Organische Moleküle auf dem Mars oder Spuren von Wasser auf dem Saturnmond Enceladus. Je genauer wir unser Sonnensystem erforschen, desto klarer wird: Leben ist auch anderswo denkbar. Auf Enceladus schleudern Fontänen aus Wasserdampf und Eis komplexe organische Moleküle ins All. Sie könnten als Bausteine für Organismen dienen, die sich in dem Ozean aus flüssigem Wasser tummeln, der sich unter dem Eispanzer von Enceladus erstreckt. Was sich unter der Eiskruste extraterrestrischer Riesengletscher verbergen könnte und wie die Bausteine des Lebens selbst in die entlegensten Winkel des Universums gelangen, erklären Wissenschaftler in dieser Folge. Denn Astrobiologe Prof. Lewis Dartnell, Planetologin Dr. Nina Lanza und Geologie-Dozentin Dr. Jani Radebaugh sind sicher: Was auf der Erde funktioniert, das klappt in den Weiten des Weltalls ebenfalls.
Schwarze Löcher sind eines der für Astronomen faszinierendsten Phänomene des Weltalls. Sie scheinen alle Regeln der Physik zu brechen und bilden merkwürdige Einschnitte in Raum und Zeit. Alles, was bislang über Schwarze Löcher bekannt war, könnte durch neue Erkenntnisse widerlegt werden. Manche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zweifeln sogar ganz an ihrer Existenz. Gibt es Schwarze Löcher wirklich? Kosmologen berichten zwar, dass sie überall im Universum auftauchen, doch tatsächlich gesehen hat noch niemand eines. Mit großem technischem Aufwand und einem komplexen Algorithmus gelingt der Wissenschaftlerin Katie Bouman 2019 eine sehr verschwommene Aufnahme eines dieser Schwarzen Löcher in der Galaxie Messier 87, 55 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt. Ein erster Erfolg - zumindest könnte damit die Existenz Schwarzer Löcher belegt werden. Bislang ist es jedoch unmöglich, eines dieser supermassereichen Gebilde aus nächster Nähe zu untersuchen. Schwarze Löcher werfen also seit Jahrzehnten Fragen auf, auf die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen keine Antwort finden können. Sie sprengen die Gesetze der Physik. So bleibt den Astronomen nichts anderes übrig, als Hypothesen aufzustellen und über ihre Eigenschaften zu spekulieren. Wie werden Sterne geboren, welche Gefahren gehen von Schwarzen Löchern aus, und wie funktioniert das Universum wirklich? Diese Wissenschaftsreihe nimmt die Zuschauerinnen und Zuschauer mit auf eine Reise in die Tiefen des Kosmos. Jede Folge befasst sich mit einem spannenden Themengebiet der Astronomie und zeigt Errungenschaften der modernen Weltraumforschung. Von fernen Sonnensystemen über Dunkle Materie bis zu den Elementen, die vor vielen Milliarden Jahren entstanden sind. Die Geschichte des Universums liegt oft unter Alltäglichem verborgen.
20 Jahre war die Raumsonde "Cassini" im Weltall unterwegs. Sie lieferte einzigartige Einblicke und bahnbrechende Erkenntnisse über den Gasplaneten Saturn und seine 82 Monde. "Cassini" hat ein umfangreiches Vermächtnis hinterlassen. Die gestochen scharfen Bilder, die die Sonde vom aktiven Eismond Enceladus zur Erde schickte, sind beispiellos. "Cassini" beobachtete Geysire auf Enceladus. Tatsächlich schoss Wasser in die Höhe. "Cassini" wird als die bisher wissenschaftlich ergiebigste interplanetarische Mission in die Geschichte eingehen. 13 Jahre lang erforschte die Raumsonde den Saturn und seine 82 Monde. Dabei entdeckten die Wissenschaftler mehr als erwartet. Eine Hommage an "Cassini" und ihre Erfolge.
Dunkle Materie und Dunkle Energie gehören zu den größten ungeklärten Fragen der Kosmologie. Wissenschaftler haben sie an Modellen errechnet. Sehen kann man die obskuren Strippenzieher nicht. Forscher gehen davon aus, dass Dunkle Materie bereits zum Anbeginn der Zeit, also vor rund 14 Milliarden Jahren, am Aufbau des Kosmos beteiligt war. Dunkle Energie wird dagegen für das Auseinanderdriften von Galaxien verantwortlich gemacht. Könnte Dunkle Energie eines Tages das Universum auslöschen? Die Theoretische Physikerin Dr. Katherine Freese und ihre Kollegen bringen Licht ins Dunkel des unsichtbaren Universums.
England: Es ist ein heißer Sommertag im Jahr 1934. In einem Koffer in der verlassenen Gepäckabgabe des Bahnhofs Brighton werden Teile einer zerstückelten Frauenleiche entdeckt. Nur zwei Tage später taucht am Bahnhof Kings Cross in London ein weiterer Koffer mit Leichenteilen auf. Mit Unterstützung des berühmten Pathologen Bernard Spilsbury macht sich Scotland Yard auf die Suche nach der Identität des Opfers und nach dem Mörder. Diese True-Crime-Serie nimmt die Zuschauer mit auf eine Zeitreise ins London des 19. und 20. Jahrhunderts und stellt die schockierendsten Mordfälle der britischen Geschichte vor. Der Schauspieler Nicholas Day führt die Zuschauer nicht nur tief hinein in die Welt der Mörder - anhand der spektakulären Mordfälle wird auch die Entwicklung Londons, der Londoner Polizei und der Forensik im Allgemeinen beleuchtet. Die Zuschauer lernen einige wichtige Persönlichkeiten der britischen Kriminalgeschichte kennen und erfahren von Verbindungen zwischen großen Werken der Literatur und realen Mordfällen. Spielszenen und Archivmaterial veranschaulichen, wie einige der berüchtigtsten Killer Großbritanniens überführt wurden.
England 1949: Die Polizei untersucht das Verschwinden der wohlhabenden Witwe Olive Durand-Deacon. Noch ahnt sie nicht, welch grausames Geständnis der kaltblütige Mörder bald ablegen wird. Der Mann, den die Polizei zur Befragung schließlich vorlädt, John George Haigh, hatte die Witwe Olive Durand-Deacon und fünf weitere Menschen ermordet. Ihre Leichen löste er anschließend in Schwefelsäure auf. Das Hauptmotiv des "Säurebadmörders": Habgier. Diese True-Crime-Serie ist eine Zeitreise ins London des 19. und 20. Jahrhunderts und stellt die schockierendsten Mordfälle der britischen Geschichte vor. Der Schauspieler Nicholas Day führt die Zuschauer nicht nur tief hinein in die Welt der Mörder - anhand der spektakulären Mordfälle wird auch die Entwicklung Londons, der Londoner Polizei und der Forensik im Allgemeinen beleuchtet. Die Zuschauer lernen einige wichtige Persönlichkeiten der britischen Kriminalgeschichte kennen und erfahren von Verbindungen zwischen großen Werken der Literatur und realen Mordfällen. Spielszenen und Archivmaterial veranschaulichen, wie einige der berüchtigtsten Killer Großbritanniens überführt wurden.
