Der Strom der Zeit trägt uns unaufhaltsam. Ist Zeit ein steter Fluss oder eine Serie unzusammenhängender Ereignisse? Innovative Experimente versuchen, dieses große Rätsel zu lösen. Jede gängige Zeitmessung bezieht sich auf einen willkürlich gewählten Anfangspunkt. Hollywood-Schauspieler Morgan Freeman fragt nach, wann die Uhr des Weltalls zu ticken begonnen hat: mit der Geburt des Universums - oder eben doch ganz anders?
Wissenschaftler sind sich sicher, dass im Universum viel mehr Materie existiert, als wir sehen. Oscarpreisträger Morgan Freeman fragt: Bedroht das verborgene Schattenuniversum unsere Welt? Die Beschaffenheit dieser unbekannten Materie zu erforschen, ist eine der spannendsten Fragen der Kosmologie. Es ist, als wolle man einen Fisch mit bloßen Händen fangen. Nur die Anziehungskraft der Dunklen Materie ist messbar, völlig unklar, woraus sie besteht.
Die digitale Hochgeschwindigkeitskommunikation ist Segen und Fluch zugleich. Oscarpreisträger Morgan Freeman fragt: Könnten ein paar Terroristen dieses gewaltige Netzwerk sabotieren? Heutzutage, in der die Armeen, die Regierungen und die Wirtschaft von einer globalen Infrastruktur abhängen, benötigt man keine militärischen Waffen mehr, um eine Supermacht zu Fall zu bringen. Man braucht nur ein wenig Fantasie, einen PC und Internetzugang.
Der Traum vom ewigen Leben - er ist so alt wie die Menschheit selbst. Doch könnte er bald Wirklichkeit werden? Steht die Menschheit auf der Schwelle zur Unendlichkeit? Die Wissenschaft enträtselt die letzten Geheimnisse des Alterns und kennt inzwischen eine winzige Qualle, die ihren eigenen Tod überlebt. Sollte die Forschung ihr Geheimnis lüften und auf den Menschen übertragen können, könnte der Traum vom ewigen Leben wahr werden. Doch welche gesellschaftlichen Folgen hätte es, wenn immer mehr Menschen immer älter würden? Gar unendlich leben würden? Hat Sterben einen tieferen Sinn? Stammzellenforscher, Genetiker und Philosophen beschäftigen sich mit dem Tod und der Frage, wie man ihn überwinden könnte.
Nayib Bukele, El Salvadors jüngster Präsident, gibt sich als Retter des Landes: Er will El Salvador aus der Kriminalitätskrise führen. Im Land gilt er als Polit-Shootingstar. Bukele hat eine steile Karriere hingelegt: erst Bürgermeister einer Kleinstadt, dann in der Hauptstadt San Salvador. 2019 wird er zum Präsidenten des mittelamerikanischen Landes gewählt. Seitdem hat er unter anderem den Bitcoin als offizielle Staatswährung eingeführt und den Gangs den Kampf angesagt. Aber rettet er dabei wirklich El Salvador? Oder verwandelt er die Demokratie in eine Autokratie? Sich selbst bezeichnet Bukele als coolsten Diktator der Welt. Äußerlich sieht er mit Cap, Sonnenbrille und Poloshirt auch nicht aus wie der typische Präsident. Auf Instagram hat er mehr Follower als El Salvador Einwohner. Und dort gibt er sich als Mann des Volkes mit Anpackermentalität. Er verspricht den Bürgern den Wandel. Der ist auch bitter nötig: In El Salvador herrschen lange Armut und Kriminalität. 2015 ist es eines der Länder mit der höchsten Mordrate weltweit. Schuld daran sind vor allem die Gangs, die El Salvador kontrollieren. Sie erpressen Schutzgeld, morden, schmieren die Politik. Viele Bürger trauen sich aus Angst vor den Gangmitgliedern kaum noch auf die Straße. Gegen diese Gangs will Bukele mit aller Härte vorgehen: Er verhängt den Ausnahmezustand, der bis heute gilt und der es der Polizei ermöglicht, Verdächtige willkürlich festzunehmen. Er lässt ein Mega-Gefängnis mit Platz für 40.000 Insassen bauen. Polizisten berichten, dass sie Verhaftungsquoten erfüllen müssen - deswegen sind viele Personen unschuldig inhaftiert. Menschenrechte spielen laut Insidern kaum eine Rolle. Auch im Parlament regiert Bukele mit harter Hand: Wenn er seine Vorhaben dort nicht durchbekommt, marschiert er mit dem Militär ein, um seinen Forderungen Nachdruck zu verleihen. Seine Handlungen zeigen Wirkung, zumindest oberflächlich. Unter ihm hat sich El Salvador von einem der gefährlichsten zu einem der sichersten Länder des Kontinents entwickelt. Doch welchen Preis bezahlen die Bürger dafür? Gibt es unter Nayib Bukele in El Salvador wirklich eine neue Freiheit - oder stürzt er das Land ins Verderben? Ist der junge, hippe Politiker der Retter, der El Salvador von Armut und Gewalt befreit? Oder ist er ein machtbesessener Diktator, der weiß, wie er die Menschen zu seinem Vorteil nutzt? Wer ist Nayib Armando Bukele?
"El Chapo" - gefährlichster Mann Mexikos, mächtigster Narco aller Zeiten und Ausbruchskönig. Verantwortlich für Hunderttausende Tote, von seinen Landsleuten verehrt als moderner Robin Hood. Zwei Mal ist der wohl meistgesuchte Drogenboss der Welt schon aus dem Gefängnis ausgebrochen. Er hat genug Koks in die USA geschmuggelt, um dort jeden high zu machen! Erscheint auf Fahndungslisten und Magazincovern. Doch wer ist Joaquín Guzmán? Wer ist "El Chapo"? Auf den Straßen von Sinaloa demonstrieren im März 2014 Tausende Menschen für die Freilassung des Narco-Bosses Joaquín "El Chapo" Guzmán. Der skrupellose Drogenschmuggler soll laut eigener Aussage für über 2000 Morde verantwortlich sein. Trotz dieser Vorwürfe kann er auf die Unterstützung der mexikanischen Bevölkerung zählen. Viele halten den gefährlichsten Mann Mexikos nämlich für einen modernen Robin Hood. In seinem Heimatstaat Sinaloa soll er Schulen und Straßen gebaut haben, die ungeliebte mexikanische Regierung ist ihm ein Dorn im Auge. Außerdem gilt seine Organisation, das Sinaloa-Kartell, als größter Arbeitgeber in der Region. Dass an seinem Geld Blut klebt, schmälert weder seine Beliebtheit noch den Zulauf junger Männer, die für sein Kartell arbeiten wollen. Im Gegenteil: Seine Anhänger feiern ihn für seine spektakulären Gefängnisausbrüche, seine Bauernschläue und angeblichen Heldentaten. Musiker schreiben ihm zu Ehren Volkslieder, Straßenhändler verkaufen Fanshirts mit seinem Gesicht. Doch auch international ist "El Chapo" eine Berühmtheit: Man kennt ihn aus Netflix-Serien, aus dem "Forbes"-Magazin und den Nachrichten. Doch ist Joaquín "El Chapo" Guzmán wirklich ein moderner Robin Hood - oder nur ein kaltblütiger Massenmörder? Wird er es schaffen, ein weiteres Mal aus der Haft zu entkommen? Aus einem der sichersten Gefängnisse der USA? Und falls nicht, wer wird sein Nachfolger? "Wer ist ...?" porträtiert kontroverse, abgründige, bedeutende Persönlichkeiten aus dem In- und Ausland, liefert Hintergründe, erzählt ihre Geschichte und ordnet ihr Wirken in einen größeren Kontext ein.
Otto Herrera galt lange als der einflussreichste Drogenhändler Lateinamerikas. Einer seiner größten Coups war ein Transport von 50 Tonnen Kokain für das Sinaloa-Kartell. Für die Behörden war Otto Herrera lange Zeit unsichtbar. Kein Bild, kein Name, kein Hinweis. Bis sie 2003 - durch Zufall - auf eines seiner Lagerhäuser stießen und über 14 Millionen Dollar Bargeld entdeckten. Der Beginn einer langjährigen Fahndung. Nach dem Ende der großen Drogenkartelle übernimmt eine neue Generation von Drogenbossen das Zepter. Sie wissen, Anonymität ist ihr bester Schutz. Sie agieren im Hintergrund - oft komplett anonym, zumindest unauffällig. Bestechung statt Gewalt, Anzug statt Cowboystiefel, Handy statt Maschinengewehr. In dieser sechsteiligen Doku-Reihe berichten beide Seiten: die Undercover-Agenten und Staatsanwälte von langwierigen und lebensgefährlichen Ermittlungen und die unsichtbaren Drogenbosse vom Aufstieg und Fall ihrer Organisationen.
Egal, ob Politik, Wirtschschaft, Kultur oder Gesellschaft - das Nachrichtenmagazin informiert kurz und knackig über aktuell relevante Themen.
Im Jahr 2004 gehen der Polizei mehrere Boote mit 22 Tonnen Kokain ins Netz - sie haben es mit einem einflussreichen Hintermann zu tun. Die Spur führt zu einem Unternehmer aus Bogotá. Bald wird klar: Luis Caicedo alias "Don Lucho" ist eine Schlüsselfigur der Kartell-Welt. Wie viele der neuen Narcos agierte er jahrelang im Verborgenen und verdiente Millionen von Dollar. Die Ermittler berichten, wie sie den Drogenboss und Geldwäscher fassten. Nach dem Ende der großen Drogenkartelle übernimmt eine neue Generation von Drogenbossen das Zepter. Sie wissen, Anonymität ist ihr bester Schutz. Sie agieren im Hintergrund - oft komplett anonym, zumindest unauffällig. Bestechung statt Gewalt, Anzug statt Cowboystiefel, Handy statt Maschinengewehr. In dieser sechsteiligen Doku-Reihe berichten beide Seiten: die Undercover-Agenten und Staatsanwälte von langwierigen und lebensgefährlichen Ermittlungen und die unsichtbaren Drogenbosse vom Aufstieg und Fall ihrer Organisationen.
