermöglicht es später europäischen Einwanderern, hier zu siedeln. Die Vulkane des Pazifischen Feuerrings werden Schöpfer der einzigartigen Inselwelt Ozeaniens. Mineralien im Magma düngen die Böden und verwandeln die Inseln des Südpazifiks in Paradiese, während Korallenriffe das reiche Meeresleben fördern. Polynesien wird die Heimat mutiger Seefahrer, die in ihren Katamaranen Tausende von Kilometern zurücklegen, um neues Land zu erschließen - sie kommen bis nach Neuseeland. Neuseelands Kulturgeschichte ist deutlich jünger. Windverhältnisse machen eine Besiedlung zunächst unmöglich, bis sich im Mittelalter ein kurzes Zufallsfenster auftut, das es den Polynesiern gestattet, hier zu landen. Neuseeland und die pazifischen Inseln werden als letzte weiße Flecken auf dem Planeten besiedelt. Bis hierhin breitet sich die polynesische Kultur aus, die heute ein fester Bestandteil der neuseeländischen Alltagskultur geworden ist. Die Welten von Australien, Ozeanien und Neuseeland könnten unterschiedlicher nicht sein. Was sie eint, ist ihre Isolation. Und der jahrhundertealte kulturelle und wirtschaftliche Austausch, der die Region viel mehr verbindet als die Geologie.
Südamerika ist der einzige Kontinent, der lange nicht mit anderen Landmassen verbunden war. Seine Natur hat sich in Jahrmillionen der Isolation entwickelt. Erst die Entstehung der mittelamerikanischen Landbrücke hat den Kontinent tiefgreifend verändert und ihn zu dem Ort gemacht, den wir heute kennen. Tiere wie Puma und Panther wandern über die neue Landbrücke und erobern Südamerika, später folgen die Menschen. Die erste von vielen Einwanderungswellen, die der Kontinent erleben wird. Die Anden erzeugen sehr verschiedene Lebensbedingungen mit unterschiedlichen Herausforderungen und Möglichkeiten. Ausgerechnet an der trockenen Westseite der Anden entstehen die ersten Hochkulturen 2000 vor Christus - dank ausgeklügelter Bewässerungstechniken. Im Hochland Perus wird das einzige tropische Eisfeld der Welt und ein reiches Süßwasservorkommen zum Schlüsselfaktor für den Aufstieg der bedeutenden Inka-Kultur. Die Wasserressourcen helfen den Inkas, ihr Territorium zu erweitern und das größte Reich im präkolumbianischen Amerika zu organisieren. Ihr Erbe prägt die Region bis heute. Südamerika ist reich an natürlichen Ressourcen wie Silber, Gold, Salzen und Seltenen Erden. Das weckt seit Jahrhunderten Begehrlichkeiten. Zunächst von europäischen Eindringlingen auf der Suche nach dem sagenumwobenen El Dorado. Heute erobern internationale Konzerne und Investoren den Kontinent und prägen das Leben der Menschen. Auf der anderen Seite der Anden bestimmt der Amazonas Regenwald den Kontinent. Die Anden halten die Wolken auf. Gewaltige Regenmassen speisen unzählige Flüsschen, die sich im Amazonasfluss vereinen. Auf einem äußerst nährstoffarmen Boden entsteht eine unvergleichliche Vielfalt an Pflanzen und Tieren. Möglich macht das vor allem die Düngung durch das Herüberwehen transatlantischen Saharasandes.
Nordamerika - ein Kontinent zwischen Eis und Feuer. Die natürlichen Bedingungen bestimmen seit jeher Leben und Kultur seiner Bewohner. Der polare Norden bildet die Wiege der nordamerikanischen Zivilisationen. Hier, wo sich die ersten Amerikaner niederlassen, sind die Bedingungen mit bis zu minus 50 Grad so hart, dass sich nur eine kleine Inuit-Bevölkerung behaupten kann. Die Landschaft und das Leben im Süden prägen Vulkane. Es ist die Region, in der die zweite Einwanderungswelle eine indigene amerikanische Zivilisation schafft. Im Laufe der Geschichte erweisen sich die Vulkane als Fluch und Segen zugleich. Ihre fruchtbare Asche sorgt für ertragreiche Böden und ermöglicht so die Landwirtschaft, aber allzu häufig offenbaren sie auch ihren zerstörerischen Charakter und lösen Naturkatastrophen aus. Der Mittlere Westen von Nordamerika ist das Filetstückchen des Kontinents. Es ist vor allem der Gunstraum zwischen Appalachen und Rocky Mountains, gepaart mit dem schier unendlichen Ressourcenreichtum und einer günstigen, natürlichen Infrastruktur, die es den USA ermöglicht, in kürzester Zeit wirtschaftlich an die Weltspitze aufzusteigen und Kulturen aller anderen Kontinente mitzuprägen. In den Südstaaten bietet die Natur ideale Bedingungen für den Anbau von Tabak, Reis und Baumwolle - allerdings auch für Krankheiten übertragende Insekten. Afrikanische Sklaven erweisen sich tragischerweise als widerstandsfähige Arbeiter in diesem heißen und feuchten Klima. Die Trennung zwischen den Rassen hat ihre Wurzeln in dieser Zeit und prägt bis heute die Alltagskultur in den USA.