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London im Jahr 1911. In der Sidney Street kommt es zu einem sechsstündigen Feuergefecht zwischen der Polizei und einer Gruppe baltischer Anarchisten, die sich in einem Gebäude verschanzen. Für das neue Medium Film ist es die Gelegenheit, seinen Wert als Nachrichtenmedium unter Beweis zu stellen. Die Belagerung der Sidney Street wird zur ersten Breaking-News-Story der britischen Nachrichtengeschichte. Die True-Crime-Serie nimmt die Zuschauer mit auf eine Zeitreise ins London des 20. Jahrhunderts und stellt Mordfälle der britischen Geschichte vor. Der Schauspieler Nicholas Day führt die Zuschauer nicht nur tief hinein in die Welt der Mörder - anhand der spektakulären Mordfälle wird auch die Entwicklung Londons, der Londoner Polizei und der Forensik im Allgemeinen beleuchtet. Die Zuschauer lernen einige wichtige Persönlichkeiten der britischen Kriminalgeschichte kennen und erfahren von Verbindungen zwischen großen Werken der Literatur und realen Mordfällen. Spielszenen und Archivmaterial veranschaulichen, wie einige der berüchtigtsten Killer Großbritanniens überführt wurden.
Der schottische Serienmörder Peter Manuel tötet zwischen 1956 und 1958 in der Gegend um Glasgow mindestens sieben Menschen. Er gerät in Verdacht, aber seine Eltern versorgen ihn mit Alibis. Manuel war zuvor bereits wegen sexueller Übergriffe im Gefängnis. Nach seiner Entlassung dauert es nicht lange, bis sein psychopathisches Verhalten eskaliert. Mehrmals gerät er ins Visier der Polizei, wird aber wiederholt auf freien Fuß gesetzt und tötet weiter. Manuels Eltern geben ihrem Sohn immer wieder falsche Alibis. Vor allem sein Vater tut alles, um ihn zu schützen. Als Manuel schließlich wegen des Mordes an einer Familie, die er in ihrem Zuhause erschossen hatte, verhaftet und vor Gericht gestellt wird, übernimmt er selbst seine Verteidigung. Doch es ist die Aussage seiner Mutter, die schließlich die entscheidende Wendung bringt.
Der Mediziner Dr. Buck Ruxton tötet im September 1935 zwei Frauen und zerstückelt ihre Leichen. Der Arzt aus Lancaster, England, führt nach außen ein ruhiges, respektables Leben. Buck Ruxton hat schon lange den Verdacht, dass seine Frau ihm untreu ist, und im September 1935 gewinnt seine Eifersucht schließlich die Oberhand. In einem Anfall von Raserei bringt er sie um und tötet anschließend auch das Hausmädchen, das Zeugin der Tat war. Ruxton zerstückelt die Leichen, entfernt alles, wodurch man sie identifizieren könnte, und entsorgt sie hinter der schottischen Grenze. Die örtliche Polizei und die Presse stehen vor einem Rätsel. Es gelingt einfach nicht, die Identität der beiden Toten festzustellen. Erst ein Stück Zeitungspapier, in das die Körperteile eingewickelt waren, gibt schließlich den entscheidenden Hinweis.
London im Jahr 1890. Mary Pearcey lockt die Frau ihres Geliebten mit ihrer kleinen Tochter unter einem Vorwand in ihre Wohnung. Am nächsten Tag werden ihre Leichen gefunden. Schnell gerät Mary Pearcey ins Visier der Ermittler. Wegen der Brutalität ihrer Tat wird sie zeitweise sogar mit den Morden von Jack the Ripper in Verbindung gebracht. Die True-Crime-Serie nimmt die Zuschauer mit auf eine Zeitreise ins London des 19. und 20. Jahrhunderts und stellt Mordfälle der britischen Geschichte vor. Der Schauspieler Nicholas Day führt die Zuschauer nicht nur tief hinein in die Welt der Mörder - anhand der spektakulären Mordfälle wird auch die Entwicklung Londons, der Londoner Polizei und der Forensik im Allgemeinen beleuchtet. Die Zuschauer lernen einige wichtige Persönlichkeiten der britischen Kriminalgeschichte kennen und erfahren von Verbindungen zwischen großen Werken der Literatur und realen Mordfällen. Spielszenen und Archivmaterial veranschaulichen, wie einige der berüchtigtsten Killer Großbritanniens überführt wurden.
London 1888. Im Stadtteil Whitechapel geht die Angst um. Ein brutaler Serienmörder lebt seinen Hass auf Frauen aus - auf grauenhafte Weise. Insgesamt fünf Frauen fallen seinem Trieb zum Opfer. Während die Polizei im Dunkeln tappt, überbieten sich die Zeitungen der britischen Hauptstadt mit sensationsheischenden Artikeln. Spekulationen über die Identität des Killers machen die Runde, Einzelgänger und Randgruppen in London werden verdächtigt. Für die weiblichen Opfer interessiert man sich weniger. Der Name, den die Klatschpresse dem Mörder schließlich gibt, hat bis heute nichts von seiner makabren Faszination verloren: Jack the Ripper! Damals wie heute ein Phantom, das unsere Urängste anzusprechen scheint.
Rudolfine Steindling - von den Wienern liebevoll die "Rote Fini" genannt - ist eine erfolgreiche Geschäftsfrau, und sie gilt als die größte Wirtschaftskriminelle des vergangenen Jahrhunderts. Mit Charme und Resolutheit bringt die "Gucci-Kommunistin" den Handel mit der DDR via Österreich in Schwung. Als einzige Frau in einer reinen Männerwelt arbeitet sie mit allen Mitteln, die ihr im Kalten Krieg zur Verfügung stehen, und verdient dabei Millionen. Die Ehefrau eines jüdischen Bankdirektors und Mitglied der KPÖ verwaltet zunächst deren Firmen. In der Nachkriegszeit gibt es in Österreich auch attraktive Entwicklungsmöglichkeiten für "Kommerzgenossen". Fini vergrößert das Firmenimperium der KPÖ, ist bald für alle Geschäfte mit der DDR unentbehrlich und verdient so Millionen. Den Auftrag, ein schlüsselfertiges Stahlwerk für die DDR zu bauen, holt sie nach Österreich. Und sie kann auch dabei helfen, wenn geltende Embargobestimmungen zu umgehen sind. Ist sie auch daran beteiligt, eine gesamte Festplattenfabrik in die DDR zu schmuggeln? Dass ihre Methoden nicht immer legal sind, sieht man ihr nach, denn Fini unterstützt großzügig Kultur und soziale Projekte. Der Mauerfall und die rasante Wiedervereinigung setzen dem Ost-West-Handel nach Finis Methode schnell ein Ende. Niemand braucht mehr Vermittler, wenn es bald keine DDR mehr geben wird. Doch noch liegen 500 Millionen D-Mark auf Finis Konten - eine enorme Summe. Für die Treuhand handelt es sich um Geld der SED, das dem wiedervereinigten Deutschland zusteht, doch das will Fini nicht akzeptieren. Ob sie damit Erfolg hat oder ob die Deutschen am Ende doch noch zu ihrem Geld kommen - davon erzählt dieser Film.
