TV Programm für ZDFinfo am 17.01.2021
Die Erfolgsgeschichte von "Das war dann mal weg" bei ZDFinfo geht weiter. Diesmal ist der Film auf der Spur von Dingen des Alltags aus dem Kinderzimmer - einst geliebt, heute kaum mehr bekannt. Wer weiß noch, wie ein Bonanzarad aussah? Was es mit den "Yps"-Heften auf sich hatte? Und was hat man noch mal mit einem Tamagotchi gemacht? Die etwas Älteren werden sich erinnern, die Kinder im Film müssen schon sehr rätseln. "Das war dann mal weg" widmet sich auf unterhaltsame und informative Weise ausgestorbenen Dingen aus unterschiedlichen Lebensbereichen. Wie funktionierte ein Fernschreiber? Und was hat ein Bleistift mit einer Musikkassette zu tun? Die Dokumentationsreihe nimmt die Zuschauer mit auf eine wahre Zeitreise. Die Älteren haben vielleicht nie gemerkt, dass Telegramme und Telefonzellen irgendwann mal verschwunden waren. Und die Jüngeren vielleicht nie gewusst, dass es sie überhaupt gab. Prominente steuern ihre persönlichen Anekdoten zu den Kultgegenständen der Vergangenheit bei, Animationen sorgen für so manchen Aha-Effekt.
Die Zeitreise bei "Das war dann mal weg" geht weiter. Diesmal ist die Nasszelle Thema. Von der Trockenhaube über den Allibert-Schrank bis zur Bademütze. Wer kennt das noch? Als sie unseren Alltag eroberten, waren sie schon bald nicht mehr aus ihm wegzudenken. Und doch waren sie plötzlich wieder verschwunden. Was machte sie so besonders? Was haben wir an ihnen geliebt? Und was hat sie ersetzt? Kommen Sie mit auf eine Zeitreise. Zurück in die Welt der verschwundenen Dinge des Alltags: Nichts ist so alt wie die Zukunft von gestern. Was heute als Hightech gilt, ist der Trödel von morgen. Und doch waren all diese Dinge einmal neu, ja geradezu futuristisch. Schienen aus der Welt von übermorgen zu kommen, machten unser Leben einfacher oder aufregender. "Das war dann mal weg" widmet sich auf unterhaltsame und informative Weise ausgestorbenen Dingen aus unterschiedlichen Lebensbereichen. Wie funktionierte ein Fernschreiber? Und was hat ein Bleistift mit einer Musikkassette zu tun? Die Dokumentationsreihe nimmt die Zuschauer mit auf eine wahre Zeitreise. Die Älteren haben vielleicht nie gemerkt, dass Telegramme und Telefonzellen irgendwann verschwunden waren. Und die Jüngeren vielleicht nie gewusst, dass es sie überhaupt mal gab. Prominente steuern ihre persönlichen Anekdoten zu den Kultgegenständen der Vergangenheit bei, Kinder versuchen zu ergründen, wie sie damals funktioniert haben, Animationen sorgen für so manchen Aha-Effekt.
Sie galt als einflussreichste Frau der DDR, machte als Ministerin Karriere und verteidigte bis zu ihrem Tod im chilenischen Exil Mauer und Stacheldraht: Margot Honecker. Wer war sie wirklich? Aussagen von Vertrauten, wie von ihrem Enkel Roberto, und Auszüge aus unbekannten Dokumenten zeichnen das Bild einer Frau, die in der DDR ihren Traum von einer besseren Welt verwirklicht sah - und sich die Schuld am Scheitern dieses Traums nicht eingestehen wollte. Wie niemand sonst verkörperte Margot Honecker die Geschichte des zweiten deutschen Staates von der Gründung bis zu seinem Ende. Vor allem die Ehe mit Erich Honecker machte die kommunistisch erzogene Jugendfunktionärin aus Halle zur "blauen Eminenz" der DDR - so genannt wegen ihrer auffällig schimmernden Haare. Ihretwegen hatte Erich Honecker Anfang der 1950er-Jahre Frau und Kind verlassen und einige Jahre mit ihr in wilder Ehe zusammengelebt, ehe die Beziehung gegen den Willen der Parteiinstanzen legitimiert wurde. Über das Privatleben der Honeckers drang bis zum Ende der DDR nur wenig nach außen. Vertraute berichten von schweren Ehekrisen - 15 Jahre jünger als ihr Mann, war Margot Honecker offenbar amourösen Abenteuern nicht abgeneigt. Erst der Machtverlust mit dem Ende der DDR und die darauffolgende Flucht vor der Strafverfolgung schweißte das Paar wieder zusammen. Seit 1963 bestimmte Margot Honecker mit harter ideologischer Hand über die DDR-Volksbildung. Tatsächlich war ihre Macht wohl noch weitaus größer - nicht zuletzt in den 1980er-Jahren, als sich die SED gegen die Reformpolitik von Kremlchef Gorbatschow abschottete. Ebenso wenig wie ihr Mann konnte Margot Honecker begreifen, warum "ihre" Jugend zuletzt nicht mehr in "ihrem" Staat leben wollte. Für sie waren die Umwälzungen seit 1989 eine vom Westen gesteuerte "Konterrevolution".
November 1989: Die Mauer ist gefallen, die DDR befindet sich in Auflösung. Das alte System zerfällt, das neue ist noch nicht da. Mit Öffnung der Grenze wird der Osten zum Eldorado für Kriminelle. Geschäftemacher aus beiden Teilen Deutschlands und ehemals Mächtige mit Insiderwissen nutzen das Vakuum zur persönlichen Bereicherung. Ex-Parteifunktionäre verschieben Millionen ins Ausland. Denn die SED war eine der reichsten Parteien Europas. 1989 beläuft sich das Vermögen der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands auf 6,1 Milliarden DDR-Mark. Hinzu kommen Firmen und Immobilien. Funktionäre sowie das Ministerium für Staatssicherheit entwickeln außerordentlich kreative Ideen, um möglichst viel Vermögen ins Ausland oder in die neue Marktwirtschaft zu retten. Nach Einführung der D-Mark gibt es für DDR-Betriebe eine Übergangsregelung: Bei internationalen Geschäften mit Partnern der DDR wird mit einer Scheinwährung, dem Transferrubel, gehandelt. Nach der Währungsreform ist es befristet erlaubt, Transferrubel in harte D-Mark umzutauschen. Eine Zeit bizarrer Scheingeschäfte beginnt, an denen Unternehmer aus Ost und West Millionen verdienen. Der Film zeigt exemplarisch sieben Straftaten, die erst durch den Mauerfall möglich wurden - zum Beispiel Banküberfälle und Kunstraube. Ab November 1989 häufen sie sich im Osten Deutschlands, denn Banken und Museen sind kaum gesichert. Auch Subventionsbetrug, Geschäfte mit Sondermüll und betrügerische Aneignung von Immobilien sind typische Vergehen in der DDR. Bis zum Jahr 2000 wurde in rund 62 000 Fällen ermittelt. Trotz Gründung zentraler Ermittlungsstellen konnte nur ein kleiner Teil der Taten aufgeklärt werden. Auf 26 Milliarden D-Mark wird der Schaden geschätzt - bislang sind nur etwa fünf Milliarden aufgespürt worden. Der Filmemacher Lutz Rentner zeigt in "Tatort Einheit" die kriminellen Dimensionen dieses Kapitels der deutschen Wiedervereinigung.
Die DDR wollte ein Staat ohne Mord und Totschlag sein. Doch die Wahrheit sah anders aus. Die Bevölkerung erfuhr oft erst Jahre später etwas. Spitzel überall, und doch blieben Täter unentdeckt. Was sagen Kriminalfälle über die besonderen Lebensumstände in der DDR aus? Ermittler, Opfer und Zeitzeugen erinnern sich. Unschuldige landeten hinter Gittern, aber selbst Mörder rutschten durchs Raster. Welche Rolle spielten SED, Vopo, Stasi und NVA? Angriffe auf den Staat konnte die DDR-Führung nicht auf sich sitzen lassen und zog in solchen Fällen alle Register. Diese Folge der Reihe "Mysteriöse Kriminalfälle der DDR" beginnt mit einem Polizistenmord in Leipzig im Jahr 1981. Die vermeintlich politische Tat entpuppte sich aber als tragische Eskalation der gescheiterten Republikflucht eines jungen, skrupellosen Mannes. Ein weiterer Fall behandelt die Ermittlungen im Zusammenhang mit einem Sexualmord, in den ein NVA-Offizier verstrickt war. Um den Verdächtigen zu überführen, setzten die damaligen Ermittler auf eine Methode aus dem Geheimdienst- und Spionage-Milieu, den sogenannten Romeo-Trick. Sie setzten einen Gigolo auf die Frau des Täters an - und das mit Erfolg. Ein außergewöhnliches Verbrechen beschäftigte nicht nur die Medien der DDR, es hatte auch noch mit einer beliebten Fernsehsendung zu tun. Ein psychopathischer Täter gab sich am Telefon als Mitarbeiter der renommierten Wissenschaftssendung "Fernseh-Urania" aus und brachte Kinder in Lebensgefahr. Schließlich geht es um einen mysteriösen Grenztoten, einen italienischen Lkw-Fahrer. Die offizielle Version, wie er ums Leben kam, ist bis heute umstritten. Justizirrtümer gab es grundsätzlich nicht in der DDR - zumindest offiziell. Doch die Wahrheit sah anders aus.
