TV Programm für ZDFinfo am 28.01.2021
Mit der Verfügung, eine "Russische Nationalgarde" aufzustellen, hat Präsident Wladimir Putin im Jahr 2016 ausländische wie russische Beobachter gleichermaßen überrascht. Zusätzlich mit den bereits bestehenden Truppen des Innenministeriums und Sondereinheiten der Polizei sind seitdem über 400 000 Mann direkt dem Präsidenten unterstellt und werden landesweit vor allem im Kampf gegen Kriminalität und Terrorismus eingesetzt. Die Sonderpolizei OMON ist eine der wichtigsten und militärisch am besten ausgestatteten Spezialeinheiten innerhalb von Putins "Privatarmee" und umfasst etwa 20 000 Elitekämpfer. Die Reportage zeigt die Einheit und begleitet Einsätze und die Ausbildung der Polizisten. Eine exklusive Innenansicht aus Putins Spezialkommando.
Ausgefallene Statussymbole kommen in Russland gut an. Ganz oben auf der Wunschliste exotischer Accessoires rangieren Wildtiere. Anstatt in freier Natur leben Raubtiere dort oft in Wohnungen. Ein Leopard in der Badewanne oder ein Luchs im Wohnzimmer. Während einige Käufer sie als Spielkameraden halten, machen andere mit ihnen ein Geschäft. Raubkatzen werden gern gebucht für extravagante Fotoshootings. Das ist nicht ganz ungefährlich.
Zunehmend entwickelt sich Deutschland zu einem lukrativen Ziel für die Verbrecherbanden der Russenmafia. Dabei bedient sich die organisierte russische Kriminalität brutaler Methoden. Hotspot Berlin - parallel zum Zerfall der UdSSR und dem Rückzug der sowjetischen Armee aus Ostdeutschland wird die wiedervereinigte Hauptstadt zum Zentrum von Kriminalität: Ikonenschmuggel und Hehlerei, Raubstraftaten und rätselhafte Mordfälle in Serie. Als im morgendlichen Berufsverkehr des 15. März 2016 eine Autobombe mitten auf einer achtspurigen Berliner Hauptverkehrsachse detoniert, kommt der Fahrer ums Leben - ein polizeibekannter Drogendealer. Wie durch ein Wunder aber gibt es keine weiteren Verletzten. Für die Ermittler des Berliner Landeskriminalamts verdichten sich schnell alle Indizien auf eine Tat im Milieu der organisierten russischen Kriminalität. Ein Sprengstoffattentat als Warnung an zuliefernde Dealer, den Spielregeln des schmutzigen Kokain-Geschäfts zu folgen. Und eine öffentliche Machtdemonstration der Russenmafia - die seit Jahrzehnten von Berlin aus agiert, deutschlandweit. Die Russenmafia ist eine verbrecherische Organisation, die mit Kokainschmuggel, Raubstraftaten, Prostitution, Menschenhandel sowie Waffengeschäften allein in Deutschland mehr als eine Million Euro Beute am Tag erzielt. Die illegalen Geldsummen werden bevorzugt in Deutschland gewaschen, denn hier boomen Bau- und Immobiliengeschäfte. Ideale Voraussetzungen für die systematische Unterwanderung ganzer Branchen mit Geldwäsche. Zumal der Verfolgungsdruck auf kriminelle Finanzgeschäfte vergleichsweise gering bleibt. Für viele Experten gilt Deutschland genau deshalb als Mafia-Paradies. Die Etablierung der organisierten russischen Kriminalität profitiert in den frühen 90er-Jahren vom Zerfall der staatlichen Strukturen in der früheren Sowjetunion. Die jahrzehntelange Tradition der sogenannten Diebe im Gesetz, russischer Berufsverbrecher, wurde Jahrzehnte zuvor durch ihren Widerstand in Stalins sibirischen Straflagern zum Mythos in der UdSSR. Angeheuert von neureichen russischen Oligarchen der Jelzin-Ära, erledigen die "Diebe im Gesetz" auch brutalste Verbrechen für ihre Auftraggeber. Mit dem wiedervereinigten Deutschland öffnet sich nun ein höchst lukrativer Markt für diese Banden der Russenmafia. Zunächst werden in Berlin ansässige russische Immigranten der 1980er-Jahre zur Zielscheibe der russischen Mafiosi. Die Berliner Polizei registriert schon 1991 eine außergewöhnliche Zunahme rätselhafter Mordfälle im Russenmilieu. Reihenweise eröffnen dubiose Import-Export-Läden in attraktiven Lagen der Westberliner City. Die Expansion der Russenmafia auf die klassischen Geschäftsfelder organisierter Krimineller erfolgt schnell und selten lautlos. Durch ihre offene Brutalität unterscheiden sich russische Verbrecherbanden von den in Deutschland seit 2007 diskret agierenden italienischen Mafiosi. Selbst in deutschen Gefängnissen, in denen russischsprachige Häftlinge gut ein Zehntel ausmachen, besitzen sie uneingeschränktes Ansehen und nehmen hierarchische Führungspositionen ein. Die Struktur der Russenmafia unterscheidet innerhalb einzelner Banden vom Paten über die Bosse und Brigadeleiter bis zu den ausführenden "Soldaten" vier Ebenen. Die Zahl dieser in Deutschland tätigen russischen Verbrecher schätzt das Bundeskriminalamt auf aktuell 10 000 (Stand: Mai 2020). Für deutsche Ermittler gestaltet sich die Zusammenarbeit mit russischen Polizeikollegen dabei als schwierig. Der Informationsfluss bleibt oft einseitig, die Effektivität von Interpol im Kampf gegen organisierte russische Straftäter begrenzt. Erst in den vergangenen Jahren beobachten Experten die zunehmende Bekämpfung organisierter Banden in Russland. Das internationale Engagement der Russenmafia aber hat nach wie vor Konjunktur. Berlin bleibt neben London und New York ihr Hotspot.
