Weltweit berichten Piloten über Begegnungen mit unbekannten Flugobjekten. Alles nur Illusion oder doch vielleicht der Beweis für Ufos? In den späten 90er-Jahren untersucht das britische Verteidigungsministerium die mysteriösen Vorkommnisse. Das Ergebnis: Es gibt Ufos am Himmel. Was können uns diese Vorfälle über unsere Sicherheit am Himmel sagen?
Schwebende schwarze Dreiecke sollen vor allem in den 80er- und 90er-Jahren an verschiedenen Orten gesichtet worden sein. Zu den Augenzeugen zählen Militärangehörige und Polizisten. Ein aufsehenerregendes Ereignis findet im März 1990 in Belgien statt. Militärangehörige beobachten ein riesiges schwarzes Dreieck, das sich langsam über ihren Köpfen bewegt. Experten analysieren diese Sichtungen anhand ehemals geheim gehaltener Dokumente.
Die Jagd nach Aliens ist eröffnet. Nach einer langen Karriere in der Kosmologie ist der Astronom Martin Rees auf der Suche nach extraterrestrischem Leben. Die Suche nach Aliens ist schon lange keine Science-Fiction mehr, sondern eine moderne Wissenschaft. Mithilfe moderner Technologien gibt es eine reale Chance, Leben im Universum zu finden. Die große Frage ist: Gibt es auch intelligente Wesen im Universum?
Intelligentes außerirdisches Leben - gibt es wahrscheinlich nicht. Ufos - sind vor allem was für Spinner. So denkt die Mehrheit der Deutschen. Forschende sehen das anders. "Wir müssen unvoreingenommen an die Sache herangehen", sagt Hakan Kayal, Professor für Raumfahrttechnik an der Uni Würzburg. Der Forscher arbeitet daran, unidentifizierte Luftraumphänomene, kurz UAPs, mithilfe künstlicher Intelligenz zu untersuchen. Flugobjekte mit bemerkenswerten Eigenschaften, die seit zwanzig Jahren von Radarsystemen, Kameras und gut ausgebildeten Piloten gesichtet werden - und für die das US-Militär keine Erklärung hat. US-Präsident Barack Obama sprach öffentlich von der Existenz "unbekannter Luftraumphänomene"(UAP). Eine neue Pentagon-Spezialeinheit, die UAP-Sichtungen gezielt sammeln und analysieren sollen, wurde gegründet. Das sind die Zutaten, die einer der großen Menschheitsfragen neuen Schub gegeben haben: Sind wir allein im Universum? Fest steht: In einem Bericht des US-Verteidigungsministeriums wird 2021 die Existenz von unbekannten Flugobjekten offiziell bestätigt, dass dahinter Aliens stecken könnten, jedoch mit keinem Wort erwähnt. Gleichzeitig vollzieht sich in den Wissenschaften ein bemerkenswerter Paradigmenwechsel: Immer mehr Forschende halten die Existenz außerirdischen Lebens für wahrscheinlich. So auch Avi Loeb, renommierter Physik-Professor in Harvard, der Schlagzeilen machte, weil er die These vertritt, bei dem Himmelsobjekt Oumuamua, das 2017 an der Erde vorbeizog, habe es sich um eine außerirdische Sonde gehandelt. Was ist dran an dieser radikalen Hypothese? Und wo steht die Forschung bei der Suche nach extraterrestrischem Leben? Die "ZDFzeit"-Dokumentation trennt Fakten und Fiktion und zeigt, was wir über Ufos und Außerirdische wissen - und wie Forscher nach ihnen suchen.
Sengende Wüstenhitze, Armeezelte, rostige Stockbetten und erschöpfte Häftlinge. Das ist das "Tent City Jail" in Phoenix, Arizona. Bis 2017 der vielleicht härteste Knast der USA. 1993 lässt Sheriff Joe Arpaio das Zeltgefängnis errichten. Er inszeniert sich als härtester Sheriff der USA, vielfach kritisiert für seine unbarmherzigen Methoden. Wie erleben die Häftlinge den Alltag in seinem Gefängnis? Das "Tent City Jail" ist nur ein Abschnitt eines großen Gefängniskomplexes, dem Reich von Sheriff Joe Arpaio. Er brüstet sich öffentlich mit seinem harten Vorgehen gegen Straftäter - und hat damit lange Erfolg. In den USA werden Sheriffs von den Bewohnern der einzelnen Countys gewählt. Arpaios Methoden kommen bei vielen an, erst 2017 verliert er nach 24 Jahren als Sheriff von Maricopa County sein Amt. Bis dahin etabliert er ein System, das viele eher im 19. als im 21. Jahrhundert verorten würden. Gefangene werden in sogenannten Chain Gangs zu Arbeitseinsätzen in der Öffentlichkeit herangezogen. Zu mehreren aneinandergekettet säubern sie Grünstreifen am Straßenrand. Der Zweck ist klar: Der Sheriff geriert sich als harter Hund, die Häftlinge werden bloßgestellt. Die Gefangenen sollen es möglichst schwer haben im Knast. Das beginnt bei der Sträflingskleidung. Bei der Farbauswahl für Socken und Unterwäsche orientiert sich der Sheriff vor allem an einer Frage: Welche Farbe mögen die Häftlinge am wenigsten? Und wenn jemand nicht spurt, droht Isolationshaft. Wie sieht der Alltag in einem Gefängnis aus, welches das härteste der USA sein will? Die sechsteilige Reihe "Überleben hinter Gittern" blickt auf den Alltag der Insassen und Wärter in den härtesten Gefängnissen der Welt.
Hinter der idyllischen Fassade der Copacabana tobt ein Bandenkrieg. Die Bewohner von Rio de Janeiro leiden zunehmend unter Drogenkriminalität und Polizeigewalt. Wer es sich leisten kann, verwandelt sein Haus mit Sicherheitstechnik in eine Festung. Jeder kann in Rio Opfer von Einbruch oder Entführung werden. Immer weniger Bürger vertrauen der Polizei oder der Regierung: Sie schützen sich selbst. Mit Spezialeinheiten versucht die örtliche Polizei, den Rauschgifthandel und die Gewalt der Gangs in den Griff zu bekommen. In viele der ärmeren Viertel der Stadt wagen sich die Ordnungshüter nur mit hochgerüsteten Geländewagen, schusssicheren Westen und unter Feuerschutz von Kollegen. In den berüchtigten Favelas haben schon lange lokale Bandenführer die Oberhand gewonnen. Durch den kriegsähnlichen Konflikt zwischen Kriminellen und Polizei ist ein Wettrüsten in Gang gekommen, das die Gewaltspirale weiter eskalieren lässt. In diesem Klima wuchern alle Arten von Verbrechen. Darunter leiden in erster Linie Anwohner wie Regina, die ihr Haus komplett gegen Raubüberfälle alarmgesichert hat und in ihrer Freizeit den Umgang mit der Pistole lernt. In Rio fühlt sich Regina nicht mal im Auto sicher, denn bewaffnete Motorradräuber, Entführung und Totschlag gehören in der brasilianischen Metropole zur Tagesordnung. Die Regierung versucht, mit medienwirksamen Großeinsätzen der Lage Herr zu werden. Doch statt für nachhaltige Verbrechensbekämpfung sorgen die Einsätze nur für weitere Frustration und Kollateralschäden. Danielle verlor während eines solchen Einsatzes ihren Ehemann. Die Familie des unschuldigen Opfers ist beispielhaft für die beklemmende Machtlosigkeit der Menschen im Angesicht eines eskalierenden Konflikts. Von Rio bis Kapstadt herrscht ein brutaler Bandenkrieg um Macht und Drogengeschäfte. Polizisten und Kriminelle zeigen in dieser Reihe schonungslos ihren Alltag.