Seit 1982 berichtet "Terra X" über die Natur und Kultur der Welt. Die Jubiläumsreihe "Unsere Kontinente" fügt beides zu einer großen Gesamtschau zusammen. Wie hat die Natur unseres Planeten die Kulturen geformt? Prof. Harald Lesch, Prof. Colin Devey, Prof. Antje Boetius, Mirko Drotschmann, Dr. Mai Thi Nguyen-Kim und Jasmina Neudecker präsentieren die sechs dauerhaft von Menschen besiedelten Kontinente. Die gewaltigen tektonischen Kräfte erschaffen in Afrika eine einzigartige Landschaft: das Great Rift Valley. Die natürlichen Bedingungen Ostafrikas werden zur Wiege der Menschheit und zum Startpunkt ihrer langen Reise: Von dort aus ziehen die Menschen los, um nach und nach andere Kontinente zu besiedeln. Der afrikanische Kontinent erstreckt sich über sehr viele Breitengrade und äußerst vielfältige Naturlandschaften und Klimazonen. Seine so unterschiedlichen Regionen und Bedingungen erfordern immer wieder andersartige Anpassungsstrategien und das Erlernen neuer Kulturtechniken. Vielerorts sind die Böden des Kontinents ausgelaugt. Es entwickeln sich völlig unterschiedliche Lebensmodelle als Antwort auf die extremen Naturbedingungen. Die natürlichen Barrieren des Kontinents - Flüsse, die nicht durchgängig schiffbar sind, die tropische Zone mit ihren tödlichen Krankheiten, undurchdringliche Wälder oder die großen Wüsten im Norden und Süden des Kontinents - verhindern den Austausch der verschiedenen Kulturen in Afrika. Darüber hinaus verfügen die Nord- und Westküste über wenige natürliche Häfen und zum Teil schwer zu beherrschende Winde, was einen Austausch der Kulturen über die Grenzen des Kontinents hinaus lange Zeit verhindert. Das gut schiffbare Kap - gelegen auf den internationalen Schiffhandelsrouten - wird zum Einlasstor für Abenteurer und Ausbeuter, die selten das Wohl des Kontinents im Fokus haben. Es sind auch diese natürlichen Faktoren, die Afrikas Aufschwung behindert haben. Und das, obwohl der Kontinent reich an Rohstoffen und Bodenschätzen ist, die bis heute systematisch ausgebeutet werden.
Asien, der größte Kontinent der Erde, überbietet sich in Superlativen: Er reicht von Sibirien im Nordosten bis zum Suezkanal im Südwesten. In Asien befinden sich der kälteste Ort, die seismisch heißeste Region und die höchsten Gebirge des Planeten. Die Geschichte des Superkontinents Asien beginnt vor 55 Millionen Jahren. Damals schiebt sich der indische Subkontinent unter Eurasien und faltet den Himalaja auf. Dieses gewaltige Hochland bildet eine natürliche Barriere für Regenwolken und teilt Asien in zwei sehr unterschiedliche Teile: einen regnerischen und fruchtbaren Süden und einen trockenen und kalten Norden. Eine Pflanze verändert im feuchten und fruchtbaren Südosten Asiens die Siedlungsgeschichte. Reis wird Nahrungsgrundlage einer stetig und schnell wachsenden Bevölkerung. Es ist dieses besondere Klima, ermöglicht durch den Himalaja, das Südostasien bis heute zur Heimat der größten Megacitys der Welt macht. Asien ist aber auch ein Kontinent der Gegensätze und der menschlichen Anpassung an die unterschiedlichen Lebensräume. Das Wüstenklima im Südwesten inspiriert Weltreligionen, in der Mitte des Kontinents diktiert die Steppe die Lebensbedingungen der Menschen. Das weite Grasland bietet ideale Bedingungen für Pferde. Ihre Domestizierung lässt die Menschen der Steppe zu gefürchteten Kriegern und Herrschern der größten Reiche der Welt werden. Sibirien und Saudi-Arabien halten harte Lebensbedingungen bereit, ihr Reichtum an Bodenschätzen zieht dennoch Menschen in diese eher lebensfeindlichen Regionen. Kein anderer Kontinent hat die Ideen vom Zusammenleben der Menschen so geprägt wie Asien - als Taktgeber für den Rest der Welt. Asien war der Schauplatz der Anfänge der neolithischen Revolution. Heute hat der Kontinent die größte Ansammlung an Megacitys.
Europa ist der klimatische "Gunstkontinent". Sein überaus vorteilhaftes Klima verdankt er einem Ereignis auf der anderen Seite des Atlantiks. Die Schließung der Landbrücke zwischen Nord- und Südamerika erschafft den Golfstrom, dessen warme Gewässer in Europa ein außergewöhnliches Klima entstehen lassen - Palmen in Irland und Obstbäume in Norwegen. In allen anderen Regionen der Erde ist es auf demselben Breitengrad deutlich kälter. Gletscher der letzten Eiszeit hinterlassen in Europa fruchtbaren Löss, der durch Wind und Wasser über den ganzen Kontinent verteilt wird und eine getreidebasierte Landwirtschaft ermöglicht. Die Vielfalt der Backwaren in Europa zeugt bis heute davon. Auch die Küsten Europas werden für den Kontinent zum Vorteil: Tektonische Ereignisse zwischen der afrikanischen und der eurasischen Platte prägen die zerklüftete Mittelmeerküste mit ihren vielen Buchten und Inseln, natürlichen Häfen und sanften Strömungen und prädestinieren sie für Besiedlung und Schifffahrt. Schon in der Antike wird der Mittelmeerraum zum Umschlagplatz für Waren und vor allem Ideen, die Europa bis heute prägen. Den engen Raum auf dem Kontinent teilen sich mehr Länder als irgendwo sonst auf der Welt - das fördert Wettbewerb und Innovation. In der Neuzeit wird Europa dank Schätzen aus dem Untergrund zum Kontinent des Fortschritts. Kohle ist der Treibstoff für die Industrialisierung, eine europäische Erfindung, die das Wesen des Kontinents und das Leben seiner Bewohner nachhaltig verändert.