Mordfälle gab es im Osten wie im Westen. Auch wenn die DDR der bessere Staat sein wollte und Kriminalität eigentlich nicht zum sozialistischen Menschenbild passte. So weit die Theorie. Es gab sogar Fälle von Serienmorden. In dieser Folge von "Mysteriöse Kriminalfälle der DDR" geht es unter anderem um einen fünffachen Babymord in Wernigerode. Die Frau fiel auf ihrer Arbeitsstelle nach einer angeblichen Fehlgeburt auf. Kinderreiche Familien wurden in der DDR üblicherweise besonders vom Staat unterstützt. Und doch war dieses Ehepaar durch alle Kontrollen gerutscht. Erst nach umfangreichen Ermittlungen wurde klar, dass die Eltern fünf Kinder sofort nach der Geburt getötet hatten. 1984 sorgte eine Mordserie in Neubrandenburg für Unruhe. Fünf Morde an Minderjährigen und jungen Männern, die auf das Konto eines NVA-Soldaten gingen, der dafür zu lebenslänglicher Haft verurteilt wurde. Federführend bei den Ermittlungen: das Ministerium für Staatssicherheit. Nur zwei Beispiele für Kriminalfälle, die es in der DDR eigentlich nicht geben durfte. Die Theorie von der sozialistischen Moral und dem "guten Menschen" stimmte nicht mit der Realität überein. So gab es von 1969 bis 1989 laut den veröffentlichten Statistischen Jahrbüchern der DDR 2263 Mord- und Totschlagfälle. Dabei hatte die Aufklärung eines Verbrechens in der DDR oberste Priorität. Mit hohem Personaleinsatz und großem Aufwand sollten die Täter so schnell wie möglich hinter Schloss und Riegel gebracht werden. Die Kriminalisten in der DDR waren sehr gut ausgebildet und hatten in vielen Fällen Unterstützung vom Ministerium für Staatssicherheit. Denn auch die Stasi stellte bei Kapitalverbrechen professionelle und gut ausgestattete Ermittler. Das Verhältnis zwischen Kriminalpolizisten und Stasimitarbeitern war allerdings ambivalent. Denn das MfS saß immer am längeren Hebel. In einigen Fällen erfuhren die Polizisten der Morduntersuchungskommission nur wenig über die teils geheimen Ermittlungen des MfS.
Die Kriminalitätsstatistiken der beiden deutschen Staaten unterschieden sich kaum voneinander. Hüben wie drüben wurde betrogen, geklaut und getötet. Doch die DDR wollte der bessere Staat sein. Verbrechen passten nicht in den Sozialismus, denn das sozialistische Menschenbild ist ein friedliches. Deshalb war auch die Berichterstattung in der Presse spärlich. Die DDR-Bürger sollten glauben, dass ihr Land frei von Kriminalität sei. Dabei hatte die Aufklärung eines Verbrechens in der DDR oberste Priorität. Mit hohem Personaleinsatz und großem Aufwand sollten die Täter so schnell wie möglich hinter Schloss und Riegel gebracht werden. Die Kriminalisten in der DDR waren sehr gut ausgebildet und hatten in vielen Fällen Unterstützung vom Ministerium für Staatssicherheit. Denn auch die Stasi stellte bei Kapitalverbrechen professionelle und gut ausgestattete Ermittler. Das Verhältnis zwischen Kriminalpolizisten und Stasimitarbeitern war allerdings ambivalent. Denn das MfS saß immer am längeren Hebel. In einigen Fällen erfuhren die Polizisten der Morduntersuchungskommission nur wenig über die teils geheimen Ermittlungen des MfS. Doch die Stasi sollte nicht nur bei der Tätersuche helfen. Oft wurden Angehörige von Verbrechensopfern überwacht und bespitzelt, denn nur das Regime bestimmte, welche Informationen nach außen dringen durften. Vor allem, wenn die Tat von einem Parteifunktionär, einem Stasimitarbeiter oder einem Sowjetsoldaten begangen wurde, setzte die Stasi alles daran, den Vorfall zu vertuschen oder sogar den Täter zu decken. Sogar in den DDR-Krimis, wie in der populären Serie "Polizeiruf 110", wurde streng darauf geachtet, dass es eine bestimmte Art von Verbrechen nicht gab. Der Staat zensierte jede einzelne Folge. Auch hier durften SED-Funktionäre, Soldaten oder Polizisten keine Mörder sein. Die Täter waren meistens Außenseiter der Gesellschaft, Alkoholiker oder psychisch Kranke. Mit der Dokumentation "Mysteriöse Kriminalfälle der DDR" widmet sich ZDFinfo einem undurchsichtigen Feld in der ostdeutschen Geschichte. Sie wirft mit Archivbildern, Aufnahmen von Hobbyfilmern und Berichten von Augenzeugen, Verbrechensopfern und Kriminalisten ein neues Licht auf die Ermittlungen bei Kapitalverbrechen - dabei sind einige Fälle bis heute ungeklärt.
Verbrechen durfte es im Osten eigentlich nicht geben. Die DDR wollte ein Staat ohne Mord, Totschlag und Diebstahl sein. Die Realität sah anders aus. In dieser Folge geht es unter anderem um den systematischen Klau von Trabis, quasi direkt vom Fabrikband. Und um eine lange ungeklärte Raubserie bei der Leipziger Messe - bis sich herausstellte, dass Stasi-Leute selbst dahintersteckten. Und auch Mordfälle gab es im Osten genauso wie im Westen. Zwei Beispiele zeigt der Film: Gewaltverbrechen, die es entgegen der sozialistischen Doktrin eigentlich nicht geben durfte. Und bei deren Aufklärung meistens die Stasi entscheidend mit eingriff - oder selbst darin verwickelt war. So im Fall der Leipziger Messe-Räuber, die jahrelang die Kripo beschäftigten. Immer wieder verschwanden Luxusgüter aus dem Westen von den Messeständen - bis sich herausstellte, dass Stasi-Leute den Klau in großem Stil organisiert hatten. Oder der spektakuläre Doppelmord an einem Ehepaar in Jena. Der Täter hatte mit ihnen einen betrügerischen Autokauf eingefädelt, den beiden Ahnungslosen das Geld abgeknöpft und sie dann umgebracht. Um Autos ging es auch bei einem anderen spektakulären und für die Mangelwirtschaft der DDR typischen Fall. Ein Schlosser aus dem VEB Sachsenring klaute jahrelang Trabi-Neuwagen und verkaufte sie an Besitzer älterer Modelle, deren Fahrgestellnummern ausgetauscht und im geklauten Neuwagen weiterverwendet wurden. Der Mann nutzte eine Kontroll-Lücke im komplizierten Produktionsablauf, so nur möglich wegen der Besonderheiten in einem sozialistischen Großbetrieb.