Schon lange gibt es Hinweise, dass das Assad-Regime in Syrien sich auch über den Handel mit Captagon finanziert, einer süchtig machenden Droge, die vor allem den Nahen Osten überflutet. Nun haben Recherchen neue direkte Verbindungen zwischen dem milliardenschweren Captagon-Markt und führenden Mitgliedern der syrischen Armee sowie der Familie Assads aufgedeckt. Längst bedroht der Drogenstaat Syrien die Stabilität der Nachbarländer. Auch die islamistische Hisbollah-Miliz im Libanon soll in den Captagon-Schmuggel verstrickt sein. "Hisbollah steckt mit drin, ist aber sehr vorsichtig und lässt ihre Mitglieder keine wichtige Rolle beim Transport und Schmuggel der Drogen spielen", sagt ein syrischer Exil-Journalist. Die Hisbollah bestreitet hingegen jegliche Beteiligung an Produktion und Handel von Captagon. Ein Soldat der syrischen Streitkräfte erzählt jedoch, wie eng Hisbollah und syrisches Militär beim Captagon-Handel zusammenarbeiten: "Sie bestimmten einen Treffpunkt, und wir kauften die Drogen von Hisbollah. Nachdem wir sie erhalten hatten, koordinierten wir mit der 4. Division den Abtransport." Die 4. Division ist eine syrische Eliteeinheit mit der Aufgabe, die Regierung vor inneren und äußeren Bedrohungen zu schützen. Seit 2018 wird sie von Maher al-Assad, dem jüngeren Bruder von Präsident Baschar al-Assad, geführt. Mittlerweile spielt die 4. Division im Drogenhandel und in der Wirtschaft eine wichtige Rolle. Durch den Bürgerkrieg und die internationalen Sanktionen steht Syriens Wirtschaft kurz vor dem Zusammenbruch. Das hat die Führung des Landes zunehmend abhängig gemacht von der Produktion der kleinen Captagon-Pillen und dem Handel damit, sind sich Experten einig. "Die Höhe der Einnahmen (...) stellt den syrischen Staatshaushalt in den Schatten", sagt Joel Rayburn, der frühere US-Sonderbotschafter in Syrien. "Wenn die Captagon-Einnahmen aufhören würden, glaube ich nicht, dass das Assad-Regime das überleben würde." Die Recherchen der Autoren zeigen die Verstrickungen des Assad-Regimes in den Drogenhandel auf. Während der syrische Präsident Milliarden damit verdient, kämpfen die arabischen Nachbarstaaten gegen die Folgen des Captagon-Missbrauchs. Im Mai 2023 wird Syrien wieder in die Arabische Liga aufgenommen, nachdem das Land zwölf Jahre zuvor wegen des brutalen Vorgehens gegen die Bevölkerung ausgeschlossen wurde. Es ist ein diplomatischer Sieg für Assad, geknüpft unter anderem an die Auflage, gegen den Drogenhandel vorzugehen.
Peru gehört zu den größten Kokain-Produzenten weltweit. Hauptanbaugebiet für die Coca-Pflanze ist das im Süden des Landes gelegene VRAEM-Tal. Doch mit der Coronapandemie kommen die Probleme. Fehlende Arbeitskräfte auf den Plantagen, Grenzschließungen und Flugverbote unterbrechen die Lieferketten und bereiten dem Boom ein Ende. Hinzu kommen strengere Zollkontrollen und verbesserte Fahndungsmethoden. Die Kokain-Produktion steckt in der Krise. Das Filmteam darf bei der Kokain-Produktion zuschauen und wird Zeuge eines gefährlichen Prozesses, in dem den Coca-Blättern verschiedene giftige Stoffe wie Bleiche oder Benzin beigemischt werden. Der Einbruch des illegalen Kokainhandels hat vielen Menschen im Tal die Existenzgrundlage genommen. Eine von der Regierung eingesetzte Anti-Drogen-Kommission bemüht sich um eine Umschulung der Coca-Bauern und vermittelt die notwendigen Kenntnisse zum Anbau anderer Nutzpflanzen wie beispielsweise Kakao. Viele scheuen allerdings den Umstieg auf legale Alternativen, da diese sich wirtschaftlich kaum rentieren. Durch Grenzschließungen und Flugverbote werden in der Pandemie etliche Schmuggelrouten unterbrochen. Schiffscontainer sind die einzige Möglichkeit, die Ware nach Europa zu bringen. Im Hafen von Rotterdam, wo jedes Jahr Rekordmengen an Kokain beschlagnahmt werden, setzt der Zoll moderne Drohnentechnik und Spürhunde ein. Im peruanischen VRAEM-Tal warten viele auf eine Wiederbelebung ihrer illegalen Geschäfte. Doch die Zukunft ist ungewiss.
Die deutsch-tschechische Grenzregion ist geprägt von malerischer Natur und gleichzeitig überschwemmt von Crystal Meth, einer der gefährlichsten Drogen der Welt. 6,5 Tonnen Crystal werden jährlich in Tschechien hergestellt, auch für den deutschen Markt. Bettina aus Franken ist seit 30 Jahren süchtig. Sie kommt von der Droge nicht mehr weg. Christian aus Sachsen hat alles verloren - seine Wohnung, Arbeit und Freiheit. Das sächsische Vogtland und Oberfranken sind geprägt von malerischen Landschaften, Wäldern und Schlössern. Doch die beiden Regionen haben auch eine andere Gemeinsamkeit: wachsende Probleme mit der Droge Crystal Meth. In Nürnberg und Chemnitz ist Meth inzwischen die mit Abstand am meisten nachgewiesene Droge im Abwasser. Crystal macht extrem schnell abhängig, das macht diese Droge so gefährlich. Den meisten Abhängigen sieht man ihren Konsum nicht an. Drogen wie Crystal Meth werden gerade auf dem Land auffällig oft im Verborgenen und im Privaten konsumiert. Es kann jeden in der Region treffen - die Akademikerin, die alleinerziehende Mutter, den Lkw-Fahrer. Auch wenn es auf dem Land den Anschein macht, als sei alles ruhig und langsam, steigen auch dort die Lebenskosten, Zweitjobs müssen angenommen werden, der Druck wächst. Die meisten Userinnen und User konsumieren die Droge nicht nur in ihrer Freizeit, sondern auch bei der Arbeit. Man denke, alle wollen nur feiern, sagt Bettina, aber das sei nicht der Fall. Auch Christian, den die Autoren im sächsischen Auerbach treffen, hat ständig bei der Arbeit konsumiert: Man muss ja Leistung zeigen, der Chef will etwas sehen. Doch das ging nicht lange gut, Christian hat alles verloren. Zehn Jahre Gefängnis hat er hinter sich, genauso wie Benjamin aus Meerane, der schon früh mit der Droge in Kontakt kam. Im Knast, sagen beide, komme man sogar noch leichter an Drogen als draußen. Ein Teufelskreis. Alexander Schmidtgall, seit 25 Jahren in Oberfranken als Strafverteidiger tätig, hat fast nur noch mit Crystal-Meth-Fällen zu tun. Im Unterschied zu den Städten sei das Drogenproblem in der Grenzregion weitaus schlimmer und problematischer als anderswo. Er hat seine eigene Meinung über die Jahre entwickelt, wie die Polizei und die Politik damit umgehen. Wie die Konsumentinnen und Konsumenten behandelt werden, denen man die Freiheit und die Existenz raubt, statt ihnen zu helfen. Die Reihe "Drogen-Land - Provinz im Rausch" beleuchtet Drogenszenen in den ländlichen Gebieten Deutschlands. Die erschreckende Erkenntnis: Nicht nur in den Hotspots der großen Städte, sondern auch in der deutschen Provinz nehmen die Probleme im Zusammenhang mit dem Konsum illegaler Drogen rasant zu. Die Folge "Crystal Meth an der tschechischen Grenze" nimmt den Drogenkonsum in den ostdeutschen Provinzen unter die Lupe.
