Die Fußball-EM 2024 auf TV.de
Jetzt 20:15 22:30
Zeit auswählen
Datum auswählen
Mo Di Mi Do Fr Sa So 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21

TV Programm für ZDFinfo am 18.07.2024

Zeitreise 04:15

Zeitreise: Die Welt im Jahr 1500

Geschichte

In der zweiten Staffel der "Terra X"-Zeitreise taucht der Berliner Archäologe Matthias Wemhoff erneut in die Parallelgeschichte der Zivilisationen der Jahre 500 und 1500 nach Christus ein. Wie groß waren die Gemeinsamkeiten, wie stark die Unterschiede? Durch den parallelen Blick auf weit auseinanderliegende, oft nichts voneinander wissenden Kulturen entsteht ein neues, spannendes Geschichtsbild. In der Welt des Jahres 1500 haben Kirchen noch große Macht. Insbesondere die katholische Kirche hat das Leben der Menschen im Griff, wie Matthias Wemhoff in den Archiven der apostolischen Bußbehörde in Rom entdeckt. Hier lagern Berichte von einfachen Menschen, die den Papst um Vergebung ihrer Sünden baten. Darunter auch der ungewöhnliche Fall eines schottischen Priesters, der bei einem Fußballspiel einen Mönch mit einem rüden Foul stoppte. Der verletzte Spieler starb noch auf dem Spielfeld. Um Absolution zu erhalten, schilderte der Priester den Unfall bis ins kleinste Detail. Europa geht damals unaufhaltsam einer neuen Zeit entgegen. So erkennt Kopernikus, dass sich die Erde um die Sonne dreht, und stellt damit das Menschen- und Gottesbild auf ein neues Fundament. Andere Zeitgenossen hängen unterdessen noch dem alten Glauben an Magie und Hexen an, so auch Martin Luther. Der Reformator stellt zwar heftig die Macht des Papstes infrage, ist aber gleichzeitig Anhänger der Hexenverbrennung. Die bahnbrechenden Entdeckungen der spanischen Seefahrer nimmt er kaum wahr, auch die revolutionäre Kunst Michelangelos oder Leonardo da Vincis beeinflusst sein Weltbild nicht. Dabei ist Leonardo da Vinci nicht nur ein genialer Künstler, Erfinder und Ingenieur, sondern auch ein umtriebiger Geschäftsmann. Matthias Wemhoff entdeckt in Istanbul einen Brief Leonardos, in dem er sich dem osmanischen Sultan Bayezid II. als Architekt einer gigantischen Brücke über das Goldene Horn anbietet. Doch Bayezid bevorzugt Michelangelo, den alten Rivalen Leonardo da Vincis, aber der lehnt ab. Der Siegeszug der Osmanen macht in Istanbul im Jahr 1500 vieles möglich, auch wenn einige Neuerungen im Verborgenen stattfinden müssen. Eine verschworene Gemeinschaft von Muslimen und Christen trifft sich heimlich, um ein neues, noch illegales Getränk zu genießen: den Kaffee. Wer beim Konsum erwischt wird, dem droht eine Strafe. Auch an anderen Orten treten Neuerungen ihren Siegeszug an, selbst wenn sie verboten sind. Venedig ist im 16. Jahrhundert die Stadt, in der über 800 Inquisitionsverfahren oftmals wegen Bagatellen geführt werden. Und dennoch trauen sich die Venezianerinnen, heimlich Alchemisten zu besuchen, die ihnen mit allerlei Tinkturen die Haare blond färben. Das neue Schönheitsideal der "Bella Bionda" ist geboren. Auf den technologischen Fortschritt setzen im Jahr 1500 vor allem die Spanier und Portugiesen mit ihren Schiffen. Es sind meist Abenteurer in ihren Diensten, die den Globus neu vermessen. Doch mit dem Fortschritt kommt auch die dunkle Seite der Macht in die neu entdeckten Länder: Mit ihren Feuerwaffen rotten die Spanier die Azteken und Inka nahezu aus. Eingeschleppte Krankheiten aus der Alten Welt töten Hunderttausende Eingeborene. Als die Portugiesen fast zeitgleich in Japan landen, haben auch sie Musketen im Gepäck. Umso verwunderter sind sie, dass der alte Kriegerstand des Landes, die Samurai, die Feuerwaffe aus moralischen Gründen verdammt. Ein in der Weltgeschichte einmaliges Phänomen und eine Haltung, die den Europäern fremd bleibt und den europäischen Siegeszug vereinfacht. 1500 ist eine Zeit der fortschreitenden Expansion. Europa baut Weltreiche auf, sei es in Amerika, sei es in Asien. Immer mit Unterstützung der Kirche. Es geht um Gold, um Gewürze und immer auch um die Bekehrung der sogenannten Heiden. Der kulturelle Reichtum bleibt den Eroberern fremd und verschlossen. Den Seefahrern gelingt aber beiläufig etwas anderes: Sie legen den Grundstein für ein erstes Welthandels- und Kommunikationssystem und werden so zu Wegbereitern der Globalisierung. Mit all den Vor- und Nachteilen, die uns heute noch beschäftigen. Matthias Wemhoff entführt die Zuschauer in die Welt der damaligen Innovation und Neuordnung, die heute kaum aktueller sein könnte.

Zeitreise 04:45

Zeitreise: Die Welt im Jahr 1800

Geschichte

In der dritten Staffel der "Terra X-Zeitreise" taucht der Berliner Archäologe Matthias Wemhoff erneut in die Parallelgeschichte der Zivilisationen ein, diesmal in das Jahr 1800. Der Blick auf zeitgleiche Kulturen weltweit, die sich weit entfernt voneinander unabhängig entwickelt haben, eröffnet ein spannendes Geschichtsbild. Dadurch werden erstaunliche Gemeinsamkeiten, aber auch grundlegende Unterschiede offenbar. Auch diese "Terra X-Zeitreise" führt den Berliner Archäologen Matthias Wemhoff rund um den Globus. Um 1800 ist Europa bereits durch Fortschritt und Technik geprägt. Aber gegen Naturgewalten sind die Menschen machtlos. Im Sommer des Jahres 1816 verursacht ein Vulkanausbruch in Indonesien einen Ascheregen, der weltweit zu Missernten und Hungersnöten führt. Menschen und Tiere hungern, viele sterben. Aus dieser Not heraus erfindet Karl Drais in Mannheim ein Fahrzeug ohne Pferde: Seine Laufmaschine wird zum Vorläufer des ersten Fahrrads. Die Technik nimmt weltweit an Fahrt auf. Vielerorts herrscht Aufbruchstimmung, geografische Distanzen werden immer schneller mithilfe der Eisenbahn und ersten Fluggeräten überwunden. Neue Navigationsgeräte helfen den Kolonisten, zielsicher entfernte Winkel der Erde anzusteuern, wo alte und neue Welten aufeinanderprallen - Kulturen, die manchmal kaum unterschiedlicher sein könnten. So herrscht im Tausende Kilometer von Deutschland entfernt gelegenen Hawaii König Kamehameha aufgrund einer sehr ungewöhnlichen Legitimation: Er surft. Wellenreiten gehört zu den gesellschaftlichen Codes, die das Leben auf Hawaii über viele Jahrhunderte regeln, wie Matthias Wemhoff anhand von Petroglyphen zeigen kann. Ein neuer Zeitgeist erfasst damals auch die Politik. In Frankreich wird die Revolution ausgerufen, die Europa heftig durcheinanderwirbelt. Schließlich bringt Napoleon als Konsul und Kaiser fast ganz Europa unter seine Kontrolle. Aber weder von Napoleon noch von Kamehameha I. dürfte damals je ein Chinese gehört haben. 1793 schickt der englische König George III. eine Delegation zu Kaiser Qianlong, aber der will keinen Handel mit England. Mithilfe von Opium erringt die britische Ostindien-Kompanie schließlich den wirtschaftlichen Sieg über das riesige Reich, indem sie Zehntausende Chinesen zu Abhängigen macht. Die Handelsgesellschaft entwickelt sich zum weltweit größten Drogenhändler. Immer wieder wird deutlich, dass die Begegnung mit der westlichen Welt für viele alte Kulturen ein zweischneidiges Schwert ist. Matthias Wemhoff führt uns durch die Zeit um 1800, weist auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede hin und zeigt vor allem auch, welche kulturellen Errungenschaften von damals wir heute noch in unserem Alltag finden. Eine Zeitreise, die im Heute endet.