Das Frankfurter Bahnhofsviertel zählt zu den berüchtigtsten Gegenden Deutschlands. Rotlicht, Drogen und Gewalt - lange galten die Straßenzüge um den Bahnhof als "No-go-Area". Doch seit einiger Zeit ist das Viertel in Bewegung. Die Rotlichtmeile ist plötzlich "in". Und so prallen auf nur einem halben Quadratkilometer Fläche Welten aufeinander, wie sie unterschiedlicher nicht sein können. Konflikte bleiben da nicht aus. In den vergangenen Jahren haben immer mehr Szene-Bars und hochpreisige Restaurants eröffnet. Sie locken ein hippes Publikum in dieses verrufene Umfeld. Das Spektrum reicht von Koreanisch, Arabisch und Indisch bis zu Ostafrikanisch. Studenten feiern hier genauso wie Banker oder junge Kreative. Und sie bleiben längst nicht mehr nur für ein Bier oder ein edles Vier-Gänge-Menü: Inzwischen leben 3900 Menschen hier, über 50 Prozent mehr als noch 2007. Die "ZDF.reportage" begleitet Frankfurter, die in diesem schwer kontrollierbaren Viertel leben und arbeiten. Viele haben sich hier etwas aufgebaut, sie wollen dem schlechten Ruf etwas entgegensetzen. Die Corona-Einschränkungen verändern den Stadtteil zusätzlich, teils zum Guten, teils zum Schlechten. Denn einerseits bleiben viele Rotlichtbetriebe zu, andererseits schienen zwischenzeitlich die Drogenabhängigen das Bild zu beherrschen. Langsam aber beginnt sich die Lage wieder etwas zu normalisieren, das Nachtleben nimmt wieder Fahrt auf. Zum Beispiel in den Lokalen der Brüder James und David Ardinast. Sie haben sich zu einflussreichen Gastronomen nach oben gearbeitet. Edel, fein und teuer, so könnte man ihr Angebot beschreiben. Ihre Bars und Restaurants sind echte Hingucker - genau zugeschnitten auf ein zahlungskräftiges städtisches Publikum. Am anderen Ende der Skala - der Yok Yok Kiosk von Nazim Alemdar. Seit 15 Jahren eine Institution im Bahnhofsviertel, ein Treffpunkt für alle Schichten. Banker und Obdachlose kaufen hier bei Nazim ihr Bier bei Tag und Nacht. Für Marita B. ist das Bahnhofsviertel dagegen der Ort, an dem sie fast zerbrochen wäre. 15 Jahre war sie alt, als sie das erste Mal Heroin konsumierte. Danach probierte sie alles aus, was es an Drogen gibt, pendelte zwischen Knast und der Straße. Seit sieben Jahren ist sie clean. Geholfen hat ihr die private Hilfs- und Entzugseinrichtung "Die Fleckenbühler". Jetzt arbeitet Marita dort und hilft ehemaligen Abhängigen. Außerdem engagiert sich die 49-Jährige ehrenamtlich bei den "StreetAngels". Einem Verein, der einmal in der Woche ins Bahnhofsviertel fährt, um Essen an die Bedürftigen zu verteilen. Der Film bietet Einblicke in eine eigene Welt, die für Außenstehende angsteinflößend und faszinierend zugleich ist.
