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TV Programm für ZDFinfo am 01.01.2026

Deutschland '61 - Countdown zum Mauerbau 04:15

Deutschland '61 - Countdown zum Mauerbau

Geschichte

Die Mauer zwischen den beiden Deutschlands - fast 30 Jahre lang teilte sie ein Land, trennte Familien und zerstörte Biografien. Menschen starben, weil sie diese Mauer überwinden wollten. Ihre Befürworter verteidigten sie als "antifaschistischen Schutzwall", als Bollwerk gegen den Kapitalismus. Ihre Gegner wurden über Nacht überrascht und konnten die Mauer nicht verhindern, ohne einen Weltenbrand zu riskieren. 1961 war es ebenso unvorstellbar, dass ein politisches System sein Volk einsperren würde, wie es 28 Jahre später ausgeschlossen schien, dass diese Mauer friedlich fallen könnte. Sowohl ihrem geheim geplanten Bau als auch ihrem plötzlichen Fall gingen Ereignisse voraus, die einem unglaublichen Countdown gleichen, einem Wettlauf. Einem Countdown, an dessen Ende ein historischer Moment stand, der die Welt veränderte.

Deutschland '89 - Countdown zum Mauerfall 05:00

Deutschland '89 - Countdown zum Mauerfall

Geschichte

"Countdown zum Mauerfall" erzählt die Meilensteine, die zu dem historischen Ereignis im November 1989 geführt haben. Startpunkt ist genau ein Jahr vorher, im Herbst 1988. Bis dahin haben mittlerweile 137 Menschen ihr Leben an der Mauer verloren. Erich Honecker ist von seinem Besuch im September in der Bundesrepublik zurück, der als wichtiger Schritt in der Entwicklung deutsch-deutscher Beziehungen bewertet wird. Die Schlagworte "Glasnost" und "Perestroika" sind in aller Munde, und auch die Breschnew-Doktrin ist mittlerweile ganz offiziell aufgehoben. Damit wird den Ländern des Warschauer Paktes die Möglichkeit auf Selbstbestimmung gewährt und dadurch Unabhängigkeit von der Sowjetunion. Seit Anfang des Jahres erlaubt Ungarn seinen Bürgern visafreie Reisen ins Ausland. Der "Countdown" endet am 9. November 1989, als Günter Schabowski, Sekretär des Zentralkomitees der SED, die neue Reise-Regelung bekannt gibt. Auf eine Nachfrage, ab wann die neue Regelung gelte, antwortet er: "Ab sofort, unverzüglich!" Die Nachricht der Grenzöffnung verbreitet sich in Windeseile, und es beginnt ein Ansturm auf die Grenzübergänge. Um 23.30 Uhr drücken in der Bornholmer Straße Tausende Menschen auf den Grenzübergang. Oberstleutnant Harald Jäger entscheidet, die Grenze zu öffnen und die Kontrollen einzustellen.

Deutschland '90 - Countdown zur Einheit 05:45

Deutschland '90 - Countdown zur Einheit

Zeitgeschichte

"Jetzt wächst zusammen, was zusammengehört!", kommentiert Willy Brandt den Mauerfall im November '89. Auf die Euphorie folgt ein Jahr des Umbruchs und politischen Kräftespiels. Das Wendejahr steht für ungeahnte Möglichkeiten, aber auch für Frust und Enttäuschung. Anfangs ist der Wunsch nach einer reformierten DDR noch groß, doch schnell wird aus dem Ruf "Wir sind das Volk": "Wir sind ein Volk". Die Straße treibt die Politik vor sich her. Die Menschen in der DDR demonstrieren für die Einheit, die D-Mark, für ein besseres Leben. Von Monat zu Monat erhöht sich das politische Tempo. Noch im Februar 1990 geht Bundeskanzler Helmut Kohl davon aus, dass die Einheit erst 1995 vollzogen sein wird. Nur drei Wochen später ist klar: Die Einheit kommt noch 1990. In beiden deutschen Staaten wird das Jahr 1990 nicht nur als Jahr der Wiedervereinigung gesehen, sondern vor allem als Jahr der Widersprüche. Es gilt als deutsche Sternstunde, in der sich das Land vom Trauma der Teilung befreit. Doch im Galopp Richtung Einheit fallen Entscheidungen, die sich bitter rächen. Am 3. Oktober 1990 ist Deutschland offiziell wiedervereint, das Zusammenwachsen von Ost- und Westdeutschland jedoch gelingt nicht von einem Tag auf den anderen. 1990 steht für den Beginn eines Prozesses, der die Deutschen bis heute beschäftigt. Die Dokumentation erzählt die Geschichte der Wiedervereinigung aus einer ganz eigenen Perspektive: Die politischen Entwicklungen verbinden sich mit persönlichen und privaten Aufzeichnungen ganz unterschiedlicher Menschen. Der Film zitiert aus Tagebüchern von politischen Akteuren wie Horst Teltschik oder ganz normalen Bürgern wie der ostdeutschen Lehrerin Elviera Thiedemann. Zeitzeugen wie Gregor Gysi, der Fotograf und Bürgerrechtler Andreas Rost und der Historiker Ilko-Sascha Kowalczuk blicken auf ein deutsches Schicksalsjahr.

Jung im Osten 06:30

Jung im Osten: Wie wir wirklich leben

Reportage

Jung, ostdeutsch, unzufrieden? Von wegen! Was junge Ossis glücklich macht und warum es auch am Westen liegt, wenn sie doch mal wütend werden. Sie sind gut zehn Jahre nach der Einheit geboren, lieben ihre Heimat und sind ostdeutsch aus Überzeugung. In ihren Dörfern und Städten sorgen junge Menschen unterschiedlich dafür, dass es lebendig bleibt. Was sie am Westen nervt: die aufgedrückten Stempel. "Ich freue mich definitiv auf den Tag, aber ich bin auch froh, wenn's rum ist." Eine Woche vor seinem großen Tag schaut Jason nervös über den Sportplatz im thüringischen Flurstedt. Als der 19-Jährige die Älteren im Heimatverein davon überzeugt, hier ein Moped-Treffen auf die Beine zu stellen, ahnt er noch nicht, was da auf ihn zukommt. Jetzt hat Jason Schiss, dass zu viele mit ihren Simsons kommen. Schließlich hat er mehr als 12.000 Follower bei Instagram. Im Osten nichts los? Quatsch, findet der frisch ausgelernte Industriemechaniker. "Ich bin stolz, dass ich hier im Osten lebe, und würde das auch immer verteidigen." Vorurteile gebe es auf beiden Seiten. "Das war ja unsere Jugend, die da verpulvert wurde, und wir durften nichts erleben!" Wenn Florian an die Corona-Verbote denkt, wird er immer noch wütend. Auf seinem Handy zeigt der 21-Jährige ein Foto von sich, mit geschwollenen Augen, nachdem er Pfefferspray von der Polizei abbekam, auf einer Montagsdemo gegen die Maßnahmen. Während der Lockdowns organisierte er mit seinem besten Freund Franz rings um Zwickau illegale Raves. Als DJ-Duo "Reaktor F" werden sie inzwischen professionell gebucht. Von Politik und Medien sind die beiden enttäuscht. "Sofort, wenn man etwas gegen die öffentliche Meinung hat, wird man in die rechte Ecke gestellt, und es ist alles falsch", ärgert sich der gelernte Maurer Florian. Für Franz, der bei VW E-Autos baut, heißt ostdeutsch sein, "dass wir uns unsere eigene Meinung bilden. Sonst wäre auch die Wende nicht zustande gekommen." In zwei Wochen wollen die Cheekys beim Ostsee Dance Cup abräumen. Doch die Konkurrenz ist groß und die Jury streng. "Die Choreo steht, aber die Details kosten Blut, Schweiß und Tränen", ahnt Mia. Obwohl die anspruchsvollen Schrittfolgen und Hebefiguren noch nicht perfekt sitzen, bleibt Tanzlehrerin Maria cool. Auf den Teamgeist der Cheekys sei Verlass. Die jungen Frauen leben gern im Osten. "Das größte Vorurteil ist natürlich, dass wir hier alle blau und braun sind", meint Anna. Auch Mia musste sich schon Sprüche anhören, weil sie aus dem Osten ist. Aber irgendwann stehe man drüber und werde schlagfertiger. "Die haben ihr Ding, und wir haben unser Ding." Mit Blick auf die Landtagswahl meint Maria: "Ich vertraue auf Menschlichkeit, auch wenn es manchmal schwierig ist, sie zu finden." Die "ZDF.reportage" begleitet junge Menschen aus Sachsen, Thüringen und Brandenburg und zeigt, wie sie auf ihre Heimat schauen und worauf es für sie ankommt im Leben.

Die sieben größten Naturwunder der Erde 07:00

Die sieben größten Naturwunder der Erde

Dokumentation

Die Natur hat Wunder geschaffen, die uns Menschen mit ihren Mythen und Geheimnissen seit jeher faszinieren. Tiefe Schluchten, hohe Gipfel, riesige Höhlen - entstanden über Jahrmillionen. Die ZDFinfo-Dokumentation zeigt die sieben größten Naturwunder der Erde. Wie sind die Wasserfälle des Iguazú entstanden? Was sind die Geheimnisse des Grand Canyon? Und was können wir tun, um das bedrohte Great Barrier Reef zu retten? Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen die Geheimnisse der Naturwunder, sie entdecken dabei neue Tierarten, analysieren Millionen Jahre alte Gesteinsschichten und setzen sich für den Schutz dieser besonderen Orte ein. Denn die Naturwunder sind durch Eingriffe des Menschen und durch die Auswirkungen des Klimawandels mehr und mehr bedroht. Dabei steht viel auf dem Spiel. Es sind nicht nur wertvolle Lebensräume für Tiere und Pflanzen, sondern Zeitzeugnisse voller Geschichte und Geschichten.

