Ein Klavierkonzert mitten in der Lagune von Bacalar im südlichen Mexiko - das ist die etwas verrückte Idee von Gabriella Sieber. Ihr 13-jähriger Sohn Jembé soll mit seinem virtuosen Klavierspiel die Leute im und auf dem Wasser begeistern. Was die fünfköpfige Familie dafür benötigt, ist ein geeignetes Schiff, das das 250 Kilogramm schwere Piano tragen kann. In Biel BE ist der Vater von Urs Oberbach aus Süddeutschland angereist, um der jungen Familie unter die Arme zu greifen. Vater und Sohn bringen gemeinsam die Aussenverkleidung am Tiny House an. Ein ausschlaggebender Punkt, warum Urs das eigene kleine Haus gerade jetzt für seine Familie bauen will, war eine Krebserkrankung vor ein paar Jahren. Nach der Genesung wurde Urs und Noemi Oberbach bewusst, dass sie ihren Traum so schnell wie möglich in Angriff nehmen möchten. Nach langen fünf Monaten im Spital und in der Reha im Paraplegiker-Zentrum Nottwil darf Fabian Kappeler nach Hause. Der 17-Jährige hatte einen schweren Motorradunfall und ist seither querschnittgelähmt. Seine Mutter Claudia hat in der Zwischenzeit die Wohnung im thurgauischen Matzingen behindertengerecht umbauen lassen. Für Fabian beginnt ein neues Leben in gewohnter Umgebung. Nun wird sich zeigen, wie gut er den Neuanfang meistern wird.
Sie sind ein wahres Phänomen der Schweizer Musiklandschaft. Was einst als «ein wenig Örgele auf der Alp» begann, hat sich zu einer der angesagtesten Volksmusikgruppe des Landes entwickelt. Die Schwyzerörgeler und Bergbauern Kilian Schnydrig, Raban Pfammatter und Marco Gurten sowie der Bassist und Veranstalter Simon Schnydrig füllen heute grosse Hallen und lassen sich wie Rockstars feiern. Im Jahr 2024 spielten sie ihre ausverkaufte «Geit de scho»-Tour und luden anschliessend Tausende Volksmusikfans nach Naters ins Wallis zu ihrem eigenen Festival ein. SRF begleitete die Genderbüebu ein ganzes Jahr lang mit der Kamera. Das Ergebnis ist mehr als nur eine Dokumentation. Es ist ein Roadmovie durch die Schweiz, ein intimes Porträt und ein wertvolles Zeitdokument, das zeigt, wie man mit Volksmusik ein grosses Publikum erreichen kann. So führt die Tour von Burgdorf BE über Rothenthurm SZ, Wattwil SG und Klosters GB über Balsthal SO wieder zurück ins Wallis. Die Kamera fängt nicht nur die energiegeladenen Auftritte der Gruppe ein, sondern auch die ruhigen, authentischen Momente hinter den Kulissen. Man sieht die Bandmitglieder auf der Alp, hoch über den Tälern des Wallis, wie sie sich von der Bergwelt inspirieren lassen und welche Herausforderungen sie meistern müssen, um ihrem Aufstieg gerecht zu werden. Die Dokumentation zeigt, wie die Genderbüebu mit Leidenschaft und Hingabe traditionelle Musik neu interpretieren und so einen regelrechten Boom in der Schweizer Ländlermusik auslösen. So sieht man auch die Rusch-Büeblä, die mit den Genderbüebu grosse Erfolge feiern. Aber auch der Nachwuchs ist den Musikern aus dem Wallis wichtig: So laden sie Nachwuchs-Hoffnungen wie der Schwyzerörgeler Marc Tschanz, die Toggeburger Meitle Musig, oder Zmoos Art an ihre Konzerte ein, zusammen mit Grössen der Volksmusik wie etwa der Alphornspielerin Lisa Stoll, dem quartett waschächt oder eben den Rusch-Büeblä. Dieses Porträt ist nicht nur für Fans der Genderbüebu ein Muss, sondern für alle, die ein Herz für Musik und Kultur haben. Es vermittelt ein Stück Schweizer Identität und zeigt, dass Tradition und Moderne harmonisch Hand in Hand gehen können.