Öl. Macht. Geschichte 05:30

Öl. Macht. Geschichte: Der Weg ins Erdölzeitalter

Geschichte

Der erste Milliardär der Geschichte verdiente sein Geld mit Öl: John D. Rockefeller. Der Rohstoff beeinflusste zwei Weltkriege entscheidend. Und: ohne Benzin - keine Autos. Die Entdeckung des Erdöls glich seinerzeit einem Wunder: Petroleumlampen erhellten Wohnzimmer wie nie zuvor, ölbetriebene Maschinen arbeiteten so effektiv wie 50 Arbeiter. Seine Kraft bescherte der Menschheit ein nie gekanntes Wirtschaftswachstum. Mitte des 19. Jahrhunderts begann der Aufstieg des Erdöls. 50 Jahre später verhalf Benzin dem Auto zu einer unvergleichlichen Erfolgsgeschichte. Im 21. Jahrhundert erweiterte sich die Stoffpalette des petromodernen "Way of Life" immer rasanter: Reinigungsmittel, Pharmaka, Kosmetik, Plastikspielzeug - keine Kreditkarte ohne Plastik, und auch die Computerwelt ist eine Öl-Welt. Tastaturen und Monitore, Smartphone- und Tablet-Gehäuse - alles basiert auf dem Rohstoff. Deshalb war und ist der Ölpreis die wichtigste Zahl der Erde. Andreas Sawall zeichnet in zwei Teilen den weltweiten Siegeszug des Erdöls nach. Von den Anfängen seiner industriellen Ausbeutung in den USA zum wichtigsten Schmierstoff internationaler Beziehungen und Auslöser globaler Krisen. Anhand zahlreicher Fundstücke aus internationalen Archiven und mittels Interviewpartnern, wie dem Physiker Harald Lesch, dem italienischen Historiker Giuliano Garavini, dem Schweizer Buchautor und Journalisten Daniel Ammann und anderen, entsteht ein vielschichtiges Porträt eines Rohstoffes, der über viele Jahrzehnte - und bis heute unverändert - unseren Alltag prägt. Die aufwendige Recherche bilanziert, wie das schwarze Gold schon vor mehr als 100 Jahren Begehrlichkeiten weckte. Das Spannende: Öl macht nicht nur Geschäftsleute, sondern auch demokratisch gewählte Regierungen moralisch äußerst flexibel.

Öl. Macht. Geschichte 06:15

Öl. Macht. Geschichte: Wie das schwarze Gold die Welt beherrscht

Geschichte

Macht und Erdöl sind untrennbar verbunden. Als wichtigste Energiequelle bestimmt Erdöl über Aufschwung und Niedergang, über Armut und Kriege. Auch Stabilität von Staaten hängt am Öl. Wie das schwarze Gold bestehende Machtverhältnisse über Nacht verändern kann, bekam der Westen 1973 zu spüren. Die OPEC verringerte die gelieferte Ölmenge als Strafe für die Einmischung in den arabisch-israelischen Krieg. Nun erkennt der Westen seine Öl-Abhängigkeit. Die Erdölkrise 1973 war rückblickend eine vertane Chance. Die Forschung stand in den Startlöchern, um Technologien für den Einsatz erneuerbarer Energien zu entwickeln. Stattdessen hat bis heute kein Konflikt und kein Krieg die Abhängigkeit vom Öl verändert. Im Gegenteil, der petromoderne "Way of Life" hat unser Leben voll im Griff. Egal, ob Reinigungsmittel, Pharmaka, Kreditkarte oder Smartphone - alles basiert auf dem Rohstoff. Eine Abkehr vom Öl scheint unvorstellbar. Öl ist noch immer in großen Mengen verfügbar und billig. Vorbei die Annahme, die USA würden ewig auf den Mittleren Osten angewiesen sein. Die heiß umstrittene Fracking-Technologie ließ die USA zum weltgrößten Ölproduzenten aufsteigen. Auch Russland möchte weiterhin aus seinen Bodenschätzen den größtmöglichen Profit schlagen. Die Karten im Öl-Poker werden gerade wieder neu gemischt. Doch die wichtigste Frage der Zukunft ist die gleiche, die man sich schon 1973 gestellt hatte: Schafft die Menschheit es, sich aus der Abhängigkeit des schwarzen Goldes zu befreien? Anekdotenreich und vielschichtig zeichnet Andreas Sawall den Aufstieg des klebrigen Rohstoffes zum globalen Schmierstoff bis zum heutigen Tage nach, mittels Archivaufnahmen und zahlreicher prominenter Interviewpartner, wie zum Beispiel Harald Lesch und Daniel Ammann, dem Autor des Buches "King of Oil".

Ermittler! 07:00

Ermittler!: Gefährliche Doppelleben

Recht und Kriminalität

Ein selbstsüchtiger Täter, eine Leiche im Flussbett und ein Mann, der nur wegen einer Platzwunde eine Vergiftung überlebt. Doppelleben fliegen auf, und schreckliche Geheimnisse und Ereignisse kommen ans Licht: Die Mordermittler Becker und Eisenried kommen in diesen beiden Fällen an ihre Grenzen. Die schwangere Bianca P. wird vermisst, angeblich soll sie nach Dänemark ausgewandert sein. Aber stimmt das wirklich? Eine lebensbedrohliche Medikamentenvergiftung wird dank einer Platzwunde entdeckt, aber wer wollte Josef A. vergiften und warum? Biancas Freunde und Familie machen sich Sorgen, denn die im sechsten Monat schwangere Frau ist plötzlich verschwunden. Zuletzt hatte sie zwar eine kurze SMS geschrieben, sie sei nach Dänemark gezogen, und ihr Freund, der Vater ihres ungeborenen Kindes, bestätigt das, aber Familie und Freunde zweifeln daran. Bianca P. hatte wichtige Termine bei ihrer Frauenärztin, und sie ist als äußerst zuverlässig bekannt. Aber wenn sie nicht in Dänemark ist, wo ist sie dann? Und warum sollte ihr Freund lügen? Kommissar Becker weiß, er muss die Frau so schnell wie möglich finden, und während seiner Ermittlungen wird er Geheimnisse lüften, die alle schockieren. Josef A. hat eine Platzwunde, die nicht aufhört zu bluten, und begibt sich deshalb ins Krankenhaus. Dort entdecken die Ärzte, dass er eine lebensgefährliche Überdosis Marcumar im Blut hat. Marcumar ist ein Blutverdünner, der bei Überdosierung zum Tod führen kann. Die Ärzte informieren die Kripo. Die Ermittler Alfred Eisenried und Stefan Maily sind sich sicher: Jemand trachtet Josef A. nach dem Leben. Schnell stellt sich heraus, dass nur zwei Personen in Betracht kommen, Josef A. zu vergiften: seine Ehefrau oder seine Putzfrau. Aber welche der beiden Frauen war es? Und warum wollte sie Josef A. töten? Kann es sein, dass er etwas verheimlicht?

Insel des Bösen - Jersey 07:30

Insel des Bösen - Jersey: Schatten im Paradies

Recht und Kriminalität

Ab Ende der 1950er werden auf der Kanalinsel Jersey über viele Jahre immer wieder Frauen und Kinder missbraucht. Die Ermittler tappen lange im Dunkeln - bis zu einem Verkehrsdelikt 1971. Verkehrssünder Edward Paisnel entpuppt sich als die "Bestie von Jersey". Trotz der Festnahme bleibt die Arbeit der Behörden mangelhaft, da bereits zuvor Spuren auf Paisnel hindeuteten. Die anschließenden Ermittlungen offenbaren das ganze Ausmaß des Skandals. Im Auftakt der vierteiligen Dokumentation über den jahrzehntelangen Missbrauch auf Jersey blicken ehemalige Ermittler und Opfer zurück auf eine ganze Reihe von sexuellen Übergriffen im Laufe von 40 Jahren. Immer wieder kommt es durch Personen, die im nahen Umfeld von Kindern arbeiten, zu Misshandlungen. Doch obwohl einige Vorfälle gemeldet werden, unternehmen die Behörden nichts. Das liegt auch am exekutiven System der Insel. Neben der Berufspolizei gibt es in jeder der zwölf Gemeinden eine ehrenamtliche Polizei, deren zivile Mitglieder von den Bürgern gewählt werden und de facto mehr Macht besitzen als ihre professionellen Kollegen. Zudem kommt es zwischen den Behörden immer wieder zu Streit über Befugnisse und Entscheidungsgewalt. Erst als Anfang der 2000er-Jahre mit Graham Power ein neuer Polizeichef ernannt wird, werden die Missbrauchsfälle neu aufgerollt. Die Ermittler sind vom Ausmaß der Gräueltaten schockiert.

heute Xpress 08:13

heute Xpress

Nachrichten

Egal, ob Politik, Wirtschschaft, Kultur oder Gesellschaft - das Nachrichtenmagazin informiert kurz und knackig über aktuell relevante Themen.