Deutschlands Naturwunder 07:30

Deutschlands Naturwunder: Das Elbsandsteingebirge

Landschaftsbild

Vor rund 100 Millionen Jahren ein tropisches Meer, heute ein Labyrinth aus Fels: Das Elbsandsteingebirge zeugt von Kräften, die Landschaft und Leben bis heute formen. Das Elbsandsteingebirge entsteht durch Ablagerung, Hebung, Brüche und Erosion - über Jahrmillionen geformt zu einer einzigartigen Felsenlandschaft. Doch Klimawandel und menschliche Eingriffe bedrohen zunehmend das empfindliche Gleichgewicht der Region. Südöstlich von Dresden, an der Grenze zu Tschechien, erstreckt sich das Elbsandsteingebirge - eine Landschaft, deren Geschichte vor rund 100 Millionen Jahren beginnt. Damals bedeckt ein tropisches Flachmeer große Teile Mitteleuropas. In seinen seichten Bereichen lagern sich Schichten aus Sand und Sediment ab, die sich über Jahrmillionen zu Sandstein verdichten - durchzogen von Fossilien und Grabgängen urzeitlicher Krebse. Vor rund 70 bis 60 Millionen Jahren beginnt sich die Landschaft erneut zu verändern. Aus dem Süden wirkt tektonischer Druck, ausgelöst durch die Alpenbildung. Die Erdkruste hebt sich, zerbricht, Falten und Brüche entstehen. Entlang dieser Schwächezonen steigt Magma auf und erkaltet zu Basalt. Allmählich übernehmen Regen, Frost und Wind die Formung der Landschaft. Flüsse wie die Elbe graben sich tief in das angehobene Plateau und schaffen das Relief aus Tälern, Schluchten und Felsen, das bis heute das Bild des Elbsandsteingebirges bestimmt. Um zu verstehen, wie all das zusammenhängt, begleitet Wissenschaftsjournalist Niklas Kolorz Geologinnen und Geologen ins Gelände. Gemeinsam untersuchen sie Gesteinsproben und Verwitterungsstrukturen im Labor und vor Ort. Besonders Zirkonkristalle liefern entscheidende Hinweise: Sie verraten, woher der Sand stammt, der vor Millionen Jahren hier abgelagert wird - und wie weit seine Reise durch urzeitliche Flusssysteme reicht. Doch das Elbsandsteingebirge erzählt nicht nur von seiner geologischen Vergangenheit. Es ist auch ein artenreicher Lebensraum voller Gegensätze: In schattigen Schluchten gedeihen Moose und Farne, auf den sonnigen Plateaus wachsen Heidekraut, Flechten und Wacholder. Zwischen Spalten und Höhlen finden Säugetiere, Amphibien und Reptilien Rückzugsorte. Heute gerät dieses Gleichgewicht ins Wanken. Klimawandel und Tourismus verändern die empfindliche Landschaft. Forschende beobachten, dass typische Arten verschwinden, während invasive Pflanzen zunehmen. Auch die Erosionskräfte, die das Gebirge einst formen, wirken weiter - heute verstärkt durch den Einfluss des Menschen. Wie stabil bleibt diese Landschaft in Zukunft? Millionen Jahre Erdgeschichte haben Deutschland geformt - mit Landschaften, die bis heute faszinieren. Wissenschaftsjournalist Niklas Kolorz geht ihren geologischen Geheimnissen auf den Grund.

Deutschlands Naturwunder 08:15

Deutschlands Naturwunder: Das Wattenmeer

Landschaftsbild

Das Wattenmeer ist ein Naturwunder im ständigen Wandel. Geprägt durch die Gletscher der Eiszeiten und geformt von Ebbe und Flut, beherbergt es heute ein einzigartiges Ökosystem. Millionen Jahre Erdgeschichte haben dort einen einzigartigen Lebensraum entstehen lassen. Forschende entdecken im Watt Spuren mittelalterlicher Siedlungen, Fossilien und Gesteine, die von der bewegten Entstehungsgeschichte der Region erzählen. Das Wattenmeer ist ein Naturraum im ständigen Wandel. Mit dem Ende der letzten Eiszeit, vor rund 12.000 Jahren, formen Gletscher, Schmelzwasser und Sedimente eine Landschaft aus Küsten, Inseln und Watt. Ein Lebensraum, der sich seither unaufhörlich verändert. Auf Sylt gibt Wissenschaftsjournalist Niklas Kolorz Einblicke in diese frühe Phase. Geophysiker Dr. Jasper Hoffmann zeigt ihm, wie eiszeitliche Gletscher Gestein aus Skandinavien bis an die Nordseeküste schieben. Ihre Spuren sind bis heute sichtbar, etwa im Roten Kliff oder im steinzeitlichen Megalithgrab Denghoog bei Wenningstedt. Mit dem Rückzug der Gletscher wird die Region allmählich bewohnbar. Menschen siedeln an geschützten Ufern, nutzen die fruchtbaren Marschböden und passen ihr Leben dem Rhythmus der Gezeiten an. Über Jahrtausende entstehen Dörfer und Handelsplätze, doch die Nähe zum Meer bleibt riskant. Wie zerstörerisch die Kräfte des Wassers sein können, zeigt sich im Schicksal von Rungholt, einer blühenden mittelalterlichen Küstensiedlung, die im 14. Jahrhundert von einer Sturmflut zerstört wird. Gemeinsam mit einem Forschungsteam begibt sich Niklas Kolorz bei den nordfriesischen Halligen ins Watt. Mithilfe von Sonartechnik und GPS suchen sie nach den Überresten der versunkenen Ortschaft und dokumentieren, wie sich die Küstenlinie über Jahrhunderte verschoben hat. Das Wattenmeer ist aber mehr als ein Archiv der Erdgeschichte. In den Schlickwattflächen von Rantum erklärt Biologin Dr. Svenja Reents, wie Seegras und Salzwiesen Nahrungsketten sichern, CO? binden und das Watt stabilisieren. Doch die Erwärmung der Meere bringt dieses Gleichgewicht ins Wanken. Wie der Mensch auf den steigenden Meeresspiegel reagiert, zeigt sich im Umgang mit dem Küstenschutz. Deiche schützen Siedlungen vor Überflutung, greifen aber in natürliche Sedimentationsprozesse ein. Im Langwarder Groden erläutert Landschaftsökologin Julia Schwienheer, wie gezielte Deichflutungen helfen können, das Land mit dem Meeresspiegel mitwachsen zu lassen. Ein Versuch, mit dem Wandel zu leben, statt ihn aufzuhalten. Millionen Jahre Erdgeschichte haben Deutschland geformt - mit Landschaften, die bis heute faszinieren. Wissenschaftsjournalist Niklas Kolorz geht ihren geologischen Geheimnissen auf den Grund.

Deutschlands Naturwunder 09:00

Deutschlands Naturwunder: Die Vulkaneifel

Landschaftsbild

Tropische Meere, Vulkanausbrüche und urzeitliche Raubtiere: Die Vulkaneifel erzählt eine Geschichte voller Gegensätze - von fossilen Riffen bis zum Vermächtnis ruhender Kraterseen. Die Vulkaneifel steht stellvertretend für die geologische Vielfalt der gesamten Eifel. Unter Hügeln und Kraterlandschaften verbirgt sich ein Naturarchiv, das Hunderte Millionen Jahre umfasst - von Flachmeeren bis zu den Spuren jüngster Naturgewalten. Über Jahrmillionen formen Meere, tektonische Kräfte und Vulkane die Eifel. Von den tropischen Küsten des Devons vor rund 390 Millionen Jahren bis zu den jüngsten Ausbrüchen vor etwa 13.000 Jahren entsteht dort eine Landschaft voller Gegensätze. In Gerolstein öffnen Gesteinsschichten ein Fenster in das Leben vor rund 390 Millionen Jahren. Fossile Riffe, Korallen und Trilobiten mit ihren facettenreichen Augen erzählen von einer längst versunkenen Unterwasserwelt. Gemeinsam mit Geologe Achim Herf erkundet Wissenschaftsjournalist Niklas Kolorz ehemalige Steinbrüche, in denen noch heute Stromatoporen - urzeitliche Riffbildner - und muschelähnliche Brachiopoden zu finden sind. Ein weiteres Kapitel der Urzeit offenbart sich im luxemburgischen Grenzgebiet: Dort werden die Überreste eines über anderthalb Meter langen Seeskorpions entdeckt - eines der größten Gliedertiere aller Zeiten. In der Präparationswerkstatt des Dinosaurierparks Teufelsschlucht begleitet Kolorz Paläontologin Dr. Lea Numberger-Thuy bei der aufwendigen Freilegung des Fossils. Doch nicht nur alte Meere und ihre Bewohner haben Spuren hinterlassen. Auch vulkanische Kräfte formen die Eifel - besonders in ihrem südöstlichen Teil, der Vulkaneifel. Am Laacher See zeugen mächtige Ablagerungen vom Ausbruch eines gewaltigen Vulkans vor rund 13.000 Jahren, einer der heftigsten Eruptionen Mitteleuropas. Archäologe Dr. Olaf Jöris erklärt Niklas Kolorz, dass sich an der Wingertsbergwand drei klar unterscheidbare Schichten erkennen lassen - Ablagerungen verschiedener Phasen derselben Eruption. Allein aus der ersten Ausbruchsphase stammen bis zu 20 Meter Material, entstanden innerhalb weniger Tage. Noch heute ist die Aktivität dieses vulkanischen Systems messbar. Direkt am Laacher See, wo weiterhin Gasblasen aus dem Wasser aufsteigen, untersucht Dr. Torsten Dahm vom GFZ Potsdam mithilfe seismologischer und geochemischer Messungen, was im Untergrund passiert. Vieles deutet darauf hin, dass der Vulkanismus in der Region noch nicht ganz erloschen ist. "Das System schläft, aber es ist nicht tot", sagt der Geophysiker. Diese Prozesse prägen nicht nur das geologische Gesicht der Eifel, sondern auch ihre Ökologie. Die nährstoffreichen Böden aus vulkanischer Asche bilden die Grundlage für eine große Artenvielfalt. Viele der wassergefüllten Maare sind im Lauf der Zeit verlandet und haben sich zu Mooren entwickelt. In diesen Feuchtgebieten gedeihen seltene Pflanzen, während Wiedervernässungsprojekte wie am Mosbrucher Weiher zeigen, wie eng Geologie und Ökologie zusammenhängen. Moorforscherin Leonie Hebermehl erklärt: "Gesunde Moore sind echte Multitalente. Sie speichern enorme Mengen Kohlenstoff - aber nur, solange sie nass bleiben. Trocknen sie aus, entweichen CO? und andere Treibhausgase in die Atmosphäre." Die Eifel ist damit weit mehr als ein Kapitel der Erdgeschichte. Sie ist ein lebendiger Forschungsraum, in dem sich geologische Prozesse, Klima und Leben bis heute gegenseitig beeinflussen. Millionen Jahre Erdgeschichte haben Deutschland geformt - mit Landschaften, die bis heute faszinieren. Wissenschaftsjournalist Niklas Kolorz geht ihren geologischen Geheimnissen auf den Grund.

Frankreichs Feuerberge - Die schlafende Gefahr 09:45

Frankreichs Feuerberge - Die schlafende Gefahr

Dokumentation

Im französischen Zentralmassiv, in der Auvergne, liegt friedlich eines der größten Vulkangebiete Mitteleuropas. Doch die Feuerriesen schlafen nur und könnten jederzeit wieder erwachen. Der jüngste unter den Vulkanen ist vor einigen Tausend Jahren ausgebrochen, damit gilt er in der Vulkanologie als aktiv. Die große Vielfalt an vulkanischen Phänomenen lockt nicht nur Wissenschaftler in die Auvergne, sondern auch zahlreiche Naturfreunde. Auch wenn es keinen Anlass zur Sorge gibt, haben die Vulkanologen die Vulkane in der Auvergne im Blick. Sie erstellen Modelle, um die Folgen eines möglichen Ausbruchs zu berechnen. In der Vulkankette Chaîne des Puys finden sich drei verschiedene Typen von Vulkanen: Schlacken- und Aschekegel, Lavadome und Kraterseen oder Maare. Sie alle stellen unterschiedliche Gefahren dar. Seit 2018 gehört die Chaîne des Puys als "Zeugnis der Kontinentaldrift und der Zusammenhänge zwischen verschiedenen geologischen Prozessen" zum Welterbe der UNESCO.