Die letzte Eiszeit ist sehr lange her. Sie hat nicht nur Europas Landschaft nachhaltig geprägt, sondern auch die Entwicklung der Menschheit. Neue Forschungsergebnisse zeigen die letzte Eiszeit nun in einem völlig anderen, neuen Licht. Mirko Drotschmann ist in Deutschland und Europa zu den Hotspots der Eiszeitforschung unterwegs. Die sogenannte letzte Eiszeit begann vor etwa 115.000 Jahren und endete etwa 11.600 vor heute. Weite Teile Europas waren von einer Tausende Meter dicken Eismasse bedeckt. Nur durch die Mitte Europas erstreckte sich eine sogenannte Mammutsteppe, die üppig und voller Leben war. Dazu gehörte auch das Gebiet zwischen Basel und Frankfurt, das seit geraumer Zeit im Forschungsprojekt "Eiszeitfenster Oberrheingraben" genauer unter die Lupe genommen wird. In Kies- und Sandablagerungen haben Abertausende Tierknochen von Mammut, Nashorn, Riesenhirsch und Co. die Zeiten überdauert. Ihre Untersuchung mittels einer Radiokarbondatierung brachte eine Sensation zutage: Vor rund 30.000 Jahren tummelten sich im Rhein Flusspferde. Im Gegensatz zur eiszeitlichen Fauna mit ihren Megatieren sind die eiszeitlichen Landschaften noch heute sichtbar - ob an der Schärenküste Schwedens, den norwegischen Fjorden oder den Gletschern der Alpen. Als der Homo sapiens vor mehr als 40.000 Jahren in das eiszeitliche Europa einwanderte, lebte dort bereits seit mehr als 250.000 Jahren eine andere Menschenart: der Neandertaler. Dieser starb zwar kurze Zeit später aus, doch bis dahin hatten sich Homo sapiens und Neandertaler vermischt - die Folgen können in unseren Genen nachgewiesen werden: Alle nicht-afrikanischen Menschen besitzen heute noch zwischen ein und drei Prozent Neandertalergene. Kurz nach seiner Ankunft in Europa schuf der Homo sapiens in den Höhlen der Schwäbischen Alb Erstaunliches: plastische Kunstwerke aus Mammutelfenbein - die ältesten der Welt, soweit heute bekannt. Forscher sprechen von einem Urknall der Zivilisation. Mirko Drotschmann erfährt, mit welchem handwerklichen Geschick und künstlerischen Verständnis die Tierfiguren aus Mammutelfenbein geschnitzt wurden, und besucht auch die Höhle von Chauvet in Frankreich, die der Homo sapiens mit mehr als 1000 Wandbildern verziert hat. Mirko Drotschmann spürt dem Alltag der Ureuropäer nach: Wie haben sie sich ernährt, wie gekleidet, wie sahen sie aus? Viele Darstellungen, auch in Museen, zeigen die Eiszeitjäger mit heller Haut. Doch Untersuchungen der genetischen Marker, die bei modernen Menschen mit der Pigmentierung von Augen, Haut und Haaren in Zusammenhang stehen, zeigen ganz deutlich: Die Menschen der letzten Eiszeit waren dunkelhäutig.
"Völkerwanderung" - so nennt man in Deutschland die turbulente Epoche zwischen Antike und Mittelalter, in der germanische Kriegerverbände das Römische Weltreich zum Einsturz brachten. Die Völkerwanderung ist einer der epochalen Einschnitte in der europäischen Geschichte. Ein halbes Jahrtausend lang hatten die Römer weite Teile des Kontinents kontrolliert. Doch zwischen dem 5. und 6. Jahrhundert wurde die "Ewige Stadt" Rom gleich zweimal geplündert. Erst von den Westgoten, dann von den Vandalen. Am Ende saß ein machtloser Kindkaiser auf dem Thron, der schließlich von einem germanischen Warlord abgesetzt wurde. Wie war es dazu gekommen? Auf einer Reise durch Europa begegnet Mirko Drotschmann Forscherinnen und Forschern, die einen neuen Blick auf die damaligen Ereignisse werfen. Das beginnt bereits mit dem Begriff "Völker". Denn Westgoten oder Vandalen waren keineswegs homogene Volksgruppen, sondern bildeten sich erst im Zuge ihrer Wanderungen durch den Zusammenschluss aus unterschiedlichsten Ethnien. Außerdem zeigt sich, dass diese "Völker" das Römische Reich gar nicht zerstören, sondern an seinem Wohlstand teilhaben wollten. Dafür plünderten sie nicht nur, sondern trieben Handel und kämpften sogar für die Römer - wie Alarich, der Anführer der Westgoten. Nach Vorbild der Römer errichteten die Westgoten im heutigen Spanien im 6. Jahrhundert die Königsstadt Reccopolis; eine Metropole, die damals sogar manch römische Siedlung in den Schatten stellte, wie modernste Vermessungsmethoden mit geomagnetischen Sonden und Laserdrohnen belegen. Eine Bauleistung, die man den "Barbaren" lange nicht zugetraut hatte. Auch das Klima rückt die Forschung als wichtigen Push-Faktor für die "Völkerwanderung" in den Vordergrund: Wahrscheinlich trieb ein Kälteeinbruch die Hunnen aus Asien nach Europa und ermöglichte den Vandalen in der Neujahrsnacht des Jahres 406 das Eindringen ins Römische Reich. Die Migrationen der Spätantike haben Spuren in unseren Sprachen und Genen hinterlassen: So zeugt der Name Englands von der Machtübernahme der Angelsachsen im Britannien des 5. Jahrhunderts. Und obwohl die Einwanderer vom Kontinent damals in der Minderheit waren, haben sie sich genetisch durchgesetzt: Genanalysen zeigen, dass mehr als die Hälfte der englischen Männer angelsächsische Vorfahren hat. Rom wurde nicht an einem Tag erbaut - und ging auch nicht an einem Tag unter. Im Osten blieb das Imperium in Gestalt des Byzantinischen Reiches sogar bis ins 15. Jahrhundert bestehen. Im Westen traten Karl der Große und die Franken das Erbe der Römer an, gestützt auf die römisch-katholische Kirche. In neuer Gestalt lebte die römische Herrschaftsidee weiter, im Heiligen Römischen Reich deutscher Nation hatte sie bis 1806 Bestand. So steht heute die Zeit der "Völkerwanderung" weniger für das Ende des Römischen Reiches als vielmehr für die Verbindung der Kulturen und Traditionen, die Europa bis heute prägen.