Insel des Bösen - Jersey 08:15

Insel des Bösen - Jersey: Ein grausiger Fund

Recht und Kriminalität

Jahrzehntelang ignorieren die Behörden die Missbrauchsfälle auf Jersey. Bis Anfang 2000 Gesundheitsminister Syvret anfängt, Fragen zu stellen. Kurz darauf verliert er sein Amt. Auch nach seiner Absetzung als Minister kämpft Stuart Syvret weiter für Gerechtigkeit. Unterstützung erhält er vom Polizeichef. Als im ehemaligen Waisenhaus Haut de la Garenne Knochen gefunden werden, stürzen sich die Medien auf den Fall - mit weitreichenden Folgen. In dieser Folge der vierteiligen Dokumentation über den jahrzehntelangen Missbrauch auf Jersey steht der Kampf des damaligen Ministers für Gesundheit und Soziales, Stuart Syvret, gegen den Regierungschef Frank Walker im Blickpunkt. Durch seine schonungslosen Enthüllungen und öffentliche Kritik an Machthabern und Behörden macht sich Syvret im Parlament viele Feinde und wird schließlich abgesetzt. Doch Polizeichef Graham Power und sein Stellvertreter Lenny Harper haben längst eigene Ermittlungen eingeleitet. Im Rahmen der Operation Rectangle untersuchen sie das ehemalige Waisenhaus Haut de la Garenne mit Spürhunden und stoßen laut Forensikern tatsächlich auf Blutspuren und einen Kinderschädel. Der Fund im sogenannten geheimen Folterkeller des Heims macht weltweit Schlagzeilen und sorgt dafür, dass Jersey von Reportern überrannt wird. Ermutigt von der öffentlichen Berichterstattung, melden sich immer mehr ehemalige Opfer bei der Polizei. Doch die Machthaber weigern sich beharrlich, Verantwortung zu übernehmen, und kritisieren ihrerseits die Medien für die angeblich unfaire Berichterstattung und ihre Hexenjagd - bis ein Reporter etwas aufdeckt, was den Kampf um die Wahrheit in eine ganz neue Richtung lenkt.

Insel des Bösen - Jersey 09:00

Insel des Bösen - Jersey: Die Macht der Medien

Recht und Kriminalität

Jerseys Bevölkerung atmet auf. Endlich scheinen die Behörden die Missbrauchsfälle auf der Insel schonungslos aufklären zu wollen. Hoffnung auf Gerechtigkeit keimt auf. Da veröffentlicht die britische Zeitung "The Sun" eine Meldung, der Knochenfund sei in Wirklichkeit nur ein Stück Kokosnuss. Eine Schlammschlacht beginnt. Polizeiberichte werden in den Medien verhöhnt. Die Glaubwürdigkeit der Ermittler steht auf dem Spiel. In dieser Folge der vierteiligen Dokumentation über den jahrzehntelangen Missbrauch auf Jersey spielt die Arbeit und der Einfluss der Medien eine große Rolle. Die Berichte rund um das angebliche Stück Kokosnuss nehmen die Reporter zum Anlass, grundlegend an dem Missbrauchsskandal zu zweifeln. Dass es Ungereimtheiten bei der offiziellen Laboranalyse des Fundes gibt, der zunächst als Kinderschädel deklariert wurde, findet nirgends Erwähnung. Die Medien nehmen den stellvertretenden Polizeichef Lenny Harper aufs Korn, diskreditieren sowohl ihn als auch den Polizeichef Graham Power, bis beide ihr Amt verlieren. Entsetzt über diese einseitige Berichterstattung, beschließen Blogger wie Neil McMurray, selbst zu recherchieren und die Öffentlichkeit zu informieren. Unterstützung erhalten sie vom gefeuerten Gesundheitsminister Stuart Syvret. Der musste zwischenzeitlich sogar in Haft - wegen eines angeblichen Verstoßes gegen das Datenschutzgesetz. Sogar der Verband für ehemalige Heimkinder Jersey macht nun Front. Es reicht ihnen nicht, dass angesichts Hunderter Missbrauchsfälle nur eine Handvoll Täter vor Gericht gestellt wird. Sie fordern ein rigoroses Durchgreifen von Politik und Gerichten. Ihre Forderung: die Einberufung eines unabhängigen Untersuchungsausschusses.

Insel des Bösen - Jersey 09:45

Insel des Bösen - Jersey: Schweigen im Steuerparadies

Recht und Kriminalität

Nach zähem Ringen wird endlich ein unabhängiger Ausschuss eingesetzt, der die Missstände auf Jersey über drei Jahre lang untersucht. 2017 präsentiert der Ausschuss den finalen Bericht. Zwar wird darin das Versagen der Behörden angeprangert - zu weiteren Anklagen kommt es jedoch nicht. Für den ehemaligen Wirtschaftsberater der Insel, John Christensen, kein Wunder. Er gibt dem mächtigen Finanzsektor des Steuerparadieses Jersey eine Mitschuld. In der vierten und letzten Folge der Dokumentationsreihe über den jahrzehntelangen Missbrauch auf der Kanalinsel Jersey haben noch mal ehemalige Ermittler, Politiker, Blogger und Opfer das Wort. Sie schildern, wie mühsam die Aufdeckung des Skandals war. So auch John Christensen, ehemaliger Wirtschaftsberater der Regierung von Jersey. Er erklärt, wie sich die Insel immer mehr von dem mächtigen Finanzdienstleistungssektor abhängig machte. Um das Image der Insel nicht zu gefährden und Investoren und Banken nicht aus diesem Steuerparadies zu vergraulen, wurden seiner Meinung nach Missbrauchsfälle systematisch verheimlicht. Damit soll nun Schluss sein. 2017 legt der unabhängige Untersuchungsausschuss in seinem finalen Bericht offen, wie der Staat bei der Pflege von Kindern in seiner Obhut versagt hat. Die fehlende Trennung von Politik und Justiz und mangelnde Transparenz werden angeprangert. Der ehemalige Polizeichef und sein Stellvertreter werden rehabilitiert und der damalige Innenminister der Lüge überführt. Ein Sieg für die Opfer - mit fadem Beigeschmack, denn keiner der Amtsträger wird in der Folge für seine Taten und Fahrlässigkeit angeklagt. Das Finanzwesen wird weiter stark subventioniert, während Geld laut Deborah McMillan, ab 2018 erste Jugendbeauftragte der Regierung, für die Kinderfürsorge fehlt. So bleibt die Frage, ob sich je etwas auf der Insel ändert - oder alles weiter nach dem "Jersey Way" läuft.

Hate Crime - Tatmotiv Hass 10:30

Hate Crime - Tatmotiv Hass: Der Stalker mit der Kamera

Recht und Kriminalität

Adrian Loya tötete seine ehemalige Arbeitskollegin Lisa Trubnikova mit elf Schüssen. Die Tat hatte er minutiös geplant und schließlich gefilmt. Sein Anwalt plädiert auf unzurechnungsfähig. Einzelgänger Loya hatte sich lange vorbereitet und sowohl seine Planung als auch den Mord mit einer Action-Cam gefilmt. Die Polizei findet sein Tagebuch, in dem er beschreibt, wie er sich in Lisa verliebt und wie diese Liebe schließlich in Hass umschlägt. Und wie er von diesem Moment an ihre Ermordung plant. Loyas Anwalt Drew Segadelli sieht das Tagebuch und die Filmaufnahmen als Beweis dafür an, dass sein Mandant die Tat in einem wahnhaften Zustand begangen hat und deshalb nicht für zurechnungsfähig erklärt werden kann. Die Zuschauer und die Geschworenen müssen entscheiden: Ist Loya schuldig?

Hate Crime - Tatmotiv Hass 11:15

Hate Crime - Tatmotiv Hass: Tödliches Doppelleben

Recht und Kriminalität

Der 29-jährige Joshua Vallum wird 2016 zu lebenslanger Haft verurteilt. Er hatte gestanden, seine 17-jährige Freundin Mercedes im Affekt erstochen zu haben. Joshua erklärte, er habe in blinder Wut gehandelt, als er ein Geheimnis entdeckte, das seine Freundin vor ihm verborgen hatte. Ein Verbrechen aus Liebe und Hass. Die Dokumentation begibt sich auf die Suche nach den Hintergründen. In Gesprächen mit der Polizei und Staatsanwaltschaft, mit dem Angeklagten selbst, mit seiner Familie und mit der Familie und den Freunden des Opfers werden allmählich immer mehr Informationen über Joshua, seine Freundin Mercedes und die Wahrheit ihrer Beziehung enthüllt. Und es zeigt sich, wie gefährlich es in manchen Teilen Amerikas sein kann, anders zu sein.

Hate Crime - Tatmotiv Hass 12:00

Hate Crime - Tatmotiv Hass: Rassenhass in Mississippi

Recht und Kriminalität

Der dunkelhäutige James Craig Anderson wird in Jackson, Mississippi, von einer Gruppe weißer Jugendlicher überfahren und getötet. Bald zeigt sich, dass die Tat kein Unfall war, sondern Mord. Die Jugendlichen werden verhaftet und angeklagt. Eine von ihnen ist die 18-jährige Sarah Graves. Im Laufe der Ermittlungen wird das FBI eingeschaltet. Es ermittelt: Die Tat war kein "Fehler" betrunkener Jugendlicher, sondern rassistisch motiviert. In Gesprächen mit Sarahs Freunden und Familie, dem afroamerikanischen Richter Henry T. Wingate, Anwälten und FBI-Beamten beleuchtet der Film ein Geflecht aus Vorurteilen und tief sitzendem Rassismus, der auch heute noch existiert und von Generation zu Generation weitergegeben wird.