"Der Politbüro-Skandal" heißt diese Folge des ZDF-Dreiteilers "Ein Tag in der DDR", der anlässlich des 70. Jahrestages des Volksaufstandes vom 17. Juni 1953 produziert wurde. Die Dokumentation zeigt die Absetzung eines populären Spitzengenossen, des Politbüro-Mitglieds Konrad Naumann, der durch Eskapaden immer wieder aus der Rolle fiel. Sein Fall gewährt Einblicke in einen Machtapparat, der den DDR-Bürgern seinerzeit verschlossen blieb. Der Film berichtet über die unehrenhafte Entlassung des Politbüro-Mitglieds Konrad Naumann. Das Machtzentrum der Staatspartei SED war für DDR-Bürger eine Art "Black Box". Die "führenden Genossen" im Politbüro waren zwar in den DDR-Medien präsent, schotteten sich jedoch als Herrschaftsapparat und im Privatleben gegenüber dem Volk ab. Auch räumlich - sie lebten in der streng abgeschirmten "Waldsiedlung" Wandlitz vor den Toren Berlins. So blühten Spekulationen - auch über Konrad Naumann, den Berliner SED-Chef. Nicht nur bei Auftritten mit seiner Ehefrau Vera Oelschlegel, einer bekannten Schauspielerin und Sängerin, hob er sich ab von den blassen Apparatschiks im obersten Machtzirkel. Der joviale Kumpeltyp war beliebt an der Basis. Er drohte Erich Honecker die Schau zu stehlen und stilisierte sich zum geborenen Nachfolger des Generalsekretärs. Im November 1985 sollte ihm sein unsteter Lebenswandel zum Verhängnis werden und den Vorwand zu seinem Rauswurf liefern. Der Film liefert Einblicke in die Mechanismen der politischen Entscheidungen im Machtzentrum der DDR. Es war eine Zeit des Misstrauens zwischen Bürgern und Staat, eines Misstrauens, das über die Wiedervereinigung hinaus fortwirkte. Zu Wort kommt das damals jüngste Politbüro-Mitglied, Egon Krenz. Er zählt zu den wenigen, die noch Auskunft geben können über Interna aus dem Gremium. Er berichtet vom tiefen Fall des Konrad Naumann, über den Erich Honecker trotz aller Eskapaden bis zuletzt seine schützende Hand gehalten hatte. Warum musste Naumann dann doch gehen? Seine Absetzung war ein tiefer Einschnitt, den Erich Honecker später, nach dem Ende der DDR, bereute.
"Der Trabi-Krimi" heißt diese Folge des ZDF-Dreiteilers "Ein Tag in der DDR", der anlässlich des 70. Jahrestages des Volksaufstandes vom 17. Juni 1953 produziert wurde. Die Dokumentation dreht sich um einen spektakulären Autoklau durch einen Trabi-Werksangehörigen in einem Volkseigenen Betrieb. Der Dieb war Teil des Milieus, wollte aber ein Leben mit mehr Luxus, die Bilder vom Wohlstand im Westen vor Augen. Der Film "Ein Tag in der DDR - Der Trabi-Krimi" konstruiert anhand der Prozessakten und Aussagen von Kollegen minutiös den Ablauf des 25. und letzten Diebstahls eines Trabanten aus dem Werk des VEB Sachsenrings in Zwickau am 31. März 1988. In den Verhörprotokollen hat der Dieb Thomas B. seine Handlungen und Motive den Ermittlern detailliert geschildert: Er habe "ohne Mühe zu Geld kommen" wollen, um seinen Eltern zu zeigen, dass er zu wirtschaften verstehe. Außerdem sei die Gefahr, erwischt zu werden, gering gewesen. Tatsächlich stiehlt Thomas B. acht Jahre lang ein Auto nach dem anderen, bevor seine Taten auffliegen. Es ist der größte Autoklau der DDR-Geschichte. Der Protagonist landet im Gefängnis, nach der Wende wird seine Haftstrafe reduziert, auf Bewährung kommt er frei. Sein Raubgut, der Trabant, bleibt ein Kultobjekt des Lebensgefühls Ost. Noch heute ist der Trabi-Kult überaus lebendig, unendlich viele Geschichten ranken sich um ihn. Nahezu jeder Autofahrer aus der früheren DDR kann dabei mitreden. Das Auto ist ein zentrales Symbol ostdeutscher Identität, steht für ein ganzes Industriemilieu: die Welt der Volkseigenen Großbetriebe und ihrer Belegschaften. So ist der Film mehr als eine Kriminalgeschichte, er ist zugleich das Eintauchen in die Lebenswelt des real existierenden Sozialismus in der DDR.
"Flucht mit der Raupe" heißt diese Folge des ZDF-Dreiteilers "Ein Tag in der DDR", der anlässlich des 70. Jahrestages des Volksaufstandes vom 17. Juni 1953 produziert wurde. Der Film handelt von der unglaublichen und gefährlichen Flucht dreier Freunde mit einer Raupe über die innerdeutsche Grenze. Eher aus einer Bierlaune heraus trafen sie die Entscheidung, der DDR den Rücken zu kehren. Die Dokumentation "Die Flucht mit der Raupe" nimmt Bezug auf eine Grundtatsache des Lebens in der DDR: das Bewusstsein, eingeschlossen zu sein. Die innerdeutschen Sperranlagen waren in der Wahrnehmung der Menschen stets präsent. Die einen arrangierten sich damit oder wollten die Gedanken daran verdrängen, andere suchten nach Wegen, auszureisen oder die Grenze zu überwinden. Genau das wollte der Staat mithilfe eines gigantischen Grenzregimes verhindern, ließ den "Eisernen Vorhang" mit großem Aufwand sichern. Bis zu 40.000 Mann dienten in den DDR-Grenztruppen. Geschätzt starben rund 1000 Menschen bei dem Versuch, die DDR illegal zu verlassen. Drei Wagemutige aus einem kleinen Dorf bei Magdeburg riskierten es trotzdem: Wolfgang Hilgert und die Brüder Hans-Joachim und Jürgen Zorn lebten eigentlich ganz zufrieden in der DDR. Die drei Tüftler hatten ein lukratives Hobby. Durch das Schrauben und Schweißen an Autos konnten sie Tauschgeschäfte betreiben, kamen so an heiß begehrte Luxusartikel. Trotzdem wuchs der Frust über den Sozialismus, und das Westfernsehen verhieß mit verlockenden Bildern ein Eldorado jenseits der Grenze. Die drei hatten die Nase voll von Mangelwirtschaft, Bevormundung und Restriktionen. Aus einer Bierlaune heraus planten die jungen Männer schließlich die lebensgefährliche Flucht über den Todeszaun. Mit einem äußerst ungewöhnlichen Fluchtfahrzeug: einer klapprigen und schwerfälligen Planierraupe. Die Männer riskierten alles, um im Westen ein freies Leben zu führen. Der Coup mit der Raupe glückte. Ihre Familien jedoch blieben in der DDR zurück, litten unter den Schikanen der Stasi. War es das wert? Sieben Jahre später fiel die Mauer.
