TV Programm für ZDFinfo am 02.02.2023
Paul Le Roux ist ein Schurke wie aus einem Hollywoodfilm. Von seinem Computer aus baut sich der begnadete Programmierer ein kriminelles Imperium auf. Mit dem illegalen Handel von Waffen und Drogen verdient er ein Vermögen. Vor Auftragsmorden schreckt er nicht zurück. Doch dann wird ihm sein Plan, eine lukrative Kokain-Route nach Australien aufzubauen, zum Verhängnis. Denn die Behörden sind ihm auf der Spur. Nach dem Ende der großen Drogenkartelle übernimmt eine neue Generation von Drogenbossen das Zepter. Sie wissen, Anonymität ist ihr bester Schutz. Sie agieren im Hintergrund - oft komplett anonym, zumindest unauffällig. Bestechung statt Gewalt, Anzug statt Cowboystiefel, Handy statt Maschinengewehr. In dieser sechsteiligen Doku-Reihe berichten beide Seiten: die Undercover-Agenten und Staatsanwälte von langwierigen und lebensgefährlichen Ermittlungen und die unsichtbaren Drogenbosse vom Aufstieg und Fall ihrer Organisationen.
Er nannte sich "Memo Fantasma": Lange galt der ehemalige AUC-Kommandant als einer der aktivsten und brutalsten Drogenbosse Kolumbiens. Doch dann taucht er plötzlich unter. Jeremy McDermott, Investigativjournalist und Mitgründer der NGO InSight Crime, heftet sich an seine Fersen. Er findet heraus: Scheinbar ist der Drogenboss einer Strafverfolgung entkommen und lebt unbehelligt als reicher Geschäftsmann in Spanien. Nach dem Ende der großen Drogenkartelle übernimmt eine neue Generation von Drogenbossen das Zepter. Sie wissen, Anonymität ist ihr bester Schutz. Sie agieren im Hintergrund - oft komplett anonym, zumindest unauffällig. Bestechung statt Gewalt, Anzug statt Cowboystiefel, Handy statt Maschinengewehr. In dieser sechsteiligen Doku-Reihe berichten beide Seiten: die Undercover-Agenten und Staatsanwälte von langwierigen und lebensgefährlichen Ermittlungen und die unsichtbaren Drogenbosse vom Aufstieg und Fall ihrer Organisationen.
Erpressung, Entführung, Mord - im Karibikstaat Haiti terrorisieren 70 Banden die Bevölkerung und stürzen das von Armut geplagte Land ins Chaos. Gegen die Gewalt ist auch die Polizei machtlos. Die Gangs von Haiti finanzieren sich über eine beispiellose Entführungswelle. Auf den Straßen der Hauptstadt Port-au-Prince werden täglich Menschen entführt. Die Bandengewalt ist auch politisch: Um die Macht zu sichern, unterhält jeder Präsident eigene Milizen. Die kleine Insel in der Karibik galt lange als Perle der Antillen. Heute scheint Haiti mit einem Fluch belegt. 2010 zerstört ein Erdbeben die Hauptstadt Port-au-Prince. Im August 2021 bebt die Erde erneut. Ein Großteil der Bevölkerung hat keine Perspektive, ist verarmt. Hilfe des Staates ist nicht zu erwarten, er ist seit Jahrzehnten bankrott. Korrupte Politiker sorgen für die Finanzierung der Banden. In den Vierteln der Opposition verbreiten sie Angst und Schrecken. Die Gangs bestimmen, was Gesetz ist, und die Anführer sind bei vielen gefürchtet. Der mächtigste unter ihnen nennt sich "Barbecue". Der ehemalige Polizist ist heute Anführer der "G9", einem Zusammenschluss von neun Gangs. Sein Markenzeichen: das Abbrennen von Häusern samt ihren Bewohnern. Im April 2021 entführt die Gang "400 Mawozo" zwei französische Geistliche und fordert Lösegeld in Höhe von einer Million Dollar. Als eine der Institutionen, die in Haiti den Betrieb von Krankenhäusern, Schulen und Universitäten aufrechterhalten, wird die Kirche für die Gangs zur Zielscheibe. Mit der Ermordung des Präsidenten Jovenel Moïse im August 2021 spitzen sich die Konflikte zu. Es bleibt fraglich, ob der neu gewählte Präsident dem Chaos ein Ende setzen kann.
In Kapstadt kämpfen kriminelle Banden um Territorien für Drogenhandel. Während die Gangs immer weiter aufrüsten, führt die Polizei einen scheinbar aussichtslosen Kampf um Ordnung. Aktuell ist die Mordrate in Kapstadt eine der höchsten der Welt. Selbst bürgerliche Wohnviertel bleiben von Bandenkriminalität nicht mehr verschont. Von der Polizei im Stich gelassen, organisieren sich Bürger aus allen Schichten selbst in Straßenmilizen. In den Elendsvierteln am Westkap in Südafrika sind umgerechnet 20 Euro pro Tag ein überdurchschnittlich hoher Verdienst. Für diesen Betrag behauptet sich Tess als Dealerin täglich im sonst eher männerdominierten Drogenhandel. Während die alleinerziehende Mutter davon ihre vier Kinder ernährt, geht es anderen Gang-Mitgliedern um Territorien und Macht. Beim Verkauf von Rauschmitteln hört der Job der Dealer jedoch selten auf: Auftragsmord steht an der Tagesordnung - und wer ihn erledigt, ist stolz auf seinen brutalen Ruf. Je mehr Straßen eine Gang unter ihre Kontrolle bringt, desto mehr Gewinn fällt auch für ihre Mitglieder ab. Eine überforderte Polizei und für viele unerschwingliche High-Tech-Sicherheitskonzepte zwingen die Bürgerinnen und Bürger zu drastischen Schritten: Um der ausufernden Kriminalität Einhalt zu gebieten, haben sich inzwischen über 50 Bürgermilizen gebildet. Lynn gehört zu einer der bestbewaffneten Gruppen. Haben sie eine Chance, ihr Viertel und ihre Stadt zurückzuerobern? Von Rio bis Kapstadt herrscht ein brutaler Bandenkrieg um Macht und Drogengeschäfte. Polizisten und Kriminelle zeigen in dieser Reihe schonungslos ihren Alltag.
Sie täuschen, manipulieren und fälschen. Für die Macht ist manchen Herrschern alles recht. "ZDF-History" blickt auf sieben große Lügner und Lügen der Geschichte. Bereits die frühen Päpste greifen zu unsauberen Mitteln: Angeblich schenkt der römische Kaiser Konstantin ihnen die Hälfte seines Reiches. Sogar eine Urkunde können sie vorweisen, die den kaiserlichen Großmut bezeugen soll. Die "Konstantinische Schenkung" macht den Vatikan zum mächtigen Zentrum der katholischen Kirche. Erst sieben Jahrhunderte später fliegt der Betrug auf. Seine Lüge hält nur gute acht Wochen, doch sie ist nicht minder dreist. Am 15. Juni 1961 verkündet DDR-Staatsratsvorsitzender Walter Ulbricht: "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten." Zwei Monate später, am 13. August, riegeln 15.000 DDR-Soldaten die Grenze ab. Erst kommen Stacheldraht-Barrieren, dann Bauarbeiter. Der Rest ist Geschichte. Falsche Informationen gehören auch zu den Ränkespielen des Weißen Hauses. George W. Bush beruft sich auf angebliche Massenvernichtungswaffen, um 2003 den Irak anzugreifen. Doch wohl kaum ein US-Präsident hat ein solch gespanntes Verhältnis zur Wahrheit wie Donald Trump. Die "Washington Post" attestiert ihm mehr als 1000 falsche oder irreführende Behauptungen - in den ersten acht Monaten seiner Amtszeit. "ZDF-History" zeigt, wie sich Unwahrheiten und Lügen als roter Faden durch unsere Geschichte ziehen.