Wenn Gefühle außer Kontrolle geraten, kann das tödlich enden - Verbrechen aus Leidenschaft gab es immer und überall. Doch die Staatsideologen der DDR taten sich schwer damit, das zu akzeptieren. Die Folge "Tödliche Liebe" der Doku-Reihe "Mysteriöse Kriminalfälle der DDR" bringt Licht ins Dunkel der Kriminalgeschichte des Arbeiter- und Bauernstaates und fokussiert dabei auf Morde aus sexuellen Motiven. Doch jeder Fall erzählt auch ein Stück Geschichte. Authentische Dokumente aus dem umfangreichen Stasi-Unterlagen-Archiv, Zeitzeugen, Ermittler und Experten zeigen auf, unter welchen Umständen diese Fälle aufgeklärt wurden. Im Fokus der Dokumentation steht unter anderem das Verbrechen eines Stasi-Oberleutnants. Auf bestialische Weise ermordete der Funktionär aus niederen Motiven seine Ehefrau. Doch vor Gericht wurde aus der Beziehungstat auf einmal eine hanebüchene Spionage-Geschichte, die in einem höchst umstrittenen Todesurteil mündete, bei dem sich der Richter sogar über ein Veto Honeckers hinwegsetzte. In einem weiteren Fall wurden die Beziehungen zwischen Ost und West auf die Probe gestellt, als eine kopflose Leiche an der Transitautobahn nahe Berlin gefunden wurde. Das Transitabkommen zwischen DDR und BRD sollte gemeinsame Ermittlungen erleichtern. Es verschaffte aber auch skrupellosen Mördern die Chance, ihre Opfer quasi im Niemandsland verschwinden zu lassen. Doch dank einer gelungenen Ost-West-Zusammenarbeit gelang es im vorliegenden Fall, den Täter zu stellen. Politisch heikel ist auch der Mordfall an einem hochrangigen DDR-Diplomaten, dem sein sexuelles Doppelleben zum Verhängnis wurde. Anlass für die Doku, die Akzeptanz von Homosexualität auf beiden Seiten der Mauer historisch zu thematisieren. Öffentliche Berichte über Schwerstkriminalität hatten in der DDR Seltenheitswert. Einerseits sollte die Bevölkerung nicht beunruhigt werden, andererseits ging es um den Ruf des Landes. Doch auch im Sozialismus wurde gemordet, geraubt und betrogen. Umso überraschender sind die Fakten, die ehemalige Kriminalisten der Morduntersuchungskommission, Staatsanwälte und Historiker heute über die spektakulären Kriminalfälle der DDR preisgeben.
Zur DDR-Zeit kontrollierten Partei und Geheimdienst, wie Verbrechen aufgeklärt, Täter bestraft und die Bürger informiert wurden. ZDFinfo deckt die spektakulärsten Fälle von damals auf. Auch die Folge "Kein Entkommen" der Doku-Reihe "Mysteriöse Kriminalfälle der DDR" macht deutsch-deutsche Geschichte anhand schicksalhafter Ereignisse erlebbar. Im Blickfeld stehen Opfer, Täter und Ermittler - und der Alltag im real existierenden Sozialismus. Auch im Arbeiter- und Bauernstaat wurde gemordet, geraubt und betrogen - wie in jedem Land der Welt. Doch öffentlich darüber berichtet wurde in DDR-Medien kaum. Was Ermittler, Staatsanwälte, Kriminologen und Journalisten damals nicht laut sagen durften, das enthüllen sie nun in der Dokumentation. Im Fokus der Folge "Kein Entkommen" steht unter anderem das Verbrechen eines flüchtigen Sowjetsoldaten, das ein traumatisiertes Dorf in Brandenburg und viele offene Fragen hinterließ. Die Stasi war zwar in die Ermittlungen involviert, doch die Vernehmungen führte allein der große Bruder. In einem anderen Fall hielt ein spektakulärer Postraub die Ermittler zwei Jahre lang in Atem. Der Posträuber selbst erzählt von seinen Motiven und seiner Zeit im Gefängnis. Verbrecher durften vom Regime keine Gnade erwarten. In mehreren Fällen verhängte das Gericht die Todesstrafe für den Täter. So auch im Fall der Tötung eines Dorfpolizisten, korrekterweise als ABV zu bezeichnen. Solche "Abschnittsbevollmächtigte" waren eine DDR-typische Polizei-Instanz auf lokaler Ebene. Selbst ein persönlich motivierter Angriff gegen einen ABV wurde vom System kategorisch als Angriff auf den Staat beziehungsweise als "Terrorismus" betrachtet und entsprechend drastisch bestraft. Insgesamt 164 Todesurteile wurden in der DDR vollstreckt. Erst 1987 wurde die Todesstrafe offiziell abgeschafft. Authentische Dokumente aus dem umfangreichen Stasi-Unterlagen-Archiv, Zeitzeugen, Ermittler und Experten zeigen auf, unter welchen Umständen die meisten, aber nicht alle Fälle aufgeklärt wurden. Und der Fall eines jugendlichen Straftäters wirft Licht auf ein finsteres Kapitel des DDR-Strafvollzugs: In sogenannten Jugendhäusern erlebten die Insassen eine Behandlung, die viele von ihnen bis heute schwer traumatisiert zurücklässt.
Sie versteht sich als "Schwert und Schild der Partei". Sie will ihrem Staat, der DDR, dienen und ihn mit allen Mitteln schützen - die Stasi. Vor Angriffen von innen und von außen. Das Ministerium für Staatssicherheit der DDR: Es ist nicht nur eine Behörde - es ist ein ganzes Imperium. Geheimpolizei und Nachrichtendienst in einer einzigen Institution. Die Staatssicherheit durchdringt die Gesellschaft komplett. Ihre Informanten sind überall. In Gerichten und Behörden, am Arbeitsplatz, in der eigenen Familie - in Ost, aber auch in West. Wie die Stasi zu dem geworden ist, zeigt "Feind ist, wer anders denkt - Geheimnisse der Stasi". Die dreiteilige Dokumentation zeigt chronologisch die Entwicklung der Staatssicherheit der DDR. Was machte die Stasi zu einem der erfolgreichsten Geheimdienste der Welt? Welche Abgründe verbergen sich in den 111 Kilometern Akten, die nach dem Ende der Staatssicherheit vor der Vernichtung gerettet wurden? Bis heute ist die Stasi beeindruckend und beängstigend. Sie war Geheimpolizei und Nachrichtendienst in einem einzigen, gigantischen Imperium. Beim Mauerfall beschäftigte sie über 91 000 hauptamtliche und 189 000 inoffizielle Mitarbeiter. Das machte die Stasi zum größten Arbeitgeber der DDR. Die Filme erzählen bekannte und unbekannte Fälle, von Schauprozessen und Entführungen, von Mordanschlägen und Bespitzelungen - sogar unter Freunden und Liebespaaren. Und von dem Mann, der fast 40 Jahre lang den Takt angab: Minister Erich Mielke, linientreuer Kommunist und skrupelloser Geheimdienstchef. Den Autoren ist es gelungen, für diese Doku-Reihe zahlreiche ehemalige Stasimitarbeiter für Interviews zu gewinnen - darunter auch der Leiter des Auslandsgeheimdienstes, Werner Großmann. Mit welch ausgefeilter Technik die Agenten ihre Feinde bespitzelt haben, zeigt ein Spionage-Experte in der Dokumentation. Zu Wort kommen außerdem zahlreiche Opfer der Staatssicherheit und prominente Zeitzeugen, wie der frühere Bundespräsident Joachim Gauck und der ehemalige Bundestagspräsident Wolfgang Thierse. Hochrangige Historiker ordnen die brisanten Fälle ein.
"Schießt vor allem nicht auf Eure eigenen Landsleute". Das ist der Appell von Willy Brandt vor dem Schöneberger Rathaus - unmittelbar nach Beginn des Mauerbaus. Hunderttausende drängen sich vor ihm auf dem Platz und skandieren Parolen gegen das Regime im Osten. Die Mauer teilt die Welt von nun an in zwei Blöcke. Sie ist der real sichtbare "Eiserne Vorhang" im Kalten Krieg. Und sie bedeutet auch eine wichtige Zäsur für die Stasi. Die Agenten können nicht mehr so leicht zwischen Ost und West wechseln. Das ist ein Hindernis - auch für Mielkes Männer. Im internen Machtpoker der DDR kann der Minister für Staatssicherheit punkten. Es gelingt ihm, die Verantwortung für die Grenzkontrollen an das Ministerium für Staatssicherheit zu ziehen. Die dreiteilige Dokumentation zeigt zum ersten Mal chronologisch die Entwicklung der Staatssicherheit der DDR. Was machte die Stasi zu einem der erfolgreichsten Geheimdienste der Welt? Welche Abgründe verbergen sich noch in den 111 Kilometern Akten, die nach dem Ende der Staatssicherheit vor der Vernichtung gerettet wurden? Bis heute ist die Stasi beeindruckend und beängstigend. Sie war Geheimpolizei und Nachrichtendienst in einem einzigen, gigantischen Imperium. Beim Mauerfall beschäftigte sie über 91 000 hauptamtliche und 189 000 inoffizielle Mitarbeiter. Das machte die Stasi zum größten Arbeitgeber der DDR. Die Filme erzählen bekannte und unbekannte Fälle, von Schauprozessen und Entführungen, von Mordanschlägen und Bespitzelungen - sogar unter Freunden und Liebespaaren. Und von dem Mann, der fast 40 Jahre lang den Takt angab: Minister Erich Mielke, linientreuer Kommunist und skrupelloser Geheimdienstchef. Den Autoren ist es gelungen, für diese Doku-Reihe zahlreiche ehemalige Stasimitarbeiter für Interviews zu gewinnen - darunter auch der Leiter des Auslandsgeheimdienstes, Werner Großmann. Mit welch ausgefeilter Technik die Agenten ihre Feinde bespitzelt haben, zeigt ein Spionage-Experte in der Dokumentation. Zu Wort kommen außerdem zahlreiche Opfer der Staatssicherheit und prominente Zeitzeugen, wie der frühere Bundespräsident Joachim Gauck und der ehemalige Bundestagspräsident Wolfgang Thierse. Hochrangige Historiker ordnen die brisanten Fälle ein.