Mindestens vier Millionen Deutsche kiffen regelmäßig. Cannabis ist damit Deutschlands beliebteste illegale Droge. Welche Gefahren gehen von THC, dem Wirkstoff von Cannabis, aus? Warum Kriminelle vor allem auf dem flachen Land Cannabis anbauen und damit handeln, zeigt sich an Deutschlands Küste: Nordwestdeutschland gilt mittlerweile als der Hotspot des Drogenhandels in Deutschland. Das importierte Gras kommt vor allem über die großen Häfen Hamburg und Bremerhaven oder über die grüne Grenze aus den Niederlanden. Auf dem Land - fernab der Polizei - blühen auch illegale Plantagen. Die Dokumentation begleitet den Rauschgiftfahnder Jan Happersberger unter anderem bei einem Einsatz gegen Dealer im Raum Cuxhaven. Einer von ihnen ist der Drogenschmuggler "OD", der regelmäßig Cannabis über die Grenze aus den Niederlanden transportiert. Er bringt jeden Monat circa zwei Kilogramm der illegalen Droge nach Deutschland. Der Film zeigt eine illegale Plantage auf dem Land. Der Besitzer gibt bereitwillig Auskunft über Anbaumethoden und Profitmöglichkeiten. Außerdem erklärt der Drogendealer Mike, wie er im Internet sein Gras verkauft. Die Doku gibt aber auch Einblick in das legale Geschäft mit Cannabisprodukten: André Heinz betreibt einen Laden, in dem er CBD-Gras verkauft. Das hat nur wenig THC-Gehalt. THC ist der Inhaltstoff, der für die berauschende Wirkung verantwortlich ist. Die Rechtslage ist trotzdem unklar, und er muss eine Razzia fürchten. Dirk Heitepriem wiederum ist der Vizepräsident von Aurora Europe, einem Produzenten von medizinischem Cannabis in Deutschland. Er beklagt sich über die strengen Auflagen, die er erfüllen muss. Rentabel sei das Geschäft für seine Firma nicht. Der Film zeichnet ein Bild des Cannabishandels und Cannabiskonsums in Nordwestdeutschland und erklärt, warum die Droge bei Konsumenten in Deutschland so populär ist. Auch wird der Frage nachgegangen, ob und wie sich die Probleme verändern, wenn die geplante Legalisierung umgesetzt wird. Die Reihe "Drogen-Land - Provinz im Rausch" beleuchtet Drogenszenen in den ländlichen Gebieten Deutschlands. Die erschreckende Erkenntnis: Nicht nur in den Hotspots der großen Städte, sondern auch in der deutschen Provinz nehmen die Probleme im Zusammenhang mit dem Konsum illegaler Drogen rasant zu.
Rund eine Milliarde Ecstasy-Pillen und mehrere Hundert Tonnen Speed werden jedes Jahr in den Niederlanden hergestellt - oft in abgelegenen Ställen und Scheunen auf dem Land. Ein Großteil der illegalen Ware geht direkt über die Grenze nach Deutschland. Und nicht nur in die Klubs. Von der Schülerin bis zum Krankenpfleger: Chemische Aufputschdrogen sind längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Der Film begleitet einen bewaffneten Hobby-Drogenkurier bei seiner Tour. Eigentlich verachtet er chemische Rauschmittel. Auch eine typische unscheinbare Userin wie die Kleinstadt-Beamtin, die mit ihrem Mann ihren nächsten Ecstasy-Trip plant, kommt zu Wort. Der Film nimmt die Zuschauerinnen und Zuschauer mit auf eine atmosphärisch dichte Reise in die nordrhein-westfälische Provinz und blickt dabei hinter die Fassade der scheinbar heilen Welt auf dem Land. Warum nehmen gerade dort so viele Menschen chemische Drogen? Welche Folgen hat das für sie persönlich? Und wie verändert dieser Drogenkonsum das Leben auf dem Land? Die Reihe "Drogen-Land - Provinz im Rausch" beleuchtet Drogenszenen in den ländlichen Gebieten Deutschlands. Die erschreckende Erkenntnis: Nicht nur in den Hotspots der großen Städte, sondern auch in der deutschen Provinz nehmen die Probleme im Zusammenhang mit dem Konsum illegaler Drogen rasant zu. Die Folge "Ecstasy am Niederrhein" nimmt den Drogenkonsum in der westdeutschen Provinz unter die Lupe.
Abhängig auf Rezept: Besonders unter Jugendlichen wächst das Interesse an starken Schmerz- und Beruhigungsmitteln wie Tilidin und Xanax - auch auf dem Land. Mit tödlichen Nebenwirkungen. Schätzungsweise 2,9 Millionen Menschen in Deutschland haben einen problematischen Medikamentenkonsum. Brian ist abhängig von Tilidin, Xanax und Valium. Er steht kurz vor dem Entzug. In der Musik des Rap-Stars T-Low ("Sehnsucht") sind Drogen ein fester Bestandteil. Provinz im Rausch: Die Pfalz im Südwesten von Deutschland ist geprägt von malerischen Wäldern, Weinbergen und Schlössern. Doch auch dort ist auffallend, dass Medikamente wie Tilidin, Codein oder Xanax unter jungen Menschen immer mehr zur Szenedroge werden. Der Soundtrack dazu kommt von Rappern wie Capital Bra ("Gib mir Tilidin, ja, ich könnte was gebrauchen") oder T-Low mit seinen "Benzo Diaries". Der Film trifft Brian (24) aus Pirmasens, für den ein Leben ohne starke Medikamente nicht mehr möglich ist. Nach Jahren in der Abhängigkeit will er endlich den Entzug schaffen. Mit 15 stößt Brian bei Instagram auf "Lean" - ein süßes lilafarbenes Getränk, gemischt aus Limonade, codeinhaltigem Hustensaft und einem Beruhigungsmittel. Fertig ist das Szenegetränk des Deutschraps, mit dem auch T-Low (23) immer wieder in seinen Musikvideos und bei Instagram posiert, wo ihm rund 230.000 Menschen folgen. "Ich bin mir auf jeden Fall bewusst, dass es hundertprozentig Kids da draußen gibt, die bestimmt wegen mir heutzutage Suchtprobleme haben", gibt T-Low im Interview offen zu. Seine eigene Sucht ist ein fester Bestandteil seiner Songs. 2,3 Millionen Menschen hören ihm auf dem größten Musikstreaminganbieter Deutschlands regelmäßig zu. Seit 1996 haben sich die Ausgaben der gesetzlichen Krankenkassen für Opioide, also für starke Schmerzmittel, in Deutschland mehr als verdreifacht. In manchen Praxen ist "der Hausarzt eher Dealer als Arzt", kritisiert Suchtexperte und Psychiater Dominikus Bönsch - und das nicht nur in den Großstädten. Der Zugang zu Medikamenten auf dem Land ist gut, und wer kein Rezept hat, sucht Kontakte vor Ort oder geht zum Dealer im Netz. "Immer mehr Leute [suchen] Oxycodon, Lean oder Xanax", berichtet Telegram-Dealer "X". Dass der illegale Markt für Medikamente boomt, merkt auch Christine Straß beim Zoll am Frankfurter Flughafen. 2023 hat sie fast eine halbe Million Opioid-Tabletten aus dem Verkehr gezogen. Tendenz: extrem stark steigend. Die ZDFinfo-Doku "Drogen-Land - Provinz im Rausch - Pillen in der Westpfalz" nimmt den Medikamentenmissbrauch in der Pfalz und in Deutschland unter die Lupe.