Verschwörungen - Die Wahrheit der Anderen 12:45

Verschwörungen - Die Wahrheit der Anderen: Fake News, Angst und QAnon

Gesellschaft und Politik

Einfache Antworten in schwierigen Zeiten: Das ist der Köder der Verschwörungstheoretiker. In Zeiten von Social Media und Fake News locken QAnon und Co. so Millionen Menschen in ihr Netz. Verschwörungen verzerren das Weltbild und wirken wie eine Droge. In Detroit erzählt die ehemalige QAnon-Gläubige Lenka Perron von ihrem Ausstieg. Claudia Müller, ehemalige Redaktionsleiterin einer alternativen Medienplattform, zeigt, wie man Fake News schreibt. Der republikanische Opportunist Sam Racioppi war beim Sturm aufs Kapitol dabei. Für ihn sind Verschwörungen Mittel zum Zweck. Verschwörungstheorien wirken auf komplexe Art und Weise. Sie gaukeln einfache Erklärungen vor und regen dazu an, eigene Schlüsse zu ziehen. Doch basieren diese nicht auf Fakten, sondern modernen Märchen. Die Masche gerät zum perfiden Spiel, das in den USA im Fall von QAnon sogar zum Sturm aufs Kapitol führte. Verschwörungserzählungen haben Hochkonjunktur. Egal, ob die "BRD GmbH", Chemtrails, QAnon, die Illuminaten oder Reptiloide - lange Zeit sind das Nischenthemen kleiner Communities. Mittlerweile sind solche Erzählungen auch der breiten Öffentlichkeit ein Begriff, und wir begegnen ihnen immer öfter im Alltag. Die sechsteilige Doku-Serie "Verschwörungen - Die Wahrheit der Anderen" begibt sich in das skurrile wie abgründige Paralleluniversum von Verschwörungserzählungen.

Deutsche Verschwörungsmythen: Reichsbürger und Querdenker 13:30

Deutsche Verschwörungsmythen: Reichsbürger und Querdenker

Dokumentation

Verschwörungsmythen finden auch in Deutschland Anhänger. Sie sehen die Coronapandemie und andere Krisen als Beleg, dass dunkle Mächte im Hintergrund böse Pläne schmieden. Viele Menschen suchen simple Erklärungen für komplexe Probleme: In Verschwörungsmythen glauben sie, schlüssige Antworten zu finden. Die Versatzstücke dieser Mythen ähneln sich weltweit. Doch es gibt auch rein deutsche Phänomene: zum Beispiel die "Reichsbürger". Die Coronapandemie mobilisierte in den vergangenen Jahren zahlreiche Kritiker gegen die Regierungsmaßnahmen. Sie trafen sich zu großen Demonstrationen, bei denen die Vielfalt der Teilnehmer überrascht: Neben sogenannten Querdenkern, die auf ihre individuellen Rechte pochen, finden sich Rechtsextreme und sogenannte Reichsbürger ebenso wie Esoteriker, Linke, Libertäre und Althippies. Viele Menschen suchen angesichts zahlreicher Krisen nach Orientierung. Scheinbar einfache Antworten auf vielschichtige Fragen vermitteln das Gefühl, dass man die Welt durchschaue und dadurch wieder Kontrolle über sein Leben gewinnen könne. Verschwörungstheorien sind ein weltweites Phänomen. Sie erklären scheinbar die Welt und bedienen sich seit Jahrzehnten ähnlicher kruder Elemente und Motive: geheime Bünde, im Hintergrund agierende böse Mächte, konspirierende Superreiche, weltweit agierende Konzerne, Strippenzieher aus der Hochfinanz. Dabei greifen Verschwörungsideologen oft auch auf antisemitische Stereotype zurück. In Deutschland sind zudem antiamerikanische Ressentiments prägend für viele Narrative. Der Film lässt einige Vertreter solcher Verschwörungsmythen zu Wort kommen, zeichnet Traditionslinien in diesem Denken nach. Experten beschreiben und analysieren die Denkmuster verschiedener Gruppen. Vor allem aber zeigt die Dokumentation, welche Phänomene besonders in Deutschland eine Rolle spielen. Die Gedankenwelt der "Reichsbürger" ist ein spezifisch deutsches Phänomen. Sie sehen den deutschen Staat als illegitim an und verleumden ihn als Statthalter fremder Interessen. Gleichzeitig träumen sie sich in ein vermeintliches Ideal des untergegangenen Deutschen Reiches zurück.

Lüge und Wahrheit - Die Macht der Information 14:15

Lüge und Wahrheit - Die Macht der Information: Geld

Geschichte

Geld und Macht gehen Hand in Hand. Schon immer haben die Mächtigen ihren Reichtum zu ihrem Vorteil genutzt. Dabei nehmen sie es mit der Wahrheit nicht immer so genau. Ob Kunst und Kultur, Wissenschaft oder Politik - überall wirkt die Macht des Geldes und derjenigen, die es besitzen. Wahrheiten werden zurechtgebogen, Lügen verbreitet. Mit Geld scheint alles möglich. Von der Antike bis zur Gegenwart hat Geld den Lauf der Geschichte beeinflusst. Die Macht des Geldes verhilft Julius Cäsar im antiken Rom zum politischen Aufstieg und macht die Medici zur einflussreichsten Familie der italienischen Renaissance. Im 20. Jahrhundert fordert das Geld bestehende Machtverhältnisse und Ungleichheiten heraus. Mit der Etablierung und Ausbreitung der Demokratie als politisches System wächst auch die Hoffnung auf eine gerechtere Verteilung des Geldes. Doch genau das Gegenteil ist zu beobachten: Vermögen war noch nie so ungleich verteilt wie heute. Die sechsteilige Reihe erzählt, wie mit Lügen Geschichte gemacht wurde und welche Rolle die Medien bei der Verbreitung von Propaganda und der Verteidigung der Wahrheit gespielt haben.

Lüge und Wahrheit - Die Macht der Information 15:00

Lüge und Wahrheit - Die Macht der Information: Skandale

Geschichte

Sie erschüttern die Gesellschaft, entzünden Debatten und können Motoren des Wandels sein: Skandale. Sie decken häufig Lügen auf, doch der Wahrheit sind sie nicht immer verpflichtet. Von der Antike bis in die Moderne - Skandale faszinieren uns und erhitzen die Gemüter. Mediale Enthüllungen offenbaren, wenn die Reichen und Mächtigen das Vertrauen der Öffentlichkeit missbrauchen, decken Geheimnisse und Fehltritte auf. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, wie sich die Skandalkultur im Laufe der Zeit verändert hat. Bei den Olympischen Spielen im antiken Griechenland wird der Betrugsversuch eines Athleten aufgedeckt. Zur Strafe muss er den Bau einer Statue finanzieren, die für immer von seiner Schmach künden soll. Am Vorabend der Französischen Revolution befeuern Lügen über die französische Königin Marie Antoinette den Sturz der Monarchie und schließlich die Hinrichtung des Königspaares. Im Skandalisierungsprozess spielen die Medien eine zentrale Rolle. Sie decken Fehltritte auf, machen sie einem großen Publikum zugänglich und tragen zur öffentlichen Meinungsbildung bei. Doch auch sie können zum Mittelpunkt eines Skandals werden: Im Konflikt um die irische Unabhängigkeit produziert die "London Times" den ersten Presseskandal. 150 Jahre später ist es das deutsche Magazin "Stern", das gefälschte Hitler-Tagebücher veröffentlicht. Im digitalen Zeitalter sind Whistleblower wie Chelsea Manning diejenigen, die zur Verbreitung öffentlicher Skandale beitragen. Die sechsteilige Reihe erzählt, wie mit Lügen Geschichte gemacht wurde und welche Rolle die Medien bei der Verbreitung von Propaganda und der Verteidigung der Wahrheit gespielt haben.