Gutes Essen, böses Essen - Teufelskreis Orthorexie «Puls»-Moderatorin Pascale Menzi trifft Lina, die mit Mitte 20 in eine sogenannte Orthorexie gerutscht ist. Im Kopf hatte sie eine Liste, die Lebensmittel klar in «gut» und «böse» einteilte. Was dazu führte, dass die junge Frau zeitweise nur noch püriertes Gemüse und Kräuter ass. Restaurant-Besuche waren kaum mehr denkbar. Heute geht es ihr besser, doch die Orthorexie «klopfe immer mal wieder an die Türe». Einseitig und extrem - Die simplen Rezepte der sozialen Medien #food ist einer der häufigsten Hashtags in den sozialen Medien. Influencerinnen und selbsternannte Ernährungsexperten verbreiten darunter auf Instagram, TikTok und Co. oft unrealistische Vorstellungen davon, was gesunde Ernährung wirklich ausmacht, und fördern einen ungesunden Druck, sich ausschliesslich «rein» und «perfekt» zu ernähren. Die ernährungspsychologische Beraterin Nicole Heuberger weiss: Die vermeintlich einfachen Tipps und Ratschläge sind oft einseitig und extrem. Religion, Identität und Ernährung - Du bist, was du (nicht) isst Mässigung, Askese, Tugendhaftigkeit: Die Parallelen zwischen Orthorexie und Religion kommen nicht von ungefähr. Eine Verbindung zwischen Glauben und Essen gibt es schon lange, weiss SRF-Moderatorin und Religionswissenschafterin Olivia Röllin. Und auch der Autor und Ex-Orthorektiker Nils Binnberg erinnert sich daran, zeitweise missionarisch unterwegs gewesen zu sein. Ist die Ernährung die neue Religion? Für «Puls» loten die beiden die Grenzen von Religion, Identität und Ernährung aus. Eine historisch-philosophische Herleitung des Gesellschaftsphänomens. «Puls»-Chat - Fragen und Antworten zum Thema Essstörungen Haben Sie Fragen rund um die Ernährung? Wird Ihr Speiseplan immer einseitiger? Bereitet Ihnen der Gedanke ans nächste Familienessen Bauchschmerzen? Vermuten Sie, dass jemand in Ihrem Umfeld eine Essstörung hat und wissen nicht, wie ansprechen? Die Fachrunde weiss am Montag von 21.00 bis 23.00 Uhr Rat - live im Chat. Fragen können vorab eingereicht werden. «Puls kompakt» - Drei Tipps fürs gesunde Essverhalten von Kindern «Das ist böse, es hat zu viel Zucker!» Solche Glaubensätze aus der Kindheit können bis ins Erwachsenenalter bestehen bleiben, warnt Ernährungswissenschafterin Marianne Botta. Umso entscheidender ist der Umgang mit dem Essen am Familientisch. Was können Eltern tun, um Kindern einen guten Zugang zum Essen zu bieten? Was wird in der Kindheit am Familientisch angelegt, das sich später als Essstörung äussert - und wie lässt sich dagegenhalten?
Schwindel hat viele Gesichter und unterschiedliche Erscheinungsformen. Dazu gehören der weit verbreitete Lagerschwindel und der Drehschwindel. Und bei älteren Menschen kann es zu Schwindelgefühlen kommen, wenn sie rasch aufstehen. Schwindel kann jedoch auch auf eine krankhafte Ursache hinweisen, denn es handelt sich hierbei um ein Symptom und nicht um eine eigenständige Erkrankung. Dieses Problem kann plötzlich und ohne Vorwarnung auftreten, weshalb eine umgehende Behandlung erforderlich ist. «GESUNDHEITHEUTE» zeigt anhand von zwei Schwindelpatienten auf, wie komplexe Krankheitsverläufe behandelt werden. Ein Herzinfarkt kann sich auf unterschiedliche Weise äussern. Neben den bekannten, deutlich spürbaren Symptomen gibt es auch stille Herzinfarkte, die kaum bemerkt werden. Um eine schnelle und zuverlässige Diagnose zu erhalten, gibt es nun einen Schnelltest mit einfacher Blutentnahme, der einen Herzinfarkt rasch und sicher nachweist. So kann wertvolle Zeit für die Behandlung gewonnen werden.