Am 6. Mai 1974 tritt Bundeskanzler Willy Brandt zurück. Er zieht damit die Konsequenzen aus der Guillaume-Affäre. Es ist eine Zäsur in der Beziehung beider deutscher Staaten. Dass ausgerechnet der Bundeskanzler, der durch seine neue Ostpolitik eine Annäherung zwischen der Bundesrepublik und der DDR ins Werk gesetzt hat, wegen eines enttarnten Agenten in seinem Umfeld den Hut nehmen muss, ist ein klassisches Eigentor der Stasi. Trotzdem verschlechtern sich die Beziehungen zwischen den beiden deutschen Staaten nicht wirklich - im Gegenteil. Die Verabschiedung der KSZE-Schlussakte von Helsinki manifestiert 1975 die internationale Anerkennung der DDR und damit die Grenzen zwischen den beiden Blöcken. Die dreiteilige Dokumentation "Feind ist, wer anders denkt - Geheimnisse der Stasi" zeigt zum ersten Mal chronologisch die Entwicklung der Staatssicherheit der DDR. Was machte die Stasi zu einem der erfolgreichsten Geheimdienste der Welt? Welche Abgründe verbergen sich noch in den 111 Kilometern Akten, die nach dem Ende der Staatssicherheit vor der Vernichtung gerettet wurden? Bis heute ist die Stasi beeindruckend und beängstigend. Sie war Geheimpolizei und Nachrichtendienst in einem einzigen, gigantischen Imperium. Beim Mauerfall beschäftigte sie über 91 000 hauptamtliche und 189 000 inoffizielle Mitarbeiter. Das machte die Stasi zum größten Arbeitgeber der DDR. Die Filme erzählen bekannte und unbekannte Fälle, von Schauprozessen und Entführungen, von Mordanschlägen und Bespitzelungen - sogar unter Freunden und Liebespaaren. Und von dem Mann, der fast 40 Jahre lang den Takt angab: Minister Erich Mielke, linientreuer Kommunist und skrupelloser Geheimdienstchef. Den Autoren ist es gelungen, für diese Doku-Reihe zahlreiche ehemalige Stasimitarbeiter für Interviews zu gewinnen - darunter auch der Leiter des Auslandsgeheimdienstes, Werner Großmann. Mit welch ausgefeilter Technik die Agenten ihre Feinde bespitzelt haben, zeigt ein Spionage-Experte in der Dokumentation. Zu Wort kommen außerdem zahlreiche Opfer der Staatssicherheit und prominente Zeitzeugen, wie der frühere Bundespräsident Joachim Gauck und der ehemalige Bundestagspräsident Wolfgang Thierse. Hochrangige Historiker ordnen die brisanten Fälle ein.
In der DDR ist sie ein Staatsgeheimnis: eine Spezialkommission der Stasi, die Verbrecher jagt, die es im sozialistischen Staat gar nicht geben sollte, zum Beispiel Serienmörder. Sie ermittelt, wenn die DDR-Oberen bei Verbrechen Unruhe in der Bevölkerung und Kritik am Staat befürchten, wie im Fall der Säuglingsmorde in der Leipziger Frauenklinik im Jahr 1986. Die Stasi-Ermittler sollen den Täter finden und die Tat zugleich geheim halten. Die Spezialkommission der Stasi steht dabei in Konkurrenz zur Kriminalpolizei, die auch in der DDR für die Aufklärung von Morden zuständig ist - im Prinzip. Wenn der Fall jedoch als politisch heikel gilt, wenn, wie im Juli 1984, ein Unteroffizier der Nationalen Volksarmee als Serientäter verhaftet wird, übernehmen die Kollegen von der Stasi die Ermittlungen. Die Kriminalpolizei erfährt dann nur noch das Nötigste, ebenso wie die Angehörigen der Opfer. Die Autorin Gabi Schlag hat ehemalige Mitglieder der Spezialkommission und der Mordkommission der Kriminalpolizei interviewt und mit deren Hilfe einige bislang unveröffentlichte Kriminalfälle rekonstruiert. Die Dokumentation stellt erstmals die Arbeit der geheimen Mordermittler der Stasi vor und ordnet sie in den historischen Kontext der DDR ein.
Bizarr muten so manche Protokolle des SED-Politbüros an. In ihnen wurde festgehalten, was den Parteigranden wichtig war - der DDR-Alltag aus der Sicht von "oben". Bizarr auch: ein Skatspiel unterm Stacheldraht, Verbrüderung zwischen Ost und West und ein deutsch-deutsches Fußballspiel, das Furore machte. "ZDF-History" zeigt, mit welchen Absurditäten sich die Menschen arrangierten und welche Blüten die Teilung trieb.
Waren in der DDR wirklich alle gleich? Hatte die Wirtschaft tatsächlich "Weltniveau"? Und hat die Mauer den Frieden in Europa gerettet? "ZDF-History" nimmt die Mythen der DDR unter die Lupe. Mal deuten Mythen die Vergangenheit, mal geben sie Orientierung für Gegenwart und Zukunft. Wie wirkungsmächtig waren die Mythen der DDR - und sind es möglicherweise noch immer? Doch was ist wahr und was Legende? So heißt es von der Stasi heute mitunter, sie sei ein "ganz normaler Geheimdienst" gewesen. Wolfgang Templin, der sich als junger Student von der Stasi als inoffizieller Mitarbeiter anwerben ließ, später ausstieg und einer der wichtigsten Protagonisten der DDR-Opposition wurde, widerspricht dieser Aussage vehement. Mussten er und seine Familie doch das erleiden, was die DDR-Staatssicherheit selbst als Strategie der "Zersetzung" bezeichnete: Diese zielte einzig darauf, den Opfern größtmöglichen psychischen Schaden zuzufügen. Die DDR habe sich besonders um die Jugend gekümmert, lautet ein anderer Ost-Mythos. Tatsächlich gab es in der DDR viele Angebote für Kinder und Jugendliche, wie sich der Leipziger Sascha Lange erinnert. Die DDR-Schulbildung wurde in Zeiten des PISA-Schocks sogar als vorbildhaft verklärt. Aber das System hatte auch ganz entscheidende Nachteile, wie im Film deutlich wird. Für Frauen standen in der DDR viele Türen offen, wie das Beispiel von Solveig Leo zeigt, die in den 1960er-Jahren schon mit 24 Jahren Chefin einer Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft wurde. In Sachen Gleichberechtigung war die DDR tatsächlich fortschrittlicher als der Westen. Doch in die Führungsspitze von Partei und Staat konnten auch in der DDR nur wenige Frauen vordringen. Und wie sah es mit Nazis in der DDR aus? Bernd Heller, dessen Vater und Großvater von den Nationalsozialisten verfolgt wurden, glaubte fest daran, dass in der DDR das bessere Deutschland aufgebaut würde. Doch dann musste er feststellen: Die vielen kleinen und großen Nazis waren keineswegs, wie von der Propaganda behauptet, alle in den Westen abgehauen. Selbst in der Staatspartei SED gab es Zehntausende ehemalige NSDAP-Mitglieder. Anhand persönlicher Schicksale beleuchtet die Dokumentation, was wirklich dran ist an den großen Mythen der DDR.