1949 wird die DDR gegründet. Auf den jungen Staat richten sich große Hoffnungen. Doch schon vier Jahre nach der Gründung kulminieren Wut und Enttäuschung in einem Volksaufstand. Für die einen ist ihre Gründung der Beginn eines Aufbruchs - für die anderen ist die DDR schon früh gescheitert. Die DDR will ein Gegenentwurf zur Bundesrepublik Deutschland sein. Ein besseres Deutschland - ganz nach sowjetischem Vorbild. Am 7. Oktober 1949, nicht einmal ein halbes Jahr nach der BRD, wird die Deutsche Demokratische Republik gegründet. Mit großen Erwartungen: In der DDR soll ein gerechter "sozialistischer Staat der Arbeiter und Bauern" entstehen. Doch die Wirtschaft kommt schwer in Gang. Die Reparationsleistungen, die Einführung der Planwirtschaft und die Konzentration auf die Schwerindustrie führen schon bald in die Mangelwirtschaft. Aus zunehmendem Unmut kommt es am 17. Juni 1953 zu einem Volksaufstand. Ohne den Einsatz sowjetischer Panzer hätte die Geschichte der DDR hier bereits enden können. Immer mehr Menschen fliehen, bis die Berliner Mauer ab 1961 jeden Fluchtweg versperrt. Die dreiteilige ZDFinfo-Doku-Reihe "Das war die DDR" beleuchtet die über 40-jährige Geschichte der Deutschen Demokratischen Republik. Dabei kommen prominente Zeitzeugen und Historiker zu Wort.
Die 1960er-Jahre stehen nach dem Mauerbau im Zeichen der Erneuerung. Mit Reformen will die SED die DDR modernisieren und stabilisieren. Aber wie erfolgreich sind sie tatsächlich? Ambitionierte Wirtschaftsreformen sollen die DDR zu einer modernen Industriegesellschaft umbauen. Doch schnell regt sich Widerstand innerhalb der Partei. Der Beginn eines erbitterten Ringens um die ideologische Führung zwischen Konservativen und Reformern. Anfang der 1960er-Jahre steht es schlecht um das sozialistische System der DDR: Die Industriebetriebe sind kaum leistungsfähig, das Wirtschaftswachstum ist gering. Der Unmut innerhalb der Bevölkerung nimmt zu. Parteichef Walter Ulbricht reagiert: Mit Reformen will er die Wirtschaft neu aufstellen, die wissenschaftlich-technische Revolution vorantreiben. Auch die Kunst und vor allem die Jugend sollen mehr Freiheiten erhalten. Im Fokus des Reformpakets steht die Wirtschaft: 1963 wird das sogenannte "Neue Ökonomische System der Leitung und Planung" beschlossen. Es soll Betrieben mehr Entscheidungs- und Gestaltungsspielraum ermöglichen und die wirtschaftliche Leistungskraft der DDR erhöhen. Doch schon zwei Jahre später formieren sich die Gegner der Reformen in der Partei. Auf dem 11. Plenum der Führung der SED werden die Freiheiten Stück für Stück wieder zurückgenommen. 1969 feiert die Partei das 20-jährige Bestehen ihrer Republik. Doch der Gegensatz zwischen Anspruch und Wirklichkeit ist für viele weiterhin spürbar. Es herrscht Mangel im Land, die Wirtschaftsreformen gelten als gescheitert. Ein Machtwechsel scheint unabwendbar: 1971 übernimmt Erich Honecker das Amt des Parteichefs von Walter Ulbricht. Die dreiteilige ZDFinfo-Doku-Reihe "Das war die DDR" beleuchtet die über 40-jährige Geschichte der Deutschen Demokratischen Republik. Dabei kommen prominente Zeitzeugen und Historiker zu Wort.
Der Machtantritt Erich Honeckers stimmt optimistisch. Besonders die DDR-Jugend hofft auf Lockerungen. Doch der neue Parteichef setzt zwar auf Sozialreformen, bleibt aber stets linientreu. Mit der "Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik" will Honecker den Lebensstandard in der DDR verbessern. Die sozialen Reformen scheinen zunächst zu fruchten. Doch die Hoffnung auf eine neue Zeit schwindet schnell. Mit der Erhöhung der Sozialleistungen und Konsummöglichkeiten will der neue Parteichef Erich Honecker die Akzeptanz des SED-Regimes innerhalb der DDR-Bevölkerung steigern. Ein gewaltiges Wohnungsbauprojekt soll die Wohnungsnot in der DDR mindern, Lohn- und Rentenerhöhungen den Lebensstandard verbessern. Um die Preise für die Grundbedürfnisse stabil zu halten, sind steigende Subventionen notwendig. Die DDR lebt zunehmend über ihre Verhältnisse und ist bereits Anfang der 80er auf Kredite angewiesen. Auch die Zukunftsversprechungen bleiben unter Honecker unerfüllt: Statt mehr Freiheiten zu gewähren, wird die politische Überwachung ausgebaut, jegliche Kritik unterdrückt. Immer mehr Menschen wenden sich vom System ab oder wollen das Land verlassen. Die Proteste nehmen zu. Am 4. November 1989 findet auf dem Alexanderplatz in Ostberlin die bislang größte Demonstration auf deutschem Boden statt. Fünf Tage später fällt die Mauer. Das Volk erkämpft sich den Weg zu freien Wahlen. Im März 1990 beschließt das erste frei gewählte Parlament der DDR den Beitritt zur Bundesrepublik Deutschland. Die dreiteilige ZDFinfo-Doku-Reihe "Das war die DDR" beleuchtet die über 40-jährige Geschichte der Deutschen Demokratischen Republik. Dabei kommen prominente Zeitzeugen und Historiker zu Wort.
Auch 35 Jahre nach dem Mauerfall herrscht Ungleichgewicht: Viele Chefposten im Osten sind immer noch durch Menschen aus dem Westen Deutschlands besetzt. Warum ist das so? Westdeutsche im Osten - für die einen Aufbauhelfer, ohne die die Wiedervereinigung nicht gelungen wäre. Für andere opportunistische "Besserwessis", die ein Zusammenwachsen eher verhindert haben. ZDFinfo schaut auf Fakten, Geschichten und Hintergründe. Ostdeutschland hat seit dem Mauerfall eine beispiellose Transformation erlebt, bei der westdeutsche Zugezogene bis heute eine bedeutende Rolle spielen. Sie kamen oft als junge Leute in die ehemalige DDR, knüpften Kontakte und stiegen in Führungspositionen auf, aus denen heraus sie den Osten prägten und immer noch prägen. Laut Zahlen des Ostbeauftragten der Bundesregierung aus dem September 2024 sind in Ostdeutschland mehr als 30 Jahre nach der Wende nur rund 12 Prozent der Führungseliten ostdeutsch. Die Dokumentation "#WTF - Ostdeutschland in Wessi-Hand" fragt: Was steckt dahinter, und was sind die Folgen? Liegt hier eine Ursache für die Distanz zu den Eliten im Osten, für die Ablehnung des demokratischen Systems und den großen Zuspruch für die AfD? Die Wut auf den vermeintlich dominierenden Westen jedenfalls ist groß, wie der verblüffende Erfolg von Dirk Oschmanns Buch "Der Osten: eine westdeutsche Erfindung" zeigt. Seit mehr als einem Jahr füllt der Wissenschaftler bei seinen Lesungen riesige ostdeutsche Säle, wie auch in Chemnitz im August 2024. Viele können nur noch von draußen lauschen, wie Dirk Oschmann die westdeutschen Eliten für ihre Ignoranz gegenüber ostdeutschen Bedürfnissen kritisiert. Fakt ist: Direkt nach dem Mauerfall wurden Westdeutsche dringend gebraucht - zum Beispiel in der Justiz. Viele DDR-Juristen wurden aussortiert oder hatten eine unzureichende Ausbildung. Iris Goerke-Berzau kam in den 1990er-Jahren aus Westdeutschland nach Sachsen-Anhalt und half beim Aufbau der Justiz. Geblieben ist sie bis heute. Auch die Wirtschaft in den neuen Bundesländern wird bestimmt von Westdeutschen wie Ludwig Koehne. Als Oxford-Absolvent kam er 1992 in den Osten und arbeitete für die Treuhand in der Abwicklung. Als die Treuhand 1994 aufgelöst wurde, übernahm er das VEB "Schwermaschinenbau S.M. Kirow" in Leipzig und machte es zum Weltmarktführer für Eisenbahnkrane. Er betont, dass ohne westliches Wissen und Kapital die Rettung nicht möglich gewesen wäre. Mit Angela Merkel oder Joachim Gauck gibt es prominente Ausnahmen - Ostdeutsche, die es geschafft haben. Eine von ihnen ist auch Manja Kliese, 45 Jahre alt, die im Auswärtigen Amt das Krisenreaktionszentrum leitet. Sie weiß: "Viele Ostdeutsche trauen sich gar nicht erst, sich für Laufbahnen wie meine zu bewerben." Auch im Auswärtigen Amt seien Ostdeutsche in leitenden Positionen unterrepräsentiert. "Wir haben ein riesiges Demokratieproblem", so Kliese, "wenn die Menschen im Osten jahrzehntelang fremdbestimmt werden." Die enorme Distanz zu den Eliten und die Zustimmung zu Rechtsextremen erklärt sie sich auch damit. Sie ermutigt aber auch andere Ostdeutsche, sich einzubringen und den Osten besser zu vertreten. Bei den Landtagswahlen im Herbst 2024 schaute wieder ganz Deutschland auf den Osten - in dem Jahr, in dem sich der Mauerfall zum 35. Mal jährt. In Brandenburg macht BSW-Gründerin Sahra Wagenknecht Wahlkampf und wirbt aktiv für eine Ost-Quote bei der Besetzung der Führungsjobs im Osten. Damit sowie mit deutlicher Kritik an den herrschenden Eliten führt sie ihre Partei neben der AfD zu den großen Gewinnern der drei Wahlen. "#WTF" - What the Fact? - steht bei ZDFinfo dafür, den Finger in die Wunden zu legen. Ein Format, das Zusammenhänge hintergründig und unterhaltsam erklärt, gespickt mit überraschenden Fakten.
"Licht aus, Spot an!" - so lautet der Schlachtruf, der in den 70er-Jahren eine ganze Generation elektrisiert. Die legendäre TV-Sendung bringt ein neues Lebensgefühl auf den Punkt: Disco! "Dancing Queen" oder "Saturday Night Fever" sind die Hymnen der "Generation Disco". Am Wochenende heißt es: aufbrezeln und abtauchen in die glitzernde Welt unter der rotierenden Discokugel. Zumindest in Westdeutschland. Doch wie sieht das Nachtleben Ost aus? 1959 öffnet in Deutschland die erste Diskothek ihre Pforten - in Aachen. Eigentlich aus der Not heraus, denn Liveauftritte von Bands sind schwer zu bekommen. Ein cleverer Restaurantbesitzer lässt Platten auflegen, die Musikstücke von einem launigen Moderator ankündigen und nennt das Ganze "Jockey Tanz Bar". Damit ist auch die neue Berufsbezeichnung "Disc-Jockey", kurz "DJ" geboren. In den 60ern schießen Discos wie Pilze aus dem Boden, firmieren damals aber oft noch unter "Beat-Schuppen" oder "Jazz-Club". Das "Blow Up" in München ist 1967 als erste Großraumdisco eine Sensation, bald berühmt für wilde Happenings, exzessive Drogenpartys und viel Prominenz. Dort geben sich Uschi Obermaier, Andreas Baader und Günter Grass ein fröhliches Stelldichein. Doch auch in der DDR will sich die Jugend vergnügen und vor allem: tanzen! Der SED-Staat steht den Beats aus dem Westen skeptisch gegenüber. Stattdessen will man die jungen Leute nach sowjetischem Vorbild für den Volkstanz erwärmen. Als das Unternehmen scheitert und die Jugend sogar für den Rock 'n' Roll auf die Straße geht, rückt der Unterdrückungsstaat massiv gegen die Beat-Bewegung vor. Die 70er-Jahre sind die Goldenen Zeiten der Disco: In der Musik entwickelt sich ein eigener Stil, bei dem es vornehmlich auf die Tanzbarkeit ankommt. ABBA, Donna Summer und die Bee Gees sind die neuen Götter am Disco-Himmel. "Die neue weltweite Religion heißt Disco", bringt es Amanda Lear auf den Punkt. Die modernen Musiktempel protzen mit allerlei Hightech: Scheinwerferanlagen, Lichtorgeln, Supersound. Mitte der 80er-Jahre gilt die Disco als tot: "Aids" lässt die Disco-Szene vor Schreck erstarren, die unbeschwerten Jahre des Dancefloors sind unwiederbringlich vorbei. In Deutschland bricht sich nach dem Mauerfall vor allem bei der Jugend aus der DDR die Sehnsucht nach grenzenlosem Feiern Bahn: In illegalen Klubs tanzen Ost und West gemeinsam. Auch musikalisch brechen neue Zeiten an: Techno, Hip-Hop, Trance und House sind die Beats der Stunde.
Sie sind Rennstrecke für Raser und Kriechspur im Ferienstau: Deutschlands Autobahnen. Zu ihren Straßen haben die Deutschen ein emotionales Verhältnis. 13.000 Kilometer - voller Geheimnisse. Vor allem ein Mythos hat sich bis heute gehalten: Angeblich hat Hitler die Autobahn erfunden. Eine Propagandalüge, die heute noch viele glauben. Und kaum ein Fahrer ahnt: Der Asphalt unter seinen Rädern war im Kalten Krieg jahrzehntelang ein hochexplosives Pflaster. Denn an wichtigen Auffahrten, Brücken und Autobahnkreuzen waren Tausende Sprengfallen versteckt. Die NATO fürchtete, der Warschauer Pakt könne Deutschlands Schnellstraßen zum Vormarsch nutzen: Atomminen und Brückensprengungen sollten dies verhindern. Viele Bundesbürger verbinden jedoch mit der Autobahn die schönste Zeit des Jahres: die großen Ferien. In der Wirtschaftswunder-Ära der 50er-Jahre konnten sich viele Bundesbürger ihr erstes Auto leisten. Und mit dem ging es ab gen Süden. Doch die Reise Richtung Dolce Vita war oft abenteuerlich - ebenso wie ein Besuch bei den Verwandten in der DDR. Den Verkehr zwischen Bundesrepublik und DDR regelten vier Transitautobahnen. Für Autofahrer aus dem Westen galt ab den Grenzübergängen vor allem ein Gebot: bloß nicht auffallen. Die Volkspolizisten der DDR waren berüchtigt für ihre teils wahllosen Schikanen. Wer beim Rasen erwischt wurde, dem drohten saftige Geldbußen. Angenehmer konnten die Bundesbürger ihre harten Devisen an den Intershop-Raststellen loswerden: Gegen D-Mark lockten billige Zigaretten, Schnaps und Parfüm. In bunten und spannenden Geschichten erzählt der Film von Natascha Walter und Thomas Hies die Geschichte unserer Autobahn.
DDR-Bürger sind sexuell ungehemmt - Wessis eher prüde. Stimmt das? Was ist dran an den Geschichten über das unterschiedliche Liebesleben der Deutschen in Ost und West vor dem Mauerfall? Denn angeblich sollen ostdeutsche Frauen häufiger einen Orgasmus haben als die im Westen, so zumindest eine Studie der 80er. Danach haben Menschen in der DDR auch früher Sexualkontakte, heiraten öfter und bekommen früher Kinder als in der Bundesrepublik. 40 Jahre lang leben und lieben die Deutschen tatsächlich in zwei sehr unterschiedlichen Systemen. Bereits seit den 60er-Jahren geht die DDR viel offener mit dem Intimleben ihrer Bürger um. Es geht hier auch um pragmatischere Haltungen in Fragen von Sexualität, Ehe und Familie. Denn für die DDR-Planwirtschaft sind weibliche Arbeitskräfte unentbehrlich. Das führt dazu, dass im Osten fast alle Frauen berufstätig, aber auch in jeder Hinsicht emanzipierter sind. Im Westen gibt es dagegen bis 1977 ein Gesetz, nach dem eine Frau nur mit Erlaubnis ihres Ehemannes arbeiten darf. Die DDR versteht sich nicht nur beim Thema "Gleichberechtigung der Geschlechter" als fortschrittlich. Die Diktatur will dem Klassenfeind immer einen Schritt voraus sein. Während im Westen die Frauen für ihr Recht auf Selbstbestimmung und das Recht auf Abtreibung kämpfen, führt die Regierung in Ostberlin schon 1972 die Fristenregelung ein, die einen Schwangerschaftsabbruch innerhalb der ersten drei Monate straffrei ermöglicht. Beim Thema Homosexualität zeigt sich die DDR - zumindest auf dem Papier - toleranter. Der Paragraf 175, der gleichgeschlechtliche Liebe bei Männern unter Strafe stellt, verschwindet im Osten schon Ende der 50er-Jahre aus dem Gesetzbuch - im Westen erst 1994. Diskriminierung erleben Lesben und Schwule im real existierenden Sozialismus dennoch genauso wie im Westen. Pornografie, Prostitution und Sexshops sind in der DDR dagegen verboten, gelten als "dekadenter Auswuchs des Kapitalismus". Im Westen boomt seit den 70er-Jahren die Erotikindustrie. In "Liebe, Lust und Leidenschaft" kommen Zeitzeugen aus Ost und West zu Wort. "ZDF-History" zeigt, wie Deutschland im Kalten Krieg gelebt und geliebt hat.
Fusel, Flipper, Familienersatz - die Kneipe ist eine Institution. "ZDF-History" zeigt eine Ära, in der das Treiben rund um den Tresen mehr war als nur bloßes Ausgehen. "Die kleine Kneipe in unserer Straße" - sie ist den Deutschen ans Herz gewachsen. Dort trafen sich unterschiedliche Generationen und soziale Schichten. Noch heute fürchtet die Politik den Stammtisch, an dem sich Volkes Stimme artikuliert. Am Anfang steht schiere Notwendigkeit: Im 19. Jahrhundert zieht es immer mehr Menschen in die großen Städte. In ihren Elendsquartieren haben die meisten Arbeiter kein eigenes Wohnzimmer. Also suchen sie sich ein anderes in den Kneipen, die nun wie Pilze aus dem Boden schießen. Bei Bier und Korn wird über die Härte des Lebens diskutiert - und nach Abhilfe gesucht. Die Kneipe wird zur Keimzelle des Protests, wenn nicht sogar des Umsturzes. Einer dieser konspirativen Treffpunkte eröffnet 1894 in Bremen. Betreiber: ein gewisser Friedrich Ebert. Als der SPD-Politiker in der Weimarer Republik Reichspräsident wird, mokieren sich die Rechten über sein Vorleben als Kneipenwirt. Auch die Ursprünge der Nazis liegen im Wirtshaus - im Sumpf der Münchner Bierkeller. Nach dem Krieg erweitern die Kneipen ihre Möglichkeiten. Neue technische Geräte halten Einzug und verstärken das Gemeinschaftsgefühl. Mit dem Fernsehen kommen viele Deutsche erstmals beim Kneipen-Besuch in Berührung - beim kollektiven Fußballschauen. Die Jukebox befördert den Siegeszug des Rock 'n' Roll. Der Flipper-Automat zieht vor allem die Jugend an. Wenn das Spiel zu Ende ist, heißt es: ausgeflippt. Nach 1968 bekommt der Begriff der Studentenkneipe einen neuen Inhalt. Die Trink-Rituale der Burschenschaftler werden nun endgültig zum Anachronismus. Der Student neuen Typs ist eher links und trifft sich mit seinesgleichen in verräucherten Szene-Kneipen. Einer der Hotspots ist Berlin-Kreuzberg. Die Gebrüder Blattschuss besingen im Song "Kreuzberger Nächte sind lang" ironisch die Szene - und landen damit einen überraschenden Mainstream-Erfolg. Inzwischen hat der häusliche Medienkonsum vielen Kneipen den Garaus gemacht. Gab es im Jahr 1994 noch 70.000, sind es derzeit nur rund 22.000. Den verbliebenen macht die Coronakrise zu schaffen. Was fehlt also, wenn die Kneipe stirbt? "Der gesellschaftliche Zusammenhalt", davon sind TV-Legende Frank Zander und Comedian Markus Krebs überzeugt. Sie setzen sich für die Rettung der Kiez-Kneipe ein und kommen in dieser Folge von "ZDF-History" als prominente Zeitzeugen zu Wort.