Martin R. Dean hat die ersten Jahre seines Lebens in der Karibik verbracht, in Trinidad und Tobago, der Heimat seines Vaters. Die Vorfahren des Vaters stammten aus Indien und wurden Mitte des 19. Jahrhunderts als «Kontraktarbeiter» unter sklavenähnlichen Bedingungen in die Karibik verschifft, um für die britische Kolonialmacht auf den Kakaoplantagen zu arbeiten. Deans Mutter stammt aus dem Aargau und war die Tochter von «Stumpenfabrikarbeitern», die den Tabak aus Übersee in Rauchware umformten. In Deans Familiengeschichte spiegelt sich ein Stück verdrängte Kolonialgeschichte. Seine Hautfarbe wurde schnell zum Tabu im konservativen Dorf. Was hat das mit ihm gemacht? Wie versöhnt man sich mit der eigenen traumatischen Vorgeschichte? Und wie lernt man, das Fremde als solches wertzuschätzen?
In Paris wird die Republik ausgerufen und die Franzosen wählen Louis Napoléon Bonaparte zu ihrem neuen Präsidenten. Victor Hugo, der auf der Liste der Konservativen in die Nationalversammlung gewählt wurde, ist sich seiner Überzeugungen nicht mehr sicher. Er kann die Augen vor dem allgegenwärtigen Elend nicht verschliessen. Ein junger Maler erregt Aufsehen, weil er das Volk auf seine Leinwände bringt: Gustave Courbet begründet den Realismus. Honoré de Balzac hinterlässt bei seinem Tod ein gigantisches Werk, das ihn all seine Kraft gekostet hat. Als sich Napoleon zum Kaiser proklamiert, wechselt Victor Hugo endgültig zur politischen Linken und sieht sich gezwungen, aus Frankreich zu flüchten, gefolgt vom finanziell ruinierten Alexandre Dumas. Als ihr Freund Gérard de Nerval stirbt, können sie ihm aus dem Exil nicht die letzte Ehre erweisen.
Für den deutschen Hersteller brechen damit schwere Zeiten an - wie auch für die deutsche Industrie überhaupt, der seit kurzem ein kalter Wind entgegenweht. Droht Deutschland die seit langem prognostizierte Deindustrialisierung? Und was liesse sich dagegen tun? Matthias Müller ist Auto-Manager und ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Volkswagen Group. Der «NZZ»-Chefredaktor Eric Gujer spricht mit ihm über Deutschland und die Zukunft der Industrie.
Aus dem krisengeschütteltem Ecuador wollen viele weg. Ganz anders Familie Alvarado, sie wandert ins Heimatland von Vater Leo aus. Die ersten beiden Tage verbringen sie bei Freunden in Baños, einem beliebten Touristenort. Hier finden die Alvarados die Schuluniformen für ihre beiden Buben. Dann geht es in den Dschungel nach Rio Negro. Dort werden sie schon sehnlichst erwartet. In Kanada bezieht Familie Steinmann ihren neuen Hof: die «Ferme Gerise». Kaum angekommen geht es gleich in den Stall. Bevor sie den Betrieb kaufen können, werden sie zwei Jahre lang von Besitzer Martin angestellt. Voller Enthusiasmus legen sie los. Klar ist: Sie erwartet viel Arbeit. Auf Sizilien fehlt Sabina Kilchenmann und Patrick Lo Giudice noch immer ein Wohnhaus samt Eventlocation. Mit Maklerin Loredana besichtigen sie ein besonders ausgefallenes Objekt: ein seit Jahren stillgelegtes Restaurant mit gigantischer Aussicht auf den Ätna und das Meer. Patrick ist begeistert. Der Kaufpreis läge im Budget, der Investitionsbedarf für die Liegenschaft hingegen ist gross. Die Schweizer müssen verhandeln. Erstausstrahlung: 10.01.2025
Ein Klavierkonzert mitten in der Lagune von Bacalar im südlichen Mexiko - das ist die etwas verrückte Idee von Gabriella Sieber. Ihr 13-jähriger Sohn Jembé soll mit seinem virtuosen Klavierspiel die Leute im und auf dem Wasser begeistern. Was die fünfköpfige Familie dafür benötigt, ist ein geeignetes Schiff, das das 250 Kilogramm schwere Piano tragen kann. In Biel BE ist der Vater von Urs Oberbach aus Süddeutschland angereist, um der jungen Familie unter die Arme zu greifen. Vater und Sohn bringen gemeinsam die Aussenverkleidung am Tiny House an. Ein ausschlaggebender Punkt, warum Urs das eigene kleine Haus gerade jetzt für seine Familie bauen will, war eine Krebserkrankung vor ein paar Jahren. Nach der Genesung wurde Urs und Noemi Oberbach bewusst, dass sie ihren Traum so schnell wie möglich in Angriff nehmen möchten. Nach langen fünf Monaten im Spital und in der Reha im Paraplegiker-Zentrum Nottwil darf Fabian Kappeler nach Hause. Der 17-Jährige hatte einen schweren Motorradunfall und ist seither querschnittgelähmt. Seine Mutter Claudia hat in der Zwischenzeit die Wohnung im thurgauischen Matzingen behindertengerecht umbauen lassen. Für Fabian beginnt ein neues Leben in gewohnter Umgebung. Nun wird sich zeigen, wie gut er den Neuanfang meistern wird.