2021 wird Ghislaine Maxwell angeklagt, Jeffrey Epsteins Sexhandelsring organisiert zu haben. Wie wurde die Tochter aus gutem Haus und Jetsetterin zur Komplizin eines Sexualverbrechers? Der Epstein-Skandal schlug hohe Wellen. Nach Epsteins angeblichem Selbstmord in Untersuchungshaft gerät Ghislaine Maxwell in den Fokus der Ermittler und der Öffentlichkeit. Mehrere Missbrauchsopfer behaupten, Maxwell habe sie gefügig gemacht. Die jungen Frauen fühlten sich gefangen in einem System der Einschüchterung, Gewalt und Abhängigkeit, das Ghislaine Maxwell organisiert haben soll. Dabei missbrauchte der Milliardär Jeffrey Epstein die oft minderjährigen Mädchen nicht nur selbst, sondern bot sie auch prominenten und mächtigen Freunden an. Einer von ihnen ist Prinz Andrew, den eine langjährige Beziehung mit Ghislaine Maxwell verbindet. Virginia Giuffre behauptet, als Minderjährige von Prinz Andrew mehrfach missbraucht worden zu sein. Und es sei Ghislaine Maxwell gewesen, die bei Epsteins Sexhandelsring im Hintergrund die Fäden zog. Der Prozess gegen Ghislaine Maxwell wirft ein grelles Licht auf das geheime Leben der Reichen und Mächtigen.
Pornhub - eine Größe im weltweiten Online-Pornogeschäft, mit jährlich Milliarden Euro Umsatz. Doch jetzt steht die Plattform wegen illegal verbreiteter Privatvideos massiv in der Kritik. Opfer klagen 2020 erstmals öffentlich, dass auf Pornhub anonym und unerlaubt auch Videos von Minderjährigen oder Vergewaltigungsvideos hochgeladen würden. Schnell wird klar: Der Branchenriese kümmert sich weder ausreichend um die Kontrolle noch um die Opfer. Die Dokumentation beleuchtet das "System Pornhub" und den dahinterstehenden, weitverzweigten Pornhub-Mutterkonzern Mindgeek mit Hauptsitz in Montreal. Dazu gehören auch Sexportale wie "Redtube", "Youporn" und "My Dirty Hobby". Insgesamt gibt es 30 Tochterfirmen und mehr als 100 einschlägige Websites. "Das System Pornhub - Schmutzige Geschäfte mit der Lust" zeichnet die Entstehung, Entwicklung und das Geschäftsmodell der Online-Pornografie nach und nimmt eine Branche unter die Lupe, die von "User-generated Content" lebt. Dabei wird deutlich, was dies für die freiwilligen und unfreiwilligen Darsteller auf den Plattformen bedeutet: Frauen berichten, wie sie damit Geld verdienen, Opfer erzählen von ihrem Kampf um Löschung illegal eingestellter Privatvideos und den Folgen daraus - von Depressionen bis hin zu Suizidversuchen. Der New Yorker Anwalt Michael Bowe vertritt mehr als 30 Opfer und erklärt, wie wenig Pornhub zum Schutz seiner Mandantinnen unternommen hat - was auch ein ehemaliger, langjähriger Mindgeek-Mitarbeiter bestätigt.
Der ehemalige Undercover-Ermittler Colin McLaren zeichnet die Karrieren von sechs außergewöhnlichen Mafiapaten nach, die das organisierte Verbrechen in New York stark beeinflusst haben. Henry "The Goodfella" Hill genießt das Verbrecher-Leben in vollen Zügen. Doch für seine Mafia-Freunde wird er irgendwann zum Risiko. Nach seiner Verhaftung trifft er schließlich eine folgenschwere Entscheidung.
Der ehemalige Undercover-Ermittler Colin McLaren zeichnet die Karrieren von sechs außergewöhnlichen Mafiapaten nach, die das organisierte Verbrechen in New York stark beeinflusst haben. 19 Morde gehen auf das Konto von Sammy "The Bull" Gravano. Seine Kaltblütigkeit verhilft ihm zum schnellen Aufstieg in den Rängen der Gambino-Familie, bis er in einem spektakulären Prozess die Fronten wechselt und als Kronzeuge gegen John Gotti aussagt.
Der ehemalige Undercover-Ermittler Colin McLaren zeichnet die Karrieren von sechs außergewöhnlichen Mafiapaten nach, die das organisierte Verbrechen in New York stark beeinflusst haben. Nach seinem ersten Gefängnisaufenthalt schwört sich Vincent "The Chin" Gigante, nie wieder hinter Gittern zu landen. Sein Plan: Er lässt sich für unzurechnungsfähig erklären und täuscht Ärzte und Justiz, obwohl er einer der mächtigsten Mafiabosse New Yorks ist.
Der ehemalige Undercover-Ermittler Colin McLaren zeichnet die Karrieren von sechs außergewöhnlichen Mafiapaten nach, die das organisierte Verbrechen in New York stark beeinflusst haben. Anthony "Gaspipe" Cassos Verbrecher-Karriere gleicht einer Achterbahnfahrt und nimmt eine unerwartete Wendung, als er nach seiner Festnahme im Jahr 1993 zum sogenannten Pentito wird: einem Mafia-Aussteiger, der mit der Polizei zusammenarbeitet.
Der ehemalige Undercover-Ermittler Colin McLaren zeichnet die Karrieren von sechs außergewöhnlichen Mafiapaten nach, die das organisierte Verbrechen in New York stark beeinflusst haben. Nach seiner Verhaftung führt Carmine "The Snake" Persico die Geschäfte der Familie aus dem Gefängnis heraus weiter. Er ordnet Morde an und kontrolliert seine Stellvertreter. Schließlich wird er zum Verräter und stürzt die Mafia in einen blutigen Krieg.
Der ehemalige Undercover-Ermittler Colin McLaren zeichnet die Karrieren von sechs außergewöhnlichen Mafiapaten nach, die das organisierte Verbrechen in New York stark beeinflusst haben. Eine der Schlüsselfiguren der New Yorker Mafia ist John "Teflon Don" Gotti, der sich vom kleinen Gangster hin zum Mafiaboss entwickelt. Seine Machenschaften finden erst ein Ende, als sein Underboss Sammy Gravano über ihn auspackt.
"El Chapo" - gefährlichster Mann Mexikos, mächtigster Narco aller Zeiten und Ausbruchskönig. Verantwortlich für Hunderttausende Tote, von seinen Landsleuten verehrt als moderner Robin Hood. Zwei Mal ist der wohl meistgesuchte Drogenboss der Welt schon aus dem Gefängnis ausgebrochen. Er hat genug Koks in die USA geschmuggelt, um dort jeden high zu machen! Erscheint auf Fahndungslisten und Magazincovern. Doch wer ist Joaquín Guzmán? Wer ist "El Chapo"? Auf den Straßen von Sinaloa demonstrieren im März 2014 Tausende Menschen für die Freilassung des Narco-Bosses Joaquín "El Chapo" Guzmán. Der skrupellose Drogenschmuggler soll laut eigener Aussage für über 2000 Morde verantwortlich sein. Trotz dieser Vorwürfe kann er auf die Unterstützung der mexikanischen Bevölkerung zählen. Viele halten den gefährlichsten Mann Mexikos nämlich für einen modernen Robin Hood. In seinem Heimatstaat Sinaloa soll er Schulen und Straßen gebaut haben, die ungeliebte mexikanische Regierung ist ihm ein Dorn im Auge. Außerdem gilt seine Organisation, das Sinaloa-Kartell, als größter Arbeitgeber in der Region. Dass an seinem Geld Blut klebt, schmälert weder seine Beliebtheit noch den Zulauf junger Männer, die für sein Kartell arbeiten wollen. Im Gegenteil: Seine Anhänger feiern ihn für seine spektakulären Gefängnisausbrüche, seine Bauernschläue und angeblichen Heldentaten. Musiker schreiben ihm zu Ehren Volkslieder, Straßenhändler verkaufen Fanshirts mit seinem Gesicht. Doch auch international ist "El Chapo" eine Berühmtheit: Man kennt ihn aus Netflix-Serien, aus dem "Forbes"-Magazin und den Nachrichten. Doch ist Joaquín "El Chapo" Guzmán wirklich ein moderner Robin Hood - oder nur ein kaltblütiger Massenmörder? Wird er es schaffen, ein weiteres Mal aus der Haft zu entkommen? Aus einem der sichersten Gefängnisse der USA? Und falls nicht, wer wird sein Nachfolger? "Wer ist ...?" porträtiert kontroverse, abgründige, bedeutende Persönlichkeiten aus dem In- und Ausland, liefert Hintergründe, erzählt ihre Geschichte und ordnet ihr Wirken in einen größeren Kontext ein.
