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TV Programm für ZDFinfo am 28.10.2025

Jetzt

looksmaxxing - Junge Männer im Schönheitswahn 15:45

looksmaxxing - Junge Männer im Schönheitswahn

Dokumentation

Ein Social-Media-Trend, bei dem männliche Teenager und junge Erwachsene alles dafür tun, ihr Aussehen zu perfektionieren. Die Methoden dafür sind oftmals drastisch - und gefährlich. Bei manchen geht das Looksmaxxing zudem mit Selbst- und Frauenhass einher. Filmemacher Ben Zand hat ein Jahr lang in der bizarren Szene recherchiert. Er trifft Looksmaxxer, die überzeugt sind, nur besonders attraktive Männer hätten Erfolg im Leben und bei Frauen. Darunter der 20-jährige Finn, der viele Stunden am Tag in Looksmaxxing-Foren verbringt. Um männlicher zu wirken und sein Gesicht zu modellieren, spritzt er sich verschreibungspflichtige Medikamente. Oder Influencer Austin Wayne, der auf seinen Plattformen Tipps zur Selbstoptimierung gibt und seinen Anhängern auch persönliche Coachings anbietet, selbstverständlich gegen Bezahlung. Während Austin Wayne vor allem Maßnahmen wie Sport und die richtige Hautpflege propagiert, greifen andere Looksmaxxer zu extremeren Maßnahmen. Das reicht von der Bearbeitung der Gesichtsknochen mit einem Hammer bis hin zur kosmetischen Operation. So wie "LT", der unerkannt bleiben will. Ben Zand trifft ihn im polnischen Warschau. Um acht Zentimeter an Körpergröße zu gewinnen, hat er sich die Beine operativ verlängern lassen - ein langwieriger, teurer und extrem schmerzhafter Eingriff. In London spricht Zand mit "Adonis". In Videochats lässt der 18-Jährige seinen Körper von fremden Frauen bewerten. Er ist davon überzeugt, dass die weibliche Partnerwahl nur auf zwei Faktoren basiert: Geld oder guten Genen. Oftmals ist diese Überzeugung allerdings gepaart mit einem antiquierten, traditionellen Frauenbild bis hin zur Verachtung von Frauen.

Danach

Die Welt der Coaches 16:30

Die Welt der Coaches: Mach mich gesund!

Dokumentation

Coaches und Heilerinnen versprechen ein gesünderes Leben und locken damit Menschen an, die unzufrieden sind mit klassischer Medizin und Psychotherapie. Diese Hilfe hat mitunter ihren Preis. Ein Blick hinter die Kulissen der boomenden Coaching-Szene - vom psychedelischen Retreat mit Zaubertrüffeln über fragwürdige Angebote wie einem Geistheiler-Seminar bis hin zu den Opfern, die nicht gesund wurden, sondern in finanzielle Abhängigkeit gerieten. Die Journalistin Rabea Westarp kommt in diesem Film Menschen nahe, die sonst Kameras eher meiden. Sowohl im intimen Rahmen eines psychedelischen Retreats in den Niederlanden durfte sie dabei sein als auch beim Seminar des Zentrums für Geistiges Heilen in Roth. Beim Retreat in den Niederlanden begeben sich Teilnehmende mit Zaubertrüffeln auf eine Reise in ihr Inneres. Im Zentrum in Rheinland-Pfalz will Gründerin Anne Hübner mit der "göttlichen Ordnungsenergie" unter anderem Wirbelsäulen richten können. Ihr Wissen gibt sie in Seminaren weiter. Es sind zwei der unzähligen Angebote auf dem Coaching-Markt, der seit Jahren rasant und unkontrolliert wächst. Dazu zeigt der Film die Arbeit von Coaches wie Nina Brockmann, die durch Social Media bekannt und erfolgreich geworden sind. Brockmann, die sich online "the gnani" nennt, verlangt für ihre Coachings teilweise Stundensätze von 500 Euro. Die Probleme dieser Industrie beleuchtet Janos Hegedüs. Der Oberarzt für Innere Medizin und Gastroenterologie am Klinikum Mittweida klärt neben seiner Arbeit auf YouTube über fragwürdige Heilmethoden und Gesundheitscoaches auf. Angebote wie Geistheilung bezeichnet er als unwissenschaftlich. Auch Charlotte Raven kennt die Schattenseiten der Coaching-Szene. Aufgrund einer Depression sucht sie Hilfe bei Coaches. Das Ergebnis: viel Hoffnung, keine Heilung - und Coaching-Rechnungen in Höhe von 50.000 Euro. In "Die Welt der Coaches" tauchen die Hosts Rabea Westarp und Jan Stremmel tief ein in die Szene des Coaching-Business. Sie treffen Coaches und Teilnehmer und spüren nach, wo Licht und Schatten in der Szene liegen. Die Nachfrage ist groß, denn die Suche nach Glück, Gesundheit und auch Geld beschäftigt Millionen von Menschen. Und die sind auch bereit, Geld in die Hand zu nehmen: für Kurse, Online-Coachings und Seminare.

Die Welt der Coaches 17:15

Die Welt der Coaches: Mach mich reich!