Von Kempten bis Berchtesgaden fallen im Winter beträchtliche Mengen Schnee, welche die Tierwelt vor grosse Herausforderungen stellen. Die Nahrungsquellen sind nicht mehr einfach zu erschliessen und die Nahrungssuche kostet die Tiere viel Energie. Vor allem Junge und Schwache überleben diese Zeit oft nicht. Trotzdem ist der Winter fester Bestandteil des natürlichen Jahreslaufs und die Natur ist daran angepasst.
Die Nachrichtensendung für Kinder und Jugendliche. Warum ist der Himmel blau? Was sind Menschenrechte? Was macht die Digitalisierung und was bewegt die Welt? «Minisguard» präsentiert aktuelle Themen verständlich und kinderleicht.
Vorabendausgabe
Vorabendausgabe
Annekäthi betreut Louise, eine schwangere Frau, die in der Krise steckt. Ihr wurde die Wohnung gekündigt, nun sucht sie vergeblich eine neue. Überall heisst es, schwangere Frauen seien unwillkommen. Tante Martha, die gerade das Buch «Organspenden leicht gemacht» liest, macht Annekäthi den Vorschlag, Louise solle sich bei Rolf um eine Wohnung bewerben, mit einer speziellen Empfehlung von Tante Martha. Flip hat Hans eine Filmrolle verschafft. Nun ist Besuch angesagt und Hans kann seine schauspielerischen Fähigkeiten unter Beweis stellen. Die Sache hat allerdings einen Haken: Es geht um eine stumme Rolle in einem Action-Film mit dem Titel: «Das Monster mit den abgehackten Händen». Rolf verhält sich gegenüber Louise ablehnend. Schlimmer noch: Er lässt Louise nicht nur abblitzen, sondern beschimpft sie über alle Massen: In seinen Liegenschaften wolle er nicht nur keine Haustiere und keine Ausländer, sondern auch keine allein erziehenden Mütter. Annekäthi und die ganze Familie beschliessen, dies Rolf heimzuzahlen und ihm in seinem Büro einen Besuch abzustatten.
In den Armenvierteln der Stadt Davao leben Tausende Kinder. Viele von ihnen sind mangelernährt. Dank eines Transportwagens der Schweizer Hilfsorganisation miva werden auch jene Kinder mit warmem Essen versorgt, die ihr Leben im Müll der anderen verbringen müssen. Ein Bericht von Mitja Rietbrock.
Hauptausgabe
Abendausgabe
In einem Mietshaus in Kiel finden Klaus Borowski (Axel Milberg) und seine Kollegin Mila Sahin (Almila Bagriacik) die 40-jährige Versicherungsangestellte Andrea Gonzor erschossen auf ihrem Bett. Andrea Gonzor hatte an diesem Abend offenbar zu einer Erotikparty eingeladen. Zahlreiche Spermaspuren im Umfeld der Toten verweisen darauf, dass das Opfer offenbar mehrere Sexualpartner hatte in dieser Nacht. In ihrem Blut finden sich Spuren von Alkohol und Beruhigungsmitteln, aber es gibt keine Hinweise auf eine Sexualstraftat. Borowski und Sahin tauchen ein in die Welt der Sex- und Liebessüchtigen. Der einzige Schlüssel zur Aufklärung scheint Andreas Freundin Nele (Laura Balzer) zu sein. Sie hat die Tote entdeckt.