Die Erde - Unruhiger Planet : Tsunamis, Vulkane und Wetterextreme 10:30

Die Erde - Unruhiger Planet : Tsunamis, Vulkane und Wetterextreme: Tsunamis, Vulkane und Wetterextreme

Natur und Umwelt

Sie entstand vor mehr als viereinhalb Milliarden Jahren aus Sternenstaub - unsere Erde. Die Dokumentation zeigt die Geschichte unseres Planeten von seiner Entstehung bis heute. Wissenschaftler erforschen an geologischen Hotspots, wie sich die Erde verändert und entwickelt. Solche Hotspots können unter Kontinenten, aber auch unter dem Meeresboden liegen. In dieser Dokumentation berichten führende Geologen über den aktuellen Stand ihrer Forschungen - von der frühesten Erdgeschichte bis zu aktuellen Bedrohungen. Ein Vergleich mit anderen Planeten unseres Sonnensystems zeigt, wie einzigartig unsere Erde ist - was die dramatischen Originalaufnahmen von Vulkanausbrüchen und Erdbeben belegen.

Lichter der Tiefsee 11:15

Lichter der Tiefsee: Leuchtende Wunderwesen

Dokumentation

Feuerwerk unter Wasser: Mehr als 90 Prozent aller Tiefsee-Organismen können leuchten. Mit neuester Kameratechnik sind Forscher diesen Lichtwesen in einem Tiefsee-Canyon auf der Spur. Bruce Robison und Edith Widder, ausgewiesene Biolumineszenz-Spezialisten, suchen mit Tauchbooten in Tiefen zwischen 200 und 1000 Metern bizarre Geschöpfe, die sich mit erstaunlichen Licht-Strategien in der Finsternis behaupten. Die meisten Tiefsee-Organismen leuchten allerdings zu schwach für das menschliche Auge. Daher ging man lange davon aus, die Tiefsee sei eine riesige Region ewiger Finsternis. Nur wenige Tiere, wie die Anglerfische, waren für ihre Leuchtorgane bekannt. Tatsächlich aber leuchtet die Tiefsee wie der Sternenhimmel. Das wurde erst vor Kurzem mit neu entwickelten supersensitiven Optiken entdeckt, wie sie auch das Expeditionsteam um den "Biolumineszenz-Papst", Dr. Bruce Robison, und die "Grande Dame" des lebendigen Lichtes, Dr. Edith Widder, bei den Filmaufnahmen nutzen. Die beiden Wissenschaftler dringen in Tauchbooten in die pazifischen Tiefsee-Canyons 200 Kilometer südlich von San Francisco vor. Als Basis dient ihnen das Forschungsschiff "Alucia", das mit seinem Hightech-Equipment bereits die Tauchexpeditionen zum Tiefsee-Kalmar, zu den Monster-Haien und zu den Höhlen der Korallenriffe mit ermöglicht hat. Sie entdecken die verschiedensten Einsatzmöglichkeiten des lebendigen Lichtes: Kommunikation unter Artgenossen, Anlocken von Beute, Abschreckung und sogar Tarnung.

Geheimnisse auf dem Meeresgrund 12:00

Geheimnisse auf dem Meeresgrund

Archäologie

Verborgen in den Tiefen unserer Meere liegen mehr Schätze als in den Tresoren und Museen unserer Erde - Relikte aus der Vergangenheit, die nur darauf warten, entdeckt zu werden. Die Dokumentation folgt dem Unterwasserarchäologen und Forschungstaucher Florian Huber auf seiner Reise rund um den Globus, präsentiert verschollen geglaubte Wracks und erzählt ihre spannende Geschichte. Etwa drei Millionen Wracks liegen auf dem Grund der Gewässer unseres Planeten, und jedes hat seine eigene, verborgene Geschichte. Doch die stummen Zeitzeugen sind in Gefahr. Plünderer und der biologische Verfall sind eine ernste Bedrohung für die Schiffswracks. Florian Huber hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Wracks zu schützen und ihre Geschichten zu rekonstruieren. Er taucht hinab zu Relikten aus dem Ersten Weltkrieg, zu uralten Fossilien, antiken Frachtenseglern, und er macht sich auf die Suche nach verborgenen Schätzen auf dem Meeresgrund. Vor Helgoland liegen gleich vier deutsche Kriegsschiffe auf Grund, die noch weitgehend unerforscht sind. Sie sanken dort in einem Seegefecht im August 1914. In den vergangenen Jahren haben Raubtaucher das Wrack der "SMS Mainz" immer wieder geplündert und damit die Totenruhe der gefallenen Seeleute gestört. Jetzt ist den deutschen Behörden ein Schlag gegen die Raubtaucher gelungen: Die Bundespolizei hat die gestohlenen Artefakte von der "SMS Mainz" bei den niederländischen Plünderern entdeckt und beschlagnahmen lassen. Die Objekte vom Meeresgrund werden in Dresden restauriert. Am anderen Ende der Welt analysiert Hubers Team zwar ebenfalls Kriegsschiffe, allerdings stammen diese aus dem Zweiten Weltkrieg und stellen ein massives Umweltproblem dar. In der paradiesischen Südsee-Inselwelt von Chuuk Lagoon befindet sich der größte Schiffsfriedhof der Welt. Die Wracks mitten im Pazifik sind tickende Zeitbomben, schließlich lagern immer noch Treibstoff und Munition in den Bäuchen der rostenden Wracks. Durch die fortschreitende Korrosion tritt jedes Jahr immer mehr Gift aus und bedroht das einzigartige Ökosystem der Inseln. Vor Mauritius erforscht Florian Huber ein Wrack, das in die Geschichte einging: die "Saint Géran". Das Schiff der französischen Ostindienkompanie zerschellte am 17. August 1744 vor Mauritius an einem Riff und sank. Die "Saint Géran" wurde im weltberühmten Roman "Paul et Virginie" von Jacques-Henri Bernardin de Saint-Pierre verewigt. Er erzählt die Geschichte einer tragischen Liebe. Das Wrack ist jedoch in Vergessenheit geraten. Florian Huber macht sich auf Spurensuche - nach dem Wahrheitsgehalt der Geschichte und nach den Überresten des Schiffes. Zunächst per Ultraleicht-Wasserflugzeug aus der Luft und dann mit seiner Crew aus Forschungstauchern. In kaum einer anderen Region der Erde liegen mehr Schiffswracks auf dem Meeresgrund als in der Ostsee. Das liegt nicht nur an den zahlreichen Seeschlachten, die in diesem Meer stattfanden, sondern vor allem am geringen Salzgehalt der Ostsee. Dieser Umstand führt dazu, dass der Schiffsbohrwurm, der Wracks in anderen Regionen zusetzt, dort kaum vorkommt. Daher befinden sich auch alte Holz-Wracks noch immer in einem hervorragenden Zustand. Der Unterwasserarchäologe Florian Huber analysiert den Erhaltungszustand von einem ganz besonderen Wrack weit im Norden der Ostsee. Zwischen Finnland und Schweden liegt die "Plus" auf Grund. Das Schiff gehörte zu den sogenannten Flying P-Linern der Hamburger Reederei Laeisz. Bei nur drei Grad Celsius Wassertemperatur taucht er mit seinen Kollegen in eine Tiefe von 32 Metern hinab und nimmt das Wrack unter die Lupe. Florian Hubers Reise um den Globus führt die Zuschauer auch auf die Bahamas. Denn auf den Inseln befinden sich besonders geheimnisvolle Orte - die sogenannten Blue Holes. Die tiefen Kalksteinhöhlen aus grauer Vorzeit sind voller Wasser. Als bei den verschiedenen Eiszeiten auf dem Planeten der Wasserspiegel sank, lagen die Höhlen zwischenzeitlich trocken. Noch heute finden die Taucher Überreste aus jener Zeit. Florian Huber stößt auf einen urzeitlichen Krokodilschädel. Die Reise um den Globus liefert spannende wissenschaftliche Einblicke in die Unterwasserarchäologie und präsentiert dabei gleichermaßen ebenso vielfältige wie spektakuläre Unterwasseraufnahmen.

Faszination Wasser 12:45

Faszination Wasser: Wasserfälle

Natur und Umwelt

Per Slackline über die Victoriafälle: "Terra X"-Moderator Uli Kunz erkundet die Wasserfälle der Erde - und erforscht damit eines der faszinierendsten Naturphänomene der Welt. Geologen beschreiben sie einfach als "Felsknicks im La?ngsprofil von Flüssen". Aber Wasserfälle sind viel mehr als das: Sie sind überwältigende Naturschauspiele und wertvoller Lebensraum fu?r seltene Tiere. Uli Kunz reist ins südliche Afrika. Dort, an der Grenze von Simbabwe und Sambia, stürzt der Sambesi über 100 Meter in eine schmale Schlucht und bildet dabei den breitesten Wasservorhang der Welt: die gewaltigen Victoriafa?lle. Tag und Nacht steigt eine riesige Gischtwolke auf, die an klaren Tagen in über 20 Kilometern Entfernung zu sehen ist. Uli Kunz erforscht, wie der permanente Sprühregen einen artenreichen Regenwald entstehen ließ. Und er beantwortet Fragen, die sich wohl jeder Besucher von Wasserfällen schon gestellt hat: Stürzen Fische die Fälle hinunter, und wenn ja - überleben sie den Sturz? Und wie nahe kann man eigentlich an die Fallkante eines Wasserfalls heranschwimmen? Auf Sizilien spürt Uli Kunz dem Rätsel eines der größten Wasserfälle der Geschichte nach. Vor Millionen von Jahren riegelte die Landbrücke von Gibraltar den Atlantik vom Mittelmeer ab. Dieses trocknete aus und hinterließ eine bis zu zwei Kilometer mächtige Schicht aus Salz. Uli befährt einen Salzstock und wirft einen Blick in die Vergangenheit der Erde. Dabei findet er heraus, wie vor sechs Millionen Jahren, als sich das Mittelmeer wieder füllte, ein gigantischer Wasserfall entstand. Wasserfälle sind nicht nur Naturphänomene, sondern auch wichtige Energielieferanten, zudem Besuchermagnete und Einkommensquellen. Eines der bekanntesten Beispiele: die Niagarafa?lle in Nordamerika. Fast nichts an ihnen ist noch natürlich: Die Wassermenge wird je nach Touristenaufkommen reguliert, manchmal wird der riesige Wasserfall für Reparaturen einfach trockengelegt. Trotzdem finden Millionen Menschen die Niagarafa?lle nach wie vor faszinierend, und manchen verleiteten sie zu Leichtsinn: Immer wieder ließen sich Menschen in Fässern die Niagarafa?lle hinabstürzen - mit unterschiedlichem Erfolg. Auch Uli Kunz wagt ein riskantes Abenteuer: Per Slackline traut er sich über die tosenden Victoriafa?lle, 100 Meter über dem Sambesi. Sein Ziel ist es, an einen Ort zu gelangen, an dem noch weniger Menschen waren als auf dem Mond: in die Mitte der Wasserfälle. Denn nur dort kann er ein Phänomen bewundern, das kein Mensch vom festen Boden aus erkennen kann: einen riesigen, kreisrunden Regenbogen.