Es ist ein Symbol für Freiheit und Wohlstand: Das Auto hat wie keine andere Erfindung das Herz der Deutschen erobert und sie mobil gemacht. Es fährt daher von Beginn an außer Konkurrenz. "Freie Fahrt für freie Bürger", lautete einst die Parole aus Zeiten der Massenmotorisierung. Woher kommt die Leidenschaft fürs Fahren? Und: Ist diese Liebe wirklich unzerbrechlich? "Terra X History" geht dem Mythos Auto auf die Spur. Der Führerschein, ein Gefühl von Freiheit und Unabhängigkeit. Viele Deutsche erinnern sich noch gut an das erste eigene Auto: auch Bodybuilder und Schauspieler Ralf Moeller. Sein Vater, der in den 1960er-Jahren als Schweißer im Ruhrgebiet arbeitete, musste sich den ersten eigenen Wagen mühsam zusammensparen. Das Auto verspricht der vom Krieg gebeutelten Gesellschaft ein neues, moderneres Leben und trifft damit den Nerv der Zeit. Im Westen als Motor des Wirtschaftswunders gefeiert, bleibt das Auto im Osten für die eigene Bevölkerung oft Mangelware. Bis zu 20 Jahre warten Aspiranten in der DDR darauf, sich ein Auto kaufen zu können. Schauspielerin Gerit Kling machte diese Not erfinderisch: Zusammen mit ihrem damaligen Freund baute sie sich in den 1980er-Jahren einen Trabant komplett aus Ersatzteilen zusammen. Der Trabi, den sie liebevoll "Garfield" taufte, bahnte ein paar Jahre später für sie und ihre Schwester Anja, ebenfalls als Schauspielerin erfolgreich, den Weg in die Freiheit. Ob Rostlaube oder Luxuskarosse, kaum ein anderes Gut taugt so sehr zum Statussymbol und Statement an die Außenwelt wie das Auto. Schnell, abenteuerlich und lange Zeit fast ausschließlich männlich. Die Frau am Steuer blieb eine klischeehafte Randerscheinung in einer noch heute von Männern dominierten Verkehrswelt. Der Film blickt zurück auf über 130 Jahre Autogeschichte, die hier in unserem Land ihren Ausgang hat, und gibt tiefe Einblicke in die Beziehung zwischen den Deutschen und ihrem geliebten, bisweilen auch geschmähten Kind.
Heute sind sie vielerorts verschwunden - doch lange galten Kaufhäuser als Kathedralen von Freiheit und Wohlstand. "ZDF-History" begibt sich auf eine Zeitreise in die Welt des Konsums. Aufwendig dekorierte Schaufenster und ein breites Warenangebot locken Kunden in Scharen - und das nicht nur in der Bundesrepublik. "Centrum" und "Konsument" heißen die Vorzeige-Kaufhäuser in der DDR. Die ersten Konsumtempel Deutschlands entstehen bereits um die Wende zum 20. Jahrhundert. Sie gelten als die prächtigsten Warenhäuser der Welt. Die Namen ihrer einstigen Gründer - wie Georg Wertheim, Hermann und Leonhard Tietz - kennt heute kaum noch jemand. Skrupellos treiben die Nationalsozialisten die jüdischen Kaufmänner außer Landes und nehmen ihnen den Besitz. Nach dem Zweiten Weltkrieg wirkt die schöne bunte Warenwelt der Kaufhäuser wie ein Versprechen, dass die Mühen des Wiederaufbaus sich lohnen. Mit markanter Architektur und Wohlfühlverheißungen ziehen Karstadt, Hertie & Co. Kaufwillige in die Innenstädte. Hohe Wachstumsraten lassen auch die Löhne steigen im sogenannten Wirtschaftswunder-Land. Doch das Versprechen von unbeschwertem Konsum lässt sie auch ins Visier der Staatsfeinde rücken. Im April 1968 brennen zwei Kaufhäuser in Frankfurt. Als "politischen Racheakt" begründen die späteren RAF-Gründer ihre Tat. Spätestens in den 80er-Jahren bekommt die schöne Fassade der Konsumtempel erste Risse. Der Discounter-Boom im Westen und die Mangelwirtschaft im Osten stürzen die Kaufhausketten in eine Krise. Der Schauspieler Jörg Schüttauf, der als Teenager in einem "Centrum"-Warenhaus jobbt, erinnert sich an leere Verkaufstische und unzufriedene Kunden. Andere Prominente sowie Historiker und Experten blicken in "ZDF-History - Mythos Kaufhaus" auf die Geschichte der deutschen Konsumtempel und erklären, warum es sie auch in Zukunft geben wird.
Arbeitsplatz von Millionen, aber auch Inbegriff von Geschlechterklischees und spießiger Motiv-Tassen: das Büro. Eine Zeitreise durch die Alltagsgeschichte eines sozialen Biotops. Vom Federkiel bis zum Notebook, das Büro wandelt sich. Technisch oder auch in der Art, wie "Bürohengste" oder "Schreibtischtäterinnen" miteinander umgehen. Manches dagegen ist gar nicht so neu: Funktionsmöbel gibt es zum Beispiel schon anno 1900. Jede(r) dritte Beschäftigte arbeitet heute am Schreibtisch. Zum Vergleich: Anfang des 20. Jahrhunderts waren es gerade einmal drei Prozent. Tagtäglich strömen damit 14,8 Millionen Deutsche zum Arbeiten in ein Büro, öffnen ihre Laptops im "Co-Workingspace" oder arbeiten neuerdings immer häufiger am heimischen Schreibtisch. Es gibt inzwischen ganze Branchen, die nur aus Schreibtischarbeit bestehen. Das hat auch das Erscheinungsbild des Arbeitsumfeldes verändert. Mal sind es Einzel- oder Großraumbüros, mal die berühmt-berüchtigten "Cubicals" und schließlich das Homeoffice. Der Mensch rückt immer mehr in den Fokus. Er soll nicht nur keine Rückenschmerzen haben, sondern sich am Arbeitsplatz wohlfühlen. Diese Erkenntnisse verbreiten sich auch in den Chefetagen. Besonders gewandelt hat sich der Beruf der Sekretärin. Anfangs ist der Job ausschließlich Männern vorbehalten, erst mit Erfindung der Schreibmaschine halten die Frauen Einzug in diese Männerdomäne. Und weil auch der Büromensch bequem ist, erfindet er im Laufe des Jahrhunderts wunderbare Helferlein - vom Locher bis zum Schnellhefter. Die größten Veränderungen bringt aber der Prozess der Digitalisierung mit sich, der auch viele Arbeitsplätze revolutioniert.
Fünf Erfolgsgeschichten der Spielzeug-Branche. Es sind Spielsachen, die Kinderherzen seit Generationen höherschlagen lassen. Was macht den Zauber von Barbie & Co. aus? Wie begann alles? Wer waren die Schöpfer, und wie kamen sie zu ihren Ideen? Der Film zeigt entscheidende Momente sowie Tops und Flops der Macher. Von heute bis zurück zu den Anfängen, als Steiff noch eher für Nadelkissen bekannt war und LEGO für Holztiere. Spielzeug ist auch immer ein Spiegel der Zeit. So hat der PLAYMOBIL-Bauarbeiter heute Alkoholverbot am Arbeitsplatz, der Spielzeug-Bierkasten gehört längst der Vergangenheit an. Barbie ist heute auch Karrierefrau, nicht immer nur blond und natürlich auch multiethnisch erhältlich. "ZDF-History" begibt sich auf eine Reise in die Vergangenheit zu den Kinderträumen von damals.