Ob Frankreichs barocke Prachtentfaltung durch den Sonnenkönig, Sachsens Glanz oder Preußens Gloria: Mirko Drotschmanns Spurensuche geht quer durch Europa. Sie gibt Einblicke hinter die Kulissen einer aus heutiger Sicht oft skurrilen Welt und fragt, welches Kalkül hinter der Prunksucht steht. Im 17. Jahrhundert wollten die meisten Könige und Fürsten Europas losgelöst vom alten Adel und Klerus herrschen. Die Alleinherrschaft erschien nach dem Chaos des Dreißigjährigen Krieges ideal, um Stabilität und Ordnung zu sichern. Gestützt auf neueste Forschungen zeigt Mirko Drotschmann, dass die europäische Realität viel differenzierter war. In Versailles, dem Schloss Ludwigs XIV., erfährt Mirko Drotschmann, wie sich die politische Idee des Absolutismus in der Architektur widerspiegelt. "Der Staat bin ich", soll Ludwig XIV. gesagt haben - und als Mensch gewordener "Staatskörper" war sogar der königliche Besuch der Toilette ein öffentlicher Staatsakt. Alles ordnete sich dem Monarchen unter. In Wirklichkeit hatte aber auch die Macht des Sonnenkönigs Grenzen. Die Zurschaustellung von Reichtum und Prunk war keine reine Angeberei, sondern sollte den Herrschaftsanspruch der Fürsten und Könige in Europa untermauern. Deutschland hat mit seiner einzigartigen Mischung aus Kleinstaaterei und fürstlicher Konkurrenz ein einmaliges Erbe des Absolutismus - in Gestalt der unzähligen Schlösser, in der verschwenderischen Pracht des Grünen Gewölbes in Dresden und der Porzellansammlung Augusts des Starken. Einen Gegenentwurf lieferte Preußen: Friedrich Wilhelm I. brach radikal mit der barocken Verschwendungslust. Seine neue Leitkultur: Fleiß, Ordnung und Sparsamkeit - später als preußische Tugenden verklärt. In den Niederlanden entwickelte sich ein anderes Modell des Absolutismus: Ab dem 17. Jahrhundert standen dort auch Bürger an der Spitze des Staates und teilten sich als "Regenten" die Macht mit adligen "Statthaltern". Niederländische Kaufleute entwickelten den modernen Finanzkapitalismus - und mit ihren Gewinnen wuchs ihr Einfluss. Im Zeitalter des Absolutismus drehte sich also nicht alles um Könige und Fürsten. Der Absolutismus wurde auch zum Wegbereiter für Fortschritt - in der Wissenschaft und bei der Entwicklung von Demokratie und Menschenrechten. Europäische Forscher legten den Grundstein für die modernen Wissenschaften und die Technisierung der Welt - allen voran Isaac Newton mit seinem Gravitationsgesetz oder Gottfried Wilhelm Leibniz, der als Vater der modernen Computertechnik gilt. Philosophen forderten Freiheit und Gleichheit für alle Menschen. Für sie war der Verstand die schärfste Waffe im Kampf für eine gerechtere Gesellschaft. Ideen der Aufklärung inspirierten auch Monarchen - wie den Habsburger Joseph II. Mit bahnbrechenden Reformen wie der Abschaffung der Leibeigenschaft oder seinem Toleranzedikt machte er sein Reich zukunftsfähig. Anders Frankreich: Dort fand der Absolutismus mit der Hinrichtung Ludwigs XVI. ein blutiges Ende.
Die Doku-Reihe "Die glorreichen 10" präsentiert kuriose Zusammenhänge und kürt in dieser Folge "Die peinlichsten Familienmitglieder der Geschichte". Es geht um Hexen, einen Frauenheld und eine Hitler-Geliebte. Das Ranking wird kommentiert von Hannes Jaenicke. "Die glorreichen 10" setzt auch in dieser Staffel auf Rankings mit ungewöhnlichem Zugang. ZDFneo stellt die "seltsamsten Paare", die "kolossalsten Konfrontationen", "die sensationellsten Spurts" und "die sensationellsten Suchaktionen" der Geschichte zusammen. Diese Folge widmet sich beispielsweise sechs Schwestern aus der englischen Oberschicht. Die Familie: alter britischer Adel mit Wurzeln bis in die Normannenzeit. Natürlich debütieren die Sprösslinge bei Hofe, vor King Georg V. Doch die Idylle trügt. Hinter den Kulissen sind die Mitford Sisters alles andere als königstreue Stützen des Systems. Jessica ist überzeugte Kommunistin und dekoriert das Jugendzimmer mit Hammer und Sichel. Ihre Schwester Unity reagiert trotzig und tapeziert ihre Seite des gemeinsamen Zimmers mit Hitler-Postern und Hakenkreuzen. Die ältere Schwester Diana blamiert die Familie Anfang der 1930er dann sogar mit der Heirat des englischen Faschistenführers Oswald Mosley. Da ist Unitys Ehrgeiz geweckt. Sie macht sich auf den Weg nach Deutschland, um ihren Posterboy zu treffen, lauert Adi in einer Münchner Osteria auf und wird zur ernsthaften Konkurrenz für Eva Braun. Der Führer nutzt das englische Nazi-Groupie, um seine neue Freundin eifersüchtig zu machen. Doch nach einem Selbstmordversuch von Fräulein Braun wird Unity wieder in die zweite Reihe verbannt. Sie bleibt im "Inner Circle" um Hitler, doch als der ihrem Vaterland den Krieg erklärt, greift Unity Valkyrie Mitford im Englischen Garten zur Pistole mit Perlmuttgriff - ein Geschenk ihres Angebeteten - und schießt sich in den Kopf. Wie es sich für eine Walküre gehört, überlebt sie, aber die Kugel bleibt im Kopf stecken. Die Mitford-Familie lässt sie zurück in die Heimat holen, versteckt sie bis zu ihrem frühen Tod aber doch lieber in Kliniken und Landhäusern. Während des Krieges gegen Nazideutschland ist eine Hitler-Geliebte in der Familie eine ausgesprochene Peinlichkeit. Der Wittelsbacher Ludwig I. wird 1825 König von Bayern. In seinen ersten Regierungsjahren ist er beliebt und respektiert. Ein geachteter Regent und bewunderter Frauenheld. Seine Affären sind bekannt, aber auch nicht weiter