Da sind wir auf dem Holzweg: Weltweit Bäume pflanzen, und schon ist das Klima gerettet. Eine schöne Vision, doch so einfach ist es leider nicht. Forscher gewinnen neue Erkenntnisse über den "Klimaretter" Wald: So kann manch gut gemeinte Baumpflanz-Aktion sich am Ende als Nullnummer und sogar kontraproduktiv erweisen. Harald Lesch zeigt, wo welches Grün dem Blauen Planeten tatsächlich hilft. Man hat dem Kohlendioxid in der Atmosphäre den Kampf angesagt: Hunderte Millionen von Setzlingen sollen die Lösung sein. Selbst US-Präsident Donald Trump hat sich der Baumpflanz-Bewegung angeschlossen, um so das Kohlendioxid-Problem quasi auf dem schnellen, natürlichen Weg in den Griff zu bekommen. Sogar mit Drohnen werden Baumsamen in der Landschaft verteilt. Doch inzwischen hegen Wissenschaftler erhebliche Zweifel und halten einige der Maßnahmen sogar für kontraproduktiv. Wie kann das sein? Und wie groß ist das Potenzial der Bäume wirklich? Besonders im Blick der Forscher: der Amazonas-Regenwald - die "Klimaanlage" der ganzen Welt. Auch hier sind die Auswirkungen der Klimaerwärmung bereits messbar: Im Durchschnitt dauert die Trockenzeit länger. Das begünstigt Waldbrände - und die Ausbreitung von Feuern, die teilweise gezielt von Menschen gelegt werden. Immer mehr Flächen des Regenwaldes gehen verloren. Wissenschaftler warnen jetzt, dass der Tipping Point bald erreicht ist, der Punkt, an dem das gesamte System zusammenbrechen könnte. Wie weit sind wir vom Kollaps entfernt? Nun rächt sich auch, dass der Fokus beim Wald in Deutschland lange nur auf dem Holzertrag lag. Schnell wachsende Baumarten wurden in Monokulturen gepflanzt. Vor allem solche Arten, die in unseren gemäßigten Zonen eigentlich nur bedingt wachsen würden. Ihnen macht der Klimawandel besonders zu schaffen. Mit welchen Maßnahmen ist unser Wald noch zu retten? Und wie lassen sich Klimafunktion und wirtschaftliche Nutzung des Waldes in Zukunft miteinander kombinieren? Harald Lesch geht den Fragen nach und zeigt aktuelle Forschungen, die unsere Landschaften verändern könnten, sowie überraschende Möglichkeiten, Kohlendioxid dauerhaft aus der Atmosphäre zu entfernen.
Niedrigpegel in Stauseen, versiegende Grundwasserspeicher, verdorrte Ernten. Die Jahre 2018 und 2019 waren bei uns viel zu trocken. Ein drittes Dürrejahr in Folge hätte dramatische Folgen. Teile Deutschlands werden bereits jetzt als akut gefährdet eingestuft. Das Ringen um die Ressource Wasser hat vielerorts schon begonnen. Harald Lesch zeigt, wie es um unser Wasser steht und wie sich der Kampf ums "Blaue Gold" vielleicht doch noch gewinnen lässt. Experten sind sich sicher, dass wir auch in Zukunft mit Dürrezeiten in Deutschland rechnen müssen. Eine entscheidende Rolle spielt der Klimawandel: Es wird wärmer und trockener. Allerdings sind noch viele weitere Faktoren maßgebend dafür, dass das Wasser bei uns langsam knapp wird. Ein massives Problem für unsere Wälder und die Landwirtschaft. Forscher aus Leipzig haben jetzt einen "Dürremonitor" entwickelt. Mit dessen Hilfe wird jedes Gebiet Deutschlands gecheckt, die Feuchte des Bodens errechnet und eine Vorhersage für die Feuchteentwicklung der kommenden Tage - wie in einer Art Wetterbericht - getroffen. Messdaten zeigen, dass besonders die Mitte Deutschlands von Dürre bedroht ist. Nun diskutieren Experten, wie man dem entgegentreten soll. Die nächstliegende Möglichkeit ist die künstliche Bewässerung der Felder. Bereits heute versuchen Landwirte so, ihre Ernte zu retten, doch das schafft neue Probleme. Bei anhaltender Trockenheit könnte schon bald auch unser Trinkwasser knapp werden: Flüsse führen nur noch wenig Wasser, Talsperren und Seen haben historisch niedrige Pegel. Und das Problem verschärft sich noch, denn durch das Niedrigwasser sinkt gleichzeitig die Wasserqualität. Wie lässt sich unser Trinkwasser auch noch in Zukunft sichern? Im Süden Europas droht die Verwüstung ganzer Landstriche. Besonders Teile Spaniens sind gefährdet, obwohl sie bis vor Kurzem noch als landwirtschaftliche Erfolgsmodelle galten. Es droht die Gefahr, dass sich Probleme mit der Wasserversorgung derart beschleunigen, dass Wissenschaftler warnen: Der Prozess ist kaum mehr umkehrbar. Harald Lesch begibt sich auf die Spuren des Wassers und erkundet, ob auch in Deutschland schon bald spanische Verhältnisse herrschen könnten.