Lüge und Wahrheit - Die Macht der Information 15:45

Lüge und Wahrheit - Die Macht der Information: Krieg

Geschichte

Seit Anbeginn der Zeit gehört die Lüge zum Krieg. Als Propaganda wird sie zur mächtigen Waffe. Mit dem Wandel der Medien verändert sich auch der Krieg selbst. Die Propaganda verschleiert die wahren Gründe und Ziele eines Krieges - und manchmal sogar seinen Ausgang. Um die eigene Wahrheit zu verbreiten, bedient sie sich immer der technischen Möglichkeiten der Zeit: von Gemälden über Fotos zu Fernsehbildern und Social Media. 1274 vor Christus setzt Ramses II. monumentale Darstellungen der Schlacht von Kadesh ein, um eine knappe Niederlage in einen glorreichen Sieg umzudeuten. Mit Beginn der Neuzeit können Kriegslügen, wie beim Eingriff des Schwedenkönigs Gustav Adolf in den Dreißigjährigen Krieg, sogar schon vor der Schlacht strategisch genutzt werden. Diese propagandistische Einflussnahme wird durch die Erfindung des Buchdrucks und die Entstehung neuer Massenmedien möglich - und verändert den Krieg grundlegend. Plötzlich können Propagandaschlachten um die Deutungshoheit im Krieg parallel zum Kampfgeschehen geführt werden, um die Bevölkerung von der Richtigkeit des eigenen Handelns zu überzeugen. Wenn die eigenen Kriegslügen schließlich auffliegen, sind es oft die Massenmedien, die das Blatt wenden. So geraten die Gräueltaten amerikanischer Soldaten während des Vietnamkriegs erst durch Fernsehberichte an die Öffentlichkeit. Im 21. Jahrhundert erhält der Medienkrieg mit dem Aufstieg der sozialen Medien eine weitere Eskalationsstufe. Blogs, Videos und Fotos - über das Internet kann heute jeder zum Kriegsberichterstatter werden. Doch die Datenmasse führt zu einer Illusion von Transparenz, die kaum verifizierbar ist. Die Gefahr: Im Internet kann heute jeder zum Propagandisten werden. Die sechsteilige Reihe erzählt, wie mit Lügen Geschichte gemacht wurde und welche Rolle die Medien bei der Verbreitung von Propaganda und der Verteidigung der Wahrheit gespielt haben.

Lüge und Wahrheit - Die Macht der Information 16:30

Lüge und Wahrheit - Die Macht der Information: Religion

Geschichte

Seit Jahrtausenden ist sie ein Ankerpunkt menschlichen Zusammenlebens, sie spendet Hoffnung und Orientierung: Religion. Doch immer wieder wird der Glaube auch zur politischen Waffe. Unter dem Deckmantel der Religion werden Kriege und Konflikte ausgetragen, in jüngster Zeit dient sie zur Rechtfertigung von Terror. Dabei sind Lüge und Wahrheit oft schwer zu unterscheiden. Der Glaube wird zum politischen Instrument, im Guten wie im Schlechten. Ob in der biblischen Exodus-Erzählung, während der Hexenverfolgung in Europa, der Kolonialisierung Kanadas oder im religiösen Fundamentalismus der Gegenwart: Die Religion wird oft zur Waffe weltlicher Interessen. In der biblischen Exodus-Erzählung ermöglicht der Glaube an einen allmächtigen Gott die Befreiung aus der Sklaverei. Religiöser Aberglaube und Fanatismus führen im Europa der Neuzeit zur Hexenverfolgung. Den europäischen Kolonialisten dient der Glaube an das Christentum als einzig wahre Religion als Vorwand zur Unterdrückung und Ermordung indigener Völker. In der Moderne bringen wissenschaftliche Erkenntnisse die Fundamente der Religion ins Wanken, doch einige Bewegungen können sich anpassen, wie die evangelikalen Megakirchen in den USA zeigen. Sie bewegen sich in einem Spannungsfeld von religiösem Fundamentalismus und Feel-Good-Spiritualität. Die sechsteilige Reihe erzählt, wie mit Lügen Geschichte gemacht wurde und welche Rolle die Medien bei der Verbreitung von Propaganda und der Verteidigung der Wahrheit gespielt haben.

Lüge und Wahrheit - Die Macht der Information 17:15

Lüge und Wahrheit - Die Macht der Information: Verschwörungstheorien

Geschichte

Ob das Kennedy-Attentat, 9/11 oder das Coronavirus - Verschwörungstheorien haben Konjunktur, auch dank des Internets. Doch sie sind kein Phänomen der Moderne. Seit Jahrhunderten lassen sich Menschen von Verschwörungstheorien verführen. Dabei versucht jede, Lügen aufzudecken und die Wahrheit ans Licht zu bringen. Werden sie jedoch missbraucht, können sie zu Ausgrenzung und Gewalt führen. Lange Zeit dienen Verschwörungstheorien dem Machterhalt der Herrschenden und der Unterdrückung von Minderheiten. Im England des Mittelalters beschuldigt ein Mönch die jüdische Bevölkerung, einen christlichen Jungen ermordet zu haben. Aus der lokalen Legende erwächst ein antisemitisches Narrativ, das sich in ganz Europa verbreitet und zu Verfolgung und Pogromen führt. Mit der Aufklärung verliert die Religion als Erklärungsinstanz an Bedeutung. An ihre Stelle treten Logik und Vernunft. Doch auch damit lässt sich der Verschwörungsglaube nicht aufhalten - ganz im Gegenteil: Erstmals treten globale Superverschwörungsmythen in Erscheinung. Einfache Erzählungen, die scheinbar allumfassende Erklärungen für komplexe Fragen des Weltgeschehens liefern. So soll nicht nur der berühmte Musiker Wolfgang Amadeus Mozart von den Freimaurern ermordet worden sein, sondern auch die Französische Revolution auf den konspirativen Machenschaften des Geheimbundes fußen. Verschwörungstheorien spiegeln die Angst der Mächtigen vor gesellschaftlichem Fortschritt wider. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts versetzt die Russische Revolution die Welt in Aufruhr. Schnell machen Gerüchte die Runde, dass die Revolutionäre in Wahrheit einer jüdisch-kommunistischen Weltverschwörung angehören. In Deutschland nutzen die Nazis die Legende, um Angst und Hass gegen die jüdische Gemeinschaft zu schüren. Mitte des 20. Jahrhunderts jedoch erleben Verschwörungstheorien einen Wandel: Jetzt dienen sie nicht mehr dem Erhalt bestehender Machtstrukturen, sondern greifen diese an. So kursieren bereits wenige Tage nach der Ermordung John F. Kennedys Theorien über eine angebliche Beteiligung der amerikanischen Regierung am Attentat. Verschwörungstheorien sind somit auch Ausdruck eines allgemeinen Misstrauens gegenüber der Politik. In der Gegenwart erlebt dieses Misstrauen durch das Aufkommen sozialer Netzwerke einen regelrechten Boom. Verschwörungsgläubige treffen und organisieren sich im Internet - und etablieren Gegenöffentlichkeiten, deren radikalisierte Mitglieder auch nicht vor Gewalt zurückschrecken. Die sechsteilige Reihe erzählt, wie mit Lügen Geschichte gemacht wurde und welche Rolle die Medien bei der Verbreitung von Propaganda und der Verteidigung der Wahrheit gespielt haben.

Lüge und Wahrheit - Die Macht der Information 18:00

Lüge und Wahrheit - Die Macht der Information: Meinungsmacher

Geschichte

Einflussreiche Persönlichkeiten prägen unsere Geschichte. Dabei nutzen Meinungsmacher die Medien ihrer Zeit geschickt, um ihre Ansicht zu verbreiten und Macht auszuüben. Meinungsmacher schrecken auch vor zweifelhaften Methoden nicht zurück. Sie nutzen Lügen und verdrehen Wahrheiten, solange sie in ihrem Interesse liegen. Vermeintlich höhere Ziele dienen als Vorwand, um den eigenen Hunger nach Macht zu stillen. Einige Meinungsmacher werden berühmt, über andere ist nur wenig bekannt. Der Apostel Paulus gilt als erster Meinungsmacher der Geschichte. Ohne ihn wäre das Christentum nicht das, was es heute ist. Unter seinem Einfluss verbreiten sich die Geschichten über Jesus von Nazareth auf der ganzen Welt. 1500 Jahre später sorgt Martin Luther für die größte Revolution im christlichen Glauben: Seine Thesen führen zur Spaltung der Kirche in Europa. Das Geheimnis ihres Erfolgs liegt in der geschickten Nutzung neuer Technologien. Vom geschriebenen Wort bei Paulus über die Druckerpresse bei Luther - ab dem 20. Jahrhundert erweitern die Massenmedien die Werkzeugpalette der Meinungsmacher. Edward Bernays macht sich die Erkenntnisse der Psychoanalyse zunutze, um die Massen durch geschickte Manipulation zu lenken. Sei es, um Zigaretten zu verkaufen oder Regierungen zu stürzen. "Die genialste Form der Manipulation ist eine, die der Manipulierte nicht mitbekommt", formuliert Philosoph Philipp Hübl. Kein gesellschaftlicher Bereich ist vor dem Einfluss geschickter Meinungsmacher sicher, auch die Wissenschaft nicht. Im digitalen Zeitalter steigen die Möglichkeiten der Meinungsmanipulation. Im neuen Jahrtausend werden Algorithmen zu Meinungsmachern unserer Gesellschaft. Sie filtern Inhalte und Informationen, auf deren Grundlage eine öffentliche Meinung entsteht. Die sechsteilige Reihe erzählt, wie mit Lügen Geschichte gemacht wurde und welche Rolle die Medien bei der Verbreitung von Propaganda und der Verteidigung der Wahrheit gespielt haben.