Weltweit wurde noch nie so viel Kokain konsumiert wie heute. Mit neuen Methoden und Vertriebsrouten sorgen die Hintermänner des organisierten Rauschgifthandels dafür, den Bedarf zu decken. Dabei kommen neben Schnellbooten und Containerschiffen auch Flugzeuge zum Einsatz. Vom kleinen Privatflugzeug bis hin zum umgebauten Passagierjet - für die lukrativen Drogendeals scheint den Narcos kein Transportmittel zu abwegig. Nach dem Ende der großen Drogenkartelle übernimmt eine neue Generation von Drogenbossen das Zepter. Sie wissen, Anonymität ist ihr bester Schutz. Sie agieren im Hintergrund - oft komplett anonym, zumindest unauffällig. Bestechung statt Gewalt, Anzug statt Cowboystiefel, Handy statt Maschinengewehr. In dieser sechsteiligen Doku-Reihe berichten beide Seiten: die Undercover-Agenten und Staatsanwälte von langwierigen und lebensgefährlichen Ermittlungen und die unsichtbaren Drogenbosse vom Aufstieg und Fall ihrer Organisationen.
Im Jahr 2002 lässt der New Yorker Polizist John Barry eine Drogenübergabe platzen. Er ahnt nicht, dass dieser kleine Deal sich zum größten Fall seiner Karriere entwickeln wird. Die Spur führt ihn zu einem der gefürchtetsten Drogenbosse der Welt: Don Berna, der "neue Pablo Escobar". Er hat tonnenweise Kokain in die USA geschmuggelt und als Anführer der paramilitärischen AUC schwere Verbrechen verübt. Kann Barry ihm das Handwerk legen? Nach dem Ende der großen Drogenkartelle übernimmt eine neue Generation von Drogenbossen das Zepter. Sie wissen, Anonymität ist ihr bester Schutz. Sie agieren im Hintergrund - oft komplett anonym, zumindest unauffällig. Bestechung statt Gewalt, Anzug statt Cowboystiefel, Handy statt Maschinengewehr. In dieser sechsteiligen Doku-Reihe berichten beide Seiten: die Undercover-Agenten und Staatsanwälte von langwierigen und lebensgefährlichen Ermittlungen und die unsichtbaren Drogenbosse vom Aufstieg und Fall ihrer Organisationen.
Paul Le Roux ist ein Schurke wie aus einem Hollywoodfilm. Von seinem Computer aus baut sich der begnadete Programmierer ein kriminelles Imperium auf. Mit dem illegalen Handel von Waffen und Drogen verdient er ein Vermögen. Vor Auftragsmorden schreckt er nicht zurück. Doch dann wird ihm sein Plan, eine lukrative Kokain-Route nach Australien aufzubauen, zum Verhängnis. Denn die Behörden sind ihm auf der Spur. Nach dem Ende der großen Drogenkartelle übernimmt eine neue Generation von Drogenbossen das Zepter. Sie wissen, Anonymität ist ihr bester Schutz. Sie agieren im Hintergrund - oft komplett anonym, zumindest unauffällig. Bestechung statt Gewalt, Anzug statt Cowboystiefel, Handy statt Maschinengewehr. In dieser sechsteiligen Doku-Reihe berichten beide Seiten: die Undercover-Agenten und Staatsanwälte von langwierigen und lebensgefährlichen Ermittlungen und die unsichtbaren Drogenbosse vom Aufstieg und Fall ihrer Organisationen.
Er nannte sich "Memo Fantasma": Lange galt der ehemalige AUC-Kommandant als einer der aktivsten und brutalsten Drogenbosse Kolumbiens. Doch dann taucht er plötzlich unter. Jeremy McDermott, Investigativjournalist und Mitgründer der NGO InSight Crime, heftet sich an seine Fersen. Er findet heraus: Scheinbar ist der Drogenboss einer Strafverfolgung entkommen und lebt unbehelligt als reicher Geschäftsmann in Spanien. Nach dem Ende der großen Drogenkartelle übernimmt eine neue Generation von Drogenbossen das Zepter. Sie wissen, Anonymität ist ihr bester Schutz. Sie agieren im Hintergrund - oft komplett anonym, zumindest unauffällig. Bestechung statt Gewalt, Anzug statt Cowboystiefel, Handy statt Maschinengewehr. In dieser sechsteiligen Doku-Reihe berichten beide Seiten: die Undercover-Agenten und Staatsanwälte von langwierigen und lebensgefährlichen Ermittlungen und die unsichtbaren Drogenbosse vom Aufstieg und Fall ihrer Organisationen.
Jhon Jairo Velásquez alias "Popeye" ist nicht irgendjemand. Der ehemalige Profikiller war die rechte Hand von Mafiaboss Pablo Escobar, dem Anführer des Medellín-Kartells in Kolumbien. Popeye hat nach eigenen Angaben kaltblütig mindestens 250 Menschen umgebracht. Inzwischen ist er 57 Jahre alt und hat mehr als die Hälfte seines Lebens hinter Gittern verbracht. In der früheren Drogenstadt Medellín ist Popeye jedoch ein Star.
Der Aufstieg von Chinas Milliardären erzählt die Geschichte eines Landes, das sich von einem Ort der Armut in den 1980er-Jahren zur zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt entwickelt hat. Als die Menschen vor rund 40 Jahren unter kommunistischer Herrschaft hungerten, war Kommunismus noch ein Synonym für Armut in China. Heute sind die Großunternehmer des Landes die Spitze eines neuen China, jugendliche Herausforderer eines alternden Silicon Valley. War das Land mit seiner riesigen Bevölkerungszahl einst die Billigfabrik der Welt, so ist China heute zu einer Fabrik für Milliardäre geworden, von denen fast einer pro Tag vom Band läuft. Das Land ohne Demokratie bringt schneller Milliardäre hervor als irgendein anderes auf der Welt. Doch womöglich hat das bald ein Ende: Chinas Großunternehmer befinden sich mitten in einem kalten Krieg mit den misstrauischen USA, und Präsident Xi geht hart gegen sie vor. Die Tycoons werden zum Schweigen gebracht und umerzogen, um neue strategische Ziele der Supermacht zu erreichen. "Tycoons - Die Macht der Milliardäre" schaut auf die reichsten Menschen der Welt, die in ihren Ländern großen Einfluss besitzen. Auf Amerikas Superreiche, die russischen Oligarchen und die chinesischen Entrepreneure an der Spitze der größten Konzerne des Landes.
Nobelkaufhäuser, Prunkvillen, Milliardendeals und illustre Freunde - René Benko galt lange als Vorzeigeunternehmer. Nun steht er vor einem Scherbenhaufen. Wie konnte es so weit kommen? Sein umwerfender Charme, sein Fleiß, sein Image als Tiroler Goldjunge - darauf konnte Benko sich stets verlassen. Dann der Fall: Insolvenzen, Bauruinen und jede Menge Gläubiger, die ihr Geld zurückverlangen. Hat der "Wunderwuzzi" zu hoch gepokert? Auch ohne Schulabschluss bringt es René Benko, der smarte Aufsteiger aus Tirol, zu einem der reichsten Manager Österreichs. Viele Jahre geht es für ihn nur in eine Richtung: steil nach oben. Wann immer es in guten städtischen Lagen Grund oder Immobilien zu kaufen gibt, ist Benko da. Von Innsbruck weitet er sein Geschäft auf ganz Österreich aus; dann kommen der deutsche Markt und Italien dazu. Schnell wächst Benkos Signa-Gruppe rasant: ein verschachteltes Firmenkonstrukt mit fast 1000 Einzelunternehmen. Der Unternehmer kauft immer mehr Luxusimmobilien in Toplagen: Das Chrysler Building in New York, die deutschen Kaufhof- und Karstadt-Häuser, das KaDeWe in Berlin, das Oberpollinger in München oder der Hamburger Elbtower sind bald Teil des Benko-Reiches. Das Wirtschaftsmagazin "Forbes" schätzt sein Vermögen zwischenzeitlich auf 5,6 Milliarden Dollar. Benko weiß seinen Lebensstil und das Business gut zu verbinden. Wenn er die Immobilienmesse MIPIM in Cannes besucht, liegt seine 62 Meter lange Luxusjacht "Roma" im Hafen, 45 Millionen Euro teuer. Er lädt gern ein zu gemeinsamen Jagdausflügen in die firmeneigenen Forstgebiete, und er fliegt mit dem Privatjet Marke "Bombardier Global Express" zu Geschäftsterminen - der Reichtum beeindruckt: Benko gewinnt namhafte Geldgeber und einflussreiche Freunde. Zu seinen Investoren zählen Unternehmer wie der österreichische Milliardär Hans-Peter Haselsteiner, Berater-Legende Roland Berger oder Logistikmilliardär Klaus-Michael Kühne. Im Beirat seiner Signa Holding sitzen österreichische Politiker wie die ehemaligen Bundeskanzler Alfred Gusenbauer oder Sebastian Kurz. Benkos Firmenimperium wächst, weil die Zinsen jahrelang niedrig sind und er mit billigem Geld neue Projekte finanziert. Als die Zinsen steigen, wendet sich das Blatt: Darlehen werden teurer, die Immobilienwerte sinken. Spätestens im Herbst 2023 kommt alles ins Rutschen, der Big Bang kündigt sich an: Immer mehr Geschäftspartner wenden sich ab, Benko kann kein frisches Geld mehr nachschießen, und das Firmenimperium kollabiert. Die größte Pleite in der österreichischen Wirtschaftsgeschichte ist perfekt. Nun fordern Hunderte Gläubiger Milliardensummen zurück. Wie konnte es so weit kommen? Die ZDFinfo-Dokumentation "Spiel mit Milliarden - Die Benko-Pleite" zeigt Aufstieg und Fall des Unternehmers René Benko. Weggefährten und Geschäftspartner beschreiben die Aura des Milliarden-Jongleurs, Experten entlarven seine Strategie. Die Geschichte des "Wunderwuzzis" René Benko ist ein Lehrstück über Politiker, die bereitwillig hochfliegenden Träumen glauben wollten, über Banker, die ohne Sicherheiten viel zu hohe Kredite abgezeichnet haben, und Topinvestoren, die sich um den Finger wickeln ließen.