Dokumentation

Jede und jeder kann reich werden - das ist das Credo vieler Business-Coaches und Motivationstrainer. Ihr Geschäft boomt. Das Versprechen lautet oft: Arbeite kaum, verdiene viel. Menschen geben viel Geld aus, um von ihnen zu lernen. Die Coaches sagen: Wer erfolgreich sein will, muss erst einmal in sich selbst investieren. Dass sich dabei auch schwarze Schafe in die Szene mischen, ist klar. Manche scheinen vor allem sich selbst reich zu machen. Journalistin Rabea Westarp geht auf die Suche: Wie werde ich reich? Auf diese Frage haben die Coaches unterschiedliche Antworten. Lukas Lindler, 31 Jahre alt und laut eigenen Angaben Selfmade-Millionär, glaubt, dass man sich Reichtum einfach "erklicken" kann. Dafür müsse man nur von ihm lernen. Mit seinem teuren Coaching finanziert sich der Coach seinen Lifestyle. Rolex, Lamborghini, Dubai. Das könnten alle haben, die ihm vertrauen. Etwas anderer Ansicht ist Gerald Hörhan, auch als "Investment Punk" bekannt. Er sagt, reich werde nur, wer auch hart arbeite. Sein Geld hat Hörhan mit Immobilien, Kryptowährungen und seinen Coachings gemacht. Er setzt auf gute Investments statt auf Mindset. Und hat konkrete Tipps: Man solle kleine, unattraktive Wohnungen in bester Innenstadtlage kaufen, rät er. Und sich niemals für ein Eigenheim in der Pampa verschulden. Klar ist: Coach ist in Deutschland keine geschützte Berufsbezeichnung. Jede und jeder kann sich Coach nennen. Ob das Versprechen von Reichtum sich wirklich erfüllt? In "Die Welt der Coaches" tauchen die Hosts Rabea Westarp und Jan Stremmel tief ein in die Szene des Coaching-Business. Sie treffen Coaches und Teilnehmer und spüren nach, wo Licht und Schatten in der Szene liegen. Die Nachfrage ist groß, denn die Suche nach Glück, Gesundheit und auch Geld beschäftigt Millionen von Menschen. Und sie sind auch bereit, Geld in die Hand zu nehmen: für Kurse, für Online-Coachings und Seminare.

Die Welt der Coaches 18:00

Die Welt der Coaches: Mach mich glücklich!

Dokumentation

In Deutschland sinkt das Glücksempfinden, die Nachfrage nach spirituellem Coaching wächst. Moderne Spiritualität ohne religiöse Bindungen liegt im Trend. Viele Menschen suchen nach Sinn. Gefragt ist in Seminaren und im Netz ein modernes spirituelles Mindset, um innere Zufriedenheit und Glück zu finden. Halt und Sinn werden immer weniger in den Kirchen gesucht, während die Coaching-Branche im Bereich Esoterik und Spiritualität boomt. Der Journalist Jan Stremmel begibt sich in die Welt der Glückssucher. In einer hektischen Welt wünschen sich Menschen verstärkt inneren Frieden und Erfüllung. Diese Sehnsucht will unter anderem ein Schamane befriedigen, der uralte Rituale praktiziert, eine Frau, die als Guru gesehen wird und die Welt durch Meditation und persönliche Weiterentwicklung verändern möchte, und ein spiritueller Coach, der seine Klienten unter anderem durch ekstatische Trancetänze zum Lebensglück verhelfen will. Solche spirituellen Praktiken, die lebensverändernde Wirkungen versprechen, ziehen viele Menschen an. Yoga und Meditation sind längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen und werden als essenzielle Werkzeuge für das persönliche Wohlbefinden angesehen. Moderne Spiritualität, losgelöst von traditionellen religiösen Bindungen, soll neue Wege bieten - aber die Gefahr, sich dabei zu verlaufen, besteht. In "Die Welt der Coaches" tauchen die Hosts Rabea Westarp und Jan Stremmel tief ein in die Szene des Coaching-Business. Sie treffen Coaches und Teilnehmer und spüren nach, wo Licht und Schatten in der Szene liegen. Die Nachfrage ist groß, denn die Suche nach Glück, Gesundheit und auch Geld beschäftigt Millionen von Menschen. Und sie sind auch bereit, Geld in die Hand zu nehmen: für Kurse, für Online-Coachings und Seminare.

37°: Nie wieder kriminell? 18:45

37°: Nie wieder kriminell?: Das erste Jahr in Freiheit

Gesellschaft und Soziales

Das erste Jahr in Freiheit ist eine Bewährungsprobe für alle ehemaligen Inhaftierten. Fast jeder Zweite von ihnen wird wieder straffällig. Wie kann der Weg zurück in die Gesellschaft klappen? Das Schwierigste an der Freiheit ist für René, 44, sich von Drogen fernzuhalten. Gleichzeitig ist er auf Wohnungssuche. Alex, 32, will so viel wie möglich nachholen - Schule, Job, Familie. Beide sind nach langjährigen Haftstrafen auf Bewährung entlassen. Alexander, 32, aus Berlin ist früh auf die schiefe Bahn geraten: Mit zwölf klaut er das erste Moped und beginnt, Drogen zu konsumieren - und später zu verkaufen. Mehrere Überfälle auf Tankstellen bringen ihn ins Gefängnis. Seit Dezember 2022 ist er nach acht Jahren Haft auf freiem Fuß. Und lebt ein Kontrastprogramm: Alex macht jetzt sein Fachabitur, arbeitet als Trainer bei einer Organisation für Gewaltprävention. Er führt eine Beziehung und ist Vater geworden. Nach außen hin sieht das zu schön aus, um wahr zu sein. Und Alex gibt zu: "Ich muss mich jeden Tag aufs Neue entscheiden, nicht kriminell zu sein." Die größte Herausforderung ist er selbst. Schubsen ihn die ersten Familienprobleme und Selbstzweifel zurück in alte Muster, oder findet er das glückliche Familienleben, nach dem er sich immer gesehnt hat? René, 44, aus Leipzig hat insgesamt 16 Jahre hinter Gittern verbracht, aufgeteilt in neun Haftstrafen wegen Diebstahls, Raubs und Körperverletzung. Seit Januar 2023 ist er draußen, unter der Auflage, sich in eine Langzeittherapie zu begeben. "37°" begleitet ihn auf der Suche nach einer Wohnung, einem Therapieplatz und dem Anschluss an die Gesellschaft. Termine, Bewährungsauflagen und seine Schulden überfordern René. Die größte Herausforderung ist seine Drogenabhängigkeit. "Ich fühle mich, als ob ich einen Ölwechsel brauche, um wieder normal zu laufen", sagt René. Halt gibt ihm seine 16-jährige Tochter Kilischa, die nach jahrelanger Trennung von ihrem Vater jetzt bei ihm wohnt. Wird René es schaffen, eine Wohnung zu finden und sich ein neues Leben aufzubauen? Oder setzt sich seine Biografie wie bisher fort, und er landet wieder im Gefängnis?