Hass gegen Juden wird in Deutschland wieder offen gezeigt: bei Demonstrationen, vor Synagogen und im Netz. Die Zahl antisemitischer Straftaten erreicht aktuell einen neuen Höchststand. Die Dokumentation von Beate Frenkel und Michael Haselrieder zeigt, wie durch die Hetze im Netz der Hass auch auf die Straße getragen wird. Islamisten nutzen den Nahostkonflikt und heizen die Stimmung auf Instagram, Twitter oder Telegram an. 2021 wird ein Bombenanschlag auf die Synagoge in Hagen vereitelt - geplant von einem syrischen Flüchtling. Die Dokumentation begibt sich auf die Spuren des damals 16-Jährigen. Er hatte sich im Internet radikalisiert und folgte dort islamistischen Predigern. Die Autoren begleiten Noam Petri aus Frankfurt am Main. Der 18-Jährige spielt Fußball beim Sportverband Makkabi. Schon als Kind wurde er auf dem Platz beleidigt, weil er Jude ist. Seitdem er sich gegen Antisemitismus einsetzt, erhält er immer wieder Hassbotschaften und wird auf Twitter beschimpft. Das Klima in Deutschland habe sich in den vergangenen Jahren verändert, sagt Noam Petri. Für die Dokumentation waren die Autoren in Deutschland, in den USA und in Israel unterwegs. Sie zeigen, wie Judenhass auch weltweit wieder zunimmt.
Nach seiner Ausrufung ist der Staat Israel umgeben von Feinden. Als Reaktion entsteht der Geheimdienst Mossad: Israels Lebensversicherung gegen einen zweiten Holocaust. Mit der Gründung Israels eskaliert der Konflikt um die Macht im Nahen Osten. Die arabische Welt erklärt Israel den Krieg. Dennoch steigt der junge Staat zur Regionalmacht auf, und der Mossad wandelt sich vom Underdog zu einem gefürchteten Geheimdienst. Der Mossad ist einer der berüchtigtsten Geheimdienste der Welt. Von Feinden umgeben, soll er die Existenz Israels garantieren. Offenen Krieg scheut das kleine Land, das ein sicherer Hafen für Juden aus aller Welt sein will. Der Mossad gilt daher als Lebensversicherung gegen einen zweiten Holocaust. Er beschafft dabei nicht nur Informationen, sondern besitzt auch die Lizenz zum Töten. Sabotage, Attentate, Spionage in großem Stil - im Kampf um die Existenz im Nahen Osten scheint jedes Mittel recht. Israels Bedrohungslage treibt den Mossad immer wieder zu waghalsigen Operationen an, die sich schwer vor der Öffentlichkeit verbergen lassen. Kaum ein anderer Geheimdienst tritt so häufig aus seiner Schattenwelt heraus wie der Mossad. Seitens der israelischen Administration wird nichts bestätigt und nichts dementiert. Die vielen Legenden, die sich um den berühmt-berüchtigten Auslandsgeheimdienst ranken, sollen vor allem in der muslimischen Welt Eindruck machen - und Israels Feinde abschrecken. Doch wie wurde der Geheimdienst eines kleinen Landes so bekannt und so gefürchtet? Und wie beeinflusst er den Konflikt im Nahen Osten und die Weltpolitik? Interviews mit Experten und Agenten des Mossad nehmen die Zuschauer mit auf eine Reise durch die Geschichte Israels und des Nahostkonflikts und bieten neue Einblicke in aufsehenerregende Operationen. Bis heute relevante, historische Ereignisse wie der Eichmann-Prozess, die Islamische Revolution oder der Libanonkrieg erscheinen in einem neuen Licht.
Nach dem Sechstagekrieg rückt der Palästinenserkonflikt immer mehr in den Fokus des Mossad. Überall auf der Welt macht der Geheimdienst nun Jagd auf palästinensische Terroristen. Als Israel im Sechstagekrieg weitere palästinensische Gebiete besetzt, erstarken arabische Terrororganisationen, die Israels Sicherheit bedrohen. Auf der Jagd nach den Drahtziehern von Anschlägen ist der Mossad nun weltweit tätig - auch als Tötungskommando. Der Mossad ist einer der berüchtigtsten Geheimdienste der Welt. Von Feinden umgeben, soll er die Existenz Israels garantieren. Offenen Krieg scheut das kleine Land, das ein sicherer Hafen für Juden aus aller Welt sein will. Der Mossad gilt daher als Lebensversicherung gegen einen zweiten Holocaust. Er beschafft dabei nicht nur Informationen, sondern besitzt auch die Lizenz zum Töten. Sabotage, Attentate, Spionage in großem Stil - im Kampf um die Existenz im Nahen Osten scheint jedes Mittel recht. Israels Bedrohungslage treibt den Mossad immer wieder zu waghalsigen Operationen an, die sich schwer vor der Öffentlichkeit verbergen lassen. Kaum ein anderer Geheimdienst tritt so häufig aus seiner Schattenwelt heraus wie der Mossad. Seitens der israelischen Administration wird nichts bestätigt und nichts dementiert. Die vielen Legenden, die sich um den berühmt-berüchtigten Auslandsgeheimdienst ranken, sollen vor allem in der muslimischen Welt Eindruck machen - und Israels Feinde abschrecken. Doch wie wurde der Geheimdienst eines kleinen Landes so bekannt und so gefürchtet? Und wie beeinflusst er den Konflikt im Nahen Osten und die Weltpolitik? Interviews mit Experten und Agenten des Mossad nehmen die Zuschauer mit auf eine Reise durch die Geschichte Israels und des Nahostkonflikts und bieten neue Einblicke in aufsehenerregende Operationen. Bis heute relevante, historische Ereignisse wie der Eichmann-Prozess, die Islamische Revolution oder der Libanonkrieg erscheinen in einem neuen Licht.
Mit der Hisbollah entsteht im Libanonkrieg eine neue Bedrohung für Israel. Der radikalislamische Terror ist heute eine der großen Herausforderungen für den Auslandsgeheimdienst Mossad. Um die Sicherheit Israels zu garantieren, sucht der Mossad nach immer neuen Allianzen. Mit der Islamischen Revolution ist der Iran als Partner weggebrochen. Er droht, Israel von der Landkarte zu tilgen, und unterstützt die Hisbollah. Der Mossad ist einer der berüchtigtsten Geheimdienste der Welt. Von Feinden umgeben, soll er die Existenz Israels garantieren. Offenen Krieg scheut das kleine Land, das ein sicherer Hafen für Juden aus aller Welt sein will. Der Mossad gilt daher als Lebensversicherung gegen einen zweiten Holocaust. Er beschafft dabei nicht nur Informationen, sondern besitzt auch die Lizenz zum Töten. Sabotage, Attentate, Spionage in großem Stil - im Kampf um die Existenz im Nahen Osten scheint jedes Mittel recht. Israels Bedrohungslage treibt den Mossad immer wieder zu waghalsigen Operationen an, die sich schwer vor der Öffentlichkeit verbergen lassen. Kaum ein anderer Geheimdienst tritt so häufig aus seiner Schattenwelt heraus wie der Mossad. Seitens der israelischen Administration wird nichts bestätigt und nichts dementiert. Die vielen Legenden, die sich um den berühmt-berüchtigten Auslandsgeheimdienst ranken, sollen vor allem in der muslimischen Welt Eindruck machen - und Israels Feinde abschrecken. Doch wie wurde der Geheimdienst eines kleinen Landes so bekannt und so gefürchtet? Und wie beeinflusst er den Konflikt im Nahen Osten und die Weltpolitik? Interviews mit Experten und Agenten des Mossad nehmen die Zuschauer mit auf eine Reise durch die Geschichte Israels und des Nahostkonflikts und bieten neue Einblicke in aufsehenerregende Operationen. Bis heute relevante, historische Ereignisse wie der Eichmann-Prozess, die Islamische Revolution oder der Libanonkrieg erscheinen in einem neuen Licht.