ungewöhnlich für einen europäischen Adligen im 19. Jahrhundert. Seine Frau Therese nimmt es gelassen, und Peinlichkeit und Scham haben keinen Platz am Münchner Hof. Doch gut 20 Jahre nach seiner Thronbesteigung trifft der alternde Schürzenjäger die Liebe seines Lebens: Lola Montez, ihres Zeichens Tänzerin und Herzensbrecherin und gut 30 Jahre jünger als der Wittelsbacher Herrscher. Schnell entbrennt er in flammender Liebe, überhäuft seine Geliebte mit Geschenken, einem Palast und vielen Ehren. Er folgt ihren Ratschlägen, entlässt zwei Kabinette, weil sie der schönen Lola weitere Geschenke verweigern. Kurz gesagt: Er macht sich zum Affen. Seine Frau duldet die Eskapaden nicht länger, und Volk und Regierung gehen auf die Barrikaden. Der "Antilolismus" erreicht 1848 seinen Höhepunkt. Der König muss abdanken, und La Montez flieht aus München. Und wo soll man bei den Habsburgern anfangen? Man soll Menschen ja nicht nach Äußerlichkeiten beurteilen. Also gleich zu Substanziellem: Sie können ihre eigene Burg nicht verteidigen, tun aber, als gehörte ihnen die Welt. Peinlich, diese Angeberei! Und dann diese unsäglichen Essenstipps! Vielleicht sollte man sich als weltfremde, unsensible Habsburger-Prinzessin nicht als Food-Influencerin versuchen, liebe Marie-Antoinette. Dem hungernden Volk bei Brotmangel Brioche zu empfehlen: keine gute Idee. Oder war das doch üble Nachrede? Und jetzt auch noch Burgen, Schlösser und Kunstwerke zurückfordern, obwohl man sich in den 30ern nun wirklich alles andere als korrekt verhalten hat! Obwohl, ach nein, das war ja die andere peinliche Dynastie mit "H". Auf Platz eins zu warten, ist eine amüsante Bereicherung des eigenen Wissens. Hannes Jaenicke kommentiert "Die glorreichen 10" auf humorvolle Art, in einer Mischung aus Emotion, Witz und Ironie. Für die Dokumentationsreihe wurde keine Abstimmung durchgeführt. Die Redaktion hat eine subjektive Auswahl getroffen und sich, ohne Anspruch auf Repräsentativität, für eine bestimmte Reihenfolge entschieden.
"Die glorreichen 10" geht in die dritte Runde und fragt in ungewöhnlichen Rankings nach den "beschwerlichsten Berufen", den "krassesten Kindheiten" und den "kämpferischsten Comebacks". Die Dokumentationsreihe "Die glorreichen 10" rollt in bekannter Weise spannende Aspekte der Geschichte neu auf. Hannes Jaenicke kommentiert das achtteilige Ranking süffisant, unterhaltsam und bewusst subjektiv. Kultige Grafiken skizzieren amüsante Anekdoten. Die Welt ist voll von gruseligen Geschichten. Je absurder, desto besser. Wir scheinen sie zu lieben. Grund genug, sich einige mal genauer anzuschauen. Mit dabei: Klassiker wie "Frankenstein". Die Schauergeschichte, die Mary Shelley 1816 schrieb, wurde zu einem der berühmtesten Horror-Romane aller Zeiten. Natürlich auch unter den Top Ten, das Horror-Szenario schlechthin: ein einsames Schloss in Transsilvanien, Fledermäuse flattern, Blitze zucken. Im Keller steht ein dunkler Sarg, aus dem sich des Nachts Graf Dracula erhebt, um seinen Durst nach Blut zu stillen. Bereits vor 1200 Jahren fürchteten sich die Menschen in Europa vor Untoten, die keine ewige Ruhe finden. Bis ins 18. Jahrhundert wurden potenzielle "Wiedergänger" in ihren Särgen gefesselt, festgenagelt oder mit Steinen beschwert. So wollte man verhindern, dass sie sich aus ihren Gräbern erheben und nachts ihr Unwesen treiben. Egal, ob nun Dracula persönlich, Wiedergänger oder Nosferatu - häufig beschreiben die gruseligen Geschichten Phänomene, die sich schlecht oder gar nicht erklären lassen. Zwar sind die meisten an den Haaren herbeigezogen, aber nicht alle können widerlegt werden. Ein Großteil ist dazu noch überaus unterhaltsam. Überzeugen Sie sich selbst in "Die glorreichen 10 - Die gruseligsten Geschichten der Geschichte". Für die Dokumentationsreihe wurde keine Abstimmung durchgeführt. Die Redaktion hat eine subjektive Auswahl getroffen und sich bewusst, und ohne Anspruch auf Repräsentativität, für eine bestimmte Reihenfolge entschieden.
"Sketch History" zeigt erneut opulent und bildgewaltig die großen und kleinen Ereignisse der Weltgeschichte aus völlig neuer Perspektive: satirisch, humorvoll und richtig schön absurd. Bei "Sketch History" ist die Weltgeschichte eine einzige Aneinanderreihung von peinlichen Missverständnissen, diplomatischen Fehlentscheidungen und grotesken Szenen sinnlosen Blutvergießens. Und somit Steilvorlage für diese preisgekrönte Sketch-Comedy. Max Giermann, Matthias Matschke, Valerie Niehaus, Isabell Polak, Judith Richter, Alexander Schubert, Paul Sedlmeir, Holger Stockhaus und Carsten Strauch bilden das hochkarätige Ensemble. "Sketch History" beweist, dass "Bares für Rares" schon im Mittelalter ein Erfolg war, zeigt, wie Kaiserin Sisi wirklich zur Legende wurde, und lässt mit Gaststar Karl Dall Original und Parodie aufeinandertreffen. Außerdem gibt es ein Wiedersehen mit der legendären Handwerkerfirma Kasallek und den liebreizenden Vorfahren von Klaus Kinski.
Cherry Jackson wird nach einem Abend mit ihren Freunden Craig und Danielle tot in ihrem Garten gefunden. Als die Polizei eintrifft, ist die Leiche jedoch auf mysteriöse Weise verschwunden. Es zeigt sich, dass Cherry und ihr Mann Gavin im Lotto gewonnen und sich von dem Geld ein Haus auf der Insel gekauft haben. Da sie Craig und Danielle nach dem Gewinn in England zurückließen, wollten die Vier gemeinsam Urlaub machen. Doch dann kam alles anders.