Jung und kriminell 19:15

Jung und kriminell: Wenn Kinder Täter werden

Reportage

Mobbing, Körperverletzung, Drogendelikte und Raub. Laut Polizeilicher Kriminalitätsstatistik hat die Gewaltbereitschaft von Kindern und Jugendlichen in Deutschland zugenommen. Der Anteil tatverdächtiger Kinder bis 13 Jahren ist in den letzten fünf Jahren um 43 Prozent gestiegen. Es gibt mehr Gewalttaten, mehr Raub und Körperverletzung. Konsequenzen oder Strafen schrecken die Jugendlichen offenbar nicht ab. Im sächsischen Plauen terrorisiert eine Bande Minderjähriger wochenlang die Kleinstadt. Die Gruppe besteht aus etwa 30 Jugendlichen im Alter von zehn bis 15 Jahren - darunter Deutsche und Jugendliche mit Migrationshintergrund. Auf ihre Kappe gehen Einbrüche, Raubüberfälle und Körperverletzungen. Geschäftsmann Jörg Rödel ist eines der Opfer der Bande. Sein Selfservice-Kiosk wurde bereits vier Mal ausgeraubt. Laut eigenen Angaben entstanden dem Geschäftsmann knapp 10.000 Euro Schaden. Obwohl die Polizei in Plauen durch erhöhte Präsenz und einer eigens geschaffenen Ermittlungsgruppe die Lage verbessern konnte, will der junge Kioskbesitzer einige seiner Automaten nun woanders aufstellen. Die Berliner Friedrich-Bergius-Schule hat gerade Schlagzeilen gemacht, denn die Lehrer dort haben sich mit einem Brandbrief über die chaotischen Zustände an der Schule an die Schulaufsicht gewandt. Sie klagen darin über aggressive Schüler, Gewalttaten und Mobbing. Ein richtiger Unterricht sei kaum noch möglich. Es vergehe kein Tag ohne Beleidigungen und Bedrohungen von Lehrern. Seit Januar 2025 ist Engin Çatik nun neuer Schulleiter. Er hat bereits an anderen Schulen der Stadt gezeigt, wie man solche Probleme lösen kann. "Mir ist herbe langweilig, ist schon scheiße hier", sagt Macadon über seine aktuelle Situation. Der Auszubildende sitzt gerade im Jugendarrest von Nordrhein-Westfalens Landeshauptstadt Düsseldorf. Wegen gefährlicher Körperverletzung wurde er zu sieben Tagen Arrest verurteilt. Der Jugendarrest soll ein Vorgeschmack auf eine richtige Gefängnisstrafe sein und die Jugendlichen abschrecken. "Ich baue auf jeden Fall keine Scheiße mehr. Man lernt aus seinen Fehlern", gibt sich der 19-Jährige geläutert. Auch die 18-jährige Tara war schon einmal im Jugendarrest. Ihren ersten Diebstahl beging sie im Alter von zehn Jahren. Einbruch, räuberischer Diebstahl und Hausfriedensbruch stehen bei ihr im Strafregister. "Das war nicht cool, und das wird mir jetzt im Nachhinein echt vieles schwerer machen. Schließlich habe ich jetzt 'ne riesige Akte". Taras Mutter Eli musste jahrelang hilflos mit ansehen, wie ihre Tochter immer krimineller wurde. Heute ist sie froh, dass ihre Tochter den Weg aus der Kriminalität geschafft hat. Tara möchte den Schulabschluss nachholen und eine Ausbildung zur Köchin machen. Heiko Teggatz von der Deutschen Polizeigewerkschaft warnt, es müsse etwas passieren. "Das große Problem, das Polizei und auch Justiz haben, ist eben genau die Tätergruppe unter 14 Jahren, weil es dort schlichtweg keine Strafmündigkeit gibt." Teggatz sagt weiter, das Alter für die Strafmündigkeit müsse herabgesetzt, die Regelung an die heutige Zeit angepasst werden. Eine "ZDF.reportage" über junge Menschen, die bereits früh auf die schiefe Bahn geraten sind.

Eltern hinter Gittern 19:45

Eltern hinter Gittern

Reportage

Bei rund 100.000 Kindern in Deutschland sitzt ein Elternteil im Gefängnis. Für die betroffenen Familien ist es ein Schock, wenn Vater oder Mutter zu Haftstrafen verurteilt werden. In Haft ist der Kontakt der Gefangenen zu ihren Kindern eingeschränkt. Manche Gefängnisse haben wöchentliche Besuchszeiten, andere Anstalten erlauben lediglich eine Stunde pro Monat. Viele Häftlinge empfinden das als härtere Strafe als die Gefängnisstrafe. Statt Einfamilienhaus und Familienalltag sitzt Sascha K. jetzt zusammen mit Schwerkriminellen in der JVA Meppen ein. 21-mal ist er ohne Führerschein gefahren, außerdem hat er Kfz-Schilder manipuliert. Für diese Urkundenfälschung und sein notorisches Fahren ohne Führerschein kam er schließlich hinter Gitter. Der Gefängnisalltag ist dem Familienvater fremd. Doch er muss sich damit abfinden, dass er zusammen mit Drogendealern und Mördern seine Haftstrafe verbüßen muss. Jetzt versucht er, so oft wie möglich am Familientag der JVA Meppen teilzunehmen, um seine beiden Söhne und seine Frau zu sehen und mit ihnen Zeit zu verbringen. Diese Aktion der JVA Meppen findet mehrmals im Jahr statt und soll Inhaftierten die Möglichkeit bieten, Kontakt mit den Familien zu halten. "Es ist eine schwierige Zeit", stellt auch Nico S. fest. Der Betrüger sitzt hinter Gittern und sieht seine elf Monate alte Tochter nicht oft. Er leidet darunter, dass er die ersten Schritte seiner Tochter verpasst, nicht mitbekam, wie sie die ersten Worte gesprochen hat oder der erste Zahn kam. Und bei Besuchen im Knast fremdelt seine Tochter, weiß nicht, dass er ihr Papa ist, und das schmerzt sehr. In der JVA für Frauen in Vechta sitzt Ramona M. ein. Sie wurde wegen mehreren Betrugsfällen verurteilt. "Am Tag meiner Verhaftung habe ich erfahren, dass ich schwanger bin." Die damals 27-Jährige musste ihren Partner und die drei Kinder zurücklassen, kam in den geschlossenen Frauenvollzug nach Vechta. Hinter Gittern bringt sie auch ihr viertes Kind zur Welt. "Mein Sohn kennt nichts anderes. Er ist hier im geschlossenen Vollzug aufgewachsen." Möglich macht das eine eigene Mutter-Kind-Abteilung in der JVA für Frauen in Vechta. Insgesamt neun Haftanstalten dieser Art gibt es unter den 172 Justizvollzugsanstalten in Deutschland. Das Ziel ist es, Mütter gemeinsam mit ihren Kindern unterzubringen. Damit soll trotz Haft die Mutter-Kind-Bindung ermöglicht werden. Romina M. ist für diese Chance dankbar. "Doch es war nicht einfach. Es gibt viele schlimme Momente und viele schöne Momente. Und man muss einsehen, dass man ganz allein dafür verantwortlich ist." Eine "ZDF.reportage" über Familien, bei denen Mama oder Papa eine Gefängnisstrafe verbüßen.