In Nacht ist das Leben auch nicht besser - nur dunkler. Das bekommt Schlafwandlerin Emilia Dobek am eigenen Leib zu spüren, als sie eines Nachts mitten im Stadtpark mit einem blutigen Portemonnaie in der Hand aufwacht. Hat sie etwa jemanden verletzt - oder gar umgebracht? Verzweifelt kreuzt sie im Büro von Maloney auf. Er soll herausfinden, was passiert ist. Maloney findet im Portemonnaie den Ausweis von einem Thomas Schrämmli und macht sich auf den Weg in den Stadtpark, um das Geheimnis zu lüften. Vor Ort trifft er auf den Polizisten - und unweit von diesem, vor einem Wohnwagen, auf die Leiche von Schrämmli. Offenbar hat dieser sich hier stationiert, um Schlafwandler zu beobachten, die sich im Park herumtreiben. Die Ermittlungen führen Maloney zum Schlaflabor der Stadt, wo eine ehrgeizige Professorin die faszinierende Welt des Schlafes erforscht und eine revolutionäre Entdeckung gemacht zu haben glaubt. Maloney hingegen deckt manch alptraumhafte Doppelleben auf.
Spätausgabe
Spätausgabe
Virginie ist eine der ersten französischen Stuntfrauen und begann vor über 25 Jahren ihre Karriere in diesem anspruchsvollen Metier. Nach einer beeindruckenden Laufbahn, in der sie unter anderem an Filmen wie «Fast & Furious 6» und «Lucy» mitwirkte, strebt sie nun danach, sich als erste weibliche Stuntkoordinatorin zu etablieren. Petra ist Schweizerin und lebt seit über 20 Jahren in Hollywood. Ihr Körper trägt die Spuren ihrer ungewöhnlichen Karriere, weswegen sie nach schonenderen Alternativen sucht - zum Beispiel als Stuntfahrerin oder Schauspielerin. Estelle hat ihre Karriere als Agraringenieurin an den Nagel gehängt, um sich zur Stuntfrau ausbilden zu lassen. Auf dem Campus träumt sie gemeinsam mit anderen motivierten und enthusiastischen Stuntfrauen von ihrer Zukunft als Heldin und Kämpferin. Doch die Realität der Filmdrehs sieht meist anders aus. «Stuntfrauen» blickt hinter die Kulissen einer Industrie, die mit der vorgetäuschten Gewalt an Frauen viel Geld verdient. In der männlich dominierten Filmindustrie sind stereotype Darstellungen von verletzlichen Frauen auf der Leinwand nach wie vor verbreitet, und selbst Stuntfrauen finden sich oft in Rollen weiblicher Opfer wieder, während männliche Kollegen Täter oder Helden verkörpern. Die Filmemacherin Elena Avdija beleuchtet in ihrem Erstlingswerk ein spannendes und knallhartes Business, in dem die Akteurinnen zu oft im Schatten bleiben.