Im Geist des Antikommunismus entsteht Anfang 1946 auf Initiative der USA der westdeutsche Auslandsnachrichtendienst. Gründer ist der ehemalige Wehrmachtsgeneral Reinhard Gehlen. Ohne moralische Skrupel werden auch ehemalige Mitglieder von SS, SD oder Gestapo für die Organisation Gehlen und später den BND rekrutiert. Der Krieg der Geheimdienste von West und Ost im geteilten Deutschland bestimmt die Ära Gehlen bis zum Mauerbau 1961. Zu Beginn ist es keine Stunde null, es ist ein Deal zwischen Siegern und einem Besiegten. In den ersten Jahren spionieren die Westagenten noch im Auftrag und im Sold der US-Amerikaner und ausschließlich in Richtung Osten. Reinhard Gehlen prägt bis zu seinem Ausscheiden im Jahr 1968 als Präsident des nun BND genannten Geheimdienstes eine Ära. Sie ist beeinflusst von den schweren Belastungen durch das nationalsozialistische Erbe der neuen westdeutschen Schlapphüte, durch Verrat, Ohnmacht und Versagen angesichts eines sich zuspitzenden Ost-West-Konfliktes und der Spaltung Deutschlands und der Welt. Der erste Teil der Reihe "Geheimnisse des BND" beschreibt, wie Reinhard Gehlen ohne moralische Bedenken aus dem Reservoir zum Teil schwerstbelasteter ehemaliger Angehöriger von SS, SD, Gestapo und nationalsozialistischer Politik einen Geheimdienst aufbaut. Der Organisation Gehlen gelingt es durchaus, seine weitgehend ahnungslosen Auftraggeber auf der anderen Seite des Atlantiks zu blenden und mit echten Erfolgen zu beeindrucken. Dabei werden auch bis heute nicht bekannte Fälle anhand neuester Aktenfunde dargestellt. Etwa der des ehemaligen Finanzministers und zu Landsberger Festungshaft verurteilten Lutz Graf Schwerin von Krosigk, der mit fast seiner gesamten Familie bei der Organisation Unterschlupf findet. Im Mittelpunkt des zweiten Teils steht die allmähliche Emanzipation des westdeutschen Geheimdienstes von den USA. Beschrieben wird eine erste Phase der Globalisierung der bundesrepublikanischen Spionage im Zeichen der weltweiten Stellvertreterkonflikte des Kalten Krieges. Es ist eine Zeit, in der die Pullacher Agenten erstmals über die weltweite Landkarte des Spionagegeschäfts und von Skandal zu Skandal stolpern. Die wenigen spektakulären Erfolge dieser Zeit - wie die Anwerbung des KGB-Obersten "Victor" im Zentrum des Kremls und seine spektakuläre Rettung nach seiner Enttarnung oder die effizienten Bemühungen um die Freilassung deutscher Geiseln im Libanon oder die Suche nach Verbindungen zu untergetauchten Terroristen im Nahen Osten - kann der Geheimdienst zur eigenen Ehrenrettung nicht in der Öffentlichkeit ausspielen. Mit dem Einmarsch der Sowjetunion in Afghanistan beginnt der Untergang einer Weltordnung, die die europäische und globale Nachkriegszeit bestimmt hat. Wie positioniert sich der BND im geopolitischen Hotspot Afghanistan? Was weiß der BND über den inneren Zustand der DDR und der Sowjetunion? Ist der BND vielleicht zum ersten Mal in der Geschichte vorbereitet auf einen kommenden großen Umbruch der Weltordnung? Und wenn ja, was hat es ihm genutzt? Der dritte Teil der Reihe steht ganz im Zeichen der beiden großen welthistorischen Umbrüche am Ende des 20. und zu Beginn des 21. Jahrhunderts: dem Fall der Mauer und dem Zusammenbruch der kommunistischen Systeme sowie den Terroranschlägen des 11. September 2001. Alte Gegensätze und Gegner scheinen verschwunden, und neue Feinde und tödliche Bedrohungen tauchen auf. Die Welt ist nun konfrontiert mit neuen Frontverläufen, asymmetrischen Kriegen und vermeintlich notwendigen Invasionen, die auf Lügen basieren. Die Geschichte des BND vom Mauerfall bis in unsere Tage ist die Erzählung eines Geheimdienstes auf der Suche nach Orientierung. Alte Werte und sicher geglaubte Wahrheiten haben scheinbar ihre Geltung verloren. Im Zentrum steht die Frage nach der künftigen Rolle des BND in einer Welt, in der immer wieder neue Bedrohungsszenarien durch staatliche und nicht staatliche Akteure den deutschen Geheimdienst vor neue Herausforderungen stellen. Die Reihe erzählt die Geschichte des westdeutschen Auslandsgeheimdienstes in drei Teilen chronologisch vom Ende des Zweiten Weltkrieges bis in die Gegenwart.