Knast in Deutschland 20:15

Knast in Deutschland: Gewalttäter im Fokus

Gesellschaft und Soziales

Der Strafvollzug sieht für Schwerstkriminelle wie Mörder und Vergewaltiger Therapien und Deradikalisierungsprogramme vor, in der Hoffnung, dass sie danach weniger gefährlich sind. Auch politisch oder religiös motivierte Straftäter sind "tickende Zeitbomben" mit hohem Rückfallrisiko. Viele werden im Knast noch radikaler oder sind ohne Einsicht in ihre Taten. ZDFinfo zeigt, was hinter Gittern mit diesen gefährlichen Straftätern passiert. "Ich bin pädophil", bekennt Tim D. Der 28-Jährige ist verurteilter Sexualstraftäter und zum vierten Mal in Haft. Diesmal verbüßt er eine mehrjährige Haftstrafe für den Besitz von Kinderpornografie. Bereits als 13-Jähriger war er auffällig und bekennt freimütig: "Kleine Mädchen erregen mich sexuell." Zusammen mit 33 anderen Gewaltstraftätern ist er im Hafthaus 1 in der sogenannten Sozialtherapie der JVA Aachen inhaftiert. Einige haben Mord oder Totschlag begangen, die Mehrzahl sind aber Sexualstraftäter. "Es ist die Intensivstation der Therapie", erklärt eine Therapeutin der Abteilung. Eine offene Wohngruppe, zwei Flure, auf denen sich die Gewaltstraftäter frei bewegen können. Eine abgeschirmte Welt innerhalb des Gefängnisses. Aus gutem Grund, denn Sexualstraftäter sind im Knast die unterste Kategorie, erleben viel Gewalt der Mithäftlinge, so wie Tim D. "In der letzten Haft wurden mir von einem Mithäftling die Zähne eingeschlagen." Dort haben die Gewaltstraftäter einen geschützten Raum und mehrmals die Woche Gruppen- und Einzeltherapie. "Therapie ist harte Arbeit", erklärt die Therapeutin, denn die Straftäter müssen ihre monströsen Taten und Abgründe verstehen und sich verändern wollen. Ändern will auch die JVA Dieburg in Hessen Inhaftierte. Dort setzt man auf NeDis, ein Deradikalisierungsprojekt für Straftäter, die rechts- oder linksradikale oder islamistisch motivierte Straftaten begangen haben. Auch Reichsbürger, die im Knast landen, werden damit ins Visier genommen. Yassin L. hat in seiner Jugendhaft erlebt, wie schnell junge Männer wie er hinter Gittern auf Hassprediger reinfallen und radikalisiert werden. Heute will er davon nichts mehr wissen und vertraut in seiner zweiten Haft auf den Imam der JVA Dieburg. Der ist eine Art Seelsorger für muslimische Gefangene, radikalen Ansichten setzt er etwas entgegen, prüft Koranschriften und merkt bei der wöchentlichen Teestunde mit Freitagsgebet, wenn Gefangene radikale Ansichten entwickeln. Um diese Netzwerke im Gefängnis zu erkennen, sind auch spezialisierte Beamte, sogenannte Strukturbeobachter, im Einsatz. Wie ein Puzzle setzen sie Beobachtungen zusammen: Wer spricht mit wem, welche Außenkontakte hat der Gefangene, verhält sich der Häftling plötzlich merkwürdig, oder hat er seine Zelle verändert? All das hat der Strafvollzug im Blick.