Wie ein Komet stieg 1972 Collombin aus dem Nichts auf. An den Olympischen Spielen in Sapporo war Bernhard Russi klarer Favorit und Chef der Schweizer Alpin-Delegation. Collombin kannte niemand. Trotzdem holte er als Nobody Silber - nur knapp geschlagen von Russi. Eine grosse Rivalität fand hier ihren Anfang. Ein Duell, das die Schweiz faszinierte. Der damals 21-jährige, feurige Romand erstaunte mit seinem unverschämten Talent die gesamte Skiwelt und forderte seine Rivalen fortan Rennen für Rennen mit spektakulär-riskanten Fahrten heraus. Groupies verehrten beide Helden wie Rockstars. Collombin genoss diese Popularität und das Nachtleben, er habe bei vielen Mädchen sein Autogramm auf Brüsten oder Pos platziert, meint Collombin. Russi hingegen zeigte sich stets seriös als Sportler und galt als Traumschwiegersohn. Beide gewannen insgesamt acht Abfahrtsrennen. Doch wer ist der grösste aller Skirennfahrer? Eine Frage, die sowohl die Skiwelt als auch die gesamte Nation gleichermassen beschäftigte. Bis zwei spektakuläre Stürze in Val d'Isère die Karriere des jungen Wallisers jäh beendeten. Nach seinem zweiten Sturz war Collombin zwei Tage gelähmt, spürte seine Beine nicht mehr. Er erholte sich zwar, fuhr aber nie mehr ein Skirennen. Er heiratete, gründete eine Familie und war jahrelang im Wallis als Getränke- und Weinhändler tätig. Noch heute führt er ein Bistro, eine Raclette-Bar, wo er sich zusammen mit Gästen bei einem Glas Wein regelmässig die wilden Duelle der 70er-Jahre anschaut. Bernhard Russi wurde erfolgreicher Werbebotschafter, langjähriger SRF-Fernsehkommentator und international tägiger Pistenbauer. Trotz ihrer Rivalität verbindet die beiden Antipoden heute eine Freundschaft. Der «DOK»-Film von Pierre Morath bringt diese Ära der frühen 70er-Jahre zurück in die Gegenwart. Dieses atemberaubende Duell zweier Skihelden überzeugt durch die Intensität des Wettbewerbs, die unvorstellbare Risikobereitschaft und die unterschiedlichen Charaktere der damaligen Dominatoren des Abfahrtweltcups. Die vielen Anekdoten und Legenden, die sich um dieses sporthistorische Duell ranken, sind aus heutiger Sicht kaum mehr vorstellbar. Die beiden Antipoden Russi und Collombin schauen 40 Jahre später zurück auf eine bewegte und verrückte Zeit. Sie tun das ehrlich, offen und respektvoll. Der Film beleuchtet neben den beiden auch eine Zeit, in der eine Livefernsehübertragung über Mittag noch eine Sensation war. Eine Zeit, als fast die ganze Schweiz die Rennen vor den TV- oder Radiogeräten mitverfolgte. Es war eine Zeit, in der die Spitzensportlerinnen und Spitzensportler authentisch und spontan auftraten und sagten, was sie dachten. Unbeeinflusst durch Marketing, Medientrainings oder PR-Beraterinnen und -Berater. Es war die Zeit nach 1968, in der die Sportlerinnen und Sportler wie Rockstars verehrt wurden.
In Nacht ist das Leben auch nicht besser - nur dunkler. Das bekommt Schlafwandlerin Emilia Dobek am eigenen Leib zu spüren, als sie eines Nachts mitten im Stadtpark mit einem blutigen Portemonnaie in der Hand aufwacht. Hat sie etwa jemanden verletzt - oder gar umgebracht? Verzweifelt kreuzt sie im Büro von Maloney auf. Er soll herausfinden, was passiert ist. Maloney findet im Portemonnaie den Ausweis von einem Thomas Schrämmli und macht sich auf den Weg in den Stadtpark, um das Geheimnis zu lüften. Vor Ort trifft er auf den Polizisten - und unweit von diesem, vor einem Wohnwagen, auf die Leiche von Schrämmli. Offenbar hat dieser sich hier stationiert, um Schlafwandler zu beobachten, die sich im Park herumtreiben. Die Ermittlungen führen Maloney zum Schlaflabor der Stadt, wo eine ehrgeizige Professorin die faszinierende Welt des Schlafes erforscht und eine revolutionäre Entdeckung gemacht zu haben glaubt. Maloney hingegen deckt manch alptraumhafte Doppelleben auf.