Die Nationale Volksarmee bestimmte das Alltagsbild der DDR. Mit fast 170 000 Soldaten in ständiger Gefechtsbereitschaft und mit moderner, meist sowjetischer Waffentechnik ausgerüstet. Die NVA bildete die wichtigste Stütze der Roten Armee bei einem eventuellen Kriegsausbruch. Ein umfangreiches Netz an Militärübungsplätzen, Waffenbunkern und Panzerstraßen überzog das kleine Land. Die Armee und die Verteidigungsbereitschaft hatten Vorrang. Alles andere musste zurückstehen. Die NVA war anfangs eine Freiwilligenarmee. Die Wehrpflicht wurde 1962 eingeführt. Der Grundwehrdienst dauerte 18 Monate; zu ihm wurden Männer im Alter von 18 bis 26 Jahren eingezogen. Eine Verweigerung war nicht möglich. Gefängnis oder ein Strafeinsatz bei den gefürchteten Bausoldaten waren die Konsequenz. Sieben Geheimnisse will die Dokumentation schildern. Zum Beispiel die Angriffspläne der NVA. In den streng geheimen Operationsplänen für den Tag X war vorgesehen, in sieben Tagen die niederländische Grenze zu erreichen. Oder das Spitzel-Netz mit dem Spitznamen "Gummi-Ohren", die der Stasi unterstanden und in jede NVA-Einheit integriert waren.
Wer waren die Menschen, die den Todesstreifen, die Grenze zwischen DDR und BRD, bewachten? Auch 30 Jahre nach der deutschen Einheit ist der Dienst an dieser Grenze ein Tabuthema. Während die DDR ihre Grenzer als "Helden" und "Friedensschützer" feierte, galten sie im Westen als "KZ-Wächter" und "Mördertruppe". In der Dokumentation von Christhard Läpple erzählen ehemalige Grenzer offen und schonungslos übers Wacheschieben am Todesstreifen. "Warum kam ich an die Grenze? - Weil ich dorthin wollte." Lutz Rathenow stand als 18-jähriger Wehrpflichtiger freiwillig an der "Staatsgrenze West". Der junge Mann aus Jena bewachte den Todesstreifen und war einer von rund 500 000 Deutschen in der Uniform der DDR-Grenztruppen. 40 Jahre lang teilte Deutschland eine tödliche Grenze, die nach dem Mauerbau 1961 nahezu unüberwindlich erschien. Für Rathenow war die Härte des Grenzdaseins ein Weckruf. Er wurde Schriftsteller und Regimekritiker. Heute ist Rathenow sächsischer Landesbeauftragter zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. Frank Pergande wollte einfach nur durchkommen. In seiner 9. Kompanie bei Eisenach musste er Ende der 70er-Jahre kein einziges Mal zur Waffe greifen. Er hatte Glück. Sein einziges Ziel: "Überstehen, überstehen, überstehen. Hauptsache, es passiert nichts." Der 62-jährige Pergande studierte in der DDR Journalistik und ist heute Redakteur bei der "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung". Auf die Frage, ob er geschossen hätte, antwortet der 54-jährige Thomas Schwarz aus Brandenburg: "Ja, wenn es in meinem Abschnitt einen Grenzdurchbruch gegeben hätte und diejenigen auf Warnschüsse und Anrufe nicht reagiert hätten, hätte ich geschossen." Schwarz studierte ab 1984 an der Hochschule der Grenztruppen in Suhl und wurde Politoffizier. In der Nacht des Mauerfalls öffnete er seinen Übergang in Staaken zu Westberlin. Der heute erfolgreiche Unternehmer sagt: "Die Maueröffnung war ein Akt der Befreiung." Sein Fazit: "Einmauern bringt nichts." Zu Wort kommt auch Kati Naumann, die ihre Kindheit im Sperrgebiet verbrachte. Die Leipzigerin hat sich intensiv mit dem Schicksal der Zwangsumgesiedelten beschäftigt. Am Ende der DDR 1989/90 gehörten zu den DDR-Grenztruppen etwa 40 000 Mann, darunter 100 Frauen im Range von Offiziersanwärterinnen. An der Grenze kamen bis zu 800 Menschen ums Leben, so seriöse Schätzungen. Die genaue Zahl der Opfer ist bis heute unbekannt.
Die Mauer zwischen den beiden Deutschlands - fast 30 Jahre lang teilte sie ein Land, trennte Familien und zerstörte Biografien. Menschen starben, weil sie diese Mauer überwinden wollten. Ihre Befürworter verteidigten sie als "antifaschistischen Schutzwall", als Bollwerk gegen den Kapitalismus. Ihre Gegner wurden über Nacht überrascht und konnten die Mauer nicht verhindern, ohne einen Weltenbrand zu riskieren. 1961 war es ebenso unvorstellbar, dass ein politisches System sein Volk einsperren würde, wie es 28 Jahre später ausgeschlossen schien, dass diese Mauer friedlich fallen könnte. Sowohl ihrem geheim geplanten Bau als auch ihrem plötzlichen Fall gingen Ereignisse voraus, die einem unglaublichen Countdown gleichen, einem Wettlauf. Einem Countdown, an dessen Ende ein historischer Moment stand, der die Welt veränderte.
"Countdown zum Mauerfall" erzählt die Meilensteine, die zu dem historischen Ereignis im November 1989 geführt haben. Startpunkt ist genau ein Jahr vorher, im Herbst 1988. Bis dahin haben mittlerweile 137 Menschen ihr Leben an der Mauer verloren. Erich Honecker ist von seinem Besuch im September in der Bundesrepublik zurück, der als wichtiger Schritt in der Entwicklung deutsch-deutscher Beziehungen bewertet wird. Die Schlagworte "Glasnost" und "Perestroika" sind in aller Munde, und auch die Breschnew-Doktrin ist mittlerweile ganz offiziell aufgehoben. Damit wird den Ländern des Warschauer Paktes die Möglichkeit auf Selbstbestimmung gewährt und dadurch Unabhängigkeit von der Sowjetunion. Seit Anfang des Jahres erlaubt Ungarn seinen Bürgern visafreie Reisen ins Ausland. Der "Countdown" endet am 9. November 1989, als Günter Schabowski, Sekretär des Zentralkomitees der SED, die neue Reise-Regelung bekannt gibt. Auf eine Nachfrage, ab wann die neue Regelung gelte, antwortet er: "Ab sofort, unverzüglich!" Die Nachricht der Grenzöffnung verbreitet sich in Windeseile, und es beginnt ein Ansturm auf die Grenzübergänge. Um 23.30 Uhr drücken in der Bornholmer Straße Tausende Menschen auf den Grenzübergang. Oberstleutnant Harald Jäger entscheidet, die Grenze zu öffnen und die Kontrollen einzustellen.
"Jetzt wächst zusammen, was zusammengehört!", kommentiert Willy Brandt den Mauerfall im November '89. Auf die Euphorie folgt ein Jahr des Umbruchs und politischen Kräftespiels. Das Wendejahr steht für ungeahnte Möglichkeiten, aber auch für Frust und Enttäuschung. Anfangs ist der Wunsch nach einer reformierten DDR noch groß, doch schnell wird aus dem Ruf "Wir sind das Volk": "Wir sind ein Volk". Die Straße treibt die Politik vor sich her. Die Menschen in der DDR demonstrieren für die Einheit, die D-Mark, für ein besseres Leben. Von Monat zu Monat erhöht sich das politische Tempo. Noch im Februar 1990 geht Bundeskanzler Helmut Kohl davon aus, dass die Einheit erst 1995 vollzogen sein wird. Nur drei Wochen später ist klar: Die Einheit kommt noch 1990. In beiden deutschen Staaten wird das Jahr 1990 nicht nur als Jahr der Wiedervereinigung gesehen, sondern vor allem als Jahr der Widersprüche. Es gilt als deutsche Sternstunde, in der sich das Land vom Trauma der Teilung befreit. Doch im Galopp Richtung Einheit fallen Entscheidungen, die sich bitter rächen. Am 3. Oktober 1990 ist Deutschland offiziell wiedervereint, das Zusammenwachsen von Ost- und Westdeutschland jedoch gelingt nicht von einem Tag auf den anderen. 1990 steht für den Beginn eines Prozesses, der die Deutschen bis heute beschäftigt. Die Dokumentation erzählt die Geschichte der Wiedervereinigung aus einer ganz eigenen Perspektive: Die politischen Entwicklungen verbinden sich mit persönlichen und privaten Aufzeichnungen ganz unterschiedlicher Menschen. Der Film zitiert aus Tagebüchern von politischen Akteuren wie Horst Teltschik oder ganz normalen Bürgern wie der ostdeutschen Lehrerin Elviera Thiedemann. Zeitzeugen wie Gregor Gysi, der Fotograf und Bürgerrechtler Andreas Rost und der Historiker Ilko-Sascha Kowalczuk blicken auf ein deutsches Schicksalsjahr.