In den Jahren 2017 und 2018 richteten ehemalige Hurrikans schwere Schäden an. Ein Trend, der sich vielleicht fortsetzt: Hurrikans könnten öfter auf Abwege gen Norden geraten. Tropische Warmluft dehnt sich immer weiter aus, ein Grund, weshalb die Hurrikans leichter Richtung Europa abgelenkt werden. Müssen wir uns bald auf eine europäische Wirbelsturmsaison einstellen? Harald Lesch auf den Spuren der Monsterstürme. Im Oktober 2017 wird die irische Atlantikküste vom Sturmtief Ophelia getroffen, mit Windgeschwindigkeiten von über 150 Stundenkilometern. Die Folge: drei Tote, Überschwemmungen, Hunderttausende ohne Strom. Das Besondere: Ophelia hatte ihren Ursprung über dem tropischen Atlantik - als ein Hurrikan. Aber anders als die meisten, zog dieser tropische Wirbelsturm nicht Richtung Karibik, sondern nach Nordosten. Was hat Ophelia vom Weg abgebracht? Jahr für Jahr treffen tropische Wirbelstürme die Karibik und die Ostküste der USA. Wie geht die Natur damit um? Wälder, die alle Blätter verloren haben, und umgestürzte Bäume - wie lange dauert es, bis eine so zerstörte Landschaft sich wieder erholt? Tiere spüren, wenn ein Hurrikan naht, und haben sich der immer wiederkehrenden Naturgewalt - so gut es geht - angepasst. Doch Hurrikans nehmen an Intensität zu. Starke Regenfälle und Überschwemmungen sind die Folge. Ein Desaster für viele Tiere, wie zum Beispiel das Kubakrokodil. Der Mensch begegnet den Zerstörungen mithilfe von Technik. Unermüdlich versucht er, weggespültes Land zurückzugewinnen: Aufwendige und teure Sandaufspülungen sollen die Strände retten - und damit auch die Häuser, die direkt am Meer gebaut sind. Doch so beginnt ein Teufelskreis. Wird sich in Zukunft auch Europa auf die Gefahr der tropischen Monster einstellen müssen? Möglicherweise steht uns eine Entwicklung bevor, die auch mit anderen globalen Wetterphänomenen im Zusammenhang steht: Schnee in der Wüste, Hitze in Sibirien und Dauerregen in Deutschland.
Die Bilder der brennenden Amazonas-Wälder haben im Sommer 2019 weltweit für Entsetzen gesorgt. Die ZDFinfo-Doku reflektiert die aktuelle ökologische und humanitäre Katastrophe im Regenwald. Filmemacher Albert Knechtel macht eine Bestandsaufnahme vor Ort und sucht nach Hintergründen, Schuldigen und Erklärungen für die Brände und analysiert, was das für das Weltklima bedeutet. Er durchreist das Krisengebiet und trifft Experten und Betroffene. Unisono waren sich Politiker, Publizisten und jedermann einig: Hier muss etwas geschehen. Denn ohne die Amazonas-Region - da sind Experten einer Meinung - hat die Erde ein existenzielles Problem. Der Amazonas ist der wasserreichste Fluss und beheimatet die größte Artenvielfalt weltweit, die Region ist die Heimat vieler indigener Ureinwohner, deren Lebensraum nun massiv bedroht ist. Filmemacher Albert Knechtel macht eine Bestandsaufnahme vor Ort: Einmal quer durch Brasilien von der bolivianischen Grenze bis zum Xingu, trifft er Experten wie den renommierten entlassenen Direktor des INPE-Instituts, Ricardo Galvao, Betroffene wie den jungen Häuptling der Uru Eu Wau Wau, eine junge indigene Jura-Studentin sowie eine Ordensschwester vor Ort, die die Lage einordnen. Aber er trifft auch Farmer, die Fans von Bolsonaros Amazonas-Politik sind. Gemeinsam mit ihnen schärft Albert Knechtel das Bild einer Region, die sich am Scheideweg befindet und deren Zukunft gleichermaßen die der ganzen Welt prägt.