Eigentlich sollte sich DI Parker nach einer allergischen Reaktion im Krankenhaus erholen. Aber als er seine Krankenschwester plötzlich tot auffindet, untersucht er den Fall. Eingeschlossen im Büro und mit einem Abschiedsbrief in der Hand, deuten alle Indizien auf einen Selbstmord hin. Doch Parker vermutet, dass mehr dahintersteckt. Nun muss Parker beweisen, dass er richtig liegt, bevor der Fall als Selbstmord zu den Akten gelegt wird.
Nach der aufreibenden Begegnung mit dem komatösen Künstler Bruno Mannheimer, dem Vater von Jannik und Sam, bauen die Brüder dessen Licht- und Klanginstallation wieder auf. Mit ihrer Hilfe erleben Finja, Jannik und Ruben, was sich im Mittelalter zugetragen hat, und erregen ungewollt die Aufmerksamkeit des Rattenfängers. Ruben glaubt, eine Waffe gegen ihn gefunden zu haben, und zieht nach einem Streit allein los. Finja und Sam ahnen, dass es einen Zusammenhang zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart geben muss. Auf Basis der Mordserie reift die Erkenntnis, dass auch ihre Eltern mit den Ereignissen des Jahres 1284 unheilvoll verbunden sind. Doch bevor sie Licht ins Dunkel bringen können, überschlagen sich die Ereignisse. Der Einfluss des Rattenfängers wächst und bringt damit die heile Kleinstadtwelt langsam ins Wanken.
Finjas Vater Peter wird von einer geisterhaften Erscheinung attackiert, was er vor seiner Tochter verheimlicht. Währenddessen geraten Ruben und Romy am Poppenberg in Gefahr. Romy kann sich zwar retten, aber Ruben gerät in die Fänge des Rattenfängers. Sam will deshalb am liebsten aus der Stadt verschwinden, aber Finja, Jannik und Romy wollen Ruben nicht im Stich lassen. Jannik zieht allein los und bringt sich damit in große Gefahr. Auch Finja geht ihre eigenen Wege. Sie sucht nach dem Geist ihrer großen Liebe aus dem Mittelalter. Kann Christian ihr wirklich helfen, oder steht auch er im Bann des Rattenfängers? Kommissar Erik Zastrow hat mit dem Tod seiner Frau, dem seltsamen Verhalten seiner Tochter Alina und einem dunklen Geheimnis zu kämpfen.
Bei ihrer Begegnung gibt Christian Finja einen entscheidenden Hinweis, wie der Rattenfänger aufgehalten werden kann. Dabei spielen die erwachsenen Hamelner eine wesentliche Rolle. Jannik muss sich eingestehen, dass seine Mutter Regina etwas zu verbergen hat. Auch Finjas Verdacht, ihr Vater habe etwas mit dem Verschwinden einer jungen Frau zu tun, erhärtet sich. Ausgerechnet Ruben scheint sich plötzlich zu weigern, der Wahrheit ins Gesicht zu blicken. Finja erscheint dies merkwürdig, doch bevor sie versteht, was hinter seinem Verhalten steckt, ist es beinahe zu spät. Die Freunde beschließen, die Eltern mit ihrer dunklen Vergangenheit zu konfrontieren. Doch alle leugnen ihre Schuld. Einzig die in Magie bewanderte Ärztin Jamila unterstützt die Freunde und bringt sich damit in große Gefahr.
Da die Freunde ihre Eltern nicht überzeugen konnten, sich mit ihrer Vergangenheit auseinanderzusetzen, gelingt es dem Rattenfänger, einen entscheidenden Vorteil zu erringen. Endlich lüftet sich das Geheimnis, warum er nicht in der Lage war, die fünf persönlich anzugreifen. Von seinen Fesseln befreit, nimmt er blutige Rache. Einzig Erik Zastrow, der Reue zeigt, könnte zur Rettung Hamelns beitragen, wird aber aufgehalten. Emotional schwer angeschlagen stellen sich Finja, Jannik und Ruben mit Romys und Sams Hilfe dem Rattenfänger und dessen Armee der Geisterkinder. Letzte Folge "Hameln"
Die Insel ist inzwischen von der Bundeswehr geräumt worden. Nur wenige Menschen sind zurückgeblieben und kämpfen um ihr Überleben. - Pilot der zweiten Staffel der Serie "Sløborn". Während Evelin sich Sorgen um ihre Schwangerschaft macht, muss Sozialarbeiterin Freja überlegen, wie sie ihre Zöglinge aus dem Jugendknast beisammenhält. Die Versorgung wird nach einem Stromausfall auf der ganzen Insel immer schwieriger. Nachdem viele Bewohner der Insel an der verhängnisvollen Taubengrippe gestorben waren, wurde Sløborn evakuiert. Doch eine kleine Gruppe von Menschen hat sich gegen den Abtransport gewehrt und auf der Insel versteckt, aus Angst, auf dem Festland noch einer größeren Ansteckungsgefahr ausgesetzt zu sein. Rührend kümmert sich die schwangere Evelin (Emily Kusche) um ihre kleinen Brüder (Ron Antony Renzenbrink, Maximilian Brauer, Phileas Heyblom) und versucht, den lebensgefährlichen Alltag zu managen. Sozialarbeiterin Freja (Karla Nina Diedrich) will mit den ihr anvertrauten Jugendlichen einen Bauernhof finden, um das gemeinsame Überleben zu sichern. Doch die aufrührerische Ella (Lea van Acken) macht sich mit zwei Freunden selbstständig. Sie klauen Dealer Jan (Mads Hjulmand) nicht nur Drogen, sondern auch ein cooles Auto. Bei einer Verfolgungsjagd kommt es zur Katastrophe.