Faszination Wasser 13:30

Faszination Wasser: Unbekanntes Grönland

Natur und Umwelt

Eishaie, Narwale, geheimnisvolle Eisalgen und einzigartige Unterwasser-Säulen. "Terra X"-Moderator und Meeresbiologe Uli Kunz erkundet die unbekannten Seiten Grönlands. Es ist eine Welt der Extreme. Ein mächtiger Eisschild bedeckt fast die gesamte Insel, nur die Küsten sind bewohnt. Auch deshalb ist Grönland ein Naturparadies, in dem es viel zu erforschen gibt: Wie jagt ein Eishai? Und was haben Algen mit der Eisschmelze zu tun? Uli Kunz reist in den Osten von Grönland, um einen ganz besonderen Bewohner der Arktis zu studieren: den Eishai, auch Grönlandhai genannt. Kein anderes Wirbeltier kann so alt werden - älter als 500 Jahre. In seinem eisigen Lebensraum führt der Hai ein Leben in Zeitlupe. Während die Inuit den gewaltigen Fisch seit Langem kennen, weiß die Wissenschaft kaum etwas über ihn. Die Welt unter dem Eis wirkt lebensfeindlich, doch auch dort gibt es Leben: etwa Rippenquallen, Ruderschnecken und Kelpwälder mit ihren zahlreichen Bewohnern. Sobald das Eis aufbricht, ziehen Narwale - die Einhörner des Nordens - die schmalen Wasserstraßen hinauf: immer auf der Suche nach neuen Fischgründen. Die Geheimnisse des Ikka-Fjords verbergen sich unter der Wasseroberfläche: "Ein Zauberwald aus Säulen", sagt Uli Kunz. Das Mineral Ikait wurde in Grönland erstmals entdeckt - und nur dort bildet es unter Wasser enorme Säulen, an denen sich das Leben tummelt. Uli Kunz besucht Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in einem sehr speziellen Forschungscamp: Mitten auf dem grönländischen Eisschild haben sie ihre Zelte aufgeschlagen, um den Klimawandel und die Eisschmelze im Detail zu erforschen. Denn die Welt am Polarkreis verändert sich, Anzeichen dafür sind überall zu finden. Grönland ist eine Art Fieberthermometer für den Klimawandel - und für die Frage, wie sich die Natur an die Veränderungen anpassen kann. Uli Kunz führt durch diesen besonderen Lebensraum und erkundet die Phänomene der Arktis: Wie kommen die mythischen Polarlichter zustande? Wie schützen sich Pflanzen und Tiere vor dem Erfrieren? Und was hat es mit den merkwürdigen Säulen im Ikka-Fjord auf sich?

Faszination Wasser 14:15

Faszination Wasser: Flussdeltas

Natur und Umwelt

Wo Flüsse ins Meer münden, entstehen faszinierende Zwischenwelten aus Land und Wasser: Deltas. Der Meeresbiologe und "Terra X"-Moderator Uli Kunz führt durch diese einzigartigen Lebensräume. Er geht Phänomenen auf den Grund: Wie schaffen es Tiere und Pflanzen, sowohl im Süß- als auch im Salzwasser zu existieren? Wieso ist der Artenreichtum in Deltas so enorm hoch? Welche Rolle spielen sie für uns Menschen? Und welche Kräfte formen eigentlich Deltas? Deltas sind das "Finale" eines Flusses, bevor er in ein größeres Gewässer mündet. Seine Geschwindigkeit nimmt ab, der Strom spaltet sich auf in ein riesiges Netz von Wasserstraßen. Nährstoffreiche Sedimente lagern sich ab, Inseln wachsen und schützen das Land vor dem Meer. So entstehen Lebensräume für unzählige Tier- und Pflanzenarten - vom Amazonasdelta über die Wasserwelt Tasmaniens bis zum Kalaharibecken in Botswana. Doch die Dynamik der Deltas mit ihrem ständigen Übergang von Süß- und Salzwasser hat auch ihre Tücken. Weil sich beides im Delta mischt, können dort nur echte Spezialisten überleben. Sie profitieren zwar vom Reichtum an Nahrung, müssen aber mit ständig schwankenden Salzgehalten zurechtkommen. In Mosambik taucht Uli Kunz nach Bullenhaien - dem einzigen Meereshai, der in salzigem und süßem Wasser überleben kann. Durch diese Anpassung können die Haie weit die Flüsse hinaufschwimmen. In Botswana befindet sich mit dem Okavangodelta eines der größten Binnendeltas der Erde. Die saisonalen Überflutungen lassen Feucht- und Sumpfgebiete von enormen Ausmaßen entstehen. In Tasmanien taucht Uli Kunz in einem der ungewöhnlichsten Gewässer der Erde: In Bathurst Harbour leben Tiefseekreaturen in weniger als zehn Metern Wassertiefe. In Brasilien trifft Uli auf Jaguare, die gelernt haben, im Ozean zu fischen, - und auf Delfine im Regenwald. Deltas sind aber nicht nur Lebensräume für Tiere und Pflanzen, sondern auch für Millionen von Menschen. Fruchtbare Deltaböden bilden einige der produktivsten Landschaften der Welt, darunter das Nildelta in Ägypten und das Mekongdelta in Vietnam. So faszinierend Deltas sind, so verletzlich sind sie auch: Da sie in der niedrigen Küstenzone liegen, sind Deltas anfällig für alle Arten von Katastrophen - wie Hurrikane und Tsunamis. In Zukunft wird diese Anfälligkeit durch den Anstieg des Meeresspiegels noch steigen.

Faszination Wasser 15:00

Faszination Wasser: Stürmische Nordsee

Natur und Umwelt

Mörderische Kegelrobben, friedliche Riesenhaie, mutige Fische und untergegangene Welten: Die Nordsee, stürmische Wildnis vor unserer Haustür, hat viele unbekannte Seiten. Meeresbiologe und Forschungstaucher Uli Kunz löst auf Helgoland einen tierischen Kriminalfall, er erforscht mithilfe eines Plankton-Hörtests, wie Unterwasserlärm der Nordsee schadet, und zeigt, warum das Watt für die globale Artenvielfalt so wichtig ist. Seit mehr als 100 Jahren ist Helgoland ein Zentrum der internationalen Nordsee-Forschung. Im Sommer beginnt regelmäßig das Meer zu leuchten. Urheber des Phänomens ist Noctiluca, eine Alge, die in Wahrheit ein winzig kleines "Raubtier" ist. Für Landbewohner unsichtbar sind dagegen die Kelpwälder, die sich vor der Küste Helgolands ausbreiten. Die riesigen Algen sind Heimat, Kinderstube und Jagdgebiet zahlreicher Tier- und Pflanzenarten. Wenn im Sommer die Sonne hoch am Himmel steht, zieht es regelmäßig auch einen wahren Giganten der Meere in die Nordsee. Mit einer Größe von bis zu zehn Metern sind Riesenhaie nach dem Walhai die zweitgrößten Fische der Welt. Es sind freundliche Riesen, die mit weit aufgerissenem Maul kleine Fische, Schnecken und Krebse aus dem Wasser filtern. Doch die Bedingungen in der Nordsee ändern sich. Und es sind nicht allein steigende Wassertemperaturen, die beispielsweise dem Kabeljau, der kaltes Wasser bevorzugt, zu schaffen machen. Die Wissenschaft beginnt gerade erst zu verstehen, wie tiefgreifend Unterwasserlärm das Ökosystem stört. Er verändert nicht nur das Verhalten von Meeressäugern, sondern beeinflusst sogar winzige Einzeller. Dass die Nordsee auch gefährlich werden kann, erfuhren Menschen schon vor rund 8000 Jahren, als ein Tsunami große Teile von "Doggerland" überflutete. Archäologen haben Spuren des steinzeitlichen Lebens von damals entdeckt. Bis heute werden Sturmfluten den Küstenbewohnern gefährlich. Uli Kunz reist vom Wattenmeer im Süden bis zum Atlantik - und zeigt, was die Nordsee so einzigartig macht. Gedreht wurde die Dokumentation zu verschiedenen Jahreszeiten. "Terra" X ist nah dabei, wenn Meeresbiologe und Forschungstaucher Uli Kunz zusammen mit Wissenschaftlern den Unterwasserdschungel kartiert, die Lärmbelastung misst oder künstliche Riffe untersucht.

Faszination Wasser 15:45

Faszination Wasser: Geheimnisvolle Ostsee

Natur und Umwelt

An und in der Ostsee gibt es viele Geheimnisse: Seegraswiesen, die so viel CO2 binden wie der Regenwald, Singvögel mit noch unbekannten Flugrouten und gefährliche Geisternetze vor Rügen. Der Meeresbiologe und Forschungstaucher Uli Kunz geht für "Terra X" auf Entdeckungsreise. Die Ostsee ist einerseits gefährdet: Ihr geht der Sauerstoff aus. Andererseits geben künstliche Riffe Hoffnung, an denen sich Miesmuscheln und viele andere Arten wohlfühlen. 85 Millionen Menschen leben im Einzugsgebiet der Ostsee. Tausende Wracks am Meeresgrund zeugen davon, wie Handel und Krieg das Schicksal der Region seit Jahrhunderten prägen. Doch selbst dort, wo man sie gut zu kennen glaubt, ist die Ostsee immer für eine Überraschung gut. In der Kieler Bucht untersucht der Meeresbiologe Uli Kunz eine Pflanze, die für das gesamte Ökosystem von zentraler Bedeutung ist: Seegras. Heute weiß man, dass eine Seegraswiese pro Hektar wesentlich mehr CO2 speichern kann als tropischer Regenwald. In Zeiten des Klimawandels haben die Wiesen unter Wasser eine ganz besondere Bedeutung. Hoch im Norden, nahe dem Polarkreis, zeigt sich, dass steigende Wassertemperaturen auch die Bewohner der Küste unter Druck setzen. Normalerweise führt der Rentier-Halter Magnus Kuhmunen seine Tiere im Winter über die zugefrorene Ostsee zu den zahlreichen Inseln, wo sie in den Wäldern auf Futtersuche gehen. Doch in manchen Jahren spielt das Wetter verrückt, und er muss seine Tiere füttern, damit sie durch den Winter kommen. Vor Rügen hilft Uli Kunz den Umweltschützern des WWF dabei, ein Geisternetz zu bergen. Bis zu 10.000 Netze und Netzteile landen jedes Jahr in der Ostsee und werden zur tödlichen Falle für Fische und andere Meeresbewohner. Doch es gibt auch gute Nachrichten von der Ostsee: zum Beispiel die Geschichte des Anklamer Stadtbruchs. Seit der Mensch die Küstenmoore nicht mehr trockenlegt, ist dort ein einzigartiges Naturparadies entstanden - mit Bibern, Seeadlern und zahlreichen anderen seltenen Arten.