Knast in Deutschland 21:00

Knast in Deutschland: Weggesperrt für Jahrzehnte

Gesellschaft und Soziales

Weggesperrt für Jahrzehnte, verurteilt für ein Kapitalverbrechen. Knapp 1800 Inhaftierte verbüßen derzeit in Deutschland eine lebenslange Freiheitsstrafe. Wie sieht ihr Alltag aus? Zwei Mörder, ein Serienbankräuber und eine Mörderin reden über ihre Taten, ihre Haft, was sie im Knast denken, tun und fühlen - und welche Hoffnungen sie mit dem fernen Tag der Haftentlassung verbinden. Doch dieser Tag will sorgfältig vorbereitet sein. Mord nach Paragraf 211, für dieses Kapitalverbrechen erhält man in Deutschland eine lebenslange Freiheitsstrafe. Von den insgesamt 40.450 Gefangenen in Deutschland verbüßen aktuell 1769 Inhaftierte eine lebenslange Freiheitsstrafe. Wie sieht ihr Knastalltag aus, und was passiert hinter Gittern mit diesen Kapitalverbrechern? Das Filmteam besucht drei Gefängnisse in Nordrhein-Westfalen und Niedersachen und spricht mit Straftätern, die eine lebenslange Freiheitsstrafe verbüßen. "Ich bin ein verurteilter Mörder, ich bin seit 18 Jahren in Haft", erzählt Uwe H., 53 Jahre alt und seit über einem Jahrzehnt in der JVA Aachen inhaftiert. "Knastblick", den hat auch Stefanie N. Die 53-Jährige ist verurteilte Mörderin und seit fünf Jahren in der JVA für Frauen in Vechta. Die dreifache Mutter verbüßt eine lebenslange Freiheitsstrafe und ist damit eine von 109 Frauen, die LL haben, die Abkürzung im Vollzugsjargon für Lebenslange. "Ja, ich bin verurteilte Mörderin", erklärt Stefanie N. Ein Urteil, mit dem sie aber bis heute nicht klarkommt. "Es ist schwierig, man muss das Urteil verdauen. Wann verdaut man das? Eigentlich nie." Die damalige Alkoholikerin tötete mit ihrem Saufkumpel einen Mann. Dafür wurden beide zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Ihren Mittäter, der in der JVA Bremen inhaftiert ist, hat sie sogar in Haft geheiratet. Hochzeit hinter Gittern, ein emotionaler Höhepunkt, ansonsten herrscht im Knast öder Alltag und viel Zeit auf der Zelle. Diesen immer wiederkehrenden Knastalltag kennt auch Uwe H. Lange betäubte er sich auch im Knast mit Drogen, verdrängte seine brutale Tat und wollte sich nicht damit auseinandersetzen: "Da ist ein Monster gewesen", beschreibt er sich selbst. Dann endlich macht es klick, und er beginnt eine Therapie. Seitdem ist er im Hafthaus 2 in der Behandlungswohngruppe für Gewaltstraftäter. "Das ist hier kein Mädchenpensionat, das ist harte Arbeit für die Straftäter, wir lassen hier sprichwörtlich die Hosen runter", erklärt der Beamte Frank Merzbach das Konzept der Behandlungswohngruppe. Tatleugner können sie dort nicht brauchen, denn Therapie ist nicht Selbstzweck, sondern Teil der gesetzlich vorgeschriebenen Resozialisierung. Alles Maßnahmen, die einen Grundgedanken haben: Nur wer seine Tat begreift und die Hintergründe erkennt, die dazu geführt haben, kann sich ändern. Denn auch Mörder kommen irgendwann wieder in Freiheit. Laut kriminologischen Statistiken verbleiben Straftäter, die zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt wurden, im Schnitt etwa 19 Jahre im Gefängnis, doch viele sind auch wesentlich länger hinter Gittern. "Wir haben auch welche, die schon 30, 40 Jahre hier sind", erklärt der Leiter der JVA Aachen, Dr. Jörg Uwe Schäfer. Jahrzehnte hinter Gittern, das verändert die Gefangenen. Einige bekommen einen Haftkoller, andere einen Haftschaden. "Manche werden aggressiv, manche depressiv", erzählt ein Beamter, der viele Strafgefangene erlebt hat. Andere lebenslang Inhaftierte verlernen die Freiheit und stellen fest: "Ich bin im Kosmos Knast. Knast ist mein Zuhause und ja, ich habe einen Haftschaden", sagt Elmar M. über sich. Der Serienbankräuber ist seit mehr als 20 Jahren in Haft. Zusammen mit Hubert B. war er jahrelang im geschlossenen Regelvollzug, zog von einer JVA in die andere, bevor beide jetzt in die JVA Euskirchen verlegt worden sind. Dort im offenen Vollzug werden sie schrittweise an die Freiheit herangeführt. Im sogenannten Übergangshaus lernen Straftäter mit sehr langen Haftstrafen wieder Alltagsfähigkeiten wie den Umgang mit dem Handy, das Einkaufen oder Online-Bankgeschäfte. Alles, um lebenslang Verurteilte wieder in die Gesellschaft einzugliedern. Dabei ist den Straftätern eines klar: Das Stigma und das Urteil "lebenslang" bleiben. "Ich bin ein Mörder, ich bin immer ein Mörder, und ich werde immer ein Mörder bleiben", sagt Uwe H., denn er weiß, wie man draußen über ihn denkt.

Knast in Deutschland 21:45

Knast in Deutschland: Wiederholungstäter

Gesellschaft und Soziales

Leben hinter Stacheldraht. Manch ein Gefangener in den deutschen Justizvollzugsanstalten ist öfter und dadurch längere Zeit im Gefängnis als in Freiheit. In Deutschland sitzen rund 44.000 Strafgefangene und Sicherungsverwahrte im Knast. Rund jeder dritte Straftäter ist nicht zum ersten Mal im Gefängnis. Wie ergeht es den Dauer-Inhaftierten? Und warum fällt ihnen der Sprung in ein straffreies Leben so schwer? JVA Saarbrücken, größte Haftanstalt für männliche Gefangene im kleinen Saarland. Dort sind 140 U-Häftlinge, Schwerverbrecher und Langzeithäftlinge. Es ist eine JVA, die wie ein autarkes Dorf funktioniert - mit medizinischer Abteilung, Bäckerei, Metzgerei und Großküche. Außerdem gibt es eine Holzwerkstatt und eine Druckerei, die eine eigene Haftzeitung herausgibt. Sebastian R. war sein halbes Leben im Gefängnis. Der 43-Jährige verbrachte insgesamt 23 Jahren hinter Gittern - in sieben unterschiedlichen Haftanstalten. Derzeit ist er in der JVA Saarbrücken untergebracht. Er hat zwei Herzinfarkte im Knast überlebt und versucht gerade, eine Ausbildung zum Maler zu absolvieren. Er ist regelmäßig in medizinischer Behandlung und hofft jetzt, dass er endlich mal neue Zähne bekommt, nachdem er durch seine lange Drogensucht nur noch wenige Zähne im Mund hat. Mit ihm sitzt dort auch der Gefangene mit der vermutlich längsten Haftzeit in Deutschland: Seit über 50 Jahren ist der verurteilte Mörder bereits im Knast. JVA Meppen: Walter A. ist seit 2015 in der Sicherungsverwahrung, eine Art Rentner-WG für schwere Straftäter, die nach der Haftverbüßung zu gefährlich sind für die Allgemeinheit. Statt in Haftzellen wohnen sie in circa 20-Quadratmeter-Apartments. Der größte Teil der Verwahrten sind Sexualstraftäter. In der JVA Meppen in Niedersachsen sind die zehn Männer in der Sicherungsverwahrung alle schon seit mehreren Jahren dort: eine kleine Senioren-WG der Schwerstkriminellen, wo die Insassen Kuchen backen und ihre Orchideen pflegen. ZDFinfo begleitet die Langzeit-Inhaftierten in ihrem Knast-Alltag und spricht mit ihnen über das Leben in Haft, Reue und den Wunsch nach einem Leben in Freiheit. Mörder, Betrüger und Kleinkriminelle: Rund 44.000 Männer und Frauen sitzen hierzulande hinter Gittern. Wie sieht der Alltag in deutschen Gefängnissen aus?