Schon lange gibt es Hinweise, dass das Assad-Regime in Syrien sich auch über den Handel mit Captagon finanziert, einer süchtig machenden Droge, die vor allem den Nahen Osten überflutet. Nun haben Recherchen neue direkte Verbindungen zwischen dem milliardenschweren Captagon-Markt und führenden Mitgliedern der syrischen Armee sowie der Familie Assads aufgedeckt. Längst bedroht der Drogenstaat Syrien die Stabilität der Nachbarländer. Auch die islamistische Hisbollah-Miliz im Libanon soll in den Captagon-Schmuggel verstrickt sein. "Hisbollah steckt mit drin, ist aber sehr vorsichtig und lässt ihre Mitglieder keine wichtige Rolle beim Transport und Schmuggel der Drogen spielen", sagt ein syrischer Exil-Journalist. Die Hisbollah bestreitet hingegen jegliche Beteiligung an Produktion und Handel von Captagon. Ein Soldat der syrischen Streitkräfte erzählt jedoch, wie eng Hisbollah und syrisches Militär beim Captagon-Handel zusammenarbeiten: "Sie bestimmten einen Treffpunkt, und wir kauften die Drogen von Hisbollah. Nachdem wir sie erhalten hatten, koordinierten wir mit der 4. Division den Abtransport." Die 4. Division ist eine syrische Eliteeinheit mit der Aufgabe, die Regierung vor inneren und äußeren Bedrohungen zu schützen. Seit 2018 wird sie von Maher al-Assad, dem jüngeren Bruder von Präsident Baschar al-Assad, geführt. Mittlerweile spielt die 4. Division im Drogenhandel und in der Wirtschaft eine wichtige Rolle. Durch den Bürgerkrieg und die internationalen Sanktionen steht Syriens Wirtschaft kurz vor dem Zusammenbruch. Das hat die Führung des Landes zunehmend abhängig gemacht von der Produktion der kleinen Captagon-Pillen und dem Handel damit, sind sich Experten einig. "Die Höhe der Einnahmen (...) stellt den syrischen Staatshaushalt in den Schatten", sagt Joel Rayburn, der frühere US-Sonderbotschafter in Syrien. "Wenn die Captagon-Einnahmen aufhören würden, glaube ich nicht, dass das Assad-Regime das überleben würde." Die Recherchen der Autoren zeigen die Verstrickungen des Assad-Regimes in den Drogenhandel auf. Während der syrische Präsident Milliarden damit verdient, kämpfen die arabischen Nachbarstaaten gegen die Folgen des Captagon-Missbrauchs. Im Mai 2023 wird Syrien wieder in die Arabische Liga aufgenommen, nachdem das Land zwölf Jahre zuvor wegen des brutalen Vorgehens gegen die Bevölkerung ausgeschlossen wurde. Es ist ein diplomatischer Sieg für Assad, geknüpft unter anderem an die Auflage, gegen den Drogenhandel vorzugehen.
Europaweit sind die Gefängnisse überfüllt und personell unterbesetzt. Hohe Rückfallquoten lassen Zweifel am bestehenden System aufkommen. Welche Alternativen bieten offene Gefängnisse? Nach einer Haftstrafe im klassischen Gefängnis ändert sich für viele Straftäter oft nichts. Sie können sich nicht in die Gesellschaft integrieren und werden rückfällig. Doch es gibt Ansätze, wie Gefängnisse auch funktionieren können. Im Seehaus Leonberg in der Nähe von Stuttgart sind straffällig gewordene Jugendliche untergebracht. Vollzug in freien Formen nennt sich der Gedanke. Die jungen Männer wohnen in WGs mit jeweils einer jungen Familie. Ein straff durchorganisierter Tag mit Sporteinheiten, putzen, kochen, Ausbildung und festgelegten Ruhe- und Lesezeiten versucht, Struktur in das Leben der jugendlichen Straftäter zu bringen. Irmela Abrell gehört zum Gründungsteam des Seehauses, und sie hat dort eine weitere Neuerung ins Leben gerufen. Opfer und Täter im Gespräch, nennen sich die Veranstaltungen, in denen eine Gruppe an Tätern in Austausch mit Opfern ähnlicher Straftaten gebracht wird. Cihan Arslan sitzt eine mehrjährige Haftstrafe im Seehaus ab, unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung. Er nimmt an so einem Gespräch teil und erzählt seine Geschichte. Finnland praktiziert ebenfalls eine interessante Alternative zum geschlossenen Vollzug. 33 Prozent ihrer Gefängnisse sind offen und funktionieren ohne Mauern, Zäune und Schlösser. Im Gegensatz zu Deutschland, wo der offene Vollzug als Stufe der Wiedereingliederung eingesetzt wird, können Straffällige in Finnland ihre gesamte Haftzeit in einem offenen Gefängnis verbringen. Zentral dabei ist der Fokus auf die Rückführung in ein geregeltes, gesellschaftliches Leben. Aki Saarinen ist Gefängnisleiter des offenen Gefängnisses "Käyrä" nördlich von Turku. 50 Männer leben derzeit auf dem ehemaligen Schulgelände, darunter auch Mörder und Vergewaltiger. Die Insassen gehen arbeiten, kaufen im Ort ein, haben ein eigenes Bankkonto und ein Mobiltelefon. Dafür müssen sie sich an die Regeln des offenen Vollzugs halten: keine Gewalt oder Drogen und pünktlich zurück auf dem Gelände sein. Dieses Konzept zeigt Erfolg. 85 Prozent der Insassen bleiben nach ihrer Gefängniszeit straffrei.