Der gesellschaftliche Umbruch Ende der 1960er-Jahre und der sich verschärfende Kalte Krieg stellen den BND nach der Ära Reinhard Gehlens vor kaum zu bewältigende Herausforderungen. Von der neuen Ost-Politik Willy Brandts über die Stellvertreterkriege in der sogenannten Dritten Welt bis zum Einmarsch der Sowjetunion in Afghanistan - der andauernde Konflikt der beiden Supermächte USA und Sowjetunion bestimmt die Geschicke des BND. Zu Beginn ist es keine Stunde null, es ist ein Deal zwischen Siegern und einem Besiegten. In den ersten Jahren spionieren die Westagenten noch im Auftrag und im Sold der US-Amerikaner und ausschließlich in Richtung Osten. Reinhard Gehlen prägt bis zu seinem Ausscheiden im Jahr 1968 als Präsident des nun BND genannten Geheimdienstes eine Ära. Sie ist beeinflusst von den schweren Belastungen durch das nationalsozialistische Erbe der neuen westdeutschen Schlapphüte, durch Verrat, Ohnmacht und Versagen angesichts eines sich zuspitzenden Ost-West-Konfliktes und der Spaltung Deutschlands und der Welt. Der erste Teil der Reihe "Geheimnisse des BND" beschreibt, wie Reinhard Gehlen ohne moralische Bedenken aus dem Reservoir zum Teil schwerstbelasteter ehemaliger Angehöriger von SS, SD, Gestapo und nationalsozialistischer Politik einen Geheimdienst aufbaut. Der Organisation Gehlen gelingt es durchaus, seine weitgehend ahnungslosen Auftraggeber auf der anderen Seite des Atlantiks zu blenden und mit echten Erfolgen zu beeindrucken. Dabei werden auch bis heute nicht bekannte Fälle anhand neuester Aktenfunde dargestellt. Etwa der des ehemaligen Finanzministers und zu Landsberger Festungshaft verurteilten Lutz Graf Schwerin von Krosigk, der mit fast seiner gesamten Familie bei der Organisation Unterschlupf findet. Im Mittelpunkt des zweiten Teils steht die allmähliche Emanzipation des westdeutschen Geheimdienstes von den USA. Beschrieben wird eine erste Phase der Globalisierung der bundesrepublikanischen Spionage im Zeichen der weltweiten Stellvertreterkonflikte des Kalten Krieges. Es ist eine Zeit, in der die Pullacher Agenten erstmals über die weltweite Landkarte des Spionagegeschäfts und von Skandal zu Skandal stolpern. Die wenigen spektakulären Erfolge dieser Zeit - wie die Anwerbung des KGB-Obersten "Victor" im Zentrum des Kremls und seine spektakuläre Rettung nach seiner Enttarnung oder die effizienten Bemühungen um die Freilassung deutscher Geiseln im Libanon oder die Suche nach Verbindungen zu untergetauchten Terroristen im Nahen Osten - kann der Geheimdienst zur eigenen Ehrenrettung nicht in der Öffentlichkeit ausspielen. Mit dem Einmarsch der Sowjetunion in Afghanistan beginnt der Untergang einer Weltordnung, die die europäische und globale Nachkriegszeit bestimmt hat. Wie positioniert sich der BND im geopolitischen Hotspot Afghanistan? Was weiß der BND über den inneren Zustand der DDR und der Sowjetunion? Ist der BND vielleicht zum ersten Mal in der Geschichte vorbereitet auf einen kommenden großen Umbruch der Weltordnung? Und wenn ja, was hat es ihm genutzt? Der dritte Teil der Reihe steht ganz im Zeichen der beiden großen welthistorischen Umbrüche am Ende des 20. und zu Beginn des 21. Jahrhunderts: dem Fall der Mauer und dem Zusammenbruch der kommunistischen Systeme sowie den Terroranschlägen des 11. September 2001. Alte Gegensätze und Gegner scheinen verschwunden, und neue Feinde und tödliche Bedrohungen tauchen auf. Die Welt ist nun konfrontiert mit neuen Frontverläufen, asymmetrischen Kriegen und vermeintlich notwendigen Invasionen, die auf Lügen basieren. Die Geschichte des BND vom Mauerfall bis in unsere Tage ist die Erzählung eines Geheimdienstes auf der Suche nach Orientierung. Alte Werte und sicher geglaubte Wahrheiten haben scheinbar ihre Geltung verloren. Im Zentrum steht die Frage nach der künftigen Rolle des BND in einer Welt, in der immer wieder neue Bedrohungsszenarien durch staatliche und nicht staatliche Akteure den deutschen Geheimdienst vor neue Herausforderungen stellen. Die Reihe erzählt die Geschichte des westdeutschen Auslandsgeheimdienstes in drei Teilen chronologisch vom Ende des Zweiten Weltkrieges bis in die Gegenwart.
Nach dem Fall der Mauer und dem Ende der Sowjetunion stellt sich die Frage nach der Rolle des BND. Die Terroranschläge des 11. September 2001 scheinen eine eindeutige Antwort zu geben. Der Beginn des 21. Jahrhunderts steht im Zeichen des Kampfes gegen den Terror. Ein erstarktes Russland, die neue Supermacht China, Bedrohungen durch Cyberattacken von Staaten und terroristischen Gruppen stellen den BND vor die bisher schwierigsten Aufgaben. Zu Beginn ist es keine Stunde null, es ist ein Deal zwischen Siegern und einem Besiegten. In den ersten Jahren spionieren die Westagenten noch im Auftrag und im Sold der US-Amerikaner und ausschließlich in Richtung Osten. Reinhard Gehlen prägt bis zu seinem Ausscheiden im Jahr 1968 als Präsident des nun BND genannten Geheimdienstes eine Ära. Sie ist beeinflusst von den schweren Belastungen durch das nationalsozialistische Erbe der neuen westdeutschen Schlapphüte, durch Verrat, Ohnmacht und Versagen angesichts eines sich zuspitzenden Ost-West-Konfliktes und der Spaltung Deutschlands und der Welt. Der erste Teil der Reihe "Geheimnisse des BND" beschreibt, wie Reinhard Gehlen ohne moralische Bedenken aus dem Reservoir zum Teil schwerstbelasteter ehemaliger Angehöriger von SS, SD, Gestapo und nationalsozialistischer Politik einen Geheimdienst aufbaut. Der Organisation Gehlen gelingt es durchaus, seine weitgehend ahnungslosen Auftraggeber auf der anderen Seite des Atlantiks zu blenden und mit echten Erfolgen zu beeindrucken. Dabei werden auch bis heute nicht bekannte Fälle anhand neuester Aktenfunde dargestellt. Etwa der des ehemaligen Finanzministers und zu Landsberger Festungshaft verurteilten Lutz Graf Schwerin von Krosigk, der mit fast seiner gesamten Familie bei der Organisation Unterschlupf findet. Im Mittelpunkt des zweiten Teils steht die allmähliche Emanzipation des westdeutschen Geheimdienstes von den USA. Beschrieben wird eine erste Phase der Globalisierung der bundesrepublikanischen Spionage im Zeichen der weltweiten Stellvertreterkonflikte des Kalten Krieges. Es ist eine Zeit, in der die Pullacher Agenten erstmals über die weltweite Landkarte des Spionagegeschäfts und von Skandal zu Skandal stolpern. Die wenigen spektakulären Erfolge dieser Zeit - wie die Anwerbung des KGB-Obersten "Victor" im Zentrum des Kremls und seine spektakuläre Rettung nach seiner Enttarnung oder die effizienten Bemühungen um die Freilassung deutscher Geiseln im Libanon oder die Suche nach Verbindungen zu untergetauchten Terroristen im Nahen Osten - kann der Geheimdienst zur eigenen Ehrenrettung nicht in der Öffentlichkeit ausspielen. Mit dem Einmarsch der Sowjetunion in Afghanistan beginnt der Untergang einer Weltordnung, die die europäische und globale Nachkriegszeit bestimmt hat. Wie positioniert sich der BND im geopolitischen Hotspot Afghanistan? Was weiß der BND über den inneren Zustand der DDR und der Sowjetunion? Ist der BND vielleicht zum ersten Mal in der Geschichte vorbereitet auf einen kommenden großen Umbruch der Weltordnung? Und wenn ja, was hat es ihm genutzt? Der dritte Teil der Reihe steht ganz im Zeichen der beiden großen welthistorischen Umbrüche am Ende des 20. und zu Beginn des 21. Jahrhunderts: dem Fall der Mauer und dem Zusammenbruch der kommunistischen Systeme sowie den Terroranschlägen des 11. September 2001. Alte Gegensätze und Gegner scheinen verschwunden, und neue Feinde und tödliche Bedrohungen tauchen auf. Die Welt ist nun konfrontiert mit neuen Frontverläufen, asymmetrischen Kriegen und vermeintlich notwendigen Invasionen, die auf Lügen basieren. Die Geschichte des BND vom Mauerfall bis in unsere Tage ist die Erzählung eines Geheimdienstes auf der Suche nach Orientierung. Alte Werte und sicher geglaubte Wahrheiten haben scheinbar ihre Geltung verloren. Im Zentrum steht die Frage nach der künftigen Rolle des BND in einer Welt, in der immer wieder neue Bedrohungsszenarien durch staatliche und nicht staatliche Akteure den deutschen Geheimdienst vor neue Herausforderungen stellen. Die Reihe erzählt die Geschichte des westdeutschen Auslandsgeheimdienstes in drei Teilen chronologisch vom Ende des Zweiten Weltkrieges bis in die Gegenwart.
Der Kalte Krieg zerreißt Europa entlang des Eisernen Vorhangs. Der Ost-West-Konflikt schürt jahrzehntelang die Angst vor einem Atomkrieg, und Deutschland droht zum Schlachtfeld zu werden. Der ideologische Gegensatz zwischen den USA und der UdSSR führt nach dem Zweiten Weltkrieg zu einem Rüstungswettlauf. Die beiden Lager bedrohen sich mit gegenseitiger Vernichtung. Das sogenannte Gleichgewicht des Schreckens bestimmt von nun an die Weltpolitik.
Der Kalte Krieg zerreißt Europa entlang des Eisernen Vorhangs. Der Ost-West-Konflikt schürt jahrzehntelang die Angst vor einem Atomkrieg, und Deutschland droht zum Schlachtfeld zu werden. Ende der 50er-Jahre beginnt das nukleare Spiel der Supermächte - die USA und die UdSSR stationieren Atomraketen in Europa. Und im geteilten Deutschland stehen sich die beiden Militärblöcke NATO und Warschauer Pakt direkt gegenüber.
Der Kalte Krieg zerreißt Europa entlang des Eisernen Vorhangs. Der Ost-West-Konflikt schürt jahrzehntelang die Angst vor einem Atomkrieg, und Deutschland droht zum Schlachtfeld zu werden. Im Konflikt der Supermächte erfolgt ein Strategiewechsel. Die NATO ändert ihre Doktrin der "massiven Vergeltung" - ein globaler Atomkrieg wird dadurch zwar weniger wahrscheinlich, aber ein nuklearer Schlagabtausch könnte nun auf Mitteleuropa begrenzt bleiben.
Der Kalte Krieg zerreißt Europa entlang des Eisernen Vorhangs. Der Ost-West-Konflikt schürt jahrzehntelang die Angst vor einem Atomkrieg, und Deutschland droht zum Schlachtfeld zu werden. Auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges verfügen die USA und die UdSSR über so viele Atomsprengköpfe, dass diese die Erde mehrfach vernichten könnten. Entlang der innerdeutschen Grenze halten sich die verfeindeten Militärblöcke mit ihren Waffen gegenseitig in Schach.
Der Kalte Krieg zerreißt Europa entlang des Eisernen Vorhangs. Der Ost-West-Konflikt schürt jahrzehntelang die Angst vor einem Atomkrieg, und Deutschland droht zum Schlachtfeld zu werden. Die nukleare Abschreckung war ein ganzes Jahrzehnt lang geprägt von einem Patt. Neue sowjetische Raketen bringen das westliche Militärbündnis in Zugzwang. Der NATO-Doppelbeschluss führt in Westdeutschland zu heftigen politischen Auseinandersetzungen.
Manche zählen Panzer, andere stehlen Baupläne von Atombomben - alles streng gehütete Geheimnisse des Gegners. Wer sie lüften will, riskiert sein Leben im Informationskrieg verfeindeter Blöcke. Grenzgänger an geheimen Fronten leben gefährlich. Und die Supermächte des Kalten Krieges mobilisieren Heere von Undercoveragenten oder Schlachtfeldspähern. Selbst die alliierten Militärverbindungsmissionen in Deutschland agieren als verdeckte Frontbeobachter. Das Leben im Bann des nuklearen Overkills steigert das Bedürfnis nach Gewissheiten. Vor allem in der Frage, wie eine drohende Apokalypse zu vermeiden ist. Sichere Kenntnisse über Absichten und Potenziale des Gegners werden quasi überlebenswichtig. Das Wissen, wie viele Interkontinentalraketen mit welcher Reichweite irgendwo aus Feuerstellungen drohen, ist Milliarden wert. Eine Information, die zur Frage der nationalen Sicherheit wird. Aufklärungs- und Spionageapparate sollen dafür sorgen, dass die Verantwortlichen über Krieg und Frieden ruhig schlafen können. Denn wer seinen Gegner und dessen Mittel kennt, kann das Gleichgewicht des Schreckens immer neu austarieren. So jedenfalls lautet die Theorie. Ob Waffenspäher, Spione, Verräter aus Überzeugung oder Geldgierige: Alle agieren am Ende als Zuträger im Dienst höchster Stäbe. Ob in Washington oder Moskau. Viele haben ihr Leben riskiert, nicht wenige haben es verloren. Aber war ein solch hoher Preis es wirklich wert? Was haben Spione dazu beigetragen, den Kalten Krieg am Ende kalt zu halten?
Ab 1958 wachsen die Spannungen um Berlin. Moskau droht mit Krieg, Washington mit Vergeltung. Die Aufrüstung in der DDR verschärft den Informationshunger der westlichen Geheimdienste. Grenzgänger an geheimen Fronten leben gefährlich. Und die Supermächte des Kalten Krieges mobilisieren Heere von Undercoveragenten oder Schlachtfeldspähern. Selbst die alliierten Militärverbindungsmissionen in Deutschland agieren als verdeckte Frontbeobachter. Nirgendwo kommen die westlichen Dienste dichter an die Sowjetarmee heran als in der DDR. Vorrangige Ziele: Raketen, Nukleardepots und Flugplätze in der DDR. Und KGB und Stasi schicken ihre Spitzel mit dem gleichen Auftrag nach Westen. Die Folge: ein erbitterter Spionagekrieg. Auch der Bundesnachrichtendienst ist mit Agenten in der DDR aktiv. Mit dem Mauerbau hat er sein Netz von DDR-"Standortüberwachern" verloren und muss in der Folge auf "Reise-Quellen" setzen. Die BND-Gelegenheitsspione sind den hoch spezialisierten Spähern der Militärverbindungsmissionen freilich deutlich unterlegen. Nur ein Beispiel: Systematisch und über Jahrzehnte hinweg observieren die MVMs Fahrzeugkolonnen des Gegners und notieren Nummern. Es ging um Anzahl und Typ von Fahrzeugen und Waffen. Aber entscheidend waren Kennziffern, die jedes einzelne Fahrzeug einer bestimmten Einheit zuordneten. Denn diese Nummern waren der Schlüssel, um die "Order of Battle" der Sowjetarmee aufzudecken, ihre Kampfaufstellung in einem möglichen Ernstfall.
Der Einmarsch der Sowjets in Afghanistan Ende 1979 ruft die CIA auf den Plan. Verdeckt rüsten die USA die Mudschahedin auf. Moskaus Feldzug scheitert. Doch der KGB revanchiert sich. Grenzgänger an geheimen Fronten leben gefährlich. Und die Supermächte des Kalten Krieges mobilisieren Heere von Undercoveragenten oder Schlachtfeldspähern. Selbst die alliierten Militärverbindungsmissionen in Deutschland agieren als verdeckte Frontbeobachter. Mit Beginn der 80er-Jahre erfährt die Sowjetarmee eine durchgängige Modernisierung. Die Erneuerung der Panzerarmeen ist in vollem Gang und kann von Militäraufklärern in der DDR hautnah miterlebt werden. Im Zentrum des Interesses: die T-80-Panzer oder Kampfhelikopter vom Typ Mi-28. Doch nicht nur Waffenspäher im Gelände kommen damals kaum noch aus den Stiefeln. Auch Topagenten in Führungsstäben oder Geheimdienst-Residenturen sind gefordert. Etwa, als der Kalte Krieg im Herbst 1983 abermals auf eine gefährliche Krise zutreibt. Die NATO übt neue Verfahren der nuklearen Freigabe im Rahmen des Stabsmanövers "Able Archer". Das löst in Moskau angeblich ernste Befürchtungen aus, die Übung könne in Wirklichkeit Auftakt eines bevorstehenden nuklearen NATO-Erstschlags sein. Moskaus Geheimdienste stehen unter Hochspannung. Erst ein Doppelagent trägt dazu bei, gefährliche Missverständnisse auszuräumen.
Die Kaiserdynastie Tang gilt als Blütezeit der chinesischen Geschichte. Der Aufstieg der Tang beginnt 618 und währt fast 300 Jahre lang, endet jedoch in Aufständen und Katastrophen. 1960 entdecken Archäologen in China das 1200 Jahre alte, reich verzierte Grab einer Prinzessin. Darin enthaltene Wandmalereien erlauben einzigartige Einblicke in das frühe Mittelalter und in das tägliche Leben während der Tang-Dynastie. Der Film erzählt die Geschichte der Tang-Kaiser und ihrer Kriege. Es ist auch die Blütezeit der alten Seidenstraße, der ältesten Handelsverbindung zwischen dem chinesischen Reich und Europa.
Visionär, Reformer oder Tyrann? Vor etwa 2250 Jahren eint Qin Shihuangdi, "Erster erhabener Gottkaiser von Qin", die sieben Reiche des alten China. Seine Person ist bis heute umstritten. 247 vor Christus besteigt Ying Zheng im Alter von zwölf Jahren den Thron des "Reiches der Qin". Inmitten von Palastintrigen erweist er sich bald als skrupelloser Taktiker der Macht. Ein Vierteljahrhundert später herrscht er über das ganze damalige China. Als Kaiser lässt Qin Shihuangdi ein einheitliches Schriftsystem entwerfen und implementiert ein Regelwerk, das den Alltag seiner Untertanen bis ins Kleinste festlegt. Kritik und Widerstand werden rücksichtslos unterdrückt. Ein nie da gewesenes Mausoleum soll ihm die Macht auch im Jenseits sichern. Noch im Tod schützt ihn eine Armee von Terrakotta-Kriegern. Seine Grabstätte bei Xi'an ist bis heute einer der geheimnisvollsten Orte der Welt. Die Dokumentation bietet einen Einblick in das erste Kaiserreich von China.
Schon ein Jahr nach seiner Thronbesteigung soll der neue Herrscher von Qin den Bau seines Grabmals befohlen haben. Ein Komplex enormen Ausmaßes, der Mitte der 1970er-Jahre wiederentdeckt wird. 1974 stoßen Bauern in der Nähe von Xi'an bei Brunnen-Ausschachtungen auf bemalte Tonfragmente. Als chinesische Archäologen die Stätte untersuchen, finden sie in vier Metern Tiefe die geheimnisvolle Grabstätte des ersten Kaisers von China - Qin Shihuangdi. Das Mausoleum von Qin Shihuangdi ist eine der größten Grabstätten weltweit. Besonders bekannt ist sie für ihre Terrakotta-Armee: über 8000 Terrakotta-Soldaten, die den Kaiser im Jenseits schützen sollten. Alle lebensecht bemalt und oft mit echten Waffen ausgestattet. Dazu hölzerne Streitwagen und Reisewagen aus Bronze mit Gespannen, Parklandschaften, durchzogen von künstlichen Bächen. Errichtet von 700.000 Arbeitern. Ein weltweit einzigartiger Ort, dessen Rätsel noch lange nicht alle gelöst sind. So wurde etwa die Grabkammer des Kaisers bisher nicht geöffnet. Die Dokumentation bietet einen Einblick in das erste Kaiserreich von China.
Sie ist Stein gewordener Zeuge der Macht Chinas, Schauplatz von Mythen und Quelle unzähliger Legenden: die Große Mauer. In der Liste der Weltwunder sucht man sie vergeblich. Trotzdem ist sie eines der großen Wunderwerke der Menschheit. Ihre Geschichte beginnt weit vor unserer Zeitrechnung und ist bis heute nicht zu Ende geschrieben. Was ist über die Mauer bekannt? Sie ist der Schlüssel zum Verständnis chinesischer Kultur. Es ist erstaunlich, wie wenig Verlässliches man über dieses Monument weiß. Niemand hat es je vermessen, sein Alter ist ungewiss, seine Erbauer sind so gut wie unbekannt. Und doch wurde die Große Mauer zum Mythos, zum Sinnbild für die turbulenten Beziehungen Chinas zu seinen nördlichen Nachbarn und dem Rest der Welt. Doch eins ist heute gewiss: Die Große Mauer als einheitliche Verteidigungsanlage existiert nicht. Chinas Super-Wall: Das ist eine Vielzahl von Mauern und Bollwerken, errichtet in verschiedenen Epochen und zum Teil funktionslos. Zwei wichtige Bauphasen stehen für die friedlichen und feindlichen Auswirkungen des Mauerbaus: die Anfänge der Han-Zeit (202 vor Christus bis 8 nach Christus) und die der Ming-Dynastie (1368 bis 1644), in der die Mauer das Gesicht bekam, das wir kennen. Abenteuer Große Mauer: Im März 1907 kämpft sich der britische Forscher und Abenteurer Aurel Stein mit einer Kamelkarawane durch die Wüste Taklamakan. Plötzlich fesseln gewaltige Lehmruinen seine Aufmerksamkeit: Es ist das Jadetor, Yumenguan, der westlichste Punkt eines über 2000 Jahre alten Verbindungswalls. Zum Teil sind die Mauern, die aus Stroh und Lehm erbaut wurden, als solche kaum noch erkennbar. Doch die Festung, ein wuchtiger Lehmklotz, muss einmal von großer Bedeutung gewesen sein. Schon Aurel Stein wusste, dass hier die berühmte Seidenstraße entlangführte. Was oder wen sollten einst die Mauern in dieser Einöde schützen? Wir blicken zurück in die Jahre um 160 vor Christus. Seit Jahrhunderten schon überfallen kriegerische Nomaden aus dem Norden chinesische Siedlungen. Chinas "Beschwichtigungspolitik", die "Barbaren" mit Geschenken fernzuhalten, war teuer und fruchtete nicht. Außerdem gefährdete sie die Stabilität des Reiches und brachte die Herrschaft der Han-Kaiser selbst in Gefahr. Der Unterschied konnte zudem größer nicht sein. Dort wilde, umherschweifende Reiter; hier eine sesshafte Bevölkerung, deren Leben detailliert geregelt war. Zentrum der Zivilisation, das war China. Kaiser Wudi beschloss nach einem Feldzug gegen die "brüllenden Barbaren", den Rat einer seiner Generäle anzunehmen und gegen die Feinde eine Mauer zu bauen. Man begann an jener Stelle, an der Aurel Stein fast 2000 Jahre später die Ruinen des Jadetores fand. Tausende von Zwangsarbeitern wurden in Chinas Nordwesten geschickt, viele mussten ihr Leben lassen. Niemand kennt ihre Namen. Der Bauer Zheng Bao steht im Film stellvertretend für sie alle. Das Bauwerk der Han zerfiel zu Staub, nachfolgende Dynastien errichteten ihre eigenen Wälle - bis zur Errichtung der steinernen Mauer, die zur Ikone Chinas wurde. Darüber berichtet der zweite Teil von "Chinas Super-Wall". Durch die enge Kooperation mit CCTV, Beijing, wurden faszinierende Aufnahmen in Regionen möglich, die normalerweise nicht zugänglich sind. Spielszenen geben Einblicke in das Leben in China vor 2000 Jahren. Aufwendige Computeranimationen veranschaulichen die Techniken des Mauerbaus, Archäologen und Wissenschaftler berichten von den neuesten Erkenntnissen über ein Bauwerk, das heute zur Touristenattraktion geworden ist.
China - das bevölkerungsreichste Land der Erde - hat eine lange und stolze Geschichte als Kulturnation. Sie dient der Supermacht des 21. Jahrhunderts als Legitimation und Machtinstrument. China hat Jahrhunderte der Umbrüche, Katastrophen und Zerrüttung hinter sich. Mit wirtschaftlicher Urgewalt und Machtpolitik kämpft es sich zurück auf die Weltbühne und stellt die sicher geglaubte Überlegenheit des westlichen Gesellschaftsmodells infrage. Vor tausend Jahren ist China bereits die bestimmende Großmacht in Asien. Die Kaiser regieren über ein Riesenreich mit boomender Wirtschaft. China liefert Porzellan in die ganze Welt, hergestellt in industriellem Maßstab. Schon damals ist das Land reich an Menschen. Die Arbeitskraft von Millionen ermöglicht gewaltige Bauprojekte. Das bekannteste ist die Chinesische Mauer. Ein Wallsystem, erbaut über Hunderte von Jahren, zum Schutz vor Feinden aus dem Norden. Doch die Mächte, die China Jahrhunderte später niederwerfen, kommen nicht zu Land, sondern zu Wasser. Im 19. Jahrhundert ist China behäbig geworden. Das Land hat alles, was es braucht. Nach eigenem Verständnis ist es der Mittelpunkt der Welt. Die Chinesen verkennen die Gefahr, als das Land technologisch immer weiter in Rückstand gerät. Und andere Länder haben Ambitionen: Die europäischen Kolonialmächte und das imperialistische Japan werfen ein Auge auf China - und teilen das Land unter sich auf. Für China beginnt ein Jahrhundert der Demütigung, voller Krieg und Fremdherrschaft. Erst als der Zweite Weltkrieg die japanischen Besatzer in den Abgrund reißt, erhebt sich China erneut - das kommunistische China. Mao Zedong setzt sich im chinesischen Bürgerkrieg durch und will das Land in ein kommunistisches Paradies verwandeln - koste es, was es wolle. Unter seiner Herrschaft finden Abermillionen den Tod in Hungerkatastrophen und der blutigen Kulturrevolution. Als Mao stirbt, geht China neue Wege. Wirtschaftlich entfesselt, wird es in den letzten Jahrzehnten zum Zentrum des Welthandels. Die Liste der Länder, die von China abhängig sind, wächst mit jedem Jahr. Chinas Rückkehr, das Ringen um den Platz, den es beansprucht, ist eine zentrale Herausforderung dieses Jahrhunderts, für den Westen und die Welt. Was treibt China an? Wie nutzt die kommunistische Diktatur ihre Geschichte, um Politik zu machen? Und wie blickt China auf sich selbst? Der Riese ist erwacht.
Im Mai 1966 begann die chinesische "Kulturrevolution". Sie sollte nach dem Willen von Chinas Führer Mao Zedong das entscheidende Ereignis der Weltgeschichte werden. Mao Zedong polarisiert bis heute. Im Westen wird er als skrupelloser Tyrann verdammt, in China als Gründer der kommunistischen Volksrepublik noch immer verehrt - trotz des Terrors in der Kulturrevolution und der Millionen Hungertoten davor. Die Dokumentation zeigt den Weg Mao Zedongs, vom Führer der kommunistischen Revolutionsarmee zum Gründer der Volksrepublik China bis hin zum alternden Diktator. Seltene Archivaufnahmen, die aufwendig koloriert wurden, und Zitate von Zeitzeugen und Mitstreitern zeichnen das facettenreiche Porträt eines Mannes, der die Grundlagen für Chinas Großmacht legte und zugleich sein Volk jahrzehntelang in Angst und Schrecken versetzte.
Vom Filmsternchen zur meistgehassten Frau Chinas: Jiang Qing, Ehefrau des chinesischen Diktators Mao Zedong, war einstmals die einflussreichste Frau Chinas. Sie will Mao Zedong bei der Verwirklichung seiner sozialistischen Utopie helfen. Ihre ehrgeizigen Pläne kommen das chinesische Volk teuer zu stehen. Auf dem Höhepunkt ihrer Macht wird Jiang Qing von Millionen verehrt. Heute gilt sie als das personifizierte Böse.
Informativ, hintergründig, analytisch: die Nachrichten des Tages aus Deutschland und der Welt. Mit Berichten, Reportagen und Interviews aus Politik, Gesellschaft und Kultur.
Mehr als 13 Jahre ist Eva Braun Hitlers heimliche Geliebte. Bis heute gilt sie als unpolitisches und unbedarftes Anhängsel des Massenmörders. Doch wer war die "Braut des Bösen" wirklich? Offiziell ist Eva Braun auf dem Berghof als Hitlers Privatsekretärin. Erst nach ihrem Tod wird sie in Deutschland zur öffentlichen Person. Gemeinsam mit Adolf Hitler nahm sie sich am 30. April 1945 im Bunker unter der Berliner Reichskanzlei das Leben. Zuvor hatte der Diktator seine langjährige Geliebte noch geheiratet. Verborgen vor der Volksgemeinschaft verbrachte sie die meiste Zeit in München oder auf Hitlers Berghof in den Alpen. Die erste wissenschaftliche Biografie von Heike Görtemaker will das Image vom blonden und unpolitischen Dummchen an der Seite des Diktators revidieren. Hinter der aufgesetzten Fröhlichkeit Brauns, meint die Biografin, habe sie eine Frau gefunden, die sehr bestimmt gewesen sei und mit unglaublicher Härte versucht habe, ihre Ziele zu erreichen - bis zur letzten Konsequenz, bis zum Tod. Autor Michael Kloft hat für diese Dokumentation Heike Görtemaker ausführlich befragt sowie die umfangreichen Privatfilme und zahlreichen Fotoalben der Eva Braun ausgewertet.
In den Jahren ihrer Beziehung entwickelte Eva Braun sich vom Mädchen aus kleinbürgerlicher Familie zur kompromisslosen Gefährtin Hitlers. Bis in den Tod hielt sie dem Diktator die Treue. Wer war die Frau, die Hitler noch kurz vor dem Selbstmord geheiratet hat? Erst nach ihrem Tod wird sie in Deutschland zur öffentlichen Person. Gemeinsam mit Adolf Hitler nahm sie sich am 30. April 1945 im Bunker unter der Berliner Reichskanzlei das Leben. Verborgen vor der Volksgemeinschaft verbrachte Eva Braun die meiste Zeit in München oder auf Hitlers Berghof in den Alpen. Die erste wissenschaftliche Biografie von Heike B. Görtemaker will das Image vom blonden und unpolitischen Dummchen an der Seite des Diktators revidieren. Hinter der aufgesetzten Fröhlichkeit Brauns, meint die Biografin, habe sie eine Frau gefunden, die sehr bestimmt gewesen sei und mit unglaublicher Härte versucht habe, ihre Ziele zu erreichen - bis zur letzten Konsequenz, bis zum Tod. Autor Michael Kloft hat für diese Dokumentation Heike B. Görtemaker ausführlich befragt sowie die umfangreichen Privatfilme und zahlreichen Fotoalben der Eva Braun ausgewertet.
1. September 1937 - noch 730 Tage bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges. Adolf Hitler ist seit über viereinhalb Jahren an der Macht. Es gibt kaum Widerstand gegen seine Herrschaft. Mit diktatorischen Mitteln und Terror hat Hitler sich Deutschland unterworfen. In jenen Tagen reist der amerikanische Filmemacher Julien Bryan durch Nazideutschland. Auch wenn er nicht drehen kann, was er möchte, gelingen ihm dennoch einzigartige Einblicke. Immer wieder machen vor allem Politiker aus Großbritannien ihre Aufwartung bei dem Diktator, um ihn von einer gesamteuropäischen Friedenspolitik zu überzeugen. Das "Dritte Reich" präsentiert in diesem Sommer 1937 seine wiedergewonnene Stärke nicht nur vor heimischer Kulisse. Auf der großen Weltausstellung in Paris haben die Deutschen für ihren riesigen Pavillon von Hitlers Lieblingsarchitekten Albert Speer einen Platz direkt am Eiffelturm bekommen. Gleich gegenüber hat die Sowjetunion ihre Ausstellungshalle gebaut. In Sachen Monumentalität steht die sozialistische Diktatur der deutschen in nichts nach.
Am 4. Februar 1938 gibt Hitler bekannt, dass nicht nur Kriegsminister Werner von Blomberg aus seinem Amt ausgeschieden ist, sondern auch der Oberbefehlshaber des Heeres, Werner von Fritsch. Der Diktator selbst übernimmt die Befehlsgewalt über die Wehrmacht und wird sie bis zum Untergang nicht mehr abgeben. Joachim von Ribbentrop wird Außenminister, Hermann Göring zum Feldmarschall und zum Stellvertreter des "Führers" ernannt. So geht der Diktator aus der Krise nicht etwa geschwächt, sondern erheblich gestärkt hervor. Alle Schlüsselpositionen für den Weg in den Krieg sind in den Händen ergebener Parteigänger. Das neue Team verliert keine Zeit und erhöht den Druck auf Österreich. Kanzler Kurt Schuschnigg reist am 12. Februar 1938 auf den Obersalzberg. In Anwesenheit von besonders "martialisch" aussehenden deutschen Generälen droht Hitler mit dem Einmarsch im Nachbarland. Nur mit Rücksicht auf die italienischen Verbündeten lässt er sich auf politische Zugeständnisse ein, die jedoch den Weg zur "Gleichschaltung" ebnen. Wie Hitler setzt auch sein Paladin Hermann Göring gegenüber dem Nachbarn Österreich ohne Skrupel auf das Erpressungspotenzial deutscher Machtpolitik. Nach zwei Tagen des Zögerns erteilt Hitler am 10. März 1938 der Wehrmacht den Marschbefehl und zwingt die Regierung in Wien zum Rücktritt. Am Morgen des 12. März überschreiten deutsche Truppen die Grenze.
Anfang Juli 1938 stellt Hermann Göring die wirtschaftlichen Weichen in Richtung Krieg. Neue Produktionsziele betreffen vor allem die Rüstung. Die Wehrmacht soll alles Nötige bekommen. Die Waffenproduktion läuft auf Hochtouren. Der von Krupp-Ingenieuren entwickelte Panzer IV wird inzwischen in Serie gebaut. Obwohl die Schlagkraft der Wehrmacht ständig wächst, warnen die Militärs den Diktator vor einem Waffengang. Das könnte einen Konflikt mit den europäischen Großmächten auslösen. Hitler ist dennoch zum Krieg entschlossen. Und Hermann Göring unterstützt seine Pläne. Die Luftwaffe sei einsatzbereit, behauptet er wider besseren Wissens. Die Regierung in London reagiert besorgt auf die sich zuspitzende Krise. Premierminister Neville Chamberlain ist überzeugt, dass ein neuer Krieg in Europa auch sein Land ins Unglück stürzen würde. Er ist entschlossen, den Frieden zu retten. Dabei weiß er die Bevölkerung hinter sich. Chamberlains Credo heißt "Appeasement", zu Deutsch "Beschwichtigung". Auch Frankreich rüstet massiv auf. Premier Édouard Daladier versichert den Briten, die französische Armee könne sich gegen die Wehrmacht behaupten. Trotzdem ist die Regierung in London nicht bereit, konkrete Verpflichtungen zu übernehmen. Frankreich steht allein. In diesem Sommer 1938 lässt sich Hitler von seinem Volk bejubeln. Die "Wochenschau" zeigt vor allem seine Anhängerinnen in Ekstase. Immer wieder werden Gruppen sudetendeutscher Frauen ins Reich gebracht, um ihren "Retter" kameragerecht aufzufordern, sie vom Joch aus Prag zu befreien. 30. September 1938: Kurz nach Mitternacht wird das "Münchner Abkommen" unterzeichnet. Zuerst von Hitler, dann von den anderen. Chamberlain betont, das Abkommen habe große Bedeutung für die Weiterentwicklung der Politik. Nachrichtenagenturen haben noch in der Nacht die Sensation aus München gemeldet, und Zeitungen in der ganzen Welt drucken Extrablätter. "Frieden" titelt der "Daily Express" in London, und auch die anderen britischen Zeitungen feiern das Abkommen. Es wird anders kommen.
Am 7. November 1938 verübt der jüdische Jugendliche Herschel Grynszpan in Paris ein Attentat auf den deutschen Diplomaten Ernst vom Rath. Eine Tat mit weitreichenden Folgen. In der Nacht vom 9. auf den 10. November werden in ganz Deutschland jüdische Geschäfte geplündert und Synagogen in Brand gesteckt - so auch in Kitzingen bei Würzburg. Erhalten gebliebene Gestapo-Akten und zahlreiche Fotos dokumentieren das schreckliche Geschehen. Hermann Göring verspricht sich von antijüdischen Pogromen erhöhte Auswanderungszahlen und damit riesige Gewinne für seine leeren Kassen, denn die Juden müssen ihre Vermögen zurücklassen. "Mir wäre lieber gewesen, ihr hättet 200 Juden erschlagen und hättet nicht solche Werte vernichtet", sagt Göring. Um den Druck zu erhöhen, lässt man nach der Pogromnacht Zehntausende in die Konzentrationslager bringen. "Ich möchte kein Jude in Deutschland sein", höhnt Hitlers zweiter Mann. Am 12. November beruft Göring eine Sitzung im Luftfahrtministerium ein, auf der noch mehr Maßnahmen zur Erpressung der jüdischen Deutschen beschlossen werden. So fließen Millionenwerte in die Kriegskasse des "Dritten Reiches". Ende Januar 1939 ist Hitler im Gespräch mit Goebbels noch unentschlossen, welches der nächste Schritt seiner Expansionspolitik sein wird. Doch binnen weniger Tage entschließt er sich, militärisch gegen die Regierung in Prag vorzugehen. Nach dem Einmarsch in Prag verleibt sich das "Dritte Reich" auch das seit dem Versailler Vertrag von 1919 unter litauischer Verwaltung stehende Memelgebiet ein. Angesichts eines Ultimatums vom 20. März 1939 beugt sich die Regierung Litauens dem Druck und übergibt am 22. März Memel an die Deutschen. Das nächste Ziel der Pläne des "Führers" sind jetzt Polen und die freie Stadt Danzig. Am 1. April 1939 läuft in Wilhelmshaven das Schlachtschiff "Tirpitz" vom Stapel. In einer "Brandrede" auf dem Rathausplatz der Stadt greift der Diktator die angebliche "Einkreisungspolitik" Großbritanniens an. Noch bevor sich Hitler an Bord des KdF-Schiffes "Robert Ley" begibt, beauftragt er die Wehrmacht mit der Vorbereitung des Krieges gegen Polen und der "Inbesitznahme von Danzig".