Der junge Axel Blackmar (Johnny Depp) schiebt bei der New Yorker Fischereiverwaltung eine ruhige Kugel: Er registriert Fische und träumt von Eskimos und einem fliegenden Heilbutt; nichts erinnert ihn an den tragischen Unfalltod seiner Eltern vor sechs Jahren. Aber dann erscheint sein Freund Paul Leger (Vincent Gallo), der Axel im Auftrag seines Onkels Leo Sweetie (Jerry Lewis) ins heimatliche Arizona zurückbringen soll. Leo, der für Axel zum Vaterersatz geworden ist, will nämlich die hübsche Millie (Paulina Porizkova) heiraten und Axel als Trauzeugen dabeihaben. Leo möchte auch, dass Axel seinen Cadillac-Handel übernimmt und das Gewerbe des Autoverkäufers erlernt. Axels erste Kundin ist die attraktive Witwe Elaine Stalker (Faye Dunaway), die mit ihrer Stieftochter Grace (Lili Taylor), der Erbin einer Kupfermine, zusammenlebt. Elaine gilt als verrückt, seit sie einst ihren Gatten erschossen hat, aber Axel ist von ihr fasziniert. Schon bald wird er in den eigenwilligen Haushalt der Stalkers aufgenommen, sehr zu Leos Missfallen. So kommt es zur Kollision verschiedener Träume: Elaine träumt vom Fliegen, wobei ihr Axel helfen soll; Grace träumt von Axel und von ihrer Wiedergeburt als Schildkröte; Leo träumt davon, Axel sein Geschäft zu vermachen und über einen Stapel von Cadillacs zum Mond zu klettern; Paul will als Schauspieler Karriere machen und Axel als Rivalen um Elaines Gunst aus dem Weg haben. Axel selbst droht zwischen all diesen gegensätzlichen Visionen und Ansprüchen zerrieben zu werden. Es zeigt sich, dass manche Träume nur dann überleben können, wenn andere auf der Strecke bleiben. Dreidimensional, aber keineswegs ohne Witz gibt sich in «Arizona Dream» Altstar Jerry Lewis, umrahmt von illustren Kollegen. Johnny Depp und Faye Dunaway verleihen ihren schrulligen Figuren allesamt die notwendige Tiefe. Regisseur Emir Kusturica bewies in «Arizona Dream» seine enorme Virtuosität und unbändige Fabulierfreude. Für die adäquate musikalische Untermalung von Kusturicas Fantastischer Allegorie hat sein Stammkomponist Goran Bregovic mithilfe von Rock-Derwisch Iggy Pop gesorgt.
Martin R. Dean hat die ersten Jahre seines Lebens in der Karibik verbracht, in Trinidad und Tobago, der Heimat seines Vaters. Die Vorfahren des Vaters stammten aus Indien und wurden Mitte des 19. Jahrhunderts als «Kontraktarbeiter» unter sklavenähnlichen Bedingungen in die Karibik verschifft, um für die britische Kolonialmacht auf den Kakaoplantagen zu arbeiten. Deans Mutter stammt aus dem Aargau und war die Tochter von «Stumpenfabrikarbeitern», die den Tabak aus Übersee in Rauchware umformten. In Deans Familiengeschichte spiegelt sich ein Stück verdrängte Kolonialgeschichte. Seine Hautfarbe wurde schnell zum Tabu im konservativen Dorf. Was hat das mit ihm gemacht? Wie versöhnt man sich mit der eigenen traumatischen Vorgeschichte? Und wie lernt man, das Fremde als solches wertzuschätzen?
Ein Klavierkonzert mitten in der Lagune von Bacalar im südlichen Mexiko - das ist die etwas verrückte Idee von Gabriella Sieber. Ihr 13-jähriger Sohn Jembé soll mit seinem virtuosen Klavierspiel die Leute im und auf dem Wasser begeistern. Was die fünfköpfige Familie dafür benötigt, ist ein geeignetes Schiff, das das 250 Kilogramm schwere Piano tragen kann. In Biel BE ist der Vater von Urs Oberbach aus Süddeutschland angereist, um der jungen Familie unter die Arme zu greifen. Vater und Sohn bringen gemeinsam die Aussenverkleidung am Tiny House an. Ein ausschlaggebender Punkt, warum Urs das eigene kleine Haus gerade jetzt für seine Familie bauen will, war eine Krebserkrankung vor ein paar Jahren. Nach der Genesung wurde Urs und Noemi Oberbach bewusst, dass sie ihren Traum so schnell wie möglich in Angriff nehmen möchten. Nach langen fünf Monaten im Spital und in der Reha im Paraplegiker-Zentrum Nottwil darf Fabian Kappeler nach Hause. Der 17-Jährige hatte einen schweren Motorradunfall und ist seither querschnittgelähmt. Seine Mutter Claudia hat in der Zwischenzeit die Wohnung im thurgauischen Matzingen behindertengerecht umbauen lassen. Für Fabian beginnt ein neues Leben in gewohnter Umgebung. Nun wird sich zeigen, wie gut er den Neuanfang meistern wird.