In der Wirtschaft zählen nicht nur Zahlen. Zuweilen entscheidet der schöne Schein über Erfolg oder Pleite. Immer wieder in den Schlagzeilen: glamouröse Hochstapler und ihre Geschichten. Sie wickeln Investoren um den Finger, blenden mit Charme und Eloquenz. Am Anfang steht oft eine scheinbar geniale Geschäftsidee - in vielen verschiedenen Branchen: Co-Working, Kryptowährungen, Finanzdienstleistungen. Am Ende verlieren Investoren und Kunden ihr Geld. Um in modernen Zeiten mit seinem Unternehmen durchzustarten, braucht es Ausstrahlung, Überzeugungskraft, gute Manieren, ein perfektes Sozialverhalten und Durchhaltevermögen. Auch wenn die Geschichte dünn ist: Häufig gelingt es den Talenten, das Narrativ vom Erfolg über Monate und Jahre durchzuhalten. Die "White Collar"-Täter, Hochstapler mit dem weißen Kragen, sind schwer zu durchschauen und noch schwerer vor Gericht zu stellen. Denn nicht alles ist illegal, manche Masche gar nicht justiziabel. Ihre Tricks verbergen sie gern hinter Zahlenkolonnen und Briefkastenadressen, hinter Firmennetzwerken und Scheinunternehmen. Selbst gestandene Finanzprofis, Wirtschaftskapitäne und Staatsunternehmen stecken Millionen in Start-ups, die sich nach Jahren als großer Bluff erweisen. Erst im Nachhinein sind alle schlauer - doch das Geld ist meist weg. Mit einer faszinierenden Geschäftsidee gewinnt die junge Elizabeth Holmes das Vertrauen der Anleger. Anhand eines Bluttropfens will sie Hunderte Krankheiten erkennen - von Krebs bis HIV. Nach Jahren entpuppt sich alles als Schwindel. Hendrik Holt macht als "Windkraft-Wunderkind" Karriere. Er verkauft internationalen Energieunternehmen riesige Windparks. Doch die gibt es nur auf dem Papier. Die Greensill Bank in Bremen lockt mit Traumzinsen. 40 Städte und Gemeinden investieren Steuergelder. Dann stellt sich heraus: Das Mutterhaus Greensill Capital braucht Geld für immer riskanter werdende Lieferkettenfinanzierungen. Das Geschäftsmodell fällt wie ein Kartenhaus zusammen - und die Steuergelder sind weg. Drei Experten und Expertinnen analysieren die Tricks der Hochstapler: Die Finanzmarkt-Kennerin Sandra Navidi lebt und arbeitet in New York, einen Katzensprung von der Wall Street entfernt. Die Kriminalpsychologin Kerry Daynes aus Großbritannien kann auf 25 Jahre Erfahrung als Gutachterin zurückgreifen. Sie besucht Täter in ihren Zellen, schult die britische Polizei und tritt als Expertin vor Gericht auf. Professor Uwe Kanning lehrt und forscht an der Universität Osnabrück. Sein Spezialgebiet ist die Wirtschaftspsychologie. Die zweiteilige Dokumentation "Die smarten Verführer - Hochstapler in der Wirtschaft" beschreibt die spektakulärsten Fälle der letzten Jahre.
Eine Handtasche klauen kann jeder, für einen Wirtschaftscoup braucht es mehr: Ausstrahlung, Überzeugungskraft, gute Manieren, ein perfektes Sozialverhalten und Durchhaltevermögen. Die "White Collar"-Täter, Hochstapler mit dem weißen Kragen, sind schwer zu durchschauen und noch schwerer vor Gericht zu stellen. Denn nicht alles ist illegal, manche Masche einfach nur genial. Selbst absolute Finanzprofis werden zuweilen geblendet. Ihre Tricks verbergen sie gern hinter Zahlenkolonnen und Briefkastenadressen, hinter Firmennetzwerken und Scheinunternehmen. Sam Bankman-Fried gilt als "König der Krypto-Welt", sein Unternehmen FTX zählt zu den größten Krypto-Börsen der Welt. Dann bricht alles zusammen, und der Unternehmer muss sich wegen Geldwäsche und Finanzmanipulationen vor Gericht verantworten. Einst war der Unternehmer Adam Neumann 14 Milliarden Dollar schwer. Er hat den Büroraum-Riesen WeWork geschaffen. Doch sein ausschweifender Lebensstil bringt den Manager zu Fall; ein geplanter Börsengang muss abgesagt werden. Jan Marsalek gilt als Mastermind des Wirecard-Skandals. Während sich seine ehemaligen Vorstandskollegen vor Gericht verantworten müssen, ist Marsalek auf der Flucht. Hat er frühzeitig Millionen zur Seite geschafft für ein Leben nach dem Wirecard-Zusammenbruch? Die zweiteilige Dokumentation "Die smarten Verführer - Hochstapler in der Wirtschaft" beschreibt die spektakulärsten Fälle der letzten Jahre. Drei Experten entlarven die Strategien der Hochstapler.
Energie ist Leben: Sie hält warm, sie bringt Licht, sie treibt alles an. Wer die Energiequellen beherrscht, regiert die Welt. Wer kontrolliert die Produktion und den Verkauf der Energie? Durch Krisen und Kriege ist Energie zum knappen, kostbaren Gut geworden. Klar ist, dass fossile Brennstoffe ein Auslaufmodell sind. Doch was ist die Zukunft? Erneuerbare Energien oder doch Atomkraft? Regierungen weltweit setzen da auf unterschiedliche Lösungen. Neben den großen Fragen um die Sicherheit unserer Energieversorgung ist es von Bedeutung, wer die Energie an die Unternehmen und Haushalte in aller Welt liefert. Wird dabei auf private Initiative gesetzt, oder bleibt die kritische Infrastruktur rund um die Energie in staatlicher Hand? Was geschieht, wenn der Staat die Kontrolle über die Energieversorgung verliert? In Deutschland wurde zu Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine klar, dass die Politik auf das falsche Pferd gesetzt hatte, indem sie auf dauerhafte und billige Gas- und Erdöllieferungen aus Russland setzte. Plötzlich war unsicher, ob die Bevölkerung wohlbehalten durch den Winter kommen würde. Unternehmen mit extrem hohem Energieverbrauch, wie etwa die Stahlgiganten im Ruhrgebiet und damit letztlich die gesamte deutsche Wirtschaft, standen vor existenziellen Problemen. Wie ein Leben ohne geregelte Energieversorgung aussehen könnte, lässt sich im Libanon beobachten: Das Land hat weder eigene Energiequellen, noch gelingt der Regierung der verlässliche Import von Treibstoff und Strom. Die Folge: lange Schlangen vor den Tankstellen des Landes, regelmäßige Stromausfälle und Blackouts. Private Unternehmer übernehmen die Initiative und verkaufen mit enormen Profiten geschmuggelten Treibstoff an ihre Landsleute. Ein anderes Beispiel für eine gescheiterte Energiepolitik findet sich in Texas. Der Staat, eines der rohstoffreichsten Gebiete der USA, ist vom übrigen Stromnetz des Landes abgekoppelt und bildet eine weitgehend deregulierte "Insel". Als im Jahr 2021 ein Unwetter das Stromnetz zusammenbrechen ließ, führte dies zu einer Energiekrise in Texas mit fatalen Auswirkungen für viele Menschen. Hätte die Katastrophe verhindert werden können? Ist das privatisierte Stromnetz der Kern des Problems? Frankreich setzt traditionell auf Kernenergie, die gehört seit Ende des Zweiten Weltkrieges gewissermaßen zur nationalen Identität der Atommacht. Solange man die Gefahren, die potenziellen Folgekosten für Unfälle und Endlagerung nicht einberechnet, ist Atomkraft eine günstige und auf den ersten Blick saubere Alternative zu fossilen Brennstoffen. Der Bau der Anlagen erfordert hohe Investitionen, weshalb die Stromversorgung in Frankreich traditionell in staatlicher Hand liegt. Mittlerweile liegen die Probleme aber offen zutage: Fast die Hälfte aller französischen Atommeiler ist phasenweise wegen Altersschwäche stillgelegt, in den Sommermonaten ist wegen des Klimawandels häufig zu wenig Wasser in den Flüssen, weshalb viel zu wenig Kühlwasser zur Verfügung steht, was weitere Stilllegungen und steigende Strompreise zur Folge hat. Trotzdem setzt die französische Regierung konsequent auf den Bau neu entwickelter Reaktoren, die sich finanziell als Fass ohne Boden erweisen könnten. In Indien wird dagegen von der Regierung die Entwicklung weg von Kohle und hin zu Solar- und Windenergie vorangetrieben. Durch dezentrale Versorgung verspricht sie sich für die Bevölkerung eine Verbesserung der Lebensqualität. Ein anderer Vorreiter für erneuerbare Energien ist Marokko. Die Regierung setzt voll auf die Sonnenenergie und will durch ehrgeizige Großprojekte wie dem mitten in der Wüste erbauten Solarkraftwerk Noor langfristig zum global führenden Energieexporteur aufsteigen. In der vierteiligen Reihe "Geheime Weltmächte" gehen die Filmemacher der Frage auf den Grund, wer in wichtigen Lebensbereichen über die Zukunft der globalisierten Märkte bestimmt.
Land - für einige gleichbedeutend mit Nahrung oder Heimat. Für andere ist es vor allem eines: ein interessantes Spekulationsobjekt. Wer sind die wichtigsten Player im Kampf um das Land? An vielen Orten auf der Welt explodieren die Bodenpreise. Das Rennen machen oft Großinvestoren, hinter denen ein unübersichtliches Firmengeflecht aus Dutzenden Akteuren steht. Verlierer ist dabei die lokale Bevölkerung, die sich kein eigenes Land mehr leisten kann. Konflikte um Ackerflächen prägen heute weltweit das Leben der Menschen auf dem Land. Auf der einen Seite stehen dabei kleine Bauern und Bäuerinnen. Sie sind angesichts des Einbruchs der großen Finanzwelt in ihrem Lebensraum nicht länger dazu in der Lage, beim Überbietungswettbewerb um das Land mitzuhalten. Sie verlieren dadurch ihre Lebensgrundlage, in einigen Gebieten werden sie sogar aus ihren Heimatdörfern vertrieben. Doch überall auf der Welt regt sich dagegen Widerstand: Die Landbevölkerung lehnt sich auf gegen gesichtslose Profiteure staatlicher Regelungen, die weltweit die Entstehung von Megafarmen verstärken. Die Konflikte um das Land enden nicht selten gewalttätig - Aktivisten werden umgebracht, indigene Gruppen oder Kleinbauern werden eingeschüchtert, teilweise mit Militär- oder Polizeigewalt. Denn auch politische Eliten stehen in vielen Ländern im Verdacht, sich an den lukrativen Landverkäufen zu beteiligen. Es geht vor allem um Bodenschätze und Ackerland, auf dem Getreidearten angebaut werden, die sich auf dem internationalen Markt mit hohen Gewinnen verkaufen lassen. Ein Beispiel dafür ist Paraguay, wo sich wenige Großgrundbesitzer in Eintracht mit der Regierung über Jahrzehnte den Großteil des Landes angeeignet haben. Paraguay gilt daher mittlerweile als Land der Landlosen. Doch auch in Europa sind große Investoren auf dem Vormarsch. In Rumänien verschleiern sie ihren Besitz mithilfe von uneinheitlichen Registrierungsmethoden. In Deutschland können kleine Landwirtinnen und Landwirte an den Zukauf von Flächen kaum noch denken, da sie die Investition in einem Arbeitsleben gar nicht mehr hereinwirtschaften können. Doch auch ihre Pachtflächen drohen sie zu verlieren, denn die örtlichen Landbesitzer können den lukrativen Angeboten der Großinvestoren nur selten widerstehen. Die großen Unternehmen, die mittlerweile in Land investieren, stammen dabei ursprünglich oft gar nicht aus dem Agrarsektor, sondern haben beispielsweise im Einzelhandel hohe Profite gemacht. Angesichts von Finanzkrisen, Klimakrise und Kriegen suchen sie einen sicheren Hafen für ihr Geld. Denn Land verspricht nicht nur stetige Wertsteigerung, es wirft in der EU auch noch gutes Geld in Form von Agrarsubventionen ab. Und auch gut gemeinte westliche Entwicklungspolitik befeuert in einigen Gegenden der Welt das sogenannte Landgrabbing - obwohl eigentlich das Gegenteil bezweckt werden sollte. In der vierteiligen Reihe "Geheime Weltmächte" gehen die Filmemacher der Frage auf den Grund, wer in wichtigen Lebensbereichen über die Zukunft der globalisierten Märkte bestimmt.
Der Gütertransport ist die Lebensader des globalen Welthandels. Ein weltumspannendes, von großen Playern dominiertes Netz garantiert den reibungslosen Austausch zwischen den Kontinenten. Die Transportsysteme geraten zunehmend an ihre Grenzen: Überlastete Straßen, zu große Containerschiffe und die Luftfracht haben eine noch schlechtere Ökobilanz als Lkw und Schiffe. Wie steht es um den Warenverkehr? Und was muss geschehen, damit er zukunftsfähig wird? Die globalisierte Wirtschaft lebt davon, dass Güter innerhalb kurzer Zeit in jeden Winkel der Erde transportiert werden können. Wie wichtig der Frachtverkehr für das moderne Leben ist, zeigte sich schlagartig während der Coronakrise, als moderne Produktionsketten und die damit einhergehende Just-in-time-Fertigung durch gestörte Warenströme zusammenbrachen. Plötzlich wurde klar, dass es keineswegs gesichert ist, lebenswichtige Medikamente, Beatmungsgeräte, Impfstoffe oder Schutzmasken rechtzeitig dorthin zu bringen, wo sie gebraucht werden. Die Flugzeuge von Marktführer FedEx und anderen Schwergewichten wie DHL oder UPS blieben im Frühjahr 2020 am Boden. Das Transportvolumen der Branche brach in diesem Jahr um sechs Prozent ein. In dieser Krise sprangen lokale Anbieter ein, die nicht durch internationale Reisebeschränkungen ausgebremst wurden. Unternehmen wie Astral Aviation aus Kenia wurden zum Garanten fürs Überleben in dezentralen Regionen. Sie ergriffen die Chance, die sich bot, und luchsten den großen Konkurrenten im hart umkämpften Luftfrachtgeschäft Marktanteile ab. Die Frachtbranche arbeitet am profitabelsten, wenn sie Waren an bestimmten Orten bündelt und dann den Hauptweg mit großen, möglichst voll ausgelasteten Transportmitteln zurücklegt. Dieser Weg führt in rund 90 Prozent aller Fälle über die Ozeane dieser Erde. Deshalb haben Branchenriesen wie COSCO, Kuehne+Nagel oder Maersk in den vergangenen Jahrzehnten immer größere Containerschiffe gebaut. Das hat zur Folge, dass diese Giganten der Weltmeere immer weniger Häfen anlaufen können, sich vor diesen extra ausgebauten, teuren Häfen lange Staus bilden, die dann horrende Treibstoffkosten verursachen. Amazon reagiert seit Neuestem auf diese Entwicklung, indem das Unternehmen auf kleinere Schiffe setzt, die in günstigeren Häfen schneller abgefertigt werden können. Und auch auf dem Landweg zeigt Amazon untrüglichen Geschäftssinn. Der teuerste Abschnitt in der Lieferkette ist die sogenannte letzte Meile zum Endkunden. In Metropolen, wo Amazon Kosten einsparen kann, indem das Unternehmen seine Pakete selbst ausliefert, ist der Handelsriese dazu übergegangen, genau das zu tun. Zeichnen sich in abgelegenen Gegenden dagegen keine Vorteile ab, überlässt man den Transport gerne der Konkurrenz. Die Straße selbst ist einer der am härtesten umkämpften Transportwege. Unzählige Spediteure fahren mit ihren Lkw über die Kontinente dieser Erde und sichern die Versorgung der Menschen. Und sie nutzen die Straßen ab und verursachen Staus. Das Straßenproblem zeigt sich zum Beispiel an Kanadas Highway 401, wo eine Entlastungsstraße gegen den Protest von Umweltschützern gebaut werden soll, obwohl es bereits eine - private und daher mautpflichtige - Alternative gibt. Oder anhand des Autobahnsystems in Italien, das überwiegend in privater Hand liegt. Auf größtmögliche Effizienz getrimmt, bleibt dabei häufig die Sicherheit auf der Strecke - mit teilweise fatalen Folgen, wie zum Beispiel 2018 beim Einsturz der Morandi-Brücke in Genua. Kostendruck, geringe Margen, bislang ungelöste Umweltfragen, hohe Personalkosten und Investitionen: Die Transportbranche ist im Umbruch. Zentrale Frage dabei: Wer findet zuerst die technischen Lösungen der Zukunft, und wer bleibt bei diesem Wettlauf auf der Strecke? In der vierteiligen Reihe "Geheime Weltmächte" gehen die Filmemacher der Frage auf den Grund, wer in wichtigen Lebensbereichen über die Zukunft der globalisierten Märkte bestimmt.
Dürre, Schädlinge, Bevölkerungsexplosion: Vom Saatgut hängt unser Überleben ab. Wie funktioniert der Saatgutmarkt? Wer profitiert von neuen Züchtungen und hat im Kampf ums Saatgut die Nase vorn? Einst gab es viele kleine Züchter, nun dominieren wenige große Agrochemiefirmen den Markt, und deren Aktionäre sind oft internationale Großinvestoren. Auch den globalen Getreidehandel bestimmen nur eine Handvoll Unternehmen. Sind Landwirte Opfer dieser Entwicklung? Der Klimawandel stellt Züchter und Landwirte vor eine besondere Herausforderung: Das Saatgut muss an die neuen klimatischen Bedingungen angepasst werden und vor allem mit Trockenperioden gut klarkommen. Die moderne, industrialisierte Landwirtschaft, die weltweit das Überleben von Milliarden Menschen sichert, hat allerdings dazu geführt, dass rund um den Globus immer weniger Pflanzensorten und -arten angebaut werden. Viele sind bereits verschwunden. Um den genetischen Code seltener und alter Sorten zu retten, sind bereits im letzten Jahrhundert viele sogenannte Saatgutbanken entstanden. Hier werden Abertausende Sorten aufbewahrt, wissenschaftlich untersucht und weiterentwickelt. Schließlich kommen sie in den Saatgut-Tresor auf Spitzbergen, wo sie im ewigen Eis für spätere Generationen eingefroren werden. Viele alte Sorten werden auf unseren Feldern mittlerweile nicht mehr angebaut - weil sich die industrialisierte Landwirtschaft auf wenige, erfolgs- und profitträchtige Sorten spezialisiert hat. Mit neuen Methoden, zum Beispiel Modifikation von Pflanzengenen, haben sich neue Player am Markt etabliert. Chemie-Riesen wie Bayer, BASF, Syngenta oder Corteva züchten Pflanzen, die resistent gegen firmeneigene Pestizide sind, stellen Düngemittel her und andere chemische Produkte, die den Bauern weltweit das Leben erleichtern. Kehrseite der Medaille: Landwirtschaft wird auch für die anbauenden Betriebe immer mehr zum Investitionsgeschäft. Und überall auf der Welt sind riesige Monokulturen entstanden. Welche Folgen diese Monokulturen haben können, zeigt sich bei der Cavendish-Banane. Alle Bananen, die wir heute im Supermarkt kaufen können, gehören zu dieser einen Sorte. Und die wird derzeit weltweit von einem Pilz bedroht, der die Wissenschaft verzweifeln lässt. Gelingt es noch rechtzeitig, eine resistente Sorte zu züchten, bevor TR4 den gesamten Bananenbestand der Welt auslöscht? Viele Bauern profitieren von der Entwicklung in der modernen Landwirtschaft und machen gute Gewinne. Doch es regt sich auch Widerstand, sei es von Biobauern oder von Regierungen, die ihre Millionenbudgets für Düngemittel radikal reduzieren wollen - zum Teil mit fatalen Folgen. Über all dem steht die Frage, wie sich die Menschheit im Spannungsfeld zwischen Klimakrise, Profit und Nahrungsmittelsicherheit langfristig die Zukunft sichern kann. In der vierteiligen Reihe "Geheime Weltmächte" gehen die Filmemacher der Frage auf den Grund, wer in wichtigen Lebensbereichen über die Zukunft der globalisierten Märkte bestimmt.