Verliebt, verlobt, verheiratet. Mythos Hochzeit 18:45

Verliebt, verlobt, verheiratet. Mythos Hochzeit

Dokumentation

Für viele ist es der schönste Tag im Leben: die Hochzeit - ein Fest der Liebe. Doch seit wann heiraten wir eigentlich? Und was hat sich daran im Lauf der Geschichte geändert? Der "Bund fürs Leben" ist hierzulande gesetzlich besonders geschützt. Seit 2017 gilt die "Ehe für alle". Meist heiraten die Paare aus Liebe - doch das war nicht immer so. "Terra X History" geht dem "Mythos Hochzeit" auf die Spur. "Verliebt, verlobt, verheiratet" - noch immer gilt diese Formel als Garant für eine glückliche Ehe. Dabei ist das Konzept der Liebesheirat noch gar nicht so alt. Lange standen andere Aspekte bei einer Eheschließung im Vordergrund: Versorgung, Vermögenssicherung und Fortbestand der Familie. Erst im Zeitalter der Romantik festigte sich die Idee einer Heirat aus Liebe. Auch die Tradition der "weißen Braut" ist noch gar nicht so alt, wie viele glauben: Als Queen Victoria I. 1840 ihren deutschen Prinzen Albert von Sachsen-Coburg ehelicht, schreitet sie in einem Traum in Weiß vor den Altar - und beeinflusst die Brautmode damit bis heute. Hochzeiten, vor allem royale, faszinieren uns, wecken Träume und Sehnsüchte. Als sich Prinzessin Diana und Prinz Charles 1981 in der Londoner St Paul's Cathedral das Jawort geben, nehmen weltweit rund 750 Millionen Zuschauer vor ihren Fernsehern an dem Ereignis teil. 2011, bei der Hochzeit von William und Kate, sind es rund zwei Milliarden. "Terra X History" spürt dem "Mythos Hochzeit" nach.

Mythos Disco - Nachtleben in Ost und West 19:30

Mythos Disco - Nachtleben in Ost und West

Dokumentation

"Licht aus, Spot an!" - so lautet der Schlachtruf, der in den 70er-Jahren eine ganze Generation elektrisiert. Die legendäre TV-Sendung bringt ein neues Lebensgefühl auf den Punkt: Disco! "Dancing Queen" oder "Saturday Night Fever" sind die Hymnen der "Generation Disco". Am Wochenende heißt es: aufbrezeln und abtauchen in die glitzernde Welt unter der rotierenden Discokugel. Zumindest in Westdeutschland. Doch wie sieht das Nachtleben Ost aus? 1959 öffnet in Deutschland die erste Diskothek ihre Pforten - in Aachen. Eigentlich aus der Not heraus, denn Liveauftritte von Bands sind schwer zu bekommen. Ein cleverer Restaurantbesitzer lässt Platten auflegen, die Musikstücke von einem launigen Moderator ankündigen und nennt das Ganze "Jockey Tanz Bar". Damit ist auch die neue Berufsbezeichnung "Disc-Jockey", kurz "DJ" geboren. In den 60ern schießen Discos wie Pilze aus dem Boden, firmieren damals aber oft noch unter "Beat-Schuppen" oder "Jazz-Club". Das "Blow Up" in München ist 1967 als erste Großraumdisco eine Sensation, bald berühmt für wilde Happenings, exzessive Drogenpartys und viel Prominenz. Dort geben sich Uschi Obermaier, Andreas Baader und Günter Grass ein fröhliches Stelldichein. Doch auch in der DDR will sich die Jugend vergnügen und vor allem: tanzen! Der SED-Staat steht den Beats aus dem Westen skeptisch gegenüber. Stattdessen will man die jungen Leute nach sowjetischem Vorbild für den Volkstanz erwärmen. Als das Unternehmen scheitert und die Jugend sogar für den Rock 'n' Roll auf die Straße geht, rückt der Unterdrückungsstaat massiv gegen die Beat-Bewegung vor. Die 70er-Jahre sind die Goldenen Zeiten der Disco: In der Musik entwickelt sich ein eigener Stil, bei dem es vornehmlich auf die Tanzbarkeit ankommt. ABBA, Donna Summer und die Bee Gees sind die neuen Götter am Disco-Himmel. "Die neue weltweite Religion heißt Disco", bringt es Amanda Lear auf den Punkt. Die modernen Musiktempel protzen mit allerlei Hightech: Scheinwerferanlagen, Lichtorgeln, Supersound. Mitte der 80er-Jahre gilt die Disco als tot: "Aids" lässt die Disco-Szene vor Schreck erstarren, die unbeschwerten Jahre des Dancefloors sind unwiederbringlich vorbei. In Deutschland bricht sich nach dem Mauerfall vor allem bei der Jugend aus der DDR die Sehnsucht nach grenzenlosem Feiern Bahn: In illegalen Klubs tanzen Ost und West gemeinsam. Auch musikalisch brechen neue Zeiten an: Techno, Hip-Hop, Trance und House sind die Beats der Stunde.

Mythos Kneipe - der Deutschen zweites Wohnzimmer 20:15

Mythos Kneipe - der Deutschen zweites Wohnzimmer

Dokumentation

Fusel, Flipper, Familienersatz - die Kneipe ist eine Institution. "ZDF-History" zeigt eine Ära, in der das Treiben rund um den Tresen mehr war als nur bloßes Ausgehen. "Die kleine Kneipe in unserer Straße" - sie ist den Deutschen ans Herz gewachsen. Dort trafen sich unterschiedliche Generationen und soziale Schichten. Noch heute fürchtet die Politik den Stammtisch, an dem sich Volkes Stimme artikuliert. Am Anfang steht schiere Notwendigkeit: Im 19. Jahrhundert zieht es immer mehr Menschen in die großen Städte. In ihren Elendsquartieren haben die meisten Arbeiter kein eigenes Wohnzimmer. Also suchen sie sich ein anderes in den Kneipen, die nun wie Pilze aus dem Boden schießen. Bei Bier und Korn wird über die Härte des Lebens diskutiert - und nach Abhilfe gesucht. Die Kneipe wird zur Keimzelle des Protests, wenn nicht sogar des Umsturzes. Einer dieser konspirativen Treffpunkte eröffnet 1894 in Bremen. Betreiber: ein gewisser Friedrich Ebert. Als der SPD-Politiker in der Weimarer Republik Reichspräsident wird, mokieren sich die Rechten über sein Vorleben als Kneipenwirt. Auch die Ursprünge der Nazis liegen im Wirtshaus - im Sumpf der Münchner Bierkeller. Nach dem Krieg erweitern die Kneipen ihre Möglichkeiten. Neue technische Geräte halten Einzug und verstärken das Gemeinschaftsgefühl. Mit dem Fernsehen kommen viele Deutsche erstmals beim Kneipen-Besuch in Berührung - beim kollektiven Fußballschauen. Die Jukebox befördert den Siegeszug des Rock 'n' Roll. Der Flipper-Automat zieht vor allem die Jugend an. Wenn das Spiel zu Ende ist, heißt es: ausgeflippt. Nach 1968 bekommt der Begriff der Studentenkneipe einen neuen Inhalt. Die Trink-Rituale der Burschenschaftler werden nun endgültig zum Anachronismus. Der Student neuen Typs ist eher links und trifft sich mit seinesgleichen in verräucherten Szene-Kneipen. Einer der Hotspots ist Berlin-Kreuzberg. Die Gebrüder Blattschuss besingen im Song "Kreuzberger Nächte sind lang" ironisch die Szene - und landen damit einen überraschenden Mainstream-Erfolg. Inzwischen hat der häusliche Medienkonsum vielen Kneipen den Garaus gemacht. Gab es im Jahr 1994 noch 70.000, sind es derzeit nur rund 22.000. Den verbliebenen macht die Coronakrise zu schaffen. Was fehlt also, wenn die Kneipe stirbt? "Der gesellschaftliche Zusammenhalt", davon sind TV-Legende Frank Zander und Comedian Markus Krebs überzeugt. Sie setzen sich für die Rettung der Kiez-Kneipe ein und kommen in dieser Folge von "ZDF-History" als prominente Zeitzeugen zu Wort.