Wenn Eltern im Knast sitzen, beginnt ein Kampf um die Zeit mit den eigenen Kindern. Besuchsmöglichkeiten sind rar, Familien zerbrechen, und bei manchen reißt der Kontakt vollständig ab. Rund 100.000 Kinder in Deutschland haben laut Schätzungen ein Elternteil in Haft. Zudem leben deutschlandweit etwa 150 Kinder mit ihren Müttern im Gefängnis. Der Alltag im Knast ist hart - was bleibt, ist der Traum von einem normalen Familienleben in Freiheit. "Am Tag der Verhaftung habe ich erfahren, dass ich schwanger bin", erzählt Romina M. Die 30-Jährige sitzt wegen Betrugs im Frauenvollzug der JVA Vechta in Niedersachsen - zusammen mit ihrem jüngsten Sohn. Sie ist eine von rund 2600 inhaftierten Frauen in den deutschen Justizvollzugsanstalten. Zwar sind das nur rund sechs Prozent aller Inhaftierten, jedoch ist die Anzahl der Frauen in deutschen Gefängnissen seit 1992 um rund 65 Prozent gestiegen. Und viele davon sind Mütter. Bis zum Schulalter der Kinder ist es in manchen Fällen möglich, dass Kinder mit ihren Eltern im Gefängnis leben. Romina verbrachte bereits die Schwangerschaft hinter Gittern, von ihren drei weiteren Kindern ist sie seit ihrer Verhaftung getrennt. Ihr zweijähriger Sohn ist in Haft geboren, seit seiner Geburt verbringt er den Alltag mit Romina im Knast. Zuerst im geschlossenen, jetzt im offenen Vollzug der Mutter-Kind-Abteilung der JVA für Frauen in Vechta. Bei Häftling Nico S. ist die Sehnsucht nach seiner Familie groß. Er sitzt wegen Betrugs in der JVA Meppen in Niedersachsen ein, seine elf Monate alte Tochter sieht er deswegen nur selten: Es bleiben nur einige Stunden Besuchszeit im Monat oder die speziellen Familientage. Wie viel Kontakt Gefangene zu ihren Kindern haben dürfen, ist in den Justizvollzugsanstalten unterschiedlich geregelt. Mancherorts können Eltern ihre Kinder wöchentlich bis zu vier Stunden im Gefängnis sehen. In anderen Anstalten ist lediglich eine Stunde pro Monat erlaubt. ZDFinfo trifft inhaftierte Mütter und Väter und zeigt ihren Alltag hinter Gittern - mit und ohne die Kinder. Mörder, Betrüger und Kleinkriminelle: Rund 44.000 Männer und Frauen sitzen hierzulande hinter Gittern. Wie sieht der Alltag in deutschen Gefängnissen aus?
Süchtig im Knast: Das ist Alltag in den deutschen Gefängnissen. Drogenkonsum treibt viele in die Kriminalität - und ist auch hinter Gittern noch ein großes Problem. Ob Crystal Meth, Heroin oder synthetische Designerdrogen. Hinter Gittern gehört der Kampf gegen Drogenmissbrauch zum Tagesgeschäft. Jeder dritte Inhaftierte in Deutschland ist laut Schätzungen drogenabhängig. Der Schmuggel macht vor Gefängnistüren nicht halt. Rund 5000 Menschen in den deutschen Justizvollzugsanstalten sind unter 25 Jahre alt. Darunter ist auch Brian R.: Der 21-Jährige sitzt wegen Einbruchs in der JVA Zeithain in Sachsen ein. Er ist abhängig von Crystal Meth und im Drogenrausch mit dem Auto in einen E-Bike-Laden gefahren, um die Fahrräder zu stehlen. Im Knast macht er jetzt eine Suchttherapie. Die JVA in Zeithain hat dafür eine eigene Station; bei ihrer Einrichtung im Jahr 2014 war es die erste bundesweit. Doch auch im Knast wird heftig gedealt, das geben selbst Gefängnisdirektoren offen zu. In niedersächsischen Gefängnissen zum Beispiel gab es 2023 insgesamt 829 Drogenfunde - mehr als in den Jahren zuvor. In der JVA Meppen in Niedersachsen ist dafür Spürhund Pepper im Einsatz: Der Belgische Schäferhund soll in den Zellen der JVA versteckte Drogen finden. 0,1 Gramm große Drogenfunde kann er erschnüffeln, aber auch Handys kann er riechen - körperliche Hochleistung für Pepper. Die Drogen gelangen auf vielfältigen Wegen in die Justizvollzugsanstalt - über Besucher, Lebensmittellieferungen oder Mauerüberwürfe. Drogenabhängigkeit, Entzug und illegaler Handel: ZDFinfo erhält seltene Einblicke in den Alltag deutscher Gefängnisse und den Kampf gegen Drogen hinter Gittern. Mörder, Betrüger und Kleinkriminelle: Rund 44.000 Männer und Frauen sitzen hierzulande hinter Gittern. Wie sieht der Alltag in deutschen Gefängnissen aus?
Italiens Gefängnisse - kein Hauch von Dolce Vita! Verfallene, überfüllte Anstalten, in denen Häftlinge oft unter menschenunwürdigen Bedingungen leben müssen - und das im Herzen Europas. Rund 61.000 Häftlinge drängen sich in Italiens Gefängnissen, obwohl nur Platz für 51.000 ist - eine Belegungsrate von 120 Prozent, teils sogar 200 Prozent. Schimmel, katastrophale Hygiene und Gewalt prägen den Alltag. Italiens Strafvollzug zählt zu den härtesten Europas. Die Doku ermöglicht Einblicke in zwei unterschiedliche italienische Gefängnisse, enthüllt dabei tiefgreifende Missstände im italienischen Strafvollzug, wo Überbelegung, Geld- und Personalmangel zu katastrophalen Zuständen führen. Während der deutsche Häftling Norbert im EU-finanzierten Mustergefängnis in Mailand vergleichsweise privilegiert lebt, zeigt das Hochsicherheitsgefängnis Secondigliano in Neapel eine andere Realität. Gefangene nähen dort Polizeiuniformen. Doch die Personalnot ist überall spürbar. Schockierende Videoaufnahmen belegen Gewalt durch Aufseher während des Corona-Lockdowns, die das erschütternde Bild abrunden. Die dreiteilige Reportage-Reihe "Deutsche im Knast" gewährt packende Einblicke in das Leben deutscher Häftlinge im Ausland - ein intensiver Blick auf ihren Alltag hinter Gittern und die Herausforderungen fern der Heimat.
Japans Gefängnisse: ein unnachgiebiges System aus Vorschriften und Verboten. Auch Deutsche sitzen dort ihre Strafe ab und müssen sich den strikten Regeln unterwerfen. Meist haben sie versucht, Drogen zu schmuggeln, und erhielten die Standardstrafe für diese Vergehen: acht Jahre. Im Männergefängnis Fuchu und im Knast für Frauen in Tochigi leben sie nun einen eng begrenzten, immer von Strafen und Isolierung bedrohten Alltag. Eintönige Arbeit, kaum Heizung, kaum Kontakte. Nur unter strengen Auflagen durfte das ZDF-Team in den beiden Gefängnissen, in denen auch Ausländer ihre Strafe absitzen, filmen. Und dennoch gibt der Film einen tiefen Einblick in den japanischen Strafvollzug, der in seinen Ursprüngen nach preußischem Vorbild gestaltet ist. Marschieren im Gleichschritt, reden nur mit Erlaubnis, nicht aus dem Fenster schauen, das sind nur einige Regeln, an die sich Gefangene zu halten haben. Tun sie es nicht, droht Einzelhaft, und das bedeutet: den ganzen Tag in nur einer Sitzposition verharren, nicht reden, nicht bewegen. Japans Strafvollzug setzt ganz und gar auf Disziplin, will durch Gehorsam und Arbeit die Straftäterinnen und Straftäter wieder zu respektablen Mitgliedern der Gesellschaft machen. Resozialisierung findet manchmal auf skurrilem Wege statt: So ist die vorherrschende Farbe im Frauengefängnis rosa, vom Zellentrakt über Handtücher und Schuhe bis hin zu den Gittern der Unterkünfte. Ein Albtraum in Pink - das und der ewige Drill führt manche Gefangenen an den Rand eines Nervenzusammenbruchs. Die Reportage-Reihe "Deutsche im Knast" gewährt packende Einblicke in das Leben deutscher Häftlinge im Ausland - ein intensiver Blick auf ihren Alltag hinter Gittern und die Herausforderungen fern der Heimat.