Faszination Wasser 16:30

Faszination Wasser: Nasse Meteoriten und wandernde Gletscher

Natur und Umwelt

Wie kommt eigentlich das Wasser auf unseren Planeten, und wie schnell bewegt sich ein Gletscher? "Terra X"-Moderator Uli Kunz geht den Geheimnissen von H2O auf den Grund. Mehr als 70 Prozent der Erde sind von Wasser bedeckt. Forscher versuchen herauszufinden, ob es einst aus dem All zu uns kam. Ohne Wasser gäbe es jedenfalls kein Leben - und das findet sich in einer Goldmine Südafrikas sogar in vier Kilometern Tiefe, im Gestein der Erde. In dieser Folge von "Faszination Wasser" reist der Meeresbiologe und Forschungstaucher Uli Kunz zu den Blue Holes der Bahamas und erkundet die magische Grenze zwischen Süß- und Salzwasser. Auf Spitzbergen begleitet er Glaziologen bei einer einzigartigen und gefährlichen Expedition. Sie wollen 200 Meter tief in das Innere eines Gletschers einsteigen und herausfinden, warum sich die weißen Riesen immer schneller in Richtung Meer bewegen. Auch die Kontinentalplatten stehen nicht still - auf Island kann Uli Kunz noch mit einer Hand die Eurasische, mit der anderen die Nordamerikanische Platte berühren. Doch die Platten werden immer weiter auseinandergedrückt. Tief im Inneren der Erde sind gewaltige Kräfte aktiv und formen unseren Planeten um, lassen Ozeane entstehen und verschwinden. Im Meer ist wahrscheinlich vor Milliarden Jahren das Leben entstanden. Wie sehr der Mensch Wasser zum Überleben braucht und wie schnell er verdursten würde, testet Uli Kunz in der Wüste im Südwesten der USA. Er nimmt den Wettkampf mit einem Saguaro-Kaktus auf - und verliert. Wohl kein anderer Stoff ist so gut erforscht und steckt zugleich voller Rätsel. Zwei Atome Wasserstoff und ein Sauerstoffatom verbinden sich zu H2O, dem wohl wandelbarsten Molekül unseres Planeten. Es verhält sich oft anders, als die Wissenschaft erwarten würde. Ein Beispiel ist die Oberflächenspannung, die dafür sorgt, dass manche Insekten auf der Wasseroberfläche laufen können. Die Suche nach den Geheimnissen des Wassers führt "Terra X"-Moderator Uli Kunz von der beeindruckenden Silfra-Spalte Islands in die Eislandschaften von Spitzbergen, von den magischen Blue Holes der Bahamas in den Saguaro-Nationalpark in Arizona. Es sind spektakuläre Bilder von den Wasserwelten dieser Erde entstanden. Wissenschaftler geben Einblick in ihre neuesten Forschungen, während Computeranimationen im Detail aufzeigen, was im Körper eines Menschen passiert, wenn er vor dem Verdursten steht, und was für ein Kunstwerk ein Eiskristall ist.

Faszination Wasser 17:15

Faszination Wasser: Singende Wale und das Geheimnis der Regentropfen

Natur und Umwelt

Wie viel Wasser gibt es auf der Erde, und warum trinken wir heute dasselbe Wasser wie einst die Dinosaurier? "Terra X"-Moderator Uli Kunz geht den Geheimnissen von H2O auf den Grund. Wasser ist die Grundlage allen Lebens. Der Mensch besteht zu großen Teilen aus Wasser, Meeresströmungen regeln unser Klima. Scheint selbstverständlich, doch der Stoff mit der simplen Formel verhält sich einzigartig und gibt den Forschern immer wieder Rätsel auf. Den Meeresbiologen und Forschungstaucher Uli Kunz fasziniert Wasser schon sein ganzes Leben lang. Er nimmt die Zuschauer mit auf eine Reise zu den Wasserwelten der Erde, um Fragen rund um eines der kleinsten Moleküle der Welt zu klären. Es geht nach Island und zu den Buckelwalen in der Südsee, in die Höhlenwelt der Schweiz und zu den Wolken an der Zugspitze. Nur Wasser kommt auf der Erde zugleich flüssig, fest und gasförmig vor, wie man an den Gletschern, Wasserfällen und Geysiren Islands sehen kann. Rund 1,4 Milliarden Kubikkilometer Wasser gibt es auf unserem Planeten. "In Würfeln übereinander gestapelt, würde es bis an die Grenze unseres Sonnensystems reichen", stellt Uli Kunz fest. Zusammen mit Forschern lauscht der "Terra-X"-Moderator den Gesängen von Buckelwalen im Südpazifik, die sich die schnelle Schallübertragung im Wasser zunutze machen, um zu kommunizieren. Außerdem haben sie Techniken entwickelt, wie sie dem Druck in den Tiefen der Ozeane standhalten können. In einem Experiment versucht Uli Kunz zu ergründen, wie Bäume es schaffen, Wasser in die obersten Baumkronen zu befördern, und testet mit einem Kajak die Kraft eines Wasserfalls. Zusammen mit Wissenschaftlern untersucht er, ob ein unterirdischer Fluss in der Schweiz als Trinkwasser taugt. Immerhin sind nur knapp drei Prozent des Wassers auf der Erde Süßwasser, der Rest ist salzig. Dass es aus Wolken regnet, weiß jedes Kind. Aber nicht jede Wolke ist eine Regenwolke. "Terra X" begleitet den Wolkenforscher Eberhard Bodenschatz, der herausfinden will, wann sich Regentropfen bilden. Mit Expeditionsleiter Burkhard Baschek geht es in einem Zeppelin auf die Jagd nach Wasserwirbeln. Er will herausfinden, welche Rolle sie für die großen Meeresströmungen spielen. Wie ungewöhnlich sich Wassermoleküle verhalten, sieht man, wenn im Winter die Seen zufrieren, das Wasser unter der Eisschicht aber flüssig bleibt: Ursache ist die sogenannte Dichte-Anomalie des Wassers. Es dehnt sich aus, sobald es in einen festen Zustand übergeht. Das Eis ist also leichter als das flüssige Wasser und schwimmt oben. Große Bilder zeigen den Zuschauern die Wunder der Wasserwelten. Wissenschaftler geben Einblick in ihre neuesten Forschungen, während Computeranimationen im Detail aufzeigen, wie sich Wassermoleküle unter bestimmten Bedingungen, etwa in einer Baumwurzel, verhalten.

Faszination Wasser 18:00

Faszination Wasser: Zauber der Korallenriffe

Natur und Umwelt

Der Chagos-Archipel im Indischen Ozean ist ein Inselparadies und einer der größten Meeresnationalparks. Warum sind die Korallenriffe dort gesünder und artenreicher als in anderen Regionen? Gemeinsam mit einem Team von Forschenden geht Meeresbiologe und "Terra X"-Moderator Uli Kunz auf Entdeckungstour: Wie nutzen Haie, Mantarochen und Seevögel das Schutzgebiet? Welche Arten kommen vor? Und wie beeinflusst der Klimawandel diese abgelegene Region? Die fast 60 Inseln des Chagos-Archipels sind britisches Überseegebiet. Auf der größten Insel, Diego Garcia, betreiben die Amerikaner eine Militärbasis - alle anderen Inseln sind unbewohnt. Die Gewässer rund um den Archipel stehen unter strengem Schutz, niemand darf dort fischen. Auch deshalb ist die Unterwasserwelt so vielfältig und bunt. Auf vielen Inseln haben noch nie Menschen gesiedelt - bis heute gehören sie dem Palmendieb, dem größten landlebenden Krebs der Welt, und gewaltigen Vogelkolonien. Auf anderen Inseln jedoch haben sich Ratten ausgebreitet - und sich über Vogeleier und Küken hergemacht. Für die Forschenden sind die unterschiedlichen Inseln ein riesiges Freiluftlabor. Dort haben sie herausgefunden, dass der Guano - der Vogelkot -, der von den Inseln aus ins Meer fließt, auch den Korallenriffen nutzt. Die Riffe vor den Vogelinseln sind gesünder und fischreicher. Zwar machen Seevögel ein Korallenriff nicht immun gegen den Klimawandel, aber nach einer Korallenbleiche können sich die Riffe schneller erholen. "Das sind ganz neue Erkenntnisse", sagt Heather Koldewey von der Zoologischen Gesellschaft London, "sie zeigen, wie eng Land und Meer miteinander verbunden sind." Die Forschung im Chagos-Archipel hat große Bedeutung auch für andere Regionen der Welt. Denn fast überall stehen Korallen heute unter Hitzestress. Verantwortlich dafür ist die zunehmende Erwärmung der Ozeane. Mehr als die Hälfte der Riffe ist stark gefährdet. Tropische Korallenriffe bedecken nur einen Bruchteil der Meeresoberfläche, beherbergen jedoch rund ein Viertel aller marinen Tier- und Pflanzenarten. Ihr Erhalt ist deshalb von entscheidender Bedeutung - und überall auf der Welt versuchen Forschende, den Korallenriffen zu helfen. Uli Kunz reist ans Rote Meer, denn an der König-Abdullah-Universität arbeiten Meeresbiologen aus Saudi-Arabien und Deutschland gemeinsam an neuen Therapien für die Korallen. Raquel Peixoto entwickelt eine Art Impfung, Christian Wild von der Universität Bremen setzt auf Nährstoffe und andere Substanzen. "Zuallererst müssen wir den Klimawandel bekämpfen", sagt Meeresbiologin Peixoto, "doch mit unseren Ansätzen können wir etwas Zeit gewinnen." Im Labor wirkt die Therapie, doch werden die Forschenden auch im offenen Ozean erfolgreich sein? Können ihre Ansätze das Korallensterben bremsen - oder gar stoppen?

Extreme der Tiefsee 18:45

Extreme der Tiefsee: Eisige Abgründe

Dokumentation

In der Tiefsee vor Antarktika und im Marianengraben entdecken die Expeditionsteams fremde Welten und bizarre Lebewesen - darunter Kalmare und den Tiefen-Weltrekordhalter der Fische. Erstmals stößt ein Tauchboot in die unbekannten Tiefen des Süd-Ozeans vor. Dort wachsen viele Tiere zu Riesen heran. Auch im Marianengraben entdeckt das Team unerwartet große Tiere: Fische, Muscheln, Würmer und am tiefsten Punkt der Erde sogar Seegurken. Die Tiefsee unter dem Meereis der Antarktis und die fast elf Kilometer tiefen Gewässer vor den pazifischen Marianen zählen zu den am schwierigsten zugänglichen und am wenigsten erforschten Gebieten der Weltmeere und der Erde überhaupt. "Terra X" begleitet zwei Forschungsexpeditionen in genau diese Regionen und ermöglicht Einblicke in Welten, die bisher nur wenige Menschen besuchen konnten. Das Forschungsschiff "Alucia" ist wie bei den vorangegangenen Dokumentationen über den Riesenkalmar, die Monsterhaie, die Höhlen der Korallenriffe und die Leuchtwesen der Tiefsee Mutterschiff und Operationsbasis dieser neuen Expeditionen. Mit ihrem bemannten Tauchboot "Nadir" dringen Wissenschaftler und Filmcrew erstmals über 500 Meter tief ins Südpolarmeer vor. Nie zuvor wurde dieser wildeste Teil der Weltmeere in Tiefen jenseits der 200-Meter-Marke von Menschen betaucht. Die Forscher treffen auf eine immense Artenfülle in einer Region lebendiger Rekorde: Wälder riesiger Schwämme, teils schon entstanden zu Zeiten des Römischen Reiches, und Vertreter fast aller Stämme des Lebens, oft von gigantischer Größe, weil sie in den eisigen Wassern uralt werden und zeitlebens wachsen. Mit dem Tauchboot folgt das Team Walen in die Tiefe, um sie beim Krillfang zu beobachten. Auf Robben montierte Kameras liefern nie gesehene Unterwasseraufnahmen vom Verhalten und Beutefangen dieser marinen Jäger. Doch die Erderwärmung führt zu gravierenden Veränderungen dieser entlegenen Weltgegend. Luftaufnahmen belegen die verstärkte Bildung von Eisbergen und den drohenden Abbruch großer Eisflächen. Völlig anders die Gewässer im Marianengraben mit den knapp 11.000 Meter unter dem Meeresspiegel gelegenen tiefsten Stellen des Planeten. Der enorme Wasserdruck von über einer Tonne auf der Fläche eines Daumennagels erfordert spezielle Technik. Während den Mond schon zwölf Menschen betreten haben, waren bisher nur drei Personen am Grund des Marianengrabens. Erstmals in der Geschichte wird nun dieser nahezu unerreichbare Winkel der Erde von der "Alucia" aus filmisch erfasst. Dazu wird ein mit Kameras, Fangvorrichtungen und Ködern ausgestatteter "Lander", eine mechanische Tiefsee-Plattform, von Bord abgelassen, der in Tiefen zwischen 4500 und 11.000 Metern operiert. Dabei gelingt es, einen Scheibenbauchfisch in 8178 Metern Tiefe aufzunehmen - Weltrekord fast an der Grenze des Möglichen. Aus biochemischen Gründen können Wirbeltiere nicht unterhalb von etwa 8200 Metern leben, da dann der Druck die Proteine komprimiert und jede Muskeltätigkeit verhindert. Andere Tiere wie Krebse behaupten sich auch in tieferen Regionen. Wie sie dies mittels TMAO und GPC, zweier chemischer Schutzsubstanzen, bewerkstelligen, zeigt die Dokumentation anhand von CGIs. Ein zweiter Tauchroboter liefert aus über zehn Kilometern Tiefe über Glasfaser-Kabel Bilder einer Lebenswelt, wie sie bis vor Kurzem nicht für möglich gehalten wurde: Quallen, Gliederfüßer, Seegurken, Würmer, rätselhafte halb-transparente, rosenähnlich anmutende Wesen und andere mehr. Die tiefste Tiefe ist voller Leben.