Informativ, hintergründig, analytisch: die Nachrichten des Tages aus Deutschland und der Welt. Mit Berichten, Reportagen und Interviews aus Politik, Gesellschaft und Kultur.
Anfang der 1920er-Jahre ist Hitlers NSDAP noch eine unbedeutende Kleinpartei. Auf ihrem Weg an die Macht nutzt sie vor allem zwei Mittel: Propaganda und Gewalt. Hakenkreuzflaggen, Wahlplakate und Schlägertrupps - eine Mixtur aus Brutalität und Agitation beschert der NSDAP immer mehr Anhänger. Nach der Machtübernahme 1933 baut die Partei dieses System aus. Sechs Jahre später folgen die Deutschen Hitler in den Krieg.
Zu Beginn seiner Herrschaft will sich Hitler die Zustimmung der Deutschen mit neuen Arbeitsplätzen und dem Versprechen neuer nationaler Größe sichern. Doch tatsächlich plant er den Krieg. Ob Autobahn, Wirtschaft oder Militär: Hitlers vermeintliche Leistungen der 1930er-Jahre sind auf Pump, Zwangsmaßnahmen und Plänen der Vorgängerregierungen gebaut. Sie dienen vor allem einem Zweck: Deutschland kriegstüchtig zu machen. Die Misswirtschaft des NS-Regimes rächt sich nach Beginn des Zweiten Weltkrieges. Die Knappheit an Ressourcen wie Stahl und Öl wird dem deutschen Militär mehr und mehr zum Verhängnis. Um den Mangel zu überwinden, erobert die Wehrmacht neue Länder. Ein Teufelskreis.
Sie ist die Vollstreckerin des NS-Rassenwahns: Heinrich Himmlers "Schutzstaffel", die SS. Auf dem Höhepunkt ihrer Macht kontrolliert sie den gesamten Terrorapparat des Hitlerreichs. Die SS soll die Elite des NS-Regimes bilden und jeden bekämpfen, der zum Feind erklärt wird. Noch 1933 ist sie nur eine kleine Untergruppierung der NSDAP mit geringem Einfluss. Wie macht Himmler sie zur mächtigsten Organisation in Nazideutschland? Die SS wird später zum Synonym für die Vernichtung des Menschen im NS-Reich. Polizei und Geheimdienst stehen unter ihrer Kontrolle, auf dem Rücken von Zwangsarbeitern errichtet sie ein undurchsichtiges Wirtschaftsimperium. Himmlers schwarzer Orden verfügt über ein Netz von Konzentrationslagern, angebliche Staats- und Volksfeinde werden zu Hunderttausenden interniert. Im Krieg setzt die SS Hitlers Vernichtungspläne in die Tat um und beginnt im Sommer 1941 mit dem systematischen Massenmord an den Juden.
Als die Niederlage der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg nicht mehr abzuwenden ist, setzt das NS-Regime auf vermeintliche "Wunderwaffen", um die alliierte Übermacht zu brechen. Doch ob Düsenjäger oder V2-Rakete, keine der mit hohem Aufwand produzierten Waffen bringt die erhoffte Wende. Hitler schickt das letzte Aufgebot an die Front: Jugendliche und alte Männer, schlecht ausgebildet, mangelhaft bewaffnet. Die Verluste sind gewaltig. Bis zum Schluss setzt die NS-Führung auf eine umfassende Propaganda, um die Bevölkerung auf Linie zu halten. Doch je näher der Zusammenbruch rückt, desto schwerer fällt es dem Regime, sein System vor dem Kollaps zu bewahren. Extreme Terrormaßnahmen sind die Folge, auf kleine Vergehen steht die Todesstrafe. Zehntausende deutsche Soldaten und Zivilisten werden hingerichtet.
1945 kommt der Krieg nach Deutschland. Das letzte Kapitel des Krieges beginnt 100 Tage zuvor. Es sind Tage des Schreckens und des Sterbens, Tage des Untergangs - und zugleich der Befreiung. Am 28. Januar 1945 stehen die alliierten Armeen noch jenseits der Grenzen. Dann erobert die Rote Armee Landstriche in Ostpreußen und Oberschlesien. Der Durchbruch im Osten ist der Auftakt zum Ende des "Dritten Reichs". Bevor der Frieden am 8. Mai 1945 kommt, müssen die Sieger und die Besiegten, die Befreier und die Befreiten, die Täter und die Opfer noch Unvorstellbares durchmachen. Die drei letzten Monate von Diktatur und Krieg bedeuten Fanatismus und Flucht, Massenmord und Zivilcourage, Verblendung und Verzweiflung, Kampf und Kollaps. KZ-Häftlinge werden auf Todesmärsche geschickt, Kindersoldaten sterben sinnlos, Flüchtlinge ertrinken in der Ostsee, Menschen verbrennen im Inferno des Feuersturms. "Countdown zum Kriegsende" erzählt die Geschichte dieser dramatischen 100 Tage anhand der zentralen Ereignisse, lässt aber auch solche Szenen wieder aufleben, die symbolhaften Charakter haben für das apokalyptische Panorama des Untergangs. Führende Historiker wie Peter Longerich und Antony Beevor, Experten wie Heike Görtemaker und T.G. Otte sowie junge Wissenschaftler wie Maren Röger oder Mirko Drotschmann analysieren die historischen Zusammenhänge und ordnen die Tage entlang der Zeitleiste ein.
1945 kommt der Krieg nach Deutschland. Das letzte Kapitel des Krieges beginnt 100 Tage zuvor. Es sind Tage des Schreckens und des Sterbens, Tage des Untergangs - und zugleich der Befreiung. Am 6. März 1945 sind es noch 64 Tage bis Kriegsende. Noch hält die Wehrmacht große Teile des Reichsgebiets. Doch die Alliierten sind auf dem Vormarsch. Im Osten steht die Rote Armee an der Oder, im Westen ist Köln das nächste große Ziel. "Countdown zum Kriegsende" erzählt die Geschichte dieser dramatischen 100 Tage anhand der zentralen Ereignisse, lässt aber auch solche Szenen wieder aufleben, die symbolhaften Charakter haben für das apokalyptische Panorama des Untergangs. Führende Historiker wie Peter Longerich und Antony Beevor, Experten wie Heike Görtemaker und T.G. Otte sowie junge Wissenschaftler wie Maren Röger oder Mirko Drotschmann analysieren die historischen Zusammenhänge und ordnen die Tage entlang der Zeitleiste ein. Aufwendige Drohnenflüge führen an die wesentlichen Schauplätze. Einzigartiges Filmmaterial aus deutschen, amerikanischen, britischen und russischen Archiven sowie seltene Fotos ermöglichen die Rekonstruktion der chaotischen Verhältnisse jener Tage. Private Aufzeichnungen und Originaldokumente sorgen für bedrückende Authentizität. Graphic Novels geben den Hauptprotagonisten auch in Momenten ein Gesicht, die kein Kameramann oder Fotograf dokumentiert hat.