Über Jahrhunderte zog es die Menschen an die Küsten, der Ozean war die Quelle ihres Reichtums. Die größten Siedlungen entstanden in Küstennähe. Das Vertrauen, das unsere Zivilisation in ein Leben am Wasser hatte, hing stets mit einem Faktor zusammen: ein gleichbleibender Meeresspiegel. Nur was, wenn diese eine Voraussetzung nicht mehr erfüllt ist? Was, wenn dem Meer nicht mehr zu trauen ist?
Der Klimawandel bringt Metropolen in Gefahr. Die japanische Hauptstadt Tokio hat nicht nur mit dem steigenden Meeresspiegel zu kämpfen. Tokio liegt außerdem im Erdbebengebiet. Mit einer Wahrscheinlichkeit von 70 Prozent wird in den nächsten 30 Jahren ein Mega-Erdbeben erwartet. Fieberhaft suchen Forscher nach Möglichkeiten, ihre Stadt gegen die Folgen des Klimawandels und gegen die Vernichtung durch Erdbeben zu schützen. Die dreiteilige Dokumentationsreihe beschäftigt sich mit der außergewöhnlichen geografischen Lage der Küstenstädte New York, Tokio und Venedig. Ihre Bebauung war schon immer eine technische und städteplanerische Herausforderung - doch heute werden sie zudem durch die Folgen des Klimawandels mehr bedroht als andere Metropolen der Welt. Wissenschaftler und Architekten geben Einblick in erstaunliche Projekte, die diese Städte doch noch retten sollen.
New York - Amerikas Metropole ist bedroht. Aufgrund der globalen Erwärmung und wegen Kardinalfehlern im Bebauungsplan steigt das Risiko von katastrophalen Überschwemmungen. Der steigende Meeresspiegel und immer mehr Versiegelung von Flächen stellt für mehr als 400 000 New Yorker eine echte Bedrohung dar. Der Metropole drohen Naturkatastrophen wie Hurrikans und Flutwellen. Wissenschaftler und Ingenieure arbeiten fieberhaft an neuen Technologien, um die Stadt zu retten. Die dreiteilige Dokumentationsreihe beschäftigt sich mit den Auswirkungen des Klimawandels und ausufernder Bebauung auf die Küstenstädte New York, Tokio und Venedig. Wissenschaftler und Architekten geben darüber hinaus Einblick in erstaunliche Projekte, um diese Städte doch noch retten zu können.
Venedig gilt als Traumziel vieler Urlauber. Doch der Massentourismus hat schwerwiegende Auswirkungen auf die Stadt und ihre Bewohner. Umweltverschmutzung, Verkehrsstaus und Lärmbelästigung bereiten den Bewohnern von Venedig große Probleme. Viele entscheiden sich, aus der Stadt wegzuziehen. Doch es gibt noch weit mehr Gefahren, die "La Serenissima" und ihre Bewohner bedrohen. Kann Venedig gerettet werden? Die dreiteilige Dokumentationsreihe beschäftigt sich mit den Auswirkungen des Klimawandels auf die küstennahen Metropolen New York, Tokio und Venedig. Wissenschaftler und Architekten geben darüber hinaus Einblick in erstaunliche Projekte, um diese Städte doch noch vor dem Untergang bewahren zu können.
Sturmfluten, Überschwemmungen, Starkregen. Extremwetterlagen und der steigende Meeresspiegel stellen Küstenmetropolen vor Probleme. Können wir den Wettlauf gegen die Flut noch gewinnen? Nichts scheint ausreichenden Schutz gegen die steigende Kraft des Wassers zu bieten - ja, sogar: Je mehr wir versuchen, diese Gewalt zu kontrollieren, desto stärker schlägt sie zurück. Harald Lesch zeigt neue überraschende Wege, um dem Teufelskreis zu entkommen. Unser Zusammenleben mit dem Wasser führt immer häufiger zu Krisen und Katastrophen. Dabei sind wir auf seine ständige Verfügbarkeit angewiesen. Seit Jahrhunderten versucht der Mensch, wo er kann, das Wasser zu kontrollieren und zu nutzen: als Trinkwasser, aber auch zur Bewässerung und Energiegewinnung, für Verkehr und Handel. Kein Wunder also, dass alle großen Kulturen am Wasser entstanden und die größten Metropolen der Erde heute an Flüssen oder am Meer liegen. Dafür wurden Küstenlinien verändert, Flussläufe begradigt und in Kanäle geführt, Wasser aufgestaut und umgeleitet. Doch die Gefahren durch Sturmfluten wurden deshalb nicht geringer. Im Gegenteil: Vielerorts sehen sich Experten jetzt mit der paradoxen Situation konfrontiert, dass durch immer größere Baumaßnahmen auch die Gefahr wächst und das Zusammenleben mit dem Element immer weiter aus dem Gleichgewicht gerät. So führten bittere Erfahrungen in Hamburg zu groß angelegten Schutzmaßnahmen - mit Erfolg. Doch neueste Studien warnen: In wenigen Jahrzehnten brauchen wir höhere und größere Sperrwerke, um Hamburg abzuschotten. Noch riskanter ist die Situation für die Megalopole Shanghai in China, an der Mündung des Yangtse. Jahre nach dem Bau des Drei-Schluchten-Staudamms am Oberlauf werden jetzt die verheerenden Auswirkungen an seinen Ufern und im Mündungsdelta von Shanghai bekannt. Können wir durch Supertechnik den Wettlauf um die Kontrolle über das Wasser gewinnen, oder drehen wir die Spirale im Kampf mit dem Element immer höher? Wie kann man mit dem Wasser noch leben?