In der DDR gab es kaum Ausländer. Die meisten von ihnen waren Werktätige, die sogenannten Vertragsarbeiter. Doch wie wurden sie aufgenommen, und wie sah ihr Alltag aus im Bruderstaat DDR? 30 Jahre nach der Wiedervereinigung wird über den Umgang mit Ausländern in der DDR wieder diskutiert. Die Ostdeutschen wollen weg von der Reduzierung ihres Lebens auf die Allmacht des Staates, Fremdenfeindlichkeit und Mauertote. Die Geschichte der sogenannten Vertragsarbeiter in der DDR zeigt exemplarisch, dass es sich lohnt, genauer hinzuschauen. Bisher wurde in der Berichterstattung über Ausländer in der DDR der Fokus meist auf Fremdenfeindlichkeit und rassistische Übergriffe gelegt. Die Dokumentation "Verloren im Bruderland - Vertragsarbeiter in der DDR" spart diesen Blick nicht aus, schaut jedoch darüber hinaus. Die ausländischen Arbeiter kamen aus sozialistischen Bruderländern wie Polen Vietnam, Kuba oder Mosambik. Bis zur Wiedervereinigung arbeiteten circa 216 000 von ihnen in der DDR. Sie sollten in der DDR nicht nur fehlende Arbeitskräfte ersetzen, sondern auch die Botschaft des Sozialismus in ihre eigenen Länder tragen. In der DDR erhielten sie eine Ausbildung, um nach fünf Jahren in ihre Heimat zurückzukehren und dort Aufbauarbeit zu leisten. Aufenthaltsdauer, Unterkunft und Bezahlung der Arbeiter regelten sogenannte Regierungsabkommen zwischen den Entsendeländern und der DDR. Vor allem für die Menschen aus Entwicklungsländern war die Möglichkeit, in der DDR zu arbeiten, mit großen Hoffnungen verbunden. Die DDR war gut entwickelt, mit einer besseren Versorgung und Lebensqualität als in ihren eigenen Heimatländern. Integration in das gesellschaftliche Leben der DDR war zwar vorgesehen, jedoch nur auf Zeit. Die Vertragsarbeiter wurden in Sammelunterkünften untergebracht. Liebesbeziehungen zwischen DDR-Bürgern und Ausländern wurden nicht gern gesehen, ließen sich aber nicht verhindern. Zahlreiche Freundschaften entstanden. Wurden ausländische Frauen jedoch schwanger, zwang sie das System: abtreiben oder sofortige Rückkehr in die Heimat. Die DDR-Bevölkerung war den Umgang mit Menschen aus anderen Nationen nicht gewohnt. So kam es auch zu Übergriffen. In den Akten der Staatssicherheit finden sich Hinweise zu über 700 rassistischen Propaganda- und Gewaltdelikten in 40 Jahren DDR. Der Film erzählt die Geschichte der Vertragsarbeiter in der DDR. Er zeigt die Normalität und den Alltag der Arbeiter anhand von konkreten Schicksalen. Zwei Historiker aus Ost- und Westdeutschland kommentieren den Einsatz der Arbeiter in der DDR. Ihr unterschiedlicher Blick zeigt den Zwiespalt in der Diskussion um die DDR-Vergangenheit.
Mit fast 200 000 Mitgliedern sollten die Kampfgruppen der DDR eine treue Partei-Miliz sein - auch im Einsatz gegen das eigene Volk. Wie treu ergeben waren die Kampfgruppen dem Regime? 1989 gingen die Menschen in der DDR auf die Straße, um friedlich zu demonstrieren. Alte DDR-Obristen forderten den Einsatz der Kampfgruppen gegen die Demonstranten. Ihre Dienstverweigerung in dieser Schicksalsstunde ist bis heute ihr größtes Verdienst. Ob aus Überzeugung, wegen der Karriere oder um den Pflichten an sogenannten gesellschaftlichen Aktivitäten nachzukommen - die Gründe für die Teilnahme an den DDR-Kampfgruppen waren vielfältig. Die allmächtige Staatspartei SED versuchte, jeden männlichen Bürger zur Verteidigung zu erfassen, der nicht bei der NVA, Polizei oder den Grenztruppen als Reservist gebraucht wurde. So wurde bis zum 60. Lebensjahr der Waffen-Einsatz mehr oder weniger zur freiwilligen Pflicht. Das alles stand unter dem Motto der "Verteidigung der Errungenschaften des Arbeiter- und Bauernstaates mit der Waffe in der Hand". Die Kampfgruppen der Arbeiterklasse, so damals die offizielle Bezeichnung, verfügten nicht über die modernste Bewaffnung. Sie wären aber durchaus in der Lage gewesen, zumindest in der DDR für "Ruhe und Ordnung" zu sorgen. Geplant waren darüber hinaus auch Einsätze in der Territorialverteidigung des Landes im Falle eines Krieges an der Seite der offiziellen Streitkräfte. Zum Vorbild dieser Partei-Armee stilisierte die junge DDR die Arbeiter-Milizen aus den 1920er-Jahren, allen voran den Rotfrontkämpferbund der deutschen Kommunisten. Erstaunlich, dass es in nur drei Ländern des ehemaligen Ostblocks solche paramilitärischen Verbände gab: in der DDR, in Ungarn und in der Tschechoslowakei. Sie bildeten jeweils die Antwort auf die Freiheitsbestrebungen der Menschen in diesen Ländern, aufgestellt nach der Niederschlagung durch sowjetische Truppen. Treppenwitz der Geschichte: Die Bezeichnung "Kampfgruppen" war der Nazi-Wehrmacht und der jungen Bundeswehr entlehnt. Die Dokumentation erzählt die Geschichte dieser gewaltigen paramilitärischen Truppe.
Die DDR wollte ein Staat ohne Mord und Totschlag sein. Doch die Wahrheit sah anders aus. Die Bevölkerung erfuhr oft erst Jahre später etwas. Spitzel überall, und doch blieben Täter unentdeckt. Was sagen Kriminalfälle über die besonderen Lebensumstände in der DDR aus? Ermittler, Opfer und Zeitzeugen erinnern sich. Unschuldige landeten hinter Gittern, aber selbst Mörder rutschten durchs Raster. Welche Rolle spielten SED, Vopo, Stasi und NVA? Angriffe auf den Staat konnte die DDR-Führung nicht auf sich sitzen lassen und zog in solchen Fällen alle Register. Diese Folge der Reihe "Mysteriöse Kriminalfälle der DDR" beginnt mit einem Polizistenmord in Leipzig im Jahr 1981. Die vermeintlich politische Tat entpuppte sich aber als tragische Eskalation der gescheiterten Republikflucht eines jungen, skrupellosen Mannes. Ein weiterer Fall behandelt die Ermittlungen im Zusammenhang mit einem Sexualmord, in den ein NVA-Offizier verstrickt war. Um den Verdächtigen zu überführen, setzten die damaligen Ermittler auf eine Methode aus dem Geheimdienst- und Spionage-Milieu, den sogenannten Romeo-Trick. Sie setzten einen Gigolo auf die Frau des Täters an - und das mit Erfolg. Ein außergewöhnliches Verbrechen beschäftigte nicht nur die Medien der DDR, es hatte auch noch mit einer beliebten Fernsehsendung zu tun. Ein psychopathischer Täter gab sich am Telefon als Mitarbeiter der renommierten Wissenschaftssendung "Fernseh-Urania" aus und brachte Kinder in Lebensgefahr. Schließlich geht es um einen mysteriösen Grenztoten, einen italienischen Lkw-Fahrer. Die offizielle Version, wie er ums Leben kam, ist bis heute umstritten. Justizirrtümer gab es grundsätzlich nicht in der DDR - zumindest offiziell. Doch die Wahrheit sah anders aus.