Hinter Gittern in Paraguay: Enge, schlechtes Essen, ein undurchsichtiges Justizsystem. Auch deutsche Staatsbürger kämpfen mit den Verhältnissen und der allgegenwärtigen Korruption. Yves S. und Remy N. kämpfen täglich für die Verbesserung ihrer Lebensverhältnisse. Während Yves immer knapp bei Kasse ist und sich nur eine Zelle mit vier Mann "leisten" kann, hat Remy das System im Griff. Als Boss einer Zellengang betreibt er lukrative Geschäfte. Yves S. sitzt wegen Mordverdachts in Untersuchungshaft, man wirft ihm vor, an der Ermordung eines Deutschen beteiligt gewesen zu sein. Er streitet alles ab und verzweifelt an dem Justizsystem, das ihn seit mittlerweile drei Jahren in Untersuchungshaft hält. Mithilfe eines illegalen Handys studiert er online Jura, um sich für seinen Prozess zu wappnen. Remy hingegen fühlt sich in seinem Knast wohl, er hat dank seiner Einkünfte ein Leben fast wie in Freiheit: jederzeit Besuch von Frau und kleinem Sohn, Internet, gutes Essen, alle Bediensteten des Gefängnisses respektieren ihn als Anführer seines Zellentraktes. "Nur verreisen kann ich nicht, aber das mache ich nach meiner Entlassung", sagt er. Paraguays Gefängnisse machen immer wieder Schlagzeilen: Rivalisierende Gangs tragen ihre Kriege aus, es kommt zu Übergriffen und sogar Geiselnahmen des Gefängnispersonals. Resozialisierungsmaßnahmen finden oft nur durch kirchliche Träger statt. Ehemalige Häftlinge kümmern sich vor allem um die Ärmsten der Armen, die sich kein eigenes Essen leisten können und die wegen der grassierenden Drogenprobleme medizinische Versorgung brauchen, aber sich nichts leisten können. Die Reportage-Reihe "Deutsche im Knast" gewährt packende Einblicke in das Leben deutscher Häftlinge im Ausland - ein intensiver Blick auf ihren Alltag hinter Gittern und die Herausforderungen fern der Heimat.
Bolivien geht eigene Wege beim Strafvollzug: In das Gefängnis San Pedro in La Paz trauen sich keine Wärter hinein. Sie regeln nur den Einlass, drinnen haben die Gefangenen das Sagen. San Pedro ist eine überfüllte Stadt in der Stadt, die ihre eigenen Regeln hat. Dort herrschen die Delegados, eine Bande von Häftlingen, die das Knastleben organisiert. Drogen und Gewalt sind allgegenwärtig. Und mittendrin: die Frauen und Kinder der Häftlinge. Der Knast unter Häftlingsherrschaft ist schlicht eine Sparmaßnahme des bolivianischen Staates. Ihm fehlen die Mittel für eine adäquate Bewachung seiner Gefangenen. Die Häftlinge bekommen einmal am Tag zu essen. Um den Rest müssen sie sich selbst kümmern. Sogar die Instandhaltung der Gebäude ist Sache der Gefangenen. Das führt zu prekären Zuständen in dem mehrfach überbelegten Gefängnis. Am Eingang herrscht reger Betrieb. Viele Gefangene haben ihre Familien mitgebracht, die den Knast verlassen dürfen. Sie bringen Güter des täglichen Bedarfs mit nach San Pedro. Dazu zählen auch Drogen. Ein großer Teil der Häftlinge ist abhängig. Und inmitten dieses Molochs spielen die Kinder der Insassen. Die Häftlinge haben sich straff organisiert. In den Mauern herrscht das Recht des Stärkeren - und die Stärksten sind die Delegados, eine Bande, die im Knast die Strippen zieht und sogar Uniform trägt: schwarze Trainingsanzüge von Adidas. In ihren Händen liegt das Leben und Sterben der Gefangenen. Einen Überblick, wer alles einsitzt, welche Häftlinge tot, lebendig oder geflohen sind, hat hier niemand. Wie meistern die Häftlinge von San Pedro ihren Alltag? Die sechsteilige Reihe "Überleben hinter Gittern" blickt auf den Alltag der Insassen und Wärter in den härtesten Gefängnissen der Welt.
Informativ, hintergründig, analytisch: die Nachrichten des Tages aus Deutschland und der Welt. Mit Berichten, Reportagen und Interviews aus Politik, Gesellschaft und Kultur.
Nach seiner Ausrufung ist der Staat Israel umgeben von Feinden. Als Reaktion entsteht der Geheimdienst Mossad: Israels Lebensversicherung gegen einen zweiten Holocaust. Mit der Gründung Israels eskaliert der Konflikt um die Macht im Nahen Osten. Die arabische Welt erklärt Israel den Krieg. Dennoch steigt der junge Staat zur Regionalmacht auf, und der Mossad wandelt sich vom Underdog zu einem gefürchteten Geheimdienst. Der Mossad ist einer der berüchtigtsten Geheimdienste der Welt. Von Feinden umgeben, soll er die Existenz Israels garantieren. Offenen Krieg scheut das kleine Land, das ein sicherer Hafen für Juden aus aller Welt sein will. Der Mossad gilt daher als Lebensversicherung gegen einen zweiten Holocaust. Er beschafft dabei nicht nur Informationen, sondern besitzt auch die Lizenz zum Töten. Sabotage, Attentate, Spionage in großem Stil - im Kampf um die Existenz im Nahen Osten scheint jedes Mittel recht. Israels Bedrohungslage treibt den Mossad immer wieder zu waghalsigen Operationen an, die sich schwer vor der Öffentlichkeit verbergen lassen. Kaum ein anderer Geheimdienst tritt so häufig aus seiner Schattenwelt heraus wie der Mossad. Seitens der israelischen Administration wird nichts bestätigt und nichts dementiert. Die vielen Legenden, die sich um den berühmt-berüchtigten Auslandsgeheimdienst ranken, sollen vor allem in der muslimischen Welt Eindruck machen - und Israels Feinde abschrecken. Doch wie wurde der Geheimdienst eines kleinen Landes so bekannt und so gefürchtet? Und wie beeinflusst er den Konflikt im Nahen Osten und die Weltpolitik? Interviews mit Experten und Agenten des Mossad nehmen die Zuschauer mit auf eine Reise durch die Geschichte Israels und des Nahostkonflikts und bieten neue Einblicke in aufsehenerregende Operationen. Bis heute relevante, historische Ereignisse wie der Eichmann-Prozess, die Islamische Revolution oder der Libanonkrieg erscheinen in einem neuen Licht.
Nach dem Sechstagekrieg rückt der Palästinenserkonflikt immer mehr in den Fokus des Mossad. Überall auf der Welt macht der Geheimdienst nun Jagd auf palästinensische Terroristen. Als Israel im Sechstagekrieg weitere palästinensische Gebiete besetzt, erstarken arabische Terrororganisationen, die Israels Sicherheit bedrohen. Auf der Jagd nach den Drahtziehern von Anschlägen ist der Mossad nun weltweit tätig - auch als Tötungskommando. Der Mossad ist einer der berüchtigtsten Geheimdienste der Welt. Von Feinden umgeben, soll er die Existenz Israels garantieren. Offenen Krieg scheut das kleine Land, das ein sicherer Hafen für Juden aus aller Welt sein will. Der Mossad gilt daher als Lebensversicherung gegen einen zweiten Holocaust. Er beschafft dabei nicht nur Informationen, sondern besitzt auch die Lizenz zum Töten. Sabotage, Attentate, Spionage in großem Stil - im Kampf um die Existenz im Nahen Osten scheint jedes Mittel recht. Israels Bedrohungslage treibt den Mossad immer wieder zu waghalsigen Operationen an, die sich schwer vor der Öffentlichkeit verbergen lassen. Kaum ein anderer Geheimdienst tritt so häufig aus seiner Schattenwelt heraus wie der Mossad. Seitens der israelischen Administration wird nichts bestätigt und nichts dementiert. Die vielen Legenden, die sich um den berühmt-berüchtigten Auslandsgeheimdienst ranken, sollen vor allem in der muslimischen Welt Eindruck machen - und Israels Feinde abschrecken. Doch wie wurde der Geheimdienst eines kleinen Landes so bekannt und so gefürchtet? Und wie beeinflusst er den Konflikt im Nahen Osten und die Weltpolitik? Interviews mit Experten und Agenten des Mossad nehmen die Zuschauer mit auf eine Reise durch die Geschichte Israels und des Nahostkonflikts und bieten neue Einblicke in aufsehenerregende Operationen. Bis heute relevante, historische Ereignisse wie der Eichmann-Prozess, die Islamische Revolution oder der Libanonkrieg erscheinen in einem neuen Licht.