Rätselhafte Phänomene 19:30

Rätselhafte Phänomene: Powerschnecken und haariges Eis

Dokumentation

In "Terra X - Rätselhafte Phänomene" stellt Dirk Steffens erstaunliche Naturphänomene und die dahinter wirkenden Naturgesetze vor. Schnecken, die Farbexplosionen auslösen, Vögel, die Feuer legen, Eisflächen und Dünen, die singen, und Holzstämme, denen plötzlich scheinbar Haare wachsen, sind nur ein paar der rätselhaften Phänomene, auf deren Spur sich Dirk Steffens begibt. Keine andere Farbe war in der Antike so begehrt wie Purpur. Sie war so selten wie teuer und lange Zeit Königen und Herrschern vorbehalten. Bis heute ist echter Purpur einer der kostspieligsten Farbstoffe der Welt; seine Herstellung aufwendig und - zumindest für die meisten Beteiligten - tödlich. Dass wir Menschen überhaupt Farbe wahrnehmen können, liegt am Aufbau unserer Netzhaut. Ausgehend von den drei Primärfarben Gelb, Magenta und Cyan kann unser Gehirn 20 Millionen Farben unterscheiden. Aber warum erscheint uns das Meer blau, wenn das Wasser doch eigentlich durchsichtig ist? Und warum strahlen einige Seen weltweit in leuchtendem Pink? Ein anderes rätselhaftes Phänomen lockt Dirk Steffens an die französische Atlantikküste bei Arcachon, wo sich die größte Wanderdüne Europas erhebt. Warum setzen sich gerade dort Millionen Tonnen von Sand in Bewegung und beginnen zu wandern, während sie andernorts scheinbar unbeweglich liegen bleiben?

Rätselhafte Phänomene 20:15

Rätselhafte Phänomene: Diamantenfieber und sprechende Pflanzen

Dokumentation

Auch in der zweiten Staffel "Terra X - Rätselhafte Phänomene" stellt Dirk Steffens wieder weltweit ungewöhnliche Naturphänomene und die dahinter wirkenden Naturgesetze vor. Lange waren Diamanten kostbare Zufallsfunde. In Afrika soll ein Baum wachsen, der Diamantenvorkommen verrät. Aber auch untereinander geben Pflanzen geheimnisvolle Botschaften weiter. Dirk Steffens versucht, sie wissenschaftlich zu ergründen. In der Folge "Diamantenfieber und sprechende Pflanzen" ist Dirk Steffens in den Niederlanden, Afrika, Deutschland, Norwegen und Ägypten auf der Spur ungewöhnlicher Naturphänomene. In Afrika wächst ein Baum, der angeblich verraten soll, wo sich Diamantenvorkommen befinden. Bevor sich Dirk Steffens vor Ort auf die Suche macht, begibt er sich in die aufregende Welt der Diamanten. Die Dokumentation zeigt die Entstehungsgeschichte der edlen Steine, die zwar nur aus kristallisiertem Kohlenstoff bestehen, aber seit Jahrhunderten ein Millionengeschäft bedeuten. Pflanzen, wie der geheimnisvolle Diamantenbaum, können uns Menschen Botschaften über ihren Zustand und ihre Umgebung übermitteln, sie kommunizieren aber auch untereinander. Wie sie das tun, erforschen Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts in Jena. Auch das Element Wasser bringt in der Atmosphäre beeindruckende Phänomene hervor: An einem See im Norden von Venezuela gewittert es an bis zu 240 Tagen im Jahr - teilweise zehn Stunden lang mit durchschnittlich 50 Blitzen pro Minute. Ein anderes Gewitterphänomen gibt ebenfalls Rätsel auf: der sagenumwobene Kugelblitz. Bis heute versuchen Forscher, die viel beschriebene Erscheinung wissenschaftlich zu erfassen. In Norwegen und Ägypten zieht es Dirk Steffens auf und ins Wasser. Während er sich in Norwegen im Saltstraumen, einer der stärksten Gezeitenströmungen der Welt, durch die spannende Physik hochgefährlicher Strudel kämpft, locken Dirk Steffens am Roten Meer frei lebende Delfine in ihre Welt. Zusammen mit der Delfin-Forscherin Angela Ziltener untersucht Dirk Steffens die Frage, ob Delfine tatsächlich bewusst Menschen retten - und kommt zu neuen Erkenntnissen. Das faszinierende Netzwerk der Natur wird mit beeindruckenden Landschafts- und Tieraufnahmen sowie aufwendigen Animationen in Szene gesetzt und von Dirk Steffens anschaulich erklärt.

Rätselhafte Phänomene 21:00

Rätselhafte Phänomene: Sternengold und der Hauch des Todes

Dokumentation

In "Terra X - Rätselhafte Phänomene - Sternengold und der Hauch des Todes" stellt Dirk Steffens weltweit ungewöhnliche Naturphänomene und die dahinter wirkenden Naturgesetze vor. Im antiken Hierapolis sterben Opfertiere scheinbar ohne menschliches Zutun. Nur einen Steinwurf entfernt haben sich in den vergangenen Jahrtausenden atemberaubende Kalksinterterrassen geformt. Gibt es einen Zusammenhang zwischen den beiden Phänomenen? Dirk Steffens erkundet in der Türkei, Schottland, Deutschland und auf Island ungewöhnliche Naturphänomene. In der Antike war man davon überzeugt, dass sich im Tempel des Gottes Pluton in Hierapolis ein Zugang zur Hölle befindet. Opfertiere, die von den Priestern in den Tempel geführt wurden, fielen plötzlich tot um, ohne Zutun der Priester. Das Phänomen wurde bereits von antiken Geschichtsschreibern beschrieben, und schon damals vermuteten nicht alle hinter dem "Hauch des Todes" den Atem des dreiköpfigen Höllenhundes Kerberos. Ganz in der Nähe liegen die weißen Kalksinterterrassen von Pamukkale. Warum und wann sich solche besonderen Formationen bilden, wird genauso beleuchtet wie die Voraussetzungen, unter denen Fossilien entstehen, die Einblicke in längst vergangene Zeiten erlauben. In Schottland begibt sich Dirk Steffens auf die Suche nach dem berühmten Ungeheuer von Loch Ness und kann die Frage nach der Existenz von Nessie zumindest aus wissenschaftlicher Sicht beantworten. Etwas schwieriger wird es bei der Frage nach dem Ursprung des Goldes auf unserem Planeten. Neuere Theorien gehen davon aus, dass die relativ großen Goldvorkommen in den oberen Bereichen der Erdkruste kosmischen Ursprungs sind und zum Beispiel durch Asteroideneinschlag auf die Erde gelangten. Wie komplex natürliche Phänomene sein können, zeigen auch die Geysire auf Island. Die Insel im Norden Europas ist berühmt für ihre Vulkane, Gletscher und heißen Quellen. Aber längst nicht jede heiße Quelle wird auch zu einem Geysir. Das faszinierende Netzwerk unserer Natur wird mit stimmungsvollen Landschafts- und Tieraufnahmen sowie aufwendigen Animationen in Szene gesetzt und erklärt.

Rätselhafte Phänomene 21:45

Rätselhafte Phänomene: Verschwundene Inseln und wandernde Steine

Dokumentation

Die Natur steckt voller seltsamer und faszinierender Erscheinungen. In "Terra X: Rätselhafte Phänomene" begibt sich Dirk Steffens auf die Suche nach Erklärungen. Alte Landkarten verzeichnen vor der Küste Siziliens eine Insel, von der heute nichts mehr zu sehen ist. Vor der Küste Japans scheinen Relikte einer uralten Zivilisation zu liegen, und in der Wüste Nevadas wandern Steine. Die Erde wird seit Jahrmillionen von den Kräften der Natur geformt. Dabei entstehen fantastische Landschaften und rätselhafte Phänomene: Canyons, die von unglaublicher Schönheit, aber auch voller Gefahren sind, Berge, die urplötzlich mitten im Meer entstehen, oder geschmolzenes Gestein, das erstaunlich regelmäßige Strukturen annimmt. Für "Terra X" erkundet Dirk Steffens weltweit Phänomene, die auf den ersten Blick kaum zu erklären sind. Was hat Basalt zum Beispiel mit Schneeflocken und Bienenwaben zu tun, oder wie entsteht das geheimnisvolle Leuchtfeuer des Nordlichts?

Rätselhafte Phänomene 22:30

Rätselhafte Phänomene: Monsterwellen und Fluggiganten

Dokumentation

Monsterwellen sind gefürchtet. Manche entstehen wie aus dem Nichts, andere schlagen regelmäßig auf den Strand. Dirk Steffens begibt sich wieder auf die Spur der "Rätselhaften Phänomene". Wie ein Motor halten Naturgesetze das Leben auf der Erde am Laufen. Sie bestimmen, wann und wo der Wind weht, statten zarte Pflanzen und Tiere mit scheinbar übernatürlichen Kräften aus, sodass sie Steine sprengen und scheinbar mühelos weite Strecken überwinden. Ein kleiner Streifen Küste in Portugal bei der Stadt Nazaré hat sich zum Hotspot der internationalen Surfer-Szene entwickelt. Warum schlägt "das Biest", wie die Monsterwellen von den Einheimischen genannt werden, gerade hier auf den Strand, und welches Naturphänomen verbirgt sich hinter den Wellen, die auf hoher See schon so manchem Schiff zum Verhängnis wurden? Ohne Winde, die sich erstaunlich regelmäßig rund um den Erdball bilden, wären viele rätselhafte Phänomene kaum möglich. Dank ihrer Hilfe können sich zum Beispiel einige Pflanzensamen in die Luft erheben und verbreiten. Für manche Menschen eher erschreckend ist dagegen die Vorstellung, dass vielleicht auch Spinnen fliegen können. Erwünscht dagegen ist das Wissen darüber, warum manche Tiere scheinbar endlos leben. Diesen und anderen rätselhaften Phänomenen ist Dirk Steffens auf der Spur.

Rätselhafte Phänomene 23:15

Rätselhafte Phänomene: Vulkane und Geisterbäume

Dokumentation

Forschende weltweit stoßen immer wieder auf rätselhafte Phänomene, deren Entschlüsselung oft Jahre in Anspruch nimmt. Dabei kommt es zu manch erstaunlicher Entdeckung. Bäume, die keine Photosynthese betreiben und doch wachsen, steinerne Säulen, die plötzlich in einem Stausee auftauchen, und eine Fliege, die mühelos auf Tauchgang geht: Der faszinierende Kosmos unserer Natur hält so manche Überraschung parat. Es sind die Rätsel und Wunder der Natur, die uns Menschen immer wieder anstacheln, den faszinierenden Kosmos unseres Planeten zu erforschen. Manchmal geht es dabei um Leben und Tod. So etwa bei Neapel, im Süden Italiens, in unmittelbarer Nachbarschaft des Vesuv. Er ist einer der bekanntesten Vulkane der Welt und gilt zugleich als einer der gefährlichsten in Europa. Seit 80 Jahren ruht der mächtige Riese. Aber wie lange wird diese Phase anhalten, und wird es wieder zu einer großen Explosion kommen, wie im Jahr 79 nach Christus, als die antike Stadt Pompeji zerstört wurde? Antworten darauf glauben Wissenschaftler der ETH Zürich jetzt in Kristallen des Minerals Granat entdeckt zu haben. Der Materialforscher Admir Masic ist dem Geheimnis des antiken römischen Betons auf der Spur. Ihn fasziniert vor allem die lange Haltbarkeit des Opus caementitium. Am renommierten MIT in Boston hat er das Material eingehend untersucht und dabei eine verblüffende Entdeckung gemacht: ein bisher kaum beachtetes Phänomen, das hinter dem Geheimnis der Haltbarkeit steckt. Würde die Herstellungsmethode in der modernen Bauindustrie Anwendung finden, dann würden unsere Bauten sehr viel länger halten. Da die Herstellung von Beton sehr energieintensiv ist, würde dies den CO2-Ausstoß wesentlich senken. Viele Tausend Kilometer von Italien entfernt, in den USA, liegt der Mono Lake. Der extrem salzhaltige und für Fische und alle Wirbeltiere tödliche See ist zeitweise ein faszinierend lebendiges Ökosystem. Dafür sorgt unter anderem eine kleine Fliege, die sich optimal an das Milieu des Natronsees angepasst hat. Dank einer Luftblase, die sich um ihren Körper bildet, kann sie regelmäßig auf minutenlange Tauchgänge gehen. Ebenso erstaunlich sind die sogenannten Geisterbäume, Albinos, die keine Photosynthese betreiben und trotzdem wachsen. Es scheint, die umliegenden Bäume haben einen guten Grund, sie am Leben zu halten.

Rätselhafte Phänomene 00:00

Rätselhafte Phänomene: Erdlöcher und blaue Wunder

Dokumentation

Die Natur steckt voller seltsamer und faszinierender Erscheinungen. In "Terra X: Rätselhafte Phänomene" begibt sich Dirk Steffens auf die Suche nach Erklärungen. Da tun sich Erdlöcher plötzlich auf, Schiffe versinken auf ruhiger See, und ein Vulkan scheint blaue Lava zu speien. Im Internet kursieren Bilder von unheimlichen Naturschauspielen. Sie werfen die Frage auf: Was ist echt, und was ist Fake? In dieser Folge ist Dirk Steffens sowohl in den USA als auch in Schottland und in Indonesien unterwegs. In Nordamerika stößt er dabei auf die sogenannten Sinkholes, Erdlöcher. Vor allem im Urlaubsparadies Florida reißt immer wieder vollkommen unerwartet die Erde auf, und metertiefe Löcher und Krater entstehen. Es gibt dort eine regelrechte "Sinkhole Alley" - die "Erdloch-Allee". Allerdings sind auch andere Länder nicht vor solchen Überraschungen gefeit. In Thüringen etwa gibt es 10.000 solcher Sinkholes. Zusammen mit Wissenschaftlern erklärt Dirk Steffens das Georisiko "Karstboden" und zeigt an anderen Orten der Welt, wie schön manche Erdfälle sein können. Manchmal spielt bei der Entstehung von Erdlöchern und Kratern auch das facettenreiche Gas Methan eine Rolle. Methan ist für viele geheimnisvolle Phänomene auf der Welt verantwortlich. Dirk Steffens zeigt auf, wie das Gas entsteht, und erklärt manche rätselhafte Methan-Erscheinung wie etwa die sagenumwobenen Irrlichter. In Indonesien erlebt Dirk Steffens am Ende seiner Expedition sein blaues Wunder. Auf Java, einer der Hauptinseln, reiht sich ein Vulkan an den anderen. Einer der 38 Feuerberge birgt ein leuchtendes Geheimnis. Erst bei Dunkelheit wird es sichtbar. Für "Terra X" verbringt Dirk Steffens die Nacht auf dem Vulkan und zeigt, wie auch hier die Gesetze der Natur faszinierende Phänomene entstehen lassen.

Rätselhafte Phänomene 00:45

Rätselhafte Phänomene: Springfluten und Polsprünge

Dokumentation

Welche faszinierenden Wunder unsere Erde birgt und welche Naturgesetze dahinterstehen, zeigt "Terra X" mit "Rätselhafte Phänomene". Die Dokumentation "Springfluten und Polsprünge" zeigt, wie sehr geheimnisvolle Kräfte unsere Erde beeinflussen: Wellen, die flussaufwärts brechen, und zarte Schmetterlinge, die wie von Geisterhand gelenkt bis zu 4000 Kilometer bewältigen. Eigentlich ist die prächtige Lagunenstadt Venedig vor allem dafür bekannt, dass sie immer wieder von verheerendem Hochwasser heimgesucht wird. Mehrmals im Jahr erlebt die Stadt außergewöhnliche Pegelstände. Venedig drohe in der Adria zu versinken, warnen Klimaexperten. Umso rätselhafter erscheinen Meldungen wie im Februar 2023, dass Venedigs Kanäle trockenlaufen. Ein höchst seltsames Phänomen, für das es aber eine überraschend einleuchtende Erklärung gibt. Am Amazonas dagegen sind es Wassermassen, die ein beeindruckendes Szenario liefern, das die talentiertesten Surfer der Welt magisch anzieht. Jedes Jahr im Frühjahr werden zweimal am Tag riesige Wassermengen vom Atlantischen Ozean in die Flussmündung gedrückt. Die "Pororoca", eine gewaltige Welle, treibt und bricht flussaufwärts und reißt alles mit sich, was ihr in den Weg kommt. Im März und April treffen sich die mutigsten Wellenreiter aus aller Welt im Mündungsgebiet des Amazonas, um sie zu "reiten". Auch in dieser Staffel der "Rätselhaften Phänomene" beleuchtet "Terra X" die physikalischen und geologischen Grundlagen verschiedenster Naturwunder. Darunter auch solche, die für uns Menschen eine Bedrohung bedeuten könnten. Die Forschenden des Deutschen Geoforschungszentrums bei Potsdam treiben besonders Unregelmäßigkeiten des Erdmagnetfeldes um. Das Erdmagnetfeld ist der größte und wichtigste Schutzschild unseres Planeten. Seit Beginn der systematischen Messungen nimmt die globale Feldstärke ständig ab. Doch warum schwächt sich das Erdmagnetfeld ab? Könnte es gar zu einer Umpolung kommen? Diese Frage und welche Folgen damit verbunden sein können, verfolgen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf dem Telegrafenberg bei Potsdam. Neben der wichtigen Abschirmfunktion hilft das Erdmagnetfeld einigen Lebewesen auch bei der Orientierung. Vieles liegt für die Forschung dabei noch im Dunkeln. Bei immer mehr Tieren entdecken Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler das Vermögen, dass sie das mächtige Magnetfeld der Erde spüren und für ihre Wanderungen nutzen - wie etwa Fledermäuse und Monarchfalter. Wie kunstvoll und gleichsam rätselhaft die Kräfte der Natur wirken, zeigt sich im Hochgebirge an einem der trockensten Orte unserer Erde. In den extremen Höhen der Atacama, auf über 4000 Metern, entstehen seltsame, bis zu fünf Meter hohe Eisformationen. Sie werden Penitentes oder Büßereis genannt, weil sie an Mönche in Büßerkutten erinnern. Ihre Entstehung war lange Zeit ungeklärt, inzwischen haben Forschende das komplexe Zusammenspiel physikalischer Prozesse bei ihrer Entstehung entschlüsselt.

Natur macht Geschichte 01:30

Natur macht Geschichte: Feuer

Natur und Umwelt

Von prähistorischen Lagerfeuern bis zur Raumfahrt treibt Feuer die Menschheitsgeschichte voran. Gleichzeitig bedroht uns das Element durch Brände und Zerstörung. Das große Potenzial des Feuers nutzen Menschen seit Tausenden von Jahren nicht nur zum Kochen, sondern auch zur Umgestaltung ganzer Landschaften. Doch als die Menschen Feuer in Kriegen und zur Verbrennung fossiler Energieträger einsetzen, bahnen sich Katastrophen an. Aufwendige archäologische Ausgrabungen in Südfrankreich offenbaren, wie schon die Neandertaler das Feuer im natürlichen Ökosystem einfangen und nutzen. Doch erst der moderne Mensch setzt es ein, um seine Umwelt großflächig umzugestalten. Große Teile der Wälder Mitteleuropas verschwinden in den Flammen der ersten Ackerbauern und schaffen die Kulturlandschaft, die wir heute kennen. Auch die Öfen des Handwerks betreiben die Menschen mit Feuer, und durch die Geschichte werden diese immer effektiver und heißer. Als die Dampfmaschine aus Feuer Antriebsenergie erzeugt, revolutioniert das Element unsere Art zu wirtschaften. Niemand ahnt damals, dass Kohlenstoffdioxid als Nebenprodukt dieser Feuer das Klima unseres Planeten verändern wird. Vielen Bränden stehen die Menschen machtlos gegenüber. Stadtbrände sind ein ständiger Begleiter der Zivilisationsgeschichte. Im Experiment wird deutlich, warum sie so heimtückisch sind und in kurzer Zeit ganze Innenstädte dem Erdboden gleichmachen. Auch in der Kriegsführung wird der Schrecken von Bränden seit der Antike genutzt. Aus den Wurffackeln der Assyrer werden die verheerenden Brandbomben des Zweiten Weltkrieges und zuletzt das geächtete Napalm der Kriege in Korea und Vietnam. Doch Kriegstechnik nutzt auch dem Fortschritt: Die Raketen des Militärs machen Raumfahrt möglich. NASA-Ingenieure erinnern sich, warum Probleme mit der Brennkammer fast die erste Mondlandung verhindert hätten. Vom ersten Funken des Feuers bis zu den gewaltigen Kräften der Kontinentalverschiebung erzählt die sechsteilige Dokumentationsreihe "Natur macht Geschichte" von der Wirkung der elementaren Naturkräfte auf die Geschicke der Menschheit. Forschende aus verschiedenen Disziplinen enthüllen überraschende Zusammenhänge von Winden, die Völker verbinden, bis zu Bakterien, die Imperien stürzen.