Mythos Autobahn 21:00

Mythos Autobahn

Zeitgeschichte

Sie sind Rennstrecke für Raser und Kriechspur im Ferienstau: Deutschlands Autobahnen. Zu ihren Straßen haben die Deutschen ein emotionales Verhältnis. 13.000 Kilometer - voller Geheimnisse. Vor allem ein Mythos hat sich bis heute gehalten: Angeblich hat Hitler die Autobahn erfunden. Eine Propagandalüge, die heute noch viele glauben. Und kaum ein Fahrer ahnt: Der Asphalt unter seinen Rädern war im Kalten Krieg jahrzehntelang ein hochexplosives Pflaster. Denn an wichtigen Auffahrten, Brücken und Autobahnkreuzen waren Tausende Sprengfallen versteckt. Die NATO fürchtete, der Warschauer Pakt könne Deutschlands Schnellstraßen zum Vormarsch nutzen: Atomminen und Brückensprengungen sollten dies verhindern. Viele Bundesbürger verbinden jedoch mit der Autobahn die schönste Zeit des Jahres: die großen Ferien. In der Wirtschaftswunder-Ära der 50er-Jahre konnten sich viele Bundesbürger ihr erstes Auto leisten. Und mit dem ging es ab gen Süden. Doch die Reise Richtung Dolce Vita war oft abenteuerlich - ebenso wie ein Besuch bei den Verwandten in der DDR. Den Verkehr zwischen Bundesrepublik und DDR regelten vier Transitautobahnen. Für Autofahrer aus dem Westen galt ab den Grenzübergängen vor allem ein Gebot: bloß nicht auffallen. Die Volkspolizisten der DDR waren berüchtigt für ihre teils wahllosen Schikanen. Wer beim Rasen erwischt wurde, dem drohten saftige Geldbußen. Angenehmer konnten die Bundesbürger ihre harten Devisen an den Intershop-Raststellen loswerden: Gegen D-Mark lockten billige Zigaretten, Schnaps und Parfüm. In bunten und spannenden Geschichten erzählt der Film von Natascha Walter und Thomas Hies die Geschichte unserer Autobahn.

Unser Spielzeug - Kinderträume von damals 21:45

Unser Spielzeug - Kinderträume von damals

Dokumentation

Fünf Erfolgsgeschichten der Spielzeug-Branche. Es sind Spielsachen, die Kinderherzen seit Generationen höherschlagen lassen. Was macht den Zauber von Barbie & Co. aus? Wie begann alles? Wer waren die Schöpfer, und wie kamen sie zu ihren Ideen? Der Film zeigt entscheidende Momente sowie Tops und Flops der Macher. Von heute bis zurück zu den Anfängen, als Steiff noch eher für Nadelkissen bekannt war und LEGO für Holztiere. Spielzeug ist auch immer ein Spiegel der Zeit. So hat der PLAYMOBIL-Bauarbeiter heute Alkoholverbot am Arbeitsplatz, der Spielzeug-Bierkasten gehört längst der Vergangenheit an. Barbie ist heute auch Karrierefrau, nicht immer nur blond und natürlich auch multiethnisch erhältlich. "ZDF-History" begibt sich auf eine Reise in die Vergangenheit zu den Kinderträumen von damals.

Büro, Büro - Die Geschichte unserer Arbeit 22:30

Büro, Büro - Die Geschichte unserer Arbeit

Beruf und Bildung

Arbeitsplatz von Millionen, aber auch Inbegriff von Geschlechterklischees und spießiger Motiv-Tassen: das Büro. Eine Zeitreise durch die Alltagsgeschichte eines sozialen Biotops. Vom Federkiel bis zum Notebook, das Büro wandelt sich. Technisch oder auch in der Art, wie "Bürohengste" oder "Schreibtischtäterinnen" miteinander umgehen. Manches dagegen ist gar nicht so neu: Funktionsmöbel gibt es zum Beispiel schon anno 1900. Jede(r) dritte Beschäftigte arbeitet heute am Schreibtisch. Zum Vergleich: Anfang des 20. Jahrhunderts waren es gerade einmal drei Prozent. Tagtäglich strömen damit 14,8 Millionen Deutsche zum Arbeiten in ein Büro, öffnen ihre Laptops im "Co-Workingspace" oder arbeiten neuerdings immer häufiger am heimischen Schreibtisch. Es gibt inzwischen ganze Branchen, die nur aus Schreibtischarbeit bestehen. Das hat auch das Erscheinungsbild des Arbeitsumfeldes verändert. Mal sind es Einzel- oder Großraumbüros, mal die berühmt-berüchtigten "Cubicals" und schließlich das Homeoffice. Der Mensch rückt immer mehr in den Fokus. Er soll nicht nur keine Rückenschmerzen haben, sondern sich am Arbeitsplatz wohlfühlen. Diese Erkenntnisse verbreiten sich auch in den Chefetagen. Besonders gewandelt hat sich der Beruf der Sekretärin. Anfangs ist der Job ausschließlich Männern vorbehalten, erst mit Erfindung der Schreibmaschine halten die Frauen Einzug in diese Männerdomäne. Und weil auch der Büromensch bequem ist, erfindet er im Laufe des Jahrhunderts wunderbare Helferlein - vom Locher bis zum Schnellhefter. Die größten Veränderungen bringt aber der Prozess der Digitalisierung mit sich, der auch viele Arbeitsplätze revolutioniert.

Mythos Kaufhaus - Shoppen damals und heute 23:15

Mythos Kaufhaus - Shoppen damals und heute

Dokumentation

Heute sind sie vielerorts verschwunden - doch lange galten Kaufhäuser als Kathedralen von Freiheit und Wohlstand. "ZDF-History" begibt sich auf eine Zeitreise in die Welt des Konsums. Aufwendig dekorierte Schaufenster und ein breites Warenangebot locken Kunden in Scharen - und das nicht nur in der Bundesrepublik. "Centrum" und "Konsument" heißen die Vorzeige-Kaufhäuser in der DDR. Die ersten Konsumtempel Deutschlands entstehen bereits um die Wende zum 20. Jahrhundert. Sie gelten als die prächtigsten Warenhäuser der Welt. Die Namen ihrer einstigen Gründer - wie Georg Wertheim, Hermann und Leonhard Tietz - kennt heute kaum noch jemand. Skrupellos treiben die Nationalsozialisten die jüdischen Kaufmänner außer Landes und nehmen ihnen den Besitz. Nach dem Zweiten Weltkrieg wirkt die schöne bunte Warenwelt der Kaufhäuser wie ein Versprechen, dass die Mühen des Wiederaufbaus sich lohnen. Mit markanter Architektur und Wohlfühlverheißungen ziehen Karstadt, Hertie & Co. Kaufwillige in die Innenstädte. Hohe Wachstumsraten lassen auch die Löhne steigen im sogenannten Wirtschaftswunder-Land. Doch das Versprechen von unbeschwertem Konsum lässt sie auch ins Visier der Staatsfeinde rücken. Im April 1968 brennen zwei Kaufhäuser in Frankfurt. Als "politischen Racheakt" begründen die späteren RAF-Gründer ihre Tat. Spätestens in den 80er-Jahren bekommt die schöne Fassade der Konsumtempel erste Risse. Der Discounter-Boom im Westen und die Mangelwirtschaft im Osten stürzen die Kaufhausketten in eine Krise. Der Schauspieler Jörg Schüttauf, der als Teenager in einem "Centrum"-Warenhaus jobbt, erinnert sich an leere Verkaufstische und unzufriedene Kunden. Andere Prominente sowie Historiker und Experten blicken in "ZDF-History - Mythos Kaufhaus" auf die Geschichte der deutschen Konsumtempel und erklären, warum es sie auch in Zukunft geben wird.

Mythos Auto - wirklich unser liebstes Kind? 00:00

Mythos Auto - wirklich unser liebstes Kind?

Dokumentation

Es ist ein Symbol für Freiheit und Wohlstand: Das Auto hat wie keine andere Erfindung das Herz der Deutschen erobert und sie mobil gemacht. Es fährt daher von Beginn an außer Konkurrenz. "Freie Fahrt für freie Bürger", lautete einst die Parole aus Zeiten der Massenmotorisierung. Woher kommt die Leidenschaft fürs Fahren? Und: Ist diese Liebe wirklich unzerbrechlich? "Terra X History" geht dem Mythos Auto auf die Spur. Der Führerschein, ein Gefühl von Freiheit und Unabhängigkeit. Viele Deutsche erinnern sich noch gut an das erste eigene Auto: auch Bodybuilder und Schauspieler Ralf Moeller. Sein Vater, der in den 1960er-Jahren als Schweißer im Ruhrgebiet arbeitete, musste sich den ersten eigenen Wagen mühsam zusammensparen. Das Auto verspricht der vom Krieg gebeutelten Gesellschaft ein neues, moderneres Leben und trifft damit den Nerv der Zeit. Im Westen als Motor des Wirtschaftswunders gefeiert, bleibt das Auto im Osten für die eigene Bevölkerung oft Mangelware. Bis zu 20 Jahre warten Aspiranten in der DDR darauf, sich ein Auto kaufen zu können. Schauspielerin Gerit Kling machte diese Not erfinderisch: Zusammen mit ihrem damaligen Freund baute sie sich in den 1980er-Jahren einen Trabant komplett aus Ersatzteilen zusammen. Der Trabi, den sie liebevoll "Garfield" taufte, bahnte ein paar Jahre später für sie und ihre Schwester Anja, ebenfalls als Schauspielerin erfolgreich, den Weg in die Freiheit. Ob Rostlaube oder Luxuskarosse, kaum ein anderes Gut taugt so sehr zum Statussymbol und Statement an die Außenwelt wie das Auto. Schnell, abenteuerlich und lange Zeit fast ausschließlich männlich. Die Frau am Steuer blieb eine klischeehafte Randerscheinung in einer noch heute von Männern dominierten Verkehrswelt. Der Film blickt zurück auf über 130 Jahre Autogeschichte, die hier in unserem Land ihren Ausgang hat, und gibt tiefe Einblicke in die Beziehung zwischen den Deutschen und ihrem geliebten, bisweilen auch geschmähten Kind.

heute journal 00:45

heute journal

Nachrichten

Informativ, hintergründig, analytisch: die Nachrichten des Tages aus Deutschland und der Welt. Mit Berichten, Reportagen und Interviews aus Politik, Gesellschaft und Kultur.