Die geheimnisvolle Welt der Inka hatte den amerikanischen Archäologen Hiram Bingham schon immer fasziniert. Im Sommer des Jahres 1911 machte er eine Reise nach Peru. Die sollte sein Leben und unseren Blick auf die Geschichte Altamerikas für immer verändern: Auf 2300 Metern Höhe fand er mitten in den Anden die legendäre Inka-Stadt Machu Picchu - die abgelegene Ruinenstätte über den Wolken.
Vom Rhein aus folgte er dem Lockruf des Goldes: der deutsche Schatzsucher August Gissler. Ende des 19. Jahrhunderts zog es ihn auf die meist im Nebel verborgene Pazifikinsel Isla del Coco. Wie besessen suchte er dort 17 Jahre lang nach den unermesslichen Schätzen, die Piraten im Laufe der vergangenen Jahrhunderte hier vergraben haben sollen. Gissler holte sogar deutsche Siedler auf das winzige Fleckchen Erde mitten im Ozean.
Auf dem Weg zu seiner Hinrichtung musste Jesus Christus sein Kreuz selbst tragen. So zeigen es die Stationen des Kreuzweges seit dem 18. Jahrhundert in jeder römisch-katholischen Kirche. Dazu gehört auch die Darstellung Veronikas, die dem zum Tode Verurteilten ein Schweißtuch reicht. Jesus soll in dem Stoff seine Gesichtszüge hinterlassen haben - und diese sind dort bis heute sichtbar. Als "Schleier von Manoppello" wird die Reliquie verehrt.
Der Garten Eden ist der Inbegriff des Paradieses und einer der mächtigsten Mythen aller Zeiten. Aber existierte er wirklich? Professor Juris Zanis glaubt zu wissen, wo sich Eden befand und warum es verschwand. Er ist der Überzeugung, dass die Sumerer vor 7000 Jahren an der Ostküste Bahrains die erste Stadt der Welt gegründet haben - mit einem riesigen Garten.
Während des Burenkrieges in Südafrika um die Wende zum 20. Jahrhundert befahl Präsident Paul Kruger, seinen Goldschatz aus Pretoria vor den anrückenden Truppen in Sicherheit zu bringen. Verantwortlich für die Aktion war Fritz Duquesne. Auf dem Weg nach Mosambik ließ Duquesne den Schatz in der Nähe der kleinen Stadt Ermelo vergraben. Von dort wollte er ihn später wieder abholen, wozu es jedoch nie kam. Duquesne wurde gefangen genommen und aus Südafrika deportiert. Damit war die Legende von den Kruger-Millionen geboren.
Seit dem Mittelalter ranken sich zahlreiche Mythen und Legenden um den Heiligen Gral - es ist der wohl geheimnisvollste Schatz des Christentums. Bei einem Besuch der Kathedrale von Valencia im Jahr 1991 steht die Bibelwissenschaftlerin Janice Bennett schließlich selbst vor dem "Santo Cáliz": dem Kelch, den Jesus beim letzten Abendmahl mit seinen Jüngern in den Händen gehalten haben soll. Ist er das wirklich? Die Gral-Forscherin begibt sich auf Spurensuche und rekonstruiert die Geschichte.
Der Historiker Tudor Parfitt behauptet, einen der verlorenen Stämme Israels gefunden zu haben. Dieser Stamm der Lemba lässt sich sogar bis zu den Juden des Alten Testaments zurückverfolgen. Seine Mitglieder leben in Simbabwe und Südafrika. Parfitt ist überzeugt, dass die Lemba einen wichtigen Hinweis darauf geben, was mit der wertvollen Bundeslade geschehen ist. Diese enthält der Legende nach die Steintafeln, auf denen die Zehn Gebote verewigt wurden.
Der Archäologe Bryant Wood meint, Beweise für das blutigste Kapitel der Bibel gefunden zu haben. Bisher dachte man, Jericho habe gar nicht existiert, als Josua die Stadt angeblich eroberte. Wood glaubt jedoch, Beweise, die in Jericho im 20. Jahrhundert ausgegraben wurden, würden eindeutig belegen, dass dort um 1400 vor Christus, genau zu der Zeit, als Josua gelebt hat, eine blühende Stadt zerstört wurde. Dies würde die biblische Erzählung bestätigen.
Tausende von Amerikanern reisen quer durch die USA. Die Vanlife-Traveller tauschen Haus und Karriere gegen den Traum von Freiheit und Unabhängigkeit auf vier Rädern. Sogar Familien mit Kindern sind in umgebauten Vans unterwegs. Campingplätze sind verpönt, die Bullis parken an einsamen Stränden oder unter freiem Wüstenhimmel. Doch hinter dem hippen Lebensstil stecken oft viel Arbeit und harte Werbeverträge als Influencer. Das #vanlife wird durch Produktplatzierung und Selbstinszenierung bei Instagram finanziert. Aus dem Lebensstil ist längst ein Produkt geworden. Auch Emily und Corey posten regelmäßig Social-Media-Beiträge über ihre Reiseerfahrungen. Der aktuelle Sponsor wird dabei geschickt in Szene gesetzt. Mit 200 000 Followern ist ihre Fangemeinde so groß, dass die beiden gut von den Werbeeinnahmen leben können. Für andere geht es um Entschleunigung. Die beiden Pensionäre Alan und Liz gönnen sich nach einem langen Arbeitsleben die große Freiheit, in ihrem Rolling Home zu leben, wie und wo es ihnen gefällt. Für manche ist es der Traum von Freiheit, für andere hat das #vanlife längst nichts mehr mit dem Aussteiger-Gedanken zu tun. Fest steht: Ein Ende des Booms ist noch lange nicht in Sicht.
Ausgefallene Statussymbole kommen in Russland gut an. Ganz oben auf der Wunschliste exotischer Accessoires rangieren Wildtiere. Anstatt in freier Natur leben Raubtiere dort oft in Wohnungen. Ein Leopard in der Badewanne oder ein Luchs im Wohnzimmer. Während einige Käufer sie als Spielkameraden halten, machen andere mit ihnen ein Geschäft. Raubkatzen werden gern gebucht für extravagante Fotoshootings. Das ist nicht ganz ungefährlich.
Sie schleusen junge Frauen in Flüchtlingsbooten nach Europa und zwingen sie, dort als Prostituierte ihre Schulden abzuarbeiten. Die nigerianische Mafia hat sich mittlerweile auch in Deutschland festgesetzt. Die Mitglieder bezeichnen sich selbst als geheime Bruderschaften. Die größte und gefährlichste unter ihnen ist "Die Schwarze Axt". In einem vertraulichen Bericht des BND warnt die Behörde davor, dass "sich Mafia-ähnliche Gruppierungen aus Nigeria in Deutschland ausbreiten". Diese seien vor allem im Menschenhandel und in der sexuellen Ausbeutung junger Frauen aktiv. Die Banden herrschten über ein Reich, das von der Küste Nigerias bis zur Nordsee reiche. Die wichtigste Bande kommt aus dem Süden Nigerias und hat den bedrohlichen Namen "Black Axe", auf Deutsch: "Schwarze Axt". Warum ist "Die Schwarze Axt" so erfolgreich? Wer sind die Profiteure hinter dem skrupellosen Geschäft mit jungen afrikanischen Migrantinnen und Migranten? Und wie hat es die Gruppierung innerhalb nur weniger Jahre geschafft, ein Netzwerk aufzubauen, das mit Menschenhandel und Zwangsprostitution Millionengewinne erzielt?
Die albanische Mafia gehört zu den gefürchtetsten kriminellen Organisationen weltweit. Waffen-, Menschen- und Drogenhandel gehören zu ihren lukrativen Geschäftsfeldern. Der Journalist David Beriain begibt sich nach Albanien, um einen Einblick in die Strukturen dieser kriminellen Organisation zu bekommen - Strukturen, die fest mit traditionellen Vorstellungen verbunden sind und einem festen Kodex von Ehre und Blutrache folgen.
Illegale Goldminen machen aus dem peruanischen Landesteil Madre de Dios eine Kraterlandschaft. Über 500 000 Hektar Regenwald wurden bereits zerstört. David Beriain macht sich auf die Suche. Er trifft dabei auf Menschen, die dem Ruf des Goldes gefolgt sind. Wissen die illegalen Schürfer um die Umweltauswirkungen des Raubbaus? Gibt es nachhaltigere Methoden, dem Amazonasbecken sein Gold zu entlocken? Was tut die Politik, um die "Lunge der Welt" zu retten?
Goldgräberstimmung im Süden Venezuelas: 2008 verliert eine ausländische Firma die Lizenz zum Schürfen. Danach strömen Tausende Goldsucher in die Mine Las Cristinas - mit verheerenden Folgen. David Beriain trifft auf Schürfer, die unter riskanten Bedingungen arbeiten. Er berichtet über korrupte Strukturen, schwer bewaffnete Syndikate und zeigt die drastischen Auswirkungen des Goldrauschs auf Mensch und Natur. Amazonien leidet unter dem Fluch des Goldes.
Der Kampf um das Tropenholz hat katastrophale Folgen für Brasiliens Regenwald. David Beriain trifft dort auf illegale Holzfäller und begleitet die Spezialeinheit der Umweltbehörde. Er zeigt auf, wie die Holzmafia Kleinbauern und indigenen Völkern ihr Land und damit ihre Existenzgrundlage raubt. Doch auch, wie die Menschen der Ausbeutung ihres Lebensraums immer entschlossener entgegentreten. Ist die Zerstörung des Regenwaldes noch aufzuhalten?
Peru ist ein Paradies für Archäologen, die nach verlorenen Zivilisationen suchen, aber auch eine Goldgrube für Grabräuber. David Beriain zeigt den Kampf gegen die Grabschänder. Für den auf Tourismus angewiesenen Andenstaat in Südamerika ist der Schutz des Kulturerbes lebenswichtig. Beriain begleitet die Grabräuber - Huaqueros genannt - bei ihren Beutezügen und trifft internationale Händler, die die geraubten Schätze aufkaufen.
Venezuela gehört zu den Ländern mit der weltweit höchsten Entführungsrate. Der Journalist David Beriain spricht mit den Opfern und den Entführer-Banden in den Slums von Caracas. Egal, wen man in Caracas fragt, die Spur führt immer wieder in eines der gefährlichsten Gefängnisse von Venezuela. Von dort aus werden die Fäden in diesem Millionengeschäft gezogen, in dem auch die Polizei selbst kräftig mitmischt.
Über 50 Jahre dauert bereits der Kampf zwischen der FARC-Guerilla und den Regierungstruppen Kolumbiens. Doch was wollen die Rebellen? David Beriain blickt in die Organisationsstrukturen. 2014 reist er in die von der FARC kontrollierte Provinz Caquetá. Zu diesem Zeitpunkt führt die Gruppe Friedensverhandlungen mit der Regierung. Beriain erhält Zugang zu einem Lager und spricht mit Anführern und Soldaten. Außerdem geht er der Frage nach, mit welchen Mitteln der Staat gegen die Guerillas vorgeht.
Der illegale Handel mit Waffen aus den USA beschränkt sich nicht nur auf die mexikanischen Drogenkartelle, die Schmuggelroute vieler Waffen führt weiter Richtung Süden. Der Journalist David Beriain verfolgt die Spur der amerikanischen Waffen und erlebt in El Salvador hautnah, wie die berüchtigte Bande "Mara Salvatrucha" mit eben jenen Waffen in nur wenigen Stunden eine ganze Reihe von Morden begeht. In Kolumbien begleitet Beriain die Guerillatruppe ELN, die mit geschmuggelten Waffen aus den USA ihren Kampf gegen die Regierungstruppen führt.
Die amerikanische Verfassung garantiert jedem Bürger das Recht, uneingeschränkt Waffen zu erwerben und mit sich zu tragen. Mit fatalen Folgen, nicht nur in den Vereinigten Staaten. Immer mehr legal erworbene Waffen werden auf dem Schwarzmarkt verkauft - auf dem gesamten Kontinent. Der Journalist David Beriain begleitet einen Waffenschmuggler vom regulären Kauf der Ware in den USA bis zur Übergabe an das Sinaloa-Kartell in Mexiko. Dabei gelingt es ihm, mit Mitgliedern des Sinaloa-Kartells in Verbindung zu treten und einen Einblick in die berüchtigte Organisation zu bekommen.
Auch heute nach über 40 Jahren fordert der Vietnamkrieg noch seine Opfer. David Beriain besucht Nachfahren einer von der CIA aufgebauten Kampftruppe aus Angehörigen der Volksgruppe Hmong. Die laotische Regierung sieht die Hmong noch immer als "Rebellen". Splittergruppen leben versteckt im Dschungel, werden vom Militär gejagt und brutal ermordet. Um mehr über ihr tragisches Schicksal zu erfahren, begibt sich David Beriain direkt vor Ort nach Laos.