Knast in Deutschland 22:30

Knast in Deutschland: Jung, weiblich, kriminell

Gesellschaft und Soziales

Jung, weiblich, straffällig - was bedeutet die Haft für junge Frauen? Die Doku begleitet sie im Jugendvollzug - zwischen Alltag und dem Wunsch nach Veränderung. Nur rund vier Prozent der Inhaftierten im Jugendstrafvollzug sind weiblich. Die Doku zeigt den Alltag der 16- bis 21-Jährigen zwischen Schule, Kontrollen und Zukunftsplänen - und gibt seltene Einblicke in das Innenleben des weiblichen Jugendstrafvollzugs. In der JVA Zweibrücken und der JVA für Frauen in Berlin-Lichtenberg leben junge Frauen zwischen 16 und 21 Jahren, die zum Teil schwere Straftaten begangen haben. Die Dokumentation begleitet sie durch einen Alltag, der wenig mit ihrem Leben draußen gemein hat - geprägt von festen Abläufen, klaren Regeln und Kontrolle. Samira sitzt in der JVA für Frauen Berlin-Lichtenberg. Am Anfang wollte sie nur raus. "Die ersten Monate waren sehr, sehr schwer. Ich hab lange gebraucht, um mich hier einzugewöhnen." Der Verlust der Freiheit traf sie hart - besonders der Kontakt zu ihrer Familie und ihrem Freund fehlt ihr. Ohne Handy und Social Media sind Telefonate aus dem Haftraum ihr einziger Kontakt nach draußen. In der JVA Zweibrücken geben sich die Zwillingsschwestern Anna und Emmi gegenseitig Halt. Anna wurde zuerst inhaftiert, fast zwei Jahre später folgte Emmi. Draußen fehlte beiden jede Struktur: "Ich bin morgens erst nach Hause gekommen und hab dann bis 16.00 Uhr geschlafen. Hab Scheiße gebaut", sagt Emmi. Jetzt arbeiten sie regelmäßig, erleben erstmals einen geregelten Alltag - mit festen Zeiten, Aufgaben und klaren Grenzen. Neben den jungen Frauen kommen die Justizvollzugsbeamtinnen Renate Render und Sabine Eckert zu Wort. Sie sprechen über Nähe und Distanz und das tägliche Ringen um Struktur, Sicherheit und Erziehung. Denn Streit, Drogenspürhunde und Suchterkrankungen gehören ebenso zum Gefängnisalltag wie Kochabende, Sport und erste Liebesgeschichten. "Knast in Deutschland" zeigt das Spannungsfeld zwischen Kontrolle und Entwicklung, zwischen Abschottung und Zusammenhalt - und lässt diejenigen zu Wort kommen, die meist nur eine Randnotiz in den Strafvollzugsstatistiken sind und oft übersehen werden.

Knast in Deutschland 23:15

Knast in Deutschland: Frauen, Gitter, Hoffnung

Gesellschaft und Soziales

Wenn Frauen in Haft kommen, verlieren sie oft mehr als ihre Freiheit. Der Kontakt zur Familie bricht ab. Doch in der JVA Frankfurt III gibt es für einige eine Chance auf einen Neuanfang. Nur etwa sechs Prozent der Inhaftierten in Deutschland sind Frauen. Viele sind suchtkrank oder traumatisiert. Die JVA Frankfurt III ist eine der größten Frauenhaftanstalten des Landes und bietet alle Haftarten, von kurzen Strafen bis zur lebenslangen Haft. "Wir kommen mit allen Straftaten in Kontakt", sagt Justizvollzugsbeamtin Reetz. Doch hinter jeder Strafakte steckt eine individuelle Geschichte. Lisa M. zum Beispiel. Die 33-Jährige ist drogenabhängig und sitzt unter anderem wegen Betrugs und Diebstahl in Haft. Ihre drei Töchter sieht sie seit Jahren nicht. Im Gefängnis macht sie eine Ausbildung in der Systemgastronomie - eine Chance für einen Neustart. Doch der Alltag bleibt hart: Haftraumkontrollen, feste Abläufe, die Trennung von der Familie. Regine S. kennt dieses Leben. Die 49-Jährige ist ebenfalls drogenabhängig, zum zweiten Mal in der JVA inhaftiert und mittlerweile clean: "Ich hoffe, dass mir die Leute draußen noch mal eine Chance geben." Für Mütter, die ihre Kinder mit in den Vollzug bringen, gibt es in Frankfurt ein Mutter-Kind-Heim. Im geschlossenen Bereich können Kinder bis zu drei Jahren mit ihren Müttern zusammenleben. Auch Katarina A. lebt dort mit ihrem Baby. Ihr Kind kam während ihrer Haft per Kaiserschnitt zur Welt. "Mein Mann durfte nicht bei der Geburt dabei sein, stattdessen waren Justizbeamte im Raum", erzählt sie. Während ihr Neugeborenes mit ihr in Haft ist, wachsen ihre älteren Kinder beim Vater auf. "Mein großer Sohn weiß, wo ich bin. Der Kleine denkt, ich bin in einer Therapieeinrichtung." Neben dem Alltag der Inhaftierten beleuchtet die Dokumentation auch die Arbeit der Justizvollzugsbeamten und Sozialarbeiter. In Frankfurt kümmern sich rund 170 Mitarbeitende um die Inhaftierten. Sozialarbeiterin Marjorie Schol arbeitet mit Frauen, die schwere Gewaltverbrechen begangen haben. "Es ist wichtig, die Frauen in ihren Geschichten ernst zu nehmen - aber auch ihre Verantwortung nicht aus den Augen zu verlieren." Die Dokumentation zeigt die Herausforderungen, Ängste und Hoffnungen der Frauen hinter Gittern. Ein Blick auf ein Leben, das für viele nicht vor, sondern erst in der Haft wirklich beginnt.