Lobbyisten arbeiten im Schatten der Macht. Wie gehen sie dabei vor, und wie viel können sie bei Politikern erreichen? "Die Spur" will herausfinden: Wie funktioniert das System Lobbyismus? Lobbyismus ist wichtig in einer Demokratie. Doch wann ist er problematisch? In einem Experiment des ZDF gemeinsam mit abgeordnetenwatch.de schlüpfen die Reporter in die Rolle von Lobbyisten. Wie werden die Politiker auf sie reagieren? Im Namen einer fiktiven Lobby-Agentur kontaktieren die Reporter Dutzende aktive und ehemalige Bundespolitiker. Angeblich im Auftrag eines anonymen E-Zigaretten-Herstellers, dessen Interessen die Agentur vertritt. Die Aufgaben einer solchen Agentur: exklusive Informationen zu besorgen, die für die unternehmerischen Interessen ihrer Mandanten relevant sein können, und möglichst Türen zu Politik und damit zu Gesetzgebungsverfahren zu öffnen. In vielen Fällen bleibt es im Experiment beim Erstkontakt. Doch bei einigen Abgeordneten ist der Zugang zu Informationen erstaunlich leicht. Obwohl der vermeintliche Kunde nicht namentlich genannt wird, kommen die Reporter an nicht-öffentliche Informationen, und Anfragen werden für sie gestellt. Sie erhalten Angebote von Ex-Politikern, die heute selbst als Lobbyisten tätig sind, ihnen gegen entsprechende Honorierung einen Zugang zur Regierungsebene zu verschaffen. Welche Schlüsse lassen sich aus dem Experiment ziehen, und was bedeuten sie für die Demokratie? Warum ist Lobbyismus grundsätzlich wichtig? Und wann wird er zum Problem? Wie arbeiten Interessenvertreter der Industrie konkret? Diese und weitere Fragen beantworten der ehemalige Bundestagsabgeordnete und Lobbyismus-Kritiker Marco Bülow, die Politikwissenschaftlerin Wiebke Marie Junk und der Lobbyist Hendrik Hagemann. Wie die Politiker auf das Experiment reagieren und wie sie ihr eigenes Verhalten rechtfertigen, zeigt diese "Die Spur"-Dokumentation. Mehr unter https://diespur.zdf.de
Mithilfe künstlicher Intelligenz wird versucht, Wahlen zu beeinflussen. Im Superwahljahr 2024 wächst die Gefahr für die Demokratie. Wer steckt hinter manipulierten Bildern und Stimmen? Mit KI lassen sich sogenannte Deepfakes erzeugen. Diese Bilder, Videos und Audios sind kaum noch von echten zu unterscheiden. Die Technologie wird immer besser. Solche Desinformationen sind gefährlich, sie können bei Wahlen Verlierer zu Siegern machen. Die Reporterinnen Greta Buschhaus und Marlene Halser verfolgen die Spur eines KI-Fakes, der auf Demonstrationen in Deutschland mehrfach aufgetaucht ist. Vor allem bei Aufmärschen sogenannter Querdenker. Anhand dieser Spurensuche zeigen sie, wie solche Inhalte erstellt werden können und wie sie sich rasant verbreiten. Künstliche Intelligenz ist Segen und Fluch zugleich. In der Industrie, der Forschung und in vielen anderen Lebensbereichen lassen sich mithilfe künstlicher Intelligenz ganz neue Erkenntnisse gewinnen, viele zum Wohle der Menschheit. Doch die Entwicklung hat auch ihre Schattenseiten: Bilder und Stimmen lassen sich manipulieren. Da spricht beispielsweise der Bundeskanzler in den sozialen Netzwerken zur Bevölkerung, mit seiner Stimme und mit seinem Gesicht, aber keines seiner Worte ist wahr. Inzwischen fällt es selbst Experten schwer, zu unterscheiden, ob die Bilder und Stimmen echt sind oder mithilfe künstlicher Intelligenz manipuliert wurden. Ein anderes Beispiel: In der Slowakei tauchte vor der Parlamentswahl 2023 in den sozialen Netzwerken ein gefälschtes Audio auf. Darin gibt ein im Land populärer Politiker zu, er habe Wahlen beeinflusst, und er wolle die Bierpreise erhöhen. In dem Land mit fünf Millionen Einwohnern hatten sich über 500.000 Menschen die Audiodatei angehört. Am Ende wurde der Politiker nicht gewählt. Experten vermuten, dass die manipulierte Audiodatei das Wahlverhalten beeinflusst haben könnte. In den USA redet "Die Spur"-Autorin Greta Buschhaus mit David Evan Harris. Er ist Professor an der renommierten Berkeley-Universität und der Experte für die Risiken künstlicher Intelligenz. Er warnt: "Die Demokratie kann ohne eine grundlegende Idee von Wahrheit und Fakten und ohne eine Medieninfrastruktur, die uns hilft, die Welt um uns herum zu verstehen, nicht funktionieren." Das Problem hat auch die deutsche Bundespolitik erkannt. Tabea Rößner von den Grünen ist die Vorsitzende des Digitalausschusses im Deutschen Bundestag. Sie sagt, inzwischen habe man festgestellt, dass die Risiken für die Demokratie durch Manipulationen eben "sehr, sehr hoch" seien. Das Europäische Parlament hat inzwischen ein sogenanntes KI-Gesetz verabschiedet. Darin wird die KI, die dazu in der Lage ist, das Verhalten der Wähler zu beeinflussen, als "Hochrisikokategorie" eingestuft. Mit dem neuen Gesetz will man die Gefahren eindämmen. So weit, so gut - das Problem ist nur: Das Gesetz tritt erst in zwei Jahren in Kraft. Mehr unter https://diespur.zdf.de
Frauen verdienen im Job immer noch weniger als Männer. Zusätzlich schmeißen sie noch den Haushalt, erziehen Kinder und pflegen Angehörige. Ihr Armutsrisiko im Alter wird völlig unterschätzt. Viele Frauen kümmern sich zu wenig um ihre Finanzen. Rund 70 Prozent der heute berufstätigen Frauen fürchten, sich im Alter drastisch einschränken zu müssen. Hilde Fromm ist wütend. Über die gesellschaftliche Ungerechtigkeit, dass sie ihr Leben lang für ihre Arbeit generell schlechter bezahlt wurde als Männer. Aber auch über sich selbst, weil die 68-Jährige sich immer zu wenig Gedanken über ihre finanzielle Situation gemacht hat. "'Über Geld spricht man nicht', sagte man früher. So wurde ich erzogen, und so habe ich es ein Leben lang gehalten." Diese Sprachlosigkeit hat jedoch krasse Folgen: Als Rentnerin kommt Hilde Fromm finanziell kaum über die Runden. Unterstützung findet sie beim Verein Lebenshilfe e. V. Dort bekommt sie regelmäßig Einkaufsgutscheine, eine warme Mahlzeit und trifft Frauen, denen es genauso geht wie ihr. Mandy Mewes und Jana Schütze befinden sich in der Mitte des Lebens. Das heißt vor allem eins: viel Arbeit. "Haushalt, Familie, Job - sitzen tue ich eigentlich nur, wenn ich esse", berichtet Jana. Die 51-Jährige arbeitete früher als OP-Assistenz. Doch mit inzwischen vier Kindern, zwei Hunden und einem vollzeitarbeitendem Ehemann musste sie ihre Arbeitszeit einschränken. Der neue Teilzeitjob als Sterilisationsassistentin bringt rund 50 Prozent weniger Gehalt. Das hat drastische Auswirkungen auf Janas Rentenniveau. "Das macht man sich erst mal gar nicht klar, was Teilzeit für langfristige Folgen hat." Mandy Mewes droht die Armut nicht erst im Alter, sondern schon jetzt. Die heute 47-Jährige war jahrelang Gutverdienerin mit Dienstwagen, regelmäßigen Urlaubsreisen und schicker Wohnung. Mit der Geburt ihrer Tochter und der Trennung vom Partner kam der finanzielle Absturz: "Wir müssen jeden Cent zweimal umdrehen. Ein Besuch im Eiscafé ist für mich heute ein kaum bezahlbarer Luxus." Studentin Laura Stuhldreier will gar nicht erst in eine solche Situation kommen. "Wenn's um die eigenen Finanzen geht, sollte jede Frau selbst aktiv werden", findet die 22-Jährige. Jeden Monat legt sie kleinste Beträge ihres Studentenbudgets in Aktien an. Was erst mal nach sehr wenig aussieht, rechnet sich langfristig sehr wohl. Eine "ZDF.reportage" über Frauen in der finanziellen Armutsfalle.
Seit dem vorzeitigen Aus der Ampelkoalition steht fest: Eine neue Regierung muss sich um Deutschlands Probleme kümmern. Besonders um die Wirtschaft. Stark im Fokus: der Mittelstand. Kleine und mittlere Unternehmen bilden das Rückgrat der Wirtschaft. Sie bekommen steigende Energiepreise, Inflation, Fachkräftemangel und wachsende Bürokratie viel schneller zu spüren als große Firmen. Einige dieser Firmen sitzen im Gewerbegebiet Rheinbach bei Köln. Bereits im Jahr 2023 hat das ZDF zahlreiche dieser "Malocher" in ihrem Alltag begleitet, wie sie mit den Folgen von Corona, steigenden Energiekosten, Fachkräftemangel und Inflation zu kämpfen hatten. Wenige Wochen vor der vorgezogenen Bundestagswahl schaut der Film wieder vorbei und fragt nach, wie es ihnen aktuell geht und welche Erwartungen sie an eine neue Regierung haben. Zum Beispiel Claus Trilling. Er betreibt in der Region zwei Autohäuser. Das eine läuft einigermaßen, das andere steckt in tiefroten Zahlen. Sein Vertragspartner Opel fordert ihn auf, mehr E-Autos zu verkaufen. "Da kann ich nur drüber lachen. Die will keiner haben." Die Kaufzurückhaltung der Kunden sei regelrecht "brutal", sagt Trilling. Obstbauer Alexander Krings hatte Glück und konnte im Sommer 2024 einen neuen Stromvertrag abschließen, die befürchteten Preisexplosionen bleiben damit aus. Die Ernte 2024 war schlecht, die Kühllager mit regionalen Äpfeln sind schon jetzt deutlich leerer als üblich zu dieser Zeit. Aber es gibt neue Probleme: Bei den teureren Bioprodukten merkt er zudem eine zunehmende Kaufzurückhaltung. Tankstellenbetreiber Karl-Heinz Breuer schaut mit gemischten Gefühlen in die Zukunft. Dem großen verkehrspolitischen Projekt - weg vom Verbrennermotor, hin zur E-Mobilität - steht er sehr skeptisch gegenüber. Vor allem auch, weil die Verbraucher nicht mitziehen. "In wenigen Jahren werden wir auf einem riesigen Berg von E-Autos sitzen", prophezeit er. Breuer steht kurz vor der Rente und möchte seine Tankstelle in eine geordnete und krisensichere Zukunft überführen. Dafür will er seine langjährige Mitarbeiterin Renate Bach einarbeiten. Landschaftsgestalter Klaus Dietzler kämpft mit größeren Problemen als vor zwei Jahren. Ihm fehlen Aufträge, weil die gestiegenen Zinsen dafür sorgen, dass weniger gebaut wird - gerade im Einfamilienhausbereich. Früher wurden die Gärten dort direkt mitfinanziert. Diesen "Luxus" leisten sich jetzt nur noch wenige. Dafür ist seine Firma nach wie vor mit Aufträgen im Flutgebiet um Bad Neuenahr beschäftigt, und er hat zudem Stammkunden, die ihn mit kleineren Arbeiten beauftragen. Auch die Spritkosten sind nach wie vor eine Herausforderung (1500 bis 2000 Euro pro Monat), zumal er sich seine Baustellen in einem immer größeren Umkreis suchen muss. Das wiederum führt zu Unmut bei seinen Angestellten. Bei Ofenbauerin Sabine Finselberger hat der Generationswechsel bereits stattgefunden. Die Chefin ist in erster Linie Privatier, ihre beiden Söhne Kay und Nick führen nun die Geschäfte. Geblieben sind die Probleme - vor allem, gutes Personal zu finden, das dauerhaft an Bord bleibt. Einer der Arbeiter, den sie Anfang 2023 eingestellt hat, hat nach sechs Monaten im Sommer 2023 gekündigt, weil er nach einem halben Jahr fast genauso viel Arbeitslosengeld wie Lohn bekommt und dafür aber nicht aufs Dach muss. Finselberger beklagt, dass das Nichtstun in Deutschland viel zu gut honoriert wird und das ganze System des Arbeitslosengeldes überdacht werden muss. Darüber hinaus sagt sie, dass alle Familienbetriebe gerade extrem unter der aktuellen Wirtschaftsflaute leiden und sie mitverfolgt, wie die Betriebe am Rande der Pleite entlangschlittern, weil Bürokratie und Arbeitskräftemangel sie in die Knie zwingen. Für die Brüder Giorgio und Francesco Tartero laufen die Geschäfte nach wie vor gut. Nudeln werden immer gegessen, und trotz des Ukrainekrieges sind die Kosten für Weizengrieß glücklicherweise weiterhin stabil. Pasta Sassella hat sogar seine Produktion um einen Neubau erweitert. Im Januar 2025 soll darin eine neue Produktionsstraße in Betrieb genommen werden. Dann wollen die Brüder parallel in mehreren Straßen produzieren. So können sie die Nachtschicht abschaffen - und die hohen Personalkosten senken.
Wenn am 23. Februar ein neuer Bundestag gewählt wird, liegt ein besonderes Augenmerk auf den jungen Wählern. Viele stimmten zuletzt für die AfD. Auf sozialen Medien erreicht die AfD die Jungen besonders gut - andere Parteien hinken hinterher. Wie wichtig ist die Social-Media-Präsenz? Wird der Einfluss überschätzt? Und wie fühlen sich junge Menschen von Parteien angesprochen - welche Erwartungen haben sie? Söder beißt beherzt in eine Bratwurst, Scholz zeigt seine Aktentasche, Habeck setzt sich mit Wählern an den Küchentisch, Alice Weidel signiert T-Shirts - in den sozialen Medien werden Spitzenpolitiker auf einmal ganz menschlich. In diesem kurzen Winter-Wahlkampf sind TikTok und Co. sicher mit die wichtigsten Schauplätze. Dort trifft man die Jungen eher als am altbekannten Würstchenstand, bei Workshops und Diskussionsabenden - so die Strategie der Parteien. Nicht erst seit dem Interview zwischen Elon Musk und Alice Weidel liegt die AfD bei den Followerzahlen auf Social Media weit vorn. Auch bei den zurückliegenden Landtagswahlen im Osten Deutschlands und bei der Europawahl haben besonders viele junge Menschen der AfD und Union ihre Stimme gegeben - auch viele Kleinparteien schnitten in dieser Wählergruppe gut ab. "Zwischen TikTok und Wahlurne" begleitet vier jüngere Politiker während des Wahlkampfes: Philipp Türmer, Chef der Jusos. Emilia Fester, Bundestagsabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen. René Springer, Bundestagsabgeordneter der AfD. Anna Aeikens, CDU-Direktkandidatin aus Sachsen-Anhalt. Wie gehen sie auf junge Wählerinnen und Wähler zu? Parallel sprechen die Autorinnen mit Spitzenpolitikerinnen und Spitzenpolitikern wie Lars Klingbeil, Alice Weidel, Christian Lindner und Sahra Wagenknecht über deren Strategien im Wahlkampf. Viele junge Menschen kommen ebenfalls zu Wort: Was sind ihre Themen? Wie reagieren sie auf die Versuche der Parteien, sie für sich zu gewinnen? Wem vertrauen sie - und wie bewerten sie die Social-Media-Auftritte der Kandidatinnen und Kandidaten? Die Urteile reichen da von "angestaubt" und "nicht nahbar" bis zu unerwartet positiven Reaktionen etwa zu "Silberlocke" Gregor Gysi. Ende Februar werden nur etwa 13 Prozent der Wähler unter 30 Jahren, aber 42 Prozent der Wählerinnen über 60 Jahre sein. "Dadurch sind die Belange der Jugend nicht besonders im Fokus", sagt Generationenforscher Rüdiger Maas. Die ignorierte Jugend also, die AfD wählt? Politikberater Martin Fuchs sieht andere Gründe: Der allgemeine Diskurs habe sich verschoben, die AfD werde von vielen jungen Menschen nicht mehr als extrem wahrgenommen. "Rechts ist Popkultur geworden. Man kann sich heute öffentlich über Ausländer aufregen, ohne dass noch jemand widerspricht", sagt er. Nahezu alle großen Parteien nutzen TikTok, Instagram und Co., um potenzielle Wählerinnen und Wähler für sich zu gewinnen. Mal mehr, mal weniger erfolgreich. Was funktioniert auf den Plattformen wirklich? Nahbar sein sei gut - solange es authentisch bleibe, sagt Nina Poppel, Politik-Influencerin. Und nahbar heiße nicht, auf Inhalte zu verzichten: "Junge Menschen wollen auf TikTok abgeholt werden, dafür muss ich nicht zwingend tanzen."
Die nächsten zehn Jahre werden Deutschland verändern: 14,5 Millionen Menschen gehen in Rente. Wird es gelingen, die Rente zu sichern? Und wer wird den Preis dafür zahlen? Wenn die geburtenstarke Generation der Babyboomer in Rente geht, heißt das für die Rentenkassen: Sie alle werden in kürzester Zeit von Beitragszahlern zu Rentenempfängern. Die Gruppe der Rentner wird so stark und schnell wachsen, wie nirgendwo sonst auf der Welt. Jochen Breyer spricht mit Rentnerinnen und Rentnern, aber auch mit Menschen, die mitten im Arbeitsleben stehen und hoffen, dass auch sie eines Tages im Alter gut leben können. Er interviewt Experten und Politiker. Und reist auf seiner Suche nach Antworten bis nach Japan, das Land, in dem wir einen Blick auf unsere eigene Zukunft werfen können. Denn Japan hat das, was Deutschland bevorsteht, bereits hinter sich und heute die älteste Bevölkerung unter allen Industrieländern.