Mordfälle gab es im Osten wie im Westen. Auch wenn die DDR der bessere Staat sein wollte und Kriminalität eigentlich nicht zum sozialistischen Menschenbild passte. So weit die Theorie. Es gab sogar Fälle von Serienmorden. In dieser Folge von "Mysteriöse Kriminalfälle der DDR" geht es unter anderem um einen fünffachen Babymord in Wernigerode. Die Frau fiel auf ihrer Arbeitsstelle nach einer angeblichen Fehlgeburt auf. Kinderreiche Familien wurden in der DDR üblicherweise besonders vom Staat unterstützt. Und doch war dieses Ehepaar durch alle Kontrollen gerutscht. Erst nach umfangreichen Ermittlungen wurde klar, dass die Eltern fünf Kinder sofort nach der Geburt getötet hatten. 1984 sorgte eine Mordserie in Neubrandenburg für Unruhe. Fünf Morde an Minderjährigen und jungen Männern, die auf das Konto eines NVA-Soldaten gingen, der dafür zu lebenslänglicher Haft verurteilt wurde. Federführend bei den Ermittlungen: das Ministerium für Staatssicherheit. Nur zwei Beispiele für Kriminalfälle, die es in der DDR eigentlich nicht geben durfte. Die Theorie von der sozialistischen Moral und dem "guten Menschen" stimmte nicht mit der Realität überein. So gab es von 1969 bis 1989 laut den veröffentlichten Statistischen Jahrbüchern der DDR 2263 Mord- und Totschlagfälle. Dabei hatte die Aufklärung eines Verbrechens in der DDR oberste Priorität. Mit hohem Personaleinsatz und großem Aufwand sollten die Täter so schnell wie möglich hinter Schloss und Riegel gebracht werden. Die Kriminalisten in der DDR waren sehr gut ausgebildet und hatten in vielen Fällen Unterstützung vom Ministerium für Staatssicherheit. Denn auch die Stasi stellte bei Kapitalverbrechen professionelle und gut ausgestattete Ermittler. Das Verhältnis zwischen Kriminalpolizisten und Stasimitarbeitern war allerdings ambivalent. Denn das MfS saß immer am längeren Hebel. In einigen Fällen erfuhren die Polizisten der Morduntersuchungskommission nur wenig über die teils geheimen Ermittlungen des MfS.
Sie versteht sich als "Schwert und Schild der Partei". Sie will ihrem Staat, der DDR, dienen und ihn mit allen Mitteln schützen - die Stasi. Vor Angriffen von innen und von außen. Das Ministerium für Staatssicherheit der DDR: Es ist nicht nur eine Behörde - es ist ein ganzes Imperium. Geheimpolizei und Nachrichtendienst in einer einzigen Institution. Die Staatssicherheit durchdringt die Gesellschaft komplett. Ihre Informanten sind überall. In Gerichten und Behörden, am Arbeitsplatz, in der eigenen Familie - in Ost, aber auch in West. Wie die Stasi zu dem geworden ist, zeigt "Feind ist, wer anders denkt - Geheimnisse der Stasi". Die dreiteilige Dokumentation zeigt chronologisch die Entwicklung der Staatssicherheit der DDR. Was machte die Stasi zu einem der erfolgreichsten Geheimdienste der Welt? Welche Abgründe verbergen sich in den 111 Kilometern Akten, die nach dem Ende der Staatssicherheit vor der Vernichtung gerettet wurden? Bis heute ist die Stasi beeindruckend und beängstigend. Sie war Geheimpolizei und Nachrichtendienst in einem einzigen, gigantischen Imperium. Beim Mauerfall beschäftigte sie über 91 000 hauptamtliche und 189 000 inoffizielle Mitarbeiter. Das machte die Stasi zum größten Arbeitgeber der DDR. Die Filme erzählen bekannte und unbekannte Fälle, von Schauprozessen und Entführungen, von Mordanschlägen und Bespitzelungen - sogar unter Freunden und Liebespaaren. Und von dem Mann, der fast 40 Jahre lang den Takt angab: Minister Erich Mielke, linientreuer Kommunist und skrupelloser Geheimdienstchef. Den Autoren ist es gelungen, für diese Doku-Reihe zahlreiche ehemalige Stasimitarbeiter für Interviews zu gewinnen - darunter auch der Leiter des Auslandsgeheimdienstes, Werner Großmann. Mit welch ausgefeilter Technik die Agenten ihre Feinde bespitzelt haben, zeigt ein Spionage-Experte in der Dokumentation. Zu Wort kommen außerdem zahlreiche Opfer der Staatssicherheit und prominente Zeitzeugen, wie der frühere Bundespräsident Joachim Gauck und der ehemalige Bundestagspräsident Wolfgang Thierse. Hochrangige Historiker ordnen die brisanten Fälle ein.
"Schießt vor allem nicht auf Eure eigenen Landsleute". Das ist der Appell von Willy Brandt vor dem Schöneberger Rathaus - unmittelbar nach Beginn des Mauerbaus. Hunderttausende drängen sich vor ihm auf dem Platz und skandieren Parolen gegen das Regime im Osten. Die Mauer teilt die Welt von nun an in zwei Blöcke. Sie ist der real sichtbare "Eiserne Vorhang" im Kalten Krieg. Und sie bedeutet auch eine wichtige Zäsur für die Stasi. Die Agenten können nicht mehr so leicht zwischen Ost und West wechseln. Das ist ein Hindernis - auch für Mielkes Männer. Im internen Machtpoker der DDR kann der Minister für Staatssicherheit punkten. Es gelingt ihm, die Verantwortung für die Grenzkontrollen an das Ministerium für Staatssicherheit zu ziehen. Die dreiteilige Dokumentation zeigt zum ersten Mal chronologisch die Entwicklung der Staatssicherheit der DDR. Was machte die Stasi zu einem der erfolgreichsten Geheimdienste der Welt? Welche Abgründe verbergen sich noch in den 111 Kilometern Akten, die nach dem Ende der Staatssicherheit vor der Vernichtung gerettet wurden? Bis heute ist die Stasi beeindruckend und beängstigend. Sie war Geheimpolizei und Nachrichtendienst in einem einzigen, gigantischen Imperium. Beim Mauerfall beschäftigte sie über 91 000 hauptamtliche und 189 000 inoffizielle Mitarbeiter. Das machte die Stasi zum größten Arbeitgeber der DDR. Die Filme erzählen bekannte und unbekannte Fälle, von Schauprozessen und Entführungen, von Mordanschlägen und Bespitzelungen - sogar unter Freunden und Liebespaaren. Und von dem Mann, der fast 40 Jahre lang den Takt angab: Minister Erich Mielke, linientreuer Kommunist und skrupelloser Geheimdienstchef. Den Autoren ist es gelungen, für diese Doku-Reihe zahlreiche ehemalige Stasimitarbeiter für Interviews zu gewinnen - darunter auch der Leiter des Auslandsgeheimdienstes, Werner Großmann. Mit welch ausgefeilter Technik die Agenten ihre Feinde bespitzelt haben, zeigt ein Spionage-Experte in der Dokumentation. Zu Wort kommen außerdem zahlreiche Opfer der Staatssicherheit und prominente Zeitzeugen, wie der frühere Bundespräsident Joachim Gauck und der ehemalige Bundestagspräsident Wolfgang Thierse. Hochrangige Historiker ordnen die brisanten Fälle ein.
Am 6. Mai 1974 tritt Bundeskanzler Willy Brandt zurück. Er zieht damit die Konsequenzen aus der Guillaume-Affäre. Es ist eine Zäsur in der Beziehung beider deutscher Staaten. Dass ausgerechnet der Bundeskanzler, der durch seine neue Ostpolitik eine Annäherung zwischen der Bundesrepublik und der DDR ins Werk gesetzt hat, wegen eines enttarnten Agenten in seinem Umfeld den Hut nehmen muss, ist ein klassisches Eigentor der Stasi. Trotzdem verschlechtern sich die Beziehungen zwischen den beiden deutschen Staaten nicht wirklich - im Gegenteil. Die Verabschiedung der KSZE-Schlussakte von Helsinki manifestiert 1975 die internationale Anerkennung der DDR und damit die Grenzen zwischen den beiden Blöcken. Die dreiteilige Dokumentation "Feind ist, wer anders denkt - Geheimnisse der Stasi" zeigt zum ersten Mal chronologisch die Entwicklung der Staatssicherheit der DDR. Was machte die Stasi zu einem der erfolgreichsten Geheimdienste der Welt? Welche Abgründe verbergen sich noch in den 111 Kilometern Akten, die nach dem Ende der Staatssicherheit vor der Vernichtung gerettet wurden? Bis heute ist die Stasi beeindruckend und beängstigend. Sie war Geheimpolizei und Nachrichtendienst in einem einzigen, gigantischen Imperium. Beim Mauerfall beschäftigte sie über 91 000 hauptamtliche und 189 000 inoffizielle Mitarbeiter. Das machte die Stasi zum größten Arbeitgeber der DDR. Die Filme erzählen bekannte und unbekannte Fälle, von Schauprozessen und Entführungen, von Mordanschlägen und Bespitzelungen - sogar unter Freunden und Liebespaaren. Und von dem Mann, der fast 40 Jahre lang den Takt angab: Minister Erich Mielke, linientreuer Kommunist und skrupelloser Geheimdienstchef. Den Autoren ist es gelungen, für diese Doku-Reihe zahlreiche ehemalige Stasimitarbeiter für Interviews zu gewinnen - darunter auch der Leiter des Auslandsgeheimdienstes, Werner Großmann. Mit welch ausgefeilter Technik die Agenten ihre Feinde bespitzelt haben, zeigt ein Spionage-Experte in der Dokumentation. Zu Wort kommen außerdem zahlreiche Opfer der Staatssicherheit und prominente Zeitzeugen, wie der frühere Bundespräsident Joachim Gauck und der ehemalige Bundestagspräsident Wolfgang Thierse. Hochrangige Historiker ordnen die brisanten Fälle ein.