Der Stromausfall auf der Insel stellt alle Zurückgebliebenen vor große Herausforderungen. Noch sind die Vorräte in den Hotels und Läden genießbar, aber alles ist nur eine Frage der Zeit. Jeder muss nun seinen Alltag bewältigen, und glücklich kann sich schätzen, wer einen Stromgenerator hat. Der Kampf um die Ressourcen beginnt. Und während Sozialarbeiterin Freja noch versucht, die Zivilisation aufrechtzuerhalten, geht der Streit in ihrer Gruppe los. Evelin (Emily Kusche) macht sich große Sorgen um ihre Schwangerschaft. Beim Ultraschall hat sie eine Anomalie entdeckt, die sie bei der Geburt das Leben kosten könnte. Und etwas anderes jagt ihr große Angst ein. Ein geheimnisvoller gelber Mann, in Schutzanzug und mit einem Gewehr bewaffnet, treibt auf der Insel sein Unwesen. Währenddessen hat Freja (Karla Nina Diedrich) mit ihren Kids aus dem Jugendstrafvollzug einen Bauernhof gefunden und startet ein Programm zur Selbstversorgung. Der Strom auf der Insel ist ausgefallen, also müssen sie ihr Essen für die Zukunft selbst anbauen. Doch nicht jeder will sich ihrem rigiden Regiment unterordnen. Zwischen ihr und dem eigenwilligen Devid (Aaron Hilmer) kommt es immer häufiger zu heftigen Auseinandersetzungen. Ella (Lea van Acken) setzt sich entnervt von der Gruppe ab und schlüpft bei Jan (Mads Hjulmand) unter.
Langsam eskaliert die Situation auf der verlassenen Insel. Das Geheimnis des gelben Mannes ist zwar gelüftet, aber eine neue Herausforderung kommt auf die Zurückgebliebenen zu. Eine Gruppe von Piraten scheint die Insel regelmäßig heimzusuchen und die verlassenen Häuser zu plündern. Und keiner weiß, wozu die Fremden sonst noch fähig sind. Während die einen feiern, verstecken sich die anderen und setzen auf Selbstverteidigung. Evelin (Emily Kusche) ist froh, dass sie in Herm (Adrian Grünewald) einen neuen Verbündeten gefunden hat. Gemeinsam mit ihm bringt sie die Funkanlage der Hafenmeisterei wieder zum Laufen. Denn eine ihrer drängendsten Fragen ist: Gibt es noch Menschen da draußen, die die Pandemie überlebt haben? Und somit Hilfe für sie und ihr ungeborenes Baby? Schriftsteller Nikolai (Alexander Scheer) hat währenddessen in einem Lebensmittelladen eine überraschende Begegnung mit einem Kranken und steckt sich mit dem gefährlichen Virus an. Er legt sich ins Bett und rechnet mit dem Schlimmsten. Das volle Leben tobt dagegen bei Ella (Lea van Acken) und Jan (Mads Hjulmand), die sich zu einer lustvollen Zweckbeziehung zusammengefunden haben. Ella versucht, noch mehr Zöglinge von Frejas (Karla Nina Diedrich) Bauernhof abzuwerben, wo die Dinge langsam eskalieren.
Sozialarbeiterin Freja hat immer größere Mühe, ihre Gruppe jugendlicher Straftäter unter Kontrolle zu halten. Schließlich eskaliert der Streit mit Devid in Gewalt. Währenddessen versuchen Evelin und Herm weiter, Kontakt zum Krankenhaus aufzunehmen. Doch Husum meldet sich nicht mehr. Fluchtpläne werden entwickelt, während Ella und ihre kleine Gruppe nur Interesse an Partys, Plündern und Drogen haben. Nachdem Evelin (Emily Kusche) und Herm (Adrian Grünewald) kurzen Funkkontakt zu einem Krankenhaus in Husum hatten, schmiedet sie Pläne, die Insel zu verlassen. Sie will ihr Kind unter ärztlicher Aufsicht zur Welt bringen. Das Leben der kleinen Zweckgemeinschaft wird immer gefährlicher, denn Plünderer vom Festland machen einmal in der Woche die Insel unsicher. Während es Patient Nikolai (Alexander Scheer) langsam besser geht, eskalieren die Dinge auf dem Bauernhof. Immer rigider setzt Freja (Karla Nina Diederich) mit Coras (Antonie Lawrenz) Unterstützung die Regeln für die Arbeit und das Zusammenleben der Gruppe durch. Bis es zum offenen Machtkampf zwischen ihr und Devid (Aaron Hilmer) kommt. Ella (Lea van Acken) hat dagegen nur eines im Kopf: Party machen und ihren Einflussbereich stärken. Und es gelingt ihr tatsächlich, die kleine Zweckgemeinschaft in Jans (Mads Hjulmand) Apotheke zu vergrößern.
Evelin und ihre kleine Zweckgemeinschaft wollen die Insel so schnell wie möglich verlassen. Sie planen, das Schiff der Piraten zu kapern, die einmal in der Woche zum Plündern kommen. Doch der Plan geht schief, als plötzlich ein Helikopter auf der Insel erscheint und unerwarteten Besuch bringt. Währenddessen geschieht auf dem Bauernhof eine furchtbare Gewalttat, und Cora schwört Rache. Als Evelin (Emily Kusche) und Herm (Adrian Grünewald) den halb toten Devid (Aaron Hilmer) im Schlepptau eines Traktors finden, wird der schwangeren Evelin klar, dass sie und ihre kleine Familie die Insel so schnell wie möglich verlassen müssen. Der Plan ist, das Schiff von Erik (Manuel Harder) und seinen Plünderern zu kapern, die einmal die Woche Sløborn unsicher machen. Doch ein plötzlicher Besuch von Evelins Vater Richard (Wotan Wilke Möhring) auf der Insel bringt alle Pläne durcheinander. Nikolai (Alexander Scheer) gerät in die Hände der Piraten. Auf dem Bauernhof wird währenddessen Freja (Karla Nina Diedrich) tot in ihrem Bett gefunden, erstochen! Und die Jugendlichen müssen sich fragen, wer in ihren Reihen zu solch einer Tat fähig ist. Während Ella (Lea van Acken) und Jan (Mads Hjulmand) mit ihren neuen Verbündeten eine große Party organisieren, plant Cora (Antonie Lawrenz) schreckliche Rache für Frejas Tod.
Das Finale der Staffel zwei: Evelin und ihre Gruppe fliehen auf einem provisorischen Floß zum Festland, gejagt von Erik und seinen Piraten. Cora rächt sich furchtbar für Frejas Tod. Einen ganz besonderen Kampf muss Herm austragen, der mit dem Geist seines Vaters ringt. Er hält sich für schuldig am Tod des Polizisten und weiß nicht, wie er die Dämonen der Vergangenheit unter Kontrolle bekommen soll. Doch dann geschieht etwas Unerwartetes. Nachdem Evelins (Emily Kusche) Plan gescheitert ist, mit dem Piratenschiff die Insel zu verlassen, ist guter Rat teuer. Nun wissen die Plünderer, dass sie nicht allein auf der Insel sind. Mithilfe eines provisorischen Floßes wagen Evelin und ihre Brüder (Ron Antony Renzenbrink, Maximilian Brauer, Phileas Heyblom) schließlich, unterstützt von Herm (Adrian Grünewald) und Devid (Aaron Hilmer), die gefährliche Reise zum Festland. Ein halsbrecherisches Unternehmen, denn Erik (Manuel Harder) und seine Gang nehmen die Verfolgung auf. An Bord ist auch Schriftsteller Nikolai (Alexander Scheer), der von den Piraten in Geiselhaft genommen wurde. Die dramatische Überfahrt gelingt, denn die Dunkelheit schützt die Jugendlichen. Und bei Ebbe ist das Festland nicht weit. Hier wartet auf die Flüchtlinge allerdings eine handfeste Überraschung, denn das Krankenhaus in Husum liegt unter Beschuss. Währenddessen geht der Pavillon, in dem Ella (Lea van Acken), Jan (Mads Hjulmand) und ihre Gäste die Party feiern, in Flammen auf.
In einem nebligen Tal Nordspaniens wird die Leiche einer Jugendlichen gefunden. Schnell wird klar, dass hier ein Serienkiller sein Unwesen treibt. Die junge Kommissarin Amaia ermittelt. Es scheint sich um einen Ritualmörder zu handeln, der stets nach dem gleichen Muster verfährt. Die Leichen werden gereinigt und als Heilige inszeniert. Als ein weiteres Mädchen verschwindet, beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Die spanische Kommissarin Amaia Salazar (Marta Etura) übernimmt die Ermittlungen in einem bizarren Mordfall: In einem Tal unweit ihres Heimatortes, dem beschaulichen baskischen Städtchen Elizondo, wird die Leiche einer Jugendlichen gefunden. Sie wurde ausgezogen, rituell gereinigt und von ihrem Mörder wie eine Heilige inszeniert auf dem Waldboden platziert. Außerdem lag auf ihrem Körper ein traditionelles baskisches Gebäck - ein Txantxigorri. Dieses Muster passt zu einem Mordfall, der sich bereits einige Wochen zuvor ereignet hat, und Amaia realisiert allmählich, dass sie es mit einem Serienkiller zu tun hat. Gemeinsam mit ihrem Partner Jonan Etxaide (Carlos Librado 'Nene') nimmt sie die Ermittlungen auf und kehrt in jenen Ort zurück, dem sie eigentlich für immer entfliehen wollte. Doch ihr gefährlicher Gegner ist ihr stets einen Schritt voraus. Die Medien geben dem geheimnisvollen Killer den Namen Basajaún, ein Waldgeist aus der Mythologie des Baskenlandes. Und einige der Dorfbewohner beginnen tatsächlich, an diese übernatürliche Erklärung für die Morde zu glauben. Doch Amaia ist davon überzeugt, dass es sich um einen Mörder aus Fleisch und Blut handelt. Zu allem Überfluss hat Amaia auch noch mit privaten Problemen zu kämpfen: Sie vernachlässigt ihren Ehemann James (Benn Northover), mit dem sie sich verzweifelt ein Kind wünscht. Und in Elizondo trifft sie nach vielen Jahren wieder auf ihre älteste Schwester Flora (Elvira Mínguez), die inzwischen das Familienunternehmen leitet und mit der sie im Streit liegt. Flora kann Amaia einfach nicht verzeihen, dass sie sich nicht um die kranke Mutter kümmerte, sondern für ihre Ausbildung einst das Baskenland verließ. Als schließlich weitere Mädchen verschwinden, beginnt für Amaia ein Wettlauf gegen die Zeit. Und es wird immer offensichtlicher, dass die Morde auch etwas mit ihrer eigenen Familiengeschichte zu tun haben könnten. Die 1969 geborene Schriftstellerin Dolores Redondo zählt in ihrem Heimatland Spanien zu den erfolgreichsten Krimiautorinnen. Mit der sogenannten Baztán-Trilogie setzte sie dem Baskenland mit seinen eigenwilligen Bewohnern, verwunschenen Nebeltälern und legendenumrankten Mythen ein literarisches Denkmal. In Deutschland erschienen die Romane unter den Titeln "Ein Echo ferner Tage", "Die vergessenen Kinder" und "Der nächtliche Besucher". Bei diesem Erfolg war es nur eine Frage der Zeit, bis eine Verfilmung der Trilogie geplant wurde. Die Regie für Teil eins übernahm Fernando González Molina, der mit dem Historiendrama "Palmen im Schnee" einen großen Kinohit in Spanien landete. Auch "El Guardián Invisible" (so der Originaltitel von "Das Tal der toten Mädchen"), der in Koproduktion mit dem ZDF und ARTE entstand, wurde zu einem großen Erfolg. Inzwischen sind Teil zwei und drei in Produktion. Die Hauptrolle der couragierten Inspektorin Amaia Salazar, die sich nicht nur mit einem brutalen Serienkiller, sondern auch mit den Dämonen ihrer eigenen Vergangenheit konfrontiert sieht, spielt die Baskin Marta Etura, die mit dieser Rolle in ihrem Heimatland schlagartig zum Star wurde. Zwar konnte sie schon an der Seite von Spaniens prominentestem Charakterkopf, Luis Tosar, in den Kinofilmen "Sleep Tight" und "Zelle 211" auf sich aufmerksam machen, doch die Rolle der sensiblen Profilerin schien ihr regelrecht auf den Leib geschrieben zu sein.