Mit der Hisbollah entsteht im Libanonkrieg eine neue Bedrohung für Israel. Der radikalislamische Terror ist heute eine der großen Herausforderungen für den Auslandsgeheimdienst Mossad. Um die Sicherheit Israels zu garantieren, sucht der Mossad nach immer neuen Allianzen. Mit der Islamischen Revolution ist der Iran als Partner weggebrochen. Er droht, Israel von der Landkarte zu tilgen, und unterstützt die Hisbollah. Der Mossad ist einer der berüchtigtsten Geheimdienste der Welt. Von Feinden umgeben, soll er die Existenz Israels garantieren. Offenen Krieg scheut das kleine Land, das ein sicherer Hafen für Juden aus aller Welt sein will. Der Mossad gilt daher als Lebensversicherung gegen einen zweiten Holocaust. Er beschafft dabei nicht nur Informationen, sondern besitzt auch die Lizenz zum Töten. Sabotage, Attentate, Spionage in großem Stil - im Kampf um die Existenz im Nahen Osten scheint jedes Mittel recht. Israels Bedrohungslage treibt den Mossad immer wieder zu waghalsigen Operationen an, die sich schwer vor der Öffentlichkeit verbergen lassen. Kaum ein anderer Geheimdienst tritt so häufig aus seiner Schattenwelt heraus wie der Mossad. Seitens der israelischen Administration wird nichts bestätigt und nichts dementiert. Die vielen Legenden, die sich um den berühmt-berüchtigten Auslandsgeheimdienst ranken, sollen vor allem in der muslimischen Welt Eindruck machen - und Israels Feinde abschrecken. Doch wie wurde der Geheimdienst eines kleinen Landes so bekannt und so gefürchtet? Und wie beeinflusst er den Konflikt im Nahen Osten und die Weltpolitik? Interviews mit Experten und Agenten des Mossad nehmen die Zuschauer mit auf eine Reise durch die Geschichte Israels und des Nahostkonflikts und bieten neue Einblicke in aufsehenerregende Operationen. Bis heute relevante, historische Ereignisse wie der Eichmann-Prozess, die Islamische Revolution oder der Libanonkrieg erscheinen in einem neuen Licht.
Manche zählen Panzer, andere stehlen Baupläne von Atombomben - alles streng gehütete Geheimnisse des Gegners. Wer sie lüften will, riskiert sein Leben im Informationskrieg verfeindeter Blöcke. Grenzgänger an geheimen Fronten leben gefährlich. Und die Supermächte des Kalten Krieges mobilisieren Heere von Undercoveragenten oder Schlachtfeldspähern. Selbst die alliierten Militärverbindungsmissionen in Deutschland agieren als verdeckte Frontbeobachter. Das Leben im Bann des nuklearen Overkills steigert das Bedürfnis nach Gewissheiten. Vor allem in der Frage, wie eine drohende Apokalypse zu vermeiden ist. Sichere Kenntnisse über Absichten und Potenziale des Gegners werden quasi überlebenswichtig. Das Wissen, wie viele Interkontinentalraketen mit welcher Reichweite irgendwo aus Feuerstellungen drohen, ist Milliarden wert. Eine Information, die zur Frage der nationalen Sicherheit wird. Aufklärungs- und Spionageapparate sollen dafür sorgen, dass die Verantwortlichen über Krieg und Frieden ruhig schlafen können. Denn wer seinen Gegner und dessen Mittel kennt, kann das Gleichgewicht des Schreckens immer neu austarieren. So jedenfalls lautet die Theorie. Ob Waffenspäher, Spione, Verräter aus Überzeugung oder Geldgierige: Alle agieren am Ende als Zuträger im Dienst höchster Stäbe. Ob in Washington oder Moskau. Viele haben ihr Leben riskiert, nicht wenige haben es verloren. Aber war ein solch hoher Preis es wirklich wert? Was haben Spione dazu beigetragen, den Kalten Krieg am Ende kalt zu halten?
Ab 1958 wachsen die Spannungen um Berlin. Moskau droht mit Krieg, Washington mit Vergeltung. Die Aufrüstung in der DDR verschärft den Informationshunger der westlichen Geheimdienste. Grenzgänger an geheimen Fronten leben gefährlich. Und die Supermächte des Kalten Krieges mobilisieren Heere von Undercoveragenten oder Schlachtfeldspähern. Selbst die alliierten Militärverbindungsmissionen in Deutschland agieren als verdeckte Frontbeobachter. Nirgendwo kommen die westlichen Dienste dichter an die Sowjetarmee heran als in der DDR. Vorrangige Ziele: Raketen, Nukleardepots und Flugplätze in der DDR. Und KGB und Stasi schicken ihre Spitzel mit dem gleichen Auftrag nach Westen. Die Folge: ein erbitterter Spionagekrieg. Auch der Bundesnachrichtendienst ist mit Agenten in der DDR aktiv. Mit dem Mauerbau hat er sein Netz von DDR-"Standortüberwachern" verloren und muss in der Folge auf "Reise-Quellen" setzen. Die BND-Gelegenheitsspione sind den hoch spezialisierten Spähern der Militärverbindungsmissionen (MVM) jedoch deutlich unterlegen. Nur ein Beispiel: Systematisch und über Jahrzehnte hinweg observieren die MVMs Fahrzeugkolonnen des Gegners und notieren Nummern. Es geht um Anzahl und Typ von Fahrzeugen und Waffen. Aber entscheidend sind die Kennziffern, die jedes einzelne Fahrzeug einer bestimmten Einheit zuordnen. Denn diese Nummern sind der Schlüssel, um die "Order of Battle" der Sowjetarmee aufzudecken, ihre Kampfaufstellung in einem möglichen Ernstfall.
Der Einmarsch der Sowjets in Afghanistan Ende 1979 ruft die CIA auf den Plan. Verdeckt rüsten die USA die Mudschahedin auf. Moskaus Feldzug scheitert. Doch der KGB revanchiert sich. Grenzgänger an geheimen Fronten leben gefährlich. Und die Supermächte des Kalten Krieges mobilisieren Heere von Undercoveragenten oder Schlachtfeldspähern. Selbst die alliierten Militärverbindungsmissionen in Deutschland agieren als verdeckte Frontbeobachter. Mit Beginn der 80er-Jahre erfährt die Sowjetarmee eine durchgängige Modernisierung. Die Erneuerung der Panzerarmeen ist in vollem Gang und kann von Militäraufklärern in der DDR hautnah miterlebt werden. Im Zentrum des Interesses: die T-80-Panzer oder Kampfhelikopter vom Typ Mi-28. Doch nicht nur Waffenspäher im Gelände kommen damals kaum noch aus den Stiefeln. Auch Topagenten in Führungsstäben oder Geheimdienst-Residenturen sind gefordert. Etwa, als der Kalte Krieg im Herbst 1983 abermals auf eine gefährliche Krise zutreibt. Die NATO übt neue Verfahren der nuklearen Freigabe im Rahmen des Stabsmanövers "Able Archer". Das löst in Moskau angeblich ernste Befürchtungen aus, die Übung könne in Wirklichkeit Auftakt eines bevorstehenden nuklearen NATO-Erstschlags sein. Moskaus Geheimdienste stehen unter Hochspannung. Erst ein Doppelagent trägt dazu bei, gefährliche Missverständnisse auszuräumen.