plan b: Gefängnis ohne Mauern 00:45

plan b: Gefängnis ohne Mauern: Bestraft und doch nicht weggesperrt

Infomagazin

Europaweit sind die Gefängnisse überfüllt und personell unterbesetzt. Hohe Rückfallquoten lassen Zweifel am bestehenden System aufkommen. Welche Alternativen bieten offene Gefängnisse? Nach einer Haftstrafe im klassischen Gefängnis ändert sich für viele Straftäter oft nichts. Sie können sich nicht in die Gesellschaft integrieren und werden rückfällig. Doch es gibt Ansätze, wie Gefängnisse auch funktionieren können. Im Seehaus Leonberg in der Nähe von Stuttgart sind straffällig gewordene Jugendliche untergebracht. Vollzug in freien Formen nennt sich der Gedanke. Die jungen Männer wohnen in WGs mit jeweils einer jungen Familie. Ein straff durchorganisierter Tag mit Sporteinheiten, putzen, kochen, Ausbildung und festgelegten Ruhe- und Lesezeiten versucht, Struktur in das Leben der jugendlichen Straftäter zu bringen. Irmela Abrell gehört zum Gründungsteam des Seehauses, und sie hat dort eine weitere Neuerung ins Leben gerufen. Opfer und Täter im Gespräch, nennen sich die Veranstaltungen, in denen eine Gruppe an Tätern in Austausch mit Opfern ähnlicher Straftaten gebracht wird. Cihan Arslan sitzt eine mehrjährige Haftstrafe im Seehaus ab, unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung. Er nimmt an so einem Gespräch teil und erzählt seine Geschichte. Finnland praktiziert ebenfalls eine interessante Alternative zum geschlossenen Vollzug. 33 Prozent ihrer Gefängnisse sind offen und funktionieren ohne Mauern, Zäune und Schlösser. Im Gegensatz zu Deutschland, wo der offene Vollzug als Stufe der Wiedereingliederung eingesetzt wird, können Straffällige in Finnland ihre gesamte Haftzeit in einem offenen Gefängnis verbringen. Zentral dabei ist der Fokus auf die Rückführung in ein geregeltes, gesellschaftliches Leben. Aki Saarinen ist Gefängnisleiter des offenen Gefängnisses "Käyrä" nördlich von Turku. 50 Männer leben derzeit auf dem ehemaligen Schulgelände, darunter auch Mörder und Vergewaltiger. Die Insassen gehen arbeiten, kaufen im Ort ein, haben ein eigenes Bankkonto und ein Mobiltelefon. Dafür müssen sie sich an die Regeln des offenen Vollzugs halten: keine Gewalt oder Drogen und pünktlich zurück auf dem Gelände sein. Dieses Konzept zeigt Erfolg. 85 Prozent der Insassen bleiben nach ihrer Gefängniszeit straffrei.

Geheimes London - Der Untergrund 01:15

Geheimes London - Der Untergrund

Dokumentation

Viele berühmte Attraktionen prägen das Stadtbild Londons. Doch unter den Straßen schlummern riesige Bauten, die die Geschichte der Stadt ebenso bestimmten und veränderten. In London liegen zwei der größten unterirdischen Netzwerke, die je konstruiert wurden: das erste U-Bahn-Netz der Welt und die Kanalisation. Unter der Stadt verbergen sich zudem zwei gigantische Bunkeranlagen, die im Zweiten Weltkrieg eine zentrale Rolle spielten. London, Paris, Rom - drei Städte, drei Geschichten und eine Gemeinsamkeit: Jede dieser Metropolen birgt Megabauten, deren Geheimnisse zum Teil bis heute im Verborgenen liegen. Strategische Bunkeranlagen, das weltweit erste U-Bahn-Netz, eine lebensrettende Kanalisation und zwei der ikonischsten Kirchen der Welt: Diese Bauten sind wahre Meisterleistungen ihrer Zeit, die London, Paris und Rom bis heute prägen.

Geheime Welten - Reise in die Tiefe 02:00

Geheime Welten - Reise in die Tiefe: Festung im Untergrund

Doku-Reihe

Die mächtigste Verteidigungslinie der Welt, die Wasserversorgung einer mittelalterlichen Metropole und tiefblaue Edelsteinadern - all das findet sich verborgen im Untergrund. Als die Franzosen in den 1930ern die Maginot-Linie als Bollwerk gegen Deutschland errichteten, setzten sie auf den Schutz der Tiefe. Die Byzantiner nutzten riesige Zisternen, um Wasser zu speichern. Und in England suchen Bergleute nach dem Edelstein Blue John. Tief unter der Erde befinden sich unzählige Höhlen, Stollen und Tunnel. Sie wurden von Menschenhand errichtet oder von der Natur geschaffen. Die Doku-Reihe lüftet die Geheimnisse der Untergrundwelten. Von Tropfsteinhöhlen über Abwasserkanäle bis zu Bunkeranlagen: Wie sind diese unterirdischen Systeme entstanden, und wer hat sie sich zunutze gemacht? Jede Folge stellt drei Welten tief unter unseren Füßen vor und erzählt ihre faszinierende Geschichte.

Geheime Welten - Reise in die Tiefe 02:45

Geheime Welten - Reise in die Tiefe: Dunkles Labyrinth

Doku-Reihe

Im Untergrund der schottischen Hauptstadt tummeln sich einst düstere Gestalten, in Neapel finden sich uralte geheimnisvolle Tunnel, und in Helsinki sausen Gokarts durch Luftschutzbunker. Unter den Straßen von Edinburgh liegen zahlreiche Kammern und Gänge - dort spielen sich dunkle Kapitel der Stadtgeschichte ab. Im Untergrund von Neapel wachsen Pflanzen ohne Bewässerung. Und die Bürger von Helsinki nutzen ihre Bunker als moderne Freizeitanlagen. Tief unter der Erde befinden sich unzählige Höhlen, Stollen und Tunnel. Sie wurden von Menschenhand errichtet oder von der Natur geschaffen. Die Doku-Reihe lüftet die Geheimnisse der Untergrundwelten. Von Tropfsteinhöhlen über Abwasserkanäle bis zu Bunkeranlagen: Wie sind diese unterirdischen Systeme entstanden, und wer hat sie sich zunutze gemacht? Jede Folge stellt drei Welten tief unter unseren Füßen vor und erzählt ihre faszinierende Geschichte.