Natur macht Geschichte 02:15

Natur macht Geschichte: Wasser

Natur und Umwelt

Wasser - das flüchtige Element - macht Leben auf der Erde möglich und verhilft Hochkulturen wie Ägypten zum Aufstieg. Doch seine Fluten sind unaufhaltsam und bedrohen ganze Staaten. Die frühe Landwirtschaft ist abhängig von Wasser - genauso wie die Wikinger mit ihren clever konstruierten Langbooten. Dagegen kämpfen Länder wie die Niederlande mit Mammutprojekten gegen Sturmfluten und steigende Meeresspiegel ums Überleben. Denn Wasser formt durch seine Erosionskraft früh die Kontinente und ihre Landschaften. Wissenschaftler und Forscher verfolgen dessen Wirkung auch auf der Insel Hiddensee, wo immer wieder Land ans Meer verloren geht. Bei aller Zerstörung ist Wasser auch der Ort, wo Leben entstehen und sich erhalten kann. An den Küsten Europas finden Anthropologen faszinierende Antworten auf die Frage, wie die Neandertaler die Eiszeit überstanden haben könnten. Und auch für die ersten Hochkulturen sind Wasserquellen wie Flüsse frühe Kristallisationspunkte. Der menschliche Einfallsreichtum wächst durch seine Beziehung zum Wasser stetig - von der Erfindung der Wassermühlen, die alle Aspekte des Alltags revolutionieren, bis zu Wasserkraftwerken, die ganze Städte mit Energie versorgen. Aber die Herausforderungen bleiben. Dicht besiedelte Küsten sind von Erosion und Sturmfluten bedroht. Die Deltares-Werke in den Niederlanden stehen als Monument dafür, wie Menschen gegen die Natur antreten, um ihr Land vor dem Meer zu schützen. In riesigen Wellenmaschinen wird getestet, was man der Kraft des Wassers entgegensetzen kann. In einer Zeit des Klimawandels und steigender Meeresspiegel stellt sich die Frage: Wie werden zukünftige Generationen mit dem ewigen Fluch und Segen des Wassers umgehen? Vom ersten Funken des Feuers bis zu den gewaltigen Kräften der Kontinentalverschiebung erzählt die sechsteilige Dokumentationsreihe "Natur macht Geschichte" von der Wirkung der elementaren Naturkräfte auf die Geschicke der Menschheit. Forschende aus verschiedenen Disziplinen enthüllen überraschende Zusammenhänge von Winden, die Völker verbinden, bis zu Bakterien, die Imperien stürzen.

Natur macht Geschichte 03:00

Natur macht Geschichte: Luft

Dokumentation

Luft ist unsichtbar, aber in ihrer Wirkung nicht zu übersehen. Als Lebensspender oder als verheerender Wirbelsturm ist sie immer wieder Akteur in der Geschichte. Mit neuen Erkenntnissen über das Element gelingen der Menschheit bahnbrechende Innovationen. Segelschiffe nutzen die Zyklen der Winde und Flugzeuge die Gesetze der Aerodynamik. Die größten Imperien verdanken der Luft ihren Erfolg. Doch schon viel früher verändert das Element den Lauf der Erdgeschichte. Warum Luftatmung bereits für die Evolution des Lebens der entscheidende Schlüssel ist, verrät der seltsam anmutende Lungenfisch. Seine Gene sind ein Geschichtsbuch über die Entwicklung des Lebens an Land. Für die Menschen ist das selbstverständlich - sie nutzen die Luft, um ihre Zivilisation weiterzuentwickeln. So können die Römer ihr gigantisches Reich nur mithilfe von Segelbooten bewirtschaften. Archäologische Experimente auf einem originalgetreu nachgebauten Segelschiff machen diese Errungenschaft erfahrbar. Aber Luft hat auch ihre zerstörerische Seite. Lufterosion und die berüchtigte Umweltkatastrophe "Dust Bowl" in den 1930er-Jahren in den USA zeigen die verheerenden Auswirkungen, die Wind auf unsere Umwelt und Gesellschaft haben kann. Ein Versuch im Windkanal, der die unglaubliche Kraft von Wirbelstürmen demonstriert, gibt einen Einblick in die wissenschaftlichen Bemühungen, diese Phänomene zu verstehen und davor zu schützen. Und schließlich, in einem Triumph menschlichen Einfallsreichtums, ermöglicht die Erfindung des Fliegens eine völlig neue Art der Fortbewegung. Die Art und Weise, wie die Welt wahrgenommen und erlebt wird, verändert sich dadurch für immer. Vom ersten Funken des Feuers bis zu den gewaltigen Kräften der Kontinentalverschiebung erzählt die sechsteilige Dokumentationsreihe "Natur macht Geschichte" von der Wirkung der elementaren Naturkräfte auf die Geschicke der Menschheit. Forschende aus verschiedenen Disziplinen enthüllen überraschende Zusammenhänge von Winden, die Völker verbinden, bis zu Bakterien, die Imperien stürzen.

Natur macht Geschichte 03:45

Natur macht Geschichte: Erde

Dokumentation

Die Erde unter unseren Füßen ist voller Energie und Leben. Früh nutzt der Mensch fruchtbare Böden und gräbt nach Ressourcen. Doch Vulkane und Erdbeben bedrohen die Städte. Denn tief unter der Erde bewegen gigantische Kräfte die Kontinente, pressen Kohlenstoff zu fossilen Brennstoffen und lassen Metalle entstehen. Unsere Geschichte ist geprägt von der Nutzung dieser Ressourcen. Die Zukunft wird zeigen, wie nachhaltig wir das tun. Die dynamische Entstehung und Bewegung der Kontinente zeichnet nicht nur die geografischen, sondern auch kulturellen und biologischen Landkarten unseres Planeten. Vulkane, mit ihrer gewaltigen und oft zerstörerischen Kraft, haben Zivilisationen geformt und auch wieder zerstört. Parallel erschüttern Erdbeben nicht nur unsere Städte, sondern auch unser Weltbild. Fruchtbare Böden entstehen durch die Mischung aus geologischer Aktivität und biologischen Prozessen, nähren die Gesellschaften und ermöglichen Landwirtschaft und Wohlstand. In Versuchsfeldern enträtseln Forscher das komplexe System des Bodens. Die Zukunft der Kornkammern könnte durch den Klimawandel bedroht werden. Noch tiefer im Boden graben Menschen nach neuen Ressourcen. In der bronzezeitlichen Kupfermine Mitterberg wird der Einfallsreichtum sichtbar, der nötig ist, um erstmals Kupfer abzubauen. Dieses und andere Metalle verändern in der Geschichte immer wieder die Werkzeuge, Kriegswaffen und den Handel der Menschen. Mit der steigenden Nutzung von Kohle und anderen fossilen Brennstoffen greifen sie erstmals gravierend in ein globales System wie den Kohlenstoffzyklus ein. Umfangreiche Bohrungen in einem See in der Eifel ergeben ein düsteres Bild: Kohlenstoffdioxid wird aus der Luft lange immer wieder ins Erdinnere recycelt. Der industrielle Ausstoß des Treibhausgases überlastet jedoch diesen Erdkreislauf. Eine Erwärmung des Erdklimas ist die Folge. Hoffnung ruht deshalb auf der Energie der Erde selbst. Durch Geothermie, die Nutzung der Wärme aus dem Inneren des Planeten, könnte ein großer Teil unserer Energieversorgung sichergestellt werden. Probebohrungen in Nordrhein-Westfalen zeigen Hürden und Chancen dieser Technik auf. Vom ersten Funken des Feuers bis zu den gewaltigen Kräften der Kontinentalverschiebung erzählt die sechsteilige Dokumentationsreihe "Natur macht Geschichte" von der Wirkung der elementaren Naturkräfte auf die Geschicke der Menschheit. Forschende aus verschiedenen Disziplinen enthüllen überraschende Zusammenhänge von Winden, die Völker verbinden, bis zu Bakterien, die Imperien stürzen.

Natur macht Geschichte 04:15

Natur macht Geschichte: Mikroben

Dokumentation

Mikroben entfalten in der Geschichte riesige Wirkung. Sie sind der Ursprung allen Lebens und nützlich als unsichtbare Helfer. Doch als Krankheitserreger bedrohen sie unser Überleben. Mikroben erfüllen wichtige Aufgaben in Ökosystemen und bestimmen, wie wir Menschen uns ernähren. Einige von ihnen haben jedoch das Potenzial, unsere Zivilisation um Jahrhunderte zurückzuwerfen. Die moderne Medizin wird zum Wettlauf zwischen Mensch und Mikrobe. Die stille Kraft der Mikroorganismen zieht sich wie ein roter Faden durch die Zeitalter. Am Bodensee lassen Forscher die alten Techniken des Bierbrauens mithilfe von Hefe aufleben und geben Einblicke in die Bedeutung der Hefe am Beginn unserer Kulturgeschichte. Früh werden die Menschen jedoch auch von schädlichen Mikroben heimgesucht. Epidemien erschüttern ganze Gesellschaften. Venedig, die majestätische Lagunenstadt, steht lange Zeit vor riesigen Herausforderungen durch wiederholte Pestausbrüche und setzt innovative Methoden ein, um sich zu schützen. Noch heute zeugen Quarantäneinseln vom Alltag während der Pest. Ein dunkler Schatten liegt auch über der Geschichte Südamerikas, als eingeschleppte Krankheitserreger die Ureinwohner dezimieren und die europäische Expansion begünstigen. Im Laufe der Zeit brachten Mikroben auch Hoffnung: Das Antibiotikum, entdeckt im 20. Jahrhundert, revolutioniert die Medizin und rettet bis heute Millionen von Leben. Doch die schädlichen Bakterien holen auf: Durch den massenhaften Einsatz des Medikaments bilden sie Resistenzen. In der Ostsee sucht ein Forscherteam nach rettenden Mitteln. Denn andernfalls könnten lang verschwunden geglaubte Krankheiten zurückkehren. Heute, in einem Zeitalter der Technologie und Innovation, erforschen wir nicht nur neue Impfungen und Medikamente. Möglichkeiten, wie stromerzeugende Bakterien Abwasser in Energie umwandeln können, erinnern uns daran, dass diese kleinen Organismen ein riesiges, ungenutztes Potenzial bergen. Vom ersten Funken des Feuers bis zu den gewaltigen Kräften der Kontinentalverschiebung erzählt die sechsteilige Dokumentationsreihe "Natur macht Geschichte" von der Wirkung der elementaren Naturkräfte auf die Geschicke der Menschheit. Forschende aus verschiedenen Disziplinen enthüllen überraschende Zusammenhänge von Winden, die Völker verbinden, bis zu Bakterien, die Imperien stürzen.