Steigende Preise belasten Familien und Unternehmen in Deutschland. Das drückt auf die Stimmung und macht gerade den Ärmeren das Leben schwer. Im Jahr 2024 stiegen die Verbraucherpreise in Deutschland um "nur" 2,2 Prozent. Zusammen mit den teils hohen Raten der Vorjahre aber ergibt sich ein Kaufkraftverlust von fast 15 Prozent in den letzten fünf Jahren. "Vor allem die kleinen Leute, die weniger haben, trifft die Inflation besonders hart." sagt Leonie S., eine Auszubildende aus Nordhessen. Seit eineinhalb Jahren spart sie für ihren Führerschein. "Ich kann nur Fahrstunden nehmen, wenn ich das Geld dafür habe", sagt sie. Mit durchschnittlichen Kosten von 3.000 bis 3.500 Euro allein in ihrer Region wird der Führerschein zu einem finanziellen Kraftakt - in Großstädten kann er sogar bis zu 5.000 Euro kosten. Auch Familien der Mittelschicht kämpfen mit den steigenden Preisen. Jule und Manuel aus Brandenburg wollen ihrem kleinen Sohn eine gesunde Ernährung ermöglichen. Doch Mutter Jule beschreibt, wie schwierig das geworden ist: "Ich stand im Laden und hab mir den Kassenzettel geben lassen, weil ich dachte, das kann nicht sein, dass es so teuer ist." Manuel, der täglich zwei Stunden nach Berlin pendelt, fühlt sich von der Inflation überrollt: "Es ist, als wäre die Arbeit plötzlich weniger wert, nicht weil der Arbeitgeber den Lohn kürzt, sondern wegen den äußeren Zuständen." Alleinstehende Rentnerinnen wie Brigitte J. aus München haben oft keine Reserven, um die gestiegenen Kosten aufzufangen. Sie verbringt viel Zeit damit, günstige Angebote für ihren Einkauf zu suchen. Die Wirtschaft bleibt ebenfalls nicht unberührt. Thorben Schröder, ein Gastwirt aus Nordrhein-Westfalen, musste seinen Mittagstisch einstellen: "Generell haben sich alle Dinge, die wir hier brauchen - Personal, Energie, Waren - sehr, sehr stark verteuert." Stattdessen kocht er jetzt für Kindergärten, um den Betrieb am Laufen zu halten. Nach einem Jahrzehnt sinkender Reallöhne stiegen diese 2024 erstmals leicht an, jedoch nicht genug, um die Verluste der letzten Jahre auszugleichen. Das Ergebnis: Viele Menschen sparen, was wiederum die Wirtschaft schwächt. Die Folgen der Preissteigerungen sind allgegenwärtig und belasten Gesellschaft und Unternehmen gleichermaßen. Die ZDF.reportage unterwegs zu Menschen, denen die Inflation die Luft zum Atmen nimmt.
Kriegsflüchtlinge und immer mehr Asylbewerber treffen auf überlastete Behörden. Die Willkommenskultur in Deutschland ist erschöpft - die Integration am Limit. Die Stimmung ist schlecht, bei Kommunen, die an der Unterbringung von Geflüchteten verzweifeln, bei Beratungsstellen, die Flüchtlinge in Arbeit bringen wollen und bei den Geflüchteten selbst, die sich integrieren wollen, aber unter den starren Regeln leiden. "Wir sind am Limit! Wir schaffen es nicht mehr", sagt Achim Brötel, Vorsitzender des Deutschen Landkreistags. Unterwegs in seinem Heimat-Landkreis im Neckar-Odenwald gibt Brötel offen zu, dass die Kapazitäten bei der Aufnahme Geflüchteter nahezu erschöpft seien, und die Politik endlich die Migration stärker begrenzen müsse. Jeden Monat kommen in die 7000 Einwohner Gemeinde 50 neue Geflüchtete. Die Herausforderungen sind enorm: Die Unterstützung der Ehrenamtlichen ist kaum noch da, zudem gibt es zu wenig Sprachkurse. Und, so ein Mitarbeiter, könne man sich "grundsätzlich schon mal fragen, was vor allem junge Männer in unserem Dorf die ganze Zeit machen sollen, denn arbeiten dürfen sie ja nicht." Im Burgenlandkreis in Sachsen-Anhalt kommen auf die rund 180.000 Einwohner gut 16.000 Menschen, die keinen deutschen Pass haben. Die Leiterin der Ausländerbehörde, Nicole Wenzel, erfährt mit ihren gut zwei Dutzend Mitarbeitenden Tag für Tag, wie kraftraubend die Arbeit ist. Alle hier sind motiviert, aber "ohne Geld, ohne das Personal, stoßen wir hier täglich an unsere Grenzen", sagt Wenzel. Die Ausländerbehörden müssen heute fast doppelt so viele Ausländer verwalten wie noch vor zehn Jahren. Der Frust ist auch bei den Menschen in den Ämtern groß, das legt eine Studie nahe. Denn ausgerechnet dort, wo der Fachkräftemangel gelöst werden soll, fehlt es an Personal. Auch die Situation an Deutschlands Schulen ist alarmierend. Dort fehlt es schon jetzt an bis zu 40.000 Lehrkräften. Schulleiterin Christiane Gühmann ist mittendrin in diesem System. Von den Grundschülern in der Essener Karlsschule haben etwa 60 Prozent einen Migrationshintergrund. "Zuwanderung ist herausfordernd, vor allem für eine kleine Grundschule wie unsere", sagt Gühmann. Zu wenig Platz und zu wenig Personal. Eine Sporthalle fehlt, so dass der Sportunterricht regelmäßig auf den Fluren stattfinden muss. "Wie wollen wir hier alle Kinder ordentlich ausbilden, geschweige denn gut integrieren?" Ratlosigkeit, auch wenn sie sich mit viel Engagement gegen die Probleme stemmen. Serdar Kazanci betreibt in Berlin-Kreuzberg einen Fischimbiss. Als Sohn eines türkischen Gastarbeiters ist er in Deutschland geboren, hat aber einen türkischen Pass: Serdar sieht unkontrollierte Zuwanderung kritisch und ist mit der Migrationspolitik der Regierung unzufrieden: "Ich bin ja selbst Ausländer, für mich ist jeder willkommen in Deutschland. Aber auch nur soweit, wie er sich an die Gesetze hält und an die gesellschaftlichen Normen." Gleich nebenan betreibt Ercan Yasaroglu ein Café und stößt in die gleiche Kerbe. Yasaroglu kam 1982 als politscher Flüchtling aus der Türkei nach Kreuzberg und nahm 1987 die deutsche Staatsbürgerschaft an. Die Männer sind sich einig: "Wenn die Regierung so weitermacht, machen sie unser schönes Deutschland kaputt." Dabei steht für die beiden eines fest: "Ohne Einwanderung würde unser Land gar nicht funktionieren." Eine ZDF-Reportage über erschöpfte Helfer und Migranten in Deutschland.
Mit dem Bruch der Ampelregierung und der Verkündung von schnellen Neuwahlen für den 23. Februar 2025 sind die Parteien gezwungen, quasi aus dem Stand ihre Wahlkampfmaschinerie hochzufahren. Bereits im Herbst 2024 hatte die Union entschieden, mit Friedrich Merz anzutreten. Die Nominierung von Olaf Scholz dagegen war in der SPD nicht unumstritten. So mancher wollte Boris Pistorius als Kanzlerkandidaten. Dieser entschied sich aber gegen eine Kandidatur. Mathis Feldhoff und Andreas Huppert begleiten für ihren Film "Kanzler und Herausforderer - Scholz und Merz im Wahlkampf" zwei Kandidaten, die kaum unterschiedlicher sein könnten. Beide durchlaufen während ihrer Kampagne eine zu beobachtende Veränderung. Während Friedrich Merz, der oft als ungeduldig und impulsiv gilt, versucht, sich kontrolliert und staatsmännisch zu geben, zeigt der oft leise und zurückgenommene Olaf Scholz plötzlich eine bisher unbekannte Seite - mit markigen Worten und klarer Kante. Der Film beobachtet die beiden Protagonisten bei ihrem Auftritt am Tag der Vertrauensfrage, bei den Vorbereitungen auf den Wahlkampf und bei Wahlkampfauftritten in der gesamten Republik. Die Autoren sprechen mit Weggefährten und Parteifreunden, die die Kandidaten über viele Jahre begleitet haben. Sie reden über Schwächen und Stärken, darüber, was Deutschland unter einem neuen oder dem alten Kanzler künftig zu erwarten hat. Der auffälligste Unterschied zwischen den beiden ist sicher ihr politischer Werdegang. Während Olaf Scholz in den vergangenen Jahrzehnten umfangreiche Erfahrungen in diversen Regierungen sammelte, beschränkt sich die politische Erfahrung von Friedrich Merz auf seine Tätigkeit als Abgeordneter. Scholz war Minister in zwei Regierungen unter Kanzlerin Angela Merkel sowie Erster Bürgermeister von Hamburg. In den vergangenen drei Jahren war er ein oft glückloser Bundeskanzler der ersten Ampelkoalition aus SPD, Grünen und FDP. Ein Umstand, auf den er selbst und sein Umfeld bei jeder Gelegenheit hinweisen. Friedrich Merz war Europa- und Bundestagsabgeordneter, als er 2000 überraschend Fraktionschef der CDU/CSU-Bundestagsfraktion wurde. Eine Funktion, aus der ihn schon zwei Jahre später die damalige CDU-Vorsitzende Angela Merkel verdrängte. 2009 wechselte Merz dann in die Wirtschaft, bekleidete als Rechtsanwalt verschiedene Aufsichtsratsmandate. Erst 2018 gelang ihm das vielleicht überraschendste Comeback der deutschen Politik, als er für den CDU-Vorsitz kandidierte. Nach zwei gescheiterten Anläufen wurde er 2022 schließlich gewählt. Was treibt die Kandidaten an, was macht sie aus? Fragen, die Mathis Feldhoff und Andreas Huppert stellen. Und kann Friedrich Merz den Vorsprung in den Umfragen bis zum Wahltag retten? Oder droht ein ähnliches Desaster wie 2017, als die Uneinigkeit der Union den sicher geglaubten Wahlsieg in der heißen Phase zerbröseln ließ? Und woher nimmt Olaf Scholz, der als der unbeliebteste Kanzler der Republik gilt, die Zuversicht, das Ergebnis bis zum 23. Februar zu seinen Gunsten zu drehen?
Alice Weidel ist eine der umstrittensten politischen Figuren in Deutschland. Hoffnungsträgerin und Idol für die einen, Feindbild und Hassfigur für die anderen. Sie ist die Kanzlerkandidatin der AfD. Eine Neo-Liberale, die die freien Kräfte des Marktes lobte, Margaret Thatcher als Vorbild nannte und jetzt eine Partei führt, die sich als "patriotische" Partei präsentiert und in Teilen rechtsextremistisch ist. Der Film "Alice Weidel - Ein Porträt" begleitet die AfD-Kanzlerkandidatin durch den Wahlkampf. Alice Weidel ist Parteivorsitzende und Fraktionsvorsitzende der AfD. Berlin ist der Mittelpunkt ihres politischen Wirkens. Dort lässt sich ihre politische Entwicklung nachzeichnen von "Gaulands Mädchen" - als Sidekick für den Bundestagswahlkampf 2017 - bis zur (fast) unangefochtenen Spitzenfrau der AfD. Im AfD-Bundesvorstand vollzog sich auch Weidels Radikalisierung. 2017 noch im Petry-Lager, die den extremen Björn Höcke aus der Partei werfen will, arrangiert sie sich nach und nach mit dem extremistischen Flügel. Alice Weidel: eine Politikerin voller Widersprüche. Wie wurde sie, wer sie heute ist, und wie geht sie mit diesen Widersprüchen um? Mehr unter https://zdf.de
Robert Habeck startet Mitte November 2024 mit hohen Ansprüchen und vollem Risiko in ein Abenteuer: als Kanzlerkandidat der Grünen. Doch wie stehen seine Chancen? Habecks Ansehen hat auch durch umstrittene Entscheidungen als Wirtschaftsminister gelitten. Während einige ihn für den wirtschaftlichen Abstieg verantwortlich machen, sehen andere ihn als Hoffnungsträger. Wer ist Habeck wirklich? Was treibt ihn an? Der Film "Robert Habeck - Ein Porträt" begleitet den grünen Kanzlerkandidaten durch den Turbo-Wahlkampf, zu Gesprächen mit Bürgerinnen und Bürgern und zu seinen vorerst letzten Terminen als Minister. Wegbegleiter und Archivmaterial zeichnen dabei ein vielschichtiges Bild seines Werdegangs: vom Schriftsteller und Philosophen zum Politiker, vom Minister zum Kanzlerkandidaten. "Wenn es uns ganz weit trägt, dann auch ins Kanzleramt" - mit diesen Worten beschwört Habeck seinen hohen Anspruch und die damit verbundene Hoffnung. Der Film von Lars Seefeldt beleuchtet politische Erfolge, Rückschläge und die Frage, wie viel Machtstrategie tatsächlich hinter dem Bild des "netten Robert" steckt.
Informativ, hintergründig, analytisch: die Nachrichten des Tages aus Deutschland und der Welt. Mit Berichten, Reportagen und Interviews aus Politik, Gesellschaft und Kultur.
In dem völlig verwüsteten Niemandsland an der Westfront haben sich die Soldaten beider Kriegsparteien in befestigten Schützengräben verschanzt. Über ihren Köpfen tobt ein Luftkampf. Im Verlauf des Ersten Weltkrieges treiben sowohl das deutsche Kaiserreich als auch die alliierten Mächte der Entente technische Innovationen im Flugwesen entschlossen voran. Eine Entwicklung, die zur Geburtsstunde der britischen Royal Air Force wird. Entlang der Westfront haben sich die Kriegsparteien in Schützengräben verschanzt. Schon kleinste Geländegewinne fordern unfassbar viele Opfer. In diesem Zusammenhang gewinnt eine technische Innovation an Bedeutung, die zuvor nur als Kuriosität und Spielzeug verschrobener Reicher galt: das Flugzeug. Zunächst eingesetzt, um Aufklärung zu betreiben und Ziele für die Artillerie zu markieren, werden Flugzeuge bald schon zu einem entscheidenden Instrument der aktiven Kriegsführung. Frankreich und Großbritannien treiben die Entwicklung neuer - nun mit synchronisierten Maschinengewehren bewaffneter - Flugzeuge voran. Die grausamen Schlachten von Verdun, von Arras und an der Somme werden so auch zum Schauplatz der ersten Luftkämpfe der Geschichte. In dieser zweiteiligen Dokumentation kommen namhafte Historiker zu Wort, Spielszenen zeichnen den Horror nach, erschütternde Schriftstücke gewähren Einblick in die Gedankengänge der beteiligten Piloten, Späher, Soldaten und Befehlshaber.
Die Westfront im Ersten Weltkrieg - während die Soldaten in blutige Grabenkämpfe verwickelt sind, wird die Neuerfindung Flugzeug zu einer wichtigen Kriegsmaschine weiterentwickelt. Wenig mehr als ein Jahrzehnt nach dem Erstflug der Brüder Wright werden Flugzeuge im Verlauf des langwierigen und grausamen Stellungskrieges zu einer immer mächtigeren Waffe. Denn wer die Lufthoheit erringt, kann den Kriegsverlauf entscheidend beeinflussen. Der Erste Weltkrieg, einer der blutigsten Konflikte in der Menschheitsgeschichte. Entlang der Westfront haben sich die Kriegsparteien in Schützengräben verschanzt. Schon kleinste Geländegewinne fordern unfassbar viele Opfer. In diesem Zusammenhang gewinnt eine technische Innovation an Bedeutung, die zuvor nur als Kuriosität und Spielzeug verschrobener Reicher galt: das Flugzeug. Zunächst eingesetzt, um Aufklärung zu betreiben und Ziele für die Artillerie zu markieren, werden Flugzeuge bald schon zu einem entscheidenden Instrument der aktiven Kriegsführung. Frankreich und Großbritannien treiben die Entwicklung neuer - nun mit synchronisierten Maschinengewehren bewaffneter - Flugzeuge voran. Die grausamen Schlachten von Verdun, von Arras und an der Somme werden so auch zum Schauplatz der ersten Luftkämpfe der Geschichte. In dieser zweiteiligen Dokumentation kommen namhafte Historiker zu Wort, Spielszenen zeichnen den Horror nach, erschütternde Schriftstücke gewähren Einblick in die Gedankengänge der beteiligten Piloten, Späher, Soldaten und Befehlshaber.
Der Panzer ist eine Idee, so alt wie der Krieg. Welcher Soldat wünscht sich nicht, unverwundbar zu sein, beweglich - und trotzdem kämpfen zu können? Anlässlich des 100. Jahrestages der ersten großen Panzerschlacht am 20. November 1917 begibt "Panzer!" sich auf die Spur dieser Idee - von den Ursprüngen bis heute - und wagt einen Blick in die Zukunft. Die Serie taucht ein in die Geschichten derer, die Panzer erfanden, bauten und fuhren, die in ihnen kämpften, töteten oder durch sie starben. Die Zuschauer hören aus den Tagebüchern der frühen Panzerpioniere und erleben exklusive Interviews mit Panzer-Veteranen vom Zweiten Weltkrieg bis heute, mit renommierten Panzer-Generälen und Experten. In vier Folgen taucht die Serie in den Panzer ein - und nimmt ihn auseinander. Sie hinterfragt die Psychologie des Panzers ebenso wie die Funktionsweise seiner Ketten, seiner Kanonen und seiner Panzerung. Sie erklärt, wie und warum die Panzer entstanden, und begleitet Schritt für Schritt ihre Evolution. Und sie entdeckt die bedeutendsten Panzer aller Epochen. Die Filme zeigen die wichtigsten Panzer in teilweise erstmals zugänglichem und größtenteils neu abgetastetem und restauriertem Archivmaterial. Sie tauchen in erklärenden Animationen tief in ihr Inneres ein, um den Mythos Panzer ein für alle Mal zu verstehen. Doch das ist nicht alles. Die berühmtesten Panzer aller Zeiten gibt es bis heute - die Filme lassen sie wieder fahren und machen sie so hautnah erlebbar.
Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges hofften viele Völker Osteuropas, die durch Russland, Deutschland und Österreich-Ungarn beherrscht waren, auf Freiheit und Eigenständigkeit. Aber die neue Friedensordnung sorgte für Chaos: Polen kämpfte gegen Russland, die Ukraine wurde von Russland und Polen besetzt, und im Baltikum tobten Kämpfe an vielen Fronten. Die Dokumentation zeigt, wie die Ereignisse vor hundert Jahren die politische Agenda bis zum heutigen Tag beherrschen.
Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges stand neben dem Vertrag von Versailles auch ein anderer Ort für die Neuordnung der Welt: Sèvres, ein Pariser Vorort. Dort besiegelten die Siegermächte Frankreich, Großbritannien und die USA das Schicksal eines großen Imperiums: Das Osmanische Reich sollte für immer zerschlagen werden. Die Folgen sind bis heute unübersehbar: Der Nahe Osten brennt, wird von Krieg und Terror überzogen. Die Dokumentation zeigt die Fehler und ihre Auswirkungen auch hundert Jahre später auf.
Die Weimarer Republik war zweifellos ein Aufbruch in die Moderne, hatte aber zu viele Gegner, die die Uhr wieder in die Vergangenheit zurückstellen wollten. Die Mehrheit der Deutschen war noch nicht reif für eine Demokratie. Viele waren verbohrt in ihren Weltanschauungen. Die autoritäre Kaiserzeit und der Erste Weltkrieg hatten die Männer zu kriegerischen, gewaltsamen Lösungen erzogen. Sie waren nicht fähig zum in der Demokratie üblichen Ausgleich und Kompromiss. Ein Freund-Feind-Denken beherrschte die Köpfe und mündete in Saal- und Straßenschlachten. Ein Gefühl des ständigen Bürgerkriegs und einer ständigen Bedrohung durch den Gegner bedrückte die Menschen. Eine gespaltene Republik. Die Sehnsucht nach einer obrigkeitlichen Autorität war größer als das Bedürfnis, das politische Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Weimar war ein Scheitern in Raten. Die Mehrheit der Deutschen empfand den Versailler Vertrag als ungerecht und eine Schmach. Um es psychologisch zu sagen: Diese narzisstische Kränkung war zu groß. Eine höhere Akzeptanz wäre vielleicht durch ein wirtschaftliches Wohlergehen breiterer Bevölkerungsschichten zu erreichen gewesen, wie in Westdeutschland nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Weimarer Republik hat nie ihre Identität gefunden. Es gab höchstens "Vernunftrepublikaner". Irgendwann hat sie dann auch ihre Koordinaten verloren.