Geheime Welten - Reise in die Tiefe 03:30

Geheime Welten - Reise in die Tiefe: Dunkle Verstecke

Doku-Reihe

Die Reise in die Tiefe führt in ein ehemaliges Raketensilo in Kansas, eine alte Mine in Cornwall, in der neue Schätze vermutet werden, und in den Untergrund der Mittelmeerstadt Valletta. Ein ausgemustertes Raketensilo in Kansas dient heute als privater Atombunker. Die South Crofty Mine hat den Betrieb eingestellt, doch nun finden sich dort Metalle der Zukunft. Auf Malta bauen bereits die Kreuzritter Tunnel, die über Jahrhunderte genutzt werden. Die South Crofty Mine im englischen Cornwall ist ein stillgelegtes Zinn- und Kupferbergwerk. Nachdem es Ende der 1990er-Jahre geschlossen wurde, steht nun die Wiederaufnahme der Förderung bevor. Erste Probebohrungen verlaufen vielversprechend. Denn scheinbar verbergen sich in der Tiefe nicht nur große Mengen Zinn, sondern auch erhebliche Lithiumvorkommen. Ein Leichtmetall, das beim Bau von Batterien unerlässlich ist. Die ehemaligen Atlas-Raketensilos befinden sich in einem abgelegenen Teil des US-Bundesstaates Kansas. Die neuen Besitzer haben die Silos der Regierung abgekauft, um dort Luxuswohnungen zu schaffen, die selbst dem Einschlag einer Atomrakete standhalten würden. Letzte Station der Reise ist Valletta, Hauptstadt der Mittelmeerinsel Malta. Dort erkunden die Autoren ein Tunnelnetzwerk aus der Zeit der Kreuzzüge. Erbaut von den Malteserrittern, bietet es den Einwohnern von Valletta über viele Jahrhunderte Schutz vor Kriegen und Unruhen. Natürliche Höhlen, Militärbunker und technische Wunder tief unter der Oberfläche - mit fachkundiger Begleitung und spektakulären Aufnahmen erkundet die Doku-Reihe unterirdische Welten, die von Menschenhand gebaut oder von Mutter Natur geschaffen wurden. Seit Tausenden von Jahren nutzen die Menschen den Raum unter unseren Füßen. "Geheime Welten" erforscht außergewöhnliche Orte und enthüllt ihre Geschichten, die in der Dunkelheit verborgen liegen.

Geheime Welten - Reise in die Tiefe 04:10

Geheime Welten - Reise in die Tiefe: Verborgene Stollen

Doku-Reihe

Die Reise in die Tiefe führt zu drei faszinierenden Untergrundwelten: nach Dover in Südengland, ins niederländische Maastricht und an die Schwarzmeerküste nach Odessa. In den Bunkern von Dover wurde 1940 die Rettung alliierter Truppen aus Dünkirchen befehligt. Die St.-Pietersberg-Höhlen waren Steinbruch, Schutzraum und Schatzkammer. Und die Katakomben von Odessa dienten Partisanen im Zweiten Weltkrieg als Unterschlupf. Tief unter der Erde befinden sich unzählige Höhlen, Stollen und Tunnel. Sie wurden von Menschenhand errichtet oder von der Natur geschaffen. Die Doku-Reihe lüftet die Geheimnisse der Untergrundwelten. Von Tropfsteinhöhlen über Abwasserkanäle bis zu Bunkeranlagen: Wie sind diese unterirdischen Systeme entstanden, und wer hat sie sich zunutze gemacht? Jede Folge stellt drei Welten tief unter unseren Füßen vor und erzählt ihre faszinierende Geschichte.

Geheime Welten - Reise in die Tiefe 04:55

Geheime Welten - Reise in die Tiefe: Städte unter Tage

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Unter dem italienischen Städtchen Orvieto liegt eine uralte Unterwelt. In einer englischen Höhle versteckten sich einst Kriminelle. In Kansas City dient eine Mine als moderner Working Space. Lange vor den Römern bauten die Etrusker Tunnel unter dem italienischen Orvieto. Manche werden erst jetzt entdeckt. Die Peak Cavern hat den größten Höhleneingang Großbritanniens. Und in einer ehemaligen Mine arbeiten täglich 2000 Menschen in zahlreichen Betrieben. Die Reise beginnt in Orvieto in der italienischen Region Umbrien. Die künstlichen Tuffsteingrotten der Stadt stammen aus der Zeit der Etrusker - lange vor dem Römischen Reich. In einem Labyrinth aus Tunneln, Gängen und Zisternen lassen sich die Wurzeln der Stadt erkunden. Nächste Station der Reise ist der US-Bundesstaat Missouri. Der ehemaligen Kalksteinmine Bethany Falls wurde in den vergangenen Jahren neues Leben eingehaucht. Heute beherbergt sie Gewerbeflächen für Druckereien, Kfz-Betriebe und andere Unternehmen, die dort von den idealen Klimabedingungen profitieren. Die Peak Cavern im englischen Derbyshire war einst als "Devil's Arse" bekannt und eine beliebte Touristenattraktion. Schon Lord Byron, Daniel Defoe oder Sir Arthur Conan Doyle statteten der Teufelshöhle einen Besuch ab. Als die englische Königin Victoria 1880 ein Konzert in der Höhle besuchte, wurde diese kurzerhand in "Peak Cavern" umbenannt, ein Name, der weniger anstößig erschien. Natürliche Höhlen, Militärbunker und technische Wunder tief unter der Oberfläche - mit fachkundiger Begleitung und spektakulären Aufnahmen erkundet die Doku-Reihe unterirdische Welten, die von Menschenhand gebaut oder von Mutter Natur geschaffen wurden. Seit Tausenden von Jahren nutzen die Menschen den Raum unter unseren Füßen. "Geheime Welten" erforscht außergewöhnliche Orte und enthüllt ihre Geschichten, die in der Dunkelheit verborgen liegen.