Das Fernsehen der DDR war fest in der Hand der Regierungspartei SED. Als Massenmedium dieser Partei unterlag es einer ständigen Kontrolle und Anleitung durch Parteifunktionäre. Da aber auch der Klassenkampf mal eine Pause brauchte, gab es neben Propagandasendungen auch kuriose und unterhaltende Formate. Die Dokumentation stellt die sieben kuriosesten Sendungen des Ost-Fernsehens und ihre Macher vor. Jeden Donnerstag fand im Zentralkomitee in Ostberlin-Mitte eine fast militärische Anleitung für die Medien-Chefredakteure statt. Wöchentlich wurde bis zum Komma festgeschrieben, was über den Sender ging und wie es gesagt werden soll. So durften einmal keine Bockwürste mehr erwähnt werden, weil es keine mehr zu kaufen gab. Ein anderes Mal waren keine Eier mehr da, prompt mussten sie aus dem TV-Vokabular verschwinden oder nur noch als gesundheitsschädigend gezeigt werden. Oder ein bekannter Schauspieler ist in den Westen gegangen, sofort wurden die Filme mit ihm in den Keller verbannt und sämtliche Abspänne frisiert. Wenige der DDR-Sendungen sind noch heute auf dem Schirm. Für viele kam das Aus gleich nach der Wende.
Ostberlin 1988: zwei Männer, zwei Leben und eine Stadt, die ihre Schicksale für immer miteinander verbindet. Obwohl sie sich nicht kennen. Eine ganz besondere Berliner Mauergeschichte. Die Schicksale von Michael Schneider aus Ostberlin und Morten Bank Mikkelsen aus Dänemark werden untrennbar miteinander verbunden, als der eine von beiden entscheidet, mit der unfreiwilligen Hilfe des anderen die Flucht aus der DDR zu wagen. Der 19-jährige Michael Schneider trifft 1988 in Ostberlin eine folgenschwere Entscheidung. Nach mehreren gescheiterten Anträgen, aus der DDR ausreisen zu dürfen, hat er nur noch einen Gedanken: die Flucht. Er will frei sein. An einem Samstagabend im März bietet sich ihm eine einzigartige Gelegenheit, seinen Traum von der Freiheit in die Tat umzusetzen. Zu dieser Zeit arbeitet Michael an der Rezeption des Hotels "Stadt Berlin", einer der wenigen Orte, an dem man in der DDR auf Ausländer treffen kann. Routinemäßig kontrolliert er die Pässe der Hotelgäste. Als er den Pass des damals 16-jährigen Morten Bank Mikkelsen aufschlägt, glaubt er, auf sein eigenes Passfoto zu schauen. Der junge Däne, der wegen eines Tanzturniers in Ostberlin zu Besuch ist, gleicht Michael wie ein Bruder. In Michaels Gedanken entspinnt sich ein Plan. In emotionalen Worten erzählt Michael Schneider die unglaubliche Geschichte seiner Flucht vor mehr als 30 Jahren. Sie gelang - dank seines unfreiwilligen Helfers Morten Bank Mikkelsen. Getroffen haben sich die beiden nie - bis heute. An eben jenem Ort, an dem diese Geschichte damals ihren Lauf nahm, reden die beiden 30 Jahre später über das, was damals passiert ist. "Der Doppelgänger von Ost-Berlin" ist eine Reise in die Vergangenheit - in die ganz persönliche der beiden Männer, aber auch in die des geteilten Deutschland. Eine wahre Geschichte über Fügung und Freiheit, eine Geschichte, die man sich besser nicht hätte ausdenken können.
Es ist ein brisanter Streitfall: Wurde der Sowjetunion im Zuge der Verhandlungen über die Deutsche Einheit im Jahr 1990 tatsächlich versprochen, die NATO würde Richtung Osten nicht expandieren? Präsident Putin begründet das russische Vorgehen in der Ukraine und bei der Annexion der Krim auch mit den angeblich gebrochenen Versprechen des Westens. So werden historische Ereignisse vor bald 25 Jahren zu einer explosiven Streitfrage heutiger Außenpolitik. Es wird sogar schon von einem neuen Kalten Krieg gesprochen. In der Dokumentation kommen entscheidende Verhandlungspartner und maßgebliche Zeitzeugen aus Ost und West zu Wort, zum Beispiel Michail Gorbatschow. Die Spurensuche an den historischen Orten der Einheitsverhandlungen von 1990 wird angereichert durch exklusives, bislang nicht gesendetes Filmmaterial des Kohl-Besuchs im Kaukasus. Der Film widerlegt politische Mythen rund um die brisante Streitfrage, ob der Westen damals gegebene Versprechen zur NATO-Osterweiterung später gebrochen hat.
Im turbulenten Herbst 1989 stürzt er seinen Lehrmeister Erich Honecker und gelangt in der DDR an die Macht: Egon Krenz, der langjährige "Kronprinz" des Staats- und Parteichefs. Sein Ziel sei es gewesen, den Sozialismus in der DDR zu retten, wird er später sagen. Doch sein Plan von einer "Wende" in der DDR scheitert. Wenige Wochen nach dem Amtsantritt muss er seinen Posten wieder räumen, während die DDR dem Untergang entgegentaumelt. Der deutsche Gorbatschow hatte er werden wollen. Stattdessen muss sich Egon Krenz im wiedervereinigten Deutschland mit der Rolle des Bösewichts und Unbelehrbaren abfinden. "ZDF-History" zeigt die 50 Tage des Egon Krenz, die für ihn voller Hoffnung begannen und schließlich im Debakel endeten.
Trabi oder Käfer, Grilletta oder Hamburger? 40 Jahre Trennung prägten den Alltag der Menschen in Ost und West. Aber wie lebte es sich wirklich - hüben und drüben im geteilten Deutschland? Wuchs 1989 zusammen, was zusammengehört? Oder passte längst nichts mehr zueinander? Ob Lebensstandard, Urlaubsziele, Rolle der Frau oder sogar die Promillegrenze: Nach Jahrzehnten der Entfremdung war bei den Nachbarn jenseits der Mauer scheinbar alles anders. Stolz auf ihre Wirtschaft waren beide Staaten: Die Bundesrepublik hatte die stärkste Währung in Europa. Auch die DDR verstand sich lange als Erfolgsbeweis für eine konkurrenzfähige sozialistische Volkswirtschaft. In Wahrheit drifteten die beiden Systeme immer weiter auseinander - mit entsprechenden Folgen für das Alltagsleben. Die Westdeutschen frönten ab Mitte der 50er-Jahre ihrer Reiselust. Traumziel war Italien. Wer es sich leisten konnte, düste später mit dem Flieger auch mal nach Mallorca. Für DDR-Bürger boten sich neben der Ostsee auch Reiseziele in den sozialistischen "Bruderländern" an. Der Westen war tabu - offiziell auch in Sachen Lebensstil und Mode. Wer im Osten cool sein wollte, musste sich mit Nähmaschine und Schnittmustern behelfen. Im Westen erfüllten sich immer mehr Familien den Traum von den eigenen vier Wänden. Im Osten war das Sehnsuchtsziel oft eine Wohnung im Plattenbau, mit Fernheizung und Bad. Die Rolle der Frau in der Bundesrepublik definierte das Bürgerliche Gesetzbuch bis 1977 mit den Worten: "Sie ist berechtigt, erwerbstätig zu sein, soweit dies mit ihren Pflichten in Ehe und Familie vereinbar ist." Die DDR war da schon weiter, doch tatsächliche Gleichberechtigung existierte auch hier nur auf dem Papier, denn - neben der Arbeit - waren Haushalt und Kindererziehung auch hier meist Frauensache. Eine Gemeinsamkeit der beiden deutschen Staaten war die wachsende Unzufriedenheit der Jugend. Studentenproteste, Hausbesetzungen und Kommunen - in der Bundesrepublik wurde das Private politisch. Wer sich im Osten gegen das System wandte, bekam es mit der Stasi zu tun und zahlte häufig einen hohen Preis. In der spannenden Gegenüberstellung wird gezeigt, wie sich die Menschen im Osten und Westen mit ihren Lebensentwürfen und Lebenszielen unterschieden: Alltagserfahrungen und Alltagsprobleme in zwei Systemen.