Der Eiffelturm - Revolution aus Eisen 01:15

Der Eiffelturm - Revolution aus Eisen

Architektur

Der Eiffelturm ist das Symbol par excellence für Paris und für Frankreich. Doch hinter der berühmten Pariser Eisendame verbirgt sich die Geschichte eines langen Kampfes. Der zu seiner Bauzeit höchste Turm der Welt verkörperte im Rahmen der Pariser Weltausstellung 1889 das Ideal von Moderne und Technologie. Das Monument war jedoch damals höchst umstritten und bekam nur wegen eines manipulierten Bauwettbewerbs den Zuschlag. Heutzutage kann man sich Paris nicht ohne den Eiffelturm vorstellen. Aber 1889 kämpfte Gustave Eiffel jahrelang gegen massive öffentliche Kritik, rang mit der Insolvenz und riskierte sogar Freiheitsstrafen, um seine technologische Zukunftsvision zu verwirklichen. Sein Turm ist am Ende tatsächlich eine Revolution der Baukonstruktion. Eine detaillierte Dokumentation über die Geschichte einer Ikone: den Eiffelturm.

Geheimes Paris 02:00

Geheimes Paris: Monumente, Macht, Magie

Stadtbild

Im Mai 1981 wird François Mitterrand Präsident von Frankreich. Sofort beauftragt er eine Reihe von Großbauten in Paris. Seine Vorbilder sind die größten Monumente der Geschichte. Die Pyramide vor dem Louvre, die Nationalbibliothek, der große Bogen "La Grande Arche", die Oper an der Bastille - nichts scheint die Baulust von François Mitterrand zu befriedigen. Wie kein Präsident vor ihm hat er Paris durch seine Bauten geprägt. Dabei weisen alle seine Bauten Bezüge zum alten Ägypten auf. Oftmals finden sich Symbole und geheimnisvolle Zeichen nur im Verborgenen, sodass sie für die Öffentlichkeit gar nicht sichtbar sind. Was treibt den französischen Staatspräsidenten während seiner beiden Amtszeiten an, derart geheimnisumwobene Monumente in Auftrag zu geben und bis zu seinem Tod so unermüdlich zu bauen? Der Film "Geheimes Paris - Monumente, Macht, Magie" sucht nach Motiven.

Geheimes Paris 02:45

Geheimes Paris: Unterirdische Megabauten

Stadtbild

Die größte Nekropole der Welt, riesige Steinbrüche und Abwasserkanäle, die die gesamte Stadt untertunneln. Unter den Straßen von Paris liegen im Verborgenen unterirdische Megabauten. Die Metropole, die auch "Stadt der Lichter" genannt wird, hat eine dunkle und unheimliche Seite. In den Katakomben ruhen Millionen Tote, deren Knochen bizarr inszeniert sind. Diese Nekropole hat die Pariser Bevölkerung vor Krankheiten wie der Cholera gerettet. Doch auch der Bau der gigantischen Kanalisation war überlebenswichtig. Zeitweise überstieg die Zahl der Seuchen-Toten in Paris die Geburtenrate. Ohne diesen 2400 Kilometer langen Megabau, der unter das Pariser Straßennetz gegraben wurde, wäre die Pariser Bevölkerung durch ihren eigenen Dreck womöglich zugrunde gegangen. Seit dem Mittelalter wurde unter Paris Kalkstein für die überirdischen Bauten abgetragen. Die Kathedrale Notre-Dame und viele andere Großbauten wurden aus diesem Material errichtet. So entstanden riesige Hohlräume unter der Erde. Jahrhundertelang drohten ganze Straßenzüge einzustürzen. Erst Ludwig XVI. schaffte es, die Stadt zu stabilisieren. Zu all diesen Orten hat die Öffentlichkeit kaum Zutritt.

Geheimes Paris 03:30

Geheimes Paris: Sacré-Coeur

Stadtbild

Die Basilika Sacré-Coeur de Montmartre ist einer der meistbesuchten Orte in Paris. Die Geschichte des gigantischen Baus ist geprägt durch Machtkämpfe zwischen Politik und Geistlichkeit. Ein Monumentalbau, der Frankreich spaltete und der zwischen die Fronten konservativer Katholiken und antiklerikaler Republikaner geriet. Und auch architektonische Herausforderungen prägten die Geschichte des strahlend weißen Kirchenbaus. London, Paris, Rom - drei Städte, drei Geschichten und eine Gemeinsamkeit: Jede dieser Metropolen birgt Megabauten, deren Geheimnisse zum Teil bis heute im Verborgenen liegen. Strategische Bunkeranlagen, das weltweit erste U-Bahn-Netz, eine lebensrettende Kanalisation und zwei der ikonischsten Kirchen der Welt: Diese Bauten sind wahre Meisterleistungen ihrer Zeit, die London, Paris und Rom bis heute prägen.

Wunderwerke der Weltgeschichte 04:15

Wunderwerke der Weltgeschichte: Der Louvre - Palast und Museum

Geschichte

Im Zentrum von Paris steht das berühmteste Museum der Welt - der Louvre. Jahr für Jahr zieht er Millionen von Besuchern an. Doch nicht nur sein Inhalt fasziniert, auch der Bau selbst. Mit moderner Technik wollen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler herausfinden, wie sich das monumentale Gebäude innerhalb von acht Jahrhunderten von einer kleinen mittelalterlichen Königsburg zu einem Wunderwerk moderner Ingenieurskunst entwickelt hat. Das heute wohl bekannteste Merkmal des Louvre ist seine Pyramide, eine 21 Meter hohe Glas- und Stahlkonstruktion. Sie ist nicht nur ein Hingucker für Liebhaber moderner Architektur und markiert die Eingangshalle für die Besucher - sie ist auch ein Symbol des Charakters des Louvre: Schon immer war er ein Schauplatz technologischer und architektonischer Innovation. Was als mittelalterliche Burg im 12. Jahrhundert seinen Anfang nahm, ist heute monumentaler Anziehungspunkt für Millionen von Touristen. Nicht nur die Kunstsammlung ist spektakulär, sondern auch der heutige Museumskomplex selbst - denn er birgt erstaunliche Details und raffinierte Kunstgriffe der Architektur, die auf den ersten Blick nicht zu sehen sind. Mit Satellitentechnik, Drohne, 3-D-Laserscanner und Elektronenmikroskopie ist es erstmals möglich, das Bauwerk auf Herz und Nieren zu untersuchen und ihm so die erstaunlichen Geheimnisse seines Werdegangs zu entreißen. Die Hagia Sophia in Istanbul, Angkor Wat in Kambodscha und der Louvre in Paris zählen zu den berühmtesten Bauwerken der Welt. Moderne Technik liefert nun Einblicke in ihre Bautechnik und Geschichte.

Wunderwerke der Weltgeschichte 04:45

Wunderwerke der Weltgeschichte: Mont-Saint-Michel - Klosterfestung am Atlantik

Geschichte

Die Silhouette des meisterhaften Mont-Saint-Michel in der Normandie ist weltweit bekannt. Doch längst hat die Inselfestung nicht all ihre Geheimnisse preisgegeben. Was verbergen die Steine dieser skulpturalen Abtei? Wie ist der Berg in der Mitte der völlig flachen Bucht entstanden? Wissenschaftler setzen die modernsten Techniken ein, um die Lücken in der faszinierenden Geschichte des Mont-Saint-Michel zu schließen. Auch "La Merveille", "das Wunder", genannt, ragt der Mont-Saint-Michel in einer scheinbar endlosen Bucht über 150 Meter in die Höhe. Die meisterhafte Abtei und uneinnehmbare Festung zählt zu den kostspieligsten und schwierigsten Bauprojekten des Mittelalters. Die Gezeiten in der Bucht des Mont-Saint-Michel gehören zu den stärksten ganz Europas. Durch die Vermessung der befestigten Abtei aus verschiedenen Perspektiven, von unendlich weit bis unendlich nah, und mit modernsten wissenschaftlichen Mitteln sezieren die Experten von heute die Arbeit der Bauherren der Vergangenheit. Sie durchdringen jede Schicht der atemberaubenden Architektur, die vor mehr als tausend Jahren errichtet wurde, und tauchen ein in das Herz dieses 500 Millionen Jahre alten Berges, der zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört.